INFOForum Geo Ausgabe 1/2016 Mitteilungen des Geoinformationsdienstes der Bundeswehr 2 GeoInfoForum 1/2016 Inhaltsverzeichnis Seite Titelblatt Inhaltsverzeichnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2 Vorwort LtrGeoInfoDBw . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3 Verabschiedung EDir Skade . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4 RAmtm Stephan Albrecht Penzinger Wetterbeobachtung erhält Zertifizierung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6 Martin Prinzler Stadtfest Euskirchen 2016 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7 OTL Manuel Grusdt 7. Kolloquium Geopolitik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7 Dr. Heinz Hüttl Ende der Eiszeit – Implikationen des Klimawandels im Norden . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8 KptLt Victoria Wirkner Ehrung mit dem Ehrenkreuz der Bundeswehr in Gold . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11 Kpt zur See Uwe Bieling TanDEM X (TREX) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12 ORR Bernd Jeschke Numerische Wettervorhersage . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14 LRDir Detlev Majewski (DWD), ORR Thorsten Reinhardt, RDir Dietmar Thiel ILA 2016 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15 RAmtm Stephan Albrecht Tag der Bundeswehr 2016 BONN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17 OTL Manuel Grusdt 6. International Seminar on Geopolitics . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19 Dr. MSC Andreas Iskam Antreten der Abteilung IV aufgrund besonderer Anlässe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19 HptFw Roman Reiter INTERGEO 2016 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20 Herausgeber: Leiter Geoinformationsdienst der Bundeswehr Redaktion: Dezernat III 1 (3) - Fachpublikationen/ FISt Anschrift der Redaktion: Zentrum für Geoinformationswesen der Bundeswehr – Dez III 1 (3) Frauenberger Str. 250 53879 Euskirchen Tel.: 02251 953-4130 – FspNBw: 3461 E-Mail : [email protected] Intranet : zgeobw.skb Auflage: 500 Namentlich gekennzeichnete Artikel geben nicht unbedingt die M ­ einung der Redaktion wieder. Die Redaktion behält sich Kürzungen von Artikeln vor. Druck: D01 - VII.16 -5- G161113 Impressum Wir betrauern . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20 GeoInfoForum 1/2016 Liebe Leserinnen und Leser, ich möchte Sie anlässlich der ersten Ausgabe des GeoInfo-Forums im Jahr 2016 herzlich grüßen. Es erwartet Sie wie gewohnt eine interessante und spannende Mischung aus Textbeiträgen, Berichten und Sachstandsinformationen. Beginnend mit einer Rückschau möchte ich zunächst einmal an die Verabschiedung unseres ehemaligen Ersten Direktors, Helmut Skade, am 27. Januar 2016 und der gleichzeitigen Übernahme der Dienstgeschäfte durch Herrn LRDir Achim Müller erinnern. Ganz besonders am Herzen liegen mir die weiteren Fortschritte im Rahmen des Projektes TanDEM X/ TREX. Ich freue mich, dass mittlerweile zwanzig Staaten das Memorandum of Understanding unterzeichnet haben, so dass die Allianz nun operationell ist. Die ersten strukturellen Auswirkungen haben im ZGeoBw bereits in Form von Umgliederungsmaßnahmen gegriffen. Sicher haben Sie im Rahmen der Veröffentlichung des Abschlussberichts Aufbaustab Cyber- und Informationsraum (CIR) durch die Verteidigungsministerin Dr. Ursula von der Leyen am 26. April 2016 auch über die Auswirkungen auf den Geoinformationsdienst erste Informationen erhalten. Ich möchte hier noch einmal explizit darauf hinweisen, dass mit der Aufstellung des neuen Organisationsbereichs CIR die betroffenen Bundeswehrangehörigen an ihren bestehenden Standorten gestärkt werden und damit derzeit auch keine Umbenennungs- oder Umzugsmaßnahmen verbunden sind. Im nächsten GeoInfo-Forum werde ich Sie über den Sachstand der Feinausplanung informieren. Ich wünsche Ihnen nun viel Freude beim Lesen der Lektüre und verbleibe mit Herzlichen Grüßen Ihr Roland Brunner, Brigadegeneral Kommandeur ZGeoBw und Leiter GeoInfoDBw 3 4 GeoInfoForum 1/2016 Verabschiedung EDir Skade Der „Erste Offizier“ geht von Bord Feierlicher Appell anlässlich der Verabschiedung des Ständigen Vertreters Kommandeur ZGeoBw und stellvertretenden Leiter des Geoinformationsdienstes der Bundeswehr, Herrn EDir Helmut Skade. In diesem Rahmen wurden ebenfalls zwei verdiente Dezernatsleiter, Herr OTL Hermann List und Herr OTL Karl-Heinz Miller in den Ruhestand versetzt. RAmtm Stephan Albrecht Es muss schon etwas Besonderes auf der Agenda stehen, wenn der Kommandeur ZGeoBw und Leiter GeoInfoDBw, BG Roland Brunner, zu einem Appell antreten lässt. Der 26.01.2016 war so ein Tag. Mit der Versetzung in den Ruhestand der drei angesprochenen Herren ist auch der Weggang dreier menschlich, wie fachlich vorbildlicher Personen verbunden, die eine Fülle an Erfahrung und Wissen auf sich vereinen, das schwer zu ersetzen sein wird. Antreten der einzelnen Abteilungen Nachdem sich etwa 300 Angehörige des Zentrums sowie zahlreiche Ehrengäste in der Sporthalle der Generalmajor-Freiherrv.-Gersdorff-Kaserne versammelten, begann die Zeremonie mit einem Vollzähligkeitsappell der jeweiligen Abordnungen an den Chef des Stabes, Oberst Webert. Nach der Meldung an den Kommandeur begrüßte dieser die anwesenden Gäste auf das Herzlichste. Beeindruckend war, welch illustre Gästeschar hier zusammenkam. Man merkte, dass dies keine lästige Pflichtveranstaltung war, sondern dass hier Menschen anreisten, die mit den zu Verabschiedenden eine jahrelange Freundschaft und berufliche Partnerschaft verband. Aufstellung zum Abschiedsappell Meldung an den ChdSt durch O Wollschläger Natürlich lag an diesem Tag das Hauptaugenmerk auf der Person Helmut Skade, dies ist schon alleine seiner beruflichen Position geschuldet. Die Verdienste der Anderen schmälert das aber in keiner Weise. Zu den Ehrengästen gehörten der erste Bürger der Stadt Euskirchen, Herr Dr. Friedl, Herr BG Sczesny – als truppendienstlich Vorgesetzter aus dem KdoStrat­ Aufkl, der Präsident des Deutschen Wetterdienstes, Herr Prof. Dr. Adrian, sowie der langjährige Freund und Wegbegleiter Skades, Colonel Jan Cirek, der eigens aus Prag anreiste. Komplettiert wurde die Zeremonie durch ehemalige Angehörige, teilweise noch Zeiten des früheren Amtes für Wehrgeophysik. Jeden einzelnen zu erwähnen, würde den Rahmen sprengen, doch bemerkenswert war, welch z. T. weite Anreise die Damen und Herren auf sich nahmen, um der Verabschiedung beizuwohnen. Dies zeuge in hohem Maße von Respekt und Wertschätzung, so General Brunner in seinen Einleitungsworten. OTL List, der Erste in der Reihenfolge der zu Verabschiedenden, konnte aufgrund gesundheitlicher Probleme nicht persönlich anwesend sein. General Brunner skizzierte seinen Werdegang, der immerhin eine Zeit von über 40 Dienstjahren in den unterschiedlichsten Verwendungen um- fasst. 1974 begann er seinen beruflichen Werdegang bei der Bundeswehr, zunächst für 2 Jahre. Doch schnell entschloss er sich zu einem Vermessungsstudium bei der Bundeswehr und aus zwei wurden zwölf, und schließlich 40 Jahre, davon 25 Jahre im Geoinformationsdienst. Nach seinem eigenen Bekunden war dies eine fordernde und fachlich äußerst interessante Dienstzeit, die er nie missen möchte. Neben dem Dank für sein fachliches Können und sein Engagement wünschte General Brunner ihm Gesundheit, Gesundheit und nochmal Gesundheit. Ehrengäste, u.a. Bürgermeister Dr. Friedl u. ehem. Amtschef AGeoBw Schmidt-Bleker Versetzung in den Ruhestand, v.l.n.r. OTL Miller, H Kühl, BG Brunner Auch OTL Miller kann auf eine über 40 jährige Dienstzeit zurückblicken, die ihn nach seinem Studium der Geodäsie in den 1970er Jahren in die unterschiedlichsten Verwendungen brachte. Fast 25 Jahre war er davon im militärgeographischen Dienst tätig. OTL Miller zeichnet sein positives Menschenbild, sein Verantwortungsbewusstsein und seine Fähigkeit zuhören zu können, um nur einige seiner Eigenschaften zu nennen, aus. Er war und ist ein Offizier aus innerer Einstellung und Berufung, so General Brunner. Wörtlich sagte er „Herr OTL Miller, Ihr dienstliches Wirken haben Sie an acht Grundregeln ausgerichtet: Wer führen will, muss zuhören können, sprechen können, positiv denken, 5 GeoInfoForum 1/2016 Vorbild sein, informieren, informiert sein, er muss Menschen mögen und sich zur persönlichen Verantwortung bekennen. Diese Regeln haben Ihnen über 40 Jahre als Richtschnur gereicht und letztendlich Ihren großen Erfolg bei allen Ihren unterschiedlichen Verwendungen gesichert.“ in der die Computer noch so groß wie Räume waren und Viele das Ganze noch für Teufelszeug hielten, konnte er durch seine Kompetenz manches frühzeitig anstoßen und wichtige Weichen stellen, von denen der Dienst heute noch profitiert. Stichworte seien hier der Geovor-Rechner oder auch das IGS (Intergraphisches System), wenn man so will der Vorgänger des heutigen Wetterberatungssystems NinJo. „Sie konnten deshalb so erfolgreich sein, weil Sie sich das Handwerk zu eigen machten, Verantwortung übernahmen und sich bis zum Schluss darum kümmerten“, so General Brunner. EDir Skade lässt nochmal sein berufliches Leben Revue passieren anspruchsvollen Verwendung. LRDir Müller begann seinen beruflichen Werdegang bei der Bundeswehr im Jahre 1990. Es folgten zahlreiche, teils hochwertige Verwendungen, auch auf internationaler Ebene. Ein bewegender Moment General Brunner wünschte auch ihm Gesundheit und Zufriedenheit. Zu Ehren der beiden Soldaten, aber auch für alle Anwesenden folgte der „Helenenmarsch“, der 1857 vom preußischen Militärmusiker Friedrich Lübbert komponiert wurde und offizieller Marsch des Geoinformationsdienstes der Bundeswehr ist. Dem eigentlichen Anlass des Appells folgte nun die Verabschiedung des Ständigen Vertreters Kommandeur ZGeoBw und StvLtr GeoInfoDBw Herrn Ersten Direktor Helmut Skade. Aushändigung der Urkunde durch General Brunner Diese Eigenschaften, gepaart mit seinem Wissen, konnte er auch in internationalen Gremien, wie der METOC (Meteorological and Oceanographic), einbringen. Als geschätzter, manchmal auch gefürchteter Gesprächspartner – weil besser vorbereitet als der Vortragende selbst – haben Sie sich einen bleibenden Namen erworben, so General Brunner. Dafür gehören Ihnen Lob, Anerkennung und Dank. Ernennung des Nachfolgers im Amt des StVtrKdr ZGeoBw und StvLtr GeoInfoDBw Herrn LRDir Achim Müller Der feierliche Appell endete mit dem Abspielen der Nationalhymne. In der KBG wurde es dann nochmal sehr emotional. Herr Skade bedankte sich bei seinen engsten Mitarbeitern auf das herzlichste für die tolle Zusammenarbeit und die Loyalität mit persönlichen Worten und einem Geschenk. Abschiedsrede zu Ehren EDir Skade Die Eingangsworte General Brunners verrieten schon, dass er Herrn Skade nicht gerne verabschiede, ihm seinen wohlverdienten Ruhestand aber gönne. „Keine Übergaberede könne erfassen, was ein Mensch in über 40 Dienstjahren erreicht habe“. Und dies war einiges, wie man den Worten des Kommandeurs entnehmen konnte. Nach dem Meteorologiestudium in Kiel erfolgte der Eintritt in die Bundeswehr 1976 als Wetterdienstreferendar. Dann folgten verschiedene Verwendungen im damaligen Amt für Wehrgeophysik und sicherlich eine der prägendsten Zeiten als Referent im BMVg beim damaligen Referat FüL III 7 in Bonn. Anschließend ging es zurück nach Traben-Trarbach und im Jahre 2006 nach Rostock, zum Marineamt. Seit 2013 dann die letzte Verwendung im ZGeoBw. Seine größte Leidenschaft galt beruflich immer der Informationstechnologie. Durch sein Wissen, in einer Zeit, Neben der Urkunde gibt es noch ein kleines Geschenk Den Worten des Generals folgte der „Fliegermarsch“, ein österreichischer Marsch, der aber auch in der Bundeswehr als Traditionsmarsch gespielt wird. Es folgte nun die Ansprache durch Herrn Skade, der seinerseits die anwesenden Gäste begrüßte und nochmals einen Bogen spannte von den Anfängen seines beruflichen Werdegangs über einzelne Stationen bis hin zu einem Ausblick in die Zukunft. Nachfolger in der Funktion des Ersten Direktors ist der Leitende Regierungsdirektor Achim Müller, der zuvor im Amt für Heeresentwicklung tätig war und das Zentrum aus früheren Verwendungen sehr gut kennt. General Brunner begrüßte ihn und wünschte ihm viel Erfolg in dieser neuen, Persönliche Verabschiedung engster Mitarbeiter: oben Frau Haack, unten HF Krasinski Den Gästen bot sich nun die Gelegenheit für zwanglose Gespräche und der Erzählung von Anekdoten aus gemeinsamen Zeiten. Wie es sich für einen Meteorologen gehört, spielte das Wetter mit, so dass sich die zahlreichen Gäste auch im Außenbereich der KBG aufhalten konnten. 6 GeoInfoForum 1/2016 Zahlreiche Gäste versammeln sich in der KGB Alte Weggefährten: links. Jan Cirek, der eigens aus Prag anreiste, rechts KzS Uwe Bieling, Ltr Marinekommando UA Geoinformation OStG Maiwald im Gespräch mit EDir Skade Bilder: Quelle Bundeswehr/ZGeoBw Penzinger Wetterbeobachtung erhält Zertifizierung Martin Prinzler Mit der Übergabe der Zertifizierungsurkunde für die Geoinformationsstelle (GeoInfoSt) des LTG 61 endete eine langer Prozess: Die erfolgreiche Einführung des Qualitätsmanagementsystems (QMS) für den Flugwetterdienst der Bundeswehr. Kommodore Oberst Draken nimmt das Zertifikat für seine GeoInfoSt sehr gerne entgegen Qualitätsmanagementsystem (QMS) eingeführt wurde. Im November 2015 folgte dann das Ergebnis: Ja, der GeoInfoSt LTG Oberst Dr. Detering hält im Beisein von Kommodore Oberst Draken lobende wie auch dankende Worte. Nachdem sich auch die Bundeswehr 2011 entschloss, im „Bundeswehrwetterdienst“ ein Qualitätsmanagementsystem nach der Verordnung der Europäischen Kommission einzuführen, galt es für unsere Wetterbeobachtung alle erforderlichen Voraussetzungen zu erfüllen. In einigen Überprüfungen (Audits) wurde durch das Zentrum für Geoinformationswesen geprüft, ob alle Prozesse gemäß den Vorschriften durchgeführt werden und das Aufmerksame Zuhörer im Traditionsraum des LTG 61 61 kann das Zertifikat ausgestellt werden. Am 24. Februar war es dann soweit. Kommodore Oberst Draken erhielt aus den Händen des Abteilungsleiters GeoInfoZentrum Lw Oberst Dr. Detering in einer feierlichen Stunde die Urkunde. Detering vorne von links: Oberst Dr. Detering, Kommodore Oberst Draken, Staffelchef Oberstleutnant Weiß, Kommandeur Fliegende Gruppe Oberstleutnant Lorek – hinten von links: SF Krug, Leiter RHS Prinzler, RHS Freund lobte zuvor die Ergebnisse, habe doch die hiesige GeoInfoSt in außergewöhnlicher Weise den nachweis erbracht. „Ich danke hier an erster Stelle dem Staffelchef OTL Weiß für dessen Engagement während der Zeit, als der Leiter GeoInfoSt noch nicht besetzt war.“ so Detering weiter. Oberst Draken freute sich für die Flugbetriebsstaffel und besonders die GeoInfoSt und schloss sich dem Lob an und ergänzte: „Natürlich gilt das Lob den Kameraden und Kollegen aus der Wetterküche sowie dem neuen Leiter Herrn Prinzler, die dieses Ergebnis erst möglich gemacht haben.“ Nun heißt es den hohen Standard aufrecht zu erhalten, was die Mitarbeiter der GeoInfoSt in gewohnter Weise umsetzen werden. 7 GeoInfoForum 1/2016 Stadtfest Euskirchen OTL Manuel Grusdt Auch in diesem Jahr konnten Vertreter des ZGeoBw das Team des Karrierecenters Düsseldorf im Karrieretruck tatkräftig im Rahmen der Informationsarbeit und Nachwuchsgewinnung unterstützen. Auch wenn es Petrus beim 12. Euskirchener Stadtfest am Samstag nicht ganz so gut meinte, fanden dennoch viele Besucher ihren Weg in die Innenstadt und somit auch zum Stand der Bundeswehr in der Nähe des Veybachcenters. Jung und alt stellten hierbei viele Fragen rund um die deutschen Streitkräfte, ihre Einsätze im In- und Ausland, zu den verschiedenen Ausbildungs- und Karrieremöglichkeiten. Als angenehm wurde auch das starke Interesse der Besucher an Aspekten deutscher Sicherheits- und Verteidigungspolitik empfunden, zeigt dies einmal mehr, dass die Bevölkerung sehr wohl ein Interesse gegenüber der Bundeswehr und ihren Verpflichtungen in der Welt hat. Dass die Informationsarbeit am Bundeswehr-Truck am Sonntagmittag für eine gute halbe Stunde durch friedliche antimilitaristische Demonstranten behindert wurde, unterstreicht unser Motto der Kampagne Mach was wirklich zählt: „Wir kämpfen auch dafür, dass du gegen uns sein kannst“ eindrucksvoll. Insgesamt konnte das Interesse vieler junger Menschen für den Dienst in den Streitkräften geweckt werden, so dass wir uns auch darauf freuen im nächsten Jahr das Euskirchener Stadtfest aktiv mitzugestalten. 7. Kolloquium Geopolitik „Die Arktis unter geopolitischen Gesichtspunkten“ Dr. Heinz Hüttl Unter dem Motto „Die Arktis unter geopolitischen Gesichtspunkten“ führt das Dezernat V (3) – Geopolitik/Geographie am 18.10.2016 nun bereits zum siebten Mal das sogenannte „Kolloquium Geopolitik“ durch. Die Arktis hat seit Jahren einen festen Platz in der politischen und medialen Diskussion, spätestens seit der Klimawandel in der Nordpolarregion für neue Verhältnisse sorgt. Das Schmelzen des Polareises gibt Schifffahrtsrouten für den Seehandel frei oder ermöglicht einen besseren Zugriff auf begehrte Mineralien und Energierohstoffe wie Erdöl und Erdgas. Grund genug für die fünf Anrainerstaaten der Arktis (Russland, USA, Kanada, Norwegen und Dänemark) ihre Interessen nicht nur im Arktischen Rat (AR) zu wahren, sondern auch neue Grenzziehungen und Gebietsansprüche zu postulieren, wobei – spätestens seit dem Ukraine­konflikt – oft auch militärische Machtdemonstrationen erfolgen. Neben den Anrainern haben aber auch noch andere Staaten ­ und Akteure lebhaftes Interesse an der ­Region, sei es an den Rohstoffen oder an den neuen Seewegen. Fünf namhafte Fachleute werden über Kooperation und Konflikte in der Arktis, den Arktischen Rat, den Klimawandel und seine Folgen, die Rohstoffe der Arktis und die freiwerdenden Seewege referieren. Die Referenten sind Prof. Dr. Mathias Albert (Universität Bielefeld), Michael Däumer (Ständiger Vertreter Deutschlands im AR; Auswärtiges Amt, Berlin), Prof. Dr. Anders Levermann (Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung, Potsdam), Hon.-Prof. Dr. Christoph Gaedicke (Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe, Hannover) und Gleb Faldin (Geschäftsführer der Reederei Hansa Heavy Lift GmbH, Hamburg). Den Zuhörern werden von den Experten mit Sicherheit viele neue Informationen und Erkenntnisse zur Arktis und ihrer geopolitischen Bedeutung vermittelt. Der Kommandeur des ZGeoBw, Brigadegeneral Roland Brunner, lädt zu dieser geopolitischen Weiterbildung Angehörige des ZGeoBw und anderer Dienststellen der Bundeswehr ein. Die Veranstaltung wendet sich an ca. 50 Teilnehmer/Teilnehmerinnen des Höheren Dienstes (Soldaten/Soldatinnen, Beamte/Beamtinnen oder Arbeitnehmer/Arbeitnehmerinnen). Das 7. Kolloquium Geopolitik des Zentrums für Geoinformationswesen der Bundeswehr (ZGeoBw) findet am 18.10.2016 (09:00 - 16:30 Uhr) im Maritim Hotel Köln (Heumarkt 20, 50667) statt. Anmeldeschluss ist der 18.08.2016. Interessenten melden sich bitte schriftlich unter folgender Mailadresse an: [email protected] oder telefonisch bei Dr. Heinz Hüttl (Tel. 02251/953-4315; Bw-Ruf: 90-3461-4315). 8 GeoInfoForum 1/2016 Ende der Eiszeit – Implikationen des Klimawandels im Norden KptLt Victoria Wirkner Jeder von uns wird tagtäglich mit Wetter konfrontiert. Sei es im Radio, der Wetterbericht der Tagesschau oder ein plötzlicher Regenguss, den keiner vorhergesagt hat. Abrupte Wetterumschwünge, die vermeintliche Zunahme von Extremwetterereignissen, Medienschlagzeilen über das Abschmelzen des polaren Eises – alles Themen, die gern in Verbindung mit dem Klimawandel gebracht werden! Über die Ursachen und Folgen der globalen Erwärmung wird gerne spekuliert und die Frage, wie dem ganzen entgegen gewirkt werden kann, stellt die Menschheit vor neue Herausforderungen. Aber auch latentes Konfliktpotential versteckt sich in dem Klimawandel, der sehr kontrovers debattiert wird. Neue sicherheitspolitische Aspekte und auch neue Aufgabenfelder für die Streitkräfte werden uns somit in Zukunft konfrontieren. Zunächst zur Begriffserläuterung: Wetter beschreibt den aktuell vorherrschenden Zustand der Atmosphäre, während die Klimatologie mit einem Bezugszeitraum von 30 Jahren arbeitet. „Der Norden“ umfasst in dieser Thematik hauptsächlich die Arktis, da dort die Klimaänderungen am deutlichsten erkennbar sind. Derzeitige Modellrechnungen prognostizieren eine Erwärmung von 1,5°C – 4°C bis 2100. Seit 1990 tagt der Weltklimarat (IPCC), mit dem Auftrag alle 6 Jahre eine Art „Trendbarometer“ der Klimaforschung zusammen zu tragen. Kurz gesagt - die Berichte werden immer dramatischer, wobei der Mensch zunehmend in den Fokus als Verursacher und Alleinschuldiger des Klimawandels gerät. Doch jeder von uns sollte die Vorhersagequalität dieser Modelle kritisch betrachten. Machen Sie sich bewusst, dass Wettervorhersagemodelle manchmal nicht in der Lage sind, für mehrere Tage im Voraus korrekt zu liegen. Was können wir dann also von Modellrechnungen erwarten, die das Klima über mehrere Jahrzehnte prognostizieren wollen? Deswegen ist es umso wichtiger einen kurzen Einblick in die Klimageschichte zu wagen – denn nur so kann man mögliche heutige Veränderungen unseres Klimas verstehen. Wussten Sie, dass wir in einer Eiszeit leben?! Vermutlich eine kontro­ verse Vorstellung - denn führt man sich unsere aktuelle Klimapolitik und die weltweit verbreiteten Debatten über die globale Erwärmung vor Augen, ist eine Eis- zeit wahrscheinlich das Letzte woran man denkt. Kurz umschrieben hat unsere Erde seit ihrer Entstehungen einen Wechsel zwischen Eiszeiten (im Mittel 10°C-12°C) und Warmzeiten (im Mittel 23°C-25°C) durchlebt. Unsere derzeitige Mitteltemperatur liegt bei 15°C. Dies impliziert die berechtigte Annahme, dass wir uns wirklich am Ende einer Eiszeit befinden. Ein absoluter Dafür-Sprecher ist ganz klar unsere Politik, welche unsere Klimakurve gern mit der Form eines liegenden Hockeyschlägers vergleicht. 900 Jahre gab es wenig Änderung, während im 20. Jahrhundert die Temperaturkurve steil nach oben geht. Resultat – die ganze Welt redet von einer globalen Erwärmung. Sonnenflecken und globale Erderwärmung Experten sind sich einig, dass Temperatur und Sonnenaktivität grundsätzlich synchron verlaufen und es im Mittel einen elfjährigen Rhythmus der Sonnenfleckenzahl gibt. Betrachtet man unter diesem Gesichtspunkt die Temperaturentwicklung wird eine sinusförmige Welle erkennbar mit einem Temperaturhöhepunkt in 1998. Seither nimmt die Sonnenaktivität wieder ab. Die reine Hockeyschläger-Theorie, Sonnenflecken-Zyklus und Vergleich Temperatur verschiedeneTemperaturkurven Doch so einfach ist es nicht – unser Klimasystem ist hochkomplex und beeinflusst durch zahlreiche Komponenten. Dass ein Teil der Erwärmung durch den Menschen – also anthropogen – erzeugt wird, ist unbestritten. Die Industrialisierung und die damit einhergehende vermehrte Kohlendioxidproduktion sind eindeutig gestiegen. Dass es aber auf unserer Erde zu Zeiten ohne Mensch und ohne Industrie schon viel wärmer war, wird gern außer Acht gelassen. Somit wird der Aspekt, wie groß die Auswirkungen rein natürlicher Prozesse auf den Klimawandel sind, viel interessanter. Neben Erdbahnparametern und Vulkanausbrüchen spielt hierbei unsere Sonne eine ganze entscheidende Rolle. die uns ständig vorgezeigt wird, sollte somit kritisch hinterfragt werden. Denn gemäß der Sonnenflecken-Theorie befinden wir uns derzeit am Ende einer Wärmeperiode unserer Eiszeit und ein neues solares Minimum steht bevor, bei dem der Höhepunkt der Abkühlung im Jahre 2055 erwartet wird. Nach Meinung dieser Wissenschaftler zeigt die Globaltemperatur schon heute eine fallende Tendenz – trotz des jährlichen CO2 -Anstieges. Was zeigt uns das? Dass von einer Erwärmung bis hin zu einer Abkühlung alles möglich zu sein scheint! Nun ein kurzer, aber wichtiger Blick in die Arktis! Weit weg – aber doch so bedeutend für unser globales Wettergeschehen und die zukünftige Klimaentwicklung – warum? Die Lufttemperatur in der Arktis ist im Vergleich zum globalen Durch- 9 GeoInfoForum 1/2016 schnitt doppelt so schnell gestiegen. Gravierende Auswirkungen im Hinblick auf die Eisschmelze sind die Folge. Der kontinuierliche Rückgang des arktischen Eises ist die somit wohl weltweit stärkste Konsequenz der Klimaänderung und diese findet in unserer nördlichsten Nachbarschaft Europas statt. Doch warum spielt das Meereis eine so entscheidende Rolle? Veränderungen des Meeresspielgels (ca. 60 cm – 1,5 m Anstieg bis 2100) werden hierdurch nicht verursacht. Das wird von Gletschern „übernommen“, die im Zuge der Klimaerwärmung abschmelzen. Doch als gigantische weiße „Decke“ hat Meereis einen enormen Einfluss auf die globale Energiebilanz. Helle Oberflächen haben ein hohes Rückstrahlvermögen, wodurch ein Großteil der einfallenden Strahlung direkt ins Weltall reflektiert wird. Meereis wirkt somit wie ein gigantischer Spiegel. Bei anhaltender Klima­ erwärmung würde das arktische Meer- 10 Jahrzehnte dauern wird, gibt es bereits heute Macht- und Konkurrenzdenken um die Arktis sowie verschiedene infrastrukturelle Vorhaben. Angefangen bei neuen Seewegen, die sich für die allgemeine Schifffahrt ergeben. Es handelt sich hierbei um die Nordwest- und Nordostpassage, welche derzeit im „günstigsten“ Fall für wenige Wochen im September geöffnet sind. Es locken bis zu 10 Tage Zeitersparnis und ein Drittel kürzere Wegstrecken. Das klingt zunächst sehr verlockend. Doch die Notwendigkeit eistauglicher Schiffe, navigatorische Schwierigkeiten entlang der kanadischen Küste auf der Nordwestroute, eine fehlende Search-and-Rescue-Kette und keine zuverlässige Satellitenkommunikation lassen die Nordrouten noch nicht wirklich als Alternative für Reedereien darstellen. Weiter geht es mit dem wachsenden Energie- und Rohstoffbedarf zahlreicher Länder. Globale Öl- und Gasreserven sowie zahlreiche Bodenschätze wie Gold, Kupfer und Zink werden unter dem ewigen Eis vermutet. Die Arktis und „ihre Schätze“ rückt somit vermehrt ins Blickfeld – und das nicht nur durch die Anrainerstaaten (Norwegen, Russland, die Vereinigten Staaten von Amerika, Kanada und Grönland, welches von Dänemark verwaltet wird). Die OffshoreEnergiegewinnung durch Förderplattformen im Arktischen Märzmittel Meereis 1979-2015 Ozean wird deswegen deutlich zunehmen und womöglich auch einen aggressiven Wettlauf um die wertvollen Ressourcen auslösen. Die überlappenden Gebietsansprüche bergen somit hohes Konfliktpotential, sodass die Arktis das Septembermittel Meereis 1979-2015 globale Sicherheitsumfeld im 21. Jahrhundert deutlich mitgeübersteht. Die sommerliche Ausdehnung stalten wird. Die Arktis beschreibt dadurch hat seitdem um 35% abgenommen. Allerdie „erste kimawandelbedingte Konstelladings variiert das Schmelzen der Eisflächen tion von Unsicherheit“. über die Jahre betrachtet stark und weist Neben den Grenzstreitigkeiten kam es keine Kontinuität auf. 2012 gilt als bisheriim Sommer 2015 auch zur Reaktivierung ges ­Minusrekordjahr. alter Militärstützpunkte durch Russland. Die große Frage ist nun: Wann wird die Hat also die Militarisierung im Hohen NorArktis – oder strategisch wichtige Teile den bereits begonnen? Russland sorgte von ihr – im Sommer eisfrei sein? 2040, bereits 2007 für Aufsehen als eine Lan2080 oder doch erst 2100? Dazu gibt es desflagge in 4000 m Tiefe am Boden des die verschiedensten Berechnungen, leiNordpolarmeers positioniert wurde. Nun der jedoch immer noch keine verlässliche kommen Soldatenstationierungen in DiviPrognose. Aber auch wenn es noch einige eis aber trotzdem weiträumig schmelzen. Die Folge – der Flächenanteil von offenem Wasser nähme zu, wodurch sich ein einmal begonnener Rückgang von Meereis selbst verstärken würde. Ein weiteres Problem ergibt sich aus den starken Salzgehaltsschwankungen, die sich aus Meereisschmelze und -bildung ­ergeben und somit die großräumige Zirkulation im Ozean verändern oder sogar zum Erliegen bringt. Denken wir nur mal an den Golfstrom – bricht dieser zusammen ist es vorbei mit milden Temperaturen in Nord- und Mitteleuropa! In den Monaten Februar und März erreicht die Eisbedeckung der Arktis ihr Maximum zwischen 12 Millionen km2 und 14 Millionen km2, was ungefähr der 40-fachen Fläche Deutschlands entspricht. Die Eisbedeckung halbiert sich nahezu bis zum September. Seit 1978 wird mit Hilfe von Satelliten kontinuierlich die Eisausdehnung gemessen. Sowohl Eisfläche als auch Eisdicke des mehrjährigen Eises verzeichnen einen eindeutigen Negativtrend. An dessen Stelle tritt dünnes saisonales Eis, welches sich im Winter bildet und den darauffolgenden Sommer nicht GeoInfoForum 1/2016 sionsstärke sowie neue Aufklärungs- und Überwachungssysteme hinzu. Bis letztes Jahr wurde die militärische Aktivität in der Arktis im Vergleich zum Truppenaufgebot des Kalten Krieges als eher moderat eingeschätzt. Doch unter der derzeitigen verstärkten militärischen Präsenz von Russland ist aus dem friedlichen „Miteinander“ ein ebenso kämpferisches „Gegeneinander“ denkbar. Was sagt uns das? Die Welt des ewigen Eises ist definitiv nicht mehr vom Weltgeschehen isoliert! Insbesondere bei einem möglichen aggressiveren Auftreten an der norwegischen-russischen Grenze könnte es somit zu einem Austesten der NATOBündnissolidarität kommen. Seestreitkräfte und somit auch unsere Deutsche Marine werden ihre Präventionsfähigkeit und Mobilität in klimatisch extremen Gebieten wie dem Arktischen Ozean dadurch weiterentwickeln müssen. Was konkret kommt bei einem Einsatz der Deutschen Marine im Nordmeer auf uns zu? An oberster Stelle muss die Polarfähigkeit von Kriegsschiffen stehen und die Entwicklung neuer innovativer Seekriegsmittel. Um für mögliche Operationen in der Nordpolarregion einsatzbereit zu sein, müssen Anlagen, Sensoren und Effektoren speziell für extrem niedrige Temperaturbereiche tauglich sein. Weiter gehen muss es mit der Aktualisierung der ozeanografischen Datenbasis eines (zumindest im Sommer) eisfreien arktischen Ozeans und einer Neubewertung der ASW-Bedingungen aufgrund veränderter ozeanografischer Schichtungsverhältnisse im Nordpolarmeer des 21. Jahrhunderts. Insgesamt betrachtet werden die Implikationen des Klimawandels die Deutsche Marine vermutlich nicht alle direkt betreffen. Im Hinblick auf den Ressourcenstreit in der Arktis und einer möglichen Eskalation des Konfliktes besteht aber durchaus die Möglichkeit, dass im Rahmen der deutschen Bündnispflichten der NATO oder der EU maritime Fähigkeiten kurzfristig an- und abgefordert werden. Zusammenfassend sollte sich jeder vor Augen führen, dass der Klimawandel ein permanenter Prozess ist und kein Zufallsprodukt des industriellen Zeitalters. Das Treibhausgas CO2 sollte somit nicht als Alleinverursacher der Klimaerwärmung aufgeführt werden. Wichtig ist, sich auf die veränderten Klimaverhältnisse einzustellen. Denn ein stabiles Klima wird es nie geben und auch das Wetter wird weiterhin für Überraschungen sorgen. Es liegt an der Menschheit selbst, damit umzugehen und die notwendigen Anpassungen zu treffen. 11 GeoInfoForum 1/2016 Quellenangabe für Abbildungen Meereis in der Arktis ➞ Meereisausdehnung im Vergleich 1979 und 2012 (jeweils März und September) https://nsidc.org/data/bist/bist.pl?no_panel=1&annot=1&legend=1&scale=50&tab_cols=2&tab_rows=3&config=seaice_index&submit=Refresh&mo0=03&hemis0=N&img0=extn&mo1=09&hemis1 =N&img1=extn&year0=1979&year1=2012&year2=2015 ➞ Märzmittel Meereis 1979-2015 http://www.meereisportal.de/de/meereisentwicklung/karten-meereismaximum-minimum.html ➞ Septembermittel Meereis 1979-2015 http://www.meereisportal.de/de/meereisentwicklung/karten-meereismaximum-minimum.html Sonnenfleckentheorie ➞ Sonnenflecken und globale Erwärmung http://www.weltderphysik.de/thema/hinter-den-dingen/astronomiefakten/kosmische-katastrophen/sonne-und-klima/ ➞ Sonnenflecken-Zyklus und Vergleich Temperatur Quelle: Malberg, Horst: „Beiträge zur Berliner Wetterkarte – Über den Klimawandel im Cf-Klima von Europa seit der kleinen Eiszeit“, Verein Berliner WETTERKARTE e.V., Berlin, 17.03.2015 Klimageschichte ➞ Verschiedene Temperaturkurven Quelle: Behringer, Wolfgang: „Kulturgeschichte des Klimas – Von der Eiszeit bis zur globalen Erwärmung“, Deutscher Taschenbuch Verlag, München, 2. Auflage 2011, S.10, Abb.1 Grafik wurde umgezeichnet ➞ deswegen Bildnachweis: Ehrung mit dem Ehrenkreuz der Bundeswehr in Gold Kpt zur See Uwe Bieling Auf Vorschlag des Chefs des Stabes Marinekommando, Herrn Konteradmiral Kähler, wurde Herr Regierungsdirektor Walter Offenborn mit dem Ehrenkreuz der Bundeswehr in Gold geehrt. Die Aushändigung der Auszeichnung wurde am 09.12.2015 durch den Abteilungsleiter Einsatz im Marinekommando, Herrn Konteradmiral Jean Martens in würdiger Form vorgenommen. Das Ehrenkreuz der Bundeswehr in Gold wird durch die Bundesministerin der Verteidigung für treue Pflichterfüllung und überdurchschnittliche Leistungen in der Regel an Soldaten und Soldatinnen verliehen. Nur in Ausnahmefällen werden damit auch Zivilpersonen geehrt, die sich um „die Bundeswehr verdient gemacht“ haben, sich besondere Verdienste im unmittelbaren Zusammenwirken mit Soldatinnen und Soldaten erworben haben. RDir Offenborn ist Diplom-Meteorologe und GeoInfo-Beamter und seit vielen Jahren Dezernatsleiter für die maritime GeoInfo-Unterstützung der Marine und der Streitkräfte. Wie kaum ein anderer ist er maritim geprägt und identifiziert sich vorbildlich mit den Interessen und Zielen der Deutschen Marine. In besonderem Maße ist er mit den operativ-taktischen Aufgaben und den Eigentümlichkeiten der Marine, vor allem aber mit dem Bedarf an maritimer GeoInfo-Unterstützung vertraut. Die Auszeichnung wurde ihm für sein beständiges Streben und außerordentlich erfolgreiches Wirken bei der Entwicklung und dem Ausbau des Unterwasser ­Datencenter (UDC) und dem Mine War- fare Data Centre (MWDC) zuteil. UDC und MWDC unterstützen mit Schwerpunkt die Minenabwehrkräfte der Marine durch mis­ sionsbezogene und „mundgerecht“ aufbereitete Beratung sowie Dokumentation. Beide Einrichtungen tragen ganz deutlich die Handschrift des RDir Offenborn: sie sind entscheidend auf seine Initiative entstanden und durch sein unablässiges Wirken bis auf den heutigen hohen und international anerkannten Standard weiterentwickelt worden. Er wird durch die aus seinem Dezernat bereitgestellten Beratungs- und Unterstützungsleistungen sowie sein Engagement in nationalen und internationalen Fachgremien in der Marine – und weit darüber hinaus – hochgeschätzt. Er ist der richtige Mann am richtigen Platz. 12 GeoInfoForum 1/2016 Digitale Welt: Erdoberfläche weltweit von Pol zu Pol ORR Bernd Jeschke Die Bundeswehr erwirbt die Rechte zur Nutzung der TanDEM-X Daten und startet eine multinationale Kooperationsgemeinschaft Am 18. November 2015 wurde beim Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr (BAAINBw) der Vertrag zur Aktualisierung des Digitalen Höhenmodells der Bundeswehr (DHMBw) mit Hilfe von Daten der TanDEM-X Mission mit der Firma Airbus DS Geo GmbH unterzeichnet. Der Vertrag enthält neben der Behördenlizenz zur Nutzung des TanDEM-X Höhenmodells für Deutschland, die entsprechenden Lizenzen für die Vereinigten Staaten von Amerika und für bis zu 35 weitere Partnernationen, zusätzliche Nutzungslizenzen für die Editiersoftware und den Betrieb eines Management- und Archivsystems. Die Bundeswehr wird mit diesem globalen Datensatz in die Lage versetzt, auf die gestiegenen Anforderungen moderner Aufklärungs-, Führungs-, Simulations-, Einsatz- und Waffensysteme der Bundeswehr hinsichtlich Aktualität, Homogenität, Genauigkeit und Abdeckung zu reagieren. Das derzeit eingesetzte digitale Höhenmodell der Shuttle Radar Topography Mission (SRTM) aus dem Jahre 2000 wird durch das TanDEM-X Höhenmodell als neuer Standard abgelöst. Grundlage für die Generierung dieses Höhenmodells sind die Daten der vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt e.V. (DLR) durchgeführten TanDEMX-Mission. Seit 2011 umrunden die Zwillings-Radarsatelliten „TerraSAR-X“ und „TanDEM-X“ in einer noch nie dagewesenen, sehr engen (200 – 500 m Abstand) Helix-Formation die Erde. Bis 2014 wurde die gesamte Erdoberfläche dabei mehrfach abgetastet. Aktuell werden durch das Zentrum für Geoinformationswesen der Bundeswehr (ZGeoBw) Höhendaten von großen zusammenhängenden Gebieten der Welt mit Bodenauflösungen zwischen ca. 900m und ca. 30m (SRTM) bereitgestellt. Damit kann der Bedarf der Bundeswehr an Höhenmodellen sowohl heute als auch zukünftig nur unzureichend gedeckt werden. Gegenüber den SRTM-Daten ist der Detailgehalt des TanDEM-X Höhenmodells ungefähr 9 Mal höher. Das aus den TanDEM-X-Rohdaten nahezu vollautomatisiert abgeleitete Höhenmodell enthält zunächst noch Artefakte und Datenlücken, die trotz der Mehrfachaufnahmen in Extrembereichen (z. B. Hochgebirge, Sandwüsten) und bei Gewässern (Seen, Flüsse, Ozeane) systembedingt auftreten. Daher ist eine Nachbearbeitung des TanDEM-X Höhenmodells vor einer Nutzung durch die Bedarfsträger erforderlich. Diese Editierung von Höhenda- Die Zwillingssatelliten „TerraSAR-X“ und „TanDEM-X“ im engen Formationsflug beim Abtasten der Erdoberfläche. (Quelle: (c) Airbus DS GmbH, Freigabe zur Nutzung im Artikel wurde im Rahmen der 3. Vorhabenstatussitzung zum Vorhaben TanDEM-X durch Airbus DS Geo GmbH bestätigt.) 13 GeoInfoForum 1/2016 ten der gesamten Landfläche der Erde (ca. 20.000 Kacheln) stellt einen enormen Aufwand dar, der nur in einem gemeinschaftlichen Ansatz bewältigt werden kann. Daher erfolgt die Bearbeitung des TanDEM-X Höhenmodells im Rahmen der multinationalen TanDEM-X High Resolution Elevation Data Exchange (TREx) Produktionsallianz. Mit der Vertragsunterzeichnung sind grundlegende Voraussetzungen für eine multinationale TREx Produktionsallianz geschaffen worden. Das Zentrum für Geoinformationswesen (ZGeoBw) und die National GeospatialIntelligence Agency (NGA) geben den Startschuss für die internationale Kooperation. Am 14. Dezember 2015 unterzeichneten der Leiter des Geoinformationsdienstes der Bundeswehr und Kommandeur des ZGeoBw, Herr Brigadegeneral Roland Brunner, und der Direktor der NGA, Herr Robert Cardillo, als Erste die Programmvereinbarung für die TREx Produktionsallianz in Form eines sogenannten „Memorandum of Understanding“ (MOU). Sie werden die TREx Allianz als gemeinsame Vorsitzende über die gesamte Zeitdauer der Produktion leiten. Die Koordinierung und Steuerung der TREx Produktions-Allianz erfolgt durch eine „Plenary Group“, die technischen Anteile werden durch eine „Technical Group“ koordiniert und erarbeitet. Aufgabe der Technical Group ist es durch Überwachung der Zertifizierung, Weiterentwicklung der Workflows und technischen Basisdokumente sowie Klären technischer Fragen dazu beizutragen, dass ein einheitliches HöhenmodellProdukt gemäß der technischen Vorgaben von den verschiedenen Nationen hergestellt wird. Der Beitrag der Allianznationen besteht im Gegenzug in der Editierung des kompletten, globalen TanDEM-X Datensatzes basierend auf einem abgestimmten und priorisierten Produktionsplan. Mit der Unterzeichnung des MOU durch sieben Nationen (DEU, USA, NOR, BEL, CZE, LVA und PRT) trat mit Wirkung vom 08.03.2016 die TREx Produktionsallianz offiziell in Kraft. Im Rahmen dieser Produktionsallianz wird in den nächsten Jahren aus den Höhendaten der TanDEMX Mission ein für militärische und zivil-behördliche Bedarfsträger nutzbares, aktuelles, weltweit abdeckendes, homogenes, hochaufgelöstes, digitales Höhenmodell erzeugt. Die konkreten Interessensbekundungen von über 30 Nationen zeigen den hohen internationalen Bedarf an Höhendaten dieser Qualität. Von diesen 30 Nationen haben 20 das TREx MOU mittlerweile unterzeichnet, die verbleibenden Nationen haben noch bis Mitte 2017 die Möglichkeit der TREx Allianz beizutreten. Um die Homogenität und Qualität der Daten sicherzustellen, durchlaufen alle Nationen umfangreiche Zertifizierungsschritte. Im ersten Schritt nehmen die Nationen an einer zwei-wöchigen Schulung zur Grundlagenvermittlung im Bereich Radar und in der Anwendung der Editiersoftware zur Erzeugung eines spezifizierten Höhendatenproduktes teil. Die geschulten Fähigkeiten werden dann, nach erfolgter Installation der Editiersoftware bei den Nationen, an bereitgestellten Testzellen vertieft. Im Anschluss beginnt die Editierung der ersten TREx Datensätze unter verstärkter Qualitätskontrolle durch Deutschland und USA. Mit erfolgreichem Abschluss der Qualitätskontrolle sind alle Zertifizierungsschritte erfüllt und die reguläre Produktionsphase kann durch die jeweilige Nation eigenverantwortlich beginnen. Gegenwärtig wird daher von einem regulären Produktionsbeginn der ersten Nationen im dritten Quartal 2016 ausgegangen. Das neue TanDEM-X Höhenmodell verbessert das derzeitige globale Digitale Höhenmodell der Bundeswehr (DHMBw) erheblich und trägt so zur bedarfsgerechten GeoInfo-Unterstützung insbesondere von Hochwertbedarfsträgern wie z. B. für Simulationssysteme, GeoInfo-Anwendungen wie Entzerrung von Satellitenbilddaten, Sichtbarkeitsanalysen oder Vorhersagen zur Geländebefahrbarkeit bei. Durch die Bereitstellung dieses neuen Höhenmodells wird der Einsatzwert der Bundeswehr in allen Dimensionen (Land, Luft, See, Weltraum, Informationsraum) gesteigert. Mit der Übernahme der Verantwortung als Führungsnation in der multinationalen TREx Allianz unterstreicht Deutschland im internationalen Umfeld seine Rolle als verlässlicher und kompetenter Partner in gemeinsamen Produktionen und Projekten. Linke Seite: Uneditierte Rohdaten, rot markierte Bereiche zeigen Artefakte im Gebirge. Rechte Seite: Editiertes Produkt, Wasserflächen wurden eingeebnet, Artefakte mit Fülldaten korrigiert. (Quelle: Bundeswehr/ZGeoBw) 14 GeoInfoForum 1/2016 Numerische Wettervorhersage LRDir Detlev Majewski (DWD), ORR Thorsten Reinhardt, RDir Dietmar Thiel, Am 20.01.2015 hat beim Deutschen Wetterdienst (DWD) das neue nichthydrostatische Globalmodell ICON das frühere hydrostatische Globalmodell GME abgelöst. ICON wurde vom DWD seit 2004 gemeinsam mit dem Max-Planck-Institut für Meteorologie entwickelt. Während ICON beim DWD für die Wettervorhersage eingesetzt wird, wird das Max-Planck-Institut ICON für die Berechnung von Klimaprojektionen nutzen. Wichtige Unterschiede zwischen GME und ICON sind in Tab 1. aufgelistet. Für globale Wettervorhersagen umspannt man die Erde mit einem feinmaschigen Gitternetz und berechnet anschließend für alle Maschen bzw. Gitterpunkte dieses Netzes am Boden und in der Höhe die jeweiligen Wetterparameter. Dabei beträgt bei ICON der horizontale Gittermaschenabstand derzeit global 13 km, die 90 vertikalen atmosphärischen Schichten reichen bis zum Modelloberrand in 75 km Höhe. Globale Wettervorhersagen bis zu sieben Tage im Voraus werden in einer Stunde berechnet. Im ICON-Modell ist eine lokale Maschenweitenverfeinerung für beliebige Ausschnittsgebiete (sogenannte Nester) möglich. Seit dem 21. Juli 2015 ist im ICON-Modell ein höher aufgelöstes Verfeinerungsgebiet über Europa (Maschenweite: 6,5 km; 60 Schichten bis 22,5 km), ICON-EU-Nest genannt, aktiviert. Das ICON-EU-Nest ist mittels Zwei-WegeKopplung eng (d. h. zu jedem Modellzeitschritt und in beide Richtungen) mit der globalen ICON-Vorhersage verknüpft. Es deckt das folgende Gebiet ab: 22,5 °W bis 62,5 °O; 29,5 °N bis 70,5 °N, siehe Abb. 1. Die Größe und Lage dieses EuropaNests wurde vom DWD gemeinsam mit der Bw festgelegt. Dabei geht die über Europa hinausgehende große Ausdehnung dieses Nestgebiets nach Osten auf den Wunsch der Bw zurück. Der Bw-Anteil des vom DWD mit der Bw gemeinsam betriebenen Deutschen Meteorologischen Rechenzentrums (DMRZ) wird daher (außer für die auf dem COSMO-Modell basierenden Bw-RLMs und RLMKs) auch für das ICON-EU-Nest eingesetzt. Die Bw nutzt das COSMO-Modell weiterhin als Regionalmodell RLM mit 7 km Maschenweite und als Gefechtsfeldmodell RLMK mit 1,0 bis 2,2 km Maschen- Beispiel einer ICON-EU-Vorhersage des 10-m-Windes weite. Die COSMO-Modellkette der Bw besteht aus bis zu 10 RLMs (mit Anfangsund Randbedingungen aus ICON-Global) sowie bis zu 7 RLMKs, die ihre Anfangsund Randbedingungen entweder vom ICON-EU (derzeit RLMKs über Ukraine/ Krim und Syrien/Irak) oder (falls außerhalb des ICON-EU-Gebietes) von RLMs erhalten (derzeit RLKMs über Nord-Afghanistan und Korea). Vergleiche des DWD zeigen, dass ICON-EU deutlich bessere Vorhersagen als das jetzige Europa- Ausschnittsmodell COSMO-EU liefert. Das ICON-EU-Nest löst(e) daher im Laufe des Jahres 2016 sowohl das Regionalmodell COSMO-EU (voraussichtlich 2. Quartal) des DWD als auch (im ICON-EU-Gebiet liegende) regionale RLMs der Bw (im 1. Quartal) ab. Seit dem 20.01.2016 ist beim DWD die Ensemble-Datenassimilation (EDA) für ICON im operationellen Betrieb. Dabei wird ein Ensemble von 40 Wetterzuständen in einer Auflösung von 40 km global und 20 km über Europa genutzt, um die jeweils aktuellen dynamischen Korrelationen zu ermitteln und mit Hilfe dieser einen konsistenten Gesamtzustand der Atmosphäre zu bestimmen. Die EDA wird mit dem variationellen Datenassimilationssystem für das operationelle ICON gekoppelt, es entsteht so ein Hybrides Datenassimilationssystem (Ensemble-Var;EnVAR). Die auf EnVAR basierenden Vorhersagen sind signifikant besser als diejenigen, die auf der bisherigen rein variationellen Datenassimilation basierten. ICON GME Gleichungssystem nichthydrostatisch hydrostatisch Prognostische Variablen Dichte, pot. Äquivalenttemperatur, horizontale und vertikale Windkomponenten, spezifische Feuchte, Wolkenwassergehalt, Wolkeneisgehalt, Regenwassergehalt, Schneewassergehalt Bodendruck, Temperatur, Horizontale Windkomponenten, spezifische Feuchte, Wolkenwassergehalt, Wolkeneisgehalt, Regenwassergehalt, Schneewassergehalt, Ozonmischungsverhältnis Erhaltungseigenschaften Masse der (trockenen) Luft Masse der Luftbeimengungen keine Maschenweite (km) 13 (EU-Nest: 6,5) 20 Mittlere Gitterfläche (km2) 173 (EU-Nest: 43) 346 Zahl der Punkte im 2D-Modellgitter 2.949.120 (EU-Nest: 659.156) 1.482.250 Zahl der Punkte im 3d-Modellgitter 265.420.800 (EU-Nest: 39.549.360) 88.935.000 Vertikalkoordinate Generalisiert Höhen-basiert Hybrid Druck-basiert Schichtenanzahl 90 (EU-Nest: 60) 60 Modelloberrand (in km über NN) 75 (EU-Nest: 22,5) 36 Vorhersagefrist (h) 180 (von 00 UTC und 12 UTC) (EU-Nest:120) 120 (von 06 UTC und 18 UTC) 30 (von 03UTC, 09 UTC, 15 UTC, 21 UTC) 174 (von 00 UTC und 12 UTC) 78 (von 06 UTC und 18 UTC) 15 GeoInfoForum 1/2016 Zentrum für Geoinformationswesen der Bundeswehr auch auf der diesjährigen ILA vertreten RAmtm Stephan Albrecht Alle zwei Jahre öffnet in Berlin-Schönefeld eine der weltweit größten Luftfahrtmessen ihre Pforten. Für die Bundeswehr ist die Internationale Luft- und Raumfahrtausstellung sogar die umfassendste und bedeutendste Messe im Bereich Militärluftfahrt und Militärtechnologie und deshalb präsentiert sie sich dort auch als größter Einzelaussteller. Auch das ZGeoBw beteiligte sich in diesem Jahr wieder unter dem Kommando der SKB an der ILA 2016 in Berlin. Neben zahlreichen Exponaten, Flugvorführungen sowie Veranstaltungen galt das Hauptaugenmerk der Öffentlichkeitsarbeit und Personalwerbung. Um einerseits den Bezug zur Luftfahrt zu gewährleisten, andererseits auch im Bereich Nachwuchswerbung fachkundiges Personal vor Ort zu haben, entschloss man daher Vertreter aus den Dezernaten Biologie/Ökologie sowie Ausbildung nach Berlin zu schicken. Komplettiert wurde das Team durch zwei Soldaten vom Aerologischen Messzug aus Bergen. Die ILA fand in diesem Jahr vom 01.-04. Juni statt. Damit wurde sie zum ersten Mal um zwei Tage verkürzt. Hier trug man dem Ansinnen der Aussteller Rechnung. Am Montag, 30.05.2016, machten sich zwei Soldatinnen (H Livia Beck, HF Kristin Möbus), ein Soldat (OL Michael Schostag) und ein zivil Beschäftigter (RHS Valentin Büchler) in aller Frühe mit einem vollgepackten Mercedes Sprinter auf den Weg nach Berlin. Im Gepäck hatten sie u.a. über 4000 Karten „Berlin von oben“ sowie über 4000 „Deutschlandkarten“, jede Menge Flyer, Broschüren und Informationsmaterial sowie einen 50-Zoll Monitor samt Aufhängevorrichtung für Präsentationszwecke. Etwa 400 Kilometer weiter nordöstlich packten zur selben Zeit zwei Soldaten (OStFw Markus Wolff, StFw Mathias Partsch) ihre Utensilien um ebenfalls den Weg nach Berlin anzutreten. Ihre Ausrüstung umfasste eine Mobile Radiosondenempfangs und -stationsanlage, eine Startund Füllhilfe/Füllgerät + Helium Flasche 20l sowie eine sogenannte HMMS (hochmobile meteorologische Messstation). Vereinbart wurde ein Treffpunkt auf dem Messegelände gegen 14:00 Uhr um eventuell den Messestand aufbauen zu können und letzte Details u.a. mit dem ProjektOffizier für die SKB – OTL Laisiepen – zu besprechen. Ausstellerteam des ZGeoBw: v.l.n.r. StFw Partsch, RHS Büchler, HF (w) Möbus, OStFw Wolff, H (w) Beck, OL Schostag Der Unterschied zwischen Vorhaben und Umsetzung klafft manchmal auseinander, vor allem wenn mehrere Akteure daran beteiligt sind. Nachdem man erfuhr, dass das Zelt auch erst am nächsten Tage zur Verfügung stehen würde, verschob erst gegen 20:00 Uhr. In der Praxis wurden aber schon gegen 09:00 Uhr die Tore für die Besucher und Besucherinnen geöffnet, um den Andrang etwas zu entzerren. Der Arbeitstag sah für die Angehörigen des ZGeoBw dementsprechend wie folgt aus: Frühstück gegen 07:00 Uhr, danach 45-70 Minuten mit dem Shuttlebus zum Messegelände. Ankunft gegen 08:30-09:00 Uhr. Rückfahrt gegen 18:30-19:00 Uhr. Ankunft im Hotel gegen 20:00 Uhr, am Freitag gegen 22:00 Uhr. Der Stand des ZGeoBw direkt neben dem Karrieretruck Bw man die Ab-/Aufbauaktion auf den folgenden Tag, was den Vorteil mit sich brachte, nun in Ruhe das etwa 30 Kilometer entfernte Hotel aufsuchen zu können und sich mit der Umgebung vertraut zu machen. Die nächsten Tage sollten nämlich anstrengend und lange werden. Durch die Verkürzung auf 4 Tage waren die ersten beiden Tage dem Fachpublikum (Politiker, Vertreter aus der Wirtschaft, Prominente,…) vorbehalten. Freitag und Samstag öffnete man die Tore für die Allgemeinheit. Offiziell war Einlass um 10:00 Uhr und Ende gegen 18:00 Uhr, am Freitag Das Wetter spielte anfangs nicht immer mit OStFw Wolff mit den letzten Vorbereitungsmaßnahmen Der Dienstag stand ganz im Zeichen des Aufbauens, Geländeerkundens, Organisierens und Improvisierens. Denn es stellte sich heraus, dass einiges des versprochenen Mobiliars nicht vor Ort war. Auch das Wetter trug nicht gerade zur Vereinfachung und Aufhellung der Lage bei. Der Stand des ZGeoBw befand sich auf der „Bundeswehrmeile“, direkt neben dem Karrieretruck der Bundeswehr. Am Ende des Tages, der mit einem Antreten aller Bundeswehrangehörigen und einer Ansprache des Inspekteurs Luftwaffe, Generalleutnant Müllner, endete, hatte man aber einen ansehnlichen Stand mit fachlichen Exponaten aufgebaut. 16 GeoInfoForum 1/2016 Das Dezernat II (8) Aerologischer Messzug BERGEN präsentierte mit zwei Mitarbeitern die Fähigkeiten anhand einer hochmobilen meteorologischen Messstation (HMMS) sowie einer mobilen Radiosondenanlage mit Füllgerät, um vor Ort, mittels gasgefülltem Wetterballon und Radiosonden ihre Arbeit im Betrieb Inland und im Einsatz erläutern zu können. Die Fähigkeiten wurden zusätzlich auf einem Aufsteller dargestellt. Gerade der auffällig rote Wetterballon erfüllte seinen Zweck als Publikumsmag­ net. Viele Besucher stellten interessiert Fragen und waren überrascht von dem Leistungsspektrum des GeoInfoDBw. Das Dezernat III 2 (2) Ausbildung führte mit zwei Mitarbeitern Gespräche mit interessierten Besuchern durch. Zum einen kamen diese explizit an den Stand um sich über Karrieremöglichkeiten im GeoInfoDBw zu informieren, zum anderen wurden sie durch die Karriereberater an den Stand „weitergeleitet“. Vor allem Studentinnen und Studenten der Geowissenschaften, Schülerinnen und Schüler aber auch Menschen mit bereits abgeschlossenem Studium suchten das Gespräch mit den Fachleuten. Es wurde über Ausbildungsangebote, Studienförderungen, Und wieder traf ein Schauer das ILA-Gelände Praktikumsmöglichkeiten im GeoInfoDBw und weitere Verwendungsmöglichkeiten gesprochen, wobei auch die weiteren allgemeinmilitärischen Ausbildungen angesprochen wurden. Der Anteil männlich/ weiblich als auch das Interesse an einer militärischen/zivilen Laufbahn war dabei ausgeglichen. Das Dezernat V (6) Biologie/Ökologie präsentierte sich mit zwei Mitarbeiterinnen und mit drei Aufstellern (DIN A1) s­ owie einem 50“ Bildschirm, auf dem ­exemplarisch Vogelschlagzwischenfälle bzw. die Radarvogelzugerfassung gezeigt wurde. Gerade bei Fachbesuchern e ­ rregte der Bildschirm schnell Aufmerksamkeit und so konnten einige interessante G ­ espräche über Flugsicherheit im Allgemeinen und Vogelschlaggefahr im Speziellen geführt werden. Am folgenden Tag ging es dann endlich richtig los. Man war im Vorfeld informiert worden, dass neben der Verteidigungsministerin, Frau Dr. Ursula v.d.Leyen auch der Inspekteur der SKB, Generalleutnant Martin Schelleis sowie der Leiter des General Brunner, der ebenfalls in Berlin weilte war es aber aufgrund länger dauernder Gespräche und der langen Wege vor Ort zu seinem Bedauern nicht möglich, den Angehörigen einen kurzen Besuch abzustatten. Nach diesen Highlights sah man nun voller Vorfreude den Publikumstagen entgegen. Das Interesse der Zuschauer war enorm. Die meisten waren über die Vielfältigkeit der Aufgaben des Geoinformationsdienstes überrascht. Aber auch persönliches oder berufliches Interesse zum Thema Vogelschlag/Radiosonden zog die Menschen an den Stand. Kurze Ruhe vor dem erneuten Ansturm Kdr SKB, GenL Schelleis im Gespräch mit den Angehörigen des ZGeoBw Aufstellungsstabes CIR, Generalleutnant Ludwig Leinhos um nur einige zu nennen, der „Bundeswehrmeile“ einen Besuch abstatten würden. Gerade Generalleutnant Schelleis hinterließ bei den Angehörigen des ZGeoBw einen nachhaltigen positiven Eindruck, nahm er sich doch sehr lange Zeit für fachliche aber auch persönliche Gespräche. Vielleicht lag es an der Tatsache, dass er selbst Pilot ist, und um die Gefahren des Vogelzugs weiß. Mit Oberst Schlarb und Oberstleutnant Holzapfel besuchten auch zwei Angehörige des Zentrums den ZGeoBw-Stand. Die mitgebrachten Karten waren heiß begehrt Insgesamt verteilte man in den vier Tagen über 8000 Karten, führte zahlreiche Gespräche unterstützte das Personal vom Karrieretruck in fachlichen Fragen und machte den Geoinformationsdienst auch innerhalb der Bundeswehr bekannter. Der rote Ballon zog Groß und Klein an Die Beteiligung an der ILA war auch in diesem Jahr trotz mancher organisatorischer Widrigkeiten und den Wetterkapriolen ein großer Erfolg. Das Interesse der Besucher/-innen sowie des fachkundigen Personals an den Fähigkeiten des GeoInfoDBw war sehr groß. Aber auch die Verbreiterung des Bekanntheitsgrades innerhalb der Bundeswehr war und ist eine wichtige Aufgabe, wie die zahlreichen Gespräche gezeigt haben. Der Erfolg des Messeauftritts ist auch ein Erfolg der beteiligten Akteure, in erster Linie der vor Ort aktiven zwei Damen und vier Herren. Die nächste ILA findet wieder in zwei Jahren statt, wahrscheinlich auf bekanntem Gelände. Abschließende Entscheidungen – auch im Hinbilck auf die Eröffnung des neuen Flughafens – stehen aber noch aus. 17 GeoInfoForum 1/2016 Tag der Bundeswehr 2016 OTL Manuel Grusdt Der ZGeoBw-Info-Stand Nach dem durchschlagendem Erfolg des Tages der Bundeswehr im vergangenen Jahr, wurde vom Verteidigungsministerium eine Neuauflage in 2016 beauftragt. An 16 Standorten in Deutschland öffnete die Bundeswehr am 11.06.2016 um 10:00 Uhr Ihre Tore bzw. präsentierte sie sich und ihre Fähigkeiten in der Öffentlichkeit. Die Gesamtverantwortung lag in diesem Jahr beim Kommando Streitkräftebasis und so war es nicht verwunderlich, dass auch für 2016 ein Auftrag zur Erstellung des Posters zum Tag der Bundeswehr 2016 an das Zentrum für Geoinformationswesen der Bundeswehr erging. Die federführende Bearbeitung des Fachauftrages lag diesmal beim Dezernat IV 2 (1) Nationale Kartenprodukte. Nachdem viel Schweiß und Mühe sowohl in die Produkt­ erstellung als auch in den Druck investiert ten der der 3D-Geländedarstellung zu begeistern. „Nebenbei“ wurden auch noch die gedruckten Poster an die Frau und den Mann gebracht, die in diesem Jahr ganz ROI Juds erläutert die aktuelle Wetterlage StFw Dauendorffer & BG Brunner Plakat „Tag der Bundeswehr 2016“ wurden, kann sich das Ergebnis durchaus sehen lassen. Das ZGeoBw beteiligte sich jedoch nicht nur mit der Produktion des Posters, sondern stellte auf dem Bonner Markt auch eigene Fähigkeiten dar. Wie im vergangenen Jahr wurde hier personell durch das Dezernat Bild-/Rasterdatenprodukte unterstützt. Die Kameraden wurden über den ganzen Tag nicht müde, das hochinteressierte Publikum mit den Möglichkei- gen Rahmenbedingungen zum Laufen zu bringen. Wetter das geht irgendwie alle etwas an und jeder mag gerne dabei Mitreden. Dementsprechend groß war der Ansturm der Interessierten, so dass das Team am Stand alle Hände voll zu tun hatte, die verschiedenen Fragen zu beantworten. So konnte am Tag der Bundeswehr mit den Live Wetterdaten sehr gut beobachtet werden wie die Regenschauer im Um- hervorragenden Absatz fanden und dem Team von ZGeoBw buchstäblich aus den Händen gerissen wurden. Im Gegensatz zum vergangenen Jahr bekam dieses Mal die Meteorologie die Chance ihre Fähigkeiten zu präsentieren. Dabei war der Aufbau des mobilen GGS auf dem Bonner Markt gar nicht so leicht. Umgeben von 5 stöckigen Häusern inmitten eines Meers von Zelten war es eine besondere Herausforderung die Satellitenverbindung mit Hilfe der Parabolantenne herzustellen. Durch den persönlichen Einsatz der Mitarbeiter des Dezernats VI (1) war es letztlich aber doch möglich alles zur Zufriedenheit aufzubauen und einzurichten und das System auch unter widri- SatVbdg für GGS-Mobil, TROS Als (li.), TRHS Waczlawiak (re.) land den Rathausplatz Bonn großzügig umkreisten. Auch wenn in Bonn die Bundeswehr nicht mit Großgerät wie an den anderen Standorten locken konnte, war die Vielzahl der unterschiedlichen Fähigkeiten beeindruckend: Für gute Laune und musikalische Untermalung heizte die Big Band der Bundeswehr der Menge ein, ein Sonderfeldpostamt zeigte den Besuchern wie die Anbindung aus dem Einsatz in die Heimat funktioniert, neben der Zentrale für Abbildende Aufklärung aus dem Kommando Strategische Aufklärung konnten auch Friedliche Demonstranten Auf dem Bonner Markt Auftritt der BigBand der Bw 18 GeoInfoForum 1/2016 Feldjäger, Sanitäter und Diensthundeführer den Besuchern eine Idee ihrer Arbeit vermitteln. Natürlich gab es auch kritische Stimmen zum Tag der Bundeswehr 2016. So sammelten und formierten sich die Gegner bereits in der Aufbauphase auf dem Bonner Marktplatz und demonstrierten und diskutierten friedlich. Im Rahmen der Kampagne „Mach was wirklich zählt, weist die Bundeswehr mit dem Motto „Wir kämpfen auch dafür, dass Du gegen Friedlicher Protest Kampagne „Mach was wirklich zählt“ uns sein kannst“ explizit darauf hin, dass ihr viel an einem kontroversen Diskurs mit der Bevölkerung gelegen ist. Ein besonderer Dank gebührt an dieser Stelle dem Team mit Vertretern aus den ZGeoBw-Dezernaten GeoInfo-Fachpublikationen, Nationale Kartenprodukte, Bild-/ Rasterdatenprodukte, landeskundliche Produkte, GeoInfo-Datenhaltung sowie GeoInfo-Datenbereitstellung, aber auch allen nicht explizit Genannten für die Unterstützung sowie den reibungslosen Ablauf im Rahmen der Vorbereitung und Durchführung. Für das Team vom ZGeoBw war der Tag der Bundeswehr 2016 ein hervorragender Testlauf für den Nordrheinwestfalen Tag am 27./28. August in Düsseldorf, wo das gleiche Fähigkeitsprofil erneut vorgestellt werden wird. Wir freuen uns auf Ihren Besuch. 19 GeoInfoForum 1/2016 Begrenzt – Grenzüberschreitend – Staatsgrenzen – Umstrittene Grenzen – Grenzkonflikte – Grenzenlos Dr. MSC Andreas Iskam Grenzen sind ein medial präsentes Thema, das sowohl gesellschaftspolitisch wie auch wissenschaftlich aufbereitet wird. Dabei sind es nicht nur solche Aspekte, die gerne populistisch bedient werden, wie die Schließung von Staatsgrenzen zur Abwehr von Migranten, sondern die nicht gleich offensichtlichen Bedeutungen und Verwendungen des Begriffes „Grenze“, die geopolitisch relevante Betrachtungsfelder formen. Das in Seminarform gestaltete „6. International Seminar on Geopolitics“, das durch das Dezernat Geopolitik/Geographie vom 12.09. - 16.09.2016 am Ausbildungs- und Schulungszentrum in Fürstenfeldbruck durchgeführt wird, möchte das Thema in seiner Vielfältigkeit beleuchten, weshalb verschiedene Schwerpunkte gebildet wurden: Zu Beginn des Lehrgangs wird auf die historische Herleitung und Entwicklung der aktuellen Grenzkonzepte eingegangen. Darüber hinaus werden verschiedene Definitionen und Begriffsinhalte vorgestellt. So soll in diesem Zusammenhang unter anderem betrachtet werden, wie mentale Grenzen mittels Texten und Fotografien zwischen Gesellschaftsgruppen errichtet werden, ohne dass sie sich physisch manifestieren müssen. Im weiteren Verlauf des Lehrgangs folgt die Betrachtung der Grenzen Europas sowohl als theoretisches Konstrukt, wie auch in ihrer konkreten Bedeutung. Hier wird der Fokus auf Osteuropa liegen mit Beispielen aus der Ukraine, Serbien und dem Kosovo. Gleichzeitig soll die Konstruktion und Dekonstruktion innereuropäischer Grenzen diskutiert werden. Nicht zu vernachlässigen sind Vor- und Nachteile von Grenzen. Beispiele hierzu sind wirtschaftliche Aspekte wie Regelungen zu Waffenexporten und anderen Handelswaren. Ein immer wieder auftretender geopolitischer Aspekt sind Streitigkeiten um maritime Grenzziehungen. Hier sind insbesondere die aktuellen Streitigkeiten im Südchinesischen Meer zu nennen. Aber auch Nord- und Ostsee halten einige interessante Aspekte hierzu bereit, die im Verlauf des Seminars beleuchtet werden. Abschließend erfolgt eine Prognose über die zukünftige Relevanz und den Bedarf von Grenzen (z.B. im Internet). Die thematischen Schwerpunkte werden von Experten vorgestellt, die aktuelle Forschungsergebnisse präsentieren und sich mit den Themen langjährig auseinandergesetzt haben. Mit Teilnehmern aus ARG, AT, EST, CH, USA; UK und NL ist der Lehrgang international orientiert. Daneben werden auch Vertreter der Bundeswehr und des GeoInfoDBw sowie Angehörige verschiedener Partnerdienste teilnehmen. Abgerundet wird die Veranstaltung durch eine interessante Exkursion, welche die Grenzen der Stadtentwicklung der Stadt München in verschiedenen Zusammenhängen betrachtet, und somit das Gesamtthema der Veranstaltung aufgreift. Antreten der Abteilung IV aufgrund besonderer Anlässe HptFw Roman Reiter Gleich mehrere gute Gründe bewogen O Schlarb, Abteilungsleiter GeoInfo-Unterstützung, am 20.06.2016, seine Abteilung in der GM-Frhr.-v.-Gersdorff-Kaserne vor dem Gebäude U10, antreten zu lassen. Eine der wichtigsten Veränderungen der letzten Wochen waren zahlreiche Dezernatsleiterwechsel, nämlich gleich vier an der Zahl. Aber nicht nur auf Dezernatsebene wurde rotiert, auch auf Gruppenebene gab es eine Personalveränderung. Der Gruppenleiter IV 2, Grp GeoInfo-Produkte, O Brockhues wechselt in die Abteilung I, Führung und wird dort neuer Abteilungsleiter. Für seine hervorragende Arbeit und mit Glückwünschen für seine neue Verwendung wurde er mit einer Urkunde und der traditionellen Weinflasche „Euskirchener Kartenroller“ verabschiedet. Neben diesen personellen Veränderungen, gab es auch noch einige fachliche Informationen an den Mann bzw. an die Verabschiedung Oberst Brockhues (rechts) Frau zu bringen. So gab es beispielsweise weitere Fortschritte in den großen Projekten TANDEM-X und TREx zu vermelden. Auch die Weiterführung der Vorhaben der 3D-Geländedaten ist gesichert. Das neu gegründete Dezernat „GeoInfo-Onlinezentrale“ hat die Unterstützung HaFIS aufgenommen. Bemerkenswert ist, dass bei steigender Zahl von Fachaufträgen trotzdem noch im Rahmen der Flüchtlingshilfe das BAMF unterstützt werden konnte. Abschließend folgten noch diverse Ehrungen. Zunächst an ausgewähltes Per- sonal des Dezernates IV 1 (5), Dez Vektorbasisdaten mittl./globale Aufl., die den Gruppenbestpreis in Form einer grafisch gestalteten Datengewinner-Tasse erhielten. Für Ihren überdurchschnittlich guten Abschluss der Prüfung zum „Nachweis berufs- und arbeitspädagogischer Qualifikation“ wurde dann noch Frau Holzem mit einem großen Präsentkorb voller Schokolade geehrt. Ausklingen ließ man den Tag in der g­ roßen Grillhütte bei anregenden Gesprächen. 20 GeoInfoForum 1/2016 Auch in diesem Jahr präsentiert sich das ZGeoBw auf der: Wir betrauern Frau Herr Elfriede Schmitz Sebastian Schäfer Amt für Militärisches Geowesen, Vorzimmer Amtschef Amt für Militärisches Geowesen, Kartenlager Herr Oberstleutnant a. D. Herr Oberstleutnant † 26.01.2016 † 16.02.2016 Dr. Heinrich Jakob Weitz Frank Walter Dietze Zentrum für Geoinformationswesen der Bundeswehr, Dezernatsleiter Biologie / Ökologie Zentrum für Geoinformationswesen der Bundeswehr, Gruppenleiter Lehre / Ausbildung † 28.02.2016 † 06.04.2016 Herr Oberamtsrat a. D. Eberhard Arndt † 28.05.2016 Führungsstab der Streitkräfte des Bundesministeriums der Verteidigung, Gruppenleiter Lehre / Ausbildung „Wir werden allen Verstorbenen ein ehrendes Andenken bewahren“