Geld oder Leben FRADS Pressedossier

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Geld oder Leben
Ein Theaterstück inspiriert vom gleichnamigen Roman von Birgit Vanderbeke.
Inszeniert von Frühstück auf der Szene FRADS.
Pressemappe
www.frads.ch
Kontakt:
Lucia Bühler, Ankerstrasse 31, 3006 Bern
[email protected], 079 827 88 85
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FRADS präsentiert «Geld oder Leben»
Ein Theaterstück inspiriert vom gleichnamigen Roman von Birgit Vanderbeke.
Drei Schauspielerinnen schlüpfen in fünfzehn Rollen und machen sich an einen Berg von Einmachgläsern.
Sie durchstöbern den Nachlass von Tante Ida und deren konservierte Vergangenheit: Aufgewachsen in
der BRD, erlebte Ida die Erfindung von Sprühsahne, die leeren Tanks während der Ölkrise und erfuhr,
wie aus Kein-Geld Geld wurde. Die deutsche Jugend rebellierte, gründete «Nein-Danke»-Bewegungen,
Chemie-Gruppen und feministische Komitees. Doch Ida glaubte weder an die Basisdemokratie noch an
die kapitalistische Geldvermehrung, sondern an einfache, verlässliche Dinge im Leben – an Wurstsalat
und ihre blaue Kletterpflanze. Ein Theaterabend über verschüttete Erinnerungen, radikale Lebensweisen und den Versuch, die Welt zu verstehen.
Zusammen mit der Berner Jungautorin Saskia Winkelmann hat Frühstück auf der Szene FRADS ein
Theaterstück entwickelt, das auf dem Roman «Geld oder Leben» von Birgit Vanderbeke basiert. Einem
grossen Publikum ist Vanderbeke durch die Erzählung «Das Muschelessen» bekannt, für die sie den
Ingeborg Bachmann-Preis erhielt.
Das 2010 gegründete künstlerische Kollektiv FRADS präsentierte 2011 und 2012 das szenische Lesespektakel «Zehn Wahrheiten» erfolgreich in verschiedenen Schweizer Städten. Das von Presse und Publikum
äusserst positiv aufgenommene Theaterstück wird auch 2013 wieder aufgeführt.
In der neuen Produktion «Geld oder
Leben» geht FRADS in humorvoller wie
kritischer Weise der Frage nach, woran
Menschen glauben. Auf spielerische
Art beleuchtet das Stück, wie politisches Engagement und alltägliches Verhalten aufeinander einwirken, sich widersprechen oder verstärken. Im Fokus
sind dabei insbesondere Debatten zu
Atomkraft und Finanzsystemen – nach
wie vor hochaktuelle Themen.
Damit gelangt der im Jahr 2003 erschienene Roman von Vanderbeke zum ersten Mal auf die Bühne. Die Uraufführung ist am 5. Oktober 2012 in der La
Cappella Bern zu sehen.
«Wir lassen uns nicht die Zukunft klauen.» Drei Freunde für’s Leben:
Lu (Daniela Ruocco), Ida (Anna Messmer) und Jakob (Ruth Huber).
Legende zum Titelbild:
Ein Hauch von 68er-Revolte. Die Jugendfreunde Jakob (Ruth Huber),
Ida (Anna Messmer) und Lu (Daniela Ruocco) versuchen sich im Politisch-Sein.
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Zum Stück
«Wenn nur alle dran glauben, wird es schon funktionieren, und die, bei denen es nicht funktioniert,
haben eben nicht stark genug dran geglaubt.»
Inhalt
Sie glaubte nicht an Geld. Sie war eine unbeirrbare Vertreterin des Selbstgestrickten jenseits politischer
Ideologien. Und nun ist sie tot. Das künstlerische Kollektiv Frühstück auf der Szene FRADS lässt die
Protagonistin aus Birgit Vanderbekes Roman «Geld oder Leben» sterben und beschäftigt sich in einem
fantasievollen wie kritischen Theaterabend mit der Frage, woran wir eigentlich glauben.
Auf der Bühne präsentiert sich das Erbe der Verstorbenen. Nun ist es an den Hinterbliebenen, Unbrauchbares auszusortieren und Bedeutendes aufzuheben. Verschiedenste Gegenstände, die sowohl
von persönlichen Wertvorstellungen als auch von zeitgeschichtlichen Ereignissen zeugen, konfrontieren
drei Frauen mit ihrer Vergangenheit und Gegenwart.
Befürworten die Figuren die Einstellungen und Lebensweise der Verstorbenen, die sie konsequent als
nicht-politisch bezeichnet hat? Inwiefern ist es überhaupt möglich, sich unpolitisch zu verhalten? Und
wenn ja, ist es Passivität, Feigheit oder bewusster Widerstand? Welche Handlungs- und Denkmöglichkeiten gibt es heute tatsächlich und lassen sie sich konsequent umsetzen?
Die Geschichten, die FRADS auf die Bühne bringt, gehen ans Eingemachte. In der zweiten Produktion
nimmt sich das Kollektiv mit Birgit Vanderbekes Roman «Geld oder Leben» (S. Fischer Verlag 2003)
erneut eines Textes an, der nicht eigens für die Bühne geschrieben wurde, in seiner pointierten Ausdrucksweise jedoch grosses szenisches Potential besitzt.
Vanderbeke skizziert in ihrem Roman anhand einer prototypischen Lebensgeschichte das Entstehen
und Scheitern politischer Bewegungen: «Nein Danke»-Gruppen, feministische Komitees oder studentische Versuche von Basisdemokratie. Obwohl
die im Text behandelte Zeit, die 1960er
bis 1990er Jahre, ein gutes Stück zurückliegt, ist Vanderbekes Roman
hinsichtlich der politischen Ereignisse
der letzten Jahre bestechend aktuell.
Sowohl das Atomunglück in Fukushima, der arabische Frühling als auch
die Euro-Krise führten zu einem breiten Umdenken in der Gesellschaft. Die
Kritik am kapitalistischen System fand
ihren Ausdruck in Grossdemonstrationen wie der Anti-AKW-Bewegung im
Aaretal oder der Occupy-Bewegung.
Die neue Lehrerin Frau Rosenbauer ist gegen Kapitalismus und für
Gerechtigkeit: «Ihr freundet euch besser damit an!»
Jakob (Ruth Huber), Frau Rosenbauer (Anna Messmer), Lu (Daniela Ruocco)
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Inszenierung
FRADS hat mit der Berner Jungautorin Saskia
Winkelmann die durch Vanderbekes Roman inspirierten Fragen weiterverfolgt und in einem
eigenständigen Theaterstück die Brücke zur politischen Aktualität geschlagen.
Auf spielerische Art wird untersucht, wie politisches Engagement und alltägliches Verhalten
aufeinander einwirken, sich widersprechen oder
verstärken. Das Stück zeigt anhand von verschiedenen Figuren wie sich politische Einstellungen
und Lebensweisen während eines Lebens verändern können. Die Inszenierung arbeitet mit
zwei Ebenen, eine der heutigen Zeit und eine der
1960er-1990er. Das ermöglicht, den Inhalt von
Vanderbekes Roman von heute aus zu beleuchten und Parallelen und Unterschiede zweier Generationen zu untersuchen.
Gespielt wird das Stück von drei Schauspielerinnen, die einerseits drei junge Frauen (Tania, Conny, Vera) von heute verkörpern, anderseits in beliebige Rollen des Romans schlüpfen.
Für die Regie konnte FRADS in dieser zweiten
Produktion Isabelle Jakob gewinnen. Neben
Anna Messmer und Ruth Huber wird bei «Geld
oder Leben» ausserdem Daniela Ruocco auf der
Bühne stehen.
Dauer: ca. 90 Minuten
Der Vergangenheit auf der Spur. Drei Frauen (Ruth Huber,
Daniela Ruocco, Anna Mesmer) durchwühlen den Nachlass von
Tante Ida: Ein Sammelsurium von verstaubten Ideologien.
Autorin von «Geld oder Leben»
Birgit Vanderbeke, geboren 1956 in Dahme/Mark, lebt im Süden Frankreichs. Ihr umfangreiches Werk
wurde mit zahlreichen Literaturpreisen ausgezeichnet und erscheint im S. Fischer Verlag und Fischer
Taschenbuch Verlag. «Das Muschelessen» und «Alberta empfängt einen Liebhaber» wurden zu Bestsellern, die Verfilmung der Erzählung «Friedliche Zeiten» lief 2007 in den deutschen Kinos, zuletzt erschien
«Die sonderbare Karriere der Frau Choi».
Weitere Infos unter: www.fischerverlage.de
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Auftrittsorte
La Cappella, Bern
Fr, 5. Oktober 2012, 20h (Premiere)
Sa, 6. Oktober 2012, 20h
Ticketreservation: www.la-cappella.ch
Frauenraum Reitschule, Bern
Fr, 12. Oktober 2012, 20.30h (Türöffnung 20h)
Tickets nur an der Abendkasse
Keller 62, Zürich
Do, 18. Oktober 2012, 20h
Fr, 19. Oktober 2012, 20h
Sa, 20. Oktober 2012, 20h
Ticketreservation: www.keller62.ch
Kellertheater, Bremgarten (AG)
Sa, 1. Dezember 2012, 20.15h
Ticketreservation: www.kellertheater-bremgarten.ch
Alte Stuhlfabrik, Herisau
Sa, 16. Februar 2013, 19.30 Uhr
Tickets nur an der Abendkasse
H 95 Raum für Kultur, Basel
Sa, 2. März 2013, 20h
Tickets nur an der Abendkasse
Kellerbühne, St.Gallen
Sa, 8. Juni 2013, 20h (Im Rahmen von Heimspiele)
Ticketreservation: www.kellerbuehne.ch
Weitere Informationen auf:
www.frads.ch
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Beteiligte
Produktionsleitung: Ruth Huber, Alexandra Portmann, StV. Lucia Bühler
Texte: Birgit Vanderbeke, Saskia Winkelmann
Spiel: Anna Messmer, Ruth Huber, Daniela Ruocco
Regie: Isabelle Jakob, Alexandra Portmann
Mediale Regie: Irena Allemann
Bühnenbild: Lea Fröhlicher
Off-Stimme: Lucia Bühler und weitere
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit: Lucia Bühler
Grafik: Irena Allemann
Frühstück auf der Szene FRADS
Das Kollektiv Frühstück auf der Szene FRADS ist in den Bereichen Theater, Film und Literatur tätig. Die
aus verschiedenen Kunstsparten stammenden Mitglieder haben im Frühjahr 2010 bei einem kreativen
Picknick über den Dächern von Bern zusammen gefunden.
Im Frühjahr 2011 präsentierte FRADS als abendfüllendes Bühnenstück das szenische Lesespektakel
«Zehn Wahrheiten» mit Kurzgeschichten der US-amerikanischen Künstlerin, Autorin und Schauspielerin
Miranda July. Die erste Produktion von FRADS war gleichzeitig auch eine Uraufführung im deutschsprachigen Raum. «Zehn Wahrheiten» wird seit 2012 erfolgreich in verschiedenen Schweizer Städten
gespielt. Ein Kurzprogramm von «Zehn Wahrheiten» wurde zudem an der Künstlerbörse 2012 in Thun
gezeigt. Im März 2011 war die Gruppe mit einer Work-in-Progress Version ausserdem bei «Agenten der
Zukunft» der Schau des Aargauer Bühnennachwuchses im Theater Tuchlaube Aarau zu Gast.
«Zehn Wahrheiten» wurde mit dem Trudy-Schlatter-Preis 2010 der Frauenzentrale Bern ausgezeichnet.
Auch von Presse und Publikum wurde die Produktion äusserst positiv aufgenommen:
«Frisch, gewieft, temporeich und originell - so präsentiert sich Zehn Wahrheiten, die erste Produktion des Berner Kollektivs Frühstück auf der Szene, kurz FRADS. (…)
Mit viel Körpereinsatz, Einfühlungsvermögen und sprachlicher Gewandtheit gelingt es
den beiden Darstellerinnen Anna Messmer und Ruth Huber, ihren Figuren Leben einzuhauchen, ihnen Gestalt und eine Geschichte voller Überraschungen, Höhen und Tiefen
zu geben. (…) Ein Theaterstück der ganz besonderen Art.»
Belinda Meier, ensuite
Weitere Aufführungen von «Zehn Wahrheiten» werden im November 2012 und Februar 2013 zu sehen sein.
Neben Arbeiten für die Bühne entwickelt FRADS auch interaktive Installationen, welche als Begegnungs- und Erfahrungsräume zu einem bestimmten Thema funktionieren.
Im Herbst 2011 war FRADS mit der interaktiven Installation «Zeltomat. Document your Favorite Sleeping Positions» zu Gast bei «Spiel(t)räume. Warm Up 1: Zeltlager» in der alten Reithalle Aarau. «Zeltomat» entstand
in Zusammenarbeit mit der in Amsterdam lebenden Choreografin und Tänzerin Cornelia Hanselmann. Mit
der Installation wurde FRADS u.a. auch zum Festival «PERFORM NOW 2» in Winterthur eingeladen.
Im Juni 2012 realisierte FRADS die Installation «Umschlagplatz für Immaterielles Kulturerbe» in der Alten Reithalle in Aarau. Den interaktiven Marktstand für Tradition und Brauchtum entwickelte FRADS im
Auftrag von Theater Marie für die Produktion «Käserei in der Vehfreude» im Rahmen der SPIELtRÄUME
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Biografien
Mitglieder des Kollektivs FRADS:
Regie und Produktionsleitung
Alexandra Portmann (1985, geboren in St. Gallen) hat von 2005 bis 2011 Philosophie und Theaterwissenschaft (MA) in Bern studiert. Zurzeit doktoriert sie am Institut für Theaterwissenschaft
in Bern, gefördert durch den Schweizerischen Nationalfonds. Sie absolvierte Praktika an
verschiedenen Theatern in der Schweiz (z.B. Theater St. Gallen, Theater am Neumarkt
Zürich) und arbeitete als Dramaturgieassistentin bei der Inszenierung «Na dnu» (Nachtasyl) von Maxim Gorki unter der Regie von Paolo Magelli am Jugoslovensko Dramsko Pozoriste (JDP) in Belgrad. Ausserdem engagierte sie sich in Regie und Produktionsleitung
im Berner StudentInnen Theater (BeST 2008/2009). Im Mai 2009 beteiligte sie sich mit
einem eigenen Text am Projekt «Wissensbisse». Seit Oktober 2009 schreibt sie als freie
Mitarbeiterin für das Kulturmagazin Ensuite.
Schauspiel
Anna Messmer (1984, geboren in Berlin) studierte von 2005 bis 2012 Germanistik und Theaterwissenschaft (MA) in Bern. Sie spielte in verschiedenen Produktionen mit, u.a. im Berner StudentInnen Theater (BeST 2008/2009/2010) und im Projekt «Wissensbisse» im Schlachthaustheater Bern. Sie absolvierte verschiedene Improvisations- und Darstellungskurse.
Seit Herbst 2010 studiert sie Schauspiel (BA Theater) an der Hochschule der Künste in
Bern (HKB). Sie hat langjährige Musikerfahrung (Violoncello und Gesang) und ist Mitglied der Irish- und Folkband Luchair.
Mediale Regie, Technik und Grafik
Irena Allemann (1984, geboren in Lenzburg) studierte von 2008 bis 2010 Filmrealisation (MA) an der
ECAL in Lausanne. Zuvor absolvierte sie an der Hochschule der Künste Bern (HKB) den
Bachelor in Vermittlung in Kunst und Design. Von 2008 bis 2011 arbeitete sie als Videojournalistin für art-tv.ch. Im Herbst 2011 kreierte sie für Szenart Aarau eine Toninstallation für den szenischen Spaziergang «Geschichten aus der Altstadt». Sie realisierte zudem
Projekte in Dokumentar- und Experimentalfilm. Ihr Kurzfilm «Il Movimento» wurde an
verschiedenen Filmfestivals gezeigt (Vision du Réel Nyon 2010; Shnit Bern 2010; Kurzfilmtage Winterthur 2009). Sie hat langjährige Musikerfahrung (Geige, Gesang) und war
Mitglied der Irish- und Folkband Luchair. Seit 2010 studiert sie im Master Art Education
wiederum an der HKB.
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, StV. Produktionsleitung, Off-Stimme
Lucia Bühler (1985, geboren in St. Gallen) studiert seit 2006 Kulturwissenschaften mit Major Geschichte (MA) in Luzern. Sie absolvierte verschiedene Praktika, u.a. im Théâtre du Passage in
Neuchâtel bei der Inszenierung «Une lune pour les déshérités» von Eugene O’Neill, im
Büro für Fotografiegeschichte in Bern, beim St. Galler Tagblatt und bei SR DRS in Zürich
und Bern. Ausserdem veröffentlichte sie einen Artikel in der Zeitschrift «Fotogeschichte».
Im Rahmen der Ausstellung «Erziehungsanstalt Sonnenberg – Ein Lehrbeispiel» im Museum Bellpark in Kriens hielt sie einen öffentlichen Vortrag über ihre Bachelor-Arbeit. Sie
hat Musikerfahrung (Geige, Klavier).
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Produktionsleitung und Schauspiel
Ruth Huber (1984, geboren in Aarau) hat von 2005 bis 2011 Germanistik und Theaterwissenschaft (MA)
in Bern studiert. Seit Herbst 2011 inszeniert sie einmal jährlich für Szenart Aarau «Geschichten aus der Altstadt». Sie wirkte in verschiedenen Produktionen als Schauspielerin
mit, u.a. im Berner StudentInnen Theater (BeST 2008/2009), bei Szenart und im Projekt
«Wissensbisse» im Schlachthaus Theater Bern. Schauspiellektionen absolvierte sie bei Diana Dengler, Stadttheater St. Gallen. Seit 2007 arbeitet sie als Schauspielerin bei StattLand in Bern. Zudem ist sie seit 2012 als Mitglied der Compagnie Le Caméléon im Bereich
Forumtheater tätig.
FRADS arbeitet zusammen mit:
Schauspiel
Daniela Ruocco (1985, geboren in Bremen) sammelte ihre erste Theatererfahrungen in Bremen u.a.
im Schnürschuhtheater, dem Moks Bremen und der Theaterwerkstatt am Schlachthaus.
Sie spielte auch in drei Produktionen des Jugendclubs der Bremer Shakespearecompany.
Nach dem Abitur dann eine sechsmonatige Reise nach Uruguay: Aufenthalt bei ihrer
Familie in Montevideo und eine zweimonatige Regieassistenz bei Ricardo Casas. Zurück
in Deutschland, studierte sie an der Johannes Gutenberg Universität in Mainz von 2007
bis 2009 Romanistik. Während des Studiums arbeitete sie beim ZDF als Redaktionsassistenz in der Aussenpolitik und absolvierte eine zweimonatige Hospitanz beim Kleinen
Fernsehspiel. Am Staatstheater Mainz spielte sie in Anja Hillings «Sinn» die Rolle der Jule.
Seit Herbst 2009 studiert sie Schauspiel (BA Theater) an der Hochschule der Künste in
Bern (HKB). Unter der Regie von Viviane De Muynck (Needcompany) spielte Sie in der
Ensembleproduktion «Was ihr Wollt».
Regie
Isabelle Jakob (1986 geboren in Langnau i.E.) hat in Bern Theaterwissenschaft und Kunstgeschichte
(MA) studiert. Gegenwärtig ist sie als Regieassistentin für Schauplatz International tätig,
zuletzt für «Die Kleist Retraite». Während ihrer Studienzeit hat sie als Praktikantin am
Stadttheater Bern für «Sieh mich an und sprich» und als Regieassistentin bei den Thuner Schlossspielen für «Einer flog über das Kuckucksnest» gearbeitet. 2009 realisierte
sie anlässlich des 175-jährigen Jubiläums der Universität Bern in Co-Leitung das Projekt
«Wissensbisse». 2010 absolvierte sie ein halbjähriges Praktikum am Wiener Tanzquartier
im Bereich Dramaturgie und Theorie. Zudem ist sie Web-Verantwortliche für die ktv und
engagiert sich als Mitarbeiterin beim Literaturfestival Literaare in Thun.
Autorin
Saskia Winkelmann (1990, geboren in Thun) absolvierte das Gymnasium Thun Seefeld und studiert seit
2010 am Schweizerischen Literaturinstitut in Biel. 2008 nahm sie an der Schreibwerkstatt
«Textstatt» in Lenzburg teil und arbeitete da mit Ulrike Ulrich und Svenja Hermann an
ihren Texten. Ihre Prosa hat sie unter anderem im Rahmen des Kurzgeschichtenwettbewerbs der Buchhandlung Stauffacher Bern, am Literaturfestival Literaare in Thun und
im Kulturraum Bern gelesen. Sie arbeitet an verschiedenen Prosa- und Dramaprojekten.
Zurzeit schreibt und lebt sie in Wien.
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Pressetext zu «Zehn Wahrheiten»:
St. Galler Tagblatt, 05. Juni 2012, Brigitte Schmid-Gugler, Portrait über FRADS und Vorschau
Fünferbande mit Charme
Das Theaterkollektiv «Frühstück auf der Szene», kurz Frads, besteht aus fünf Frauen. Vor zwei Jahren
während des Studiums gegründet, könnte diese Gruppe in Zukunft noch einiges zu reden geben.
Kann sein, dass Miranda July an jenem Sommermorgen ein Gesprächsthema war. Damals, als sie über
den Dächern von Bern gemeinsam frühstückten. Kann auch sein, dass sich in der amerikanischen Erfolgsautorin, Filmemacherin, Musikerin und Schauspielerin jene Disziplinen und Fähigkeiten bündeln,
mit denen sie als Fünferbande theoretisch locker mithalten könnten. Alle fünf absolvierten ein Studium
in den teilweise kombinierten Fächern Theater-Kulturwissenschaft, Filmrealisation, Germanistik, Philosophie, Schauspiel. Während jenes Frühstücks vor zwei Jahren gab’s theatralen Eiertätsch: Sie wollten
künftig – nebst ihrem Studium – als Kollektiv und mit verteilten Aufgaben an szenischen Projekten arbeiten und gründeten Frads «Frühstück auf der Szene».
Mit ihrer ersten Produktion, einer inszenierten Lesung nach den Texten von Miranda July, landeten sie
gleich einen beachtlichen Erfolg. Die Frauenzentrale Bern verlieh ihnen den Trudy-Schlatter-Preis; und
nach zahlreichen Aufführungen in verschiedenen Schweizer Städten wurden sie auch noch an die diesjährige Künstlerbörse nach Thun eingeladen. Auch für ihre zweite Produktion, die interaktive Installation «Zeltomat, Document your Favorite Sleeping Position», erhielten sie viel Applaus.
Politisch denken
Zum Gespräch kommen die aus Aarau stammende Ruth Huber und die beiden St. Gallerinnen Lucia
Bühler und Alexandra Portmann. Letztere, die momentan ihre Dissertation schreibt, machte ihre ersten
Theatererfahrungen im Jugendtheaterclub U21 mit Stefan Graf und Lukas Amman als dessen Leiter.
Dort, erzählt Alexandra Portmann, habe sie gelernt, dass Theater eine gültige Form des Sich-Einmischens sein könne. Mit ihrem Kollektiv möchten die jungen Frauen genau dies tun. Einen persönlich
geprägten Blick auf Dinge richten, reflektieren, auf einer Metaebene «Leerstellen» ausleuchten, die wir
in unserer Wahrnehmung gerne ausblenden. Auf spielerische Art wollen sie sich nicht nur den «kleinen
Katastrophen», wie Miranda July sie beschreibt, zuwenden, sondern auch den grossen Fragen um den
Zustand der Welt, um Machtverhältnisse, Verteilsysteme, um Zynismus in Politik und Wirtschaft, um
die mediale Überflutung, um die Gefahren von Atomkraft, um die Eurokrise und den Wachstumswahn.
Notwendiges Sich-Einmischen
Ein Umdenken sei unverzichtbar, der Verzicht als Lebenshaltung beinahe schon Gebot, und dazu passen
die Anekdoten von ihren Zugreisen. Mit im Gepäck die zuweilen etwas «sperrigen» Requisiten. Immer
wieder führe dies zu lustigen Gesprächen mit Mitreisenden, was ihrer Absicht, «mit ehrlichem Blick»
nahe am Alltag zu bleiben, und auch im szenischen Entwurf möglichst interaktiv zu planen, sehr entgegenkomme.
Kritisches Nachdenken, Wachsamkeit, Momente der Empörung und über allem eine feinsinnige Beobachtungsgabe – man spürt, dass es den 27- beziehungsweise 28jährigen Frauen ernst ist mit der
Einmischung und dem Mittun an einer gerechteren Zukunft. Das Modell des Kollektivs als mögliche
Arbeitsform ist denn auch nicht zufällig gewählt. Es liessen sich im Wegfall der Hierarchien Abläufe vereinfachen, Kosten sparen, Verantwortung teilen und mehr Arbeitsplätze schaffen. Dies könnte gerade
auch in künstlerischen Berufen von Vorteil sein, da Gelder im Gegensatz zu denjenigen an die grossen
subventionierten Häuser nicht eben üppig gesprochen werden. Unabhängig davon, wie sich die noch
vagen beruflichen Laufbahnen entwickeln werden, wollen sie als Frads ihre Arbeit vorantreiben. Das
neue Stück, es handelt sich um eine Adaption eines Romans von Birgit Vanderbeke, ist in Arbeit.
«Zehn Wahrheiten» ist am Fr, 8.6., im Rahmen von Heimspiel in der Kellerbühne zu sehen.
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ensuite Nr. 101, Mai 2011, Kritik von Belinda Meier
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Pressetexte zu «Zehn Wahrheiten»:
ensuite Nr. 100, April 2011, Vorschau von Fabienne Naegeli
WOZ, 26. Mai 2011, Vorschau
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Dokumentation von:
«ZELTOMAT Document your Favourite Sleeping Position»
Bauch- oder Rückenlage? Allein oder zu zweit? Umgeben von zerknitterten Zeitungen oder vertraut
riechenden Teddybären? Oder gar mit einem lebenden Kuschelhasen?
Der Frage nach bevorzugten Schlafpositionen geht FRADS mit ihrer interaktiven Installation ZELTOMAT
nach. FRADS widmet sich dabei auf spielerische Weise einem sensiblen Privatraum und erforscht die
Grenze zwischen bewusster Selbstdarstellung und selbstvergessenem Dasein.
Eine kurze Bedienungsanleitung zur Benützung des ZELTOMATS:
- Wählen Sie einen Gegenstand aus der Reihe aus.
- Stellen Sie Ihre bevorzugte Schlafposition nach.
- Klingeln Sie mit dem Glöckchen.
- Das Zeltpersonal schiesst jetzt ein Sofortbild von Ihnen.
ZELTOMAT entstand in Zusammenarbeit mit der in Amsterdam lebenden Choreografin und Tänzerin
Cornelia Hanselmann.
ZELTOMAT in «Spiel(t)räume. Warm Up 1: Zeltlager» in der alten Reithalle Aarau 2011
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Dokumentation von:
«Umschlagsplatz für Immaterielles Kulturerbe»
Ein interaktiver Marktstand für Tradition und Brauchtum
Welche Traditionen kennt man in Ihrem Dorf? Welcher Brauch liegt Ihnen besonders am Herzen?
FRADS sammelt auf ausgedienten Kassetten auch Ihr immaterielles Kulturerbe. Warum die Kinder an
Schulsilvester kein Auge zu tun, wie die weihnächtliche Familienpolenta gerührt wird oder wieso der
Osterhase ein angeknabbertes Rüebli zurück lässt.
Die BesucherInnen der Installation werden eingeladen, eine Tradition, zu der sie einen persönlichen
Bezug haben, möglichst anschaulich und aus der eigenen Perspektive zu beschreiben. Die kurze Schilderung wird auf Tonband festgehalten. Im Gegenzug erhält die Person die Gelegenheit eine andere,
bereits besprochene Kassette zu hören. So entsteht neben einem Archiv an Wissen und Erinnerung auch
eine immaterielle Tauschbörse. Auf spielerische Weise lädt die Installation ein, über eigene und fremde
Bräuche nachzudenken und sensibilisiert für unseren alltäglichen Umgang mit Traditionen.
Der Stand wurde von FRADS im Auftrag des Theater Marie für die Produktion «Käserei in der Vehfreude» entwickelt, welche im Juni 2012 in der Alten Reithalle Aarau zu sehen ist.
«Umschlagplatz für Immaterielles Kulturerbe», Alte Reithallte Aarau, Juni 2012
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