Elektrochemische Materialien

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Elektrochemische Materialien
Untersuchung der
Defektchemieeinflüsse auf
die memristiven Eigenschaften
von SrTiO3
Mirjam Wäfler
Gymnasium Thun Seefeld
Thun
Betreuerin:
Eva Sediva
ETH Zürich
Departement
Materialwissenschaft
Inhaltsverzeichnis
ZUSAMMENFASSUNG .........................................................................................................................................................1
EINLEITUNG ..........................................................................................................................................................................1
AUFBAU ..................................................................................................................................................................................................... 3
METHODE...............................................................................................................................................................................3
VORGEHEN ................................................................................................................................................................................................ 3
Dünnschicht herstellen ................................................................................................................................................................3
Charakterisierung durch Röntgen...........................................................................................................................................4
Reinraum ...........................................................................................................................................................................................5
Messungen.........................................................................................................................................................................................5
RESULTATE ...........................................................................................................................................................................6
DISKUSSION...........................................................................................................................................................................7
DANK........................................................................................................................................................................................7
QUELLEN.................................................................................................................................................................................8
LITERATURVERZEICHNIS ........................................................................................................................................................................ 8
ABBILDUNGSVERZEICHNIS ..................................................................................................................................................................... 8
Zusammenfassung
Ein Memristor (elektrischer Schalter) basierend auf Strontium Titanat wurde
fabriziert.Das Ziel von einem Memristorspeicher ist, die folgenden drei Kriterien zu
erfüllen: Klein zu sein, Informationen lange zu behalten und zusätzlich schnell
zwischen einem kleinen und grossen Widerstand zu schalten. Ein Memristor hat
jeweils ein Substrat, Metall, Oxid und ein weiteres Metall. Die Aufgabe der Forscher
ist es nun, die perfekte Kombination dieser zu suchen, um den Kriterien möglichst
einfach und billig gerecht zu werden. Hierfür müssen verschiedene Versuche und
Messungen betätigt werden. Es wird nur über den Bau und den Vergleich zweier
verschiedener Materialgefüge detaillierteres geschildert.
Einleitung
In meinem Bericht behandle ich den Bau eines Memristors. Er gilt als passives
elektrisches Bauelement. Dies bedeutet, dass er physikalisch nicht weiter unterteilt
werden kann, ohne dessen Funktion zu verlieren, also ist er der kleinste Bestandteil
einer elektrischen Schaltung. Der Name ergibt sich aus den zwei englischen Wörtern
„memory“ für Speicher und „resistor“ für elektrischen Widerstand. Dafür muss erst
eine Dünnschicht hergestellt werden. Die Dünnschichttechnik beschäftigt sich mit der
Herstellung und Bearbeitung von dünnen Schichten unterschiedlicher Materialien,
wie metallische, dielektrische und halbleitende Werkstoffe (Wikipedia, 2015).
Andererseits erfolgt ein Vergleich zwischen zwei Memristoren mit verschiedenen
Substraten, um schliesslich ein Fazit ziehen zu können.
Man weiss nicht genau, wie die Materialdefekte gut angewendet werden können. Es
werden weiterhin Forschungen betätigt, um herauszufinden, welches Oxid, Substrat
und Metall die beste Kombination ergibt. So fragt sich nun, ob und was für
Unterschiede herauskommen, wenn das Substrat und damit das Kristallgefüge
verändert wird.
1
Abbildung 1 Grafische Darstellung einer idealen Schaltung mit
gut sichtbarem Schaltmoment.
R = V/I (Widerstand (in Ohm) =
elektrische Spannung (in Volt) / Stärke
des Stroms (in Amper))
Wenn das R gross ist, entspricht das
einem „0“ Zustand der Information. Ein
kleiner Widerstand kennzeichnet eine
„1“. Zwischen diesen beiden Zahlen
findet jeweils ein Schaltmoment statt,
wie Sie auf der Abbildung sehen
können.
Zusätzlich wird der kleine
Widerstand ersichtlich, an der Stelle, an
welcher der Pfeil nach unten geht und
an der Geraden der grosse Widerstand.
Je nachdem wie dieses Gebilde
aussieht,
kann
der
Widerstand
respektive der Unterschied zwischen
diesen noch variieren (wenn der Winkel
sich verändert).
Als Ziel gilt, dass folgende drei Kriterien erreicht werden:
1. Schnelle Änderung vom Informationszustand
2. Information soll bleiben  nonvolatile
3. Der Massstab soll klein sein
Als Problem zeigt sich hier der Widerspruch zwischen Punkt eins und zwei, welcher
auch Voltage-time-dilemma genannt wird. Die Bedingung, einer Hochenergie für die
Speicherung von Daten mit niedrigen Impulsen kann mit der Forderung einer
niedrigen Energiebarriere für das schnelle Schalten unter einer bescheidenen
Programmierspannung nicht vereinbart werden.
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Aufbau
Zuunterst befindet sich ein Substrat. In unserem Falle
einmal LaAlO3 und einmal MgO. Wir haben zwei
verschiedene Substrate gewählt, um schliesslich einen
Vergleich zwischen den unterschiedlichen Mikrostrukturen
vom Schaltmaterial machen zu können. Dann folgt LaNiO3,
also ein Metall. SrTiO3 dient als Oxidschicht und befindet
sich zwischen dem vorhin genannten Metall und Platin.
Abbildung 2 Aufbau eines
Memristors.
Das LaAlO3 ist besitzt eine Perowskitstruktur, dies erbringt
ein epitaktisches Wachstum vom SrTiO3. Das MgO ist
kubisch und hat eine andere Struktur als die benützten Metalle und das Oxid. Somit
wachsen diese polykristallin darauf, sodass ein Defektausgleich durch Korngrenzen
angestrebt wird. Elektronen können sich in diesen Defekten, also quasi Löchern der
Struktur, besser und schneller bewegen. Dies wäre ein Vorteil, jedoch ist man sich
noch nicht sicher, ob es dafür bedeutet, dass die Speicherfunktion umso schlechter
funktioniert. Unser Oxid, SrTiO3 ist dielektrisch und hat somit die Eigenschaft eines
Isolators. Wir nehmen Platin, weil es zu den Edelmetallen gehört. Es oxidiert kaum,
also findet beinahe keine Reaktion statt und verfälscht unsere Messungen damit
nicht. Die Oxidschicht ist notwendig, aufgrund des Schalteffekts. So dient es also als
Schaltmaterial.
Methode
Vorgehen
Dünnschicht herstellen
Für die Dünnschichtherstellung wurde die Pulsed Laser Deposition Methode
angewendet. Das Ziel ist, mit Hilfe von einem Laser ausgewählten Oxide als Targets,
bei uns LaNiO3 und SrTiO3, eine Dünnschicht zu erstellen. Durch den Beschuss mit
gepulster Laserstrahlung werden Teile von einer Oberfläche eines Oxides
abgetragen welche die Substrate dann auffangen. So entsteht nach und nach die
Dünnschicht der Oxide.
1. Substrate (MgO und LaAlO3) werden gebrochen, sodass man eine kleinere
Fläche hat
2. Die Substrate werden mit Alkohol (Aceton und Isopropanol) gereinigt und
dann mit Stickstoff getrocknet
3. Die Luft wird bis auf den Normaldruck von 1 Bar in die Pulsed Laser
Deposition Kammer gelassen  Venting
3
4. Den Substrathalter herausnehmen und die Wärmefläche mit Silberpaste
beschmieren (damit das Substrat gut hält) und diese dann bei 60° Heizen
5. Substrathalter wieder reingeben
6. Vakuum bis auf 2 x 10-6 mbar einfliessen lassen (dies dauert etwa 2 Stunden).
Dieser Schritt ist essentiell, damit kein verunreinigter Sauerstoff da ist und
somit keine anderen Gase mitreagieren und zu Verfälschungen führen.
7. Sauerstoff reinlasen bis auf 3x 10-2 mbar  Durchfluss
8. Heizen bis 500° für LaNiO3
9. Mit Laser das Substrat mit der Laserenergie von 50mJ beschiessen 
45 Minuten
10. Heizen bis 650° für SrTiO3
11. Mit Laser das Substrat mit der Laserenergie von 55mJ beschiessen 
(2h, wobei nach einer Stunde der Laserstrahlenring umgestellt werden sollte)
12. Kühlen bis auf Raumtemperatur
Schritt 8 und 10 werden durchgeführt, da sich die Atome bei mehr Wärme besser
ausrichten können.
Bei Schritt 9 und 11 wird das Target bewegt, damit nicht nur auf einen Punkt
geschossen wird und ein Loch entsteht.
Charakterisierung durch Röntgen
Um nun herauszufinden, ob sich das Material in der richtigen Strukturphase befindet
wird die polykristalline Dünnschicht mit Röntgenstrahlen untersucht
1. Substrat im Halter einrichten
2. Die Maschine dreht die Proben in einem Winkel von 30° bis 70° damit sie
verschieden durchschossen wird.
3. Spektrum auslesen
4
Reinraum
Um auf unserer Probe die Platinelektroden zu fabrizieren, müssen wir in den
Reinraum. Dieser Raum soll sauber von Partikeln und Dreck sein. Deshalb muss
man spezielle Schuhe, ein Ganzkörperanzug und Handschuhe tragen.
1. Die Proben mit Sauerstoffplasma reinigen
2. Probe auf dem Halter des e-beam Evaporation fixieren
3. Maschine laufen lassen, der Elektronenstrahl wird durch ein Magnetfeld
abgelenkt. Er trifft nun auf das Platin, welches sich evaporiert und dann auf
der Probe landet.
Messungen
Nun wollen wir messen, wie gut unser Material Strom leitet und ob das
Schaltverhalten von Memristoren stattfindet.
1. Die untere Elektrode wird durch einen Riss in der Dünnschicht kontaktiert.
Dieser Riss wird mit Silberpaste geschlossen. So hat man einen Kontakt zum
Metall erzeugt.
2. An die Spannungsquelle schliessen
3. Messen
4. Spannungs-Strom Kurven betrachten
5. Vergleich der zwei Memristoren
5
Resultate
Selbstgemachter Memristor mit
MgO als Substrat
Selbstgemachter Memristor mit
LaAlO3 als Substrat
Abbildung 3 + 4 oben; Abbildung 5 + 6 unten
Diagramm der elektrischen
Leitfähigkeit von der Probe mit
dem Substrat MgO
Diagramm der elektrischen
Leitfähigkeit von der Probe mit
dem Substrat LaAlO3
6
Diskussion
Die Herstellung unserer Memristoren verlief sowohl bei MgO, als auch mit dem
Substrat LaAlO3 einwandfrei. Auf den Abbildungen 1 und 2 sind die fertig
hergestellten Memristorproben ersichtlich. Die Punkte stellen die Elektroden dar, da
dort die Platinschicht vorhanden ist.
Die Messung der elektrischen Leitfähigkeit ergab die Abbildung 5 und 6. Der
Schaltmoment wird darauf gut erkennbar. Die Kurven unserer zwei Proben sehen
sehr ähnlich aus. Leider sind die Resultate nicht wirklich zufriedenstellend, da jede
Messung ein ziemlich anderes Bild ergeben hat, sodass die Streuung von Elektrode
zu Elektrode zu gross war.
Um die Schlussfolgerungen wissenschaftlich zu erklären muss man mehre Methoden
testen, damit möglichst viele Referenzen vorhanden sind und so viele Vergleiche
gezogen werden können. Zudem müssen verschiedene Zusammensetzungen
analysiert werden, um wirklich davon auszugehen, dass ein bestimmter Stoff diese
oder jene Funktion in der Probe aufweist. Optimierungsideen wären auch hier nötig.
Weiter ist die Struktur, welche entsteht von grosser Bedeutung, da die verschiedenen
Substrate auf die verschiedenen Metalle anders wachsen.
Als Fazit kann also gezogen werden, dass das Gebiet noch zu wenig erforscht ist.
Viele erwartete Charakterzüge oder Resultate kommen nicht vor oder in einer
anderen Art und Weise. So ist das Ganze noch sehr unvorhersehbar. Aufgrund der
Wissenslücke und der Unberechenbarkeit kann der Memristor so noch nicht in die
Öffentlichkeit. Es müssen vorher noch eine Menge verschiedener Proben erstellt und
Messungen betätigt werden, um etwas mehr auszusagen oder schliesslich sogar ein
gut funktionierender Memristor auf den Markt zu bringen.
Dank
Ich bedanke mich herzlich bei allen, die mich in irgendeiner Art unterstützt haben bei
dieser Arbeit. Vor allem möchte ich hier die Hochschule ETH Zürich und meine
Betreuerin Eva Sediva erwähnen. Eva hat mich in der ganzen Woche begleitet und
mir einen Einblick in ein sehr faszinierendes, komplexes und aktuelles Thema
ermöglicht. Ich konnte vieles selber ausprobieren und eine Menge aus dieser Woche
mitnehmen. Es ist nicht selbstverständlich, dass sich jemand diese Zeit trotz
gleichzeitiger Arbeit und Stress nimmt, deshalb bin ich sehr dankbar dafür. Auch
dem Verband Schweizer Jugend forscht möchte ich meinen Dank aussprechen. Sie
haben diese Woche toll organisiert. Es war ein Privileg, daran teilgenommen zu
haben.
7
Quellen
Literaturverzeichnis
Wikipedia (2015). Dünnschichttechnik. Zugriff am 8.2.2016 unter
https://de.wikipedia.org/wiki/Dünnschichttechnik
Wikipedia (2015). Memristor. Zugriff am 8.2.2016 unter
https://de.wikipedia.org/wiki/Memristor
Abbildungsverzeichnis
Abbildung 1
Gefunden am 13.2.2016 unter:
https://www.google.ch/search?q=switching+moment+memristor&newwindow=1&sou
rce=lnms&tbm=isch&sa=X&ved=0ahUKEwiG6sqlpvXKAhXJWhoKHVL5BuAQ_AUIBygB&
biw=1099&bih=689#imgrc=a3p3Z8GqefKlRM%3A
Abbildung 2
Erstellt von Mirjam Wäfler
Abbildung 3 + 4
Aufnahme gemacht von Eva Sediva & Mirjam Wäfler
Abbildung 5 + 6
Diagramm erstellt mit Keithley 2601B
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