Kleines Impf-ABC

Werbung
JATROS
| wissen
Vaccines 2 / 2006
Kleines Impf-ABC
Neue Entwicklungen, neue Forschungsergebnisse und Erkenntnisse, neue Fachtermini. Die Welt des
Impfwesens ist in permanenter Bewegung und unterliegt einer rasanten Dynamik. Mit dieser Serie
bieten wir Ihnen alphabetisch geordnet einen Überblick über die wichtigsten und meistverwendeten
Begriffe rund um das Thema Impfen.
M
Masern (Synonym Morbilli): hoch ansteckende Infektionskrankheit, die neben
den typischen roten Hautflecken (Masern-Exanthem) Fieber und einen erheblich geschwächten Allgemeinzustand
hervorruft. Lebensgefährliche Komplikationen sind Pneumonie und Enzephalitis. Die Inkubationszeit beträgt 10–12
Tage, die Erreger (Paramyxoviren) werden durch Tröpfcheninfektion übertragen. Der Erkrankung und den Komplikationen kann durch eine Schutzimpfung vorgebeugt werden. Diese wird im
Österreichischen Impfplan gemeinsam
mit o Mumps und o Röteln empfohlen. Die Impfung erfolgt im zweiten
Lebensjahr zweimal im Abstand von
4 Wochen.
Meningitiss (eitrige): Zu den häufigsten
Erregern im Säuglings- und Kindesalter gehören o Haemophilus influenzae,
Neisseria meningitidis (o Meningokokken) und Streptococcus pneumoniae (o
Pneumokokken). Die Erkrankung ist
potenziell lebensbedrohlich, mit hoher
Letalität der Meningokokken-Meningitis. Seit der Verfügbarkeit moderner
Impfstoffe konnte die Häufigkeit vor
allem der Haemophilus- und Pneumokokken-Meningitis reduziert werden.
Meningokokken: gramnegative, semmelförmige Diplokokken, die einerseits
I 14
symptomlos den Nasen-Rachen-Raum
von gesunden Menschen besiedeln, anderseits schwerste Erkrankungen (Meningitis und Sepsis) auslösen. In schweren
Fällen kann die Erkrankung innerhalb
weniger Stunden zum Tod führen. Bedeutung für das Auftreten von Epidemien haben Meningokokken der Gruppe
A, B, C, W und Y. Im europäischen
Raum spielen Erreger der Gruppe B und
C die größte Rolle. Zwei verschiedene
Arten von Impfstoffen sind verfügbar:
einer für Reisen in den so genannten
Meningitis-Gürtel Afrikas und nach
Asien (wirksam gegen Meningokokken
der Gruppe A, C, W135, Y) und einer
für den Einsatz in Europa (wirksam nur
gegen Meningokokken der Gruppe C).
Gegen die Gruppe B gibt es nach wie vor
keinen Impfstoff.
Mumpss (Synonym Parotitis epidemica):
Infektion mit Paramyxoviren, welche vor
allem die Speicheldrüse, aber auch andere Organe befallen wie die Meningen,
das Gehirn oder die Keimdrüsen. Der
Erkrankung und den Komplikationen
kann durch Impfung vorgebeugt werden.
Diese erfolgt laut Impfplan mittels Dreifachvakzine (Mumps, o Masern,o Röteln) im 2. Lebensjahr zweimal im Abstand von 4 Wochen.
O
Oberster Sanitätsrat (OSR): höchstes
medizinisches Beratungsgremium des
Gesundheitsministeriums mit derzeit 39
Mitgliedern aus allen wichtigen Bereichen der Medizin und den Gesundheitsdiensten
Onkogene Viren: Viren, die über die Eigenschaft verfügen, ihr Genom in die
Zellkern-DNA der infizierten Wirtszelle
einzuschleusen und diese in Krebszellen
umzuwandeln. Wichtigster Vertreter
beim Menschen ist das Human-Papillomavirus (HPV), das für fast alle Fälle
von Zervixkarzinomen und Karzinomen
des äußeren Genitales verantwortlich ist.
Seit Herbst dieses Jahres steht ein HPVImpfstoff zur Verfügung.
P
Pertussis o Keuchhusten
Pfeiffer’sches Drüsenfieberr (Synonym infektiöse Mononukleose): häufige Viruserkrankung (Erreger: o Epstein-BarrVirus), die vor allem Kinder und junge
Erwachsene betrifft. Bei Kindern unter
zehn Jahren verläuft die Erkrankung
in der Regel ohne Symptome. Bei
Jugendlichen und Erwachsenen kommt
es zu grippeähnlichen Krankheitszeichen kombiniert mit schmerzhaften,
geschwollenen Lymphknoten am Hals,
häufig auch Angina tonsillaris und
Hepata-Splenomegalie. Kein Impfschutz
möglich.
universimed.com
Herunterladen