BVD - Erkrankung, Diagnostik und Impfprophylaxe Beatrice Grummer Institut fü für Virologie Tierä Tierärztliche Hochschule Hannover BVD/MD: Ätiologie nichtnicht-zytopathogen (nzp): nzp): BVD/MD Ätiologie Spezies: BVDVBVDV-1 und BVDVBVDV-2 Biotypen: nichtnicht-zytopathogen (nzp) nzp) und zytopathogen (zp) zp) Schä Schäden durch das BVDBVD-Virus zytopathogen (zp): zp): Umrindern Abort Missbildungen Frü Frühtod Kümmerer Mucosal Disease nzp: nzp: / zp: zp: Schä Schätzung der Verluste Herdenebene: “Klassische” Klassische” Ausbrü Ausbrüche: 2525-160 € pro Kuh in der Herde (Houe, 2003) “Komplizierte” Komplizierte” Ausbrü Ausbrüche: >= 400 € pro Kuh (Carman (Carman et al., 1998; Houe, 2003) (andere Erreger, virulentes BVDV) Mastherden: 71 € pro Tier pro Jahr (Gunn & Saatkamp, 2005) Milchrü Milchrückgang Fruchtbarkeitsstö Fruchtbarkeitsstörungen Immunsuppression Vermehrtes Auftreten von Erkrankungen, die nicht mit BVD in Verbindung gebracht werden. Prä Pränatale Infektionen Schä Schäden nach Zeitpunkt der Infektion Populationsebene: Pro Abkalbung: € 1010-40 (Bennett & Done, 1986; Houe, 1995) Nationale Ebene: Groß Großbritannien: € 43 bis 63 Mio/Jahr Mio/Jahr (Bennet & Done, 1986; Spedding et al., 1987) 1 Infektion mit dem BVD-Virus BVD BVD-Virus Entstehung von persistenten Virä Virämikern < 120. Tag ca. 50 % der geborenen PI-Tiere sind klinisch unauffällig! Mucosal Disease (MD) persistenter Virä Virämiker Tier mit MD Infektion mit dem BVD-Virus BVD BVD-Virus Entstehung von persistenten Virä Virämikern < 120. Tag ncp und cp BVDV ncp BVDV BVD/MD: Labordiagnose Identifikation der PI-Tiere PI PI-Tiere Direkter Erregernachweis BVDVBVDV- Antigennachweis ELISA Virusnachweis Virusisolierung (Zellkultur) Diagnostik Nachweis der Virusnukleinsä Virusnukleinsäure RTRT-PolymerasePolymerase-Kettenreaktion Y Y Y Indirekter Erregernachweis (Serologie) ELISA, Virusneutralisationstest 2 Diagnostische Lü Lücke 1. Nichts tun Aufnahme von Kolostrum Ag -1 0 1 Optionen zur BVDBVD-Bekä Bekämpfung 2 Monate 3 ante/post partum Diagnostische Lü Lücke (bis zu 6 Monate p.p.) Probleme in der Sanierungszeit: 2. Eradikation, in Regionen mit geringer Seroprävalenz: Identifizierung und Entfernung von PI-Tieren Hygienemaßnahmen, Verbot der Impfung Ziel: BVDBVD-freie, seronegative Herden/Populationen 3. Kontrolle, in Regionen mit hoher Seroprävalenz: Identifizierung und Eliminierung von PI-Tieren Prophylaktische Impfung der weiblichen Nachzucht Hygienemaßnahmen Minimierung wirtschaftlicher Schä Schäden, Reduktion des Infektionsdrucks, Verhinderung neuer PIPI-Tiere. Max. 9 Monate spä später… ter… Problem: diagnostische Lü Lücke (3 Monate)!!! Ohrstanzendiagnostik (I) • Einziehen der OM bis spä spätestens 7. Lebenstag entsprechend den Vorgaben der ViehVerkV Perspektive Ohrstanzendiagnostik • unverzü unverzügliche Geburtsmeldung nach Kennzeichnung an HIHI-Tier durch den Halter (Vorgaben der ViehVerkV) ViehVerkV) -> gleichzeitig sichere Zuordnung der Befunde zum Tier gewä gewährleistet • Ohrstanzen kö können fü für etwa zwei Wochen gekü gekühlt (2 bis 8 C) gelagert werden, werden, so dass mehrere Stanzen gemeinsam versandt werden kö können. 3 Ohrstanzendiagnostik (II) Ohrstanzendiagnostik (III) Ergebnisse liegen im Allgemeinen innerhalb von 44-5 Werktagen vor mögliche Ergebnisse: Ergebnisse werden dem jeweiligen Tier durch Übermittlung der Befunde in die HIHI-Tier Datenbank anhand der Ohrmarkennummer eindeutig zugeordnet -> Tier erhä erhält sein „Lebensergebnis“ Lebensergebnis“ und kann entsprechend gehandelt werden. negativ= kein PIPI-Tier positiv = PIPI-Tier (sofortige Eliminierung aus dem Bestand) nicht auswertbar (n. a.) a.) = Nachuntersuchung mittels Blutprobe Tierhalter und Viehhä Viehhändler mit Zugang zu HIHI-Tier können jederzeit die BVDBVD-Befunde jedes Tieres aus der Datenbank abrufen (vor Verkä Verkäufen oder sonstigen Verbringungen) Tierhalter ohne HITHIT-Zugang wenden sich diesbezü diesbezüglich bitte an ihr zustä zuständiges Veterinä Veterinäramt. Finanzielle Bedeutung? 100 % BVDVempfängliche Tiere 23.952 € Empfehlung: Schutzimpfung aller besamungsfä besamungsfähigen Zuchttiere! 75 % BVDVempfängliche Tiere 50 % BVDVempfängliche Tiere 25 % BVDVempfängliche Tiere *ermittelt nach Wolf (1997) Nach Impfung: YY YY YY YY YY YY Was soll ein BVDBVD-Impfstoff bewirken? Schutz vor Klinik YY Schutz vor Virä Virämie und Ausscheidung YY YY YY YY Fetaler Schutz YY YY YY YY 4 Impfstrategien Welche Impfstrategie? • • • • • • Lebendimpfstoffe imitieren natü natürliche Infektion solide, lang andauernde Immunitä Immunität relativ guter fetaler Schutz Virä Virämie Ausscheidung Fetale Infektion möglich • • • Totimpfstoffe unschä unschädlich und sicher kürzere (humorale) Immunitä Immunität (hä (häufige Revakzination nö nötig) fetaler Schutz oft nicht ausreichend! Lebendvakzine Totvakzine Zweistufiges Impfverfahren Zweistufige Impfung Zweistufiges Impfverfahren Impfschema Lebendimpfstoff Sicher, ähnlich FeldFeldInfektion: solide, lange Immunitä Immunität guter fetaler Schutz Grundimmunisierung – 1. Impfung: Totimpfstoff Totimpfstoff nach 4 - 6 Wochen: – 2. Impfung: Lebendimpfstoff Wiederholungsimpfung jä jährlich mit Totimpfstoff Zusammenfassung Das zweistufige Impfverfahren bietet eine gute Perspektive in der Bekä Bekämpfung des BVDBVD-Virus aber nur, wenn alle Virä Virämiker eines Bestandes identifiziert und eliminiert und spä später strikte Hygienemaß Hygienemaßnahmen eingehalten werden. 5