GeoInfoForum 01/2016

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INFOForum
Geo
Ausgabe 1/2016
Mitteilungen des Geoinformationsdienstes der Bundeswehr
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GeoInfoForum 1/2016
Inhaltsverzeichnis
Seite
Titelblatt
Inhaltsverzeichnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2
Vorwort LtrGeoInfoDBw . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3
Verabschiedung EDir Skade . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4
RAmtm Stephan Albrecht
Penzinger Wetterbeobachtung erhält Zertifizierung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6
Martin Prinzler
Stadtfest Euskirchen 2016 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7
OTL Manuel Grusdt
7. Kolloquium Geopolitik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7
Dr. Heinz Hüttl
Ende der Eiszeit – Implikationen des Klimawandels im Norden . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8
KptLt Victoria Wirkner
Ehrung mit dem Ehrenkreuz der Bundeswehr in Gold . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11
Kpt zur See Uwe Bieling
TanDEM X (TREX) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12
ORR Bernd Jeschke
Numerische Wettervorhersage . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14
LRDir Detlev Majewski (DWD), ORR Thorsten Reinhardt, RDir Dietmar Thiel
ILA 2016 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15
RAmtm Stephan Albrecht
Tag der Bundeswehr 2016 BONN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17
OTL Manuel Grusdt
6. International Seminar on Geopolitics . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19
Dr. MSC Andreas Iskam
Antreten der Abteilung IV aufgrund besonderer Anlässe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19
HptFw Roman Reiter
INTERGEO 2016 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20
Herausgeber:
Leiter Geoinformationsdienst der Bundeswehr
Redaktion:
Dezernat III 1 (3) - Fachpublikationen/ FISt
Anschrift der Redaktion:
Zentrum für Geoinformationswesen der Bundeswehr – Dez III 1 (3)
Frauenberger Str. 250
53879 Euskirchen
Tel.:
02251 953-4130 – FspNBw: 3461
E-Mail : [email protected]
Intranet : zgeobw.skb
Auflage: 500
Namentlich gekennzeichnete Artikel geben nicht unbedingt die M
­ einung der Redaktion wieder. Die Redaktion behält sich Kürzungen von Artikeln vor.
Druck: D01 - VII.16 -5- G161113
Impressum
Wir betrauern . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20
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Liebe Leserinnen und Leser,
ich möchte Sie anlässlich der ersten Ausgabe des GeoInfo-Forums im Jahr 2016 herzlich grüßen.
Es erwartet Sie wie gewohnt eine interessante und spannende Mischung aus Textbeiträgen,
Berichten und Sachstandsinformationen.
Beginnend mit einer Rückschau möchte ich zunächst einmal an die Verabschiedung unseres
ehemaligen Ersten Direktors, Helmut Skade, am 27. Januar 2016 und der gleichzeitigen Übernahme der Dienstgeschäfte durch Herrn LRDir Achim Müller erinnern.
Ganz besonders am Herzen liegen mir die weiteren Fortschritte im Rahmen des Projektes TanDEM X/ TREX. Ich freue mich, dass mittlerweile zwanzig Staaten das Memorandum of Understanding unterzeichnet haben, so dass die Allianz nun operationell ist. Die ersten strukturellen
Auswirkungen haben im ZGeoBw bereits in Form von Umgliederungsmaßnahmen gegriffen.
Sicher haben Sie im Rahmen der Veröffentlichung des Abschlussberichts Aufbaustab Cyber- und
Informationsraum (CIR) durch die Verteidigungsministerin Dr. Ursula von der Leyen am 26. April
2016 auch über die Auswirkungen auf den Geoinformationsdienst erste Informationen erhalten.
Ich möchte hier noch einmal explizit darauf hinweisen, dass mit der Aufstellung des neuen Organisationsbereichs CIR die betroffenen Bundeswehrangehörigen an ihren bestehenden Standorten gestärkt werden und damit derzeit auch keine Umbenennungs- oder Umzugsmaßnahmen
verbunden sind. Im nächsten GeoInfo-Forum werde ich Sie über den Sachstand der Feinausplanung informieren.
Ich wünsche Ihnen nun viel Freude beim Lesen der Lektüre und verbleibe mit
Herzlichen Grüßen
Ihr
Roland Brunner, Brigadegeneral
Kommandeur ZGeoBw und Leiter GeoInfoDBw
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GeoInfoForum 1/2016
Verabschiedung EDir Skade
Der „Erste Offizier“ geht von Bord
Feierlicher Appell anlässlich der Verabschiedung des Ständigen Vertreters Kommandeur ZGeoBw
und stellvertretenden Leiter des Geoinformationsdienstes der Bundeswehr,
Herrn EDir Helmut Skade. In diesem Rahmen wurden ebenfalls zwei verdiente Dezernatsleiter,
Herr OTL Hermann List und Herr OTL Karl-Heinz Miller in den Ruhestand versetzt.
RAmtm Stephan Albrecht
Es muss schon etwas Besonderes auf
der Agenda stehen, wenn der Kommandeur ZGeoBw und Leiter GeoInfoDBw, BG
Roland Brunner, zu einem Appell antreten
lässt. Der 26.01.2016 war so ein Tag. Mit
der Versetzung in den Ruhestand der drei
angesprochenen Herren ist auch der Weggang dreier menschlich, wie fachlich vorbildlicher Personen verbunden, die eine
Fülle an Erfahrung und Wissen auf sich vereinen, das schwer zu ersetzen sein wird.
Antreten der einzelnen Abteilungen
Nachdem sich etwa 300 Angehörige des
Zentrums sowie zahlreiche Ehrengäste in
der Sporthalle der Generalmajor-Freiherrv.-Gersdorff-Kaserne versammelten, begann die Zeremonie mit einem Vollzähligkeitsappell der jeweiligen Abordnungen
an den Chef des Stabes, Oberst Webert.
Nach der Meldung an den Kommandeur
begrüßte dieser die anwesenden Gäste
auf das Herzlichste.
Beeindruckend war, welch illustre Gästeschar hier zusammenkam. Man merkte,
dass dies keine lästige Pflichtveranstaltung
war, sondern dass hier Menschen anreisten, die mit den zu Verabschiedenden
eine jahrelange Freundschaft und berufliche Partnerschaft verband.
Aufstellung zum Abschiedsappell
Meldung an den ChdSt durch O Wollschläger
Natürlich lag an diesem Tag das Hauptaugenmerk auf der Person Helmut Skade,
dies ist schon alleine seiner beruflichen Position geschuldet. Die Verdienste der Anderen schmälert das aber in keiner Weise.
Zu den Ehrengästen gehörten der erste
Bürger der Stadt Euskirchen, Herr Dr.
Friedl, Herr BG Sczesny – als truppendienstlich Vorgesetzter aus dem KdoStrat­
Aufkl, der Präsident des Deutschen Wetterdienstes, Herr Prof. Dr. Adrian, sowie
der langjährige Freund und Wegbegleiter Skades, Colonel Jan Cirek, der eigens
aus Prag anreiste. Komplettiert wurde die
Zeremonie durch ehemalige Angehörige,
teilweise noch Zeiten des früheren Amtes für Wehrgeophysik. Jeden einzelnen
zu erwähnen, würde den Rahmen sprengen, doch bemerkenswert war, welch z. T.
weite Anreise die Damen und Herren auf
sich nahmen, um der Verabschiedung beizuwohnen. Dies zeuge in hohem Maße
von Respekt und Wertschätzung, so General Brunner in seinen Einleitungsworten.
OTL List, der Erste in der Reihenfolge der
zu Verabschiedenden, konnte aufgrund
gesundheitlicher Probleme nicht persönlich anwesend sein. General Brunner skizzierte seinen Werdegang, der immerhin
eine Zeit von über 40 Dienstjahren in den
unterschiedlichsten Verwendungen um-
fasst. 1974 begann er seinen beruflichen
Werdegang bei der Bundeswehr, zunächst
für 2 Jahre. Doch schnell entschloss er
sich zu einem Vermessungsstudium bei
der Bundeswehr und aus zwei wurden
zwölf, und schließlich 40 Jahre, davon 25
Jahre im Geoinformationsdienst. Nach seinem eigenen Bekunden war dies eine fordernde und fachlich äußerst interessante
Dienstzeit, die er nie missen möchte. Neben dem Dank für sein fachliches Können
und sein Engagement wünschte General
Brunner ihm Gesundheit, Gesundheit und
nochmal Gesundheit.
Ehrengäste, u.a. Bürgermeister Dr. Friedl u. ehem. Amtschef AGeoBw Schmidt-Bleker
Versetzung in den Ruhestand,
v.l.n.r. OTL Miller, H Kühl, BG Brunner
Auch OTL Miller kann auf eine über 40
jährige Dienstzeit zurückblicken, die ihn
nach seinem Studium der Geodäsie in
den 1970er Jahren in die unterschiedlichsten Verwendungen brachte. Fast 25 Jahre
war er davon im militärgeographischen
Dienst tätig. OTL Miller zeichnet sein positives Menschenbild, sein Verantwortungsbewusstsein und seine Fähigkeit zuhören
zu können, um nur einige seiner Eigenschaften zu nennen, aus. Er war und ist ein
Offizier aus innerer Einstellung und Berufung, so General Brunner. Wörtlich sagte
er „Herr OTL Miller, Ihr dienstliches Wirken haben Sie an acht Grundregeln ausgerichtet: Wer führen will, muss zuhören
können, sprechen können, positiv denken,
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GeoInfoForum 1/2016
Vorbild sein, informieren, informiert sein,
er muss Menschen mögen und sich zur
persönlichen Verantwortung bekennen.
Diese Regeln haben Ihnen über 40 Jahre
als Richtschnur gereicht und letztendlich
Ihren großen Erfolg bei allen Ihren unterschiedlichen Verwendungen gesichert.“
in der die Computer noch so groß wie
Räume waren und Viele das Ganze noch
für Teufelszeug hielten, konnte er durch
seine Kompetenz manches frühzeitig anstoßen und wichtige Weichen stellen, von
denen der Dienst heute noch profitiert.
Stichworte seien hier der Geovor-Rechner oder auch das IGS (Intergraphisches
System), wenn man so will der Vorgänger des heutigen Wetterberatungssystems
NinJo. „Sie konnten deshalb so erfolgreich
sein, weil Sie sich das Handwerk zu eigen
machten, Verantwortung übernahmen
und sich bis zum Schluss darum kümmerten“, so General Brunner.
EDir Skade lässt nochmal sein berufliches Leben
Revue passieren
anspruchsvollen Verwendung. LRDir Müller begann seinen beruflichen Werdegang
bei der Bundeswehr im Jahre 1990. Es folgten zahlreiche, teils hochwertige Verwendungen, auch auf internationaler Ebene.
Ein bewegender Moment
General Brunner wünschte auch ihm
Gesundheit und Zufriedenheit.
Zu Ehren der beiden Soldaten, aber auch
für alle Anwesenden folgte der „Helenenmarsch“, der 1857 vom preußischen Militärmusiker Friedrich Lübbert komponiert
wurde und offizieller Marsch des Geoinformationsdienstes der Bundeswehr ist.
Dem eigentlichen Anlass des Appells
folgte nun die Verabschiedung des Ständigen Vertreters Kommandeur ZGeoBw und
StvLtr GeoInfoDBw Herrn Ersten Direktor
Helmut Skade.
Aushändigung der Urkunde durch General Brunner
Diese Eigenschaften, gepaart mit seinem
Wissen, konnte er auch in internationalen
Gremien, wie der METOC (Meteorological and Oceanographic), einbringen. Als
geschätzter, manchmal auch gefürchteter
Gesprächspartner – weil besser vorbereitet als der Vortragende selbst – haben Sie
sich einen bleibenden Namen erworben,
so General Brunner. Dafür gehören Ihnen
Lob, Anerkennung und Dank.
Ernennung des Nachfolgers im Amt des
StVtrKdr ZGeoBw und StvLtr GeoInfoDBw
Herrn LRDir Achim Müller
Der feierliche Appell endete mit dem
Abspielen der Nationalhymne.
In der KBG wurde es dann nochmal sehr
emotional. Herr Skade bedankte sich bei
seinen engsten Mitarbeitern auf das herzlichste für die tolle Zusammenarbeit und
die Loyalität mit persönlichen Worten und
einem Geschenk.
Abschiedsrede zu Ehren EDir Skade
Die Eingangsworte General Brunners
verrieten schon, dass er Herrn Skade nicht
gerne verabschiede, ihm seinen wohlverdienten Ruhestand aber gönne. „Keine
Übergaberede könne erfassen, was ein
Mensch in über 40 Dienstjahren erreicht
habe“. Und dies war einiges, wie man den
Worten des Kommandeurs entnehmen
konnte. Nach dem Meteorologiestudium
in Kiel erfolgte der Eintritt in die Bundeswehr 1976 als Wetterdienstreferendar.
Dann folgten verschiedene Verwendungen im damaligen Amt für Wehrgeophysik
und sicherlich eine der prägendsten Zeiten als Referent im BMVg beim damaligen
Referat FüL III 7 in Bonn. Anschließend ging
es zurück nach Traben-Trarbach und im
Jahre 2006 nach Rostock, zum Marineamt.
Seit 2013 dann die letzte Verwendung im
ZGeoBw. Seine größte Leidenschaft galt
beruflich immer der Informationstechnologie. Durch sein Wissen, in einer Zeit,
Neben der Urkunde gibt es noch ein kleines Geschenk
Den Worten des Generals folgte der
„Fliegermarsch“,
ein
österreichischer
Marsch, der aber auch in der Bundeswehr
als Traditionsmarsch gespielt wird.
Es folgte nun die Ansprache durch Herrn
Skade, der seinerseits die anwesenden
Gäste begrüßte und nochmals einen Bogen spannte von den Anfängen seines beruflichen Werdegangs über einzelne Stationen bis hin zu einem Ausblick in die
Zukunft.
Nachfolger in der Funktion des Ersten
Direktors ist der Leitende Regierungsdirektor Achim Müller, der zuvor im Amt für
Heeresentwicklung tätig war und das Zentrum aus früheren Verwendungen sehr gut
kennt. General Brunner begrüßte ihn und
wünschte ihm viel Erfolg in dieser neuen,
Persönliche Verabschiedung engster Mitarbeiter: oben
Frau Haack, unten HF Krasinski
Den Gästen bot sich nun die Gelegenheit für zwanglose Gespräche und der Erzählung von Anekdoten aus gemeinsamen
Zeiten. Wie es sich für einen Meteorologen gehört, spielte das Wetter mit, so dass
sich die zahlreichen Gäste auch im Außenbereich der KBG aufhalten konnten.
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GeoInfoForum 1/2016
Zahlreiche Gäste versammeln sich in der KGB
Alte Weggefährten: links. Jan Cirek, der eigens aus Prag anreiste, rechts KzS Uwe Bieling,
Ltr Marinekommando UA Geoinformation
OStG Maiwald im Gespräch mit EDir Skade
Bilder: Quelle Bundeswehr/ZGeoBw
Penzinger Wetterbeobachtung erhält Zertifizierung
Martin Prinzler
Mit der Übergabe der Zertifizierungsurkunde für die Geoinformationsstelle
(GeoInfoSt) des LTG 61 endete eine langer Prozess: Die erfolgreiche Einführung
des Qualitätsmanagementsystems (QMS)
für den Flugwetterdienst der Bundeswehr.
Kommodore Oberst Draken nimmt das Zertifikat für
seine GeoInfoSt sehr gerne entgegen
Qualitätsmanagementsystem (QMS) eingeführt wurde. Im November 2015 folgte
dann das Ergebnis: Ja, der GeoInfoSt LTG
Oberst Dr. Detering hält im Beisein von Kommodore
Oberst Draken lobende wie auch dankende Worte.
Nachdem sich auch die Bundeswehr
2011 entschloss, im „Bundeswehrwetterdienst“ ein Qualitätsmanagementsystem
nach der Verordnung der Europäischen
Kommission einzuführen, galt es für unsere Wetterbeobachtung alle erforderlichen Voraussetzungen zu erfüllen. In einigen Überprüfungen (Audits) wurde durch
das Zentrum für Geoinformationswesen
geprüft, ob alle Prozesse gemäß den Vorschriften durchgeführt werden und das
Aufmerksame Zuhörer im Traditionsraum des LTG 61
61 kann das Zertifikat ausgestellt werden.
Am 24. Februar war es dann soweit.
Kommodore Oberst Draken erhielt aus
den Händen des Abteilungsleiters GeoInfoZentrum Lw Oberst Dr. Detering in einer
feierlichen Stunde die Urkunde. Detering
vorne von links: Oberst Dr. Detering, Kommodore
Oberst Draken, Staffelchef Oberstleutnant Weiß,
Kommandeur Fliegende Gruppe Oberstleutnant Lorek –
hinten von links: SF Krug, Leiter RHS Prinzler,
RHS Freund
lobte zuvor die Ergebnisse, habe doch die
hiesige GeoInfoSt in außergewöhnlicher
Weise den nachweis erbracht. „Ich danke
hier an erster Stelle dem Staffelchef OTL
Weiß für dessen Engagement während der
Zeit, als der Leiter GeoInfoSt noch nicht
besetzt war.“ so Detering weiter. Oberst
Draken freute sich für die Flugbetriebsstaffel und besonders die GeoInfoSt und
schloss sich dem Lob an und ergänzte:
„Natürlich gilt das Lob den Kameraden
und Kollegen aus der Wetterküche sowie
dem neuen Leiter Herrn Prinzler, die dieses Ergebnis erst möglich gemacht haben.“
Nun heißt es den hohen Standard aufrecht zu erhalten, was die Mitarbeiter der
GeoInfoSt in gewohnter Weise umsetzen
werden.
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GeoInfoForum 1/2016
Stadtfest Euskirchen
OTL Manuel Grusdt
Auch in diesem Jahr konnten Vertreter des ZGeoBw das Team des Karrierecenters Düsseldorf im Karrieretruck tatkräftig im Rahmen der Informationsarbeit
und Nachwuchsgewinnung unterstützen.
Auch wenn es Petrus beim 12. Euskirchener Stadtfest am Samstag nicht ganz so
gut meinte, fanden dennoch viele Besucher ihren Weg in die Innenstadt und somit auch zum Stand der Bundeswehr in
der Nähe des Veybachcenters.
Jung und alt stellten hierbei viele Fragen rund um die deutschen Streitkräfte,
ihre Einsätze im In- und Ausland, zu den
verschiedenen Ausbildungs- und Karrieremöglichkeiten. Als angenehm wurde auch
das starke Interesse der Besucher an Aspekten deutscher Sicherheits- und Verteidigungspolitik empfunden, zeigt dies einmal mehr, dass die Bevölkerung sehr wohl
ein Interesse gegenüber der Bundeswehr
und ihren Verpflichtungen in der Welt hat.
Dass die Informationsarbeit am Bundeswehr-Truck am Sonntagmittag für eine
gute halbe Stunde durch friedliche antimilitaristische Demonstranten behindert wurde, unterstreicht unser Motto der
Kampagne Mach was wirklich zählt: „Wir
kämpfen auch dafür, dass du gegen uns
sein kannst“ eindrucksvoll.
Insgesamt konnte das Interesse vieler
junger Menschen für den Dienst in den
Streitkräften geweckt werden, so dass wir
uns auch darauf freuen im nächsten Jahr
das Euskirchener Stadtfest aktiv mitzugestalten.
7. Kolloquium Geopolitik
„Die Arktis unter geopolitischen Gesichtspunkten“
Dr. Heinz Hüttl
Unter dem Motto „Die Arktis unter geopolitischen Gesichtspunkten“ führt das
Dezernat V (3) – Geopolitik/Geographie
am 18.10.2016 nun bereits zum siebten
Mal das sogenannte „Kolloquium Geopolitik“ durch.
Die Arktis hat seit Jahren einen festen
Platz in der politischen und medialen Diskussion, spätestens seit der Klimawandel
in der Nordpolarregion für neue Verhältnisse sorgt. Das Schmelzen des Polareises
gibt Schifffahrtsrouten für den Seehandel
frei oder ermöglicht einen besseren Zugriff auf begehrte Mineralien und Energierohstoffe wie Erdöl und Erdgas.
Grund genug für die fünf Anrainerstaaten der Arktis (Russland, USA, Kanada,
Norwegen und Dänemark) ihre Interessen
nicht nur im Arktischen Rat (AR) zu wahren, sondern auch neue Grenzziehungen
und Gebietsansprüche zu postulieren, wobei – spätestens seit dem Ukraine­konflikt
– oft auch militärische Machtdemonstrationen erfolgen. Neben den Anrainern
haben aber auch noch andere Staaten
­
und Akteure lebhaftes Interesse an der
­Region, sei es an den Rohstoffen oder an
den neuen Seewegen.
Fünf namhafte Fachleute werden über
Kooperation und Konflikte in der Arktis,
den Arktischen Rat, den Klimawandel und
seine Folgen, die Rohstoffe der Arktis und
die freiwerdenden Seewege referieren.
Die Referenten sind Prof. Dr. Mathias Albert (Universität Bielefeld), Michael Däumer (Ständiger Vertreter Deutschlands im
AR; Auswärtiges Amt, Berlin), Prof. Dr. Anders Levermann (Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung, Potsdam), Hon.-Prof.
Dr. Christoph Gaedicke (Bundesanstalt für
Geowissenschaften und Rohstoffe, Hannover) und Gleb Faldin (Geschäftsführer
der Reederei Hansa Heavy Lift GmbH,
Hamburg).
Den Zuhörern werden von den Experten mit Sicherheit viele neue Informationen und Erkenntnisse zur Arktis und ihrer
geopolitischen Bedeutung vermittelt.
Der Kommandeur des ZGeoBw, Brigadegeneral Roland Brunner, lädt zu dieser
geopolitischen Weiterbildung Angehörige
des ZGeoBw und anderer Dienststellen
der Bundeswehr ein. Die Veranstaltung
wendet sich an ca. 50 Teilnehmer/Teilnehmerinnen des Höheren Dienstes (Soldaten/Soldatinnen, Beamte/Beamtinnen
oder Arbeitnehmer/Arbeitnehmerinnen).
Das 7. Kolloquium Geopolitik des Zentrums für Geoinformationswesen der Bundeswehr (ZGeoBw) findet am 18.10.2016
(09:00 - 16:30 Uhr) im Maritim Hotel Köln
(Heumarkt 20, 50667) statt. Anmeldeschluss ist der 18.08.2016. Interessenten
melden sich bitte schriftlich unter folgender Mailadresse an:
[email protected]
oder telefonisch bei Dr. Heinz Hüttl (Tel.
02251/953-4315; Bw-Ruf: 90-3461-4315).
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GeoInfoForum 1/2016
Ende der Eiszeit – Implikationen des Klimawandels im Norden
KptLt Victoria Wirkner
Jeder von uns wird tagtäglich mit Wetter konfrontiert. Sei es im Radio, der Wetterbericht der Tagesschau oder ein plötzlicher Regenguss, den keiner vorhergesagt
hat. Abrupte Wetterumschwünge, die vermeintliche Zunahme von Extremwetterereignissen, Medienschlagzeilen über das
Abschmelzen des polaren Eises – alles
Themen, die gern in Verbindung mit dem
Klimawandel gebracht werden! Über die
Ursachen und Folgen der globalen Erwärmung wird gerne spekuliert und die Frage,
wie dem ganzen entgegen gewirkt werden kann, stellt die Menschheit vor neue
Herausforderungen. Aber auch latentes
Konfliktpotential versteckt sich in dem Klimawandel, der sehr kontrovers debattiert
wird. Neue sicherheitspolitische Aspekte
und auch neue Aufgabenfelder für die
Streitkräfte werden uns somit in Zukunft
konfrontieren.
Zunächst zur Begriffserläuterung: Wetter
beschreibt den aktuell vorherrschenden
Zustand der Atmosphäre, während die Klimatologie mit einem Bezugszeitraum von
30 Jahren arbeitet. „Der Norden“ umfasst
in dieser Thematik hauptsächlich die Arktis, da dort die Klimaänderungen am deutlichsten erkennbar sind.
Derzeitige Modellrechnungen prognostizieren eine Erwärmung von 1,5°C – 4°C
bis 2100. Seit 1990 tagt der Weltklimarat
(IPCC), mit dem Auftrag alle 6 Jahre eine
Art „Trendbarometer“ der Klimaforschung
zusammen zu tragen. Kurz gesagt - die
Berichte werden immer dramatischer, wobei der Mensch zunehmend in den Fokus
als Verursacher und Alleinschuldiger des
Klimawandels gerät. Doch jeder von uns
sollte die Vorhersagequalität dieser Modelle kritisch betrachten. Machen Sie sich
bewusst, dass Wettervorhersagemodelle
manchmal nicht in der Lage sind, für mehrere Tage im Voraus korrekt zu liegen. Was
können wir dann also von Modellrechnungen erwarten, die das Klima über mehrere
Jahrzehnte prognostizieren wollen?
Deswegen ist es umso wichtiger einen
kurzen Einblick in die Klimageschichte zu
wagen – denn nur so kann man mögliche
heutige Veränderungen unseres Klimas
verstehen. Wussten Sie, dass wir in einer
Eiszeit leben?! Vermutlich eine kontro­
verse Vorstellung - denn führt man sich
unsere aktuelle Klimapolitik und die weltweit verbreiteten Debatten über die globale Erwärmung vor Augen, ist eine Eis-
zeit wahrscheinlich das Letzte woran man
denkt.
Kurz umschrieben hat unsere Erde seit
ihrer Entstehungen einen Wechsel zwischen Eiszeiten (im Mittel 10°C-12°C) und
Warmzeiten (im Mittel 23°C-25°C) durchlebt. Unsere derzeitige Mitteltemperatur
liegt bei 15°C. Dies impliziert die berechtigte Annahme, dass wir uns wirklich am
Ende einer Eiszeit befinden. Ein absoluter Dafür-Sprecher ist ganz klar unsere Politik, welche unsere Klimakurve gern mit
der Form eines liegenden Hockeyschlägers vergleicht. 900 Jahre gab es wenig Änderung, während im 20. Jahrhundert die
Temperaturkurve steil nach oben geht.
Resultat – die ganze Welt redet von einer
globalen Erwärmung.
Sonnenflecken und globale Erderwärmung
Experten sind sich einig, dass Temperatur und Sonnenaktivität grundsätzlich synchron verlaufen und es im Mittel einen elfjährigen Rhythmus der Sonnenfleckenzahl
gibt. Betrachtet man unter diesem Gesichtspunkt die Temperaturentwicklung
wird eine sinusförmige Welle erkennbar
mit einem Temperaturhöhepunkt in 1998.
Seither nimmt die Sonnenaktivität wieder ab. Die reine Hockeyschläger-Theorie,
Sonnenflecken-Zyklus und Vergleich Temperatur
verschiedeneTemperaturkurven
Doch so einfach ist es nicht – unser Klimasystem ist hochkomplex und beeinflusst durch zahlreiche Komponenten.
Dass ein Teil der Erwärmung durch den
Menschen – also anthropogen – erzeugt
wird, ist unbestritten. Die Industrialisierung und die damit einhergehende vermehrte Kohlendioxidproduktion sind eindeutig gestiegen. Dass es aber auf unserer
Erde zu Zeiten ohne Mensch und ohne Industrie schon viel wärmer war, wird gern
außer Acht gelassen. Somit wird der Aspekt, wie groß die Auswirkungen rein natürlicher Prozesse auf den Klimawandel
sind, viel interessanter. Neben Erdbahnparametern und Vulkanausbrüchen spielt
hierbei unsere Sonne eine ganze entscheidende Rolle.
die uns ständig vorgezeigt wird, sollte somit kritisch hinterfragt werden. Denn gemäß der Sonnenflecken-Theorie befinden
wir uns derzeit am Ende einer Wärmeperiode unserer Eiszeit und ein neues solares Minimum steht bevor, bei dem der
Höhepunkt der Abkühlung im Jahre 2055
erwartet wird. Nach Meinung dieser Wissenschaftler zeigt die Globaltemperatur
schon heute eine fallende Tendenz – trotz
des jährlichen CO2 -Anstieges.
Was zeigt uns das? Dass von einer Erwärmung bis hin zu einer Abkühlung alles
möglich zu sein scheint!
Nun ein kurzer, aber wichtiger Blick in
die Arktis! Weit weg – aber doch so bedeutend für unser globales Wettergeschehen und die zukünftige Klimaentwicklung
– warum? Die Lufttemperatur in der Arktis ist im Vergleich zum globalen Durch-
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GeoInfoForum 1/2016
schnitt doppelt so schnell gestiegen. Gravierende Auswirkungen im Hinblick auf
die Eisschmelze sind die Folge. Der kontinuierliche Rückgang des arktischen Eises
ist die somit wohl weltweit stärkste Konsequenz der Klimaänderung und diese findet in unserer nördlichsten Nachbarschaft
Europas statt.
Doch warum spielt das Meereis eine
so entscheidende Rolle? Veränderungen des Meeresspielgels (ca. 60 cm – 1,5
m Anstieg bis 2100) werden hierdurch
nicht verursacht. Das wird von Gletschern
„übernommen“, die im Zuge der Klimaerwärmung abschmelzen.
Doch als gigantische weiße „Decke“
hat Meereis einen enormen Einfluss auf
die globale Energiebilanz. Helle Oberflächen haben ein hohes Rückstrahlvermögen, wodurch ein Großteil der einfallenden Strahlung direkt ins Weltall reflektiert
wird. Meereis wirkt somit wie ein gigantischer Spiegel. Bei anhaltender Klima­
erwärmung würde das arktische Meer-
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Jahrzehnte dauern wird, gibt es bereits
heute Macht- und Konkurrenzdenken um
die Arktis sowie verschiedene infrastrukturelle Vorhaben.
Angefangen bei neuen Seewegen, die
sich für die allgemeine Schifffahrt ergeben. Es handelt sich hierbei um die Nordwest- und Nordostpassage, welche derzeit
im „günstigsten“ Fall für wenige Wochen
im September geöffnet sind. Es locken bis
zu 10 Tage Zeitersparnis und ein Drittel
kürzere Wegstrecken. Das klingt zunächst
sehr verlockend. Doch die Notwendigkeit eistauglicher Schiffe, navigatorische
Schwierigkeiten entlang der kanadischen
Küste auf der Nordwestroute, eine fehlende Search-and-Rescue-Kette und keine
zuverlässige Satellitenkommunikation lassen die Nordrouten noch nicht wirklich als
Alternative für Reedereien darstellen.
Weiter geht es mit dem wachsenden
Energie- und Rohstoffbedarf zahlreicher
Länder. Globale Öl- und Gasreserven sowie zahlreiche Bodenschätze wie Gold,
Kupfer und Zink werden unter dem ewigen
Eis vermutet. Die Arktis und „ihre Schätze“
rückt somit vermehrt ins Blickfeld – und
das nicht nur durch die Anrainerstaaten
(Norwegen,
Russland, die Vereinigten
Staaten von Amerika,
Kanada und Grönland, welches von
Dänemark verwaltet
wird). Die OffshoreEnergiegewinnung
durch Förderplattformen im Arktischen
Märzmittel Meereis 1979-2015
Ozean wird deswegen deutlich zunehmen und womöglich
auch einen aggressiven Wettlauf um
die wertvollen Ressourcen
auslösen.
Die überlappenden
Gebietsansprüche
bergen somit hohes
Konfliktpotential, sodass die Arktis das
Septembermittel Meereis 1979-2015
globale Sicherheitsumfeld im 21. Jahrhundert deutlich mitgeübersteht. Die sommerliche Ausdehnung
stalten wird. Die Arktis beschreibt dadurch
hat seitdem um 35% abgenommen. Allerdie „erste kimawandelbedingte Konstelladings variiert das Schmelzen der Eisflächen
tion von Unsicherheit“.
über die Jahre betrachtet stark und weist
Neben den Grenzstreitigkeiten kam es
keine Kontinuität auf. 2012 gilt als bisheriim Sommer 2015 auch zur Reaktivierung
ges ­Minusrekordjahr.
alter Militärstützpunkte durch Russland.
Die große Frage ist nun: Wann wird die
Hat also die Militarisierung im Hohen NorArktis – oder strategisch wichtige Teile
den bereits begonnen? Russland sorgte
von ihr – im Sommer eisfrei sein? 2040,
bereits 2007 für Aufsehen als eine Lan2080 oder doch erst 2100? Dazu gibt es
desflagge in 4000 m Tiefe am Boden des
die verschiedensten Berechnungen, leiNordpolarmeers positioniert wurde. Nun
der jedoch immer noch keine verlässliche
kommen Soldatenstationierungen in DiviPrognose. Aber auch wenn es noch einige
eis aber trotzdem weiträumig schmelzen.
Die Folge – der Flächenanteil von offenem
Wasser nähme zu, wodurch sich ein einmal begonnener Rückgang von Meereis
selbst verstärken würde.
Ein weiteres Problem ergibt sich aus den
starken Salzgehaltsschwankungen, die
sich aus Meereisschmelze und -bildung
­ergeben und somit die großräumige Zirkulation im Ozean verändern oder sogar
zum Erliegen bringt. Denken wir nur mal
an den Golfstrom – bricht dieser zusammen ist es vorbei mit milden Temperaturen in Nord- und Mitteleuropa!
In den Monaten Februar und März erreicht die Eisbedeckung der Arktis ihr Maximum zwischen 12 Millionen km2 und 14
Millionen km2, was ungefähr der 40-fachen Fläche Deutschlands entspricht.
Die Eisbedeckung halbiert sich nahezu
bis zum September. Seit 1978 wird mit
Hilfe von Satelliten kontinuierlich die Eisausdehnung gemessen. Sowohl Eisfläche
als auch Eisdicke des mehrjährigen Eises
verzeichnen einen eindeutigen Negativtrend. An dessen Stelle tritt dünnes saisonales Eis, welches sich im Winter bildet
und den darauffolgenden Sommer nicht
GeoInfoForum 1/2016
sionsstärke sowie neue Aufklärungs- und
Überwachungssysteme hinzu. Bis letztes Jahr wurde die militärische Aktivität in
der Arktis im Vergleich zum Truppenaufgebot des Kalten Krieges als eher moderat eingeschätzt. Doch unter der derzeitigen verstärkten militärischen Präsenz von
Russland ist aus dem friedlichen „Miteinander“ ein ebenso kämpferisches „Gegeneinander“ denkbar.
Was sagt uns das? Die Welt des ewigen
Eises ist definitiv nicht mehr vom Weltgeschehen isoliert! Insbesondere bei einem
möglichen aggressiveren Auftreten an der
norwegischen-russischen Grenze könnte
es somit zu einem Austesten der NATOBündnissolidarität kommen.
Seestreitkräfte und somit auch unsere
Deutsche Marine werden ihre Präventionsfähigkeit und Mobilität in klimatisch
extremen Gebieten wie dem Arktischen
Ozean dadurch weiterentwickeln müssen. Was konkret kommt bei einem Einsatz der Deutschen Marine im Nordmeer
auf uns zu?
An oberster Stelle muss die Polarfähigkeit von Kriegsschiffen stehen und die Entwicklung neuer innovativer Seekriegsmittel. Um für mögliche Operationen in der
Nordpolarregion einsatzbereit zu sein,
müssen Anlagen, Sensoren und Effektoren speziell für extrem niedrige Temperaturbereiche tauglich sein. Weiter gehen
muss es mit der Aktualisierung der ozeanografischen Datenbasis eines (zumindest
im Sommer) eisfreien arktischen Ozeans
und einer Neubewertung der ASW-Bedingungen aufgrund veränderter ozeanografischer Schichtungsverhältnisse im Nordpolarmeer des 21. Jahrhunderts.
Insgesamt betrachtet werden die Implikationen des Klimawandels die Deutsche
Marine vermutlich nicht alle direkt betreffen. Im Hinblick auf den Ressourcenstreit
in der Arktis und einer möglichen Eskalation des Konfliktes besteht aber durchaus die Möglichkeit, dass im Rahmen der
deutschen Bündnispflichten der NATO
oder der EU maritime Fähigkeiten kurzfristig an- und abgefordert werden.
Zusammenfassend sollte sich jeder vor
Augen führen, dass der Klimawandel ein
permanenter Prozess ist und kein Zufallsprodukt des industriellen Zeitalters. Das
Treibhausgas CO2 sollte somit nicht als Alleinverursacher der Klimaerwärmung aufgeführt werden. Wichtig ist, sich auf die
veränderten Klimaverhältnisse einzustellen. Denn ein stabiles Klima wird es nie geben und auch das Wetter wird weiterhin
für Überraschungen sorgen. Es liegt an der
Menschheit selbst, damit umzugehen und
die notwendigen Anpassungen zu treffen.
11
GeoInfoForum 1/2016
Quellenangabe für Abbildungen
Meereis in der Arktis
➞ Meereisausdehnung im Vergleich 1979 und 2012 (jeweils März und September)
https://nsidc.org/data/bist/bist.pl?no_panel=1&annot=1&legend=1&scale=50&tab_cols=2&tab_rows=3&config=seaice_index&submit=Refresh&mo0=03&hemis0=N&img0=extn&mo1=09&hemis1
=N&img1=extn&year0=1979&year1=2012&year2=2015
➞ Märzmittel Meereis 1979-2015
http://www.meereisportal.de/de/meereisentwicklung/karten-meereismaximum-minimum.html
➞ Septembermittel Meereis 1979-2015
http://www.meereisportal.de/de/meereisentwicklung/karten-meereismaximum-minimum.html
Sonnenfleckentheorie
➞ Sonnenflecken und globale Erwärmung
http://www.weltderphysik.de/thema/hinter-den-dingen/astronomiefakten/kosmische-katastrophen/sonne-und-klima/
➞ Sonnenflecken-Zyklus und Vergleich Temperatur
Quelle: Malberg, Horst: „Beiträge zur Berliner Wetterkarte – Über den Klimawandel im Cf-Klima von Europa seit der kleinen Eiszeit“, Verein Berliner WETTERKARTE e.V., Berlin, 17.03.2015
Klimageschichte
➞ Verschiedene Temperaturkurven
Quelle: Behringer, Wolfgang: „Kulturgeschichte des Klimas – Von der Eiszeit bis zur globalen Erwärmung“, Deutscher Taschenbuch Verlag, München, 2. Auflage 2011, S.10, Abb.1
Grafik wurde umgezeichnet ➞ deswegen Bildnachweis:
Ehrung mit dem Ehrenkreuz der Bundeswehr in Gold
Kpt zur See Uwe Bieling
Auf Vorschlag des Chefs des Stabes Marinekommando, Herrn Konteradmiral Kähler, wurde Herr Regierungsdirektor Walter Offenborn mit dem Ehrenkreuz der
Bundeswehr in Gold geehrt. Die Aushändigung der Auszeichnung wurde am
09.12.2015 durch den Abteilungsleiter Einsatz im Marinekommando, Herrn Konteradmiral Jean Martens in würdiger Form
vorgenommen.
Das Ehrenkreuz der Bundeswehr in
Gold wird durch die Bundesministerin der
Verteidigung für treue Pflichterfüllung und
überdurchschnittliche Leistungen in der
Regel an Soldaten und Soldatinnen verliehen. Nur in Ausnahmefällen werden damit auch Zivilpersonen geehrt, die sich
um „die Bundeswehr verdient gemacht“
haben, sich besondere Verdienste im unmittelbaren Zusammenwirken mit Soldatinnen und Soldaten erworben haben.
RDir Offenborn ist Diplom-Meteorologe und GeoInfo-Beamter und seit vielen Jahren Dezernatsleiter für die maritime GeoInfo-Unterstützung der Marine
und der Streitkräfte. Wie kaum ein anderer ist er maritim geprägt und identifiziert
sich vorbildlich mit den Interessen und
Zielen der Deutschen Marine. In besonderem Maße ist er mit den operativ-taktischen Aufgaben und den Eigentümlichkeiten der Marine, vor allem aber mit dem
Bedarf an maritimer GeoInfo-Unterstützung vertraut.
Die Auszeichnung wurde ihm für sein
beständiges Streben und außerordentlich erfolgreiches Wirken bei der Entwicklung und dem Ausbau des Unterwasser
­Datencenter (UDC) und dem Mine War-
fare Data Centre (MWDC) zuteil. UDC
und MWDC unterstützen mit Schwerpunkt die Minenabwehrkräfte der Marine
durch mis­
sionsbezogene und „mundgerecht“ aufbereitete Beratung sowie Dokumentation. Beide Einrichtungen tragen
ganz deutlich die Handschrift des RDir Offenborn: sie sind entscheidend auf seine
Initiative entstanden und durch sein unablässiges Wirken bis auf den heutigen hohen und international anerkannten Standard weiterentwickelt worden. Er wird
durch die aus seinem Dezernat bereitgestellten Beratungs- und Unterstützungsleistungen sowie sein Engagement in nationalen und internationalen Fachgremien
in der Marine – und weit darüber hinaus –
hochgeschätzt. Er ist der richtige Mann am
richtigen Platz.
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GeoInfoForum 1/2016
Digitale Welt: Erdoberfläche weltweit von Pol zu Pol
ORR Bernd Jeschke
Die Bundeswehr erwirbt die Rechte zur
Nutzung der TanDEM-X Daten und startet eine multinationale Kooperationsgemeinschaft
Am 18. November 2015 wurde beim
Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr
(BAAINBw) der Vertrag zur Aktualisierung
des Digitalen Höhenmodells der Bundeswehr (DHMBw) mit Hilfe von Daten der
TanDEM-X Mission mit der Firma Airbus
DS Geo GmbH unterzeichnet. Der Vertrag enthält neben der Behördenlizenz zur
Nutzung des TanDEM-X Höhenmodells
für Deutschland, die entsprechenden Lizenzen für die Vereinigten Staaten von
Amerika und für bis zu 35 weitere Partnernationen, zusätzliche Nutzungslizenzen
für die Editiersoftware und den Betrieb eines Management- und Archivsystems.
Die Bundeswehr wird mit diesem globalen Datensatz in die Lage versetzt, auf
die gestiegenen Anforderungen moderner Aufklärungs-, Führungs-, Simulations-,
Einsatz- und Waffensysteme der Bundeswehr hinsichtlich Aktualität, Homogenität,
Genauigkeit und Abdeckung zu reagieren. Das derzeit eingesetzte digitale Höhenmodell der Shuttle Radar Topography
Mission (SRTM) aus dem Jahre 2000 wird
durch das TanDEM-X Höhenmodell als
neuer Standard abgelöst.
Grundlage für die Generierung dieses
Höhenmodells sind die Daten der vom
Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt e.V. (DLR) durchgeführten TanDEMX-Mission. Seit 2011 umrunden die Zwillings-Radarsatelliten „TerraSAR-X“ und
„TanDEM-X“ in einer noch nie dagewesenen, sehr engen (200 – 500 m Abstand)
Helix-Formation die Erde. Bis 2014 wurde
die gesamte Erdoberfläche dabei mehrfach abgetastet.
Aktuell werden durch das Zentrum
für Geoinformationswesen der Bundeswehr (ZGeoBw) Höhendaten von großen zusammenhängenden Gebieten der
Welt mit Bodenauflösungen zwischen ca.
900m und ca. 30m (SRTM) bereitgestellt.
Damit kann der Bedarf der Bundeswehr
an Höhenmodellen sowohl heute als auch
zukünftig nur unzureichend gedeckt werden. Gegenüber den SRTM-Daten ist der
Detailgehalt des TanDEM-X Höhenmodells ungefähr 9 Mal höher.
Das aus den TanDEM-X-Rohdaten nahezu vollautomatisiert abgeleitete Höhenmodell enthält zunächst noch Artefakte
und Datenlücken, die trotz der Mehrfachaufnahmen in Extrembereichen (z. B.
Hochgebirge, Sandwüsten) und bei Gewässern (Seen, Flüsse, Ozeane) systembedingt auftreten. Daher ist eine Nachbearbeitung des TanDEM-X Höhenmodells vor
einer Nutzung durch die Bedarfsträger erforderlich. Diese Editierung von Höhenda-
Die Zwillingssatelliten „TerraSAR-X“ und „TanDEM-X“ im engen Formationsflug beim Abtasten der Erdoberfläche.
(Quelle: (c) Airbus DS GmbH, Freigabe zur Nutzung im Artikel wurde im Rahmen der 3. Vorhabenstatussitzung zum Vorhaben TanDEM-X durch Airbus DS Geo GmbH bestätigt.)
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GeoInfoForum 1/2016
ten der gesamten Landfläche der Erde (ca.
20.000 Kacheln) stellt einen enormen Aufwand dar, der nur in einem gemeinschaftlichen Ansatz bewältigt werden kann. Daher erfolgt die Bearbeitung des TanDEM-X
Höhenmodells im Rahmen der multinationalen TanDEM-X High Resolution Elevation Data Exchange (TREx) Produktionsallianz.
Mit der Vertragsunterzeichnung sind
grundlegende Voraussetzungen für eine
multinationale TREx Produktionsallianz
geschaffen worden.
Das Zentrum für Geoinformationswesen
(ZGeoBw) und die National GeospatialIntelligence Agency (NGA) geben den
Startschuss für die internationale Kooperation.
Am 14. Dezember 2015 unterzeichneten der Leiter des Geoinformationsdienstes der Bundeswehr und Kommandeur
des ZGeoBw, Herr Brigadegeneral Roland
Brunner, und der Direktor der NGA, Herr
Robert Cardillo, als Erste die Programmvereinbarung für die TREx Produktionsallianz in Form eines sogenannten „Memorandum of Understanding“ (MOU). Sie
werden die TREx Allianz als gemeinsame
Vorsitzende über die gesamte Zeitdauer
der Produktion leiten. Die Koordinierung
und Steuerung der TREx Produktions-Allianz erfolgt durch eine „Plenary Group“,
die technischen Anteile werden durch
eine „Technical Group“ koordiniert und
erarbeitet. Aufgabe der Technical Group
ist es durch Überwachung der Zertifizierung, Weiterentwicklung der Workflows
und technischen Basisdokumente sowie
Klären technischer Fragen dazu beizutragen, dass ein einheitliches HöhenmodellProdukt gemäß der technischen Vorgaben
von den verschiedenen Nationen hergestellt wird.
Der Beitrag der Allianznationen besteht
im Gegenzug in der Editierung des kompletten, globalen TanDEM-X Datensatzes
basierend auf einem abgestimmten und
priorisierten Produktionsplan.
Mit der Unterzeichnung des MOU
durch sieben Nationen (DEU, USA, NOR,
BEL, CZE, LVA und PRT) trat mit Wirkung
vom 08.03.2016 die TREx Produktionsallianz offiziell in Kraft. Im Rahmen dieser
Produktionsallianz wird in den nächsten
Jahren aus den Höhendaten der TanDEMX Mission ein für militärische und zivil-behördliche Bedarfsträger nutzbares, aktuelles, weltweit abdeckendes, homogenes,
hochaufgelöstes, digitales Höhenmodell
erzeugt. Die konkreten Interessensbekundungen von über 30 Nationen zeigen den
hohen internationalen Bedarf an Höhendaten dieser Qualität. Von diesen 30 Nationen haben 20 das TREx MOU mittlerweile unterzeichnet, die verbleibenden
Nationen haben noch bis Mitte 2017 die
Möglichkeit der TREx Allianz beizutreten.
Um die Homogenität und Qualität der
Daten sicherzustellen, durchlaufen alle
Nationen umfangreiche Zertifizierungsschritte. Im ersten Schritt nehmen die Nationen an einer zwei-wöchigen Schulung
zur Grundlagenvermittlung im Bereich Radar und in der Anwendung der Editiersoftware zur Erzeugung eines spezifizierten
Höhendatenproduktes teil. Die geschulten Fähigkeiten werden dann, nach erfolgter Installation der Editiersoftware bei
den Nationen, an bereitgestellten Testzellen vertieft. Im Anschluss beginnt die Editierung der ersten TREx Datensätze unter verstärkter Qualitätskontrolle durch
Deutschland und USA.
Mit erfolgreichem Abschluss der Qualitätskontrolle sind alle Zertifizierungsschritte erfüllt und die reguläre Produktionsphase kann durch die jeweilige Nation
eigenverantwortlich beginnen. Gegenwärtig wird daher von einem regulären Produktionsbeginn der ersten Nationen im
dritten Quartal 2016 ausgegangen.
Das neue TanDEM-X Höhenmodell verbessert das derzeitige globale Digitale
Höhenmodell der Bundeswehr (DHMBw)
erheblich und trägt so zur bedarfsgerechten GeoInfo-Unterstützung insbesondere
von Hochwertbedarfsträgern wie z. B.
für Simulationssysteme, GeoInfo-Anwendungen wie Entzerrung von Satellitenbilddaten, Sichtbarkeitsanalysen oder Vorhersagen zur Geländebefahrbarkeit bei.
Durch die Bereitstellung dieses neuen
Höhenmodells wird der Einsatzwert der
Bundeswehr in allen Dimensionen (Land,
Luft, See, Weltraum, Informationsraum)
gesteigert. Mit der Übernahme der Verantwortung als Führungsnation in der
multinationalen TREx Allianz unterstreicht
Deutschland im internationalen Umfeld
seine Rolle als verlässlicher und kompetenter Partner in gemeinsamen Produktionen und Projekten.
Linke Seite: Uneditierte Rohdaten, rot markierte Bereiche zeigen Artefakte im Gebirge. Rechte Seite: Editiertes Produkt, Wasserflächen wurden eingeebnet,
Artefakte mit Fülldaten korrigiert. (Quelle: Bundeswehr/ZGeoBw)
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GeoInfoForum 1/2016
Numerische Wettervorhersage
LRDir Detlev Majewski (DWD),
ORR Thorsten Reinhardt,
RDir Dietmar Thiel,
Am 20.01.2015 hat beim Deutschen
Wetterdienst (DWD) das neue nichthydrostatische Globalmodell ICON das frühere
hydrostatische Globalmodell GME abgelöst. ICON wurde vom DWD seit 2004 gemeinsam mit dem Max-Planck-Institut für
Meteorologie entwickelt. Während ICON
beim DWD für die Wettervorhersage eingesetzt wird, wird das Max-Planck-Institut
ICON für die Berechnung von Klimaprojektionen nutzen. Wichtige Unterschiede
zwischen GME und ICON sind in Tab 1.
aufgelistet.
Für globale Wettervorhersagen umspannt man die Erde mit einem feinmaschigen Gitternetz und berechnet
anschließend für alle Maschen bzw. Gitterpunkte dieses Netzes am Boden und in
der Höhe die jeweiligen Wetterparameter. Dabei beträgt bei ICON der horizontale Gittermaschenabstand derzeit global
13 km, die 90 vertikalen atmosphärischen
Schichten reichen bis zum Modelloberrand in 75 km Höhe. Globale Wettervorhersagen bis zu sieben Tage im Voraus
werden in einer Stunde berechnet.
Im ICON-Modell ist eine lokale Maschenweitenverfeinerung für beliebige
Ausschnittsgebiete (sogenannte Nester) möglich. Seit dem 21. Juli 2015 ist im
ICON-Modell ein höher aufgelöstes Verfeinerungsgebiet über Europa (Maschenweite: 6,5 km; 60 Schichten bis 22,5 km),
ICON-EU-Nest genannt, aktiviert. Das
ICON-EU-Nest ist mittels Zwei-WegeKopplung eng (d. h. zu jedem Modellzeitschritt und in beide Richtungen) mit der
globalen ICON-Vorhersage verknüpft. Es
deckt das folgende Gebiet ab: 22,5 °W bis
62,5 °O; 29,5 °N bis 70,5 °N, siehe Abb.
1. Die Größe und Lage dieses EuropaNests wurde vom DWD gemeinsam mit
der Bw festgelegt. Dabei geht die über Europa hinausgehende große Ausdehnung
dieses Nestgebiets nach Osten auf den
Wunsch der Bw zurück. Der Bw-Anteil des
vom DWD mit der Bw gemeinsam betriebenen Deutschen Meteorologischen Rechenzentrums (DMRZ) wird daher (außer
für die auf dem COSMO-Modell basierenden Bw-RLMs und RLMKs) auch für das
ICON-EU-Nest eingesetzt.
Die Bw nutzt das COSMO-Modell weiterhin als Regionalmodell RLM mit 7 km
Maschenweite und als Gefechtsfeldmodell RLMK mit 1,0 bis 2,2 km Maschen-
Beispiel einer ICON-EU-Vorhersage des 10-m-Windes
weite. Die COSMO-Modellkette der Bw
besteht aus bis zu 10 RLMs (mit Anfangsund Randbedingungen aus ICON-Global)
sowie bis zu 7 RLMKs, die ihre Anfangsund Randbedingungen entweder vom
ICON-EU (derzeit RLMKs über Ukraine/
Krim und Syrien/Irak) oder (falls außerhalb
des ICON-EU-Gebietes) von RLMs erhalten (derzeit RLKMs über Nord-Afghanistan
und Korea).
Vergleiche des DWD zeigen, dass
ICON-EU deutlich bessere Vorhersagen
als das jetzige Europa- Ausschnittsmodell
COSMO-EU liefert. Das ICON-EU-Nest
löst(e) daher im Laufe des Jahres 2016 sowohl das Regionalmodell COSMO-EU (voraussichtlich 2. Quartal) des DWD als auch
(im ICON-EU-Gebiet liegende) regionale
RLMs der Bw (im 1. Quartal) ab.
Seit dem 20.01.2016 ist beim DWD
die Ensemble-Datenassimilation (EDA) für
ICON im operationellen Betrieb. Dabei
wird ein Ensemble von 40 Wetterzuständen in einer Auflösung von 40 km global
und 20 km über Europa genutzt, um die
jeweils aktuellen dynamischen Korrelationen zu ermitteln und mit Hilfe dieser einen
konsistenten Gesamtzustand der Atmosphäre zu bestimmen. Die EDA wird mit
dem variationellen Datenassimilationssystem für das operationelle ICON gekoppelt, es entsteht so ein Hybrides Datenassimilationssystem (Ensemble-Var;EnVAR).
Die auf EnVAR basierenden Vorhersagen
sind signifikant besser als diejenigen, die
auf der bisherigen rein variationellen Datenassimilation basierten.
ICON
GME
Gleichungssystem
nichthydrostatisch
hydrostatisch
Prognostische Variablen
Dichte, pot. Äquivalenttemperatur, horizontale und vertikale
Windkomponenten, spezifische
Feuchte, Wolkenwassergehalt,
Wolkeneisgehalt, Regenwassergehalt, Schneewassergehalt
Bodendruck, Temperatur,
Horizontale Windkomponenten,
spezifische Feuchte, Wolkenwassergehalt, Wolkeneisgehalt,
Regenwassergehalt, Schneewassergehalt, Ozonmischungsverhältnis
Erhaltungseigenschaften
Masse der (trockenen) Luft
Masse der Luftbeimengungen
keine
Maschenweite (km)
13 (EU-Nest: 6,5)
20
Mittlere Gitterfläche (km2)
173 (EU-Nest: 43)
346
Zahl der Punkte im 2D-Modellgitter
2.949.120 (EU-Nest: 659.156)
1.482.250
Zahl der Punkte im 3d-Modellgitter
265.420.800 (EU-Nest: 39.549.360)
88.935.000
Vertikalkoordinate
Generalisiert Höhen-basiert
Hybrid Druck-basiert
Schichtenanzahl
90 (EU-Nest: 60)
60
Modelloberrand (in km über NN)
75 (EU-Nest: 22,5)
36
Vorhersagefrist (h)
180 (von 00 UTC und 12 UTC)
(EU-Nest:120) 120 (von 06 UTC
und 18 UTC)
30 (von 03UTC, 09 UTC, 15 UTC,
21 UTC)
174 (von 00 UTC und 12 UTC)
  78 (von 06 UTC und 18 UTC)
15
GeoInfoForum 1/2016
Zentrum für Geoinformationswesen der Bundeswehr
auch auf der diesjährigen ILA vertreten
RAmtm Stephan Albrecht
Alle zwei Jahre öffnet in Berlin-Schönefeld eine der weltweit größten Luftfahrtmessen ihre Pforten. Für die Bundeswehr
ist die Internationale Luft- und Raumfahrtausstellung sogar die umfassendste und
bedeutendste Messe im Bereich Militärluftfahrt und Militärtechnologie und deshalb präsentiert sie sich dort auch als größter Einzelaussteller. Auch das ZGeoBw
beteiligte sich in diesem Jahr wieder unter
dem Kommando der SKB an der ILA 2016
in Berlin. Neben zahlreichen Exponaten,
Flugvorführungen sowie Veranstaltungen
galt das Hauptaugenmerk der Öffentlichkeitsarbeit und Personalwerbung.
Um einerseits den Bezug zur Luftfahrt
zu gewährleisten, andererseits auch im
Bereich Nachwuchswerbung fachkundiges Personal vor Ort zu haben, entschloss
man daher Vertreter aus den Dezernaten
Biologie/Ökologie sowie Ausbildung nach
Berlin zu schicken. Komplettiert wurde
das Team durch zwei Soldaten vom Aerologischen Messzug aus Bergen.
Die ILA fand in diesem Jahr vom 01.-04.
Juni statt. Damit wurde sie zum ersten Mal
um zwei Tage verkürzt. Hier trug man dem
Ansinnen der Aussteller Rechnung.
Am Montag, 30.05.2016, machten sich
zwei Soldatinnen (H Livia Beck, HF Kristin
Möbus), ein Soldat (OL Michael Schostag)
und ein zivil Beschäftigter (RHS Valentin
Büchler) in aller Frühe mit einem vollgepackten Mercedes Sprinter auf den Weg
nach Berlin. Im Gepäck hatten sie u.a. über
4000 Karten „Berlin von oben“ sowie über
4000 „Deutschlandkarten“, jede Menge
Flyer, Broschüren und Informationsmaterial sowie einen 50-Zoll Monitor samt
Aufhängevorrichtung für Präsentationszwecke. Etwa 400 Kilometer weiter nordöstlich packten zur selben Zeit zwei Soldaten (OStFw Markus Wolff, StFw Mathias
Partsch) ihre Utensilien um ebenfalls den
Weg nach Berlin anzutreten. Ihre Ausrüstung umfasste eine Mobile Radiosondenempfangs und -stationsanlage, eine Startund Füllhilfe/Füllgerät + Helium Flasche
20l sowie eine sogenannte HMMS (hochmobile meteorologische Messstation).
Vereinbart wurde ein Treffpunkt auf dem
Messegelände gegen 14:00 Uhr um eventuell den Messestand aufbauen zu können
und letzte Details u.a. mit dem ProjektOffizier für die SKB – OTL Laisiepen – zu
besprechen.
Ausstellerteam des ZGeoBw: v.l.n.r. StFw Partsch, RHS Büchler, HF (w) Möbus, OStFw Wolff, H (w) Beck, OL Schostag
Der Unterschied zwischen Vorhaben
und Umsetzung klafft manchmal auseinander, vor allem wenn mehrere Akteure
daran beteiligt sind. Nachdem man erfuhr,
dass das Zelt auch erst am nächsten Tage
zur Verfügung stehen würde, verschob
erst gegen 20:00 Uhr. In der Praxis wurden
aber schon gegen 09:00 Uhr die Tore für
die Besucher und Besucherinnen geöffnet,
um den Andrang etwas zu entzerren. Der
Arbeitstag sah für die Angehörigen des
ZGeoBw dementsprechend wie folgt aus:
Frühstück gegen 07:00 Uhr, danach 45-70
Minuten mit dem Shuttlebus zum Messegelände. Ankunft gegen 08:30-09:00 Uhr.
Rückfahrt gegen 18:30-19:00 Uhr. Ankunft
im Hotel gegen 20:00 Uhr, am Freitag gegen 22:00 Uhr.
Der Stand des ZGeoBw direkt neben dem
Karrieretruck Bw
man die Ab-/Aufbauaktion auf den folgenden Tag, was den Vorteil mit sich brachte,
nun in Ruhe das etwa 30 Kilometer entfernte Hotel aufsuchen zu können und
sich mit der Umgebung vertraut zu machen. Die nächsten Tage sollten nämlich
anstrengend und lange werden.
Durch die Verkürzung auf 4 Tage waren
die ersten beiden Tage dem Fachpublikum
(Politiker, Vertreter aus der Wirtschaft,
Prominente,…) vorbehalten. Freitag und
Samstag öffnete man die Tore für die Allgemeinheit. Offiziell war Einlass um 10:00
Uhr und Ende gegen 18:00 Uhr, am Freitag
Das Wetter spielte anfangs nicht immer mit
OStFw Wolff mit den letzten
Vorbereitungsmaßnahmen
Der Dienstag stand ganz im Zeichen
des Aufbauens, Geländeerkundens, Organisierens und Improvisierens. Denn es
stellte sich heraus, dass einiges des versprochenen Mobiliars nicht vor Ort war.
Auch das Wetter trug nicht gerade zur Vereinfachung und Aufhellung der Lage bei.
Der Stand des ZGeoBw befand sich
auf der „Bundeswehrmeile“, direkt neben
dem Karrieretruck der Bundeswehr. Am
Ende des Tages, der mit einem Antreten
aller Bundeswehrangehörigen und einer
Ansprache des Inspekteurs Luftwaffe, Generalleutnant Müllner, endete, hatte man
aber einen ansehnlichen Stand mit fachlichen Exponaten aufgebaut.
16
GeoInfoForum 1/2016
Das Dezernat II (8) Aerologischer Messzug BERGEN präsentierte mit zwei Mitarbeitern die Fähigkeiten anhand einer
hochmobilen meteorologischen Messstation (HMMS) sowie einer mobilen Radiosondenanlage mit Füllgerät, um vor Ort,
mittels gasgefülltem Wetterballon und Radiosonden ihre Arbeit im Betrieb Inland
und im Einsatz erläutern zu können. Die
Fähigkeiten wurden zusätzlich auf einem
Aufsteller dargestellt.
Gerade der auffällig rote Wetterballon
erfüllte seinen Zweck als Publikumsmag­
net. Viele Besucher stellten interessiert
Fragen und waren überrascht von dem
Leistungsspektrum des GeoInfoDBw.
Das Dezernat III 2 (2) Ausbildung führte
mit zwei Mitarbeitern Gespräche mit interessierten Besuchern durch. Zum einen
kamen diese explizit an den Stand um
sich über Karrieremöglichkeiten im GeoInfoDBw zu informieren, zum anderen
wurden sie durch die Karriereberater an
den Stand „weitergeleitet“. Vor allem Studentinnen und Studenten der Geowissenschaften, Schülerinnen und Schüler aber
auch Menschen mit bereits abgeschlossenem Studium suchten das Gespräch
mit den Fachleuten. Es wurde über Ausbildungsangebote, Studienförderungen,
Und wieder traf ein Schauer das ILA-Gelände
Praktikumsmöglichkeiten im GeoInfoDBw
und weitere Verwendungsmöglichkeiten
gesprochen, wobei auch die weiteren allgemeinmilitärischen Ausbildungen angesprochen wurden. Der Anteil männlich/
weiblich als auch das Interesse an einer
militärischen/zivilen Laufbahn war dabei
ausgeglichen.
Das Dezernat V (6) Biologie/Ökologie
präsentierte sich mit zwei Mitarbeiterinnen
und mit drei Aufstellern (DIN A1) s­ owie einem 50“ Bildschirm, auf dem ­exemplarisch
Vogelschlagzwischenfälle bzw. die Radarvogelzugerfassung gezeigt wurde. Gerade
bei Fachbesuchern e
­ rregte der Bildschirm
schnell Aufmerksamkeit und so konnten
einige interessante G
­ espräche über Flugsicherheit im Allgemeinen und Vogelschlaggefahr im Speziellen geführt werden.
Am folgenden Tag ging es dann endlich richtig los. Man war im Vorfeld informiert worden, dass neben der Verteidigungsministerin, Frau Dr. Ursula v.d.Leyen
auch der Inspekteur der SKB, Generalleutnant Martin Schelleis sowie der Leiter des
General Brunner, der ebenfalls in Berlin
weilte war es aber aufgrund länger dauernder Gespräche und der langen Wege
vor Ort zu seinem Bedauern nicht möglich, den Angehörigen einen kurzen Besuch abzustatten.
Nach diesen Highlights sah man nun
voller Vorfreude den Publikumstagen entgegen. Das Interesse der Zuschauer war
enorm. Die meisten waren über die Vielfältigkeit der Aufgaben des Geoinformationsdienstes überrascht. Aber auch persönliches oder berufliches Interesse zum
Thema Vogelschlag/Radiosonden zog die
Menschen an den Stand.
Kurze Ruhe vor dem erneuten Ansturm
Kdr SKB, GenL Schelleis im Gespräch mit den
Angehörigen des ZGeoBw
Aufstellungsstabes CIR, Generalleutnant
Ludwig Leinhos um nur einige zu nennen,
der „Bundeswehrmeile“ einen Besuch abstatten würden. Gerade Generalleutnant
Schelleis hinterließ bei den Angehörigen
des ZGeoBw einen nachhaltigen positiven
Eindruck, nahm er sich doch sehr lange
Zeit für fachliche aber auch persönliche
Gespräche. Vielleicht lag es an der Tatsache, dass er selbst Pilot ist, und um die Gefahren des Vogelzugs weiß.
Mit Oberst Schlarb und Oberstleutnant
Holzapfel besuchten auch zwei Angehörige des Zentrums den ZGeoBw-Stand.
Die mitgebrachten Karten waren heiß begehrt
Insgesamt verteilte man in den vier Tagen über 8000 Karten, führte zahlreiche
Gespräche unterstützte das Personal vom
Karrieretruck in fachlichen Fragen und
machte den Geoinformationsdienst auch
innerhalb der Bundeswehr bekannter.
Der rote Ballon zog Groß und Klein an
Die Beteiligung an der ILA war auch in
diesem Jahr trotz mancher organisatorischer Widrigkeiten und den Wetterkapriolen ein großer Erfolg. Das Interesse der
Besucher/-innen sowie des fachkundigen
Personals an den Fähigkeiten des GeoInfoDBw war sehr groß. Aber auch die Verbreiterung des Bekanntheitsgrades innerhalb der Bundeswehr war und ist eine
wichtige Aufgabe, wie die zahlreichen
Gespräche gezeigt haben. Der Erfolg des
Messeauftritts ist auch ein Erfolg der beteiligten Akteure, in erster Linie der vor Ort
aktiven zwei Damen und vier Herren.
Die nächste ILA findet wieder in zwei
Jahren statt, wahrscheinlich auf bekanntem Gelände. Abschließende Entscheidungen – auch im Hinbilck auf die Eröffnung des neuen Flughafens – stehen aber
noch aus.
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GeoInfoForum 1/2016
Tag der Bundeswehr 2016
OTL Manuel Grusdt
Der ZGeoBw-Info-Stand
Nach dem durchschlagendem Erfolg
des Tages der Bundeswehr im vergangenen Jahr, wurde vom Verteidigungsministerium eine Neuauflage in 2016 beauftragt. An 16 Standorten in Deutschland
öffnete die Bundeswehr am 11.06.2016
um 10:00 Uhr Ihre Tore bzw. präsentierte
sie sich und ihre Fähigkeiten in der Öffentlichkeit. Die Gesamtverantwortung lag in
diesem Jahr beim Kommando Streitkräftebasis und so war es nicht verwunderlich,
dass auch für 2016 ein Auftrag zur Erstellung des Posters zum Tag der Bundeswehr
2016 an das Zentrum für Geoinformationswesen der Bundeswehr erging. Die
federführende Bearbeitung des Fachauftrages lag diesmal beim Dezernat IV 2 (1)
Nationale Kartenprodukte. Nachdem viel
Schweiß und Mühe sowohl in die Produkt­
erstellung als auch in den Druck investiert
ten der der 3D-Geländedarstellung zu begeistern. „Nebenbei“ wurden auch noch
die gedruckten Poster an die Frau und den
Mann gebracht, die in diesem Jahr ganz
ROI Juds erläutert die aktuelle Wetterlage
StFw Dauendorffer & BG Brunner
Plakat „Tag der Bundeswehr 2016“
wurden, kann sich das Ergebnis durchaus
sehen lassen.
Das ZGeoBw beteiligte sich jedoch
nicht nur mit der Produktion des Posters,
sondern stellte auf dem Bonner Markt
auch eigene Fähigkeiten dar. Wie im vergangenen Jahr wurde hier personell durch
das Dezernat Bild-/Rasterdatenprodukte
unterstützt. Die Kameraden wurden über
den ganzen Tag nicht müde, das hochinteressierte Publikum mit den Möglichkei-
gen Rahmenbedingungen zum Laufen zu
bringen.
Wetter das geht irgendwie alle etwas
an und jeder mag gerne dabei Mitreden.
Dementsprechend groß war der Ansturm
der Interessierten, so dass das Team am
Stand alle Hände voll zu tun hatte, die
verschiedenen Fragen zu beantworten.
So konnte am Tag der Bundeswehr mit
den Live Wetterdaten sehr gut beobachtet werden wie die Regenschauer im Um-
hervorragenden Absatz fanden und dem
Team von ZGeoBw buchstäblich aus den
Händen gerissen wurden.
Im Gegensatz zum vergangenen Jahr
bekam dieses Mal die Meteorologie die
Chance ihre Fähigkeiten zu präsentieren.
Dabei war der Aufbau des mobilen GGS
auf dem Bonner Markt gar nicht so leicht.
Umgeben von 5 stöckigen Häusern inmitten eines Meers von Zelten war es eine
besondere Herausforderung die Satellitenverbindung mit Hilfe der Parabolantenne
herzustellen. Durch den persönlichen Einsatz der Mitarbeiter des Dezernats VI (1)
war es letztlich aber doch möglich alles
zur Zufriedenheit aufzubauen und einzurichten und das System auch unter widri-
SatVbdg für GGS-Mobil, TROS Als (li.),
TRHS Waczlawiak (re.)
land den Rathausplatz Bonn großzügig
umkreisten.
Auch wenn in Bonn die Bundeswehr
nicht mit Großgerät wie an den anderen
Standorten locken konnte, war die Vielzahl der unterschiedlichen Fähigkeiten beeindruckend: Für gute Laune und musikalische Untermalung heizte die Big Band der
Bundeswehr der Menge ein, ein Sonderfeldpostamt zeigte den Besuchern wie die
Anbindung aus dem Einsatz in die Heimat
funktioniert, neben der Zentrale für Abbildende Aufklärung aus dem Kommando
Strategische Aufklärung konnten auch
Friedliche Demonstranten
Auf dem Bonner Markt
Auftritt der BigBand der Bw
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GeoInfoForum 1/2016
Feldjäger, Sanitäter und Diensthundeführer den Besuchern eine Idee ihrer Arbeit
vermitteln.
Natürlich gab es auch kritische Stimmen zum Tag der Bundeswehr 2016. So
sammelten und formierten sich die Gegner bereits in der Aufbauphase auf dem
Bonner Marktplatz und demonstrierten
und diskutierten friedlich. Im Rahmen
der Kampagne „Mach was wirklich zählt,
weist die Bundeswehr mit dem Motto
„Wir kämpfen auch dafür, dass Du gegen
Friedlicher Protest
Kampagne „Mach was wirklich zählt“
uns sein kannst“ explizit darauf hin, dass
ihr viel an einem kontroversen Diskurs mit
der Bevölkerung gelegen ist.
Ein besonderer Dank gebührt an dieser
Stelle dem Team mit Vertretern aus den
ZGeoBw-Dezernaten
GeoInfo-Fachpublikationen, Nationale Kartenprodukte,
Bild-/ Rasterdatenprodukte, landeskundliche Produkte, GeoInfo-Datenhaltung sowie GeoInfo-Datenbereitstellung, aber
auch allen nicht explizit Genannten für die
Unterstützung sowie den reibungslosen
Ablauf im Rahmen der Vorbereitung und
Durchführung.
Für das Team vom ZGeoBw war der Tag
der Bundeswehr 2016 ein hervorragender
Testlauf für den Nordrheinwestfalen Tag
am 27./28. August in Düsseldorf, wo das
gleiche Fähigkeitsprofil erneut vorgestellt
werden wird. Wir freuen uns auf Ihren Besuch.
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GeoInfoForum 1/2016
Begrenzt – Grenzüberschreitend – Staatsgrenzen – Umstrittene Grenzen –
Grenzkonflikte – Grenzenlos
Dr. MSC Andreas Iskam
Grenzen sind ein medial präsentes
Thema, das sowohl gesellschaftspolitisch
wie auch wissenschaftlich aufbereitet
wird. Dabei sind es nicht nur solche Aspekte, die gerne populistisch bedient werden, wie die Schließung von Staatsgrenzen zur Abwehr von Migranten, sondern
die nicht gleich offensichtlichen Bedeutungen und Verwendungen des Begriffes
„Grenze“, die geopolitisch relevante Betrachtungsfelder formen.
Das in Seminarform gestaltete „6. International Seminar on Geopolitics“, das
durch das Dezernat Geopolitik/Geographie vom 12.09. - 16.09.2016 am Ausbildungs- und Schulungszentrum in Fürstenfeldbruck durchgeführt wird, möchte das
Thema in seiner Vielfältigkeit beleuchten,
weshalb verschiedene Schwerpunkte gebildet wurden:
Zu Beginn des Lehrgangs wird auf die
historische Herleitung und Entwicklung
der aktuellen Grenzkonzepte eingegangen. Darüber hinaus werden verschiedene
Definitionen und Begriffsinhalte vorgestellt. So soll in diesem Zusammenhang
unter anderem betrachtet
werden, wie mentale Grenzen mittels Texten und Fotografien zwischen Gesellschaftsgruppen
errichtet
werden, ohne dass sie sich
physisch
manifestieren
müssen.
Im weiteren Verlauf des Lehrgangs folgt
die Betrachtung der Grenzen Europas sowohl als theoretisches Konstrukt, wie auch
in ihrer konkreten Bedeutung. Hier wird
der Fokus auf Osteuropa liegen mit Beispielen aus der Ukraine, Serbien und dem
Kosovo. Gleichzeitig soll die Konstruktion
und Dekonstruktion innereuropäischer
Grenzen diskutiert werden.
Nicht zu vernachlässigen sind Vor- und
Nachteile von Grenzen. Beispiele hierzu
sind wirtschaftliche Aspekte wie Regelungen zu Waffenexporten und anderen Handelswaren.
Ein immer wieder auftretender geopolitischer Aspekt sind Streitigkeiten um maritime Grenzziehungen. Hier sind insbesondere die aktuellen Streitigkeiten im
Südchinesischen Meer zu nennen. Aber
auch Nord- und Ostsee halten einige interessante Aspekte hierzu bereit, die im
Verlauf des Seminars beleuchtet werden.
Abschließend erfolgt eine Prognose
über die zukünftige Relevanz und den Bedarf von Grenzen (z.B. im Internet).
Die thematischen Schwerpunkte werden von Experten vorgestellt, die aktuelle Forschungsergebnisse präsentieren
und sich mit den Themen langjährig auseinandergesetzt haben. Mit Teilnehmern
aus ARG, AT, EST, CH, USA; UK und NL
ist der Lehrgang international orientiert.
Daneben werden auch Vertreter der Bundeswehr und des GeoInfoDBw sowie Angehörige verschiedener Partnerdienste
teilnehmen.
Abgerundet wird die Veranstaltung
durch eine interessante Exkursion, welche die Grenzen der Stadtentwicklung
der Stadt München in verschiedenen Zusammenhängen betrachtet, und somit das
Gesamtthema der Veranstaltung aufgreift.
Antreten der Abteilung IV aufgrund besonderer Anlässe
HptFw Roman Reiter
Gleich mehrere gute Gründe bewogen
O Schlarb, Abteilungsleiter GeoInfo-Unterstützung, am 20.06.2016, seine Abteilung in der GM-Frhr.-v.-Gersdorff-Kaserne
vor dem Gebäude U10, antreten zu lassen. Eine der wichtigsten Veränderungen
der letzten Wochen waren zahlreiche Dezernatsleiterwechsel, nämlich gleich vier
an der Zahl. Aber nicht nur auf Dezernatsebene wurde rotiert, auch auf Gruppenebene gab es eine Personalveränderung.
Der Gruppenleiter IV 2, Grp GeoInfo-Produkte, O Brockhues wechselt in die Abteilung I, Führung und wird dort neuer
Abteilungsleiter. Für seine hervorragende
Arbeit und mit Glückwünschen für seine
neue Verwendung wurde er mit einer Urkunde und der traditionellen Weinflasche
„Euskirchener Kartenroller“ verabschiedet.
Neben diesen personellen Veränderungen, gab es auch noch einige fachliche
Informationen an den Mann bzw. an die
Verabschiedung Oberst Brockhues (rechts)
Frau zu bringen. So gab es beispielsweise
weitere Fortschritte in den großen Projekten TANDEM-X und TREx zu vermelden.
Auch die Weiterführung der Vorhaben der
3D-Geländedaten ist gesichert. Das neu
gegründete Dezernat „GeoInfo-Onlinezentrale“ hat die Unterstützung HaFIS aufgenommen. Bemerkenswert ist, dass bei
steigender Zahl von Fachaufträgen trotzdem noch im Rahmen der Flüchtlingshilfe
das BAMF unterstützt werden konnte.
Abschließend folgten noch diverse Ehrungen. Zunächst an ausgewähltes Per-
sonal des Dezernates IV 1 (5), Dez Vektorbasisdaten mittl./globale Aufl., die den
Gruppenbestpreis in Form einer grafisch
gestalteten Datengewinner-Tasse erhielten.
Für Ihren überdurchschnittlich guten
Abschluss der Prüfung zum „Nachweis berufs- und arbeitspädagogischer Qualifikation“ wurde dann noch Frau Holzem mit
einem großen Präsentkorb voller Schokolade geehrt.
Ausklingen ließ man den Tag in der
g­ roßen Grillhütte bei anregenden Gesprächen.
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GeoInfoForum 1/2016
Auch in diesem Jahr präsentiert sich das ZGeoBw auf der:
Wir betrauern
Frau
Herr
Elfriede Schmitz
Sebastian Schäfer
Amt für Militärisches Geowesen,
Vorzimmer Amtschef
Amt für Militärisches Geowesen,
Kartenlager
Herr Oberstleutnant a. D.
Herr Oberstleutnant
† 26.01.2016
† 16.02.2016
Dr. Heinrich Jakob Weitz
Frank Walter Dietze
Zentrum für
Geoinformationswesen der Bundeswehr,
Dezernatsleiter Biologie / Ökologie
Zentrum für
Geoinformationswesen der Bundeswehr,
Gruppenleiter Lehre / Ausbildung
† 28.02.2016
† 06.04.2016
Herr Oberamtsrat a. D.
Eberhard Arndt
† 28.05.2016
Führungsstab der Streitkräfte
des Bundesministeriums der Verteidigung,
Gruppenleiter Lehre / Ausbildung
„Wir werden allen Verstorbenen ein ehrendes Andenken bewahren“
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