Die Wege der Kunden

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DIE
WEGE DER KUNDEN
Ein Handbuch für sinnvolle (und profitable) Interaktionen mit Kunden
ERKENNEN
ENTDECKEN
WEITEREMPFEHLEN
PRÜFEN
HANDELN
INTERESSIEREN
NUTZEN
INHALT
EINFÜHRUNG
Phase 5: HANDELN
Neues Spiel. Neue Regeln. 01
Was genau bedeutet Handeln? 21
Sie sind nicht der Chef 01
Was tut der Kunde? 21
Zeit für fortschrittliches Denken 02
Karte der Interaktionswege des Kunden 03
Wie können Unternehmen den Kunden
einbeziehen? 22
Welche Techniken sollten Unternehmen
anwenden? 23
Phase 1: ERKENNEN
Was genau bedeutet Erkennen?
05
Was tut der Kunde?
05
Wie können Unternehmen den Kunden
einbeziehen?05
Welche Techniken sollten Unternehmen
anwenden?06
Phase 2: ENTDECKEN
Was genau bedeutet Entdecken?
09
Was tut der Kunde?
09
Wie können Unternehmen den Kunden
einbeziehen?10
Welche Techniken sollten Unternehmen
anwenden?11
Phase 3: INTERESSIEREN
Was genau bedeutet Interesse? 13
Was tut der Kunde? 13
Wie können Unternehmen den Kunden
einbeziehen? 14
Welche Techniken sollten Unternehmen
anwenden? 15
Phase 4: PRÜFEN
Was genau bedeutet Prüfen? 17
Was tut der Kunde? 17
Wie können Unternehmen den Kunden
einbeziehen? 18
Welche Techniken sollten Unternehmen
anwenden? 19
Phase 6: NUTZEN
Was genau bedeutet Nutzen? 25
Was tut der Kunde? 25
Wie können Unternehmen den Kunden
einbeziehen? 26
Welche Techniken sollten Unternehmen
anwenden? 27
Phase 7: WEITEREMPFEHLEN
Was genau bedeutet Weiterempfehlen? 29
Was tut der Kunde? 30
Wie können Unternehmen den Kunden
einbeziehen? 30
Welche Techniken sollten Unternehmen
anwenden? 31
Die nächsten Schritte 33
Das Unternehmen SAP 34
EINLEITUNG
NEUES SPIEL, NEUE REGELN. Es ist nicht über Nacht passiert,
aber es ist passiert. Die Austauschbarkeit von Waren und der globale Wettbewerb haben
fast alle Branchen unter Druck gesetzt. Hinzu kommt noch, dass auch die Finanzmärkte
höhere Forderungen stellen als in den vergangenen Jahrzehnten. Jeder sucht nach nach­
haltigem Wachstum, aber nur wenige haben die geheime Formel dafür gefunden.
Und was hat das alles mit Kundeninteraktion zu tun? Alles. Unternehmen haben ihre
Geschäftsmodelle so weit optimiert, dass kaum noch weitere Verbesserungen möglich sind.
CEOs richten ihren Fokus zunehmend auf ihre Teams mit Kundenkontakt (Marketing,
Vertrieb, Commerce und Kundenservice), um neue Kunden zu gewinnen und engere
Kunden­beziehungen zu pflegen. Die Spielregeln haben sich geändert.
SIE SIND NICHT DER CHEF
Die Kunden übernehmen die Kontrolle
über den Markt. Die modernen Kunden
sind heute stärker digital und sozial
vernetzt und besser informiert denn je.
Ihr Geschäftssinn hat sich geschärft –
privat wie im Beruf. Sie informieren
sich zunächst aus verschiedenen
Quellen. Wenn sie dann Kontakt mit
einem Unternehmen aufnehmen,
erwarten sie, dass sie über die Kanäle,
die sie wählen, Produktinformationen
erhalten, Produkte kaufen und indivi­
duell unterstützt werden. Die Kunden
möchten außerdem gezielt und
persönlich angesprochen werden.
Sie akzeptieren keinen bruchstück­
haften Service und sie möchten
selbst bestimmen, wo es langgeht.
ZEIT FÜR FORTSCHRITTLICHES DENKEN
Unternehmen, die viele Jahre in Technologien und Prozesse investiert haben, um ein
herkömmliches Modell für Kundenbeziehungen einzurichten, müssen komplett
umdenken. Die alten Modelle basierten auf der Vorstellung, dass sich Kunden immer
linear vom Erkennen über das Interesse und den Wunsch bis hin zum Handeln bewe­
gen und dabei eine sorgfältig abgestimmte Reihe von Schritten zurücklegen, die von
einem Vertriebsmitarbeiter angeleitet werden. Bei diesem Modell wurden die Bereiche
Marketing, Vertrieb und Kundenservice in isolierte Bereiche mit getrennten Prozessen,
Werkzeugen und Zielsetzungen aufgeteilt.
Es ist an der Zeit, die alten Modelle zu entsorgen. Der moderne Kunde erwartet eine
flexible, ganzheitliche Betreuung über alle Kanäle und Berührungspunkte hinweg.
Der Kundenkontakt kann jederzeit und überall ansetzen und der Service muss dem
Kunden in jede Richtung folgen, auch rückwärts oder im Kreis. Und was am wichtigs­
ten ist: Jede Kundenbeziehung ist einzigartig. Ganz egal, ob der Kunde etwas kaufen
möchte oder Hilfe für ein bestimmtes Produkt
benötigt – der Prozess wird jedes Mal anders
verlaufen, abhängig davon, was im jeweiligen
Moment passt.
In diesem E-Book geht es darum, ein Modell
für Kundeninteraktionen im 21. Jahrhundert
zu erstellen. Hierzu werden folgende
Elemente bereitgestellt:
Begrifflichkeiten und ein visuelles
Element zur Darstellung der
Kundeninter­aktion.
Praktische Tipps für die Einbeziehung
der Kunden in jeder Phase der
Interaktion.
Vorschläge, wie die Kunden sanft von
einer Phase zur nächsten geleitet
werden können.
Ideen, wie Teams aus den Bereichen
Marketing, Vertrieb, Kundenservice
und Commerce ihre Kräfte bündeln
und einheitlich auftreten können.
Empfehlungen zur Anwendung von
Techniken für eine überzeugende und
außergewöhnliche Kundenansprache.
0102
ERKENNEN
ADRESSÄN­DERUNG
ENTDECKEN
INTERESSIEREN
DRUCKMEDIEN
ONLINE
ANZEIGEN
WEB
BEDARF
ERKENNEN
ANGEBOT
ERHALTEN
MUNDPROPAGANDA
PRÜFEN
SUPPORT-PORTAL
E-MAIL
ONLINE-SHOP
AUSWAHLLISTE
KAUFEN
NUTZEN
GRUPPEN
BEITRETEN
AUFTRAGSVERFOLGUNG
FILIALE
HANDELN
ZAHLUNGS­
LEISTUNG
POST
PRÜFEN
KONTAKT-CENTER
SOZIALE
MEDIEN
FERNSEHEN
KONTAKT-CENTER
SOZIALE MEDIEN
WEITEREMPFEHLEN
TELEFONEINRICHTUNG
PAKETERHALT
MARKEN-COMMUNITY
ONLINE-SHOP
RECHERCHEN
SUPPORT-PORTAL
ONLINE-SHOP
SUCHE NACH
SCHLAGWÖRTERN/
ANZEIGEN
KUNDENBERICHTE
FEHLENDES
TEIL
KONTAKT-CENTER
NETZPROBLEM
FILIALE
KONTAKT-CENTER
WEB
ONLINE-SHOP
SOZIALE
MEDIEN
Der Weg vom Erkennen bis zur Weiterempfehlung kann von
Kunde zu Kunde stark variieren – je nach den individuellen
Wünschen. Unternehmen müssen an jedem Kontaktpunkt
und in jeder Phase eine konsistente Präsenz bieten.
Das Beispiel oben veranschaulicht den Weg eines Kunden
im Telekommunikationsbereich.
SERVICE NEU
STARTEN
SERVICE
KÜNDIGEN
ANGEBOT
ERHALTEN
FILIALE
FAKTURIERUNGS­
PROBLEM
NEUE INTERAKTIONSWEGE MIT KUNDEN
BESCHÄDIGTES
TELEFON
EMPFEHLUNG
VON FREUNDEN
KONTAKT-CENTER
MUNDPROPAGANDA
E-MAIL
SOZIALE MEDIEN
0304
WELCHE TECHNIKEN SOLLTEN UNTERNEHMEN ANWENDEN?
Phase
1
ERKENNEN
WAS TUT DER KUNDE?
In dieser frühen Interaktionsphase sind die Kunden
eher passiv. Da sie ihre Bedürfnisse selbst noch
nicht kennen, schenken sie ihnen keine Beach­
tung, bis ein auslösendes Moment eintritt. Dieses
Moment kann entweder ein äußeres Ereignis sein
(eine E-Mail eines Lieferanten, dass die benötigten
Materialien nicht rechtzeitig lieferbar sind) oder
auch eine Erkenntnis (eine Werbeanzeige für ein
neues Telefon und der Entschluss, dass das alte
Telefon ausgedient hat). Viele dieser Auslöser
liegen außerhalb Ihrer Kontrolle, manche können
aber auch von Ihnen gesteuert werden.
WIE KÖNNEN UNTERNEHMEN
DEN KUNDEN EINBEZIEHEN?
WAS GENAU
BEDEUTET
ERKENNEN?
Die Interaktionswege der
Kunden beginnen nicht erst,
wenn die Menschen ein
Geschäft betreten oder eine
Website besuchen. Sie begin­
nen bereits, wenn sie sich
zum ersten Mal ihrer Bedürf­
nisse bewusst werden. Dieser
Moment beruht auf ganz
unterschiedlichen Auslösern,
die Ihr Unternehmen nur teil­
weise beeinflussen kann.
Auch wenn sich die Kunden passiv verhalten,
muss Ihr Unternehmen immer aktiv und engagiert
sein. Damit Ihre Kunden auf Sie aufmerksam wer­
den, muss Ihre Botschaft auf allen verfügbaren
Kanälen zu ihnen durchdringen. Wenn Sie präsent
sind, sobald ein Bedarf erkannt wird, und einen
Auslöser schaffen können, werden Sie sofort zum
Vergleichsmaßstab. Wenn Sie auch bei externen
Auslösern im Bewusstsein der Kunden präsent
sind, erhöht sich die Wahrscheinlichkeit, dass Ihre
Produkte oder Services Teil der Entdeckungsphase
sein werden.
Für eine Omnichannel-Kundenbeziehung sind
mehr und vielfältigere Informationen erforderlich,
die in Echtzeit durch einen stetigen Strom relevan­
ter Informationen über mehrere Kontaktpunkte
bereitgestellt werden. Dabei ist es wichtig, die Dar­
stellung der Inhalte an jedem dieser Kontaktpunkte
zu optimieren. Beispielsweise haben Mobilgeräte
kleinere Bildschirme, auf die weniger Text passt,
und die kleinere Video-Frames und eine andere
Videocodierung erfordern. Je abwechslungsreicher
die Vermittlung der Inhalte, desto eher können sich
die Kundenbeziehungen vertiefen.
In dieser ersten Phase können Unternehmen die Kunden auf verschiedene
Weise erreichen. Dazu gehören unter anderem folgende Möglichkeiten:
Werbung in relevanten Medien
(Fernsehen, Printmedien und
Online Anzeigen)
Vorkommen in Online-Sucher­gebnissen
bei Themensuchen
Beteiligung an themenbezogenen
Diskussionen in sozialen Medien
Durchführung nach außen gerich­teter
Kampagnen für relevante Themen
Möglicherweise bringt sich Ihr Kunde nur an einem dieser Kontaktpunkte ein, aber alle
Punkte stellen notwendige Komponenten eines effizienten und effektiven Marketingplans
dar. Stellen Sie sicher, dass Ihre Marketingexperten viele Einstiegspunkte am Beginn der
Interaktionswege des Kunden schaffen. Von da an geht es dann um die Bedürfnisse des
Kunden, gleichgültig, welchen Weg er einschlägt.
Bereiten Sie Ihr Marketingteam auf alle Eventualitäten vor. Dabei kann es auf die Unter­
stützung des Vertriebs-, Commerce- und Serviceteams zurückgreifen und abteilungs­
übergreifende Techniken und Prozesse für Kundenbeziehungen nutzen.
„Ich glaube, ich habe einen Bedarf.“
Marketingexperten, die in dieser Phase die Führung übernehmen,
unternehmen Folgendes:
Omnichannel-Kampagnen durchführen und
das Interesse und die Reaktionen messen
Die thematischen
Inhalte für die digitale
Nutzung optimieren.
Analysieren Sie Diskus­
sionen und Kundenprofile
in sozialen Medien,
um die Präferenzen der
Zielgruppe zu kennen.
FÜHREN
Fortführung und Beteili­
gung an relevanten
themenbezogenen
Diskussionen
in sozialen Medien.
Eine relevante und überzeu­
gende digitale Ansprache
der vorhandenen Zielgruppe
bereitstellen.
0506
Zeit für Entscheidungen:
SOLL ICH WEITERMACHEN?
Wenn der Kunde den Bedarf nach wie vor klar
wahrnimmt, wechselt er aus der Erkennungs­
phase in die Entdeckungsphase. Er prüft die
nächsten möglichen Schritte und wendet sich
der Recherche zu. Dadurch entscheidet er sich
explizit für den Wechsel von der passiven zu
einer aktiven Haltung, also von der reinen
Aufnahme allgemeiner Informationen hin zur
detaillierten Suche auf verschiedenen Wegen.
Um dem Kunden einen leichten Anstoß
zur Entdeckung zu geben, sollten Ihre
Marketing-, Vertriebs-, Kundenservice- und
Commerceteam gemeinsam an folgenden
Punkten arbeiten:
Verbesserung der Relevanz und
der Benutzerfreundlichkeit Ihrer
Informationen.
Planung und Durchführung optimierter
Awareness-Kampagnen.
Analyse des Kaufverhaltens, Weitergabe
von Erkenntnissen und kontinuierliche
Verbesserungen der Kundenbeziehung.
Analysieren Sie Diskussionen und Kun­
denprofile in sozialen Medien, um die
Präferenzen der Zielgruppe zu kennen.
Sammeln und Weitergeben von Infor­
mationen aus Vertriebsinteraktionen.
Aktive Präsenz in den sozialen Medien
auf der Grundlage der Marketing­
erkenntnisse aus diesen Medien.
0708
Phase
2
WIE KÖNNEN UNTERNEHMEN DEN KUNDEN EINBEZIEHEN?
Auf der Anbieterseite ist es entscheidend, Ihr Unternehmen als verlässliche Infor­
mationsquelle zu etablieren und Lösungsmöglichkeiten anzubieten. Da die Kunden
bisher nur mögliche Lösungen untersuchen und noch keine direkten und detaillierten
Bewertungen wünschen, sollte Ihr Unternehmen in erster Linie Informationen zu dem
entsprechenden Thema bereitstellen, die dem Kunden helfen, ihren Bedarf einzu­
schätzen. An dieser Stelle sollten Sie den Kunden über verschiedene sanfte Aktionen
ansprechen, die ihn an Inhalte heranführen, aber noch nicht an einen Kauf. Wenn Sie
diesen ersten Eindruck erwecken, tragen sie dazu bei, dass potenzielle Kunden Ihr
Unternehmen berücksichtigen, wenn es um die konkreten Schritte geht.
ENTDECKEN
So wecken Sie die Aufmerksamkeit potenzieller Kunden:
Sorgen Sie dafür, dass
Ihr Unternehmen in den
Suchergebnissen bei Anfragen
zum Thema, zum Problem
und zur Lösung erscheint.
Beteiligen Sie sich an
Diskussionen zum Thema
in sozialen Medien.
Stellen Sie informative
Inhalte zum Thema bereit,
und präsentieren Sie sich
als Meinungsbildner.
Sprechen Sie interessierte
Kunden über ihre bevorzugten
Kanäle an.
Bieten Sie umfangreiche und
überzeugende Erlebnisse an
jedem Kontaktpunkt.
WAS GENAU
BEDEUTET
ENTDECKEN?
Da die Kunden jetzt wissen,
dass sie ein bestimmtes
Bedürfnis haben, gehen sie
dazu über, aktiv Informatio­
nen zu sammeln. An diesem
Punkt versuchen sie heraus­
zufinden, ob das Bedürfnis
real oder nur scheinbar ist,
und ob es ihre finanziellen
und zeitlichen Möglichkeiten
erlauben, die Recherche
weiterzuverfolgen.
WAS TUT DER KUNDE?
Kunden prüfen ihre Bedürfnisse auf einer eher
allgemeinen Ebene. Ihre Nachforschungen sind in
der Regel oberflächlich und nur auf das allgemeine
Bedürfnis fokussiert, nicht auf ein bestimmtes
Unternehmen, ein bestimmtes Produkt oder einen
bestimmten Service. Mit kurzen Suchanfragen im
Web oder beiläufigen Gesprächen mit Kollegen ver­
suchen die Kunden, ein Gefühl für den Umfang ihrer
Bedürfnisse zu bekommen. Sie untersuchen ihren
Bedarf sowie ihre Möglichkeiten, ihn zu erfüllen.
0910
WELCHE TECHNIKEN SOLLTEN UNTERNEHMEN ANWENDEN?
Zeit für Entscheidungen:
„ICH SOLLTE MIR MEINE OPTIONEN MAL NÄHER ANSCHAUEN.“
Nach der Recherche stehen die Kunden vor der
Entscheidung, ob sie mehr Zeit in weitergehende
Nachforschungen stecken oder das Bedürfnis nicht
weiter verfolgen sollen. Ihre Aufgabe besteht nun
darin, die Kunden so zu beeinflussen, dass sie an
ihrem Bedürfnis festhalten. Anschließend ist es an der
Zeit, Ihre Inhalte und Ihr Fachwissen in die nächste
Phase der Interaktion mit den Kunden einzubringen.
„Mal sehen, ob ich das wirklich brauche
und ob jemand dafür eine Lösung hat.“
Der erste Kontakt mit den Kunden kann sich
auf alle künftigen Interaktionen auswirken,
insbesondere darauf, ob Ihr Unternehmen
als möglicher Lieferant in Frage kommt.
Deshalb müssen Sie sicherstellen, dass
Ihr Unternehmen deutlich ins Blickfeld von
Kunden rückt, die zunächst oberflächliche
Nachforschungen anstellen.
Ihr Marketing und Ihr Kundenservice sollten
gemeinsam vorgehen, wenn sie strukturierte
und unstrukturierte, themenbezogene und
produktbezogene Informationen für den digi­
talen Einsatz konzipieren. Dadurch erscheint
Ihr Unternehmen in den organischen Such­
maschinenergebnissen, was zu einer ersten
Positionierung des Unternehmens als ver­
trauenswürdige Informationsquelle führt.
Das Marketing sollte zudem eine inhaltliche
Strategie entwickeln, die speziell auf diese
Phase der Kundeninteraktionen abgestimmt
ist und die auch in anderen Informationen
und Erlebnissen der Kunden im Laufe des
gesamten Prozesses zum Ausdruck kommt.
Die Inhalte sollten die Kunden auch dazu
ermuntern, sich in dieser Phase weiter­
gehend zu informieren oder in die Interes­
sensphase überzugehen.
Kunden, die nach Erfahrungsberichten
anderer Menschen mit ähnlichen Bedürf­
nissen suchen, verlassen sich in erster Linie
auf soziale Netzwerke. Vertriebsmitarbeiter,
Marketingexperten und Mitarbeiter aus den
Bereichen Commerce und Kundenservice
müssen auf diesen Kanälen präsent sein
und zielgerichtet vorgehen. Sie beteiligen
sich an Diskussionen und steuern eigenes
Wissen bei. Dabei sollten sie jedoch der
Versuchung widerstehen, ihre Produkte
anzupreisen oder die Kunden zu einem
Kauf zu bewegen, es sei denn, es passt
gerade in die Gesprächssituation. Mit den
entsprechenden Werkzeugen lassen sich
die sozialen Medien überwachen und Inter­
aktionen über die Unternehmensgrenzen
hinweg umsetzen.
Mit folgenden Ideen bringen Sie Ihre
Kunden erfolgreich auf die richtige Spur:
Erzeugen Sie Inhalte, mit denen die Neugier
geweckt und der Wunsch nach weiteren
Informationen hervorgerufen wird.
Überzeugen Sie Kunden ganz individuell
durch stets neue Inhalte, um sie auf dem
Weg voranzubringen.
Analysieren Sie die Interaktionsdaten,
um die erfolgreichsten Ansätze und Taktiken
zur Ansprache der Zielgruppe zu ermitteln.
Setzen Sie die Erkenntnisse in eine
Strategie um.
Tragen Sie Ihrem Commerceteam auf,
mit neuen Technologien dafür zu sorgen,
dass die Kundenansprache stets personali­
siert und themenbezogen bleibt.
Beauftragen Sie den Kundenservice damit,
Up-Selling-Gelegenheiten zu ermitteln und
Leads für Folgeaktivitäten des Vertriebs zu
generieren.
1112
Phase
3
INTERESSIEREN
Wenn Sie sich über ein
Produkt oder einen Service
informieren: Welche der fol­
genden Onlinequellen – falls
überhaupt – bevorzugen Sie?
60 %
Internetsuchmaschinen wie
Google, Bing oder Yahoo
51 %
Websites mit Bewertungen
(wie Consumer Reports,
Amazon, Yelp etc.)
45 %
Website des Unternehmens
(für Produkt/Service)
11 %
Neue Websites mit
Informationen über das
Produkt/den Service
8 %
Blogs über die Art des Produkts
oder Service
7 %
Facebook – persönlicher Feed
6 %
Facebook – Seite zum Produkt
oder Service des Unternehmens
3 %
Twitter
8 %
Ich nutze keine Onlineressourcen,
um Informationen über Produkte/
Services zu erhalten
3 %
7 %
Andere
Keine der oben Genannten
Quelle: Thomson Reuters, SAP IPSOS-Befragung
zur Kundeninteraktion, November 2014
WAS GENAU BEDEUTET
INTERESSIEREN?
WIE KÖNNEN UNTERNEHMEN DEN KUNDEN EINBEZIEHEN?
In der Phase „Interessieren“ werfen die Kunden
ein weites Netz aus, um alle Optionen einzufangen.
Anschließend folgt eine schnelle Bewertung der
Optionen, um festzustellen, welche verworfen wer­
den können. In dieser Phase möchte der Kunde
einen Überblick über alle möglichen Lösungen
bekommen, um dann eine kurze Auswahlliste für
die mögliche Kaufentscheidung zu erstellen.
„Ich muss mal sehen,
wie meine Optionen
aussehen und mir eine
Auswahlliste machen.
“
WAS TUT DER KUNDE?
Wenn Kunden in diese Phase eintreten, sind sie aktiv
dabei, eine umfassende Liste möglicher Lösun­
gen aufzustellen. Sie kehren zu ihren bevorzugten
Recherchekanälen zurück, um allgemeine Informa­
tionen zu jeder Lösung zu sammeln und dann zu
entscheiden, ob die Lösung auf der Liste bleibt.
Die Recherche kann zwar formlos sein, ist aber
fokussiert. Sobald Kunden all ihre Auswahlmöglich­
keiten erforschen, steuern sie bereits auf ihre ideale
Lösung zu. Sie sammeln einzelne Daten, beispiels­
weise Preise, und nehmen neue Bewertungsfaktoren
mit auf, die sie anfangs nicht in Betracht gezogen
haben. Sie untersuchen Unternehmen, indem sie
Lösungen vergleichen, Berichte Dritter lesen und
Freunde und Familienangehörige um ihre Meinung
bitten – alles mit dem Ziel, eine solide Liste mit
Lösungen aufzu­stellen, die in die engere Auswahl
kommen.
Die Kunden beginnen jetzt damit, Ihre Angebote zu untersuchen. Diese Phase ist
von besonderer Bedeutung. Hier müssen Sie sich von der Konkurrenz absetzen.
Die Erlebnisse der Kunden müssen angenehm sein und sie in die Lage versetzen,
schnell an Informationen zu kommen, sei es durch unabhängige Recherchen oder
durch die Interaktion mit Ihren Marketing-, Commerce- oder Vertriebsteams.
Der Kundenservice kann ebenfalls eine entscheidende Rolle spielen, da die Fragen
vor der Kaufentscheidung häufig im Contact-Center gestellt werden.
In der Interaktion mit den Kunden sollten Sie Folgendes vorsehen:
Meinungen Dritter bereitstellen,
sowohl auf professioneller als
auch auf persönlicher Ebene.
Vermitteln, dass Sie anderen
Kunden dabei geholfen haben,
ähnliche Bedürfnisse zu erfüllen.
Kampagnen durch­
führen, die Kunden
schnell informieren und
Hauptunterscheidungs­
merkmale hervorheben.
Ursprüngliche Anfragen zu
verfügbaren Funktionen und
Vorteilen ansprechen und
auf eigene Stärken in neuen
Bereichen hinweisen.
Umfangreiche und überzeu­
gende Interaktionen über
alle Kommunikationswege
hinweg bieten.
1314
Zeit für Entscheidungen:
WELCHE TECHNIKEN SOLLTEN UNTERNEHMEN ANWENDEN?
Wenn das Marketing die Kunden oder
Unternehmenseinkäufer anspricht,
sollte es sich auf die einzelne Person
konzentrieren. Hierzu können Sie die
Käufe, das Einkaufsverhalten, öffentliche
Diskussionen in sozialen Medien und
angegebene Vorlieben Ihrer Kunden
analysieren, um herauszufinden, wie Sie
das Kundenerlebnis verbessern und
personalisieren können.
Dadurch zeigen Sie, dass Ihnen die Anlie­
gen der Kunden am Herzen liegen und Sie
ihnen dabei behilflich sein wollen, eine
Lösung zu finden. Leitfäden, White Papers,
Umfragen und Webinare können Ihre
Kunden wirksam einbeziehen, Ihr Unter­
nehmen präsentieren und Ihre Expertise
zeigen. Nutzen Sie diese Ressourcen,
um die Kommunikation einzuleiten,
die Sie mit Ihren Kunden wünschen.
Wenn Sie festgestellt haben, wo die Kun­
den Informationslücken haben, können
Sie die Inhalte und die Vorgehensweise
für den Technologieeinsatz optimal auf­
bauen, sodass die richtigen Informationen
zum richtigen Zeitpunkt bereitstehen.
Wenn Sie über die reinen Inhalte hinaus­
gehen und Ihre Kunden mit Markenbefür­
wortern zusammenbringen, profitieren Sie
beide – Ihr Unternehmen wie Ihre Kunden.
Die sozialen Medien bieten die ideale
Platt­form, um Ihr Unternehmen in die
Phase „Prüfen“ zu katapultieren. Bitten
Sie den Vertrieb und den Kundenservice,
die Kunden zur Veröffentlichung von
Erfahrungen zu ermutigen, um so eine
Bibliothek mit positiven Berichten aufzu­
bauen, die Vertrauen schaffen. Und wenn
Sie bei negativen Berichten die Probleme
mit dem Kundenservice öffentlich angehen,
entsteht Transparenz und Vertrauen bei
der Zielgruppe, da Sie zeigen, dass zufrie­
dene Kunden Ihre oberste Priorität sind.
Bei ihrer Recherche interagieren Kunden
an mehreren Kontaktpunkten mit Ihrem
Unternehmen. Daher sollten Sie den
Kommunikationsweg berücksichtigen,
wenn Sie die Interaktion mit dem Kunden
planen. Sie werden erkennen, dass bei
der mobilen Interaktion über das Web
der bequeme Zugang zu allgemeinen
Informationen entscheidend ist, während
sich bei der direkten Interaktion mit
Kunden die persönliche, unaufdringliche
Ansprache besser eignet.
Der Kundenservice kann das Marketingund das Vertriebsteam aktiv dabei unter­
stützen, informative und überzeugende
Kundenmaterialien zu erstellen.
„IST DAS EINE LÖSUNG FÜR MEINE BEDÜRFNISSE?
MÖCHTE ICH MICH AUSFÜHRLICHER DAMIT BESCHÄFTIGEN?“
Am Ende der Interessensphase wissen die Kunden ziemlich genau, was sie brauchen,
und verfügen bereits über eine Liste von Anbietern, die sie für geeignet halten, ihre Bedürf­
nisse zu erfüllen. Dennoch bleibt einiges zu tun. Sie müssen entscheiden, ob sie bereit sind,
noch mehr Zeit in weitere Nachforschungen über die Anbieter auf der Liste zu investieren,
oder ob sie einfach mit dem ungestillten Bedürfnis weiterleben. Es kann jedoch auch sein,
dass sie noch keine Lösung gefunden haben und zurück zur Phase „Entdecken“ wechseln,
um weitere Informationen einzuholen.
Sie können Kunden helfen, auf ihrem Weg voranzukommen,
indem Sie folgende Vorschläge in der Interessensphase nutzen:
Sorgen Sie für
durchgängige
Kundenerlebnisse
in allen Kanälen.
Stellen Sie proaktiv und
gezielt neue Inhalte
bereit, um die Kunden
bei der Stange zu halten.
Vereinfachen Sie den
Zugang zu wichtigen
Informationen für
Kunden, indem Sie die
Kundenansprache per­
sonalisieren – durch die
Daten zu der Person und
ihrer Position im Prozess.
Schaffen Sie Vertrauen,
indem Sie bei jeder
Interaktion einen Mehr­
wert bieten und Ihre
Position durch Kunden­
botschafter und Dritte
untermauern lassen.
1516
Phase
4
WIE KÖNNEN UNTERNEHMEN DEN KUNDEN EINBEZIEHEN?
PRÜFEN
In der Phase „Prüfen“ sollten Kunden angemessen angesprochen werden, da in dieser
Phase die Konkurrenz am größten ist. Dabei ist es von entscheidender Bedeutung,
den Kunden die Informationen auf ihren bevorzugten Kanälen bereitzustellen. Voraus­
schauendes Handeln hilft Unternehmen in dieser Phase: Nutzen Sie Ihre Erkenntnisse,
um Fragen zu beantworten, bevor sie gestellt werden (und sogar die, an die noch niemand
gedacht hat), und kommunizieren Sie die Vorteile ihres Angebots früh und oft. Zeigen
Sie Ihr Fachwissen, bauen Sie Vertrauen auf und ermuntern Sie Ihre Kunden, aktiv zu
werden.
Gehen Sie hierzu am besten wie folgt vor:
Versuchen Sie, Einwände vorwegzuneh­
men und mögliche Hindernisse für das
Handeln aus dem Weg zu räumen.
Bieten Sie glaubhafte
Meinungen von Dritten
zur Unterstützung Ihrer
Aussagen an.
WAS GENAU
BEDEUTET
PRÜFEN?
Ihre Kunden wechseln in
die Prüfungsphase, um eine
endgültige Entscheidung zu
treffen. Diese Phase kann ver­
schieden lang sein. Das hängt
von der Anzahl der Anbieter
auf ihrer Liste, der Anzahl
ihrer Entscheidungs­kriterien,
der Anzahl der Beteiligten und
vom Umfang des Kaufes ab.
WAS TUT DER KUNDE?
Die Kunden suchen verstärkt nach Informationen,
um ihre bestmögliche Option zu ermitteln. Dafür
vergleichen sie Vor- und Nachteile, Preise, Funk­
tionen, Serviceangebote und Erfahrungsberichte.
Außerdem suchen sie nach Informationen, die sie
in ihrer Auswahl bestärken. Sie suchen nach prak­
tischen Erfahrungen mit Produkten, befragen
Serviceanbieter, schauen sich Vorführungen
an und tauschen sich aktiv mit Verkäufern aus.
Außerdem interagieren sie mit Dritten – anderen
Kunden, Rezensenten, Branchenanalysten und
anderen –, um sich die Aussagen der Lösungs­
anbieter von unabhängiger Seite bestätigen zu
lassen.
Ermitteln Sie, welche Personen
auf die Entscheidung Einfluss
nehmen, um diese und den
Entscheider gleichermaßen zu
überzeugen.
Beziehen Sie Marken-Communitys, alle sozialen
Kanäle, Bewertungsseiten und andere moderne
Technologien in Ihre Überzeugungsarbeit mit ein.
Legen Sie bei
intensiven wie
bei allgemeinen
Interaktionen den
Schwerpunkt auf
eine persönliche
Ansprache.
Stellen Sie sicher,
dass die Service­
verfügbarkeit und
die Richtlinien
für die ServiceLevel-Vereinbarung
deutlich kommuni­
ziert werden.
1718
WELCHE TECHNIKEN SOLLTEN UNTERNEHMEN ANWENDEN?
Zeit für Entscheidungen:
„ICH HABE MICH FÜR EIN ANGEBOT ENTSCHIEDEN.
ABER SOLL ICH ES AUCH KAUFEN?“
Die Kunden sind auf ihrem Weg nun an einem zentralen Punkt angelangt. Sie haben
bereits viel Zeit in die Suche nach der richtigen Lösung investiert und müssen jetzt
entscheiden, ob sie dafür auch Geld ausgeben wollen. Auf diesen Moment der
Entscheidung warten die Teams aus Marketing, Commerce und Vertrieb bereits,
aber auch der Kundenservice kann sich einbringen.
Einige Ideen, um die Entscheidung voranzubringen:
„Es wird Zeit, die Auswahl auf meiner Liste zu unter­
suchen und zu vergleichen, um ein Angebot auszuwählen.“
Zu diesem Zeitpunkt ist es entscheidend,
dass alle Beteiligten in Ihrem Unterneh­
men an einem Strang ziehen und auf das
Ziel hinarbeiten. Das Marketing sollte die
Fäden in der Hand halten und sicherstel­
len, dass die Teams aus den Bereichen
Commerce, Vertrieb und Kundenservice
die­selbe Sprache sprechen und einheit­
lich auf allen Kanälen kommunizieren.
Dieses Ziel erreichen Sie am einfachsten,
wenn die eingesetzten Systeme und Pro­
zesse eng verzahnt sind und Werkzeuge
genutzt wer­den, die für eine bessere
Zusammen­arbeit und die Weitergabe
von Wissen sorgen.
Überzeugen Sie den Kunden durch be­
sondere Interaktionen mit Ihrem Unter­
nehmen, damit sie Ihre Lösung im Kopf
behalten. Machen Sie es den Kunden
leicht, Produkte zu vergleichen (auch
die Produkte der Mitbewerber), um ihr
Vertrauen zu gewinnen und zu behalten.
Wenn die Kunden Fragen zu diesen Ver­
gleichen haben, kann sich Ihre Kunden­
betreuung durch die Beantwortung der
Presales-Fragen profilieren.
Es geht nicht nur darum, Fakten zu prä­
sentieren – es geht darum, den Kunden
davon zu überzeugen, dass Ihre Lösung
geeignet ist, damit sie sich letztlich auch
für Ihre Lösung entscheiden. Diese Über­
zeugungsarbeit sollten Sie auch in den
sozialen Medien nicht aus den Augen ver­
lieren. Beobachten Sie weiterhin die Dis­
kussionen und stellen Sie sicher, dass der
Kontakt zwischen den Einflussnehmern
und den möglichen Käufern nicht abreißt.
Mit datengesteuerten Marketingtech­
niken sind Sie in der Lage, die richtigen
Angebote für die richtigen Zielgruppen
zu ermitteln. Besondere Leistungen wie
kostenlose Proben, Pilotprojekte und
Premium-Angebote, die auf die jeweilige
Zielgruppe ausgerichtet sind, bieten her­
vorragende Möglichkeiten, den Kunden
Ihre Lösungen näher zu bringen und so
Vertrautheit und Vertrauen zu schaffen.
Wenn Sie in einer Kampagne zielgerich­
tete, stark personalisierte Angebote
versenden, erzeugen Sie damit ein
Gefühl von Dringlichkeit, das eine
Entscheidung beschleunigen kann.
Analysieren Sie struktu­
rierte und unstrukturierte
Daten über Ihren Kunden,
um typische Verhaltens­
weisen zu kennen, die
sich auf die Entscheidung
auswirken können.
Beseitigen Sie Hindernisse
für den Kauf, damit die
Entscheidung nicht noch
einmal überdacht wird.
Stellen Sie sicher, dass Ihre
Mitar­beiter für direkte und
persönliche Interaktionen zum
Zeitpunkt der Entscheidung zur
Verfügung stehen. Gleichzeitig
sollte gewährleistet sein, dass
alle Beteiligten Einsicht in die
Kundendaten haben, um Inter­
aktionen zu vermeiden, die nicht
abgesprochen sind.
DEN PROZESS ERFOLGREICH ABSCHLIESSEN
Der Zeitpunkt der Entscheidung zwischen den Phasen „Prüfen“ und „Handeln“ ist von größter Bedeutung
für die Interaktion. Hier entscheidet sich der Kunde, mehr als nur seine Zeit zu investieren. Dadurch ist an
diesem Punkt auch das Risiko am höchsten, dass der Einkaufsprozess vorzeitig beendet wird. Im Businessto-Consumer-Bereich und im Einzelhandel wird dies durch einen stehen gelassenen Einkaufswagen ver­
deutlicht. B2B-Verkäufer erleben dies vielleicht dadurch, dass die Beziehung ins Stocken gerät, dass sie
einen Wettbewerbshinweis vom Kunden erhalten oder dass der Kunde sich gegen ihr Angebot entscheidet.
Diese Momente bieten eine Chance, die Kunden wieder anzusprechen, um den Prozess doch noch
erfolgreich abzuschließen. Wenn Sie für jeden stehen gelassenen Einkaufswagen eine Rückholkampagne
durchführen, können B2C-Unternehmen fast die Hälfe dieser ruhenden Kunden zurückgewinnen und eine
Transaktion vollenden. Diese Kampagnen müssen hochgradig personalisiert sein. Entscheidend dabei ist,
dass On-Site-Botschaften in Echtzeit, passende Folge-E-Mails und neu ausgerichtete Anzeigen zusam­
menspielen, um den jeweiligen Kunden gezielt anzusprechen.
In B2B-Situationen besteht eine übliche Vorgehensweise vom Vertrieb darin, den Käufer dazu zu
bringen die Entscheidung zu überdenken. Häufig wird die Gelegenheit verpasst, sich mit der Marketing­
abteilung zusammenzuschließen, um eine ähnliche, kundenbasierte Rückholungskampagne zu starten.
Eine solche Kampagne sendet extrem personalisierte Botschaften aus, um die Einwände, die Kunden
als Gründe für ihre negative Entscheidung vorbringen, auszuräumen.
1920
Phase
5
WIE KÖNNEN UNTERNEHMEN DEN KUNDEN EINBEZIEHEN?
Auch wenn Sie die Kunden schon mehrere Runden auf dem Weg zur Kaufentscheidung
begleitet haben, müssen Sie bis über die Ziellinie an ihrer Seite bleiben. Dabei gilt es,
Ihren Einsatz proportional zur Dauer der Handlungssphase zu verstärken.
HANDELN
In Situationen mit einer langen Handlungsphase gehen die meisten Unternehmen
davon aus, dass sie von einem Vertriebsmitarbeiter informiert und einbezogen werden,
es gibt jedoch noch weitere Möglichkeiten, am Prozess beteiligt zu bleiben. Bei komple­
xen Transaktionen, deren Abschluss einige Zeit in Anspruch nimmt, spielen auch das
Marketing und der Kundenservice eine wichtige Rolle, obwohl Preise, Bedingungen
und Transaktionsdetails in der Regel vom Vertrieb koordiniert werden.
„Ich bin bereit für den Kauf. Lassen Sie uns
den Preis und die Bedingungen vereinbaren,
damit ich die Zahlung veranlassen kann.
“
WAS GENAU BEDEUTET
HANDELN?
Die Handlungsphase ist die Phase des
tatsächlichen Kaufs. Der Kaufprozess
ist je nach Branche ganz unterschiedlich
und kann alles umfassen – eine Online­
transaktion mit nur einem Klick bis hin
zu monatelangen Vertragsentwürfen und
Preisverhandlungen. Die Handlungspha­
se wird letztlich durch den Kaufprozess,
den Verkaufsprozess Ihres Unterneh­
mens sowie sämtliche gesetzlichen
Vorschriften zum Verkauf bestimmt.
WAS TUT DER KUNDE?
Nachdem sich die Kunden zum Kauf
entschlossen haben, gehen sie nun
dazu über, den Kauf abzuwickeln. Bei
einfachen Käufen kann dieser Prozess
ganz einfach sein, beispielsweise das
Durchziehen einer Karte an der Kasse.
Bei komplexen Anschaffungen müssen
die Kunden ihren internen Einkaufs­
prozess durchlaufen, Informationen
über Ihren Verkaufsprozess einholen
und die Verhandlungen über Preise
und Bedingungen abschließen.
Ihr Commerceteam kann gleichermaßen zum Erfolg dieser Phase beitragen, indem
es dafür sorgt, dass dem Kunden auf allen Kanälen beeindruckende Erfahrungen
geboten werden. Wenn ein Kunde online einkaufen, die Ware aber im Geschäft abholen
möchte, sollte das problemlos möglich sein. Wenn der Kunde online suchen, den Kauf
jedoch im Laden tätigen möchte, sollte er nicht davon abgebracht werden – es kann gut
sein, dass er mehr Zeit im Laden verbringt als online. Und wenn Kunden um 2:00 Uhr
morgens eine Transaktion ausführen möchten und Hilfe benötigen, muss diese zur
Verfügung stehen.
So unterstützen Sie den idealen Einkaufsvorgang:
Achten Sie durch eine kontinuierliche
Kundeninteraktion darauf, dass die
Dynamik des Prozesses nicht
verloren geht.
Kombinieren Sie den OmnichannelHandel mit dem Einkauf im Geschäft
und der persönlichen Beziehung.
Nutzen Sie Werkzeuge für die
Zusammenarbeit, um auf beiden
Seiten die richtigen Personen
zusammenzubringen.
Optimieren Sie den Einkauf durch
den Einsatz neuer Technologien,
z. B. mit 1-Click-Einkaufswagen.
Beseitigen Sie künstliche Hindernisse
und bieten Sie Unterstützung, indem
Sie die Prozesse der Kunden einhalten.
Machen Sie es den Interessenten
möglichst einfach, das Geschäft
abzuschließen. Hierzu können Sie
Annehmlichkeiten wie Einkäufe
im Abonnement und eine OnlineAbonnementverwaltung einsetzen.
Bieten Sie lohnende Erlebnisse
während und nach dem Einkauf.
2122
Zeit für Entscheidungen:
WELCHE TECHNIKEN SOLLTEN UNTERNEHMEN ANWENDEN?
Kunden haben in der Regel schon eine Vorstellung davon, was sie tun müssen, brauchen aber
zum Abschluss der Transaktion möglicherweise ein wenig Unterstützung. Die benötigten Infor­
mationen werden normalerweise von einem Vertriebsmitarbeiter bereitgestellt, aber die Marke­
tingexperten können begleitende Informationskampagnen durchführen, die Kunden zum Kauf
lenken und sie gleichzeitig in der Richtigkeit und den Vorteilen ihrer Entscheidung bestärken.
Geben Sie anhand der
nachstehenden Liste an,
wie Sie persönlich am lieb­
sten mit einem Unternehmen
kommunizieren, wenn Sie
Informationen über dessen
Produkte/Services wünschen.
28 %
Internetsuchmaschinen wie
Google, Bing oder Yahoo
23 %
Websites mit Bewertungen
(wie Consumer Reports,
Amazon, Yelp etc.)
16 %
Website des Unternehmens
(für Produkt/Service)
10 %
Neue Websites mit
Informatio­nen über das
Produkt/den Service
9 %
Blogs über die Art des Produkts
oder Service
4 %
3 %
Facebook – persönlicher Feed
1 %
1 %
Twitter
6 %
Andere
Facebook – Seite zum Produkt
oder Service des Unternehmens
Ich nutze keine Onlineressourcen,
um Informationen über
Produkte/Services zu erhalten
Quelle: Thomson Reuters, SAP IPSOSBefragung zur Kundeninteraktion,
November 2014
Die Handlungsphase ist der perfekte Zeitpunkt,
um die Käufer in die Organisation des Kundenservice
einzuführen. Wenn der Kunde von dem Kauf schon
profitiert, bevor die Transaktion abgeschlossen ist,
wird die Entscheidung gefestigt und der Grundstein
für weitere Interaktionen in der Nutzungsphase gelegt.
Ein erfolgreicher Einkauf beruht häufig auf der
Zusammenarbeit zwischen Teams, manchmal aus
Ihrem Unternehmen und dem Unternehmen des
Kunden. Beide Seiten arbeiten auf den nächsten
Schritt hin, dabei kann jedoch eine schlecht funk­
tionierende Kommunikation zu Verwirrung und nega­
tiven Erfahrungen führen. Auf lange Sicht wünschen
sich Kunden ein Unternehmen, auf das sie sich verlas­
sen können, und die Unternehmen brauchen wieder­
um Kunden, mit denen sie wachsen können. Deshalb
ist ein kooperativer Umgang miteinander zwingend
notwendig. Verwenden Sie eine Technologie für die
Zusammenarbeit, um einen Ort und einen Prozess für
die Kommunikation einzurichten. Seien Sie als erster
aktiv. Stellen Sie Fragen, machen Sie Vorschläge und
sorgen Sie dafür, dass alle am gleichen Strang ziehen.
Die Handlungsphase ist eine Gelegenheit, den Weg
dafür zu bahnen, dass die Kunden Ihr Unternehmen
und Ihre Angebote später weiterempfehlen. Wenn Sie
Informationen darüber sammeln, warum die Kunden
Ihr Angebot gewählt haben und welche Vorteile sie
sich davon erwarten, können Sie sie zu positiven
öffentlichen Kommentaren veranlassen. Außerdem
erfahren Sie vielleicht, wie Sie Ihre Angebote optimie­
ren können, wenn Sie noch nicht alle Kundenanforde­
rungen erfüllen. Wenn Sie im Rahmen dieser Phase
auch noch eine Diskussion oder eine Befragung zu
diesem Thema einrichten, haben Sie die Basis für
den kontinuierlichen Dialog der Zukunft gelegt.
„WANN UND WIE NUTZE ICH ES,
NACHDEM ICH ES JETZT GEKAUFT
HABE?“
Wenn die Transaktion zum Abschluss kommt, stehen die Kunden vor der Frage, wie sie
ihren Kauf überhaupt nutzen sollen. Viele Menschen machen die Erfahrung, dass sie
etwas kaufen und dann nicht wie beabsichtigt oder überhaupt nicht verwenden. Dieser
Faktor ist wichtig für die Kundenbeziehung. Wenn die Kaufentscheidung schlechte
Ergebnisse nach sich zieht, haben die Kunden das Gefühl, das Unternehmen und die
Lösung halten nicht, was sie versprechen. Schlimmstenfalls kann dies dazu führen,
dass ein Produkt zurückgegeben oder ein Service storniert wird.
So stellen Sie sicher, dass die Kunden den Wert des Kaufs erkennen,
und fördern gleichzeitig die Kundenbindung und Weiterempfehlung:
Führen Sie nach dem Kauf
Kampagnen durch, um die
Kunden an die Funktionen und
Vorteile ihres Kaufs zu erinnern,
und legen Sie gegebenenfalls
Nutzungsinformationen bei.
Befragen Sie die Kunden
nach einer bestimmten
Wartezeit zu ihrer
Zufriedenheit.
Verfolgen Sie nach Möglichkeit
die Produktverwendung und
geben Sie Empfehlungen für
eine noch bessere Nutzung.
Achten Sie genau auf
Kommentare in sozialen
Medien.
Stellen Sie eine Verbindung
zwischen neuen und
bestehenden Kunden her.
Bestehende Kunden können
neue Kunden Unterstützung
anbieten und mit der Zeit
eine verstärkte Nutzung
befördern können.
2324
Phase
6
WIE KÖNNEN UNTERNEHMEN DEN KUNDEN EINBEZIEHEN?
NUTZEN
WAS GENAU
BEDEUTET
NUTZEN?
In der Nutzungsphase haben
die Kunden ihre Lösung gekauft
und nutzen sie aktiv. In den
meisten Branchen ist dies in
der Regel die längste Phase auf
dem Weg des Kunden, in der er
sich eine Meinung zum Produkt
oder Service bildet und ent­
scheidet, ob Ihr Unternehmen
sein Versprechen gehalten hat.
Diese Phase trägt entscheidend
dazu bei, ob sich eine Kunden­
bindung entwickelt und ob Sie
den Grundstein für positive Wei­
terempfehlungen legen können.
„Jetzt gehört es mir. Ich hoffe, es löst mein
Problem und erfüllt die Versprechungen.“
Auch wenn es jetzt gerade Ihre Kunden sind, heißt das noch lange nicht, dass sie das
für immer bleiben. Diese Beziehung will gepflegt werden, um die Kundenbindung zu
erhalten. Dabei ist ein fortwährender Kontakt entscheidend. Ihr Unternehmen muss
ständig mit den Kunden interagieren, um sicherzustellen, dass das Markenversprechen
gehalten wird und die Kunden weiterhin gute Erfahrungen machen.
So bleiben Ihre Kunden aufmerksam und kultivieren eine positive
Einstellung gegenüber Ihrem Unternehmen:
Verhindern Sie, dass der
Kunde den Kauf bereut, und
bestärken Sie ihn in seiner
Entscheidung.
Unterstützen Sie die
Kunden dabei, den Nutzen
des Einkaufs zu erkennen
und zu messen.
Informieren Sie die Kunden
darüber, wie sie die Lösung
noch besser nutzen können.
Bieten Sie einen proaktiven
Omnichannel-Service, der sich
um die Kundenbeziehungen
kümmert.
Bieten Sie den
Kunden die Gelegenheit,
Sie weiterzuempfehlen.
Machen Sie es den Kunden
leicht, und bieten Sie
einfache Kaufmöglichkeiten
für Zube­hör, Add-ons
und Upgrades.
WAS TUT DER KUNDE?
Ausgestattet mit dem Neuerwerb bewerten die Kunden, ob sie mit der Lösung und dem Anbie­
ter zufrieden sind. Sie testen ihre Annahmen und überprüfen, ob ihre Entscheidung richtig war.
Wenn die Beurteilung von Wert und Effektivität der Lösung positiv ausfällt, gilt der neue Status
quo. Die Käufer beginnen, sich als Ihr Kunde zu identifizieren und sind bereit, über weitere
Produkte und Services Ihres Unternehmens nachzudenken. Wenn die Reaktion negativ ausfällt,
entscheiden sie sich, ob sie Beschwerde bei Ihrem Serviceteam einlegen oder einfach zu einer
anderen Lösung oder einem anderen Anbieter wechseln.
2526
WELCHE TECHNIKEN SOLLTEN UNTERNEHMEN ANWENDEN?
Wenn Ihre Kunden jetzt das Produkt
oder den Service nutzen, den sie zuvor
entdeckt, untersucht und gekauft haben,
besteht die Möglichkeit, dass Fragen,
Beschwerden oder Feedback ge­äußert
werden. Ihr Unternehmen sollte nach
dem Kauf nicht von der Bildfläche
verschwinden. Stattdessen sollte der
Kundenservice den Käufern aktiv über
ihre bevorzugten Kanäle Hilfe anbieten.
Das C
­ ommerceteam sollte sicherstellen,
dass alle relevanten Werkzeuge imple­
mentiert sind, die zur erfolgreichen
Interaktion der Kunden mit Ihrem
Unternehmen notwendig sind.
Manche Menschen lesen das Handbuch,
andere nicht, trotzdem sind eine infor­
mative Produktdokumentation und gute
Erfahrungen mit Self-Service-Hilfen
Gelegenheiten für das Marketing, Einfluss
darauf zu nehmen, welche Einstellung
die Kunden in der Nutzungsphase Ihrem
Unternehmen gegenüber entwickeln.
Genauso, wie Ihr Marketing den Kunden
bei der Erstellung ihrer Auswahlliste hoch­
wertige Inhalte an die Hand gegeben hat,
kann es jetzt mit dem Produkt- und dem
Supportteam zusammenarbeiten, um
eine Multimedia-Produktdokumentation
von höchster Qualität zu erstellen und
leicht zugänglich zu machen. Wenn das
richtig gemacht wird, trägt dieser Schritt
zu den Suchmaschinenergebnissen bei,
die die Kunden in den Phasen „Entdecken“,
„Interessieren“ und „Prüfen“ verwenden.
Sie können Ihre Kunden begeistern und
gleichzeitig die direkten S
­ upportkosten
verlagern, indem Sie Interaktionen
zwischen den Mitgliedern der sozialen
Community Ihrer Marke fördern.
Wenn Sie diese Art der Interaktion ermög­
lichen, werden Ihre Supportkapazitäten
ent­lastet und Sie schaffen eine familiäre
Umgebung, die zu einer fortgesetzten
Beteiligung ermutigt – und darüber hin­
aus zu Markentreue. Dabei ist es jedoch
wichtig, dass Ihre Teams in den Bereichen
­Marketing, Commerce, Kunden­service
und Vertrieb diese Diskussionen über­
wachen und sich daran beteiligen.
Beachten Sie, dass der Versuch, die Dis­
kussion in eine bestimmte Richtung zu
lenken, auf unerwünschte Reaktionen
stoßen kann. Das Ziel Ihrer Beteiligung
sollte darin bestehen, Informationen,
Ratschläge und Anregungen zu liefern
sowie auf anderen Kundenantworten
aufzubauen. Seien Sie da, seien Sie auf­
merksam und bieten Sie Hilfe an – und
leiten Sie die Diskussion bei Bedarf an
einen formellen Supportkanal weiter.
Ihre Supportrolle in den sozialen Netzwer­
ken kann viel für den Ruf Ihres Unterneh­
mens tun – im Guten wie im Schlechten.
Als längste Phase im Kaufprozess bietet
die Nutzungsphase die beste Gelegenheit,
die Kundenbeziehungen zu vertiefen.
Personalisierte Up-Selling- und CrossSelling-Kampagnen nach dem Kauf
können die Kundenerlebnisse verbes­
sern und die Kundenbindung stärken.
Schauen Sie auch auf andere Branchen,
um festzustellen, wie andere Unterneh­
men Treueprogramme und Kommuni­
kationsmöglichkeiten einsetzen, um so
innovative Wege zur Festigung der Kun­
denbeziehungen zu finden. Es ist wichtig,
dass die Kunden Herr der Lage bleiben
und sich nicht unter Druck gesetzt oder
genötigt fühlen.
Zeit für Entscheidungen:
„ICH BIN SEHR BESCHÄFTIGT. SOLL ICH JETZT ETWA
AUCH NOCH MEINE ERFAHRUNGEN WEITERGEBEN?“
Nachdem sie die sozialen Medien genutzt haben,
um über ihre Kaufentscheidung zu sprechen, ent­
scheiden die Kunden, ob sie die Erfahrungen mit
Ihrem Unternehmen und Ihren Produkten anderen
mitteilen möchten. Leider werden schlechte Erfah­
rungen viel häufiger weitergegeben als gute. Wenn
die Kunden das Gefühl haben, die gekaufte Lösung
hat schlechte Ergebnisse geliefert, möchten sie
andere Menschen warnen – deshalb ist es besonders
wichtig, sie mit positiven Erlebnissen zu beeinflussen.
So machen Sie Kunden zu Fürsprechern:
Führen Sie nach dem Kauf Kampagnen durch,
um die Kunden zu ermutigen, ihre positiven
Erfahrungen live, online und in Communitys
weiterzugeben.
Kombinieren Sie Daten aus sozialen Medien
mit Kundendaten, um Kunden zu ermitteln
und als Zielgruppe anzusprechen, die Sie mit
hoher Wahrscheinlichkeit weiterempfehlen
würden.
Ermöglichen Sie es den Support- und
Marke­tingteams, positive Empfehlungen
zu erkennen und zu verstärken.
Übertragen Sie Ihrem Commerceteam
die Verantwortung und die Berechtigung,
Omnichannel-Werkzeuge zu implementieren
und zu verwalten, mit denen Kunden infor­
miert und in die Lage versetzt werden, die für
sie richtigen Kaufentscheidungen zu treffen.
Widerstehen Sie dem Drang, negative Kom­
mentare zu kontrollieren. Nutzen Sie sie lieber
als Gelegenheit zu zeigen, wie schnell Ihr
Unternehmen auf die Anliegen der Kunden
reagiert.
2728
Phase
7
WEITEREMPFEHLEN
Diese Phase stellt die deutlichste, öffentlich sichtbare Gelegenheit zur Pflege der
Kundenbeziehungen dar. Marketing und Kundenservice sollten auf den sozialen
Kanälen Ausschau nach einer Erwähnung des Unternehmens oder des Produkts
halten und dabei weitere Veröffentlichungen positiver Kommentare unterstützen oder
rasch die in negativen Kommentaren angesprochenen Herausforderungen angehen.
Sie soll­ten zudem versuchen, besonders lautstarke Befürworter zu ermitteln und zu
fördern. Ihr Commerceteam sollte sicherstellen, dass an Ihrem Standort die gesamte
Omnichannel-Technologie vorhanden ist, die nötig ist, um den Kunden das Mitteilen
ihrer Erfahrun­gen auf allen möglichen Interaktionswegen zu gestatten.
So führen Sie die Kundeninteraktion in dieser Phase fort:
WAS GENAU
BEDEUTET
WEITER­
EMPFEHLEN?
Die Phase für die Weiter­
empfehlung ist häufig kurz
und kann sich auch mit den
anderen Phasen vermischen.
In dieser Phase teilen die
Kunden ihre (gute oder
schlechte) Meinung online
oder persönlich anderen
mit. Diese Meinungen
basieren in erster Linie auf
den ­Erfahrungen, die sie in
den Phasen „Prüfen“ und
„Nutzen“ gemacht haben,
und werden generell in
allen Phasen des Einkaufs­
prozesses von ande­ren
Kunden herangezogen.
Die Interaktion während der
Weiterempfehlungsphase
muss ein entscheidender
Bestandteil Ihrer Wachs­tums­
strategie sein.
WIE KÖNNEN UNTERNEHMEN DEN KUNDEN EINBEZIEHEN?
Ermitteln Sie Weiteremp­
fehlungen, indem Sie sich in
sozialen Medien beteiligen.
Geben Sie Kunden Werkzeuge
an die Hand, mit denen sie
Produkte oder Services mühe­
los weiterempfehlen können.
Ermutigen Sie Kunden,
Sie über neue Kanäle
weiterzuempfehlen.
WAS TUT DER KUNDE?
Gleichgültig, ob die Erfahrungen positiv oder
negativ waren, verbindet ein Kunde bestimmte
Empfindungen mit Ihrer Lösung, die er mit
anderen teilen möchte. Negative Erfahrungen
motivieren die Kunden, andere zu warnen,
während positive Erfahrungen die Kunden
zu Ihren Fürsprechern machen. Die Kunden
teilen ihre Meinung in der Regel Freunden,
Familienmitgliedern und Kollegen persönlich mit,
informieren ihre Follower in sozialen Netzwerken
oder veröffentlichen Berichte für andere Käufer.
Vernetzen Sie Fürsprecher
über soziale Kanäle und die
Community miteinander.
Planen, veröffentlichen und
passen Sie Inhalte für soziale
Medien an.
2930
WELCHE TECHNIKEN SOLLTEN UNTERNEHMEN ANWENDEN?
Diese Phase im Einkaufsprozess des
Kunden ist ganz klar die persönlichste.
Ihr Einsatz in diesem Bereich versetzt
die Kunden in die Lage, anderen zu helfen.
Diese Herausforderung lässt sich in der
Regel mit Anreizen meistern. Schaffen Sie
Anreize, indem Sie Weiterempfehlungen zu
einem lohnenswerten Verhalten machen –
mit einer einfachen Anerkennung, beispiels­
weise einem persönlichen Dankeschön,
mit einem besonderen Status in einer
Marken-Community oder mit greifbareren
Maßnahmen wie einer Vorschau auf neue
Produkte, exklusiven Angeboten und
speziellen Proben. Diese Anreize stei­gern
die Kundenbindung und motivieren Ihre
Unterstützer, sich für Sie einzusetzen.
Analysieren Sie die Daten aus den sozialen
Medien, um festzustellen, welche Personen
Ihre stärksten Fürsprecher sind. Binden
Sie sie mit exklusiven Gelegen­heiten und
einem besonderen Support stär­ker ein.
Erkennen Sie, dass diese Menschen
wichtige Einflussnehmer in den frühen
Phasen sind, die für Wachstum in Ihrem
Unternehmen sorgen können.
Schaffen Sie in den Interaktionen mit dem
Kundenservice Möglichkeiten zu Weiteremp­
fehlungen, und führen Sie Empfehlungskam­
pagnen mit einfach benutzbaren Werkzeugen
durch. Dazu können Sie einfach eine Bitte
an das Ende eines Anrufskripts für den
Kundenservice anfügen, dass die Kunden
ihre positiven Erfahrungen auf Facebook
teilen sollen. Oder Sie betreiben mehr
Aufwand und stellen einen InstagramFotoautomaten bei einem gesponserten
Ereignis auf. Egal, was Sie machen, seien
Sie kreativ und versuchen Sie, alles aus
dem Weg zu räumen, was das Weitergeben
von Erfahrungen behindert.
EINE GRÖSSE PASST NICHT ALLEN
Gleichgültig, ob Ihre Kunden Beratungs­
services, Nockenwellen oder Cranberrysaft
kaufen: Die Phasen im Einkaufsprozess
des Kunden bleiben immer die gleichen,
und zwar mit allen zugehörigen Attribu­
ten. Was sich abhängig von der Branche
ändert, ist der relative Anteil der Zeit, die
Kunden in den jeweiligen Phasen zubrin­
gen, wie intensiv die Interaktion in jeder
Phase ist und die Länge des Prozesses
insgesamt.
Beim Einkaufsprozess von Verbrauchern
ist beispielsweise die Handlungsphase
generell eher kurz. Sobald ein Verbraucher
sich entschlossen hat, eine Maßnahme
zu ergreifen, wird die Kauftransaktion
sehr schnell durchgeführt. Selbst bei
eher komplexeren Käufen, beispielweise
einem Auto – wo Faktoren wie die Finan­
zierung durch Dritte, die Abstimmung
in der Familie und die Verhandlung über
den Preis eine Rolle spielen – erfolgt der
Abschluss relativ schnell und einfach im
Vergleich zu den meisten B2B-Käufen.
Umgekehrt sind die Beziehungen,
die Verbraucher mit Unternehmen auf­
bauen, selten so dauerhaft wie diejeni­
gen, die Unternehmen im B2B-Handel
etablieren. Denken Sie an die Beziehung
zwischen einer Fluglinie und ihrem Flug­
zeughersteller oder zwischen einem bör­
sennotierten Unternehmen und seinen
externen Wirtschaftsprüfern. Diese wer­
den nicht auf die Schnelle aufgegeben,
um zu einem Anbieter mit geringfügig
günstigeren Preisen zu wechseln.
Vergessen Sie nicht, diese Faktoren
zu berücksichtigen, wenn Sie den Weg
für den Einkaufsprozess des Kunden
vorzeichnen.
3132
RESSOURCEN
DAS UNTERNEHMEN SAP®
Nutzen Sie diese wertvollen Ressourcen,
um den Teams aus Vertrieb, Marketing,
Kundenservice und Commerce zu helfen,
ihre Interaktionen mit den Kunden im
gesamten Einkaufsprozess zu verbessern.
Die traditionellen Tools für das Kundenbeziehungsmanagement sind fast völlig veral­
tet. Ihnen fehlt einfach die Fähigkeit, die steigende Nachfrage nach OmnichannelKundeninteraktionen zu befriedigen. Andere Lösungen wiederum bedienen spezielle
Bereiche wie Vertriebsautomatisierung, Marketing, Analysen, soziale Medien, Internet,
Point-of-Sale, Kundenbindung und E-Commerce. Unternehmen benötigen jedoch
einen breiter gefächerten Ansatz. Grundlage hierfür muss eine einheitliche Sicht auf
Kunden und Produkte sein, damit sich die Unternehmen den Kunden an allen Kontakt­
punkten und bei allen Transaktionen einheitlich präsentieren können.
Ressourcen für
VERTRIEBSLEITER
Ressourcen für
MARKETINGLEITER
Ressourcen für
KUNDENSERVICELEITER
Ressourcen für
COMMERCELEITER
SAP hat den Bedarf an einem innovativen und einfachen Ansatz zum Management
komplexer moderner Kundenbeziehungen erkannt und unterstützt Unternehmen
dabei, ihre Kunden auf der ganzen Welt zu bedienen - mit einem speziellen Portfolio
von Lösungen für Omnichannel-Kundeninteraktionen.
Im B2B- wie im B2C-Bereich werden sich diejenigen Unternehmen behaupten und
langfristig Erfolg haben, die sich am besten auf die von den Kunden initiierten Verän­
derungen einstellen. Die Customer Engagement Solutions von SAP bieten erstklassige
Funktionen für die Interaktionen mit Kunden, Omnichannel-Commerce, Predictive
Marketing, Kundenservice über soziale Medien, Vertriebsinformationen, EchtzeitKundendaten, Produktempfehlungen und vieles mehr. Die Produkte und Dienstleis­
tungen von SAP wurden dazu entwickelt, Unternehmen engere Kundenbeziehungen
zu ermöglichen und dem einzelnen Kunden das bestmögliche Einkaufserlebnis zu
bieten – unabhängig davon, wie der Anbieter ihn anspricht, wie eine Webseite oder
App auf ihn reagiert oder wie ihm ein Verkäufer oder Kundenservicemitarbeiter hilft.
Die Customer Engagement Solutions von SAP bieten Ihrem Unternehmen folgende
Vorteile:
Umsätze steigern,
Vertrieb über soziale
Medien und Guided
Selling verbessern
Kundentreue stärken
Kennzahlen für
Kundendienst und
Kundenzufriedenheit
optimieren
Einblick des Unter­
nehmens in die
Marketingleistung
verbessern
Weitere Informationen über die Customer Engagement Solutions von SAP erhalten Sie unter
sap.de/cec.
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