Wellhausen & Marquardt Mediengesellschaft bR Eppendorfer Weg 109 20259 Hamburg Telefon: 040 / 40 18 07-10 Telefax: 040 / 40 18 07-11 E-Mail: [email protected] Internet:http://www.wm-medien.de Bitte achten Der folgende BerichtSie ist in auf Qualität. Geschäftsführer: Bankverbindung: Steuer-Nr. 5430202644 Ausgabe Oktober/November 2011 des Sebastian Marquardt Hamburger Sparkasse Finanzamt Hamburg-Eimsbüttel Gerichtsstand: modellflieger Konto 1281122067 erschienen. Magazins Hamburg BLZ 200 505 50 USt-Id DE196918012 www.dmfv.aero Segelflug Flotter Flitzer Cougar von Staufenbiel Bei ausgeschaltetem Motor kann man sich auf Thermiksuche begeben gig und zudem etwas spielbehaftet. Ob und wie sich diese Umstände im Flug bemerkbar machen, wird sich später zeigen. Entscheidungsfrage Beim Seitenruder kann man wählen, ob es beweglich sein soll oder nicht. Für beide Varianten liegen die entsprechenden Ruderblätter bei. Soll es unbeweglich sein, wird das Ruderblatt schlichtweg an den Rumpf geklebt. Dazu ist es sinnvoll, den Rumpfbereich anzurauen und das Ruder von seiner Folie zu befreien. Nur so ist eine dauerhafte Verklebung möglich. Ist hingegen ein Ruder mit Funktion gewünscht, wird das entsprechende Pendent mit zwei Vliessscharnieren und einigen Tropfen Sekundenkleber befestigt – so wie es im Fall des Testmodells passierte. Auch hier ist zur Anlenkung noch ein Kunststofflenkhebel einzukleben. W er zügig fliegen will und dabei keine großen ­Abstriche beim Langsamflugverhalten­ machen möchte, für den bieten sich schnelle Segler an. Noch nicht ganz Hotliner aber eben auch keine ­Thermikschleicher, solche Modelle sind hier genau die richtige Wahl. Der Cougar von Staufenbiel ist ein solcher Allrounder im schicken Look für wenig Geld. Weiter geht es im mittleren Rumpfbereich. Da das Servobrett bereits ab Werk befestigt ist, können hier direkt die beiden Servos verschraubt werden. Im Testmodell kamen Dymond-Servos vom Typ DS-1550 zum Einsatz, die mit Metallgetriebe und 1,8 Kilogramm Stellkraft bei 6 Volt bestens für den Einsatz im Cougar geeignet sind. Ein bisschen erinnern die Teile, die man dem Baukasten entnimmt, ja schon an die guten alten Bauklötze. Schön bunt und ohne unnötiges Drumherum. Ein blauer Rumpf, gelb-blaue Tragflächenhälften und ein ebenfalls gelb-blaues Höhenteilwerk sowie einige Kleinteile kommen zum Vorschein, wenn man den Karton öffnet. Das lässt kurze Bauzeit und somit schnellen Flugspaß erhoffen. 94 modellflieger Vorbereitet Tragflächen, Leitwerk und Ruder sind fertig mit farblich zum Rumpf passender Folie bespannt. Dadurch sind die Ruder auch bereits leichtgängig anscharniert. Selbst das Servobrett ist im Rumpf bereits eingeharzt. Da es sich außerdem um die Version mit bereits montiertem Außenläufer handelt, beschränkt sich der Bau prinzipiell auf die Montage der RC-Komponenten. Begonnen wird mit dem Rumpf. Dank der Ausführung mit T-Leitwerk kann man das Höhenleitwerk bequem von oben auf die Seitenflosse schrauben. Doch hier ist Vorsicht geboten: Da die werkseitig eingeklebten Metallgewindestücke leider jeweils eine Ladung Harz abbekommen haben und die beiliegenden Schrauben gleichzeitig nicht sonderlich hart sind, ist es empfehlenswert, www.modellflieger-magazin.de die Gewindegänge mit einer harten Schraube vorzuschneiden. Sonst ist schnell eine Schraube abgerissen, was unter Umständen viel Arbeit bedeutet. Am Höhenruder ist lediglich noch ein kleiner Ruderhebel einzukleben, das war’s schon. Die Anlenkung erfolgt über einen gebogenen Bowdenzug, der das Ruder von schräg unten betätigt. Leider ist diese Variante nicht sonderlich leichtgän- www.dmfv.aero Für den richtigen Vortrieb sorgt ein Himax Motor C2816 mit 1.100 Umdrehungen pro Minute und Volt. Damit sollte das Modell mehr als ausreichend motorisiert sein. Passend dazu sorgt ein Smart 30-Brushlessregler für die korrekten Drehzahlen in jeder Lebenslage. Zusammen mit der Klappluftschraube, die über eine Lüftungsöffnung im Spinner verfügt, sowie einem 3s-LiPo mit 1.800 Milliamperestunden Kapazität ist so ein hervorragend abgestimmter Antrieb geschaffen worden. Der Akku stammt aus der Team Orion Avionics Sport-Serie. Die LiPos aus dieser Reihe zeichnen sich durch einen sehr günstigen Preis aus, haben dafür jedoch auch nur eine Belastbarkeit von 25C. Das reicht für den Einsatz im Cougar aber vollkommen aus, da hier Ströme von nicht mehr als 25 Ampere zu erwarten sind. Weiter geht es mit den Tragflächen. Auch hier kommen zwei DS-1550-Servos von Dymond zum Einsatz. Sie werden einfach mit Schrumpfschlauch versehen und in die Schächte geklebt. Die Verbindung zwischen Rundern und Servohebeln erfolgt mittels kurzer Stahldrähte. Diese Methode ist äußerst spielfrei und direkt. Wie schon am Leitwerk, sind auch hier noch die Lenkhebel auf die Ruderflächen zu kleben. Zum Schluss findet noch eine hauchdünne ABS-Abdeckung ihren Platz über den Steuermännern. Nachgeholfen Die Verbindung der Flächen übernimmt ein CFK-Rohr. Zwar hat dieses eine beachtliche Wandstärke, doch um einem Abknicken bei höheren Belastungen vorzubeugen, wurde beim Testmodell noch ein saugend passender Stab eingeklebt. Der Verbinder passt perfekt in die Flächenhälften – ohne Spiel. Als Verdrehsicherung dient ein kurzer Metallstift, der mit Sekundenkleber in einer Flächenhälfte gesichert wird. Zwei kurze Metallstifte gleicher Stärke dienen auch zur Arretierung der Fläche im vorderen Bereich. Hinten hingegen kommen zwei Metallschrauben zum Einsatz. Die Querruderservos sind unter einer ABS-Abdeckung versteckt Die Tragflächenhälften werden mit einem CFK-Rohr verbunden modellflieger 95 Segelflug Technische Daten Damit diese ihre Kraft gleichmäßig in die Oberfläche einleiten können, dienen kleine Alu-Teile als Auflage. Spannweite: 1.400 mm Länge: 900 mm Tragflächeninhalt: 21 dm² Gewicht: 850 g Tragflächenprofil: MH-43 8,5 % Der Empfänger lässt sich einfach links oder rechts an die Rumpfwand kletten, wobei noch genügend Platz für einen stehend montierten Akku zur Verfügung steht. So vorbereitet, geht es zur Schwerpunktwaage. Mit einem leider nicht ganz so erfreulichen Ergebnis: rund 80 Gramm Zusatzgewicht oder ein schwererer Akku sind notwendig, um den Schwerpunkt einzustellen. Würde man auf das angelenkte Seitenruder verzichten, sollte die Angabe auch ohne Bleizugabe in etwa passen. Schnelle, langgezogene Kurven machen mit dem Cougar richtig Laune Ab zur Startstelle Die Ruder sind zunächst nach Anleitung im Normalflug eingestellt und können per Dualrate noch um jeweils 2 Millimeter je Richtung vergrößert werden. Bei einem Check zeigt sich, dass das Höhenruder aufgrund des angesprochenen, etwas schwergängigen Bowdenzugs nicht sauber zurückstellt. Etwa ein Millimeter Abweichung sind hier festzustellen, was für ein schnelles Modell schon recht viel ist. Nun der Start. Dafür genügt locker Dreiviertelgas. Mit einem Wurf aus dem Unterarm zieht der Cougar schnurgerade gen Himmel. Die Ruder erzeugen mit Werkseinstellungen gute Reaktionen. Nach einigen Metern Sicherheitshöhe geht es mit Vollgas über den Platz. Auch hier wirkt das Modell noch sehr gutmütig, die Ruderausschläge passen. Nun soll der kleine, als Mini-Hotliner beworbene Flitzer aber erst mal zeigen, was er kann. Also ein senkrechter Steigflug, Gas raus, Turn. Nun anstechen und mit Vollgas flach über dem Boden abfangen – das fetzt. Die Geschwindigkeit ist natürlich nicht ganz so hoch, wie bei hochwertigeren Hotlinern, doch sie kann sich durchaus sehen lassen. So richtig schnell mag es der Cougar jedoch auch nicht. Er wird dann unruhig und lässt sich mit dem etwas unpräzisen Höhenruder nur schwer bändigen. Nach so viel Geschwindigkeit geht es nun in eine gemütlichere Flugphase. Ohne Motor ein paar flache Kreise. Auf Thermik spricht das Modell gut an und lässt sich so einige Zeit in der Luft halten. Naturgemäß fliegt der Cougar natürlich nicht so langsam wie ein ausgesprochenes Anfängermodell, doch das muss er auch gar nicht. Abschluss Bei der Landung zeigt sich dann, dass das Modell hervorragende Gleiteigenschaften besitzt. Etwas zu schnell schliddert der blaue Rumpf über den Rasen und kommt nach wenigen Metern zum Stehen. Beim nächsten Mal geht es also noch eine Spur langsamer. Und wenn ein Anflug mal nicht sitzt, einfach Gas rein und durchstarten. Das ist ja das Schöne an einem Elektrosegler. Der Cougar von Staufenbiel ist ein hervorragendes Umsteigermodell. Vom simplen Einsteigersegler kann man damit erste Erfahrungen mit höheren Geschwindigkeiten machen. Abgesehen von der etwas schwergängigen Höhenruderanlenkung ist die Verarbeitung dem Preis durchaus angemessen. Damit ist der Flugspaß auch für fortgeschrittene Piloten garantiert. Jan Schnare Ein Himax C2816 mit 1.100 Umdrehungen pro Minute und Volt sorgt bei Bedarf für senkrechte Steigflüge Das Servobrett ist im Rumpf bereits eingeklebt, sodass lediglich noch die Servos zu montieren sind Ein Smart 30-Regler von Staufenbiel sorgt für die richtigen Drehzahlen Bezug Staufenbiel Hanskampring 9 22885 Barsbüttel Telefon: 040/30 06 19 50 Fax: 040/300 61 95 19 E-Mail: [email protected] Internet: www.modellhobby.de Preis: 149,– Euro (inklusive Motor) Bezug: direkt Im Testmodell kamen Team Orion Avionics-LiPos aus der Sport-Serie zum Einsatz. Diese überzeugen durch einen niedrigen Preis bei ausreichenden 25C-Belastbarkeit 96 modellflieger www.modellflieger-magazin.de