Meningokokken – Meningitis eine Information des

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Meningokokken – Meningitis
eine Information des Gesundheitsamtes
Die Meningitis ist eine Entzündung der Hirnhäute. Sie wird durch Viren oder Bakterien übertragen. Die viralen Meningitisformen verlaufen in der Regel ohne besondere Komplikationen.
Bakterielle Meningitis- Erkrankungen kommen seltener vor. Die durch Meningokokken ausgelösten Meningitis- Erkrankungen machen etwa 40 % der in Deutschland vorkommenden bakteriellen Meningitis- Erkrankungen aus. Sie
können einen schweren Verlauf ggf. mit tödlichem Ausgang nehmen.
Eine Häufung von Meningitis- Erkrankungen ist in den Wintermonaten festzustellen.
Erreger
Der überwiegende Anteil der Meningokokken- Infektionen wird durch die Meningokokken der Gruppen A, B und C
hervorgerufen. In Deutschland ist der Typ B vorherrschend. Etwa 15 % der Bevölkerung tragen Meningokokken im
Nasen- Rachenraum mit sich, ohne daran zu erkranken. Gegen den Typ B der Meningokokken bildet der Körper
keine Abwehrstoffe.
Übertragungsweg
Die Übertragung der Meningokokken- Bakterien erfolgt über Tröpfcheninfektion von Mensch zu Mensch. Durch Husten, Niesen oder Küssen können die Krankheitserreger am ehesten weiter gegeben werden. Nur in wenigen Fällen
überwinden die Bakterien die Abwehrkräfte des Körpers und verursachen eine Meningitis. Die Inkubationszeit, d.h. die
Zeit von der Aufnahme der Bakterien bis zum Beginn der Erkrankung beträgt nur wenige Tage, in der Regel 2 bis 5.
Krankheitsverlauf
Die Erkrankung beginnt häufig mit Infektionen der oberen Luftwege. Im weiteren Verlauf setzen akut Fieber, Kopfschmerzen, Erbrechen und zunehmende Schläfrigkeit ein. Eine fleckförmige Einblutung der Haut, Nackensteifigkeit,
Bewusstseinstrübung und Krampfneigung können Merkmale der Krankheitsverschlechterung sein.
Bei Säuglingen ist insbesondere auf Fieber, Nahrungsverweigerung evtl. mit Erbrechen und eine erhöhte Weckschwelle zu achten. Behandlung: Vorrangig für die Abwendung eines schwerwiegenden Krankheitsverlaufs und bleibender Folgeschäden an Gehirn und Nerven (z. B. Hörschaden) ist die sofortige Diagnosestellung und Behandlung
durch den Arzt. Bei Verdacht auf Meningitis wird unverzüglich mit der Antibiotikabehandlung begonnen. In der Regel
wird eine stationäre Behandlung veranlasst.
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Schutzmaßnahmen
Aufgrund des Übertragungsweges sowie der Inkubationszeit von MeningokokkenMeningitiden sind konkrete Schutzmöglichkeiten nicht vorhanden.
Bei Verdacht auf Meningokokken- Meningitis besteht insbesondere für den Personenkreis eine Ansteckungsgefahr, der in regelmäßigem und engem räumlichen
Kontakt zum Erkrankten steht. Das betrifft im wesentlichen die Familie und An-
gehörige der Hausgemeinschaft. Schulfreunden bzw. Arbeitskollegen, die aufgrund des räumlich engen Kontaktes
betroffen sind, wird ebenso vorsorglich die Antibiotikaeinnahme empfohlen. Liegt der Kontakt zu dem Erkrankten mehr
als vier Tage zurück, nimmt die Gefahr einer Erkrankung rapide ab. Eine Schutzimpfung gegen den in Deutschland
am häufigsten vorkommenden Typ B der Meningokokken gibt es nicht.
Meldepflicht
Infektionsschutzgesetz Bereits der Verdacht einer Meningokokken- Erkrankung muss dem Gesundheitsamt gemeldet werden. Das Gesundheitsamt ermittelt die Kontaktpersonen und empfiehlt ggf. eine vorsorgliche Antibiotikabehandlung. Außerdem informiert das Gesundheitsamt im Familien- und Kontaktkreis über Tatbestände, die eine
Weiterverbreitung der Erkrankung entgegen wirken können (z. B. Frühsymptome, Antibiotikabehandlung).
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