IMPFUNGEN IMPFUNGEN UND HYGIENE 2 Inhalt » Grundsätzliches » Historisches » Hintergrund » Der Impfkalender » Aktuelle Entwicklungen IMPFUNGEN UND HYGIENE 3 Grundsätzliches » Definition: Die Impfung ist eine präventive Maßnahme gegen » » Infektionskrankheiten Impfung = Schutzimpfung = Vakzination Aktivierung des Immunsystems gegen spezifische Stoffe » Vorsicht mit den Begriffen!: » Beimpfung (Biologie): Übertragung von Bakterien auf einen Nährboden » Impfung (Chemie): Einbringen von Kristallisationskeimen in unterkühlte Schmelzen IMPFUNGEN UND HYGIENE 4 Grundsätzliches IMMUNSYSTEM INFEKTIOLOGIE HYGIENE IMPFUNGEN IMPFUNGEN UND HYGIENE 5 Historisches » Bis ins 19. Jh. immer wiederkehrende Seuchen und Epidemien ohne wirksame » » » » Gegenmaßnahmen Z. B. Pocken mit einer Letalität von 30 % Frühe Versuche der Variolation (Versuch der Immunisierung durch absichtliche Infektion) bereits um 200 v. Chr. in China Der englische Arzt Edward Jenner (1749 – 1823) gilt als „Vater der aktiven Immunisierung“ Vorwissen: Nach überstandener Kuhpockenerkrankung bestand Immunität gegen Pocken, bereits mehrere Immunisierungen mit Kuhpockenlymphe… IMPFUNGEN UND HYGIENE 6 Historisches (Fortsetzung) » 1796: Absichtliche Infektion eines Jungen mit Kuhpocken => Immunität gegen » » » » „gewöhnliche Pocken“ Impfstoff von Kühen, daher nannte Jenner den Impfstoff „Vaccine“ (lat. vacca, Kuh) Die Ursache von Infektionskrankheiten war nach wie vor unbekannt (!) 2. Hälfte des 19 Jh.: » Louis Pasteur – Keimtheorie » Robert Koch – Nachweis von Krankheitserregern (Bacillus anthracis und Mycobacterium tuberculosis) Großer Zeitsprung: 1980 erklärte die WHO die Welt für pockenfrei IMPFUNGEN UND HYGIENE 7 Hintergrund: Einteilung und Prinzipien Lebendimpfstoff Aktive Impfung Totimpfstoff Passive Impfung: Gabe von Antikörpern IMPFUNGEN UND HYGIENE 8 Hintergrund: Aktive und passive Impfung » Aktive Impfung: Immunsystem lernt (s. „Immunologisches Gedächtnis“) Spez. Reaktion möglich („Schlüssel-Schloss-Prinzip“) Schnelle Reaktion möglich „Immunkompetenz“: Impfstoff => als Antigen erkannt => Prägung immunkompetenter Leukozyten „Gedächtniszellen“ » Aktive Immunisierung (aber keine Impfung): Hyposensibilisierung (s. Allergie) Passive Impfung: Injektion eines Immunserums mit hoher Konzentration an Antikörpern Notfallmaßnahme im Sinne einer Postexpositionsprophylaxe Z. B. Verschmutzung der Wunde (Tetanus!), Tierbiß (Tollwut!), Nadelstichverletzung (Hep. B!) Speziell: Antivenin nach Schlangenbissen u. a. IMPFUNGEN UND HYGIENE 9 Hintergrund: Applikation » Intramuskulär in den Oberarm (M. deltoideus) – die meisten aktiven Schutzimpfungen » » » » » Intradermal (in die Haut) Oral („Schluckimpfung“) Nasal (in die Nase) Bei Kindern auch in den Oberschenkel (M. vastus lateralis) Injektion in den Gesäßmuskel (M. glutaeus maximus) gilt als obsolet (geringe Wirksamkeit, häufige Komplikationen) IMPFUNGEN UND HYGIENE 10 Hintergrund: „Nestschutz“ » Mutter-Kind-Immunisierung, „Leihimmunität“ » Antikörper via Placenta » Antikörper via Muttermilch » Schutz für einige Wochen/ Monate in gewissem Umfang » Empfehlung zu Kinderimpfungen frühzeitig (s. Impfkalender) » Keine Lücke in der Erregerabwehr IMPFUNGEN UND HYGIENE 11 Hintergrund: Wirksamkeit und Sicherheit Umfangreiche Studien zur Wirksamkeit der Impfungen (s. Centers for Disease Control and Prevention u. a.), z. B.: IMPFUNGEN UND HYGIENE 12 Hintergrund: Wirksamkeit und Sicherheit » Die heute empfohlenen Impfungen (s. Impfkalender) sind in der Regel » sehr gut verträglich! Unterscheidung von Impfreaktion und Impfkomplikation » Impfreaktion: Vorübergehende Symptome (leichte Schmerzen an der Injektionsstelle, Abgeschlagenheit etc.), beachte „Noceboeffekt“, in Doppelblind-Studien zeigten die „Gruppe Impfstoff“ und die „Gruppe Placebo“ quantitativ und qualitativ ähnliche Nebenwirkungen (!) » Impfkomplikation: Lebendimpfstoffe können selten zur Erkrankung führen, z. B. „Impfmasern“ in 3 bis 5 %, jedoch in der Regel milderer Verlauf IMPFUNGEN UND HYGIENE 13 Hintergrund: Wirksamkeit und Sicherheit » Meldeverpflichtung für Ärzte nach Infektionsschutzgesetz! » Aktuelle Informationen zur Impfsicherheit auf der RKI Website/ STIKO » Impfsicherheit heute, Schneeweiß et al, Artikel im DÄB 2008 (online verfügbar) Ergebnis: Die Unbedenklichkeit und die Sicherheit moderner Impfstoffe werden durch große klinische Studien vor der Zulassung ermittelt. Nach der Zulassung wird die Sicherheit des Impfstoffs ständig überwacht und entsprechende Ergebnisse werden veröffentlicht. Diskussion: Die Prüfung der Daten zeigt, dass die vorgebrachten Zweifel an der Sicherheit von Impfstoffen unbegründet sind. Dtsch Arztebl 2008; 105(34–35): 590–5 IMPFUNGEN UND HYGIENE 14 Hintergrund: Fazit „Impfungen gehören zu den wichtigsten und wirksamsten präventiven Maßnahmen, die der Medizin zur Verfügung stehen.“ Impfinformation des RKI IMPFUNGEN UND HYGIENE 15 Hintergrund: Große Impfprogramme » Pocken: Pockenvirus, Übertragung durch Tröpfcheninfektion, schwere Infektionskrankheit mit hohem Fieber, typische Bläschen, Vernarbung, Komplikationen (Erblindung, Hirnschäden u. a.), Letalität 30%, konsequentes Impfprogramm der WHO, 1980 Erklärung der globalen Pockenfreiheit IMPFUNGEN UND HYGIENE 16 Hintergrund: Große Impfprogramme » Kinderlähmung (Poliomyelitis, „Polio“): » » Poliovirus, neurotropes Virus, in 10 bis 20 % Komplikationen (α-Motoneurone des Rückenmarks, Lähmungen u. a.) 1962 Einführung der oralen Schutzimpfung in D, Rückgang der Erkrankungen um 99 % innerhalb von 4 Jahren! Globale Ausrottung der Polio ist WHO-Ziel IMPFUNGEN UND HYGIENE 17 Hintergrund: Große Impfprogramme » » » » Masern: Masernvirus, typisches Masernexanthem, Infektionskrankheit, Komplikationen: Lebensbedrohliche Enzephalitis u. a. In D ca. 90 % Durchimpfungsraten bei Schulanfängern Masernausbruch in Berlin, März 2015, s. z. B. SZ-Artikel „Impfverweigerer aus LifestyleGründen“ (online verfügbar) und Tod eines anderthalb jährigen Jungen „Impfmüdigkeit“: Gefährdung des eigenen Kindes und lebensbedrohend für Säuglinge, alte und immundefiziente Menschen IMPFUNGEN UND HYGIENE 18 Hintergrund Zahlen aus Meyer im Bundesgesundheitsblatt IMPFUNGEN UND HYGIENE 19 IMPFUNGEN UND HYGIENE 20 Der Impfkalender Quelle: Impfkalender der STIKO, Epid. Bulletin 34/ 2014 IMPFUNGEN UND HYGIENE 21 IMPFUNGEN UND HYGIENE 22 Tetanusimpfung » » » » Grundimmunisierung im 1. Lebensjahr (4 Termine) Auffrischimpfung 1 mit 5-6 Jahren Auffrischimpfung 2 mit 9-17 Jahren Ab 18. Lebensjahr alle 10 Jahre, s. Impfpass, Hausarzt! » » Wiederholung: Welche Krankheiten werden durch Zecken übertragen und was sind das für Mikroorganismen? Impfempfehlung (Quelle RKI Website FAQ): » Personen, die in FSMERisikogebieten Zecken exponiert sind » Personen mit beruflicher Gefährdung » Reisen (reisemed. Beratung!) FSME-Risikogebiete, Quelle www.zecken.de mit Quellenangabe zum RKI IMPFUNGEN UND HYGIENE 24 IMPFUNGEN UND HYGIENE 23 FSME-Impfung IMPFUNGEN UND HYGIENE 25 Aktuelle Entwicklungen (Beispiel) » Thema „Impfung gegen HIV“: » Erstmals wurde gezeigt, dass Antikörper beim Menschen einen » » » therapeutischen Effekt haben (Spiegel Online Wissenschaft, April 2015, mit Link zur Originalveröffentlichung in „Nature“) Phase-1-Studie mit dem Fazit, dass die Immuntherapie für diese Indikation weiter untersucht werden sollte Problem der Virusänderung bleibt Hoffnung der Forscher, dass diese Antikörpertherapie Grundlage für eine HIV-Impfung sein könnte sehen andere skeptisch (z. B. Überla, Erlangen, klinische und molekulare Virologie): Spezifische AK-Bildung selbst bei infizierten Menschen selten und dann erst nach mehreren Jahren ?! IMPFUNGEN UND HYGIENE 26 Zusammenfassung » Definition der Impfung » 2 grundsätzliche Formen der Impfung » Nutzen-Risiko-Verhältnis » Der Impfkalender IMPFUNGEN UND HYGIENE 28 HYGIENE INHALT: » Grundsätzliches » Hintergrund Mikrobiologie » Dekontaminationsmaßnahmen » Hygiene im Krankenhaus » Hygiene in der Ergotherapie » Rechtliche Grundlagen IMPFUNGEN UND HYGIENE 29 Historie » Situation im Mittelalter: Notdurft auf » » der Straße, Schlachtabfälle, freilaufende Haustiere, Regen => katastrophale hyg. Situation mit entsprechenden Folgen 19. Jahrhundert erkannte Max von Pettenkofer die Ursache für immer wiederkehrende Seuchen in dieser schlechten Wasserversorgung und Wasserentsorgung Einführung der Kanalisation IMPFUNGEN UND HYGIENE 30 Chirurgie in der 1. Hälfte des 19. Jh. vs. aktuell » Hygiene und Desinfektion hielt man nicht für notwendig: Keine Reinigung von Instrumenten, Wunden von verschiedenen Patienten wurden nacheinander mit demselben Schwamm gereinigt…! IMPFUNGEN UND HYGIENE 31 Ignaz Semmelweis, Ergo 8.6.15 » Ignaz Semmelweis führte in 1840er Jahren den Nachweis, dass Desinfektion die Übertragung von schweren Krankheiten eindämmen kann: Klinik für Geburtshilfe in Wien: Sterberate durch Kindbettfieber war in Abteilung mit Medizinstudenten wesentlich höher als in Abteilung mit Habammenschülerinnen Kollege wurde durch Studenten mit Skalpell verletzt und starb wenige Tage später an einer Sepsis, ähnlicher Verlauf! Geburtshilfe nach Leichensektion => Gefahr der Infektion! Anweisung an Studenten zur Desinfektion der Hände mit Chlorkalk und Senkung der Sterberate von 12,3 auf 1,3 % Anfängliche Ignoranz IMPFUNGEN UND HYGIENE 32 Definition HYGIENE = INFEKTIONSPROPYHLAXE …oder etwas umständlicher: Hygiene ist definiert als die vorbeugende Medizin, d.h. die Gesamtheit aller Bestrebungen und Maßnahmen zur Verhütung von Krankheiten und Gesundheitsschäden beim Einzelnen (Individualhygiene) und bei der Allgemeinheit (Allgemeinhygiene), besonders hinsichtlich der durch das Zusammenleben der Menschen (Infektionskrankheiten und Epidemien) und durch den Beruf (Arbeitshygiene) entstehenden bzw. drohenden Erkrankungen (…) Ausführliche Definition nach Website des statistischen Bundesamtes. IMPFUNGEN UND HYGIENE 33 Gebiete der Hygiene » Individualhygiene: Individuelle Vorsorge (z. B. Impfungen), Ernährung und » » » gesunder Lebensstil, Körperpflege, Kleidung…Vorgaben des Arbeitgebers Hygiene im Arbeitsbereich Umwelthygiene: Wasser, Luft, Lebensmittel Sozialhygiene: Gesundheitsvorsorge für gefährdete Bevölkerungsgruppen (z. B. chronisch Kranke) IMPFUNGEN UND HYGIENE 34 Wichtige Begriffe » Ausscheider: Personen, die Krankheitserreger ausscheiden, z. B. Salmonellen, » » Routineuntersuchung in der Lebensmittelindustrie Epidemie, Endemie, Pandemie, s. Kapitel „Krankheitskonzepte/ Infektionskrankheiten“ Hospitalismus: Körperliche und seelische Schäden, die man sich im Krankenhaus zugezogen hat, heute eher gebräuchlich: Nosokomiale Infektion (s. dort) IMPFUNGEN UND HYGIENE 35 Wichtige Begriffe (Fortsetzung) » Infektion, Infektionskrankheit, s. Kapitel „Krankheitskonzepte/ » » Infektionskrankheiten“ Infektionsdosis: Anzahl an Mikroorganismen, die eine Infektion verursachen, z. B. Salmonellen ca. 10.000 vs. Noroviren nur 10 bis 50 (!) Infektiosität = Kontagiosität: Ansteckungsfähigkeit von Erregern (Bsp. folgen…) IMPFUNGEN UND HYGIENE 36 Wichtige Begriffe (Fortsetzung) » Inkubationszeit: Zeit zwischen der Aufnahme von Erregern und Symptomen » Inzidenz, Morbidität, Letalität, Mortalität, s. Kapitel „Epidemiologie“ » Kontamination: Verunreinigung » Nosokomiale Infektion: Infektion im Zusammenhang mit einer ambulanten oder stationären Maßnahme, Inkubationszeit!, Stichwort MRSA IMPFUNGEN UND HYGIENE 37 Ein paar Zahlen… » 6% Infektionsrate im Krankenhaus (ca.) » 800.000 (ca.) Fälle pro Jahr » 20.000 (ca.) bis 40.000 (ca.) Todesfälle » 1/3 der Fälle wären durch korrekte Hygienemaßnahmen vermeidbar IMPFUNGEN UND HYGIENE 38 Inhalt » Grundsätzliches » Hintergrund Mikrobiologie » Dekontaminationsmaßnahmen » Hygiene im Krankenhaus » Hygiene in der Ergotherapie » Rechtliche Grundlagen IMPFUNGEN UND HYGIENE 39 Hintergrund Mikrobiologie (Wiederholung) » Erreger von Infektionskrankheiten » 7 AKL Krankheitskonzepte abc.pptx (Folie 42) » Übertragungswege (Eigenschutz!) » 7 AKL Krankheitskonzepte abc.pptx (Folie 37) » Eintrittspforten » 7 AKL Krankheitskonzepte abc.pptx (Folie 38) IMPFUNGEN UND HYGIENE 40 Inhalt » Grundsätzliches » Hintergrund Mikrobiologie » Dekontaminationsmaßnahmen » Hygiene im Krankenhaus » Hygiene in der Ergotherapie » Rechtliche Grundlagen IMPFUNGEN UND HYGIENE 41 Dekontamination » Reinigung » Antisepsis » Desinfektion » Sterilisation IMPFUNGEN UND HYGIENE 42 Reinigung » Entfernung von Schmutz aller Art » Führt bereits zur Keimreduktion » Voraussetzung für alle weiteren Maßnahmen IMPFUNGEN UND HYGIENE 43 Antisepsis, Antiseptik » Inaktivierung von » Mikroorganismen auf lebendem Gewebe » Siehe auch Sepsis: Eindringen von Mikroorganismen in die Blutbahn „Blutvergiftung“ » Asepsis: Keimfreiheit von z. B. Wunden und Instrumenten zur Vermeidung einer Infektion Vor allen invasiven Maßnahmen, z. B. Blutentnahme IMPFUNGEN UND HYGIENE 44 Desinfektion » Desinfektion ist eine Hygienemaßnahme zur deutlichen Reduktion von » » » Krankheitserregern so dass eine Infektion unwahrscheinlich ist Einteilung von Desinfektionsmitteln nach Wirkung durch RKI (ABCD) Seifenfehler: Verminderung der Wirkung durch Seifenreste Eiweißfehler: Verminderung durch Proteine IMPFUNGEN UND HYGIENE 45 Chemische Desinfektion: Übersicht » Alkohole, Proteinkoagulation, Konzentration 60 bis 80 % » z. B. Händedesinfektion, » Jod, breites Wirkspektrum, CAVE Allergie » z. B. Haut und Wunden, » Chlor, breites Wirkspektrum, z. B. Wasser » Aldehyde, breites Wirkspektrum, z. B. Flächendesinfektion » U. v. a. m » Konzentration, Einwirkzeit, Anwendung nach Herstellerangaben! IMPFUNGEN UND HYGIENE 46 Physikalische Desinfektion » Ultraviolettes Licht für » Raumluft im OP und Laborräumen Thermisch für Wäsche und Instrumente IMPFUNGEN UND HYGIENE 47 Händedesinfektion für med. Personal » Hygienische Händedesinfektion: Hände des Personals = Keimüberträger Keimzahlminderung! Leitlinie Händedesinfektion und Händehygiene (!) Prinzip: Alle Bereiche erfassen, Einwirkzeit beachten (nach Herstellerangaben, mindestens 30 Sekunden) Aktuell: Individuelle Einreibetechnik unter besonderer Berücksichtigung von Finger und Daumen ist überlegen Vor Beginn sollten die Hände trocken und seifenfrei sein Hautpflege nicht vergessen, Hautschutzprodukte Kein Schmuck an Händen und Unterarmen (Keimnischen) IMPFUNGEN UND HYGIENE 48 Procedere nach Leitlinie… IMPFUNGEN UND HYGIENE 49 Procedere nach Leitlinie… IMPFUNGEN UND HYGIENE 50 Procedere nach Leitlinie… IMPFUNGEN UND HYGIENE 51 IMPFUNGEN UND HYGIENE 52 Aktion „Saubere Hände“, die 5 Indikationen zur Händedesinfektion, Krankenhaus ..\..\..\3) Module\Hygiene\Film ASH mit Lampe IMPFUNGEN UND HYGIENE 53 Händedesinfektion für med. Personal » Chirurgische Händedesinfektion: Für OP-Personal Aufwändiger: Waschphase Desinfektion, stärkere Keimzahlminderung, deutliche Risikoreduktion hinsichtlich intraoperativer Infektion S. Leitlinie Händedesinfektion im AWMF online Register Sterile Handschuhe anziehen (nur bei ganz trockenen Händen) IMPFUNGEN UND HYGIENE 54 Präoperative Desinfektion » Hautdesinfektion des » Patienten: S. Website der Deutschen Gesellschaft für KH-Hygiene IMPFUNGEN UND HYGIENE 55 …und da gibt‘s noch die: » Flächendesinfektion: » » Feuchtwischverfahren, Mittel sind aggressiver also Handschuhe benutzen Tauchdesinfektion Raumdesinfektion, z. B. Begasung mit Formaldehyd IMPFUNGEN UND HYGIENE 56 Sterilisation: Basics » Material wird möglichst vollständig von Mikroorganismen (Bakterien, Viren, » » » Pilze, etc.), Sporen (Ruheformen), DNA u. a. befreit In der Praxis gibt es keine 100% Sicherheit für eine komplette Sterilisation Es wird ein maximaler Restgehalt definiert (der dann minimal klein ist, z. B. max. 10 -6 KBE pro Einheit Sterilgut, bzw. darf max. ein vermehrungsfähiger Mikroorganismus in einer Million Einheiten Sterilgut vebleiben) Sterilproduktion in der pharmazeutischen Industrie, z. B. für Ampullen mit Injektionslösung IMPFUNGEN UND HYGIENE 57 Sterilisation: Verfahren (Auswahl) » Physikalische Verfahren » Thermisch: Erhitzen im feuchten » IMPFUNGEN UND HYGIENE 58 » Zustand (Dampfsterilisation) oder erhitzen im trockenen Zustand (Heißluftsterilisation) Bestrahlung: Gamma- oder Elektronenbestrahlung, z. B. OPHandschuhe, steril durch Bestrahlung (R – Radiation) Chemische Verfahren: Nassantiseptik, Trockenantiseptik Sterilisation: Geräte » Autoklav = Dampfsterilisator = Einwirkung » » » feuchter Hitze » Z. B. 5 Minuten bei 134 ⁰C und 3 bar Druck Heißluftsterilisator = Einwirkung von trockener Hitze » Z. B. 30 Minuten 180 ⁰C » Heute kaum mehr gebräuchlich, manche Bakteriensporen und Prionen werden nicht sicher abgetötet Gassterilisation mit Formaldehyd Gasplasma-Sterilisation mit Wasserstoffperoxid Autoklav Labor IMPFUNGEN UND HYGIENE 59 Quarantäne, » Q. ist die befristete Isolierung von Patienten mit Verdacht auf eine » bestimmte Infektionskrankheit (Drastisches) Bsp.: Ebola-Epidemie, Eintreffen des 1. Patienten in Europa/ Spanien IMPFUNGEN UND HYGIENE 60 Inhalt » Grundsätzliches » Hintergrund Mikrobiologie » Dekontaminationsmaßnahmen » Hygiene im Krankenhaus » Hygiene in der Physiotherapie » Rechtliche Grundlagen IMPFUNGEN UND HYGIENE 61 Wichtige Parameter hinsichtlich nosokomialer Infektionen » Der Patient (!) und sein Immunsystem » Die Erreger: » Virulenz („Infektionskraft“) » Kontagiosität („Ansteckungsfähigkeit“) » Resistenz („Widerstandsfähigkeit“) » Im KH relativ häufig Patienten mit geschwächter Abwehrlage » Im KH anderes Keimspektrum IMPFUNGEN UND HYGIENE 62 Nosokomiale Infektionen… » …und Lokalisation nach Häufigkeit » Harnwegsinfektionen (Katheter!) » Untere Atemwegsinfektionen (Pneumonie!) » Wundinfektionen » Sepsis » Andere IMPFUNGEN UND HYGIENE 63 Krankenhaushygiene » Im Klinikum Rechts der Isar dem Institut für med. Mikrobiologie, Immunologie » » » und Hygiene angegliedert Ziel ist die Prävention nosokomialer (d.h. im Krankenhaus erworbener) Infektionen Analyse von Infektionsrisiken, Erarbeitung geeigneter Präventionsmaßnahmen und Überwachung dieser Maßnahmen Infektionsschutzgesetz IMPFUNGEN UND HYGIENE 64 Hygieneplan » Auszug der Klinikum rechts der Isar Website/ Klinikumshygiene, 21.5.15: » …mit Vorgaben zu Desinfektion der Hände, Wäschehygiene, Abfallentsorgung, Dokumentation etc. IMPFUNGEN UND HYGIENE 65 Krankehaushygiene (Auswahl!) » Drei häufige multiresistente Erreger (Bakterien) im aktuellen Fokus (Website der „Aktion Saubere Hände“, Händehygienetag 2015) » MRSA = Methicillin resistente Staphylokokkus aureus » VRE = Vancomycin resistente Enterokokken » MRGN = Multiresistente gram negative Bakterien wie z.B. Escherichia coli IMPFUNGEN UND HYGIENE 66 » Viren: HIV und Hepatitis zu „MRSA“ » » » » » Abb. der CDC Website (Centers for Disease Control and Prevention): MRSA Bakterien und kutaner Abszess MRSA = Methicillin Resistenter Staphylococcus Aureus Resistenz gegen Methicillin (Antibiotikum) und auch die meisten anderen Antibiotika Meist nur Besiedelung (Nase, Rachen, Achseln, Leiste) Häufigkeit der Besiedelung bei gesunden Menschen nach Angaben des Bundesinstituts für Risikobewertung (aktualisierte FAQ vom 18.11.14): 1 bis 2%. Höhere Zahlen bei Tierärzten und Landwirten IMPFUNGEN UND HYGIENE 67 zu „MRSA“ » Informationen der BzGA Website (Bundeszentrale für » » » IMPFUNGEN UND HYGIENE 68 » gesundheitliche Aufklärung) Hauptübertragungsweg sind die Hände MRSA-Erkrankte und MRSA-Träger sind anstecken Besondere Gefährdung von Krankenhauspatienten, bei Immunsuppression, Diabetes, Patienten mit chronischen Wunden u. a. Schutz: Händehygiene und Desinfektionsmittel zu „MRSA“ » Ansteckung meist im » Krankenhaus In den Niederlanden erfolgreiche Reduzierung durch konsequentes Patientenscreening vor der Aufnahme „search and destroy“ IMPFUNGEN UND HYGIENE 69 Informationen zu „MRGN“ » Grundlage: Musterpräsentation von MRGN, Robert-Koch-Institut, 2013 » „Hygienemaßnahmen bei Infektionen oder Besiedelung mit » » » » multiresistenten gramnegativen bakteriellen Erregern“ MRGN = MultiResistente GramNegative Erreger Thematik primär in Krankenhäusern Enterobakterien, Klebsiellen, Pseudomonas aeruginosa, Acinetobacter baumanii Resistenz gegen klinisch wichtige Antibiotika IMPFUNGEN UND HYGIENE 70 Informationen zu „MRGN“ » Die vier klinisch relevanten Antibiotikagruppen: Cephalosporine der 3./ 4. Gen. Acylureidopenicilline Fluorchinolone Carbapeneme » 3MRGN: Resistenz gegen 3 der 4 Antibiotikagruppen » 4MRGN: Resistenz gegen 4 der 4 Antibiotikagruppen IMPFUNGEN UND HYGIENE 72 IMPFUNGEN UND HYGIENE 71 Tabelle (Bsp.) aus „Management von MRGN“ mit eigener Markierung Information von Fachpersonal wichtig! IMPFUNGEN UND HYGIENE 73 Viren » » » HIV und AIDS: S. Kapitel Prävention! Hepatitis B (HBV) » S. Kapitel Infektionen in spez. Krankheitslehre » Übertragung parenteral » Erheblich ansteckender als HIV! » Chronischer Verlauf möglich: Leberzirrhose – Leberkrebs » Impfung Hepatitis C (HCV) » Übertragung parenteral » Häufig chronischer Verlauf » Keine Impfung möglich IMPFUNGEN UND HYGIENE 74 Intensivstation » Besondere Anforderungen auf der Intensivstation: » Kleidung » Schuhe » Schleuse » Hygienemaßnahmen etc. » Information durch erfahrenes Personal vor Ort! ..\..\..\3) Module\Hygiene\Film ASH mit Lampe IMPFUNGEN UND HYGIENE 75 Inhalt » Grundsätzliches » Hintergrund Mikrobiologie » Dekontaminationsmaßnahmen » Hygiene im Krankenhaus » Hygiene in der Physiotherapie » Rechtliche Grundlagen IMPFUNGEN UND HYGIENE 76 Hygiene in der Ergotherapie » Direkter Kontakt mit Patienten: Postoperativ, chronisch krank, » » » » » immunsupprimiert… Tätigkeit im Krankenhaus Praxishygiene Übertragungswege: Hände (!), Geräte, Einrichtungsgegenstände, Wasser etc. Eigenschutz und Patientenschutz Enger Zeitrahmen und Hygiene IMPFUNGEN UND HYGIENE 77 Hygiene in der Ergotherapie » Hygienische Händedesinfektion zwischen 2 Patienten » Einmalhandschuhe bei offenen Wunden » Behandlungschronologie: Zuerst immunsupprimierte (infektionsgefährdete) » Patienten, dann Patienten ohne Infektion, dann infizierte Patienten Hygienische Aspekte bei Geräten und Hilfsmitteln => Anleitung durch Fachpersonal in der Praxis! IMPFUNGEN UND HYGIENE 78 Persönliche hygienerelevante Aspekte » Lange Haare zurücknehmen (Haargummi etc.) » Kein Nagellack, Schmuck, Piercings (Details in » » » » » Praxisanleitung) Im Krankenhaus Tragen von Schutzkleidung, alle 2 bis 3 Tage wechseln (Details in Praxisanleitung) Laken in den Abwurf Nicht auf den Stationen Essen und Trinken Händedesinfektion vor Patientenkontakt Besondere Hygienevorschriften und Isolierungsmaßnahmen unbedingt einhalten IMPFUNGEN UND HYGIENE 79 Inhalt » Grundsätzliches » Hintergrund Mikrobiologie » Dekontaminationsmaßnahmen » Hygiene im Krankenhaus » Hygiene in der Physiotherapie » Rechtliche Grundlagen IMPFUNGEN UND HYGIENE 80 Rechtliche Grundlagen § Infektionsschutzgesetz (IfSG) Hygienepläne Meldepflicht Biostoffverordnung (BioStoffV) Schutzstufen VAH-Liste RKI-Liste MPG, AMG Weitere relevante Regularien… IMPFUNGEN UND HYGIENE 81 Zusammenfassung » 4 wichtige hygienische Maßnahmen in der Medizin » Arten der Händedesinfektion für med. Personal » „Die 5 Indikationen“