Auftreten tierischer Schaderreger 0213 (Verfasser Birgit Post – Sachbearbeiterin) Im Bereich des ALFF Altmark ist der Erbsenanbau in den letzten Jahren stark zurückgegangen. Lagen die Anbauzahlen 2005 noch bei 4075 ha fielen die Anbauzahlen zum Jahr 2012 auf 1120 ha im Amtsbereich zurück. Der Gemeine Erbsenkäfer ist ein Blattkäfer von einer Größe von ca. 5 mm. Er ist auf seiner Oberseite stark behaart und hat grau braune Flecken. Die Eiablage erfolgt an den unreifen Hülsen der Erbsen. Nachdem die Larve geschlüpft ist frisst sie sich in eine kleine Erbse und verpuppt sich in dieser. Die Käfer schlüpfen dann im Herbst können aber auch über Winter in der Erbse überwintern. Hierin besteht die Gefahr für die Vorratslagerung der Erbsen. Die Keimfähigkeit wird durch den Befall mit dem Gemeinen Erbsenkäfer stark herabgesetzt. Eine Behandlung sollte zum Zeitpunkt des sichtbar werden des Schaderregers, bzw. der Samenfüllung erfolgen d.h. bevor die Larven sich in die Erbsen einbohren können mit den zurzeit zugelassenen Mitteln. Die Verbreitung des (Eichenprozessionsspinner) EPS von 2007 bis 2012 hat zugenommen. Die Falter legen Ihre Eier Anfang September in den Baumkronen an ein bis zweijährigen Ästen der Eichen ab. Die Eier des EPS überwintern an den Eichen. Ende April Anfang Mai schlüpfen die Raupen und durchlaufen 6 Larvenstadien bis sie sich E Juni A Juli verpuppen um nach 3 bis 6 Wochen als Falter zu schlüpfen. 1826 wurde erstmals der EPS nachgewiesen. In Süddeutschland wurde 1984-88 ein Massenauftreten verzeichnet. Der Falter ist ein kleiner unscheinbarer Schmetterling der für und Menschen ungefährlich ist. Die ersten Raupen schlüpfen mit dem Blattaustrieb und leben in geselligen Familienverbänden. Falter und Larven sind Nachtaktiv. Zunächst fressen die Raupen an den austreibenden Knospen ab dem 5. LS legen sie dann die Gespinste an. Von dort aus ziehen dann die Raupen in den typischen Prozessionen erst hintereinander dann auch nebeneinander auf Nahrungssuche. Die Verpuppung erfolgt in den Raupennestern. Ab dem 3. Larvenstadium bilden sich die Brennhaare aus die das Nesselgift Thaumetopein beinhalten. Die Anzahl und Länge der Brennhaare nimmt mit jeder Häutung zu und die Wirkung kann bis zu 12 Jahren anhalten denn diese verbleiben am Baum auch wenn die Falter ausgeflogen sind. • Bekämpfung des Prozessionsspinners zur Abwehr von flächigem Kahlfraß und Absterben von Forst-/Baumbeständen = Pflanzenschutz Verantwortlich: Amtliche Pflanzenschutzdienst • Bekämpfung des Prozessionsspinners zur Vermeidung gesundheitlicher Schäden durch Allergie auslösende Raupenhaare = Gesundheitsschutz Verantwortlich: Gesundheitsämter in den Landkreisen LVwA Frau Dr. Gottschalk Eine chemische Bekämpfung sollte vor dem 3. Larvenstadium erfolgen (vor Ausbildung der Brennhaare 05.05. – 15.05.). Dipel ES zugelassen zur Bekämpfung von freifressenden Schmetterlingsraupen im für Haus- und Kleingarten, Zierpflanzen und Freiland Nach Aussage der LK hatten die Maßnahmen guten Erfolg. 1 Bekämpfung der Raupen mit Luftfahrzeugen ist nach § 9 PflSchG verboten. Ein Antrag auf Ausnahmegenehmigung ist nach § 9 PflSchG Abs.2 im Kronenbereich von Wäldern möglich. Mechanische Maßnahmen sind das Absaugen der Nester durch Spezialfirmen. Feldmaus Ursachen für das verstärkte Auftreten der Feldmäuse liegen oft an einer reduzierten Bodenbearbeitung, zu geringe Feldrandhygiene, geringe Pflege der Straßengräben und Standflächen von WKA als Rückzugsgebiete. Im letzten Jahr spitzte sich die Situation im Süden ST erheblich zu. Ab Mai 2012 wurde ein dramatischer Anstieg der Feldmauspopulation verzeichnet. Eine Behandlung im Herbst 2011 und Frühjahr 2012 mit Zinkphosphatpräparaten brachte nur wenig Erfolge. Ca. 300 Betriebe mit bis zu 100.000 ha stark befallenen Fläche wurden gemeldet. Weitere Ursachen lagen in den günstigen Witterungsbedingungen und dem starken Ausgangsbefall im Herbst 2011. Wir hatten einen Winter mit gering schwankenden Kälte und Nässeperioden sowie einer Schneedecke bei Frost. Zu dem kam eine langanhaltende Trockenheit günstige Temperaturen und hohe Sonnenscheindauer im zeitigen Frühjahr. Bevor jedoch der Einsatz von chem. Mittel erwogen wird sollten mögliche biolog. und mechanische Bekämpfungsmethoden in den Vordergrund rücken. (Aufstellen von Sitzkrücken, zügige Bodenbearbeitung nach der Ernte). Sollten die nicht chem. Maßnahmen keinen Erfolg zeigen sind Schwellenwerte zu beachten. Die zurzeit zugelassenen Rodentizide beinhalten alle den Wirkstoff Zinkphosphid. Bei der Ausbringung ist unbedingt zu beachten, dass keine Präparate an der Oberfläche liegen. D.h. die Köder müssen unzugänglich für Vögel in die Mauselöcher eingebracht werden. Die Arbeit mit der Legeflinte zur Bekämpfung von Mäusen ist eine Hilfstätigkeit und bedarf nach § 9 PflSchG keiner Sachkunde. Aber diese einfachen Hilfstätigkeiten müssen unter Aufsicht und Verantwortung einer Sachkundigen Person erfolgen. Auflagen bei der Anwendung von Zinkphosphidpräparaten sind zu beachten. Am 1.10.2012 ein Antrag nach Art 53 der VO (EG) Nr. 1107/2009 auf breitwürfige Ausbringung von Ratron Feldmausködern mit dem Wirkstoff Chlorphacinon gestellt. Am 11.10.2012 Ablehnungsbescheid des BVL . Widerspruch seitens der LLFG eingelegt am 22.10.2012 Am 16.11.2012 wurde dem Widerspruch teilweise stattgegeben. Begründung: „… gravierende Notfallsituation… erforderliche Indikation, begrenzt auf den Starkbefallsflächen zuzulassen ist.“ „Die Zulassung ist ausschließlich auf die Anwendung … beschrieben für das Bundesland Sachsen-Anhalt beschränkt. Sie wird ab dem 16. November 2012 bis zum 15. März 2013 für 120 Tage erteilt. Die genehmigte Menge wird auf 25 Tonnen begrenzt. (10 kg/ha = 2500 ha) Daraufhin erließ die LLFG am 23.11.2012 eine Allgemeinverfügung zur begrenzten Anwendung in festgelegten Landkreisen. Erarbeitung von Prognosemodellen, die die Fruchtfolge, Bodenbearbeitung, Witterungsdaten und regionale Bedingungen enthalten. 2