Fortgeschrittene Statistik Prof. Dr. Bernd Wilfling Dipl.-Mathem. Marc Lammerding Wintersemester 2012/2013 Übungsblatt 5 1. Es sei X1 , . . . , Xn eine einfache Stichprobe aus einer unbekannten Verteilung mit P µ und σ 2 < ∞. Ferner seien a1 , . . . , an ∈ R Zahlen mit ni=1 ai = 1. (a) Zeigen Sie, dass Pn i=1 ai Xi ein unverzerrter Schätzer für den Erwartungswert µ ist. (b) Zeigen Sie für den Fall n = 2, dass a1 = a2 = 0.5 die Varianz des Schätzers minimiert. 2. Der Radius eines Kreises wird mit einer Methode gemessen, die den zufälligen Fehler X aufweist. Für den Fehler soll gelten X ∼ N (0, σ 2 ). Betrachten Sie eine einfache Stichprobe von n Messungen für den Radius. (a) Wie lautet die Verteilung des Radius R in diesem Fall? Pn 1 2 (b) Zeigen Sie, dass θ̂ = n−1 i=1 (Ri − R̄) ein unverzerrter Schätzer für die P Pn Varianz von R ist. (Hinweis: i=1 (Ri − µ)2 = ni=1 (Ri − R̄ + R̄ − µ)2 = . . .) (c) Geben Sie einen erwartungstreuen Schätzer für die Fläche des Kreises an. 3. Es sei X1 , . . . , X5 eine einfache Stichprobe aus einer unbekannten Verteilung mit existierendem Erwartungswert µ und endlicher Varianz σ 2 . Betrachten Sie die folgenden Schätzer für den Erwartungswert: (1) µ̂1 = X1 − X2 + X3 − X4 + X5 . (2) µ̂2 = 0.3X1 + 0.1X2 + 0.3X3 + 0.1X4 + 0.3X5 . P (3) µ̂3 = 0.2 5i=1 Xi . (4) µ̂4 = X3 . Überprüfen Sie die Schätzer auf Erwartungstreue. Bilden Sie anschließend eine Rangfolge der erwartungstreuen Schätzer gemäß ihrer Effizienz. 1 4. Gegeben sei die Zufallsvariable X mit der Dichtefunktion fX (x) = 1−δ 1−2δ x δ δ für 0 < x < 1 sonst 0 mit δ ∈ (0, 1). Es sei X1 , . . . , Xn eine einfache Stichprobe aus X. (a) Geben Sie den ML-Schätzer für δ an. (b) Ist der Schätzer δ̂(X1 , . . . , Xn ) = 1 − 1 n Pn i=1 Xi erwartungstreu? 5. Die Zufallsvariable X besitze die Dichtefunktion ( 2 ) 1 1 x−µ fX (x) = √ exp − , 2 µ µ 2π wobei x ∈ R, µ ∈ (0, ∞). Es sei X1 , . . . , Xn eine einfache Stichprobe aus X und P X̄ = n1 ni=1 Xi das arithmetische Stichprobenmittel. (a) Ist θ̂(X1 , . . . , Xn ) = 1 2n Pn i=1 Xi2 ein erwartungstreuer Schätzer für µ2 ? (b) Zeigen Sie, dass der ML-Schätzer für µ gegeben ist durch v u n u1 1 1X 2 µ̂ = − X̄ + t X̄ 2 + X . 2 4 n i=1 i 6. Es sei X eine Zufallsvariable mit der Dichtefunktion 1 |x| fX (x) = exp − 2φ φ für x ∈ R mit φ > 0. Es sei X1 , . . . , Xn eine einfache Stichprobe aus X. (a) Bestimmen Sie den ML-Schätzer für φ. (b) Bestimmen Sie die Varianz des ML-Schätzers. (Hinweis: Es gilt E(X) = 0 und V ar(|X|) = φ2 .) (c) Bestimmen Sie die asymptotische Verteilung des ML-Schätzers. 2