Endbericht: Synthetische Biologie

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Synthetische Biologie
am Prüfstand Schule
HLFS Ursprung
Synthetische Biologie am Prüfstand Schule
HLFS Ursprung 2009 -2011
ZUSAMMENFASSUNG
INHALTSVERZEICHNIS
Zusammenfassung ........................................................................................... 3
Motivation ....................................................................................................... 5
Was ist Synthetische Biologie? ......................................................................... 6
Enzyme ............................................................................................................ 8
Synthetische Enzyme ........................................................................................... 10
Die Katalase ......................................................................................................... 11
Bacillus subtilis .............................................................................................. 12
Die Arbeit im Labor - Katalase aus Bacillus subtilis .................................... 14
Ergebnisse ...................................................................................................... 18
Auswertung mittels Proteingelen (SDS) ............................................................... 19
Messungen am Massenspektrometer ................................................................... 21
Diskussion zur Biosicherheit mit Experten .................................................. 22
Schuljahre 09/10 10/11
Impressum:
Höhere land- und forstwirtschaftliche Schule
HLFS Ursprung
Ursprungstr. 4
5161 Elixhausen
0043 662 480301
http://www.ursprung.at
http://synbio.ursprung.at
Kontakt: [email protected]
2
Max-Planck-Institut Blog .............................................................................. 24
Erlernte Methoden ................................................................................................ 27
Eindrücke / Statements ................................................................................. 30
Sponsoren / Partner ....................................................................................... 34
Team................................................................................................................ 35
Synthetische Biologie (kurz: SynBio) ist
ein neues, aufstrebendes Forschungsgebiet, dem sich weltweit immer mehr
WissenschaftlerInnen widmen. Es beschäftigt sich mit der Herstellung von
Genen und Proteinen, die als synthetische Produkte maßgeschneiderte Eigenschaften haben können.
Die Synthetische Biologie verspricht,
unsere Alltagswelt auf ähnliche Weise
zu verändern wie es die Synthetische
Chemie ein Jahrhundert zuvor getan
hat. So selbstverständlich heute künstliche Produkte der chemischen Industrie, wie z.B. Kunststoffe, unser Leben in
allen Bereichen (oft unbewusst) prägen,
so selbstverständlich könnten in wenigen Jahrzehnten Produkte der Synthethischen Biologie Bestandteil unseres
Alltags sein. Fest steht, dass früher oder
später die Synthetische Biologie die klassische Gentechnik ablösen wird. Man erhofft sich vieles von der SynBio - welche
der in sie gesetzten Erwartungen sie erfüllen wird, ist allerdings ungewiss.
Ein Teilgebiet der SynBio befasst sich
mit dem Einbau von nicht-kanonischen
(= synthetischen) Aminosäuren in Proteine. Man versucht hier gezielt, die Bedeutung bestimmter Codewörter auf der
DNA (die bei allen Lebewesen gleich
sind) so zu verändern, dass Anstelle von
kanonischen Aminosäuren synthetische
eingebaut werden. Da ein Organismus
Aminosäuren dieser Art nicht selbst
herstellen kann, muss man ihm diese
über das Nährmedium im Fermenter
anbieten. Werden die nicht-kanonischen
Aminosäuren tatsächlich vom Organismus aufgenommen und zum Bau von
Proteinen verwendet, entstehen sogenannte ‚synthetische Eiweißmoleküle‘,
die neuartige - mehr oder weniger nützliche - Eigenschaften haben können.
Interessant ist, dass die Natur die immer-
gleichen 20 kanonischen Aminosäuren selbstverständlich in unterschiedlicher
Reihenfolge und Anzahl - ‚verbaut‘, der
Wissenschaft jedoch über 700 verschiedene bekannt sind. In diesem Vergleich
wird deutlich, wie viele Möglichkeiten
es für ForscherInnen gibt, neue Proteine
und Enzyme zu gestalten bzw. welches
Potential in der Synthetischen Biologie
steckt.
17 SchülerInnen der HLFS Ursprung
setzten es sich zum Ziel, eine synthetische
Katalase zu produzieren. Die Katalase ist
ein Enzym, also ein Biokatalysator, der für Zellen schädliches - Wasserstoffperoxid neutralisiert. Auf Anfrage der SchülerInnen bot das Max-Planck-Institut für
Biochemie in München (MPI) seine Hilfe
und sein Know-How an. Und tatsächlich:
Zur Überraschung des Projektteams und
vor allem der WissenschaftlerInnen vom
MPI gelang es, im Schullabor mittels eines
auxotrophen Bacillus subtilis-Stammes
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MOTIVATION
Durch zahlreiche Artikel in verschiedenen Zeitungen (z.B. „Die Zeit“, „Profil“
, „Der Spiegel“ , „Spektrum der Wissenschaft“, ...) wurde uns klar: Synthetische
Biologie ist ein brandheißes Thema!
Schnell war unser Interesse geweckt und
wir beschlossen, unser heuriges Projekt
diesem neu aufkommenden Forschungszweig zu widmen.
eine solche Katalase zu erzeugen. (Auxotroph bedeutet, der verwendete Bakterienstamm kann mehrere lebensnotwendige Aminosäuren nicht selbst herstellen
und muss diese über die Nährlösung erhalten - d.h. unser Bakterienstamm würde ohne die künstliche Nährlösung nicht
überleben.)
Die Massenspektrometrie am MaxPlanck-Institut zeigte den Einbau der
fremden Aminosäure Ethionin an mindestens sieben Stellen in der Aminosäurekette des Proteins. Es handelt sich
damit um die erste synthetische Katalase
weltweit! Welche neuen Eigenschaften
dieses Enzym aufweist muss nun erforscht werden: Wie aktiv ist diese synthetische Katalase? Unter welchen Umgebungsbedingungen arbeitet sie? Wie
gut ist sie industriell einsetzbar? Wurde
die Anti-Aging-Wirkung verstärkt?
Weiters haben unsere Forschungen gezeigt, dass Bacillus subtilis sehr einfach
für die Methoden der SynBio verwendet
werden kann. Dies war bisher „unerforschtes Land“.
Schließlich interessierte uns auch der
ethische Aspekt am Thema SynBio. Wir
erfuhren, dass es in Österreich in diesem
Bereich noch kaum gesetzliche Regelungen gibt. Angesichts der zahlreichen
Risiken, die die Synthetische Biologie
neben ihren Chancen gewiss mit sich
bringt, sahen wir hier dringenden Forschungs- und Aufklärungsbedarf!
Wir setzten uns deshalb zum Ziel, mit
unserem Projekt auch eine öffentliche
Diskussion zum Themenkomplex Synthetische Biologie auszulösen. Die brei-
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WissenschaftlerInnen aus aller Welt sehen ein unglaubliches Zukunftspotential
in dieser Technologie, die unser Leben in
einigen Jahren ähnlich verändern könnte
wie es die chemische Industrie vor einem
Jahrhundert mit neuen, künstlichen
Werkstoffen getan hat. Und man denke
nur einmal darüber nach, wie sehr unser
Leben durch die Einführung von künstlichen Werkstoffen in Form von Verpackungen, Baustoffen, Klebstoffen, Isolierungen, etc. umgekrempelt wurde. Ohne
diese Materialien wäre der heutige Alltag
nicht vorstellbar.
te Bevölkerung sollte angemessen über
die neue Technologie informiert werden
und sich eine Meinung bilden können.
Zum Auftakt dieses Vorhabens luden
wir am 14. Dezember 2009 Dr. Markus
Schmidt von der Organisation für Internationalen Dialog und Konfliktmanagement (IDC) in Wien und Dr. Nediljko
Budisa vom Max-Planck-Institut - den
„Shootingstar“ der Synthetischen Biologie in Deutschland - an die HLFS Ursprung ein. Keine kritische Frage sollte
unbeantwortet bleiben.
Dr. Markus Schmidt leitet das EU-Projekt „Synbiosafe“, welches eine Diskussion um Ethik und Sicherheit der Synthetischen Biologie europaweit anstoßen
soll. Er war von unserem Schulprojekt so
begeistert, dass er uns seine Hilfe anbot
beim Vorhaben, auf die nicht ausreichend
gefestigte Gesetzeslage und die Schwierigkeiten der Risikoabschätzung im Zusammenhang mit der Synthetischen Biologie aufmerksam zu machen.
Alle aeroben Lebewesen brauchen
Katalasen, um schädliches Wasserstoffperoxid abzubauen. Dieses
entsteht beispielsweise als unerwünschtes Nebenprodukt bei der
Oxidation von Fettsäuren und zerfällt in freie Radikale, die das Genom und Zellproteine schädigen.
Außerdem trägt Wasserstoffperoxid zur Alterung der Zellen bei.
Katalasen spalten Wasserstoffperoxid in harmlosen Luftsauerstoff
(O2 ) und Wasser und machen es
dadurch ungefährlich. Somit ist die
Katalase gewissermaßen ein AntiAging-Enzym.
in Proteinen zu verändern oder sie komplett neu aufzubauen. Die Eigenschaften
des daraus entstehenden Proteins sind
nicht unbedingt vorauszusehen. Von sehr
nützlichen bis hin zu sehr gefährlichen
Produkten ist alles möglich.
Aufgrund dieser Tatsache kamen wir auf
die Idee, auf fehlende Richtlinien für die
Risikoabschätzung und daraus folgende
mögliche Gefahren hinzuweisen. Sollte
sich das vermutete Potential bestätigen
und der damit verbundene prognostizierte Boom der Synthetischen Biologie
eintreten, wäre bald jeder/jede KonsumentIn mit diesem Thema konfrontiert.
Spätestens dann wäre es unumgänglich,
sich mit der Problematik der SynBio
lich auch, Anreize zu einer dringend notwendigen, fundierten Sicherheits- und
Ethikdiskussion zu schaffen.
auseinanderzusetzen. Wir aber denken:
je früher man sich darüber Gedanken
macht, desto besser!
Während andere Nationen schon eifrig an
dieser Technik forschen - die USA geben
das Tempo vor - sieht Österreich nur zu.
Grund dafür dürfte nicht zuletzt die negative Grundstimmung zur Gentechnik im
Lande sein, die auch auf die Synthetische
Biologie ‚übertragen‘ wird.
Ziel unseres Projektes ist es also schließ-
nicht natürlichen Aminosäuren ein golden leuchtendes, synthetisches Protein
geschaffen hat.)
Und was wäre ein Projekt, wenn man
nicht selbst im Labor die diskutierten
Techniken erforschen und hautnah ausprobieren könnte! Bei unseren Recherchen stolperten wir immer wieder über
das Max-Planck-Institut (MPI) für Biochemie in Martinsried, das sich bereits
intensiv mit SynBio befasst hat. Mit der
Idee, mit Forschern vom MPI gemeinsam
Versuche im Schullabor durchzuführen,
wendeten wir uns an Dr. Nediljko Budisa. (Er ist es, der aus dem Green-Fluorescent-Protein durch den Austausch von
Als wir beim österreichischen Gesundheitsministerium um Bewilligung für
unser Projekt ansuchten, wurde uns mitgeteilt, dass es keinerlei Gesetze in Bezug
auf die Verwendung von synthetischen
Aminosäuren für neue Proteine gibt und
dass (wie in unserem Fall bei der Herstellung synthetischer Enzyme) jeder mehr
oder weniger nach Gutdünken handeln
kann.
Bisher ist die Risikoabschätzung bei gentechnisch veränderten Organismen ungefähr so definiert: Man nimmt die ungefährliche Qualle Aequorea victoria und
gewinnt aus dieser das bekannte GreenFluorescent-Protein. Die zugehörige Erbanlage für dieses Protein schleust man
in ein ebenso ungefährliches Bakterium
ein. Das Ergebnis ist ein völlig harmloser
und grün leuchtender Organismus, der
nun keinen größeren Überlebensvorteil
gegenüber vorher hat. Eine solche genetische Veränderung gilt als unbedenklich.
Mit Hilfe der Synthetischen Biologie wird
es nun möglich, die Aminosäurenabfolge
Er war von unserem Tatendrang und unserem Interesse begeistert und willigte sofort ein, mit uns synthetische Enzyme zu
kreieren. Umso motivierter stürzten wir
uns in die Arbeit - wir würden mit Profis
arbeiten und von ihnen viel Neues über
diesen Forschungszweig erfahren.
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WAS IST SYNTHETISCHE BIOLOGIE?
Die Synthetische Biologie stellt einen
sehr jungen Forschungszweig dar, dessen
Möglichkeiten sehr vielfältig sind. Eine
mögliche Definition für den Aufgabenbereich der Synthetischen Biologie lautet:
Die Entwicklung biologischer Systeme
und Organismen mit Hilfe standardisierter Bausteine und ingenieurswissenschaftlicher Prinzipien. Obwohl sich die
Synthetische Biologie grundsätzlich mit
ähnlichen Materialien und Methoden
wie die Gentechnik befasst, bestehen
doch große Unterschiede zwischen diesen Gebieten. Die konventionelle Gentechnik orientiert sich an bereits bestehende Formen des Lebens - sie tauscht
beispielsweise einzelne Gensequenzen
zwischen unterschiedlichen Organismen
aus, transferiert sie usw.. Die Synthetische
Biologie hingegen nimmt es in Angriff,
Lebensformen, biologische Baustoffe, Biomoleküle, Enzyme (Katalysatoren) zu
entwerfen und herzustellen, wie sie in der
Natur nicht vorkommen.
SynBio kann ein hilfreiches Werkzeug
sein bei
der Diagnose oder Behandlung von
schwerwiegenden Erkrankungen, wie zum
Beispiel Krebs.
der Herstellung von neuen, maßgeschneiderten Biomaterialien mit Eigenschaften,
die anders nicht zu erreichen wären.
der Erzeugung von neuen Enzymen, die
z.B. sogar in der Lage sein könnten, aus
Stroh oder anderen agrarischen Abfallstoffen wertvollen Treibstoff zu erzeugen.
der kostengünstigen Produktion von
Medikamenten, wie sie vor allem für Entwicklungsländer von Bedeutung ist - ein
synthetisch erzeugtes Medikament gegen
Malaria kommt demnächst auf den Markt!
der Herstellung von Medikamenten, die
auf den individuellen Patienten zugeschnitten sind.
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Ziele der Synthetischen Biologie
Herstellung von
„minimalen Organismen“:
Noch tummeln sich keine von Grund auf
künstlich geschaffenen Organismen in
den Petrischalen. Ein Weg dahin ist aber
das sogenannte „Minimal Genom“. Dieses
stellt man aus Bakterien her, die bereits
ein sehr kleines Genom aufweisen. Im
Zuge langer Versuchsreihen schaltet man
diesen Lebewesen nun nach und nach
„unnötige“ (d.h. nicht lebensnotwendige)
Gene ab. Außerdem wird DNA entfernt,
die keine für das Leben notwendige Information enthält. Das Endergebnis ist
ein Organismus, der nur mehr jene Erbinformation enthält, die ihm ein Überleben in einer definierten Nährlösung
unter Laborbedingungen ermöglicht.
Was also übrig bleibt, kann als Grundgerüst oder Chassis wie bei einem Auto
für beliebige Aufbauten dienen, so der
Grundgedanke. Diese Methode nennt
sich „Top-Down“-Ansatz. Damit kommt
man dem Verständnis dessen, was Leben
eigentlich ausmacht, näher. Andererseits
gewinnt man eine Plattform, in die man
biologische Schaltkreise einsetzen kann.
Fest steht, dass früher oder später die
Synthetische Biologie die klassische
Gentechnik wenn nicht ablösen, so
doch zumindest ergänzen wird. Und
man erhofft sich viel von der SynBio,
auch wenn noch ungewiss ist, welche
der in sie gesetzten Erwartungen sie
tatsächlich erfüllen können wird. Auf
jeden Fall ist es unseres Erachtens
höchste Zeit, dass sich auch Politik
und Gesellschaft mit jenen Fragen befassen, die die Synthetische Biologie
aufwirft. Z.B.:
Dürfen wir mit ingenieurwissenschaftlichen Methoden in das Leben
eingreifen?
Wie weit betrachten wir artifizielle
(künstliche) biologische Systeme noch
als‚ lebende Materie‘?
Darf man Leben ‚synthetisieren‘?
Wie kann man die Vermeidung von
Unfällen, z.B. das versehentliche Freisetzen der SynBio-Organismen garantieren? Wie kann man einem Bioterrorismus entgegenwirken?
Wie kann man das Risiko einschätzen? Wer soll das Risiko einschätzen?
die Kontrollelemente zu charakterisieren,
die für das Engineering von Mikroben
entscheidend sind, damit schließlich Forscher diese DNA-Teile in synthetischen
Organismen mischen und abgleichen
können, um neue Wirkstoffe, Treibstoffe
oder Chemikalien zu produzieren. Weltweit gibt es bereits mehrere Unternehmen,
die DNA in größerem Maßstab vollautomatisch synthetisieren und Forschern zur
Verfügung stellen - beispielsweise die in
Regensburg (Deutschland) beheimatete
Geneart AG.
Herstellung neuer Eiweiße:
Ein anderer Zweig der SynBio verfolgt
die Herstellung noch nie dagewesener Eiweiße als Rohstoff und Bio-Katalysatoren
(Enzyme) durch am Computer erstellte Proteinmodelle oder den Einbau von
nicht-proteinogenen, also vom Leben nicht
verwendeten Aminosäuren (Das war unser
Ansatz bei der Arbeit im Labor).
Neue Speichermoleküle
Schließlich gibt es auch den Ansatz, eine
künstliche DNA herzustellen, die anstatt
der Desoxyribose ein anderes Zuckermolekül verwendet, z.B. eine Hexose.
Das Ergebnis wäre eine HNA. Auf diese
Weise könnte man Lebewesen erschaffen,
die nur im Labor - gewissermaßen einer
Parallelwelt - existieren können. Da keine
DNA mehr als Erbgutspeicher verwendet
würde, könnten sich diese Organismen
nicht mehr in die freie Natur ‚einmischen‘. So könnte man wahrscheinlich die
Gefahr der versehentlichen Freisetzung
von gefährlichen Laborbakterien in den
Griff bekommen. Vor allem dieser Aspekt
zeigt, wie groß das Möglichkeitsspektrum
der Synthetischen Biologie ist.
Kreation künstlicher Zellen
Im Unterschied zur schrittweisen Reduktion von Genen wird beim „BottomUp“-Ansatz versucht, eine von Grund
auf künstliche Zelle („Protozelle“) mit
den wichtigsten Merkmalen des Lebens wie der Interaktion mit der Umwelt und
einem funktionierenden Stoffwechsel zu schaffen. Eine Zellmembran ist relativ
leicht mit Fettbläschen nachzubauen. Es
ist bereits gelungen, in solche zellartigen
Bläschen Biomoleküle einzuschleusen,
um eine Interaktion zu erwirken. In
einem anderen Fall konnte man einen
Stoffwechsel in Gang bringen.
Design standardisierter
biologischer Bausteine:
Ein weiterer wichtiger Ansatzpunkt der
Synthetischen Biologie besteht darin, Datenbanken aufzubauen, in der sämtliche
Gen-Bausteine exakt beschrieben werden,
um sie irgendwann einfacher und schneller miteinander kombinieren zu können.
Es wird hier der Versuch unternommen,
Quellen:
„Leben 2.0, Biologie aus dem Baukasten“, www.zukunftswissen.apa.at,
Mario Wasserfaller, 12.02.2010
„Schöpfung im Labor“, Der Spiegel 4.1.2010
„Leben vom Reißbrett“, Spektrum der Wissenschaft, Nov.2008
„Den Kode des Lebens erweitern“, Spektrum der Wissenschaft, Jän.2009
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ENZYME
Enzyme sind eine Untergruppe der Proteine (= Eiweiße).
Als biologische Katalysatoren (d.h. als
Stoffe, die eine Reaktion auslösen oder
beschleunigen ohne selbst dabei verbraucht zu werden) sind sie bei nahezu
jedem Stoffwechselprozess in einer lebenden Zelle beteiligt. So sind sie zum
Beispiel verantwortlich für die Replikation von DNA. In Bakterien, Pflanzen,
Tieren oder beim Menschen verdauen
Enzyme beispielsweise Zucker, Fette
und Eiweiße. Sie helfen uns auch dabei,
Giftstoffen und Krankheiten zu trotzen
oder unsere Zellen mit Sauerstoff zu
versorgen. Kurzum sind Enzyme essenzielle Bestandteile allen Lebens.
Doch auch in der Industrie finden
Enzyme längst vielfältig Verwendung. Erzeugt von Bakterien spalten
sie bspw. in der Bioethanolerzeugung
Maisstärke zu Glukose, machen Obst
für die Saftgewinnung weicher oder
verringern die Temperaturentwicklung
chemischer Reaktionen, wodurch unglaubliche Mengen an Energie eingespart werden können.
Doch was sind Enzyme gentechnisch betrachtet?
Ein Enzym besteht aus Aminosäuren, die
in langen Ketten angeordnet sind. Es gibt
20 kanonische Aminosäuren. Die Größe
von Enzymen variiert zwischen 100 und
30.000 Aminosäuren. Welche Funktion
ein Enzym hat, ist von der Anordung der
Aminosäuren abhängig. Diese Information über ein Eiweiß ist auf der DNA in
Form eines Gens gespeichert und wird bei
Bedarf auf ein mRNA-Molekül (d.i. eine
transportierbare Kopie der DNA) umgeschrieben und als Matrix für die Synthese
neuer Enzyme verwendet. Diese Synthese
vollzieht sich in den Ribosomen, welche
als Eiweißfabriken der Zelle anzusehen
sind. Durch unterschiedliche Triplets (d.s.
die 20 kanonischen Aminosäuren
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drei aufeinander folgende Basen = Codon) auf dem mRNA-Strang ‚weiß‘ das
Ribosom, welche Aminosäuren verknüpft
werden müssen. Das mRNA-Molekül wird
zwischen den zwei Untereinheiten des Ribosoms eingeklemmt, ein Triplet nach
dem anderen abgelesen und die Aminosäurenkette Stück für Stück verlängert, bis
das Protein fertig strukturiert und gefaltet
seine Aufgabe aufnehmen kann.
Ein Beispiel
Wie bereits erwähnt schützen uns
Enzyme auch vor dem Einfluss von
Giftstoffen. Einer dieser Giftstoffe,
der eine sehr große Wirkung auf den
Menschen hat und trotzdem immer
wieder in den Körper gelangt ist Ethanol - besser bekannt als Alkohol.
Ist der Alkohol ins Blut und in die Leber übergegangen, reagiert der Körper sofort mit der Produktion eines
Enzyms (Alkoholdehydrogenase), das
Ethanol zu ungefährlichen Stoffen abbaut.
Der genaue Ablauf der Umwandlung
des Ethanols sieht folgendermaßen
aus:
Es werden zwei Wasserstoffatome vom
Ethanolmolekül abgetrennt und daraus ein weit weniger toxisches Acetaldehyd hergestellt. Der Körper kann
dieses nun weiter verstoffwechseln
bzw. ausscheiden. Jedes Enyzm hat
dafür ein sogenanntes ‚aktives Zentrum‘, eine kleine Einbuchtung an der
Proteinoberfläche, wo die katalytische
Reaktion durch die Herabsetzung der
Aktivierungsenergie abläuft.
20
Aminosäuren
BasenTriplett /Codon auf mRNA
Alanin
Ala
GCU GCC GCA GCG
Arginin
Arg
CGU CGC CGA CGG AGA AGG
Asparagin
Asn
AAU AAC
Asparaginsäure
Asp
GAU GAC
Cystein
Cys
UGU UGC
Glutamin
Gln
CAA CAG
Glutaminsäure
Glu
GAA GAG
Glycin
Gly
GGU GGC GGA GGG
Histidin
His
CAU CAC
Isoleucin
Ile
AUU AUC AUA
Leucin
Leu
CUU CUC CUA CUG UUA UUG
Lysin
Lys
AAA AAG
Methionin
Met
AUG
Phenylalanin
Phe
UUU UUC
Prolin
Pro
CCU CCC CCA CCG
Serin
Ser
UCU UCC UCA UCG AGU AGC
Threonin
Thr
ACU ACC ACA ACG
Tryptophan
Trp
UGG
Tyrosin
Tyr
UAU UAC
Valin
Val
GUU GUC GUA GUG
Stop
UAA UAG UGA
Tabelle: Aminosäuren mit Abkürzung und dazugehörigen Codons
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Die Katalase
Synthetische Enzyme
Ein Teilgebiet der Synthetischen Biologie
befasst sich mit der Herstellung von Enzymen, die die Evolution als solche nie
hervorgebracht hätte. Dies ist ‚notwendig‘,
weil das Leben zwar perfekt an die Bedingungen in der Natur angepasst ist, nicht jedoch an industrielle Verfahrenstechniken.
Man bedient sich dabei der Technik des
Enzym-Engineerings, bei dem ein Enzym
am Computer als Modell erstellt und theoretisch verbessert wird. Anschließend
verändert man das Erbgut eines Bakteriums nach der Aminosäurenabfolge des
Computermodells. Dieses Bakterium erzeugt nun das Enzym, das die Ingenieure/
IngenieurInnen zu ihrem Nutzen ‚kreiert‘
haben.
Weil uns diese moderne Technologie nicht
zur Verfügung stand, griffen wir für die
Herstellung ‚unseres‘ Enzyms auf eine andere Methode zurück. Grundlage dieser
Methode ist, dass es möglich ist, gewissermaßen das Repertoire der kanonischen
Aminosäuren zu erweitern: Entzieht
man dem Nährmedium spezieller, eigens
ausgesuchter Bakterien eine Standardaminosäure und fügt anstelle dessen eine
nicht-kanonische, jedoch strukturell sehr
ähnliche Aminosäure hinzu, so besteht
eine gewisse Wahrscheinlichkeit, dass die
‚eingeschmuggelte‘ Aminosäure in die
Proteinsynthese einbezogen wird. Das
Ergebnis kann in diesem Fall ein Enzym
sein, das eine abgewandelte Struktur besitzt und deshalb neue Eigenschaften hat.
Man muss erwähnen, dass diese Methode
nur mit sehr wenigen Bakterienstämmen
funktioniert.
Ein Beispiel dafür ist das GFP, das grün
fluoreszierende Protein, das erstmals 1961
von dem Japaner Osamu Shimomura aus
der Qualle Aequorea victoria isoliert wurde. Dieses Protein lässt den Organismus,
der es in sich trägt, unter UV-Licht-Einfluss grün leuchten. Wenn dieses Eiweiß
an andere Enzyme geheftet wird kann
man intrazelluläre Vorgänge - wie zum
Beispiel die Teilung des Zellkernes und
die damit verbundene Verdopplung des
Chromosomensatzes - unter dem Mikroskop betrachten. Das GFP kann durch
Umprogrammierung auch gelb oder cyan
leuchten. Durch den Einbau von nichtkanonischen Aminosäuren können auch
noch andere Farben (wie z.B. Gold) erreicht werden. Dies gelang erstmals dem
berühmten Forscher Dr. Nedilko Budisa
vom MPI, unserem Projektpartner und
Mentor.
Ein weiteres Beispiel aus der Arbeitsgruppe
von Dr. Budisa stellt die synthetische Lipase dar. Stück für Stück wurde eine Amino-
Ethionin
säure nach der anderen ausgetauscht bis 14
nicht-natürliche Bausteine in das Enzym
eingeflochten waren, wodurch seine Aktivität selbst bei niedrigeren Temperaturen
unglaublich gesteigert werden konnte.
Wenn man bedenkt, welche Vielfalt die
Natur mit den 20 ihr zur Verfügung stehenden Bausteinen hervorgebracht hat,
und welche Möglichkeiten in den ca. 680
nicht verwendeten Aminosäuren stecken,
so kann man sich leicht vorstellen, welche
Rolle Protein-Engineering bzw. die Synthetische Biologie in der Zukunft spielen
könnten.
Die nicht-kanonische Aminosäuren Norleucin und Ethionin werden zur experimentellen Untersuchung von Proteinstrukturen und -funktionen verwendet.
Aminoacyl-tRNA-Synthetasen, wichtige
Enzyme in der Proteinbiosynthese, können
getäuscht werden, indem man ihnen anstelle ihrer normalen Substrate bestimmte
unbiologische Aminosäuren anbietet. So
werden Ethionin und Norleucin an solchen Positionen in Proteine eingebaut,
die normalerweise Methionin einnehmen
würde.
Wir versuchten mit diesen beiden Aminosäuren unsere Katalase zu verändern.
Norleucin
Wasserstoffperoxid ist ein sehr starkes
Oxidationsmittel, das als Desinfektionsund Bleichmittel verwendet wird. Es neigt
dazu, in Wasser und Sauerstoff zu zerfallen. Wenn das geschieht, wird ein einzelnes
Sauerstoffatom (O) abgespalten, das damit
zum freien Radikal wird. Ein freies Radikal
ist hochreaktiv und damit zytotoxisch gegenüber vielen Zellen. Wasserstoffperoxid
kann deshalb zur Abtötung von Bakterien
und anderen Mikroorganismen verwendet
werden. Auch im menschlichen Körper
kommt Wasserstoffperoxid in geringen
Mengen vor, z.B. in Peroxisomen (= Zellorganellen, die als Entgiftungsapparat von
in sauerstoffhaltiger Umgebung lebenden
Organismen dienen - sie sind in der Leber,
den Nieren und den roten Blutkörperchen vorhanden). Weiters entsteht Wasserstoffperoxid beim Abbau von Purinen
(Bestandteile des Erbgutes, der DNA) sowie bei der Oxidation von Fettsäuren und
Kohlenhydraten.
Im zweiten Schritt werden sowohl Wasserstoffperoxid als auch das Enzym reduziert,
Sauerstoff wird oxidiert und damit als Produkt neben einem weiteren Wassermolekül freigesetzt.
Bei einer zu hohen Konzentration von
Wasserstoffperoxid kommt es zur - meist
unerwünschten - Graufärbung von Haaren. Dies aufgrund eines Effekts, den man
sich gleichzeitig bei der Blondierung bzw.
beim Färben der Haare zu Nutze macht.
Eine zu hohe Wasserstoffperoxid-Konzentration könnte aber auch für neurologische
Erkrankungen verantwortlich und manchmal sogar die Ursache für Diabetes sein.
Allgemein gesagt führt Wasserstoffperoxid
bei höheren Lebewesen zu Zell-Alterungsprozessen, bei Einzellern zum Zelltod. Die
meisten Organismen schützen sich gegen
diesen Stoff durch Enzyme, die Wasserstoffperoxid in die ungefährlichen Stoffe
Luftsauerstoff (O2) und Wasser (H2O)
spalten. Katalase ist eines dieser Enzyme,
mit dem viele Lebewesen Wasserstoffperoxid abbauen können. Die Katalase schützt
vor den oben genannten Erkrankungen
und ist somit das Anti-Aging-Enzym
schlechthin. So zeigten WissenschaftlerInnen, dass Mäuseherzzellen um bis zu
20% länger leben, wenn sie eine erhöhte
Katalase-Produktion aufweisen.
Katalase wird - in Kombination mit dem
Enzym Glucoseoxidase - sehr häufig in der
Lebensmittelindustrie als konservierendes
‚System‘ eingesetzt, zum Beispiel zur Konservierung von Backwaren, Getränken,
Mayonnaise, Eiklar und Milchprodukten.
In der Kosmetikindustrie wird Katalase
als Anti-Aging-Enzym verwendet. Das
Enzym wandelt in der Haut mehrere Peroxide und freie Radikale in Sauerstoff und
Wasser um. Durch die Reduzierung der
Anzahl freier Radikale verlangsamt sich
der Alterungsprozess der Hautzellen, wodurch die Haut länger glatt und jünger
aussieht.
Die Reaktion, in der Wasserstoffperoxid
zu Sauerstoff und Wasser umgewandelt
wird, erfolgt in zwei Schritten. Im ersten
Schritt wird H2O2 reduziert und das Enzym oxidiert, Wasser entsteht.
H2O2 + Katalase (ox.,+O) = H2O +
O2 + Katalase (red.)
Die Summengleichung lautet:
2H2O2 = 2H2O + O2
Katalase wird durch Fermentation mit
Hilfe von verschiedenen Pilz- und Bakterienarten gewonnen. Mindestens zwei
Katalase-Präparate werden in Europa mit
gentechnisch veränderten Pilzkulturen
(Aspergillen) hergestellt, von denen eines
auch in der Lebensmittelindustrie verwendet wird.
frei nach:
http://www.transgen.de/datenbank/enzyme/
89.katalase.html
http://www.agera-freising.de/pceg.htm
http://de.wikipedia.org/wiki/Katalase
H2O2 + Katalase (red.) = H2O +
Katalase (ox.,+O)
frei nach
http://de.wikipedia.org/wiki/Norleucin
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BACILLUS SUBTILIS
Allgemeines
Das Bacillus subtilis, auch Heubazillus genannt, ist ein aerobes Bodenbakterium. Insofern sein Vorkommen ubiquitär ist kann
es aber durchaus auch aus Wasser und Luft
isoliert werden. Besonders wichtig für uns
ist, dass es nicht pathogen ist und somit
keine Gefährdung für Menschen und andere Lebewesen darstellt.
Das Bacillus subtilis ist stäbchenförmig
und begeißelt. Durch die Begeißelung ist
eine schnellere Fortbewegung gewährleistet, die besonders bei der Flucht vor
gefährlichen Umweltbedingungen, sogenannten „Stresssituationen“ (pH-Wert
Änderungen, Nährstoffmangel, Hitze, ...),
von großer Bedeutung ist. Zum Überleben
des Bacillus subtilis tragen aber auch Sporen im Zellinneren bei, sogenannte Endosporen. Sie sind ein besonderes Merkmal
und dienen nicht der Fortpflanzung, sondern alleine dem Überdauern. Mit Hilfe
der Endosporen kann das Bacillus subtilis
Extremsituationen wie z.B. Hitze oder Trockenheit standhalten.
Wie auch alle anderen Bakterien ist das
Heubazillus ein ‚Weltmeister der Vermehrung‘. Bei optimalen Bedingungen kann es
eine Verdopplungszeit der Zellen (= Generationszeit) von nur 26 Minuten erreichen,
wobei 45 Minuten als normal zu betrachten
sind. Das bedeutet, nach 10 Stunden hätten sich aus einer einzelnen Bakterie nzelle
bei einer Generationszeit von 26 Minuten
bereits 8 Millionen entwickelt, bei einer
Generationszeit von 45 Minuten 8000.
Anwendung von Bacillus subtilis
In der Landwirtschaft wird das Bacillus
subtilis als Fungizid (FZB24®) für Samen
von Baumwolle, Gemüse, Erdnüssen und
Sojabohnen eingesetzt. Es besiedelt die
Rhizosphäre der Pflanzen und schützt diese damit vor Verpilzung - es konkurriert
mit dem Pilz. Weiters produziert es flüchtige organische Verbindungen, die dem
Pilzbefall entgegenwirken.
Auch in der Medizin ist das Heubazillus
nicht ohne Bedeutung. Es wird in Medikamenten gegen chronische Hautkrankheiten sowie gegen Verdauungsstörungen
wie Durchfall und Darmentzündungen
eingesetzt (z.B. in Utilin®, Utilin N® und
Bactisubtil®).
schen aus. Bacillus subtilis wird der 1. Risikogruppe zugeordnet.
Außerdem hat Bacillus subtilis den von
der Food and Drug Administration (FDA)
vergebenen GRAS-Status (= Generally Recognized As Safe). Das bedeutet, dass das
Bakterium gesundheitlich unbedenklich,
hygienisch einwandfrei und technologisch
wirksam ist.
~ 87% der Nukleotide haben eine codierende Funktion.
Die Datenbank zeigt das gesamte Genom
von Bacillus subtilis. Man kann vom Beginn bis zum Ende, gereiht nach Basenpaarnummern, durchblättern.
Das Genom von Bacillus subtilis besteht
aus 4214810 Basenpaaren. Ein Gen ist
durchschnittlich 893 Nukleotide lang. Das
längste Gen hat 14793 Nukleotide, das
kürzeste hingegen nur 63.
View chromosomal locations
Ebenfalls eine Rolle spielt Bacillus subtilis in der Herstellung von WaschmittelEnzymen und der Synthese des Vitamins
Riboflavin (Vitamin B2) sowie des Antibiotikums Bacitractin. Das Heubazillus produziert von Natur aus Riboflavin. Durch
gentechnische Veränderungen wurde hier
die Produktion auf die 300.000fache Menge gesteigert.
Neben Escherichia coli wird Bacillus subtilis auch zur Produktion von Amylase eingesetzt, die zum Stärkeabbau dient.
Hinsichtlich ihrer Sicherheit werden Mikroorganismen in insgesamt vier Gruppen
eingeteilt. Während Gruppe 1 kein Risiko
für den Menschen darstellt, geht von der
Gruppe 4 ein hohes Risiko für den Men-
Quellenangabe:
http://de.wikipedia.org/wiki/Bacillus_subtilis
http://microbio1.biologie.uni-greifswald.de:8080/institute/85
http://mikrobiologie.uni-graz.at/lehre_server/MOL102/Lab_Praxis_02_handout.pdf
http://www.transgen.de/lebensmittel/mikroorganismen/595.doku.html
Fotocredits:
http://de.academic.ru/pictures/dewiki/98/bacillus_subtilis.jpg
http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Bacillus_subtilis_Gram.jpg&filetimestamp=20050127095612
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HLFS Ursprung 2009 -2011
ARBEIT IM LABOR KATALASE AUS BACILLUS SUBTILIS
Das Ziel unserer Laborarbeit war die Expression von Katalase in Gegenwart der
nicht-natürlichen Aminosäuren Ethion
und Norleucin. Das verwendete Laborbakterium (Bacillus subtilis Stamm 1A55,
bezogen vom Bacillus Genetic Stock Center, http://www.bgsc.org/) sollte die nichtkanonischen Aminosäuren in seinen
Stoffwechsel miteinbeziehen und schließ-
lich ein synthetisches Enzym ins Nährmedium abgeben. Der von uns verwendete
Bacillus subtilis-Stamm war Methionin-,
Tryptophan-, Tyrosin- und Phenylalaninauxotroph und konnte somit außerhalb
des künstlich hergestellten Nährmediums
nicht überleben.
Die Methionauxotrophie des ausgewählten Bakterienstammes wollten wir nutzen.
Wir mischten sechs verschiedene Nährmedien. Drei auf Basis des BakteriumStandardmedium, genannt LB, und drei
auf ein anderes Standardmedium, genannt
M9. Bei LBM mischten wir Methion als
natürliche Aminosäure bei, bei LBN ersetzen wir Methionin mit Norleucin, bei LBE
mit Ethionin. Nach dem gleichem Schema
stellten wir M9M, M9N, M9E her.Jeweils
LBM und M9M mit dem der natürlichen
Aminosäurenzusammensetzung sollten
unsere Referenzproben sein, ob unsere
Bacillusstamm überhaupt Amylasen erzeugt, also die sogenannte Nullprobe.
Die Mischrezepte finden Sie in Tabelle 1.
Obwohl unser Bacillus Stamm sicher war,
wurden alle Maßnahmen zur Vermeidung
einer Kontamination der Außenwelt sehr
gewissenhaft und genau ausgeführt: Alle
bei den Arbeiten verwendeten Einmalgerätschaften wurden im Autoklaven oder
Certoklaven inaktiviert und anschließend
weggeworfen. Lösungen mit speziellen
Färbemittel wurden einer Sondermüllentsorgung zugeführt. Ebenfalls wurden alle
Organismen durch Hitzesterilisation inaktiviert. Die Laborgeräte, Arbeitsbereiche,
Labortische etc. wurden mit Desinfektionslösung gereinigt bzw. die Reinraumbank zusätzlich nach der Reinigung und
Desinfektion mit UV-Licht behandelt.
Anlegen der Vorkultur
20 μl des auf Trockeneis gelagerten
Glycerin-Stocks des Bacillus subtilisStammes 1A55 werden zum Anlegen
einer Vorkultur verwendet. Dazu werden 10ml des LB Mediums (fertig gemischt kommerziell erhältlich) unter
der Reinraumbank in ein steriles 50ml
Falconröhrchen gefüllt. Danach wird
das Medium mit dem Glycerin-Stock
mittels einer Pipette beimpft.
14
Es ist auf absolute Sterilität zu achten.
Jedes verwendete Gerät ist entweder abzuflammen, mit UV-Licht zu behandeln
oder mit 70%-Ethanol abzuwischen. Auch
sind Handschuhe zu tragen, die ebenfalls
desinfiziert werden sollten.
Die beimpften Medien werden über Nacht
bei 37°C in den Schüttelinkubator gestellt.
Die Röhrchen sind leicht schräg zu platzieren, damit eine gute Durchmischung
mit Luft gewährleistet ist. Der Deckel
wird nur soweit festgeschraubt, dass
er gerade noch sicher hält. Auf diese
Weise kann die Luft außerhalb und innerhalb es Röhrchens zirkulieren.
Bestimmen der optischen Dichte
Um die optische Dichte der Probe
- und damit die Menge der darin
enthaltenen Keime - feststellen zu
können, werden unter sterilen Bedingungen 0,9ml keimfreien Nährmediums in eine Küvette überführt.
Dazu kommen 0,1ml des beimpften
und bebrüteten Nährmediums, das
zuvor gut gevortext/durchmischt
werden muss. Mit Hilfe eines Pho-
tometers wird bei 550nm Absorption die optische Dichte bestimmt. Als
Blindprobe dient 1ml LB-Medium.
Auch hier sollte auf steriles Arbeiten
geachtet werden, damit keine Fremdkeime in die Vorkultur gelangen. Bei
der Küvette muss man nicht mehr auf
eine sterile Arbeitsweise achten - sie
wird ohnehin entsorgt.
Ansetzen der Hauptkultur
Zunächst muss das Volumen für
das Inokulum für die Hauptkultur
berechnet werden. Dabei sollte die
optische Dichte der Hauptkultur 0,1
betragen.
VInokulum = (VHK*Start OD550) /
OD550VK
Unter sterilen Bedingungen wird
das Nährmedium (100ml LB, 200ml
M9) in die autoklavierten Schikanenkolben gefüllt. Danach wird das
berechnete Inokolum aus der Vorkultur in den Schikanenkolben pipettiert. Dabei ist wieder auf absolut
sauberes Arbeiten zu achten und
der Schikanenkolben außerhalb der
Reinraumbank immer mit Alufolie
abzudecken. Die Ränder und Deckel
sämtlicher Gefäße müssen nach jedem Öffnen und vor jedem Schließen abgeflammt werden.
Der Schikanenkolben mit dem nun
beimpften Nährmedium wird bei
37°C in den Schüttelinkubator gestellt. Dabei ist die Drehzahl so
zu wählen, dass das Medium gut
schäumt und somit viel Sauerstoff zu
der Kultur gelangt.
Nach 1h, 3h, 5h, 7h, 20h, 22h, und 24h
wird jeweils 1ml der Zellsuspension
unter sterilen Arbeitsbedingungen in
eine Küvette überführt und die optische Dichte (und damit das Zellwachstum) bestimmt. Optische Dichte
und Zeit sind wichtige Faktoren für die
Erstellung einer Wachstumskurve. Die
Proben werden anschließend in der
Epifuge bei maximaler Geschwindigkeit 2 Minuten abzentrifugiert und die
Zellüberstände mit einer Pipette in ein
Eppendorfergefäß überführt, worin sie
gekühlt gelagert werden.
15
Synthetische Biologie am Prüfstand Schule
HLFS Ursprung 2009 -2011
Zellernte und Gewinnung der Katalase
Sobald die optische Dichte abzufallen
beginnt hat das Sterben der Zellen begonnen. Es ist rasch zu handeln, weil
nun Proteasen (= Enzyme, die fähig
sind, Enzyme abzubauen) in das Medium gelangen, die das gesuchte Enzym
Katalase zerstören können. Die Zellsuspension wird, nun nicht mehr steril, in
50ml Falconröhrchen aufgeteilt und in
der Zentrifuge bei 3500rpm 10 Minuten
abzentrifugiert. Der Zellüberstand wird
nun - ohne das Zellpellet aufzuwirbeln
- in einen Faltenfilter abdekandiert. Der
auf diese Weise gewonnene Zellüberstand enthält sämtliche in den Bakterien expressionierten Proteine.
Das Filtrat versetzten wir mit Ammoniumsulfat, um das Ausfallen der Katalase
herbeizuführen. Diese Flüssigkeit wurde noch insgesamt zweimal gefiltert.
Mithilfe eines Dialyseschlauches trennten
wir das zuvor zugegebene Ammoniumsulfat von der Katalase. Mit einem SDSGel trennten wir alle Proteine in unserem
Substrat auf und kühlten es für die spätere
Analyse in der Massenspektrometrie am
Max-Planck-Institut ein.
Tabelle 1: Medien
LB Medium
0.5% (w/v) yeast extract
1% (w/v) Bacto tryptone
1% (w/v) NaCl
5 g/l
10 g/l
10 g/l
LB+ Medium
0.1% (w/v) glucose
L-Phenylalanin
L-Tyrosin
L-Tryptophan
0.5% (w/v) yeast extract
1% (w/v) Bacto tryptone
1% (w/v) NaCl
1 g/l
50 mg/l
50 mg/l
50 mg/l
5 g/l
10 g/l
10 g/l
LBM Medium
LB+ Medium
100 ml
L-Methionin
50 mg/l
Methionin in LB+ Medium auflösen und sterilfiltrieren; 2 ml in
ein steriles 2 ml Eppi aliquotieren
(„Blank“) & bei 4 °C lagern; bald
verbrauchen; kann über Nacht bei 4
°C gelagert werden.
LBE Medium
LB+ Medium
100 ml
L-Ethionin
10 g/l
Ethionin in LB+ Medium auflösen und sterilfiltrieren; 2 ml in
ein steriles 2 ml Eppi aliquotieren
(„Blank“) & bei 4 °C lagern; bald
verbrauchen;kann über Nacht bei 4
°C gelagert werden.
LBN Medium
LB+ Medium
100 ml
L-Norleucin
10 g/l
Norleucin in LB+ Medium auflösen und sterilfiltrieren; 2 ml in
ein steriles 2 ml Eppi aliquotieren
(„Blank“) & bei 4 °C lagern; bald
verbrauchen; kann über Nacht bei 4
°C gelagert werden.
16
5x M9 Konzentrat
Na2HPO4·2 H2O
42.5 g/l
KH2PO4
15 g/l
5 g/l
NH4Cl
NaCl
2.5 g/l
pH Wert mit NaOH auf 7.0 einstellen; autoklavieren und bei Raumtemperatur lagern.
100x Spurenelementelösung
MnCl2·4 H2O
100 mg/l
ZnCl2
170 mg/l
43 mg/l
CuCl2·2 H2O
CoCl2·6 H2O
60 mg/l
Na2MoO4·2 H2O
60 mg/l
Sterilfiltrieren und lichtgeschützt bei
Raumtemperatur lagern.
100 mM CaCl2
CaCl2·2 H2O
1.47 g / 100 ml
Autoklavieren und bei Raumtemperatur lagern.
1M MgSO4
MgSO4·7H2O
24.6 g / 100 ml
Autoklavieren und bei Raumtemperatur lagern.
50 mM FeCl3
FeCl3·6H2O
1.35 g / 100 ml
Autoklavieren und bei Raumtemperatur lagern.
M9 Medium
M9M Medium
5x M9 Konzentrat
200 ml/l
100x Spurenelementelösung 10 ml/l
100 mM CaCl2
1 ml/l
1 M MgSO4
1 ml/l
1 ml/l
50 mM FeCl3·6H2O
L-Phenylalanin
50 mg/l
L-Tyrosin
50 mg/l
L-Tryptophan
50 mg/l
Glucose
5 g/l
Mit destilliertem H2O auf 1 l auffüllen, Glucose und Aminosäuren
auflösen, sterilfiltrieren und bald verbrauchen; kann über Nacht bei 4 °C
gelagert werden.
M9 Medium
200 ml
L-Methionin
50 mg/l
Methionin in M9 Medium auflösen und sterilfiltrieren; 2 ml in
ein steriles 2 ml Eppi aliquotieren
(„Blank“) & bei 4 °C lagern; bald
verbrauchen; kann über Nacht bei 4
°C gelagert werden.
M9E Medium
M9 Medium
200 ml
L-Ethionin
50 mg/l
Ethionin in M9 Medium auflösen und sterilfiltrieren; 2 ml in
ein steriles 2 ml Eppi aliquotieren
(„Blank“) & bei 4 °C lagern; bald
verbrauchen; kann über Nacht bei
4°C gelagert werden.
M9N Medium
M9 Medium
200 ml
L-Norleucin
50 mg/l
Norleucin in M9 Medium auflösen und sterilfiltrieren; 2 ml in
ein steriles 2 ml Eppi aliquotieren
(„Blank“) & bei 4 °C lagern; bald
verbrauchen; kann über Nacht bei 4
°C gelagert werden.
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Synthetische Biologie am Prüfstand Schule
HLFS Ursprung 2009 -2011
ERGEBNISSE
Um zu bestimmen, ob es sich bei dem von
unserer Bacillus subtilis-Kultur erzeugten
Enzym auch tatsächlich um eine echte
Katalase handelte (bzw. ob diese wirklich
synthetische Aminosäuren in ihre Struktur integriert hatte) waren weitere Untersuchungsschritte notwendig.
Die erste, noch relativ einfache Analyse der
Zellüberstände und der darin gelösten Proteine, die das Bakterium während seiner
Wachstumszeit erzeugt hatte, wurde mittels eines SDS-Proteingels durchgeführt.
Durch den nicht all zu großen Materialaufwand konnten wir diesen Versuch selbst,
in unserem Schullabor, durchführen. Die
dafür benötigten Acrylamid-Gelplatten
stellte uns dennoch das Max-Planck-Institut zur Verfügung, da die Herstellung
in einer Schülergruppe aufgrund der stark
toxischen Wirkung des Acrylamids nicht
ganz ungefährlich gewesen wäre.
20 μl der zu untersuchenden Probe (gesammelte Zellüberstände, Präzipitate und
Dialysate) wurden mit 5 μl des SDS-Probenpuffers versetzt, die Flüssigkeit durchmischt und mittels kurzen Abzentrifugierens in der Spitze des Eppendorfergefäßes
gesammelt. Anschließend erfolgte eine
fünfminütige Inkubation bei 95°C. Dabei
lagerte sich der stark lipophile (= fettliebende = wasserhassende) Teil des Sodiumdodezylsulfates (SDS) an die Oberfläche
eines jeden Eiweißes an. Da sich in der
wässrigen Lösung die Ionenbindung löste
erhielt das gesamte Dodezylsulfat eine negative Ladung und damit auch das daran
haftende Eiweiß. Die Lösung (mit den nun
negativ geladenen Proteinen) wurde nochmals durchmischt, abzentrifugiert und auf
das Gel aufgetragen. Jetzt wurde für zwei
Stunden eine 130 V Spannung angelegt.
Die dabei unten entstehende positive Ladung übte eine Anziehungskraft auf die
negativ geladenen Eiweiße aus. Diese wurden nun - abhängig von ihrer Größe - mehr
oder weniger stark auf dem Weg durch das
Gel gebremst und dementsprechend aufgetrennt. Sobald die Lauffront den unteren
Bereich des Gels erreicht hatte wurde die
Spannung abgeschaltet, das Gel von den
Trägerplatten entfernt, eingefärbt und wieder entfärbt. Auf dem Leuchttisch konnte
18
man nun gut die Banden der nach ihrer
Größe aufgespaltenen Proteine sehen. Mit
Hilfe des an beiden Seiten aufgetragenen
Markers, dessen Banden standardisiert
durch das Gel mitwanderten, konnte man
die Masse in kDa (Kilodalton) gut abschätzen. Erfreulicherweise stellte sich heraus,
dass bei allen untersuchten Proben eine
deutliche Bande auf der Höhe der 55 KDa
Marke zu erkennen war - was der Größe
der von uns gesuchten Katalase entsprach.
Jedoch war dieses Ergebnis noch kein
Beweis dafür, dass es sich bei dem gefundenen Protein tatsächlich um Katalase
handelte und nicht um ein Eiweiß gleicher
Größe. Dies war zwar unwahrscheinlich,
wäre aber durchaus möglich gewesen.
Schon gar nicht hatte das SDS-Gel Aufschluss gegeben, ob in die Katalase die
nicht-kanonischen Aminosäuren Ethionin
bzw. Norleucin eingebaut worden waren.
Um dies herauszufinden, bedurfte es einer
massenspektrometrischen Untersuchung.
Da die dafür benötigten Gerätschaften jedoch deutlich über unserem Budget lagen
(und für die Untersuchung außerdem eine
ausgebildete Fachperson unerlässlich war),
übernahm das Max-Planck-Institut diese
Analyse für uns.
Um einen Stoff massenspektrometrisch
zu untersuchen, durchläuft seine Probe
mehrere komplizierte Schritte: Zunächst
Auswertung mittels Proteingelen (SDS-Gele)
wird das Analyt durch verschiedenste Methoden ionisiert. Das heißt, es wird teilweise in seine Bestandteile zerlegt, denen
Elektronen aus der Hülle entfernt werden,
worauf sie eine positive Ladung annehmen. Wie stark diese Ladung ist hängt von
mehreren Faktoren ab und dient zur Bestimmung des Stoffes. Anschließend werden die Ionen ähnlich wie beim Verfahren
der Chromatographie, jedoch nach ihrem
Masse-Ladung-Verhältnis
aufgetrennt.
Daraufhin erfolgt die Messung der aufgespaltenen Ionenpakete. Diese bewegen
sich nacheinander über eine Detektorenplatte, die ihre Ladung feststellt und als
sogenannte Peaks festhält.
Um das massenspektrographische Ergeb-
1. Auftritt von Katalase im Kulturmedium
Abbildung 1. Katalase Expression während
des Bacillus subtilis-Wachstums. Es wurden
Kulturüberstände von Bacillus subtilis zu
unterschiedlichen Zeitpunkten der Wachstumsphase entnommen. Die Nummern der
einzelnen Spuren geben den Zeitpunkt der
Probennahme (in Stunden) nach der Kulturinokulation an. Beachten Sie das Auftreten
der Katalase mit zunehmender Kulturzeit (rot
gestrichelter Kasten). S (Standard): Fermentas Prestained protein marker (#Sm0671),
Auftragsmenge: 5μl; M9M: Bacillus subtilis Kultur, Medium: Minimalmedium M9,
Zugegebene Aminosäure: Methionin; LBM:
Bacillus subtilis Kultur, Medium: Vollmedium LB, Zugegebene Aminosäure: Methionin; LBN: Bacillus subtilis Kultur, Medium:
Vollmedium LB, Zugegebene Aminosäure:
Norleucin. Es wurden jeweils 32 μl Kulturüberstand auf das Gel aufgetragen (+ 8 μl 5 x
SDS Auftragspuffer).
In den drei beispielhaft angegebenen
Kulturen M9 mit Methionin, LB mit
Methionin und LB mit Norleucin ist ein
Auftreten der Katalase zwischen 7 und
20 Stunden nach der Kulturinokulation
deutlich zu beobachten (siehe Abbildung
1, rotgestrichelter Kasten).
Abb. 1
Abbildung 2. Katalaseexpression nach 21
Stunden. Es wurden die Bacillus-subtilisKulturüberstände nach Ende der Expressionszeit aufgetragen. S (Standard): Fermentas Prestained protein marker (#Sm0671),
Auftragsmenge: 5μl; LB: Vollmedium LB;
M9: Minimalmedium M9; M: Methionin;
E: Ethionin; N: Norleucin. Es wurden jeweils 20 μl Kulturüberstand auf das Gel aufgetragen (+ 5 μl 5 x SDS Auftragspuffer).
Nach Abschluss der Katalaseexpression
wurden zum Vergleich alle Kulturüberstände auf ein Gel aufgetragen. Katalase war in
allen Proben vorhanden (siehe Abbildung
2, rotgestrichelter Kasten). Vergleicht man
den Gesamtproteingehalt der sechs Proben
so zeigt sich, dass alle Kulturüberstände in
etwa gleich viel Protein enthielten. Daraus
kann gefolgert werden, dass die Bandenintensitäten der Katalase in den einzelnen
Proben direkt miteinander verglichen werden können.
Gleiche Mengen an Katalase sind einerseits
in den Überständen LBN, M9M, M9E und
M9N und andererseits in den Überständen
LBM und LBE enthalten. Vergleicht man
die zwei Gruppen an Überständen untereinander, enthalten LBM und LBE ca. dreimal soviel Katalase wie LBN, M9M, M9E
und M9N.
Zur näheren Untersuchung wurde die Katalase aus den Kulturüberständen weiter
aufgereinigt.
nis auswerten zu können ist es nötig, die
Ladungen der einzelnen Ionen zu kennen.
So kann die Anzahl der Ionen einer Größe
anhand der gemessenen Ladung ermittelt
werden.
Das heißt: Wenn Größe und Ladung der
von uns gesuchten synthetischen Aminosäure bekannt sind, so kann mithilfe
der massenspektrometrischen Analyse
bestimmt werden, ob und wie oft die gewünschte Manipulation des Enzyms vorliegt. Man erhält die genaue Aminosäurenkette und sieht, an welcher Stelle ein
Austausch mit nicht-kanonischen Aminosäuren geklappt hat.
Abb. 2
19
Synthetische Biologie am Prüfstand Schule
HLFS Ursprung 2009 -2011
Messungen am Massenspektrometer
Abb. 3
2. Aufreinigung der Katalase
Abbildung 3. Zweistufige Ammoniumsulfatfällung der Katalase. S (Standard):
Fermentas Prestained protein marker
(#Sm0671), Auftragsmenge: 5μl; M9E:
Bacillus subtilis Kultur, Medium: Minimalmedium M9, Zugegebene Aminosäure: Ethionin; LBE: Bacillus subtilis Kultur,
Medium: Vollmedium LB, Zugegebene
Aminosäure: Ethionin; Ü1: Überstand
der Kultur; P1: Präzipitat bei Ammoniumsulfatzugabe zu 50 %; P2: Präzipitat
bei Ammoniumsulfatzugabe zu 80 %; D1:
Dialysat von Präzipität P1; D2: Dialysat
von Präzipität P2. Es wurden jeweils 20 μl
Kulturüberstand auf das Gel aufgetragen
(+ 5μl 5 x SDS Auftragspuffer).
In einer ersten Stufe wurden die Überstände (siehe Abbildung 3, Ü1) zu einer
Endkonzentration von 50% mit Ammoniumsulfat versetzt. Das Präzipitat (P1,
siehe Abbildung 3) wurde durch Filtration abgetrennt. Zum erhaltenen zwei-
20
ten Überstand wurde weiteres Ammoniumsulfat zu einer Endkonzentration von
80% zugegeben. Das Präzipitat (P2, siehe
Abbildung 3) wurde durch Filtration abgetrennt. P1 und P2 wurden anschließend in 10 ml Trispuffer resuspendiert
und über Nacht bei 4°C gegen Trispuffer
dialysiert (Dialysate D1 und D2, siehe
Abbildung 3). Abbildung 3 zeigt die Aufreinigung exemplarisch für die Kulturüberstände M9E und LBE.
Durch den ersten Schritt der Ammoni-
umsulfatfällung (Präzipitate P1) konnten
kontaminierende Proteine aus der Probe
entfernt werden. Vor allem das im Überstand (Ü1) am stärksten auftretende Protein bei ca. 37 kDa konnte fast gänzlich
entfernt werden (siehe schwarze Pfeile in
Abbildung 3).
Die Katalase konnte durch die weitere
Zugabe von Ammoniumsulfat aus dem
Kulturüberstand ausgefällt werden (siehe rote Pfeile in Abbildung 3). Durch die
anschließende Dialyse wurde die Katalase
wieder in Lösung gebracht (siehe Dialysate D2 in Abbildung 3).
Vergleicht man das Verhältnis von Katalase zu Gesamtprotein in Ü1 und D2 lässt
sich feststellen, dass die Katalase durch
die zweistufige Ammoniumsulfatfällung
gegenüber den anderen Proteinen im
Kulturüberstand stark aufkonzentriert
wurde.
Die Dialysate D2 wurden in der Folge
für weitere Analysen herangezogen. Aus
Zeitgründen konnte bis zur Fertigstellung
dieses Berichts nur die massenspektrometrische Analyse der Proben LBE durchgeführt werden.
Massenspektrometrische Analyse der
Probe LBE.
Die Proben wurden mit der sogenannten nano-LC/MS/MS Methode analysiert. Hierbei
werden die zu analysierenden Proteinbanden aus dem SDS-PAGE Gel ausgeschnitten
(siehe Abbildung 3 schwarzer, gestrichelter
Kasten) und anschließend mit einem Proteine zerschneidenden Enzym, der Protease
Trypsin, verdaut. Diese erzeugt kurzkettige
Peptide aus dem langkettigen Protein. Die
kurzkettigen Peptide werden anschließend
chromatographisch aufgetrennt (nano-LC)
und ihre Masse in einem ersten massenspektrometrischen Schritt (/MS/) bestimmt.
Danach folgt ein Schritt, bei dem die einzelnen Peptide weiter in noch kleinere Teile
fragmentiert werden. Die Masse dieser noch
kleineren Teile der Peptide wird daraufhin
durch einen zweiten massenspektrometrischen Schritt (/MS) aufgezeichnet. Aus
den Massen der kleinen Peptidfragmente
kann nun die Aminosäuresequenz der Pep-
tide bestimmt werden. Daraus kann wiederum die Sequenz des Ausgangsproteins zusammengesetzt werden.
Bei der Analyse des Einbaus von nicht-natürlichen Aminosäuren macht man es sich zu
Nutze, dass beim Einbau die Masse der einzelnen Peptide des Proteins verändert wird.
Dies kommt daher, dass die nicht-natürlichen
Aminosäuren andere Massen besitzen als die
natürlichen Aminosäuren, z.B. Methionin:
149,21 Da und Ethionin: 163,24 Da.
Abbildung 4. Aminosäurepositionen, an
denen ein Einbau der nicht-natürlichen
Aminosäure Ethionin detektiert werden
konnte. Die in der massenspektrometrischen Analyse gefundenen Peptide sind
blau unterlegt. Schnittstellen der Protease
Trypsin sind schwarz unterstrichen. Methionine sind in der Aminosäuresequenz
rot markiert. Methioninpositionen, an deAbb. 4
nen ein Einbau von Ethionin nachgewiesen
werden konnte, sind mit einem roten Stern
gekennzeichnet.
Abbildung 4 zeigt die Zusammenfassung
der massenspektrometrischen Analyse
der Katalase aus der LBE Kultur. Die roten
Sterne kennzeichnen die Positionen im
Protein, an denen Ethionineinbau nachgewiesen werden konnte. Allerdings ist der
Ethioninanteil im Vergleich zum Methioninanteil noch gering (siehe Analysedetails
im Anhang). Der Einbaugrad soll nun im
weiteren Verlauf des Projekts am MaxPlanck-Institut für Biochemie verbessert
werden. Hierfür soll als erster Schritt die
Katalase in ein plasmidbasiertes Expressionssystem überführt werden, was für
Bacillus subtilis im Zusammenhang mit
nicht-natürlichen Aminosäuren bisher
noch nicht untersucht wurde.
21
Synthetische Biologie am Prüfstand Schule
HLFS Ursprung 2009 -2011
DISKUSSION ZUR BIOSICHERHEIT MIT EXPERTEN
„What I cannot create, I do not understand, but: Do I understand, what I can create?“
Richard Feynman
Die Synthetische Biologie bietet ungeahnte Möglichkeiten, ähnlich der Computerrevolution oder der synthetischen
Chemie zuvor. So stellt zum Beispiel
die Regensburger Firma Geneart DNABausteine her, die in nicht allzuferner
Zukunft zur Synthetisierung künstlichen
Lebens beitragen könnten. Organismen
mit speziellen Fähigkeiten könnten von
Menschenhand designed werden. Natürlich ist das nach dem heutigen Stand der
Technik noch nicht möglich, laut Experten jedoch eine denkbare Entwicklung in
naher Zukunft.
Aber ist dies überhaupt aus ethischer
Sicht vertretbar? Dürfen wir ins Handwerk des Schöpfers eingreifen? Maßt die
Menschheit sich an, Gott zu spielen? Die
Synthetische Biologie wirft ein weiteres
Mal Fragen wissenschaftlicher Verantwortung auf.
Besonders überrascht waren wir, dass es
in Österreich derzeit keine klare Gesetzes-
grundlage gibt bezüglich der Sicherheit
im Zusammenhang mit Synthetischer
Biologie bzw. in unserem Fall mit synthetischen Proteinen. Wir konnten unser
Projekt ohne Probleme oder gesetzliche
Einschränkungen durchführen.
Besonders wichtig war es uns in unserem
Projekt deshalb auch, auf die Sicherheitsaspekte der SynBio näher einzugehen. Am
14.12.2009 organisierten wir eine Abendveranstaltung, in der Fragen zur SynBio
allgemein, aber auch zur Sicherheit und
zur ethischen Vertretbarkeit erläutert
werden sollten. Wir wollten die Menschen
dazu anregen, sich eine eigene Meinung
zu bilden - denn mit dem Strom schwimmen kann jeder. Selbst ein Statement zu
formulieren und dieses auch begründen
zu können ist weitaus schwieriger! Um
die Diskussion auf einem fachlich hohen
Niveau führen zu können, luden wir zwei
Experten aus dem Gebiet der SynBio ein:
Dr. Nediljko Budisa vom Max-Planck-
Institut in München, den „Shootingstar“
der Synthetischen Biologie in Deutschland, und Dr. Markus Schmidt von der
Organisation für Internationalen Dialog und Konfliktmanagement (IDC) in
Wien. Dr. Schmidt leitet das EU-Projekt
„Synbiosafe“, welches eine Diskussion
über die Sicherheit der Synthetischen Biologie europaweit anstoßen soll. Die beiden gaben uns mit ihren Präsentationen
einen Einblick in die Lehre des „Lebens
vom Reißbrett“. Im Anschluss stellten sie
sich unseren kritischen Fragen zur Thematik:
• Welche Möglichkeiten bietet die
Synthetische Biologie?
• Wie kann man Risikofaktoren wie zum Beispiel die unbeabsichtigte Freisetzung von synthetischen
Lebewesen - in den Griff bekommen?
• Wie kann man die Öffentlichkeit
in die Diskussion einbinden und dazu anregen, sich eine eigene Meinung
darüber zu bilden?
Es entbrannte eine nicht enden wollende
Fragerunde, die viele zusätzliche Informationen lieferte und viele Unklarkeiten
beseitigte.
Wir hörten z.B., dass in den USA das
MIT-Boston mit einem Wettbewerb namens iGEM - für „Undergraduates“ - die
Synthetische Biologie an junge StudentInnen und SchülerInnen heranbringt.
So entstanden zum Beispiel ein Escherichia coli-Bakterium mit Bananengeruch,
eine synthetische Botox-Hautcreme oder
ein Bakterium, welches die menschlichen
Ausscheidungen je nach Ernährung und
Krankheit unterschiedlich einfärbt. Das
beweist, dass die Synthetische Biologie
bereits in den „Undergraduate“-Stufen
verstanden und angewendet werden
kann, die Lehre also gewissermaßen vom
Forschungslabor ins „Laienkochstudio“
übertragbar ist.
Schon SchülerInnen können sich intensiv mit der Wissenschaft befassen und
Nützliches damit bewirken!
22
Und tatsächlich schicken sich auch Privatpersonen an, bei der Konstruktion von Leben „mitzuspielen“. In Garagen und Wohnzimmern werken bereits „Biohacker“ mit
Zellkulturen und Petrischalen nach dem
„Do-it-Yourself “-Prinzip und bauen im
Schnellverfahren biologische Systeme. Ziel
der HobbyforscherInnen ist die Schaffung
eines „biologischen Werkzeugkastens für
die Garage“. Offensichtliches Gefahrenpotenzial besteht natürlich darin, dass die
neuen Organismen durchaus Reißaus in die
freie Natur nehmen könnten. Die Konsequenzen für die endemische Flora und Fauna kann noch niemand in vollem Umfang
abschätzen, dazu ist das Forschungsgebiet
zu komplex und neu.
Der Sicherheitsforscher Schmidt sieht aber
in dieser enthusiasmierten Szene jedenfalls
eine „Demokratisierung der Biotechnologie“. Es sind nicht mehr allein die großen
Konzerne, die patent- und profitgetrieben
die Forschungsthemen bestimmen, sondern pragmatische Ideen vor dem Hintergrund des Open-Source-Gedankens.
Wie könnten jedoch die Auswirkungen
der SynBio aussehen wenn die Mittel dafür in falsche Hände geraten? Wie sieht es
mit „Bioterror“ u.ä. aus? Eine Ahnung von
den Gefahren gibt zum Beispiel folgender
Fall: Einem Journalisten des „Guardian“ ist
es in einem Versuch gelungen, sich einen
Abschnitt des Pocken-Erbguts zu bestellen. Er wurde anstandslos beliefert. Außerdem ist es beispielsweise längst gelungen,
das Genom von Polio- oder Grippeviren
zu synthetisieren. Firmen, die Bio-Bricks
kommerziell anbieten, müssen genaue Aufzeichnungen führen und ihre Datenbanken
untereinander abgleichen. Sonst könnte es
etwa geschehen, dass sich gewiefte Verbrecher bei unterschiedlichen Anbietern die
Bausteine eines bestimmten Krankheitserregers besorgen und diese dann nur noch
„zusammensetzen“ müssen ...
Natürlich gibt es auch vielversprechende
Möglichkeiten, die Sicherheit im Umgang
mit synthetisch verändertem Material zu
gewährleisten. Um die versehentliche Frei-
setzung von synthetischen Organismen zu
verhindern, könnte man gezielt Schutzmechanismen einbauen, die ein Leben
außerhalb des Labors für die Bakterien
unmöglich machen. Sogenannte Minimalorganismen etwa, die selber kaum mehr
Stoffwechsel betreiben können, sondern
alle Nährstoffe im Substrat benötigen, würden in freier Natur nicht überleben können.
Deren Umwelt wäre alleinig das Labor oder
der Fermenter.
Biologische Firewalls: Die Erbsubstanz natürlichen Lebens, die in der Doppelhelix
der DNA festgeschrieben ist, besteht aus
einer sich ständig wiederholenden Sequenz
aus Desoxyribose, einer Base (A für Adenin, G für Guanin, C für Cytosin und T für
Thymin) und Phosphor. „Tauscht man nun
die Desoxyribose der DNA aus und ersetzt
sie mit beispielsweise einer Hexose, hat man
ein neues genetisches System geschaffen, in
diesem Fall eine ‚HNA‘. Kein natürlicher Organismus könnte diesen HNA lesen, wäre
für diese also unsichtbar - eine biologische
Firewall. Ein solcher Organismus läuft mit
einem neuen, parallelen Betriebssystem“, so
der Experte.
sollen PR-Desaster vermieden werden, wie
sie etwa bei genveränderten Pflanzen und
zum Teil bei der Nanotechnologie geschehen sind. „Früher hat es da phasenweise
eine große Arroganz der WissenschafterInnen gegeben. Heute sind Forschung und
Industrie vorsichtiger, schließlich steht die
Zukunft der Bio-Ökonomie auf dem Spiel“,
meint Schmidt.
Textzitate auch aus
„Leben 2.0, Biologie aus dem Baukasten“,
www.zukunftswissen.apa.at,
Mario Wasserfaller, 12.02.2010
Den Hoffnungen, die in die Synthetische
Biologie gesetzt werden, stehen nicht unbedeutende ethische und die Sicherheit
betreffende Bedenken gegenüber. Was in
der öffentlichen Darstellung rund um die
Synthetische Biologie jedoch besonders
auffällt, ist die von Beginn an relativ offene
Diskussionskultur. Fast in vorauseilendem
Gehorsam wird auch seitens der Industrie
und Wissenschaft die Technikfolgenabschätzung und Diskussion forciert. Damit
23
Synthetische Biologie am Prüfstand Schule
HLFS Ursprung 2009 -2011
MAX-PLANCK-INSTITUT BLOG
Im Rahmen der Arbeiten mit den Experten vom Max-Planck-Insitut an der HLFS
Ursprung bekamen zwei SchülerInnen
das Angebot, in den Semesterferien 2010
nach München zu fahren und Seite an
Seite mit hochrangigen WissenschaftlerInnen zu forschen. Wir waren ganz aufgeregt und gespannt, wer denn da fahren
dürfe. Immerhin bestand das Team ja
aus 17 Mitgliedern und viele wären gerne dabei gewesen. Wir beschlossen, das
Problem mit einer demokratischen Wahl
zu lösen. Ein anonymer Poll im Wiki
leistete da hervorragende Dienste. Nach
der ersten Abstimmungsrunde lagen drei
von uns ex aequo und eine Stichwahl war
nötig. Schließlich durften Simone Reiter
und Michael Grömer die Reise antreten.
Sonntag, 7. Februar 2010:
Wir sind gut in München angekommen! Miche Hösl, Doktorand am
Max-Planck-Institut (MPI) für Biochemie, hat uns tollerweise direkt
am Bahnhof abgeholt und uns auch
gleich den Weg zu unserer Pension
in Planegg gezeigt. Das hätte sonst
womöglich etwas länger gedauert. Anschließend sind wir noch
gemütlich auf eine Pizza gegangen,
während uns Miche eine Menge an
Fragen bezüglich Uni, Doktorarbeit
und der Wissenschaft allgemein beantwortete. Wirklich interessant, wie
das alles so funktioniert - und gar
nicht so einfach zu durchblicken.
Man merkte total, welch begeisterter
Wissenschaftler er ist.
24
Montag, 8. Februar 2010:
Gespannt starteten wir in den Tag! Ob
wir das MPI wohl wirklich finden würden? Hatte uns Miche am Vortag alles
gut genug erklärt?
Vollkommen ausgeschlafen (und mit
einem super Frühstück im Bauch) machten wir uns auf den Weg. Tatsächlich lief
alles nach Plan … Beim MPI angekommen meldeten wir uns bei der Rezeption an und bekamen sogleich ohne Probleme Ausweise, die uns den Aufenthalt
für die gesamte Woche genehmigten. Ein
Durchruf der Rezeptionistin zu Dr. Nediljko Budisas Abteilung genügte, und
schon kam Miche, um uns den Weg zu
zeigen. Er führte uns durch wirklich verwirrende Gänge hin zum Labor- und Bürotrakt, wo er uns gleich Nediljko, Lena
und anderen Arbeitsgruppenmitgliedern
vorstellte. Schon läutete die Glocke: Wir
sind doch hier nicht in der Schule, oder?
Verwunderung … So ist das also: Jeden
Montag um 10 Uhr gibt es eine „Lagebesprechung“ der gesamten Abteilung.
Nachdem das Rätsel um den verschwindenden Kaffee besprochen war, bot sie
optimale Gelegenheit, uns - die Jungen
hier - vorzustellen …
Dann hieß es „Auf geht’s!“ Schließlich
waren wir hier, um etwas zu lernen.
Wir machten es uns also mit Miche in
der Teeküche gemütlich und bekamen
eine ausführliche Einführung über unsere bevorstehenden Arbeiten. Natürlich nützten wir diese Gelegenheit auch
gleich aus, um viele Fragen zum Thema
loszuwerden.
Im Lauf des Vormittages stellten wir ein
Nährmedium her, gossen Agarplatten
und SDS-Gele zum Untersuchen verschiedenster Proteine. Solche Gele kannten wir bereits von den Labortagen an
unserer Schule, damals hatten wir diese
jedoch nicht selbst hergestellt, weil dafür
giftiges Acrylamid benötigt wird. Wir
hatten bis zu diesem Tag nicht gewusst,
dass so ein SDS-Gel immer aus zwei Teilen besteht, nämlich dem Trenn- und
dem Sammelgel. Einen Teil unserer Aufmerksamkeit gewann gleich einmal das
Photometer ... ein wahres Designerstück
der Laborwelt! Die Mittagspause wurde
gemeinsam mit ein paar anderen ForscherInnen in der Teeküche verbracht.
Dabei wurde uns bewusst, wie wichtig
so eine Mittagspause ist, wenn sie - wie
hier - dem Austausch und der Beratung
unter den WissenschaftlerInnen dient.
Danach konnten wir unsere bereits fest
gewordenen SDS-Gele und Agarplatten
verräumen bzw. lagerfähig machen. Da
es für heute keine passenden Aufgaben
mehr gab, wurden wir bereits gegen 15
Uhr entlassen und konnten so noch eine
Tour durch München starten. Und schon
wieder waren wir gespannt - was wohl
der nächste Tag so bringen würde? Wenn
alles nach Plan liefe, würde uns morgen
Lena Strube, eine Bachelor-Studentin, einiges zeigen. Naja, erstmal hieß es jetzt
schlafen und uns erholen, sodass wir
morgen voller Kräfte und viel Aufnahmevermögen erneut in das Abenteuer
starten können würden.
Dienstag, 9. Februar 2010:
Wieder einmal ausschlafen … Arbeitsbeginn um 10 Uhr - einfach Spitze,
so ein später Start in den Tag! Heute
hatten wir volles Programm: Mit Lena
führten wir eine Transformation von
Bacillus subtilis mit einem Plasmidvektor durch und stellten einige DNA-Gele her. Mit Miche befüllten wir die am
Vortag gegossenen Proteingele, färbten
und entfärbten diese um sie anschließend auswerten zu können. Außerdem
halfen wir Miche noch bei der Durch-
führung von Restriktionsverdau-Reaktionen, wobei unsere Pippetierfähigkeit
auf die Probe gestellt wurde. Und das
Photometer faszinierte uns wieder! Auf
Knopfdruck spuckt es dir deine Messwerte aus und macht somit das ständige
Herumtragen eines Blockes überflüssig.
Zum Neidisch-werden sind aber auch
die Bunsenbrenner, die sich von alleine,
ganz ohne Feuerzeug, ein- und auch wieder ausschalten. Das „Tratschen“ in der
Teeküche schätzten wir jetzt schon sehr:
Es entstanden immer äußerst spannende
Mittwoch, 10. Februar 2010:
Ein echt spannender Tag! Wir durften
mit Miche mittels His-Tag das GFP
(green fluorescent protein) aufreinigen.
Dieser Vorgang wird auch mit unseren
im Schullabor erzeugten Enzymen
stattfinden. Das GFP befand sich im
Zellinneren. Um daran zu kommen,
wurden die Zellen durch Ultraschallwellen zerstört und anschließend zentrifugiert, sodass Zellwandreste etc.
abgeschieden werden konnten. Im
nächsten Schritt bereiteten wir eine
Nickelsäule vor. Als wir dann die Proteinlösung überführten, konnte man
eine deutliche Grünfärbung der Säule
erkennen. Dieses Protein mit seiner
kräftigen giftgrünen Farbe ist wirklich
faszinierend! Die Säule bindet durch
die enthaltenen Nickelionen die mit
His-Tag versehenen Proteine. Da auch
andere, nicht gewünschte Proteine an der
Säule schwach binden können, werden
diese nur leicht haftenden Proteine vor
dem Äquilibrieren noch durch mehrere
Waschgänge gelöst. Dann wurde eluiert,
was bedeutet, dass man die an der Säule
mit dem His-Tag spezifisch gebundenen
Proteine „erntete“, also von der Säule löste. Diese sollten jetzt rein sein. Per Photometermessung bestimmten wir auch
gleich die Proteinkonzentration, die uns
gute Arbeit bestätigte. Das aufgereinigte
Protein sowie auch die einzelnen Waschlösungen würden wir dann morgen auf
ein Gel auftragen.
Miche nahm uns heute außerdem noch
auf eine „Wanderung“ durch das echt
riesengroße MPI mit: zu Lissy, der Herrscherin über das Massenspektrometer.
Gespräche und Diskussionen. Diesmal bekamen wir einen Einblick,
wie es in der Wissenschaft wirklich
so läuft und was man als Wissenschaftler auf keinen Fall machen
sollte: Anscheinend kommt es immer wieder mal vor, dass ForscherInnen etwas veröffentlichen, was sie
nur ahnen, jedoch noch nicht fertig
bewiesen haben - allein des Ruhmes
wegen! Eigentlich unglaublich, oder?
Da so etwas in den meisten Fällen
früher oder später auffliegt und innerhalb von Tagen die gesamte Wissenschaftsszene Bescheid weiß, sind
solche „inkorrekten Behauptungen“
aber ziemlich riskant und haben
schon viele Jobs gekostet.
Nach diesem Tag war auch endlich
das Rätsel über die Funktion des
Massenspektrometers, zumindest
im Groben, geklärt. Miche hat sich
wirklich bemüht, uns die äußerst
komplexe Funktionsweise etwas näher zu bringen, aber ganz werden
wir es wohl nie verstehen. Jedenfalls ist es einfach unvorstellbar, was
heutzutage schon alles möglich ist!
Es ist wirklich beeindruckend, was
dieses nicht gerade kleine Gerät leisten kann! Aus nur wenigen μl einer
Probe ermittelt es die Masse eine
Moleküls fast auf den kDa (KiloDalton) genau.
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Synthetische Biologie am Prüfstand Schule
HLFS Ursprung 2009 -2011
Erlernte Methoden
Donnerstag, 11. Februar 2010:
Schön langsam bekamen wir einen
Überblick über die am häufigsten
gebrauchten Labortechniken. Nachdem wir tags zuvor Proteine aufgereinigt hatten, war heute DNA an
der Reihe. Diesmal wurden die Zellen chemisch (durch NaOH) aufgeschlossen. Durch einen Puffer fielen
störende Proteine und Kohlenhydrate aus, welche wir abzentrifugierten. Die DNA blieb im Puffer gelöst
und konnte direkt in die vorbereiteten Säulen überführt werden. Nach
dem Äquilibrieren wurde die DNA
zuerst mit Isopropanol und anschließend mit Ethanol gewaschen. Zuletzt
haben wir die DNA getrocknet und
in Wasser gelöst. Mit dem Nanotrop
konnte die genaue Konzentration
bestimmt werden. Zum Abschluss
dieses Tages ließen wir dann ein
Gel mit den gestrigen Proben von
der GFP-Aufreinigung laufen und
brachten das aufgereinigte GFP zur
Massenspektrometer-Untersuchung.
Mal schauen: Mit ein bisschen Glück
war Lissy nicht zu beschäftigt und
wir würden morgen schon die Messwerte bekommen ...
26
Freitag, 12. Februar 2010:
Und schon ist eine Woche um! Wir
waren beide sehr überrascht, wie
schnell diese Semesterferien vergangen waren. Den Freitag nützten
wir, um alle Ergebnisse dieser Woche
vollständig auszuwerten und zu dokumentieren. Außerdem hatten wir noch
das Glück, den echten wissenschaftlichen Vortrag eines Professors namens Dr. Mohamed A. Marahiel von
der Universität in Marburg besuchen
zu können. Er fasste in einer Stunde
die Ergebnisse zusammen, die er mit
seiner Arbeitsgruppe in 20 Jahren erarbeitet hatte. Echt spannend! Er hatte
erforscht, dass es neben den Ribosomen noch einen anderen Weg gibt,
wie kleine Proteine (Peptide) entstehen können. Auf diese Art und Weise
werden zum Beispiel Antibiotika in
Organismen produziert. Es war wirklich toll, einmal zu sehen, wie so etwas
abläuft. Dass wir kaum etwas verstanden haben, lag wohl nicht nur an der
englischen Sprache, sondern auch an
fehlendem Fachwissen. Aber wir nahmen es nicht so tragisch - schließlich
haben wir ja auch noch nicht studiert!
Zum Abschluss gingen wir alle gemeinsam in die Mensa mittagessen.
Bis wir unsere sieben Sachen beisammen hatten und mit der Verabschiedung von allen unseren netten „ArbeitskollegInnen“ fertig waren, war es
15 Uhr. Puh, geschafft! Gerade noch
rechtzeitig, dass Miche noch zum Fußballspielen kam und wir unseren Zug
erwischten. Etwas erschöpft waren wir
jetzt schon, nach dieser Woche voll
neuer Eindrücke und Erfahrungen.
Zweifel bestand jedoch keiner: Die
„geopferte“ Ferienwoche am MPI war
ein voller Erfolg und hat sich auf jeden
Fall ausgezahlt!
Hätten wir diese Gelegenheit nicht genützt, wir hätten es sicherlich bereut. Es
war eine einmalige Möglichkeit, Einblick
in den Alltag des Forscherlebens zu gewinnen. Durch diese „Schnupperwoche“
bauten wir unser Fachwissen und unsere
soziale Kompetenz gleichzeitig aus. Eine
größere Hilfe zur Studienwahl nach der
Matura kann es kaum geben!
Expressionstest:
Wir führten mit einem Barstar-Modellprotein einen Expressionstest durch.
Barstar ist ein kleines Protein, synthetisiert von Bacillus amyloliquefaciens.
Dieses Protein wurde zuvor von Miche
schon vorbereitet, indem er ein Stoppcodon in seine Sequenz eingebaut hat.
Durch den Einbau der synthetischen
Aminosäure P-Benzoyl-L-Phenylalanin (Bpa) könnte dieses Stoppcodon
überlesen werden.
Erwartung:
Wenn die Expression richtig funktioniert - das würde bedeuten dass das
Stoppcodon überlesen und an seiner
Stelle Bpa eingebaut wird - muss eine
Reinigung von GFPuv:
Bei der His-Tag-Methode wird die
DNA-Sequenz des zu isolierenden
Proteins um die Codons eines HisTags (His-Linker, bestehend aus sechs
Histidinresten) ergänzt. Dieser HisTag bindet spezifisch an ein Säulenmaterial mit zweiwertigen Nickel-Ionen.
Diese Spezifität gewährleistet, dass nur
das Fusionsprotein an das Säulenmaterial bindet.
Erwartung:
Mittels der His-Tag-Methode soll es
gelingen, das GFPuv effektiv aufzureinigen.
Durchführung:
• Aufschließen der Zellen mittels Ultraschall
• Abzentrifugieren der Zellbestandteile
• Vorbereiten der Nickel-Säule
• Aufreinigung des Proteins aus dem
Lysat (Binden des Proteins, Elution
des Proteins)
Bande bei ca. 10 kDa erscheinen.
Durchführung:
• Picken von Einzelkolonien und Ansetzen einer Flüssigkultur
• Kontrolle des Wachstums durch Messen
von OD bei 600 nm
• wenn OD-Wert bei ca. 0.6, Induktion
der Proteinexpression mit IPTG
• Ernte der Zellen nach 4.5 h Expression
bei 30 °C
Ergebnis:
Auf dem Gel ist keine Bande bei 10 kDa
sichtbar. Folglich wurde das Stoppcodon nicht überbrückt und auch die
synthetische Aminosäure Bpa nicht
eingebaut.
• Messung der Proteinkonzentration
• Vorbereitung der Probe für die Massenspektrometrie
• Fluoreszenz und UV Spektrum messen
Ergebnis:
Das 1. Foto des SDS-Gels wurde unter
UV-Licht gemacht, hier sind die Banden
kaum zu erkennen. Für das 2. Foto wurden die Proteine eingefärbt. S: Standard
Proteinmarker (5μl), P: Zellpellet; D:
Durchfluss; W 1-3: Waschgang 1-3; GFP:
aufgereinigtes Protein/GFP.
Auf dem 2. Bild kann man deutlich sehen,
wie viele Proteine verschiedener Länge
bereits bei dem Durchfluss und 1. Waschgang abgeschieden wurden. Beim 2. und
3. Waschgang war die Säule schon gesättigt, weshalb sich in den Waschlösungen
auch geringe Mengen des GFPs befinden.
Dies ist an den zwei Banden mit 25 kDa
zu erkennen, welche auf gleicher Höhe
mit der des aufgereinigten GFPs sind. Die
dicke Bande in der Spalte GFP zeigt, dass
die Aufreinigung gut funktioniert hat.
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Synthetische Biologie am Prüfstand Schule
HLFS Ursprung 2009 -2011
Im Massenspektrometer wurde die
genaue Masse des aufgereinigten
Proteins bestimmt. Anhand des
folgenden Graphen ist ersichtlich,
dass das GFP eine Masse von 28014
kDa hat.
Transformation eines Shuttlevektors
in Bacillus subtilis:
Erwartungen:
Der Bacillus-subtilis–Stamm, bei
welchem das Gen zur Amylaseproduktion „ausgeschaltet“ wurde,
sollte einen Shuttlevektor mit Amylasegen aufnehmen und so wieder
zur Amylaseproduktion angeregt
werden.
Schüttler sollten die Zellen die Plasmide aufgenommen haben und somit auch antibiotikaresistent sein)
• die Zellen werden auf eine Platte
aufgestrichen, über Nacht müssen
sich Kolonien bilden
Durchführung:
• die Bacillus subtilis-Kultur wir angesetzt
• bevor die Zellen die stationäre
Phase erreichen, werden sie geerntet (nach 5 h)
• einem Teil der Zellen wird EDTA
beigemengt (fördert eine spätere
Aufnahme der Vektoren)
• Plasmide werden dazugegeben
(nach zwei Stunden bei 37 °C im
Auf den Platten bildeten sich keine
Kolonien, folglich wurde der Vektor
nicht aufgenommen und die Zellen
waren somit nicht antibiotikaressistent. Ein möglicher Grund könnte
sein, dass wir EDTA verwendet haben
und nicht EGTA, wie es im Protokoll
steht.
Ergebnis:
In folgendem Diagramm ist das
Wachstum der Zellen dargestellt:
Aufreinigung von Plasmid- DNA/ Restriktionsverdau:
Erwartung:
Sauber aufgereinigte Plasmid- DNA
und Banden mit der richtigen Größe
am DNA-Gel.
Durchführung:
• Zellpellet lösen
• Zellen werden chemisch aufgeschlossen, durch Zugabe eines weiteren
Puffers fallen Kohlenhydrate, Proteine, etc. aus
• durch Zentrifugieren kann die gelöste DNA ohne ausgefallenen Stoffen
direkt in eine vorbereitete Säule überführt werden
• nach dem Equilibrieren wird die
DNA mit Isopropanol und Ethanol
gewaschen
• die getrocknete DNA wird in Wasser
gelöst
• mittels Nanotrop kann die Konzentration ermittelt werden
• Restriktionsverdau
• auf DNA-Gel auftragen
28
Ergebnisse:
Es ist bei jeder Probe eine deutliche Bande
zu erkennen. Bei den Proben 3, 4 und 5 hat
das Restriktionsenzym zweimal geschnitten, was man an den zwei Banden je Reihe
ablesen kann(bei 4500 und 800 bp).
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Synthetische Biologie am Prüfstand Schule
HLFS Ursprung 2009 -2011
EINDRÜCKE / STATEMENTS
Toni:
Gen- und Biotechnologie haben mich
schon immer fasziniert. Sie bieten eine
Menge von Vorteilen für die Landwirtschaft, die Lebensmittelindustrie und die
Medizin, die man sich zu Nutze machen
kann. Nun folgt die Synthetische Biologie, eine Wissenschaft, die noch viel mehr
Potential aufweist! Einfach unglaublich!
Man muss es selbst miterlebt haben, um
glauben zu können, was der Austausch
einer einzigen Aminosäure bei einem Enzym bewirken kann. Am spannendsten
finde ich die Versuche mit dem neuem
Enzym. Dafür wird eine Menge an Kreativität gefordert. Faktoren wie Temperatur,
pH-Wert und viele weitere Bedingungen
schaffen ein breites Spektrum für Tests,
doch die Ideen gehen uns nicht aus. Die
Spannung bleibt bis zum Endresultat aufrecht. Ob das „verbesserte“ Enzym später
Verwendung finden wird, wird sich erst
herausstellen.
Ich bin mir sicher, dass die Synthetische
Biologie in der Zukunft eine wichtige Rolle spielen wird. Die Wissenschaft schläft ja
nicht!
Simone:
Ich bin das erste Mal bei einem GBT Projekt dabei und absolut begeistert! Zuvor
hätte ich nie gedacht, dass so viel Arbeit
einen so riesigen Spaß machen kann. Besonders toll fand ich die Zusammenarbeit
mit den ForscherInnen vom MPI - Birgit
und Miche. Sie lieferten uns auf jede unserer Fragen ausführliche Antworten, die
auch für uns SchülerInnen verständlich
waren. Ein weiterer toller Punkt: Unsere
Ideen, egal wo und wann, waren immer
erwünscht und wurden vor allem auch
ernstgenommen. Wir durften von uns ausgedachte Versuche selber planen und dann
auch durchführen, was die ganze Arbeit
noch viel spannender machte. Auch die
kritischen Sichtweisen wurden nie außer
Acht gelassen und über mögliche Risiken
wurde diskutiert - meiner Meinung nach
ist das besonders wichtig, da man alles von
zwei Seiten betrachten muss.
Alles in allem ein echt super-interessantes,
gut organisiertes Projekt!
30
Pilot:
„Synthetische Biologie“, da fasziniert mich
schon der Name, weil das ist ja quasi ein
Widerspruch in sich. Als sich das bunt
zusammengewürfelte Team aus 4 Klassen
mit einem derartigen Engagement auf die
Arbeit stürzte, sodass unsere Kooperationspartner vom Max-Planck-Institut Martinsried ins Schwitzen kamen, da wollten
wir immer mehr: Eine synthetische Katalase produzieren, und dann noch Amylase, was für den Klimaschutz tun, neue
Gesetze anregen, Sicherheitsfragen diskutieren u.v.m. Ein unglaubliche Dynamik
entstand. Jeder brachte seine Stärken ein,
jeder kämpfte, wenn es zeitlich eng wurde,
in den Ferien, an Sonntagen in den Nächten wurde gearbeitet. Ein verschworenes
Team, das auf keinen Fall mit Frankenstein
in Verbindung gebracht werden möchte,
weil: wer sowas sagt, hat nicht verstanden,
was Synthetische Biologie ist und den Wert
unserer Arbeit nicht erkannt.
Julian:
Über SynBio mach ich mir eigentlich erst
Gedanken, seit ich erfahren habe, dass wir
sie als Thema im heurigen Projekt bearbeiten werden. Ich habe mich ein bisschen im
Internet erkundigt und war fasziniert, was
nicht alles möglich ist. Ich dachte schon,
das Bild, dass ich von der SynBio hatte,
könnte nicht besser werden, doch umso
mehr ich mit dem Projekt vertraut wurde,
desto überzeugter von der SynBio war bzw.
bin ich. Stellen Sie sich vor, man könnte die
Außenanforderungen und die Umsatzkraft
von Industrieenzymen nach Belieben verändern! Wissen Sie, wieviel Geld man damit sparen könnte? Ganze Arbeitsschritte
in der Industrie könnte man auslassen
und somit auch weniger Energie verbrauchen, was wiederum den Klimaschutz
fördern würde. Man ist noch nicht soweit, dass man alles gezielt und schnell
verändern kann, aber man sollte diese
Art der Forschung auch nicht verbieten,
nur weil einige Unwissende Angst haben
und glauben die SynBio wäre eine Gefahr
für die Umwelt. Wir zum Beispiel haben
in unserem Projekt mit auxotrophen Organismen gearbeitet, die außerhalb ihres
Nährbodens sofort sterben würden. Wie
sollte sich diese neue Art der Forschung
sonst entwickeln, es braucht einfach Zeit.
Vielleicht bekommt die SynBio auch irgendwann einmal die Zustimmung der
Menschheit und wird nicht mehr von Unwissenden als Frankenstein-Wissenschaft
verdammt. Mich hat die SynBio gefesselt,
das muss ich ehrlich zugeben. Ich bin zwar
noch Schüler und kein Experte auf diesem
Gebiet, doch anhand dessen, was ich im
Internet und Zeitschriften gelesen habe,
oder auch im Laufe des Projekts erfahren
habe, finde ich, dass diese Wissenschaft
unbedingt weitergeführt, verfeinert und
genutzt werden muss. Doch dies wird nur
funktionieren, wenn man den Menschen
ihre Angst nimmt und Ihnen gleichzeitig nahelegt welch endloses Potenzial in
der SynBio steckt. Unser Bericht über
dieses Projekt ist zum Beispiel ein kleiner
Schritt in diese Richtung.
Da ich zum ersten Mal bei so einem Projekt mitarbeite, war ich von Anfang an
begeistert wie gut unser Team zusammenarbeitet. Dankbar bin ich auch, dass
Birgit und Michael vom Max-PlanckInstitut gekommen sind und uns in die
gefinkelte Laborarbeit eingeführt, uns
alles erklärten haben und auch auf unsere spezifischen Fragen stets eine Antwort
wussten.
Einen Dank spreche ich auch an Konrad Steiner aus, durch den dieses Projekt
erst möglich wurde, das Spezialisten und
SchülerInnen verband.
Rupi:
Ich habe mich schon immer gerne mit Naturwissenschaften beschäftigt und mich
ein ums andere Mal von ihnen beindrucken lassen. Das waren Wissenschaften
wie Physik, Chemie, Biologie oder zuletzt
Gentechnik. Jetzt aber bin ich mitten in
einem Projekt, das quasi dabei ist, einer
neuen Naturwissenschaft, der Synthetische
Biologie bzw. SynBio, Gestalt zu verleihen und das alles in Zusammenarbeit mit dem
Max-Planck-Institut. Was für ein Gedanke! Seit neuestem faszinieren mich auch
die Rechtsfragen, auch weil mein Bruder
in diese Richtung studiert. Ab und zu bekomm‘ ich von ihm einen kleinen Vortrag
bezüglich Recht und daraus konnte ich
immer nur eins entnehmen: Es ist nahezu alles rechtlich geregelt. Im Fachjargon
nennt man das „Gesetzesflut“ bzw. „Regelungswut“. Umso mehr war ich verwun-
dert über die Tatsache, dass es zu SynBio
noch keinerlei Gesetze/Regelungen gibt.
Man darf also in diesem Bereich derzeit
alles machen, solange es nicht gegen ein
allgemein gültiges Gesetz verstößt. Das ist,
was ich an unserem Projekt fast noch cooler finde: Dass wir vielleicht eine Botschaft
aussenden können, um den Gesetzgeber
auf einen aufstrebenden Zweig der Wissenschaft aufmerksam zu machen, damit
Gesetze entstehen können, solange noch
Zeit ist und nicht erst dann, wenn die Zeit
drängt und unüberdachte Entscheidungen
getroffen werden.
Zum Schluss möchte ich noch Herrn Konrad Steiner hervorheben, der bei allen
Projekten enorm viel Arbeit, Motivation,
Verständnis und Kompetenz einbringt. Er
ist derjenige, der aus den SchülerInnen das
herauslockt, was sie am besten können.
Norbert:
Ich komme aus einer Landwirtschaft, daher
lagen meine Interessen immer schon wo anders als in einem Labor. Bei diesem Projekt
wirkte ich anfangs nur mit, weil ich einfach
etwas Neues sehen wollte. Doch dann dauerte es nicht lange und ich fand wirklich
gefallen am Projekt. Zum einen war es spannend zu sehen, mit welchen Möglichkeiten
die Forscher in den Laboren arbeiten können, zum anderen war es für mich - und
ich denke auch für alle anderen - eine große
Freude, gemeinsam an einem so tollen Pro-
jekt zu arbeiten. Bei der Vorbereitung erfuhren wir von unserem „Piloten“, Herrn
Konrad Steiner, welchen Stellenwert dieser
Themenbereich bereits auf der ganzen Welt
hat. Leider wird für die Forschung im Bereich der Synthetischen Biologie in Österreich nicht viel getan. Daher finde ich es umso
wichtiger, dass wir SchülerInnen jetzt schon
viel Arbeit geleistet und wichtige Erkenntnise für die Forschung gewonnen haben.
31
Synthetische Biologie am Prüfstand Schule
Michael:
„Synthetische Biologie“: Als ich erfuhr, das
würde unser Projektthema sein, war ich
zuerst planlos. Mit dem Begriff Biologie
konnte ich ja etwas anfangen. Aber was
synthetisch in dem Zusammenhang bedeutete, war mir unklar.
Auch deshalb war ich sehr gespannt auf
das Projekt, auf die Ergebnisse mindestens
genauso auf die Durchführung. Und meine Erwartungen sind nicht enttäuscht worden! Das Projekt war wissenschaftlich ein
glatter Erfolg, was allerdings nicht heißen
soll, dass wir immer nur streng wissenschaflich waren. Besonders die Gespräche
mit unseren Kollegen vom MPI waren
oft sehr interessant. Ich kann zurückblickend sagen, dass meine Unterhaltungen
mit Miche von Polymerasen bis zu Scrubs
reichten!
Das Projekt war für mich in vielen Hinsichten lehrreich. Ich habe nicht nur labortechnische Kenntnisse gewonnen, sondern habe auch von einem Profi Filmen
und Filme schneiden gelernt und bin mit
vielen Programmen (Photoshop, Magix)
vertraut geworden.
Was kann man sich von einem Projekt
mehr erwarten?
HLFS Ursprung 2009 -2011
Max:
Etwas völlig neues erschaffen? Ich habe
mich immer schon für das Erfinden von
Mechanismen interessiert. Bis ich mich
von der Biologie faszinieren lies. Und nun:
Beides kombiniert erfüllt den perfekten
Lebenstraum. Synthetische Biologie. Unumstritten ein Forschungszweig der Zukunft. Und die Möglichkeit, die ersten
Schritte an unserer Schule durchführen zu
dürfen ... ein einziger Traum.
Markus:
Ich war am Beginn des Schuljahres sofort
vom Thema SynBio begeistert, obwohl ich
zum Start des Projektes noch nicht genau
wusste, wo die wirklichen Unterschiede
zwischen der herkömmlichen Gentechnik und der Synthetischen Biologie lagen.
Doch als umso spannender erwies es sich
für mich, diese doch so gravierenden Differenzen durch die Auseinandersetzung
mit diesem hoch interessanten und zukunftsreichen Thema zu erkennen. Und
was gibt es besseres, als mit dieser Technik
gleich selbst im Labor zu arbeiten?
Katharina:
„SynBio? - Was ist das?“ Diese Frage stellte
ich mir noch am Anfang des Schuljahres
und ich wusste: Ich will darüber mehr wissen!
Ich bin jetzt schon das zweite Mal bei
einem GBT Projekt dabei und kann wirklich sagen, dass der Wissendurst danach
einfach nicht mehr aufhört. Wie jedes Jahr
gehört auch wieder ein motiviertes Team
dazu, was auch heuer wieder der Fall war.
Man kann wirklich sagen: Wenn das Team
nicht so überzeugt und motiviert gewesen
wäre, würden wir das heute nicht schreiben. Auch Hut ab vor Herrn Steiner, der
uns immer unterstüzt hat und dieses Projekt überhaupt ermöglichte.
Hanna:
Auch heuer wurde im Freifach Gen- und
Biotechnologie wieder ein tolles Projekt
gestartet. Gen- und Biotechnologie klingt
jetzt vielleicht für viele NEGATIV, jedoch
steckt hinter diesen Wörtern noch viel, viel,
viel mehr als man glauben könnte bzw. so
32
hört. Nach unserem Riesen-Erfolg mit dem
letztjährigen Projekt „Wenn Lifestyle krank
macht“ habe ich gleich gewusst: Beim neuen Projekt muss ich wieder dabei sein.
Projekte sind jedes mal viel Arbeit, aber
sie haben mir gezeigt, dass man mit einem
gutem Team und Projektleiter und viel Motivation einiges auf die Beine stellen kann.
Durch die Super-Zusammenarbeit innerhalb des Teams und mit dem Max-PlanckInstitut wurde auch dieses Projekt zum Erfolg und ein Riesen-Erlebnis für uns alle.
Ein Einblick in eine neue Materie: Synthetische Biologie. Klingt vielleicht unheimlich, ist jedoch richtig interessant und wir
waren erstaunt, was alles in unserem Schullabor möglich ist. Alle Ergebnisse wurden
immer mit Spannung erwartet und natürlich wurde mit Fotos und Laborberichten
alles genauestens dokumentiert. ;-)
diesem Bereich sogar eine kleine Vorreiterrolle in Österreich einnehmen konnten.
Auch im Labor konnten wir durch das Arbeiten mit echten Profis sehr viel lernen.
Andi:
In unserem heurigen Projekt ging es um
„synthetische Biologie“. Da niemand von
uns wirklich etwas mit diesem Begriff anfangen konnte, mussten wir uns erstmal
in die Materie vertiefen. Wir hatten viele
Ideen, viele Vorschläge, und nicht alles
konnten wir unterbringen. Doch letztendlich war es ein sehr lehrreiches und spannendes Projekt. Besonders die Laborarbeit
lag sehr in meinem Interesse.
Lorenz:
Während meiner ganzen Schulzeit haben
mich naturwissenschaftliche Fächer wie
Physik, Chemie, Biologie, Gen- und Biotechnologie brennend interessiert. Und
auch am Beginn dieses Schuljahres machten wir uns wieder einmal auf die Suche
nach einem ganz neuen, super-interessanten Thema. Schlussendlich entschieden
wir, uns mit Synthetischer Biologie zu beschäftigen. Nach dem ersten Studieren von
einigen Texten zu diesem Thema waren wir
von den unbeschreiblichen Möglichkeiten
fasziniert, die diese Technologie bietet.
Natürlich machten wir uns sofort über die
möglichen Risiken Gedanken, die sich bei
einem unkontrollierten Gebrauch ergeben
könnten. Ich finde es besonders wichtig,
dass man sich mit neuen Technologien
beschäftigt und diese versteht, lernt, einen
kritischen Standpunkt einzunehmen, die
Vorteile zu verstehen und die möglichen
Risiken abzuschätzen. Ich hoffe, dass es,
sobald das Thema „Synthetische Biologie“
öffentlich diskutiert wird, nicht wieder zu
einer „Panikmache“ kommt, wie das bei
der Gentechnik der Fall war. Eine vernünftige, kritische Diskussion über das Thema
Synthetische Biologie wäre eines der wichtigsten Ziele in diesem Schulprojekt. An
dieser Stelle möchte ich mich auch bei unserem Projektleiter Professor Dr. Konrad
Steiner, dem Motor dieses Projekts, bedanken. Er stellte die nötigen Kontakte mit top
WissenschaftlerInnen her, ohne deren Hilfe wir niemals so weit gekommen wären.
Er trieb uns an und mit seiner Fähigkeit,
mitreißende Motivationsreden zu halten,
hat er das Gelingen unseres Experiments
erst möglich gemacht.
Hemets Flo:
Wir wussten wenig über SynBio - dafür
war die Arbeit mit dieser Technik umso
spannender. Natürlich ist es sehr interessant, in einem komplett neuen Bereich zu
arbeiten. Es freut mich sehr, dass wir in
Klinga:
Ich darf nun schon zum zweiten Mal bei
einem Projekt des Gen- und Biotechnologie Freifaches an unserer Schule teilnehmen und bin abermals begeistert, was eine
Truppe von forschungsmotivierten Schü-
Sepp:
Die Freude, dass ich heuer beim Großprojekt „SynBio“ mitarbeiten durfte, war
besonders groß, da ich am letztjährigen
Projekt aufgrund schulischer Komplikationen „nur“ in dem ebenso interessanten
Kleinthemenpark meine Interesse an
neuartigen Technologien nähren konnte.
Aufgrund des hohen Andranges im Labor habe ich mich dafür entschieden,
meine Kenntnisse im ethischen Bereich
zu erweitern.
lerInnen bewerkstelligen kann! Dieses
Jahr widmeten wir uns einem neuen Wissenschaftszweig, der Synthetischen Biologie. Von Anfang an war ich überwältigt,
welches Potential in der Lehre vom ‚Reißbrettleben‘ stecken könnte. Man bedenke
nur die Möglichkeit, ein völlig neuartiges
Lebewesen im Labor von Grund auf zu
gestalten und zu erzeugen. Bakterien
könnten Treibhausgase in Baustoffe verwandeln, Medikamente könnten so billig
erzeugt werden wie noch nie - das Anwendungsspektrum der SynBio ist theoretisch
unbegrenzt. Ein langjähriger Traum vieler
WissenschaftlerInnen würde damit erfüllt. Natürlich ist die Technik dazu noch
nicht ausgereift, jedoch nähern wir uns
in riesigen Schritten vielversprechenden
Ergebnissen. Ich hoffe, wir konnten mit
unserer Arbeit das Verständnis für eine
aufstrebende Technologie ein wenig erweitern, wobei wir speziell auch auf den
Sicherheits- und Ethikaspekt aufmerksam
machen wollten. Besonders viel Spaß hat
mir auch wieder die Laborarbeit gemacht,
wobei ein großer Dank den ForscherInnen
vom Max-Planck-Institut gebührt. Danke
für ein tolles Projekt!
Birgit:
Ich war sehr begeistert vom Enthusiasmus aller Teilnehmer. Eure Motivation
war tatsächlich grenzenlos und Euer Forscherdrang überwältigend. Ich würde mir
eine ähnliche Begeisterung auch bei meinen Studenten wünschen. Es hat mir sehr
großen Spaß gemacht, mit Euch zu arbeiten, ich glaub wir waren ein echt gutes
Team. Das schöne Resultat unserer Be-
mühungen spricht ja auch für sich. Ich bin
auch sehr beeindruckt, dass SchülerInnen
sich mit einer ganz neuen Technologie so
eingehend auseinandersetzen wollen. Einerseits fachlich durch das Erlernen neuer Methoden (von denen andere SchülerInnen meist nicht mal was im regulären
Unterricht hören), andererseits aber auch
in Bezug auf die ethischen Fragen, die
neue Technologien immer aufwerfen. Die
Diskussion mit Markus Schmidt hat diese
Aspekte sehr gut beleuchtet. Mein Fazit:
Das war ein rundum gelungenes Projekt!
Cool, dass ich mitmachen durfte!
Miche:
Ich konnte während meiner Doktorarbeit bisher einige Erfahrungen mit der
Betreuung von Studenten - sei es nun bei
Praktika an der Uni oder bei Bachelor/
Masterarbeiten direkt bei uns im Labor
- sammeln. Als ich mich zur Betreuung
dieses Schülerprojekts bereit erklärte,
wusste ich jedoch nicht genau, was auf
mich zukommen würde. Dementsprechend überrascht war ich auch von der
Professionalität, der Auffassungsgabe,
dem Fachwissen und der Einsatzbereitschaft der ganzen Gruppe. Es hat mich
wirklich sehr beeindruckt, was sich im
Rahmen eines solchen Schulprojekts alles realisieren lässt, wenn die beteiligten
Personen wirklich dahinterstehen und
sich engagieren. So ein Projekt hätte ich
mir zu Schulzeiten auch gewünscht!
Mir hat es wirklich sehr großen Spaß gemacht, mit Euch zu arbeiten! Außerdem
hab auch ich dabei eine Menge dazugelernt!
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Synthetische Biologie am Prüfstand Schule
HLFS Ursprung 2009 -2011
SPONSOREN / PARTNER
TEAM
HLFS URSPRUNG
Max-Planck-Institut für Biochemie, Martinsried BRD
Altendorfer Rupert
Brunschmid Martin
Gimpl Anton
Gratzer Julian
PD Dr. Nediljko Budisa
Grömer Michael
Habl Maximilian
Harz Andreas
Hemetsberger Florian
Hemetsberger Norbert
Klinger Florian
Lichtmannsperger Katharina
Pendl Markus
Pfleger Johanna
Prof. Dr. Konrad Steiner, Projektleitung
Reiter Simone
Schwaiger Lorenz
Strobl Josef
Lena Strube
Dr. Birgit Wiltschi
Mag. Michael Hösl
Graphik, Film, Web
Mag. (FH) Sonnleitner Daniela
Stockinger Markus
Mag. Russegger Harald
Senior „Projektler“
Kreuzeder Andreas
Strieder Emanuel
Kontakt: [email protected]
Anna und Univ.Prof. Dr.
Hans Adam
Gemeinde Elixhausen
Bildungsförderungsfonds für Gesundheit und Nachhaltige Entwicklung
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