Pilz -Kurs

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Pilz -Kurs
PILZE
Aufgaben:
1. Anfertigen eines Gram – Präparates von Candida albicans. Achten Sie auf Pseudomyzelien.
2. Färben Sie nach Gram das fertige, bereits fixierte Präparat von Cryptococcus neoformans.
Betrachten Sie das fertige Tuschepräparat im Mikroskop.
3. Mikroskopieren Sie das fertige Präparat „ Pneumocystis jirovecii“ mit Toluidinblau gefärbt.
4. Fertigen Sie Lactophenolblau Präparate an von:
-
Penicillium
Aspergillus fumigatus
Microsporum
Geotrichum
Anleitung:
Lactophenolblau Präparat:
Bringen Sie auf einen Objektträger einen kleinen Tropfen Lactophenolblau.
Entnehmen Sie vom Rand der jeweiligen Kolonie mit einem Stück Tesafilm Material und
kleben dann den Tesafilm auf einen Objektträger.
Mikroskopieren Sie die Präparate abgeblendet mit dem 40er Objektiv.
Einteilung:
A. Botanische Einteilung:
Abteilung:
Mycota = Pilze
Unterabteilung:
Klassen:
Eumycotina = echte Pilze
Zygomyceten:
- Fadenpilze
- 500 Arten
- z.B. Rhizopus, Mucor, Absidia
- Die Pathologie ist beherrscht vom Einwachsen der
Pilze in die Wände und Lichtungen von Arterien und
Venen(septische Thrombosen und Infarkte ); diese
Gefässaffinität erklärt auch die Malignität der
Mucormykosen ( unbehandelt meist in 1 – 2 Wochen
tödlich ).
- Sprosspilze und Fadenpilze
- über 30000 Arten
- Schlauchpilze
Ascomyceten:
Basidiomyceten:
- Sprosspilze und Fadenpilze
- über 30 000 Arten
- „ Waldpilze“
- Ständerpilze
B. Klinische Einteilung nach Pilzmorphologie
1. Hefen :
z.B. Candida albicans
Cryptococcus neoformans
2. Schimmelpilze:
z. B. Mucor
Penicillium ssp.
Aspergillus ssp.
Geotrichum
3. Dermatophyten :
Trichophyton ssp.
Microsporum ssp.
Epidermophyton
4. Dimorphe Pilze:
Histoplasma capsulatum
C. Klinische Einteilung ( nach Befallgebiet )
Hautmykosen:
Dermatophyten
Subcutane Mykosen:
Candidiasis
Systemische Mykosen:
Candidosen: Cryptococcus
Mucormykose ( = Zygomykose )
Aspergillose
Histoplasmose
oberfächliche Mykose:
Piedra
Pityriasis
1. Dermatophyten:
Typische prädisponierende Faktoren für Mykosen:
Allgemeine Faktoren:
- Kindes- und Greisenalter
- Schwangerschaft
- Hitze u.o. Feuchtigkeit
- Nikotin u. Alkoholabusus
Krankheiten:
-
Diabetis mellitus
Infektionen
Tumore
Immuninsuffizienz
Die wichtigsten Dermatophyten Gattungen:
Gattung I:
Trichophyton rubrum
Trichophyton mentagrophytes
Trichophytom verrucosum
( und 30 weitere Arten )
Gattung II:
Epidermophyton flocosum
( weltweit nur eine Art )
Gattung III:
Microsporum canis
Microsporum gypseum
( weltweit ca 15 Arten )
Vorkommen:
anthrophil:
am Menschen in Hautschuppen ( Bürste, Hüte, Schwimmbäder, Teppich )
z. B. Trichophyton rubrum, Epidermophyton flucosum
zoophil:
sekundärer Befall des Menschen durch Tierhaare
z. B. Trichophyton mentagrophytes, Trichophyton verricosum,
Microsporum canis
geophil:
im Erdboden
z. B. Trichophyton mentagrophytes, Microsporum gypseum,
Trichophyton terreste
Untersuchungsmaterial :
Zunächst Desinfektion mit 70% Alkohol zur Abtötung der Begleitflora.
Entnahme am Rande der Veränderung.
- Hautschuppen aus der Herdperipherie
- Haarwurzeln, Haarstümpfe
- Partikel aus der Tiefe kranker Nägel
- Schleimhaut: Abstriche mit sterilen Watteträgern
Diagnose:
Nativpräparat: - Hautschüppchen, Nägel, Haare auf den Objektträger
- 1 Tropfen 10 – 15 % KOH, Deckglas
- 10 – 15 ´ warten, bis Keratin der Hautzelle aufgequollen ist
- Mikroskopie
Anzucht:
Sabouraud – Glukose Agar ( niedriger pH-Wert)
25° - 30° 1 d –3 Wochen bebrüten
Serologische Diagnostik:
Zum Nachweis von zirkulierenden Antikörpern gegen Pilzantigen werden
Elisa, RIA, KBR, passive Hämagglutination und Immundiffusion eingesetzt;
zum direkten Nachweis der Antigene Latexagglutination.
Mikrokonidien
Makrokonidien
Befall
Microsporum
+
+
rau
dickwandig
spindelförmig
eliptisch
Haar
Haut
Trichophyton
+
+
glatt
dünnwandig
zigarrenförmig
zylindrisch
Haar
Haut
Nagel
Epidermophyton
+
glatt
dünnwandig
zigarrenförmig
plump
Haut
Nagel
Trichophyton ssp.:
Epidemiologie:
weltweit verbreitet
Mensch, Schwimmhalle, Erdboden
Häufigster Dermatophyt
Pathophysiologie:
Onychomykosen
Haut, Zehenzwischenraum
z.T. Haare
Kultur:
flaumig bis samtartig
Oberseite gelb – weiss
Unterseite weiss – rot
Mikroskopie:
Makrokonidien: zylindrisch, zigarren – oder bleistiftförmig mit
2 – 8 Kammern, glattwandig
Mikrokonidien: zahlreich, einzeln an den Hyphen (=Ährenform) oder
Traubenform
Microsporum ssp.:
Epidemiologie:
weltweit verbreitet
geophil,
M. canis: zoophil ( Katze, Hund )
Hochkontagiös
Pathophysiologie:
M.canis: Haarfollikel
Tinea corporis
Kultur:
M. coocei
Pudrige Oberfläche, purpurrote Rückseite
Wärme hemmt das Wachstum
Mikroskopie:
Makrokonidien: spindelförmig, spitzes Ende, 2 – 10 Kammern, meist
rauwandig und dickwandig
Mikrokonidien: selten
Epidermophyton:
Epidemiologie:
weltweit verbreitet
anthropophil ( nicht bei Tieren u. im Erdboden )
nur eine Art bekannt: Epidermophyton floccosum
Pathophysiologie:
Befall von Haut u.Nägeln: Leiste Zehenzwischenraum, Nägel
Haare nie betroffen! Männer häufiger als Frauen.
Kultur:
samtartig, faltrig, grüngelb, später braun
Mikroskopie:
Makrokonidien: keulenörmig, 2 – 8 Kammern, Aussenwand glatt und
dünn
Mikrokonidien: fehlen stets
2. Schimmelpilze
Schimmelpilze sind in vielen Gattungen in der Natur verbreitet. Sie leben meist als
Saprophyten auf abgestorbener organischer Substanz. Einige Schimmelpilze erlangen unter
bestimmten Umständen humanmedizinische Bedeutung als :
- Erreger oppurtunisticher Infektionen
- Mykotoxinbildner
- Allergene
Aspergillus
Epidemiologie:
weltweit verbreitet
vegetabilisches Material, wie schlecht getrocknetes Heu und Stroh
Erdboden, Sporen in der Luft,
Pathophysiologie:
bei Prädispositionierten:
Bronchopulmonal
Kieferhöhlen – Aspergillom
Hornhaut – Aspergillose
u.a. Organe
Kulturverhalten:
Aspergillus niger: schwarz, unten gelb
Aspergillus fumigatus: blaugrün, später braun
Mikroskopie:
Vesikel:
Phialiden:
A. fumigatus
A. niger
flaschenförmig
einetagig
kugelförmig
ein- oder zweietagig
Penicillium ssp.:
Epidemiologie:
weltweit, ubiquitär verbreitet
Pathophysiologie:
Humanpathogene Bedeutung nur als Mykotoxinbildner, als Allergenen
und nur ganz selten als Erreger einer Infektion.Die Mykotoxine
gelangen durch Verzehr verdorbener Lebensmittel in den Organismus
des Menschen.
Stoffwechselleistungen werden zur Lebensmittelveredelung genutzt:
( Penicillium camembertii und Penicillium roquefortii )
Bestimmte Penicilliumarten bilden Penicillin.
Kulturverhalten:
blau mit weissem Rand
rasenförmig
Mikroskopie:
„ Pinselform“
Mucor ssp.
Epidemiologie:
weltweit
Mensch u. Tier, Gartenerde, Luft
Keine Kontagiosität mensch – Mensch oder Tier - Tier
= Zygomycet
Pathophysiologie:
Wachsen in Arterien ein und verursachen Pseudothromben.
Oberflächliche Mykosen durch Anflug und nachfolgende
Kolonisierung ausschliesslich auf , meist thermisch,
geschädigter Haut.
Verursachen Infektionen von Stirn- oder Kieferhöhle.
Kulturverhalten:
rasches Wachstum
Hohes, graues Luftmycel
Mikroskopie:
Sporangium kugelig
Columella
Unseptierte Hyphen
Geotrichum:
Epidemiologie:
Früchte, Gemüse, Milch
Hefeähnlicher Pilz
Pathophysiologie:
nicht primär pathogen
Kulturverhalten:
flach, feucht, weiss
Mikroskopie:
nur septierte Hyphen
Zerfallen in Arthrokonidien
III. Hefen
= Sprosspilze
Candidose:
Erreger: meist Candida albicans, selten andere Candida Arten, wie z.B. tropicalis, C. krusei
Epidemiologie:
kosmopolitisch
Als Kommensale in geringer Keimzahl im gesunden Digestionstrakt
des Menschen.
Patthophysiologie:
Soor, Windelsoor, Kolpitis, Ösophagitis, Candida – Sepsis,
Organmykose
Kultur:
Candida albicans bildet auf üblichen Nährböden in 2 – 3 Tagen
kreisrund begrenzte, leicht erhabene opake bis mattglänzende, weisse
Kolonien ohne Luftmyzel.
Mikroskopie:
Grampräparat
Candida albicans bildet als einzige Hefeart auf Reisagar typisch
Chlamydosporen aus . Pseudomyzelbildung innerhalb 3h
( „Keimschlauchtest“ ) ist typisch für die Gattung Candida albicans.
Sprosspilze werden aufgrund ihrer Farbstoffbildung auf Chromagar
oder biochemisch identifiert.
Cryptococcus neoformans
Epidemiologie:
Stellenweise im Erdboden, besonders bei Kontamination mit
Taubenkot; relativ häufig in tropischen Gebieten ( Südostasien,
Afrika ).
Pathophysiologie:
Beim Menschen vorzugsweise Lunge und
Zentralesnervensystem betroffen; durch Metastisierung auf
hämatogenen und lymphogenen Wege wird eine Fülle anderer
Organe befallen.
Bei Kühen steht eine Mastitis im Vordergrund.
Kulturverhalten:
Ziemlich rasch wachsend. Bei Zimmertemperatur oder 37° C
weisse , schleimig oder trockene, leicht erhabene Hefekolonien.
Mikroskopie:
Direkter Nachweis aus Untersuchungsmaterial im
Tuschepräparat : Die Tuschepartikel werden von der Kapsel
verdrängt, so dass der Pilz von einem ungefärbten Hof umgeben
ist.
PAS – Färbung: Besonders aus Biopsiematerial geeignet, wo
sich Cryptococcus neoformans rot angefärbt.
Gramfärbung: Die Sprosspilzzellen sind kaum von
Lymphozyten zu unterscheiden.
Tuschepräparat
Pneumocystis jiroveci:
Epidemiologie:
weltweit verbreitet bei Mensch und Tier
latent in der Lunge vorhanden
den Ascomyceten zuzuordnen, eigene Ordnung
Pathophysiologie:
Oppurtunist, der bei Immunschwäche des Trägers zu schwerer
Pneumonie führen kann.
Kultur:
nicht anzüchtbar
Mikroskopie:
Zuverlässige Ergebnisse liefert der Nachweis aus der Bronchiallavage
nach Toluidinblau gefärbt.
Mykologisches Glossar:
Arthrokonidie:
Gliderkonidie, die durch Quertrennung von Hyphen entsteht.
Typische Arthrokonidenbildner sind Trichosporon und Geotrichum
candidum.
Ascospore:
Sexuelle Spore von Pilzen der Klasse Ascomyceten, die in einer
sackartigen Struktur, dem Ascus, gebildet wird.
Basidisporen:
sexuelle Spore der Basidomyceten ( freistehend )
Blastosporen:
Sprosszelle der Hefepilze, die sich durch Sprossung asexuell vermehrt
hat.
Chlamydospore:
Runde, besonders dickwandige asexuelle Spore.
Coelomyceten:
Deuteromyceten, welche Fruchtkörper ausbilden.
Columella:
Zentrale Achse eines Sporangiums.
Deuteromyceten:
fungi imperfecti
Pilze, deren sexuellen Zyklus man nicht kennt. Können aufgrund von
Morphologie und Sequenzhomologien den den biologischen Gruppen
zugeordnet werden.
Dimorphe Pilze:
Hyphe:
Pilze, die je nach Umweltbedingungen unterschiedliches
Wuchsverhalten zeigen. Können aufgrund von Morphologie und
Sequenzhomologien den biologischen Gruppen zugeordnet werden.
( deskriptiver Begriff )
Pilzfaden mit oder ohne Querwände ( Septen ).
Hyphomyceten:
Deuteromyceten, die filamentös wachsen.
Konidie:
Asexuelle Spore, die sich durch Abschnürung vom vegetativen Myzel
bildet.
Konidophore:
Spezialisierte Hyphe, an der Konidien entstehen ( tragende Hyphe ).
Makrokonidien:
Mehrzellige Konidien
Mikrokonidien:
kleine, ein- bis zweizellige Konidien
Myzel:
Gesamtheit der als Gefelcht erscheinende Hyphe
Phialide:
Konidienbildene Zelle, deren Wachstum abgeschlossen ist und bei der
die Konidien immer an derselben Stelle entspringen.( z.B. Aspergillus )
Pseudomyzel:
Von hyphenartig gestreckten Sprosszellen gebildetes, Myzel –
ähnliches Geflecht.
Septierte Fäden:
Pilzfäden, deren Innenraum durch Querwände ( Septen ) unterteilt ist.
Spiralhyphen:
Spiralig gedrehte Pilzfäden des Luftmyzels, bei berschiedenen Pilzen
vorkommend, verhältnismässig haufig bei Trichophyton
mentagrophytes.
Sporangium:
Spezialisiertes Organ von Zygomyceten, in deren Inneren sich die
asexuellen Sporangiosporen entwickeln.
Sterigmata:
Die kurze Stielzelle, die eine Konidienkette trägt. ( Phialide )
Vesiculum:
Bei Aspergillus die geschwollene Spitze ( Apex ) der Konidophore.
Zygosporen:
Sexuelle Spore der Zygomyzeten, die die typischerweide von einem
filamentösen Geflecht umgeben ist.
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