Tierarztpraxis Stephanie van Loosen Am Rathaus 3 · 28816 Stuhr Telefon: 0421 / 5659039 · Telefax: 0421 / 8783156 e-Mail: [email protected] · Internet: www.tierarztpraxisvanloosen.de Thema: Husten bei Katzen Was ist Husten? Husten ist eine plötzliche angestrengte Ausatmung, bei der die Luft aus den Lungen stossartig ausgepresst wird, um z.B. einen Fremdkörper (einen echten oder eingebildeten) auszuwerfen. Husten kann zuweilen mit Auswürgen verwechselt werden. Allerdings kann nach einem schweren Hustenanfall ein Auswürgen oder Erbrechen eintreten. Dies kann falsch als Symptom einer Magen-Darm-Erkrankung gedeutet werden. Warum husten Katzen? Bei Katzen ist Husten generell ein Symptom der unteren Atemwege, besonders bei manchen Formen der Bronchitis. Katzen husten aus einer Vielzahl von Gründen. Dazu gehören Fremdkörper (Stücke von Gras, die inhaliert wurden) oder Irritationen durch eingeatmete Flüssigkeiten oder Gase. Husten kann ebenfalls durch eine Entzündung der Atemwege wie z.B. beim akuten Katzenschnupfen oder der chronischen Bronchitis hervorgerufen werden. Eine Entzündung kann durch viele Faktoren ausgelöst werden (Viren, Bakterien, parasitische Würmer, Allergien). Tumoren im Brustraum können mitunter ebenfalls Husten auslösen. Bei Katzen löst eine Herzerkrankung selten Husten aus. Husten kann auch bei Erkrankungen der oberen Atemwege auftreten, z.B. bei Irritationen, Infektionen oder anderen Krankheiten von Larynx oder Trachea. Auch starke Nasensekretionen, die in Trachea oder Larynx laufen, können dort einen Hustenreiz auslösen. Wann braucht eine hustende Katze tierärztliche Hilfe? Es ist wichtig sich daran zu erinnern, dass alle Katzen manchmal husten, z.B. bei eingeatmeten Fremdkörpern oder Umgebungsänderungen. Wenn dieser Husten nur gelegentlich vorkommt, die Katze gesund ist und kein Auswurf vorliegt, muss die Katze nicht therapiert werden. Wenn der Husten allerdings einige Tage anhält, schwer und produktiv ist, die Katze sich unwohl fühlt oder an Gewicht verliert, sollten Sie Ihren Tierarzt aufsuchen. Wie kann der Tierarzt die Ursache für den Husten meiner Katze herausfinden? Die meisten akuten Hustenfälle werden ohne grosse Diagnostik mit einer Antibiotikagabe über einige Tage geheilt. Wenn der Husten allerdings sehr schwer oder chronisch ist, müssen weitere Untersuchungen vorgenommen werden. Dazu gehören die Aufnahme der vollen Krankengeschichte der Katze, die wertvolle Informationen liefern kann (z.B. eine Allergie der Katze auf Menschenhautschuppen, wenn sie mit im Bett schläft). Der Tierarzt muss wissen, ob sich der Husten mit der Zeit verändert hat und ob weitere Erkrankungen vorliegen. Dann werden eventuell unter Narkose - Röntgenaufnahmen des Brustkorbs angefertigt werden. In der Narkose kann der Tierarzt auch mit einem Endoskop die Atemwege von innen betrachten. Dabei können Flüssigkeits- und Zellproben gesammelt werden. Das gleiche geschieht bei der Gewinnung einer Lungenspülprobe. In den Proben kann nach Anzeichen einer Infektion, Entzündung oder nach Tumorzellen gesucht werden. Wie kann der Husten behandelt werden? Dies hängt bei der einzelnen Katze von der Ursache des Hustens ab. Bei einer leichten bakteriellen Infektion werden Antibiotika verabreicht. Fremdkörper werden entfernt und Lungenwürmer mit Wurmmittel abgetötet. Wenn der Husten ein chronisches Problem darstellt (d.h. länger als zwei Monate), sind die Aussichten für eine komplette Genesung nicht so gut. Chronischer Husten ist mit einer chronischen Entzündung der Atemwege verbunden, die oft auf einem chronischen Kontakt mit Allergenen (Stoffe, auf die die Katze allergisch reagiert), irritierenden Stoffen (z.B. Zigarettenrauch) oder Bakterien beruht. Diese chronische Infektion führt zu bestimmten Veränderungen in der Struktur der Atemwege der Katze, so dass auch bei einer Beseitigung der ursprünglichen primären Ursache der Schaden schon geschehen ist und die Lungen sich nicht mehr vollständig erholen können. In diesen Fällen zielt die Therapie darauf, den Husten zu kontrollieren und keinen weiteren Schaden zuzulassen. Zur Therapie gehören die Entfernung bekannter Irritationen oder Allergene, Medikamente zum Offenhalten der Atemwege, Antibiotika gegen Bakterien, Entzündungseindämmung mit Kortikosteroiden und auch Hustenstiller. Bei einem vorliegenden tumorösen Geschehen kann eine Chemotherapie eine Möglichkeit sein. Diese Kunden – Informationshandzettel basieren auf Material von T J Gruffydd-Jones, BVetMed, PhD, DipECVIM(CA), MRCVS und Kollegen. Deutsche Übersetzung von Dr Michael Koch. Alle Rechte vorbehalten – Gebrauch nur mit Lizenz. © Lifelearn Limited, P.O. Box 16, Newmarket, Suffolk CB8 7TH, UK.