Bau- und Montageanleitung für Fledermausbretter

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Bau- und Montageanleitung für Fledermausbretter
Christian Deschka, önj Haslach - Natur ohne Grenzen
Fledermausbretter sind leicht kontrollierbare Fledermauskästen für Spalten
bewohnende Fledermausarten. Diese Ersatzquartiere können im Sommerhalbjahr von
Einzeltieren oder ganzen Wochenstubengesellschaften bezogen werden.
Herstellung
Fledermausbretter werden am besten aus 2,4 cm starken,
vollkommen trockenen und möglichst astarmen
Fichtenbrettern laut Bauplan hergestellt. Wichtig sind
insbesondere die 2,5 cm weite Einflugöffnung und die
Verjüngung des spaltenförmigen Hohlraumes nach oben
auf etwa 1 cm. Diese Konstruktion kommt dem
„Engebedürfnis" unterschiedlich großer Arten zugute.
Die übrigen Maße können durchaus etwas abgewandelt
werden. Größere Kästen dürften aber attraktiver sein und
eher Kolonien beherbergen. Da Fledermäuse Zugluft
meiden, sollten Bretter mit Nut- und Federfräsung
verwendet, sauber verarbeitet und gut verschraubt
werden. Aus ebendiesem Grund sollten astreichere
Bretter eher auf Rückseite verwendet werden, da dort die
Äste nicht so leicht herausfallen. Damit die Fledermäuse Halt finden, müssen die Bretter auf
jeden Fall innen rau belassen werden, dürfen also keinesfalls gehobelt werden. Da
Fledermäuse sehr empfindlich auf Holzschutzmittel reagieren, müssen zumindest die
Innenseiten der Bretter sowie das Anflugbrett, also die nach unten verlängerte Rückwand,
unbehandelt bleiben.
Durch Aufsprühen einer Federmaussilhouette mit Hilfe einer Schablone können die großen
Kästen als Werbeflächen für Fledermäuse und deren Schutz dienen.
Montage
Je nach Größe der Kästen und Geschick der Arbeiter
sind ein bis zwei Personen zur Montage notwendig.
Die Auswahl von Gebäuden mit Holzwand erspart den
Einsatz von Dübeln und ermöglicht ein einfaches
Anschrauben der Fledermausbretter. Entstehen dabei
Hohlräume zwischen Fledermausbrett und
Gebäudewand, stellen diese zusätzliche Unterschlupfmöglichkeiten dar. Eine Anbringung unter dem
Dachvorsprung reduziert den Witterungseinfluss und
verlängert die Haltbarkeit erheblich. Die Kästen
sollten an leicht zu findenden und gut anfliegbaren
Stellen angebracht werden, also nicht in
Gebäudenischen, hinter Bäumen, ... Hoch
angebrachte Kästen scheinen etwas attraktiver zu sein,
niedriger montierte können vom Boden aus besser mit einer Taschenlampe ausgeleuchtet und
kontrolliert werden. Die Anbringung in einer Höhe von 3-4 Metern erscheint als idealer
Kompromiss. Es empfiehlt sich, möglichst gleich 3-5 Stück in unmittelbarer räumlicher Nähe
so aufzuhängen, dass sie unterschiedlicher Sonneneinstrahlung bzw. Beschattung ausgesetzt
sind und dadurch unterschiedlich temperiert sind. Dies ist z. B. an verschiedenen Seiten ein
und desselben Gebäudes der Fall. Diese Ersatzquartiere werden sowohl innerhalb von
Siedlungen als auch auf einzeln stehenden Gebäuden im Wald angenommen.
Kontrolle
Fledermäuse sind recht störungsempfindlich. Um Beeinträchtigungen zu vermeiden,
empfiehlt sich die störungsfreie Kontrolle der Kästen, indem man diese in der Dämmerung
aus einiger Entfernung beobachtet. Indirekte Nachweise können durch Suche von Kotkrümeln
unter dem Kasten, eventuell auf einem eigens angebrachten waagrechten Kotbrett, erbracht
werden. Bei Kontrollen durch Ausleuchten mit einer Taschenlampe sollten die Tiere nur kurz
und nur so hell wie unbedingt notwendig angeleuchtet werden. Hierfür ist eine
Ausnahmebewilligung von der zuständigen Naturschutzbehörde notwendig.
Reinigung
Da der Kot zu Boden fällt, sind Fledermausbretter weitgehend reinigungsfrei. Lediglich an
manchen Standorten kann das Entfernen von im Spalt befindlichen Spinnennetzen notwendig
werden. Dies sollte nur in Abwesenheit der Fledermäuse gemacht werden.
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