Der Dermatophyten RealPCR™ Test

Werbung
September 2014
Diagnostic
Update
NEU: Der Dermatophyten RealPCR™ Test
- für die schnelle und sichere Diagnose einer
Dermatophytose bei Hunden und Katzen
Hintergrund
Dermatophyten sind häufige Ursachen von Pilzinfektionen
der Haut. Bei Hunden und Katzen sind Microsporum canis,
Microsporum gypseum und Trichophyton mentagrophytes
die drei häufigsten Erreger einer Dermatophytose.1 90 %
aller Katzen mit einer Dermatophytose sind mit Microsporum
canis infiziert, einem Erreger, der sehr ansteckend ist und
das höchste zoonotische Potenzial aufweist.2 Daher ist die
zuverlässige und zeitnahe Diagnose einer Dermatophytose
sehr wichtig.
Pathogenese
Gesunde Haut ist eine wirksame natürliche Barriere,
die eine Invasion von Dermatophyten verhindert. Eine
Infektion ist daher nur dann möglich, wenn diese Barriere
unterbrochen ist. Bedingungen, welche die Haut für
eine Dermatophyteninfektion prädisponieren, sind
unter anderem ein geringes Alter (unter 2 Jahren), eine
Immunsuppression (durch Stress oder Medikamente bedingt),
Grunderkrankungen, die die Integrität der Haut oder den
Immunstatus beeinträchtigen, sowie eine Mangelernährung
und hohe Temperatur oder Feuchtigkeit. Schlechte Hygiene
und die Haltung von Tieren in grossen Populationen können
zu schweren klinischen Symptomen und einer raschen
Ausbreitung auf Kontakttiere führen, insbesondere, wenn
Microsporum canis der Erreger ist. In der 1- bis 3-wöchigen
Inkubationszeit wachsen entlang des Haarschaftes
Pilzhyphen, die eine dicke Schicht Sporen produzieren, so
dass die Haare letztlich an der Hautoberfläche abbrechen.
Stoffwechselprodukte des Pilzes verursachen eine
Entzündung des betroffenen Areals, was die Bildung von
runden, rot umrandeten Flecken mit rauer, schuppiger Haut
zur Folge hat. Bei den kreisrunden, haarlosen, rot umrandeten
Bereichen mit abnorm veränderter Haut handelt es sich um
die typischen Ringelflechten-Läsionen (engl. „ringworm“).
Jedoch sind nicht alle Läsionen typisch, und betroffene
Katzen können auch asymptomatische Träger bleiben.
Bei immunkompetenten Katzen sind die Hautveränderungen
meist auf den Kopf beschränkt und bilden sich innerhalb
einiger Wochen spontan zurück. Bei immunsupprimierten
Katzen kommt es häufig zu einer generalisierten
Hauterkrankung mit einer bakteriellen Sekundärinfektion.
Übertragung
Die Gefahr einer Übertragung von Dermatophyten ist
sehr hoch. Sowohl eine Übertragung von Tier zu Tier als
auch vom Tier auf den Menschen ist sehr häufig, sofern
dies nicht durch geeignete Massnahmen zur frühzeitigen
Detektion und Bekämpfung verhindert wird. Eine zusätzliche
Herausforderung ergibt sich dadurch, dass die Läsionen
sehr klein und die Träger sogar asymptomatisch sein können.
Zudem haften die infizierenden Sporen an den Haaren, die
abbrechen bzw. ausfallen und in der Umgebung verteilt
werden; diese Sporen bleiben bis zu 12 Monate infektiös.
Die Infektion eines Tieres mit Dermatophyten kann somit
durch direkten Kontakt mit einem infizierten Tier oder über die
Umgebung erfolgen, wie zum Beispiel durch einen Kontakt
mit kontaminierten Halsbändern, Bürsten, Lagern, Teppichen,
Möbeln oder Spielzeug. Freigänger können sich beim
Scharren im Erdboden mit geophilen Dermatophyten wie
M. gypseum und mit dem von kleinen Nagern stammenden
T. mentagrophytes infizieren.
Tierheime und Tierpensionen sind aufgrund von
metabolischem Stress und hoher Besatzdichte von Tieren mit
häufig unbekannter Krankengeschichte besonders anfällig für
Dermatophytose-Ausbrüche.
Diagnose
Da sich die durch Dermatophyten verursachten Hautläsionen
oft nicht von anderen Hautkrankheiten unterscheiden
lassen, sollte eine Dermatophytose bei allen Tieren mit
Hautveränderungen als Verdachtsdiagnose in Betracht
gezogen werden. Mehrere einfache Techniken wie die
Untersuchung mit der Wood´schen Lampe und die
mikroskopische Untersuchung von Haaren sind als
diagnostische Verfahren weit verbreitet. Beide weisen jedoch
eine hohe Rate an falsch negativen und falsch positiven
Ergebnissen auf. Nur 50 % der M. canis-Isolate sind mit der
Wood´schen Lampe detektierbar, und andere Dermatophyten
fluoreszieren überhaupt nicht. Die Sensitivität der
mikroskopischen Untersuchung ist unzureichend, weil Sporen
oft schwer erkennbar sind, und ihre Spezifität aufgrund des
Vorhandenseins von Saprophyten am Haarschaft mangelhaft
sein kann.
Bislang ist die Kultur auf speziellen Medien der Goldstandard
für die Diagnose einer Dermatophytose. Dieses
Untersuchungsverfahren weist eine hohe Sensitivität auf und
ermöglicht die Identifizierung der Spezies. DermatophytenNährmedien für die praxisinterne Anwendung enthalten in
der Regel Indikatoren, die durch einen Farbwechsel positives
Wachstum anzeigen. Allerdings bewirken auch viele NichtDermatophyten-Pilze einen Farbwechsel und können dadurch
zu falsch positiven Ergebnissen führen. Für die korrekte
Auswertung einer Pilzkultur ist daher besonderes Fachwissen
erforderlich. Darüber hinaus kann ein zuverlässiges negatives
Ergebnis aufgrund des langsamen Pilzwachstums erst nach
bis zu 28 Tagen gewährleistet werden. Der lange Zeitraum bis
zum Erhalt von Ergebnissen und das erforderliche Fachwissen
schränken den Nutzen der kulturellen Untersuchungen zur
Prävention dieser hoch ansteckenden Infektion ein.
Ein molekulardiagnostischer Test ermöglicht einen schnellen,
sensitiven und spezifischen Nachweis von Dermatophyten.4, 5
Polymerasekettenreaktion für die Diagnose einer
Dermatophytose
Die real-time PCR ist als neuer Goldstandard, insbesondere
für die Diagnose der Onychomykose (Pilzinfektion des
Nagels) beim Menschen, vorgeschlagen worden.2 Der
IDEXX Dermatophyten RealPCR™ Test ist ein schnelles
und sicheres diagnostisches Hilfsmittel zur Diagnose der
Dermatophytose bei Katzen und Hunden. Ergebnisse sind
2-4 Tage nach Eingang der Probe bei uns verfügbar. Der Test
weist Microsporum spp. und Trichophyton spp. mittels realtime PCR nach und besitzt eine Sensitivität von mehr als 95 %
sowie eine Spezifität von mehr als 99 %.
Im Anschluss an alle Microsporum spp. positiven Ergebnisse
wird automatisch eine Spezifikations-PCR auf Microsporum
canis durchgeführt, da etwa 90 % aller Dermatophytosen bei
Hunden und Katzen von diesem Erreger verursacht werden.
In denjenigen Fällen, in denen das Screening auf Microsporum
spp. positiv, die PCR auf Microsporum canis jedoch negativ
ist, empfehlen wir eine kulturelle Untersuchung, da andere
Microsporum-Spezies Ursache für die Erkrankung sein
können. Wenn in einer auf Trichophyton spp. positiv getesteten
Probe ein Nachweis der Spezies erforderlich ist, empfehlen
wir ebenfalls das Anlegen einer Kultur als weiterführende
diagnostische Massnahme.
Microsporum spp.
Trichophyton spp.
negativ
positiv
Microsporum canis PCR
negativ
positive
positiv
Differentialdiagnose
negativ
positive
positiv
Diagnose
Kultur
Folgende Spezies können mit dem IDEXX
Dermatophyten RealPCR™ Test sicher nachgewiesen
werden:
Microsporum spp.
• M. canis
• M. gypseum
• M. audouinii
Trichophyton spp.
• T. mentagrophytes
• T. tonsurans
• T. rubrum
Wann soll der Dermatophyten RealPCR™ Test verwendet
werden?
Der Test kann sowohl für die Diagnose bei kranken Tieren als
auch für Screening-Zwecke verwendet werden.
Der Dermatophyten RealPCR™ Test sollte bei Tieren mit
fleckiger Alopezie und schuppigen Hautveränderungen
durchgeführt werden. Aufgrund der äusserst variablen
klinischen Manifestation einer Dermatophytose sollte der
Dermatophyten RealPCR™ Test in allen klinisch relevanten
Fällen eingesetzt werden, auch wenn typische Hautläsionen
fehlen.
Bei Tieren mit klinischen Hautveränderungen stellt der PCRNachweis einen Beweis für eine Infektion dar, während
ein positives Ergebnis der PCR-Analyse bei Tieren ohne
Hautläsionen auf einen asymptomatischen Träger hinweist.
Der Dermatophyten RealPCR™ Test kann zudem in Betracht
gezogen werden, wenn eine neue Katze, insbesondere aus
einem Tierheim oder einer Tierpension, neu in einen Haushalt
aufgenommen werden soll. Der Nachweis von Microsporum
canis bei einer gesunden Katze bedeutet, dass die Katze ein
asymptomatischer Träger der Infektion ist.
Vergleich verschiedener Methoden zur Diagnose einer Dermatophytose
Mikroskopie oder Nachweis
mit der Wood´schen Lampe
•Sporen möglicherweise
schlecht zu sehen oder
falsche Identifizierung
aufgrund von Saprophyten
aus dem Erdboden
•Nur 50 % der M. canisStämme produzieren
fluoreszierende Metaboliten
– geringe Sensitivität, falsch
negatives Ergebnis
•Keine Fluoreszenz bei M.
gypseum oder Trichophyton
spp.
DermatophytenNährmedium (DTM)
•Dauert bis zu mehreren
Wochen
•Interpretation kann
schwierig sein
•In einer Studie vermehrten
sich nur 65,4 % der
bekannten M. canisInokulate
Pilzkultur
•Bestätigung eines
negativen Ergebnisses
dauert bis zu 28 Tage
•Ermöglicht die
Identifizierung aller,
selbst sehr seltener oder
exotischer Spezies
Dermatophyten
RealPCR™ Test
•Ergebnis nach 2-4 Tagen
•Sehr gute Spezifität und
Sensitivität
•Positiver und negativer
prädiktiver Wert >95 %
•Hoher personeller und
zeitlicher Aufwand für die
praktische Durchführung
und Gefahr einer
zoonotischen Übertragung
•Talg und bestimmte
Arzneimittel verursachen
ebenfalls Fluoreszenz –
geringe Spezifität, falsch
positive Ergebnisse
Probenentnahme für den Dermatophyten RealPCR™ Test
•Ausgezupfte Haare und Hautgeschabsel vom aktiven Rand der Läsionen in ein leeres, steriles Röhrchen füllen.
•Krallen mit Krallenbett-Geschabsel in einem verschlossenen Umschlag für Pilzproben oder in einem sterilen Behälter
einsenden.
•Wenn keine deutlichen Läsionen sichtbar sind, die mittels gründlichem Ausbürsten mit einer Zahnbürste gesammelten Haare
in einen sterilen Behälter geben und einsenden.
Interpretation der Ergebnisse des Dermatophyten RealPCR™ Tests
Positives RealPCR™-Testergebnis
1. Ein positiver Test auf Microsporum spp. bedeutet, dass DNA von Microsporum spp. im Probenmaterial
nachgewiesen wurde.
•Bei einem Patienten mit klinischen Symptomen stützt dies die Diagnose einer Infektion.
•Bei einem Patienten ohne klinische Symptome ist an einen asymptomatischen Träger zu denken.
•Das Potenzial für eine Übertragung der Infektion auf Menschen oder andere Tiere besteht unabhängig davon, ob der
Patient klinische Symptome aufweist oder nicht.
2. Nachweis der DNA von Microsporum canis im Probenmaterial. Bei einem Patienten mit klinischen
Symptomen spricht dies für eine Infektion mit diesem Erreger. Das positive Untersuchungsergebnis kann auch bei
asymptomatischen Trägern des Erregers auftreten. Es besteht ein zoonotisches Potenzial.
3. Ein positiver Test auf Trichophyton spp. bedeutet, dass DNA von Trichophyton spp. im Probenmaterial
nachgewiesen wurde. Bei einem Patienten mit klinischen Symptomen spricht dies für eine Infektion mit einem Erreger
des Genus Trichophyton. Das positive Untersuchungsergebnis kann auch bei asymptomatischen Trägern des Erregers
auftreten. Es besteht ein zoonotisches Potenzial.
Zur Spezifizierung empfehlen wir die Einsendung einer frischen Probe für eine Pilzkultur (im Fall von deutlichen
Hautläsionen: Hautgeschabsel vom Rand der Läsion, ausgezupfte infizierte Haare mit Follikeln; falls keine deutlichen
Läsionen vorhanden sind: grossflächige Probennahme von Haaren und Schuppen (intensives Bürsten, etwa 30 kräftige
Bürstenstriche)).
Negatives RealPCR™-Testergebnis
1. Ein negatives Ergebnis des RealPCR™-Tests auf Dermatophyten bedeutet, dass keine DNA der Organismen
Microsporum spp. oder Trichophyton spp. im eingesendeten Probenmaterial nachgewiesen wurde und dass diese
Organismen nicht die Ursache für die klinischen Symptome dieses Patienten sind. Ein negatives PCR-Ergebnis kann
jedoch auch aufgrund einer unter der Nachweisgrenze liegenden Anzahl von Mikroorganismen bzw. einer infolge einer
Behandlung verringerten Erregeranzahl sowie bei Vorliegen eines chronischen Trägerstatus oder einer neuen Variante
des Erregerstamms zustande kommen.
2.
Der RealPCR™-Test auf Microsporum canis ergab kein positives PCR-Ergebnis, während der RealPCR™ Test
für Microsporum spp. positiv war.
Zur Spezifizierung empfehlen wir die Einsendung einer frischen Probe für eine Pilzkultur (im Fall von deutlichen
Hautläsionen: Hautgeschabsel vom Rand der Läsion, ausgezupfte infizierte Haare mit Follikeln; falls keine deutlichen
Läsionen vorhanden sind: grossflächige Probennahme von Haaren und Schuppen (intensives Bürsten, etwa 30 kräftige
Bürstenstriche)).
Literatur
1)
Moriello K and DeBoer DJ. Dermatophytosis. In: Green CE. Infectious Diseases of the Dog and the Cat. 4th ed. St Louis,
mo: Saunders-Elsevier, 2010; 588-602.
2)
Gräser Y, Czaika V, Ohst T. Diagnostic PCR of dermatophytes – an overview. J German Soc Dermatol, 2010, 10:721-5.
3)
Garg J, Tilak R, Garg A, Prakash P, Gulati AK, Nath G. Rapid detection of dermatophytes from skin and hair. BMC Res
Notes. 2009 Apr 18;2:60.
4)
Cafarchia C, Gasser RB, Figueredo LC, Weigl S, Danesi P, Capelli G, Otranto D. An improved molecular diagnostic
assay for canine and feline dermatophytosis. Med. Myco. 2013, 51:136-143
5)
Brillowska-Dabrowska A, Saunte DM, Arendrup MC. Five-Hour Diagnosis of Dermatophyte Nail Infections with Specific
Detection of Trichophyton rubrum. J. Clin. Micro. 2007, 45:1200-1204.
6)
Irimie M, Tataru A, Oanta A. Evaluation of Real Time Polymerase Chain Reaction Assay for Identification of Common
Dermatophyte Species. Bulletin of the Transilvania University of Brasov 2011, 53:65-72.
IDEXX Diavet AG
Schlyffistr. 10
8806 Bäch SZ
Schweiz
Tel: 044 786 90 20
Fax: 044 786 90 30
[email protected]
www.idexx.ch/diavet
1408038-0814-DE
Herunterladen