Impressum - und Lernzielplattform - Charité

Werbung
Impressum
Herausgeber:
Charité - Universitätsmedizin Berlin
Prodekanat für Studium und Lehre
Projektsteuerung Modellstudiengang Medizin
Charitéplatz 1, 10117 Berlin
Tel.: 030 450 576 207
Fax: 030 450 576 924
E-mail: [email protected]
Konzept:
Charité - Universitätsmedizin Berlin
Prodekanat für Studium und LehreProjektsteuerung Modellstudiengang Medizin
Charitéplatz 1, 10117 Berlin
Datum der Veröffentlichung:
Grafik:
Christine Voigts ZMD Charité
Foto:
Prof. Dr. Martin Digweed
Institut für Medizinische Genetik und Humangenetik - CVK
Charité – Universitätsmedizin Berlin
Seite 1 von 89
Inhaltsverzeichnis
1. Überblick über das Modul ................................................... 4
2. Semesterplan
............................................................ 6
3. Modul-Rahmencurriculum
4. Modulplan
.................................................. 7
............................................................... 8
5. Übersicht über die Unterrichtsveranstaltungen
.................................. 9
5.1. Modulwoche 1: Biologische Membranen und Kompartimentierung
5.2. Modulwoche 2: Zellulärer Transport und Zytoskelett
................................. 10
5.3. Modulwoche 3: Mitochondrien und Energiestoffwechsel
5.4. Modulwoche 4: Vom Genotyp zum Phänotyp
........................ 9
.............................. 11
..................................... 12
6. Beschreibung der Unterrichtsveranstaltungen .................................. 13
6.1. Warum Lernziele?
....................................................... 13
6.2. Erläuterung zum Beschreibungskonzept
7. Unterrichtsveranstaltungen
........................................ 14
................................................ 16
8. Evaluation .............................................................. 78
9. Lehrveranstaltungs- und Lernzielplattform des MSM
10. Blackboard, eLearning und Blended Learning
11. CIPome
............................. 79
................................. 80
............................................................... 81
12. Problemorientiertes Lernen
13. Lernzentrum
............................................... 82
........................................................... 85
14. Familiengerechte Charité
................................................. 86
15. Veranstaltungsorte - Lagepläne der Charité-Campi
Seite 2 von 89
............................. 87
Modul "Biologie der Zelle"
Einführung
Abschluss
Datum
13. Dezember 2010
Zeit
8:15 Uhr
Ort
Großer Hörsaal der Anatomie (Kopsch-Hörsaal)
Philippstr. 12
Charité – Campus Mitte
Datum
21. Januar 2011
Zeit
14:15 Uhr
Ort
Hörsaal Innere Medizin (Südflügel)
Sauerbruchweg 2
Charité – Campus Mitte
Modulverantwortliche(r):
Prof. Dr. rer. nat. Martin Digweed
Institut für Humangenetik, Charité – Campus Virchow-Klinikum
Tel: 450 - 566016
Email: [email protected]
Sprechzeiten: Montag 10:00 – 12:00 Uhr, Donnerstag 10:00 – 12:00 Uhr
Modulsekretariat:
Margret Kretschmer
Institut für Biochemie CCM, Virchowweg 24, Ebene 4, Raum 0004
Tel: 450 - 528 012
Email: [email protected]
Sprechzeiten: Dienstag 14:00 – 16:00 Uhr, Donnerstag 11:00 – 13:00 Uhr
Semesterkoordinator(in):
Seite 3 von 89
1. Überblick über das Modul
Liebe Studierende des 1. Semesters,
im Mittelpunkt dieses Moduls stehen die Zelle, ihre Bestandteile, ihre Organellen und ihr Metabolismus.
Nachdem in Modul 2, „Bausteine des Lebens“, die Grundlagen gelegt wurden, wird hier das
Zusammenspiel der Bausteine erklärt. Den „roten Faden“ der Lehrveranstaltung bildet Rudolf Virchows
Erkenntnis über die „Cellularpathologie“: „Die Krankheit des Körpers ist die Krankheit der Zelle“, heute
jedoch in ihrer aktuellen Version als molekulare Pathologie und im Licht des evolutionären Kontextes.
Es gibt Vorlesungen zum Aufbau der eukaryontischen und prokaryontischen Zellen, zu einzelnen
Organellen und Bestandteilen und zu den Grundlagen des zellulären Stoffwechsels. Die Seminare
vertiefen und ergänzen die Vorlesungen. In Fallvorstellungen werden entsprechende beispielhafte
Leitkrankheiten gezeigt. Die Praktika geben die Möglichkeit, Zellen im Mikroskop kennen zu lernen und
deren Aufbau zu studieren, Energiegewinnung in der Zelle zu messen, menschliche Chromosomen
anzusehen, sowie Einblick in den Aufbau des Genoms zu erhalten.
Dieses Modul hat für jede Woche einen bestimmten Schwerpunkt vorgesehen:
Bei der Entstehung der ersten Lebensformen auf der Erde war die Ausbildung einer Zellmembran ein
einschneidender Schritt: so wurde erstmals die Umgebung von dem Zellinhalt abgegrenzt. In der ersten
Woche des Moduls „Biologische Membranen und Kompartimentierung“ werden die Bestandteile,
Strukturen und Funktionen von Biomembranen vorgestellt. Hierbei spielt nicht nur das Abgrenzende
eine Rolle, sondern auch die Funktion der Biomembranen als selektiver Filter und als Teil des inter- und
intrazellulären Signalsystems. Eine genetisch bedingte Krankheit wird vorgestellt, von der bei uns
nahezu jedes 2.000 Kind betroffen ist, die Mukoviszidose, die auf einer Funktionsstörung der
Zellmembran beruht.
Die Zellmembran ist, anders als die Zellwand der Pflanzenzellen, kaum an der Aufrechterhaltung der
Zellform beteiligt. Hier ist das Zytoskelett maßgeblich dafür verantwortlich. Das stabile und dynamische
Zellgerüst ist auch an Transportprozessen innerhalb der Zelle beteiligt und auch für die Zellmotilität
essentiell. In der zweiten Woche des Moduls „Zellulärer Transport und Zytoskelett“ werden diese
vielfältigen funktionellen Aspekte des Zytoskellets und der Aufbau seiner polymeren Bestandteile
betrachtet.
Das zweite Thema der Woche behandelt die Exo- und Endozytose als wichtige zelluläre Funktion, aber
auch als Eindringmechanismus für Pathogene. Die Fallvorstellung in dieser Woche ist Pertussis. Die
Toxine des Bakteriums Bordetella pertussis bewirken eine Ziliostase des Flimmerepithels im
Respirationstrakt, greifen also das Zytoskelett an.
Mitochondrien sind die zentralen Organellen des Energiestoffwechsels in allen eukaryontischen Zellen.
Die dritte Woche des Moduls „Mitochondrien und Energiestoffwechsel“ ist diesen Organellen
gewidmet. Es wird ein Überblick zum Ursprung der Mitochondrien in der zellulären Evolution gegeben.
Das Konzept des biologischen Energietransfers wird verdeutlicht am Beispiel der oxidativen
Phosphorylierung, die zur Gewinnung des wichtigsten Trägers chemischer Energie, des
Adenosintriphosphats (ATP), führt. Als zweites Thema der Woche werden die Stoffwechselwege der
Kohlenhydrate vorgestellt und die biologischen Funktionen der Glykolyse, der Gluconeogenese und des
Pentosephosphatzyklus für die Zelle charakterisiert. Krankheiten, die auf Störungen der Mitochondrien
zurückzuführen sind, die Mitochondriopathien, betreffen insbesondere Gewebe und Organe mit hohem
Energie-bedarf, wie Herz- und Skelettmuskulatur. In der Fallvorstellung der Woche wird eine solche
Mitochondriopathie vorgestellt.
Seite 4 von 89
In der letzten Woche des Moduls „Vom Genotyp zum Phänotyp“ geht es um den Zellkern und das
menschliche Genom. Es wird ein Überblick über den Aufbau des menschlichen Genoms und die
Umsetzung der Information vom Gen zum Genprodukt gegeben. Es werden die zentralen Prozesse der
Genexpression, Transkription und Translation sowie deren zelluläre Regulation vorgestellt. Die
Bedeutung der therapeutischen Hemmung der Transkription und Translation durch Pharmaka wird
ebenfalls betrachtet. Als zweites Thema wird in einem Seminar die geschichtliche Entwicklung der
Humangenetik behandelt. Eine Vorlesung zur Zellularpathologie und ein Seminar zum Zellaufbau
runden das Modul ab.
Seite 5 von 89
2. Semesterplan
Seite 6 von 89
3. Modul-Rahmencurriculum
Übergeordnete Rahmenlernziele gemäß Studienordnung:
Die/der Studierende soll
• den Aufbau typischer humaner Zellen sowie der Zellen von Pathogenen (Bakterien, Parasiten)
kennen.
• die Dynamik von Zellstrukturen und deren Bedeutung für grundlegende biologische Vorgänge
(Zellteilung, Endozytose, Exozytose, Signalverarbeitung, Informationsspeicherung, Erregung,
Apoptose) beschreiben können.
• Grundprinzipien der Organisation und der biologischen Funktionen des zellulären Stoffwechsels (z.B.
Proteinsynthese, ATP-Bildung, Lipidstoffwechsel) kennen.
• die Regulation der Genexpression (Transkriptions- und Translationskontrolle) erläutern können.
• die humane Zelle als Ergebnis natürlicher Evolution verstehen lernen.
• die Bedeutung zellulärer Veränderungen für Krankheitsprozesse (Zellularpathologie) beispielhaft
erläutern können.
Seite 7 von 89
4. Modulplan
Abbildung: Übersicht Modulplan Modellstudiengang Medizin
Abkürzungen:
MC: Multiple Choice, S: Semester, SMPP: strukturierte mündlich-praktische Prüfungm, POL:
Problemorientiertes Lernen
Seite 8 von 89
5. Übersicht über die Unterrichtsveranstaltungen
5.1. Modulwoche 1: Biologische Membranen und Kompartimentierung
Nachfolgend werden die Pflichtveranstaltungen der 1. Woche tabellarisch aufgeführt, wobei die 1.
Spalte der Bezeichnung auf Campusnet entspricht. Alle Veranstaltungen werden in Kapitel 5 detailliert
beschrieben. Cave: Die Veranstaltungen "Untersuchungskurs" und "Kommunikation, Interaktion,
Teamarbeit" finden für einige Gruppen in der 1. Woche und für andere Gruppen in der 2. Woche statt.
Veranstaltung
Titel
Lehrformat
UE
Seite
Vorlesung
Mittwoch
09:00-09:45
(Mi2)
Mukoviszidose (Cystische Fibrose)
Fallvorstellung
(Vorlesung)
1.00
16
Vorlesung
Mittwoch
08:15-09:00
(Mi1)
Das Membranpotential
Fachvorlesung
1.00
18
Vorlesung
Dienstag
08:15-09:45
(Di1+2)
Das Fluid-Mosaic-Modell der Biomembran
Fachvorlesung
2.00
20
Vorlesung
Montag
09:00-09:45
(Mo2)
Modul-Einführung: Die Zelle als Baueinheit
Fachvorlesung
1.00
22
Vorlesung
Donnerstag
08:15-09:45
(Do1+2)
Stofftransport durch Membranen; Membranen
als potentielle Wirkstoffbarrieren
Interdisziplinäre
Vorlesung
2.00
23
Seminar 1
Synthese und Aufbau von Lipiden und Proteinen Fachseminar
der Membran
2.00
25
Seminar 2
Molekulare Eigenschaften biologischer
Membranen
Fachseminar
2.00
26
Seminar 3
Kanäle und Carrier: Toxine als Aktivatoren und
Inhibitoren
Interdisziplinäres
Seminar
2.00
28
Praktikum
Biologie/
MiBi/Anatomie
Zytologie und Mikrobiologie: Eine
mikroskopische Einführung
wissenschaftliches 4.00
Arbeiten in
Kleingruppe
30
Kommunikation, Ärztliche Gesprächsführung II
Interaktion,
Teamarbeit
Kommunikation,
Interaktion,
Teamarbeit in
Kleingruppe
4.00
33
Untersuchungs- Schwerpunkt Thorax/Herz
kurs
Untersuchungskurs 2.50
34
UE: Unterrichtseinheiten
Seite 9 von 89
5.2. Modulwoche 2: Zellulärer Transport und Zytoskelett
Nachfolgend werden die Pflichtveranstaltungen der 2. Woche tabellarisch aufgeführt, wobei die 1.
Spalte der Bezeichnung auf Campusnet entspricht. Alle Veranstaltungen werden in Kapitel 5 detailliert
beschrieben.
Veranstaltung
Titel
Lehrformat
UE
Seite
Vorlesung
Dienstag
08:15-09:45
(Di1+2)
Grundlagen Zytoskelett, intrazelluläre
Transporte, molekulare Motoren
Interdisziplinäre
Vorlesung
2.00
36
Vorlesung
Mittwoch
08:15-09:45
(Mi1+2)
Viren, Parasiten und Bakterien als zelluläre
Pathogene
Fachvorlesung
2.00
38
Vorlesung
Donnerstag
08:15-09:00
(Do1)
Endozytose als Eingangsportal für Pathogene
Fachvorlesung
1.00
40
Vorlesung
Donnerstag
09:00-09:45
(Do2)
Pertussis
Fallvorstellung
(Vorlesung)
1.00
41
Seminar 1
Endo- und Exozytose
Fachseminar
2.00
43
Seminar 2
Struktur und Funktion von Aktinen, Tubulinen
und Keratinen - Motilität
Fachseminar
2.00
44
Seminar 3
Zytoskelett der quergestreiften
Skelettmuskulatur und hieraus abgeleitete
Myopathien
Interdisziplinäres
Seminar
2.00
46
Praktikum
Biologie
Mitose und Humanzytogenetik
Fachpraktikum
2.50
47
UE: Unterrichtseinheiten
Seite 10 von 89
5.3. Modulwoche 3: Mitochondrien und Energiestoffwechsel
Nachfolgend werden die Pflichtveranstaltungen der 3. Woche tabellarisch aufgeführt, wobei die 1.
Spalte der Bezeichnung auf Campusnet entspricht. Alle Veranstaltungen werden in Kapitel 5 detailliert
beschrieben. Cave: Die Veranstaltungen "Untersuchungskurs" und "Kommunikation, Interaktion,
Teamarbeit" finden für einige Gruppen in der 3. Woche und für andere Gruppen in der 4. Woche statt.
Veranstaltung
Titel
Lehrformat
UE
Seite
Vorlesung
Mittwoch
08:15-09:45
(Mi1+2)
Störungen des Energiestoffwechsels als
Krankheitsursache
Interdisziplinäre
Vorlesung
2.00
49
Vorlesung
Dienstag
08:15-09:45
(Di1+2)
Thermodynamische und kinetische Grundlagen
der Bioenergetik
Fachvorlesung
2.00
51
Vorlesung
Donnerstag
08:15-09:00
(Do1)
Endosymbiontentheorie
Fachvorlesung
1.00
53
Vorlesung
Donnerstag
09:00-09:45
(Do2)
Mitochondriopathien
Fallvorstellung
(Vorlesung)
1.00
54
Seminar 1
Grundlegende Prinzipien des anabolen und
katabolen Kohlenhydratstoffwechsels
Fachseminar
2.00
55
Seminar 3
Zitratzyklus und oxidative Phosphorylierung
Fachseminar
2.00
57
Seminar 2
Chemiosmotische Kopplung
Fachseminar
2.00
59
Praktikum
Biochemie
Grundlagen der zellulären Enzymkatalyse und
Energiegewinnung
Fachpraktikum
3.00
61
Kommunikation, Nonverbale Kommunikation
Interaktion,
Teamarbeit
Kommunikation,
Interaktion,
Teamarbeit in
Kleingruppe
4.00
63
Untersuchungs- Schwerpunkt Abdomen
kurs
Untersuchungskurs 2.50
64
UE: Unterrichtseinheiten
Seite 11 von 89
5.4. Modulwoche 4: Vom Genotyp zum Phänotyp
Nachfolgend werden die Pflichtveranstaltungen der 4. Woche tabellarisch aufgeführt, wobei die 1.
Spalte der Bezeichnung auf Campusnet entspricht. Alle Veranstaltungen werden in Kapitel 5 detailliert
beschrieben.
Veranstaltung
Titel
Lehrformat
UE
Seite
Vorlesung
Dienstag
09:00-09:45
(Di2)
Vom Genotyp zum Phänotyp
Fachvorlesung
1.00
65
Vorlesung
Mittwoch
08:15-09:45
(Mi1+2)
Regulation der Genexpression
Interdisziplinäre
Vorlesung
2.00
67
Vorlesung
Donnerstag
08:15-09:00
(Do1)
Rudolf Virchow und die Revolution in der
Medizin
Fachvorlesung
1.00
69
Vorlesung
Donnerstag
09:00-09:45
(Do2)
Trisomie 21 (M. Down)
Fallvorstellung
(Vorlesung)
1.00
70
Seminar 1
Struktur-Funktionsbeziehungen in der Zelle
Fachseminar
2.00
71
Seminar 2
Historische und ethische Aspekte der Genetik
Interdisziplinäres
Seminar
2.00
73
Seminar 3
Hemmstoffe der Transkription und Translation
Interdisziplinäres
Seminar
2.00
75
Praktikum
Biologie
Genphysiologie und biochemische Genetik
Fachpraktikum
2.50
77
UE: Unterrichtseinheiten
Seite 12 von 89
6. Beschreibung der Unterrichtsveranstaltungen
6.1. Warum Lernziele?
Unterrichtsveranstaltungen und Curriculum müssen systematisch geplant werden, damit eine
zuverlässig hohe Ausbildungsqualität erreicht werden kann. Dazu müssen zunächst die Ziele der
Ausbildung definiert werden. Diese Lernziele sind hilfreich, um Lernprozesse näher beschreiben und
überprüfen zu können. Sie haben im Modellstudiengang die Funktion, das Studium inhaltlich sinnvoll
und für alle Beteiligten nachvollziehbar zu gestalten. Darüber hinaus bilden sie die Grundlage für die
Inhalte und Formate der jeweiligen Semesterabschlussprüfungen.
Mithilfe der Lernziele können folgende Fragen beantwortet werden:
Auf welche Anforderungen sollen die Studierenden vorbereitet werden?
Über welche Kompetenzen sollen sie verfügen?
Welche Kenntnisse und Fertigkeiten sollen sie erworben haben?
Und daraus leiten sich für die zeitlich und thematisch begrenzten curricularen Einheiten des
Modellstudiengangs - die Module - weitere Fragen ab:
Welche Inhalte müssen dazu vermittelt werden?
Welche Lehr- und Lernmethoden sind am besten geeignet, um die Lernziele zu erreichen?
Angesichts der Forderung der Approbationsordnung, das Medizinstudium an der ärztlichen Praxis zu
orientieren, muss auch darüber nachgedacht werden, wie sich ärztliche Kernkompetenzen definieren,
vermitteln und prüfen lassen.
"Wer nicht genau weiß, wohin er will,
braucht sich nicht zu wundern,
wenn er ganz woanders ankommt."
Robert Mager (1977)
Seite 13 von 89
6.2. Erläuterung zum Beschreibungskonzept
Titel der Veranstaltung
Unterrichtsformat (Dauer der Unterrichtsveranstaltung in Minuten)
Einrichtung
Die für die Veranstaltung verantwortliche/n Einrichtung/en (Ansprechpartner/innen der Einrichtungen
finden Sie in Campusnet).
Kurzbeschreibung
Inhaltsangabe, worum es in dieser Unterrichtsveranstaltung geht.
Vorausgesetztes Wissen/ Vorbereitung
Das Wissen, das von den Dozierenden vorausgesetzt wird und der Hinweis, was in Vorbereitung auf die
Unterrichtsveranstaltung erarbeitet werden soll (z.B. Praktikumsskript, 1-2 konkrete Seiten aus einem
gängigen Lehrbuch, eine Pro & Contra-Diskussion zu einem bestimmten Thema) sowie Materialen, die
mitgebracht werden sollen (z.B. Kittel).
Übergeordnetes Lernziel
Die Kompetenzen, über die Studierenden am Ende verfügen sollen bzw. die Kenntnisse und
Fertigkeiten, die sie erworben haben sollen.
Lernziele
Die für die Veranstaltung festgelegten Lernziele - die den Kern dessen bilden, was die
Veranstaltung vermittelt bzw. was prüfungsrelevant sein wird - aufgeteilt in 3 Kategorien.
Die unterschiedlichen Aufzählungssymbole zeigen die verschiedenen Kategorien der
Lernziele an.
kognitiv (Wissen/Kenntnisse)
anwendungsbezogen (Fertigkeiten)
emotional/reflektiv (Einstellungen/Haltungen)
Zeitaufwand
Der geschätzte Zeitaufwand für die Vorbereitung, für die Nachbereitung, bzw. für die Vor- und
Nachbereitung.
Lernspirale
Der Bezug der Unterrichtsveranstaltung zum Gesamtcurriculum (auf welche andere
Unterrichtsveranstaltung aus diesem oder anderen Modulen baut die aktuelle Veranstaltung auf; wo
wird das Thema in folgenden Modulen weiter vertieft); der kumulative Aufbau von Wissen, Fähigkeiten,
Fertigkeiten und Kompetenzen über das Studium wird verdeutlicht.
Empfehlungen
Empfehlung zur Vor- und Nachbereitung
Ausgewählte Seiten aus einem Lehrbuch, in denen das Thema der Veranstaltung nachgelesen
werden kann.
Empfehlung zur Vertiefung
Für besonders interessierte Studierende, die sich über den Lerninhalt/ die Lernziele der
Unterrichtsveranstaltung hinaus mit dem Thema beschäftigen wollen, weiterführende
Literaturhinweise (beispielsweise Bücher, Forschungsberichte).
Seite 14 von 89
Notizen für die Evaluation
Platz für Notizen während oder nach der Veranstaltung als Memo für die elektronische Evaluation und
für das Abschlussgespräch am Ende des Moduls.
Platz für Aufzeichnungen
Seite 15 von 89
7. Unterrichtsveranstaltungen
Allgemeine/ organisatorische Einführung in das Modul 3
Moduleinführung (45 Minuten)
Zerplatzt wie ein Luftballon
Problemorientiertes Lernen (180 Minuten)
Mukoviszidose (Cystische Fibrose)
Fallvorstellung (Vorlesung) (45 Minuten)
Einrichtung
CC17 - Klinik für Pädiatrie mit Schwerpunkt Pneumologie u. Immunologie - CVK
Kurzbeschreibung
Nach einer kurzen Einführung in die Funktion des Chloridkanals soll die pathophysiologische Grundlage
der Mukoviszidose (Fehlfunktion des cystic fibrosis transmembrane regulators) erläutert werden. Hierbei
wird auch auf die verschiedenen Mutationsklassen und die unterschiedlichen Störungen in der
intrazellulären Prozessierung des CFTR-Proteins eingegangen. Im zweiten Teil soll ein Patient/eine
Patientin mit einer Mukoviszidose vorgestellt werden. Hier können die Studierenden anhand der
Anamnese und der Symptome die verschiedenen Organmanifestationen der Erkrankung kennen lernen.
Dies stellt ein gutes Beispiel für den Weg vom Genotyp zum Phänotyp dar. Abschließend wird über die
Therapiemöglichkeiten diskutiert.
Vorausgesetztes Wissen/ Vorbereitung
Struktur und Funktion der Zellmembran, autosomal rezessiver Vererbungsmodus.
Passarge E. „Taschenatlas der Genetik“, Thieme, 2. Auflage S260-161.
Übergeordnetes Lernziel
Die Studierenden sollen die Entstehung einer Erkrankung vom Genotyp zum Phänotyp
verstehen lernen.
Lernziele
Die Studierenden sollen...
charakteristische Symptomkonstellationen nennen können, bei denen man an eine
Mukoviszidose denken sollte.
beschreiben können, welche klinischen Auswirkungen eine Störung des Chloridkanals
hat.
benennen können, welche Organe von Mukoviszidose (Cystischer Fibrose) betroffen
sind.
sich damit auseinander setzen, wie man mit einer so komplexen chronisch
progredienten Erkrankung wie der Mukoviszidose (Cystischen Fibrose) leben kann.
Zeitaufwand
30 Minuten für Vor- und Nachbereitung.
Lernspirale
Während die Studierenden in diesem Modul einen Überblick über die Bestandteile, Struktur und
Seite 16 von 89
Funktion von Biomembranen bekommen haben, wird hier eine Krankheit vorgestellt, die auf eine
Störung eines Membranproteins zurückzuführen ist. Die nicht seltene autosomal rezessive Krankheit
Mukoviszidose wird auch in Modul 13 „Atmung“, Modul 12 „Ernährung, Verdauung, Stoffwechsel“ und
in Modul 34 „Erkrankungen des Kindesalters und der Adoleszenz“ Thema sein.
Notizen für die Evaluation
Platz für Aufzeichnungen
Seite 17 von 89
Das Membranpotential
Fachvorlesung (45 Minuten)
Einrichtung
CC02 - Institut für Medizinische Physik und Biophysik - CCM
Kurzbeschreibung
Jede Zelle des menschlichen Körpers besitzt ein Membranpotential, welches durch unterschiedliche
Ionenkonzentrationen zwischen Zytoplasma und dem extrazellulären Raum entsteht. Es ist die
Grundlage für viele physiologische Prozesse wie z. B. die Signalübertragung an Nervenzellen oder die
Erregung der Skelettmuskulatur. Darüber hinaus ist das Membranpotential Grundlage für wichtige
medizinische Untersuchungsmethoden wie z.B. der Messung des EKG. In der Vorlesung „Das
Membranpotential“ wird dargelegt, wie durch die unterschiedliche Permeabilität der Zellmembran ein
Konzentrationsgradient verschiedener Ionensorten und damit eine Potentialdifferenz zwischen intraund extrazellulärem Raum entsteht. Es wird insbesondere darauf eingegangen, welche physikalischen
und biochemischen Prozesse im Zusammenspiel mit Ionenpumpen und Ionenkanälen zur Ausbildung
des Ruhepotentials führen und wie dieses quantitativ beschrieben werden kann. Schließlich wird ein
Ausblick gegeben, wie die Änderung der Permeabilität für bestimmte Ionensorten zum Aktionspotential
führt.
Vorausgesetztes Wissen/ Vorbereitung
Allgemeines Abiturwissen Chemie und Biologie, Besuch der Vorlesung „Das Fluid-Mosaic-Modell der
Biomembran“ im Modul 3 „Biologie der Zelle“.
Übergeordnetes Lernziel
Am Ende der Lehrveranstaltung sollen die grundlegenden Prozesse, die zur Ausbildung des
Ruhepotentials führen, bekannt sein. Die Studierenden sollen darlegen können, dass die
Permeabilität für bestimmte Ionenarten das Membranpotential bestimmt. Ziel ist es, die
biologische Bedeutung des Membranpotentials einerseits im Hinblick auf verschiedene
physiologische Prozesse wie Signalweiterleitung, andererseits aber auch als Grundlage für
das Verständnis medizinisch relevanter Untersuchungsmethoden wie EKG und EEG zu
erfassen.
Lernziele
Die Studierenden sollen...
darlegen können, wie Konzentrationsgradienten an der Zellmembran zur Ausbildung
des Ruhepotentials führen und welche Ionen daran beteiligt sind.
erläutern können, wie das Zusammenspiel aus Diffusion, chemischen und elektrischen
Vorgängen an der Zellmembran zur Einstellung des Gleichgewichtspotentials führen.
das Gleichgewichtspotential in Form der Nernst- und Goldmann-Gleichung quantitativ
beschreiben können.
darlegen können, wie die Aktivität von Zellen, z.B. von Neuronen, durch Änderungen
der Permeabilität für bestimmte Ionensorten gesteuert wird.
Zeitaufwand
45 Minuten für Vor- und Nachbereitung.
Lernspirale
In dieser Vorlesung wird das prinzipielle Zustandekommen des Membranpotentials zum ersten Mal
besprochen. Sie stellt daher die Basis für das Verständnis der Vorlesungen „Analoge Signale und
Seite 18 von 89
Aktionspotentiale“ und „Varianten und Determinanten der Aktionspotentialausbreitung“ in Modul 4
„Signal- und Informationssysteme“ dar.
Notizen für die Evaluation
Platz für Aufzeichnungen
Seite 19 von 89
Das Fluid-Mosaic-Modell der Biomembran
Fachvorlesung (90 Minuten)
Einrichtung
CC02 - Institut für Biochemie - CCM
Kurzbeschreibung
Biomembranen sind dynamisch organisierte Strukturen der Zelle. Basierend auf einer
Lipiddoppelschicht enthalten Biomembranen integrale und membranständige Proteinanteile und sind
durch komplexe Kohlenhydratanteile modifiziert. Über ihre vielfältige Zusammensetzung definieren
Biomembranen den Zelltyp sowie die umschlossenen Kompartimente / Organellen und sind an der
Vermittlung von Signalen zwischen den Kompartimenten beteiligt.
Vorausgesetztes Wissen/ Vorbereitung
Es wird Wissen über den Aufbau und die Struktur von Lipiden, Proteinen und Kohlenhydraten (Modul 2
„Bausteine des Lebens“) vorausgesetzt.
Übergeordnetes Lernziel
Die Studierenden sollen einen Überblick über die Komplexität der Struktur und der
Bestandteile von Biomembranen erhalten. Die Biomembran soll als dreidimensionales,
hochgradig dynamisches Element (Fluidität) der Zelle vermittelt werden, die in hohem Grade
von ihrer Zusammensetzung abhängt. Zum einen sollen Membranen als Strukturelement
zellulärer Kompartimente mit Barrierefunktion verstanden werden. Zum anderen werden
Grundlagen zum Verständnis von Membranen als Basis und Vermittler von extra- und
intrazellulären Signalkaskaden gelegt.
Lernziele
Die Studierenden sollen...
den Aufbau und die Zusammensetzung von Biomembranen beschreiben können
(Phospholipide, Sphingolipide, Isoprenlipide, integrale und membranständige Proteine
der Biomembran, Glykokalyx).
Biomembranen als Barriere erläutern können, die zelluläre Kompartimente bildet und
damit die Eigenschaften der Kompartimente definiert.
Biomembranen als Vermittler von zellulären Signalen darstellen können (Gradienten,
Rezeptoren, Vesikeltransport, Carrier/Kanal-Proteine).
den
Zusammenhang
zwischen
Zusammensetzung
der
Membran
(gesättigte/ungesättigte Fettsäuren, Cholesterol) und Eigenschaften der Membran
erläutern können (Fluidität).
Zeitaufwand
60 Minuten für Vor- und Nachbereitung.
Lernspirale
Aufbauend auf Modul 2 „Bausteine des Lebens“ sollen Biomembranen in Aufbau und Funktion von
Energie liefernden Speicherlipiden abzugrenzen sein und als hochgradig komplexes biologisches
Strukturelement erkannt werden. Das Verständnis des Aufbaus der Biomembranen ist Grundlage für
Modul 4 „Signal- und Informationssysteme“, welche die Membran als Informationsbarriere/-vermittler
behandeln.
Seite 20 von 89
Notizen für die Evaluation
Platz für Aufzeichnungen
Seite 21 von 89
Modul-Einführung: Die Zelle als Baueinheit
Fachvorlesung (45 Minuten)
Einrichtung
CC02 - Institut für Integrative Neuroanatomie - CCM
Kurzbeschreibung
Einführung in die Zellbiologie mit Überblick über die Modulgliederung und Vorstellung der Zelle als
biologische Funktionseinheit.
Vorausgesetztes Wissen/ Vorbereitung
Baumaterial der Zelle (Monosaccharide, Polysaccharide, Phospholipide, Proteine, Nukleinsäuren).
Übergeordnetes Lernziel
Am Ende der Veranstaltung sollen die Studierenden einen Überblick über die Inhalte des
Moduls Zellbiologie erhalten haben. Die Bedeutung der Zelle mit ihren Organellen als
Funktionseinheit soll ihnen ein Begriff sein.
Lernziele
Die Studierenden sollen...
das Prinzip der Zelle als Funktionseinheit erläutern können.
folgende Zellbestandteile strukturell und funktionell definieren können:Nucleus,
Ribosomen, raues endoplasmatisches Retikulum, glattes endoplasmatisches
Retikulum, Golgi-Apparat, Sekretgranula, Lysosomen, Peroxisomen, Mitochondrien,
Paraplasma.
motiviert sein, sich in den folgenden Modulwochen intensiv mit den Funktionsprinzipien
der Zelle zu beschäftigen.
Zeitaufwand
30 Minuten für Vor- und Nachbereitung.
Lernspirale
Einführung in die Zellbiologie, Vertiefung der Inhalte im interdisziplinären Praktikum Zytologie. Die
genauen Funktionen der Organellen werden im Laufe der Wochen 1-4 des Moduls vertieft. Das
Verständnis der Zelle als Funktionseinheit ist Voraussetzung für die Themen „Signal- und
Informationssysteme“ (Modul 4) und für „Wachstum, Gewebe, Organ“ (Modul 5).
Notizen für die Evaluation
Platz für Aufzeichnungen
Seite 22 von 89
Stofftransport durch Membranen; Membranen als potentielle
Wirkstoffbarrieren
Interdisziplinäre Vorlesung (90 Minuten)
Einrichtung
CC04 - Institut für Klinische Pharmakologie und Toxikologie - CCM/CBF
CC13 - Institut für Klinische Physiologie - CBF
Kurzbeschreibung
Stofftransport durch Membranen kann durch ganz unterschiedliche Transportmechanismen erfolgen,
nämlich durch Kanäle, Carrier, ATPasen und durch Endo- und Exozytose. Der Transport durch Kanäle
und Carrier wird durch Konzentrations- und elektrische Spannungs-gradienten angetrieben. Carrier
können mehrere Solute im Symport oder Antiport transportieren. Als Teil der Zellmembran sind manche
Transporter (z.B. die Multidrug-resistance-ATPase) in der Lage, toxische Stoffe und Medikamente aus
der Zelle heraus zu transportieren, damit schützt sich die Zelle auf natürlichem Weg vor potentiell
schädlichen Stoffen, indem sie die-se einfach aus dem Zellinneren heraus transportiert. Im Rahmen der
Arzneimitteltherapie treten häufig Arzneimittelwechselwirkungen durch die Hemmung einzelner EffluxPumpen auf, was zu einem Therapieversagen - z.B. bei der Chemotherapie - führen kann.
Vorausgesetztes Wissen/ Vorbereitung
Lehrinhalte Modul 3 zum Aufbau der Zellmembran
Übergeordnetes Lernziel
Die Vorlesung stellt Mechanismen vor, mittels derer Solute, Wasser und Arzneimittel durch
Membranen transportiert werden können. In unmittelbarem Zusammenhang stehen die
Barriereeigenschaften der Membranen und die klinische Bedeutung der verschiedenen
Transporter und Kanäle im Rahmen der Arzneimitteltherapie.
Lernziele
Die Studierenden sollen...
die generellen Transportmechanismen darstellen können, über die Ionen, Wasser und
Solute die Zellmembran passieren können.
Gleichgewichtspotentiale mit Hilfe der Nernst-Gleichung berechnen können.
das Konzept der Flusskopplung in Membrantransportern erläutern können.
exemplarisch darstellen können, über welche Mechanismen Arzneimittel über
Zellmembranen aufgenommen und eliminiert werden können.
Zeitaufwand
60 Minuten für Vor- und Nachbereitung.
Lernspirale
Die Vorlesung dient als Grundlage für Seminare dieses Moduls und für Modul 4 „Signal- und
Informationssysteme“ und Modul 5 „Wachstum, Gewebe, Organ“. Das (gestörte) Wechselspiel
zwischen Transport- und Barrierefunktion der Zellmembran begegnet uns als Ursache oder Folge
zahlreicher Erkrankungen in fast allen klinisch orientierten Modulen.
Seite 23 von 89
Notizen für die Evaluation
Platz für Aufzeichnungen
Seite 24 von 89
Synthese und Aufbau von Lipiden und Proteinen der Membran
Fachseminar (90 Minuten)
Einrichtung
CC02 - Institut für Biochemie - CCM
CC02 - Institut für Medizinische Physik und Biophysik - CCM
Kurzbeschreibung
Biomembranen setzen sich aus den Naturstoffklassen der Lipide, Proteine und Kohlenhydrate
zusammen. Am dynamischen Auf- und Umbau der Biomembran sind verschiedene zelluläre
Kompartimente des Endoplasmatischen Retikulums und des Golgi-Apparates beteiligt.
Vorausgesetztes Wissen/ Vorbereitung
Es wird Wissen über den Aufbau und die Struktur von Lipiden, Proteinen und Kohlenhydraten (Modul 2
„Bausteine des Lebens“) vorausgesetzt.
Übergeordnetes Lernziel
Die Studierenden sollen im Kontext des organellübergreifenden dynamischen Auf- und
Umbaus der Biomembranen Prinzipien verstehen, wie Zellen und Organellen ihre
spezifischen Charakteristika erhalten und modifizieren können.
Lernziele
Die Studierenden sollen...
die Grundbausteine für die Synthese der Membranlipide, wie Phospholipide,
Sphingolipide und Isoprenlipide charakterisieren können.
Wege und Prinzipien (Vesikel, Floppasen, Flippasen, Scramblasen) des dynamischen
Membranumbaus prinzipiell beschreiben können.
Prinzipien des Einbaus, der Reifung und der Modifikation von integralen und
membranassoziierten Membranproteinen (sekretorischer Weg) darstellen können.
die beteiligten zellulären Membransysteme (Endoplasmatisches Retikulum, GolgiApparat) charakterisieren können.
Zeitaufwand
60 Minuten für Vor- und Nachbereitung.
Lernspirale
Nach Vermittlung der prinzipiellen Struktur und Funktion von Biomembranen soll in diesem Seminar
geklärt werden, wo die einzelnen Membranbestandteile herkommen, synthetisiert und wie sie in die
Membran eingebaut werden. Das Seminar liefert damit die biochemischen Grundlagen für das
Verständnis von Membranen als Vermittler von Signalen und Informationen (Immunsystem, synaptische
Netzwerke) in Modul 4 „Signal- und Informationssysteme“, Modul 7 „Blut und Immunsystem“ und
Modul 15 „Nervensystem“.
Notizen für die Evaluation
Seite 25 von 89
Molekulare Eigenschaften biologischer Membranen
Fachseminar (90 Minuten)
Einrichtung
CC02 - Institut für Biochemie - CCM
CC02 - Institut für Medizinische Physik und Biophysik - CCM
Kurzbeschreibung
In dem Seminar werden zunächst hydrophobe, hydrophile und amphiphile Eigenschaften einzelner
Membrankomponenten erläutert. Anhand der Eigenschaften wird der Einfluss amphiphiler Moleküle auf
die Oberflächenspannung und die Funktion von Emulgatoren verdeutlicht. Basierend hierauf vertiefen
die Studierenden ihre Kenntnisse über die verschiedenen Arten intermolekularer Wechselwirkungen wie
z.B. Wasserstoffbrücken, van-der-Waals-Kräfte und hydrophoben Effekt. Begriffe der Phasen,
Phasengrenzen und Mischbarkeit wer-den definiert. Die Studierenden lernen das Verhalten von
Fettsäuren und Phospholipiden in wässrigen Lösungen kennen und können somit die Entstehung von
Micellen und Lipiddoppelschichten verstehen. Die chemisch-physikalischen Eigenschaften von
Biomembranen, wie z.B. die Dynamik der Lipide in der Membran und die Bildung von Mikrodomänen
("lipid-rafts"), werden erläutert. Diese Grundlagen führen zum Verständnis der Funktion biologischer
Membranen, z.B. als Diffusionsbarriere.
Vorausgesetztes Wissen/ Vorbereitung
Das Wissen aus dem Vertiefungskurs des Moduls 2 "Chemie der Triacylglycerine und Phospholipide"
und die Inhalte der Vorlesung "Das Fluid-Mosaic-Modell der Zellmembran" werden vorausgesetzt.
Übergeordnetes Lernziel
Die Studierenden sollen die prinzipiellen Eigenschaften von hydrophoben und amphiphilen
Molekülen in wässrigen Lösungen kennen. Sie sollen deren Rolle bei der Bildung von
Micellen und Lipiddoppelschichten erklären können. Sie sollen den Zusammenhang
zwischen den chemisch-physikalischen Eigenschaften biologischer Membranen und deren
Funktion in lebenden Zellen verstehen.
Lernziele
Die Studierenden sollen...
die Begriffe "Van-der-Waals-Wechselwirkung" und "hydrophober Effekt" erläutern
können.
die Begriffe Phasen und Phasengrenze erläutern können.
den Einfluss amphiphiler Substanzen auf die Oberflächenaktivität von Wasser
beschreiben können.
den Aufbau von Mizellen und Lipiddoppelschichten darlegen können.
die Eigenschaften von Membranen basierend auf ihrer molekularen Struktur
beschreiben können.
die Dynamik der Lipide in Biomembranen beschreiben können.
die Begriffe Emulsion und Emulgatoren erläutern können.
Zeitaufwand
90 Minuten für Vor- und Nachbereitung.
Lernspirale
Die Inhalte der Veranstaltungen des Moduls 2 (z. B. "Chemie der Triacylglycerine und Phospholipide")
werden aufgegriffen. Die Inhalte dieses Vertiefungskurses bilden die Grundlage zum Verständnis der
Seite 26 von 89
weiteren Veranstaltungen dieses Moduls (z.B. Seminar "Chemiosmotische Kopplung").
Notizen für die Evaluation
Platz für Aufzeichnungen
Seite 27 von 89
Kanäle und Carrier: Toxine als Aktivatoren und Inhibitoren
Interdisziplinäres Seminar (90 Minuten)
Einrichtung
CC04 - Institut für Klinische Pharmakologie und Toxikologie - CCM/CBF
CC13 - Institut für Klinische Physiologie - CBF
Kurzbeschreibung
In dem Seminar wird die physiologische Rolle ausgewählter Liganden-, spannungs- und
hormongesteuerter Ionenkanäle, einiger Carrier und der Na/K-ATPase sowie ihre Bedeutung bei
pharmakologischer bzw. toxikologischer Modulation ihrer Aktivität vertieft. Pharmakologische
Zielstruktur sind nicht nur Rezeptoren sondern auch Transportproteine wie die Kanäle Nikotinischer
Acetylcholin-Rezeptor, 5-HT3-Rezeptor, GABAA-Rezeptor und NMDA-Rezeptor. Ihr biochemisches
Verhalten kann durch Arzneimittel beeinflusst und damit eine therapeutische Wirkung erzeugt werden.
So können pharmakologische Interventionen zur Therapie - z.B. von Herzrhythmusstörungen oder
Schmerzzuständen - durchgeführt werden.
Vorausgesetztes Wissen/ Vorbereitung
Lehrinhalte der Vorlesungen „Das Membranpotential“ und „Stofftransport durch Membranen.“
Übergeordnetes Lernziel
Das Seminar erklärt exemplarisch die Wirkung ausgewählter Toxine/Pharmaka auf
Ionenkanäle und Transporter. Hierbei wird die Bedeutung dieser Substanzen zur
Klassifizierung von Kanal- bzw. Rezeptorfamilien aufgezeigt und die Verwendung einzelner
Substanzen in Forschung und Therapie illustriert.
Lernziele
Die Studierenden sollen...
die Wirkungsweise ausgewählter Toxine/Pharmaka auf den Ionentransport darstellen
können.
die
physiologischen
Konsequenzen
der
Hemmung/Aktivierung
von
Ionentransportmechanismen erklären können.
die Bedeutung einzelner Toxine/Pharmaka als „Werkzeuge“ in der Forschung erläutern
können, z.B. Epithelialer Na-Kanal (ENaC).
Zeitaufwand
60 Minuten für Vor- und Nachbereitung.
Lernspirale
Zusammen mit der Vorlesung „Stofftransport durch Membranen“ schafft dieses Seminar die
Grundlagen für das Verständnis der physiologischen Bedeutung von Ionenkanälen und -transportern
sowie der Möglichkeiten und Konsequenzen ihrer pharmakologischen Modulation. Diese
Grundkenntnisse werden in folgenden Modulen vertieft: Modul 11 „Herz und Kreislaufsystem“, Modul
12 „Ernährung, Verdauung, Stoffwechsel“, Modul 14 „Niere, Elektrolyte“, Modul 15 „Nervensystem“,
Modul 16 „Sinnesorgane“ und weitere.
Seite 28 von 89
Notizen für die Evaluation
Platz für Aufzeichnungen
Seite 29 von 89
Zytologie und Mikrobiologie: Eine mikroskopische Einführung
wissenschaftliches Arbeiten in Kleingruppe (180 Minuten)
Einrichtung
CC02 - Institut für Integrative Neuroanatomie - CCM
CC05 - Institut für Mikrobiologie und Hygiene - CCM/CBF
CC17 - Institut für Medizinische Genetik und Humangenetik - CVK
Kurzbeschreibung
- Erlernen der Bedienung und der Eigenschaften des Mikroskops
- Erläuterung der zentralen Begriffe Auflösungsvermögen und Gesamtvergrößerung
- Untersuchung des Einflusses der Lichtzufuhr auf Tiefenschärfe und Kontrast der lichtmikroskopischen
Abbildung (Demonstrationspräparate: Diatomeen).
- Die Zelle als biologische Funktionseinheit; Struktur und Funktion von Zellorganellen im Licht- und
Elektronenmikroskop
- Demonstration und Beobachtung der Dynamik der Zelle durch Beobachtung der Plasmaströmung
(Mikroskopieren der Zwiebelschuppenepidermis von Allium cepa)
- Erkennen von Mikroorganismen in der lichtmikroskopischen Darstellung (Gramfärbung).
Vorausgesetztes Wissen/ Vorbereitung
In den Praktikumsräumen besteht Kittelpflicht.
F. Kayser: Medizinische Mikrobiologie, Thieme Verlag, Kapitel 3 (Allgemeine Bakteriologie) S. 2-8,
Allgemeiner Aufbau von Eukaryonten und Prokaryonten, Struktur und Funktion von Zellorganellen.
Zusätzlich vorausgesetzt werden die Inhalte des Praktikums-Skripts, das am 6.12 bzw. 7.12. erhältlich
ist und zusätzlich im LMS Blackboard zum Download bereit gestellt wird.
Übergeordnetes Lernziel
Am Ende der Veranstaltung sollen die Studierenden einen grundlegenden Überblick über
die Zelle als dynamisch-biologische Funktionseinheit und ihre Organellen mit deren
wichtigster Funktion geben können. Sie sollen im lichtmikroskopischen Präparat den Aufbau
von
Prokaryonten
und
Eukaryonten
unterscheiden
und
Zellorganellen
im
elektronenmikroskopischen Bild identifizieren können. Sie sollen die Größenordnungen von
Bakterien und Protozoen gegenüber Körperzellen abschätzen und deren Systematik (Form,
Gramfärbeeigenschaft) verstehen.
Lernziele
Die Studierenden sollen...
die Anfärbung von Zellen und ihren Organellen in der HE-Färbung als histologische
Standardfärbung erläutern können.
die Aussagekraft der Gramfärbung als bakteriologische Standardfärbung erklären sowie
im Rahmen der Bakteriensystematik die Begriffe grampositiv, gramnegativ, Kokken,
Stäbchen, Schrauben zuordnen können.
die Größenverhältnisse von eukaryontischen Zellen, Zellorganellen, Bakterien in Bezug
zu ihrer Darstellbarkeit auf licht- oder elektronenmikroskopischer Ebene und dabei die
Grenzen und Möglichkeiten der Licht- und Elektronenmikroskopie erläutern können.
folgende Zellorganellen im elektronenmikroskopischen Bild identifizieren können:
Nucleus (Nucleolus, Kernhülle, Kernporen), Ribosomen, Polysomen, raues
endoplasmatisches Retikulum, glattes ER, Golgi-Apparat, Sekretgranula, Lysosomen,
Peroxisomen, Mitochondrien (Cristae, Tubuli), Paraplasma (Glykogen, Lipidtröpfchen,
Pigmente).
Seite 30 von 89
Seite 31 von 89
die Bedeutung der Zelle als Grundbaueinheit für das Verständnis physiologischer und
pathologischer Zustände von Lebewesen erläutern können.
ein Lichtmikroskop bedienen und die Funktion seiner Bestandteile benennen können.
Zeichnungen von Zellen aus lichtmikroskopischen Präparaten anfertigen können.
Zeitaufwand
60 Minuten für Vor- und Nachbereitung.
Lernspirale
Zelltheorie („Cellularpathologie“) als Grundlage zum Verständnis von Anatomie, Histologie, Pathologie,
Embryologie und Genetik. Einführung in die Zellbiologie, Detailaspekte der Organellen werden im Laufe
der Wochen 1-4 des Moduls vertieft. Das Verständnis der Zelle als Funktionseinheit ist Voraussetzung
für Modul 4 „Signal- und Informationssysteme“ und Modul 5 „Wachstum, Gewebe, Organ“. Erlernen
des Umgangs mit dem Lichtmikroskop zur weiteren Anwendung in der allgemeinen und speziellen
Histologie und Histopathologie Modul 5 „Wachstum, Gewebe, Organ“ und den organbezogenen
Modulen. Die Unterscheidung von Zellen, Mikroorganismen und ihrer Untergruppen nach Morphologie
und Grameigenschaft ist Voraussetzung für das Verständnis der Abwehrmechanismen (Modul 7 „Blut
und Immunsystem“) sowie zur Differenzierung unterschiedlicher Krankheitserreger (Modul 17 „Infektion
als Krankheitsmodell“).
Notizen für die Evaluation
Platz für Aufzeichnungen
Seite 32 von 89
Ärztliche Gesprächsführung II
Kommunikation, Interaktion, Teamarbeit in Kleingruppe (180 Minuten)
Einrichtung
Diverse Einrichtungen
Kurzbeschreibung
Übergeordnetes Lernziel
Ziel ist es, die Grundlagen von professionell geführten Arzt-Patienten-Gesprächen
benennen und erläutern zu können. Darauf aufbauend lernen die Studierenden, die
kommunikativen Aspekte von Arzt-Patienten-Gesprächen zu beurteilen. Die Studierenden
erwerben die Voraussetzungen, um Arzt-Patienten-Gespräche durch den Einsatz von
verschiedenen Gesprächführungstechniken professionell gestalten zu können.
Ein weiteres Ziel ist es, dass die Studierenden soziale Kompetenzen schulen, um
konstruktiv in themenzentrierten Gruppen zusammenarbeiten zu können.
Lernziele
Die Studierenden sollen...
den Begriff Empathie definieren können.
Kennzeichen der patientenzentrierten Gesprächsführung beschreiben können.
Anwendungsmöglichkeiten der Methode des aktiven Zuhörens im Arzt-PatientenGespräch darlegen können.
die Methode des aktiven Zuhörens bewusst in ausgewählten Gesprächssequenzen
anwenden können.
Spiegeln und Verbalisieren „emotionaler Erlebnisinhalte“ in Übungen anwenden
können.
Feedback zu Übungen zur patientenzentrierten Gesprächsführung geben und
annehmen können.
Notizen für die Evaluation
Platz für Aufzeichnungen
Seite 33 von 89
Schwerpunkt Thorax/Herz
Untersuchungskurs (112,5 Minuten)
Einrichtung
Diverse Einrichtungen
Kurzbeschreibung
In diesem Untersuchungskurs steht die klinische Untersuchung von Thorax/Herz im Mittelpunkt. Hierzu
gehören die Oberflächenprojektion des Herzens und der großen Gefäße auf die Thoraxvorderwand,
Beziehungen der Herzgeräusche zur Brustwand, Auffinden des Herzspitzenstoßes sowie erste
Auskultation des Herzens. Bei den praktischen Fertigkeiten sollen die regelrechte nicht-invasive
Blutdruckmessung am Arm geübt werden.
Vorausgesetztes Wissen/ Vorbereitung
Weißer Kittel, Namensschild, Untersuchungsinstrumente.
Übergeordnetes Lernziel
Am Ende des Allgemeinen U-Kurses sollen die Studierenden eigenständig eine Anamnese
und klinische Untersuchungen bei einem gegebenen Patienten oder einer Patientin
durchführen können, die benannten praktischen Fertigkeiten demonstrieren können und
einen Normalbefund erheben, beschreiben und gegenüber einem Nicht-Normalbefund
abgrenzen können.
Lernziele
Die Studierenden sollen...
die Oberflächenprojektion des Herzens und der großen Gefäße auf die
Thoraxvorderwand sowie die Beziehungen der Herzgeräusche zur Brustwand
aufzeigen, benennen und bei der Beschreibung des klinischen Untersuchungsbefundes
anwenden können.
den Herzspitzenstoß eines gegebenen Patienten oder einer Patientin auffinden und
entsprechend seiner anatomischen Lage beschreiben und dokumentieren können.
mittels Palpation des Herzspitzenstoßes oder Auskultation des Herzens den Puls eines
gegebenen Patienten oder einer Patientin bestimmen, dokumentieren und hinsichtlich
eines Normalbefunds einordnen können.
bei einem gegebenen Patienten oder Patientin den Blutdruck nicht-invasiv am Arm
messen, den Befund dokumentieren und hinsichtlich eines Normalbefunds einordnen
können.
Zeitaufwand
45 Minuten für Vor- und Nachbereitung.
Lernspirale
Der U-Kurs ist Teil des Allgemeinen Untersuchungskurses, ihm folgt der Vertiefende Untersuchungskurs
im 3. und 4. Semester. Allgemeiner und Vertiefender Untersuchungskurs werden durch eine praktische
Prüfung (OSCE) am Ende des 4. Semesters abgeschlossen. Es folgt der Unterricht am Patienten
(5.-10. Semester).
Seite 34 von 89
Notizen für die Evaluation
Platz für Aufzeichnungen
Seite 35 von 89
Und es bewegt sich doch
Problemorientiertes Lernen (180 Minuten)
Grundlagen Zytoskelett, intrazelluläre Transporte, molekulare Motoren
Interdisziplinäre Vorlesung (90 Minuten)
Einrichtung
CC02 - Institut für Biochemie - CCM
CC02 - Institut für Integrative Neuroanatomie - CCM
CC17 - Institut für Medizinische Genetik und Humangenetik - CVK
Kurzbeschreibung
Das Zytoskelett stellt ein sowohl stabiles als auch dynamisches inneres Gerüst der Zelle dar, welches
für die Morphologie, Beweglichkeit und Funktion der Zelle von essentieller Bedeutung ist. Innerhalb
polarisierter Zellen vermittelt das Zytoskelett gerichtete Bewegungen und Transportprozesse. Die
vielfältigen Funktionen des Zytoskeletts (Aufrechterhalten der Zellmorphologie und -polarität,
intrazelluläre Transporte, Spindelapparat der Zellteilung) werden an unterschiedlichen Zelltypen
illustriert. Mechanismen der Zellmotilität (Zilien, Flagellen und Pseudopodien) und deren zugrunde
liegenden Prinzipien (Motorproteine) werden an beispielhaften Zelltypen dargestellt.
Vorausgesetztes Wissen/ Vorbereitung
Es wird Wissen über den Aufbau und die Struktur von Proteinen (Modul 2 „Bausteine des Lebens“)
vorausgesetzt. Es wird erwartet, dass zelluläre Kompartimente und deren biologische Funktion (1.
Woche dieses Moduls) bekannt sind.
Übergeordnetes Lernziel
Die Studierenden sollen verschiedene Grundbausteine des Zytoskeletts und deren
Bedeutung für die Funktion (Bewegung, Transport) und Morphologie biologischer Zellen
beschreiben können. Dabei sollen sie den prinzipiellen Aufbau des Zytoskeletts des
Erythrozyten, die Verankerungsmechanismen an der Plasmamembran sowie die Funktionen
des Zytoskeletts im Erythrozyten (z.B. Elastizität) erläutern können. Weiterhin soll die
Bedeutung des Zytoskeletts für intrazelluläre- und neuronale Transportprozesse,
Muskelbewegungen und der Eigenbeweglichkeit von Zellen (Diapedese) abgeleitet werden
können.
Lernziele
Die Studierenden sollen...
Hauptbestandteile des Zytoskeletts (Aktine, Tubuline, Intermediärfilamente)
charakterisieren können.
Verknüpfungs- und Verankerungsproteine des Zytoskeletts beschreiben können.
die Bedeutung des erythrozytären Membranzytoskeletts für die Elastizität und
Widerstandsfähigkeit der Erythrozyten erläutern können.
die Funktionsweise von Motorproteinen (Dynein und Kinesin) beschreiben und ihre
Bedeutung für intrazellulären Transport und Zellmotilität ableiten können.
die Bedeutung des gerichteten Transports durch die Zelle für die Polarität der Zellen
erläutern können.
Zeitaufwand
Seite 36 von 89
60 Minuten für Vor- und Nachbereitung.
Lernspirale
Aufbauend auf dem Grundwissen zu Struktur-Funktionsbeziehungen von Proteinen (Modul 2
„Bausteine des Lebens“) und zum Vorwissen über zelluläre Kompartimente und deren biologische
Funktion werden anhand verschiedener Komponenten des Zytoskeletts Kenntnisse vermittelt, die unter
anderem für das Verständnis von intrazellulären- und neuronalen Transportprozessen (Modul 4 „Signalund Informationssysteme“, Modul 5 „Wachstum, Gewebe, Organ“, Modul 15 „Nervensystem“),
Muskelbewegungen (Modul 10 „Bewegung“) und der Beweglichkeit von Zellen (Diapedese)
unabdingbar sind (Modul 7 „Blut und Immunsystem“).
Notizen für die Evaluation
Platz für Aufzeichnungen
Seite 37 von 89
Viren, Parasiten und Bakterien als zelluläre Pathogene
Fachvorlesung (90 Minuten)
Einrichtung
CC05 - Institut für Mikrobiologie und Hygiene - CCM/CBF
CC05 - Institut für Virologie Arbeitsbereich 2 - CCM
Kurzbeschreibung
Die Vorlesung beschreibt den grundsätzlichen Aufbau von Viren, Parasiten und Bakterien, deren
Vorkommen (Reservoir), Möglichkeiten zum diagnostischen Nachweis und die Pathogeneseschritte:
Übertragung, Adhäsion, Kolonisation, Invasion, Infektion. Aus Vermehrung und Verbreitung ergibt sich
das Gefahrenpotential für Mensch und Tier. Bei Viren geht es grundsätzlich um die Infektion und
Replikation in der Wirtszelle. Abschließend werden Therapiemöglichkeiten angesprochen.
Vorausgesetztes Wissen/ Vorbereitung
Aus Modul 2 „Bausteine des Lebens“: Lipide, Proteine, Kohlenhydrate, Nukleinsäuren, (Virusaufbau);
aus Modul 3 „Biologie der Zelle“: Zelle und ihre Organellen.
Übergeordnetes Lernziel
Am Ende der Veranstaltung sollen die Studierenden den Aufbau und die Vermehrung von
Bakterien, Viren und Parasiten erklären können. Sie sollen die Gefährdung einschätzen und
beschreiben können, wie eine Infektion abläuft. Diagnostik und Therapie sollen die
Studierenden nur grundsätzlich beschreiben können.
Lernziele
Die Studierenden sollen...
den Aufbau und die Vermehrung viraler, parasitärer und bakterieller Erreger
beschreiben können.
beim Infektionsablauf folgende Begriffe erläutern können: Reservoir, Pathogenität,
Virulenz, Transmission, Adhäsion, Kolonisation, Invasion, Infektion, Empfänglichkeit,
Latenz, Resistenz, Virusadsorption, -penetration, -uncoating, -replikation, -maturation, freisetzung.
das Gefährdungspotential von Mikroorganismen in Bezug auf die normale menschliche
Standortflora erläutern können.
Zeitaufwand
30 Minuten für Vor- und Nachbereitung.
Lernspirale
Die Unterscheidung von Bakterien, Viren und Parasiten wurde bereits in der mikroskopischen
Einführung angesprochen; der Aufbau von Viren zusätzlich in Modul 2 „Bausteine des Lebens“
(Vorlesung „DNA- und RNA-Viren als Werkzeuge und Pathogene“). Die Virulenz, Infektiosität und
Pathogenität der Erreger ist eine wichtige Grundlage zur gezielten Bekämpfung. Das Wissen über den
Aufbau und die Eigenschaften der Mikroorganismen ist grundlegend für das Verständnis des
Gefährdungspotentials derselbigen (Modul 17 „Infektion als Krankheitsmodell“).
Seite 38 von 89
Notizen für die Evaluation
Platz für Aufzeichnungen
Seite 39 von 89
Endozytose als Eingangsportal für Pathogene
Fachvorlesung (45 Minuten)
Einrichtung
CC05 - Institut für Mikrobiologie und Hygiene - CCM/CBF
CC05 - Institut für Virologie Arbeitsbereich 2 - CCM
Kurzbeschreibung
Für die Endozytose als Eindringmechanismus werden virale Beispiele (Influenza A Virus, Rhinovirus),
bakterielle Beispiele (Shigellen, Pneumokokken, Chlamydien) und parasitäre Beispiele (Leishmanien)
vorgestellt und therapeutische Möglichkeiten zur Unterbrechung der Endozytose aufgezeigt.
Vorausgesetztes Wissen/ Vorbereitung
Allgemeiner Aufbau von Mikroorganismen und Zellen; Virusaufbau in Modul 2 „Bausteine des Lebens“;
Struktur der Zellmembran.
Übergeordnetes Lernziel
Am Ende der Veranstaltung sollen die Studierenden den Mechanismus der Endozytose und
dessen Bedeutung für die Aufnahme von Erregern verstehen. Sie sollen verstehen, dass die
Endozytose durch verschiedene Mechanismen moduliert wird, wobei deren Inhibition
einerseits den Ausgang der Infektion beeinflusst und andererseits therapeutische und
prophylaktische Möglichkeiten eröffnet.
Lernziele
Die Studierenden sollen...
Mikroorganismen benennen können,
eindringen, insbesondere: Influenza A
Chlamydien, Leishmanien.
Mechanismen darstellen können, wie
inhibiert werden kann.
Gefährdungspotential von Erregern im
Standortflora bewerten können.
die durch Endozytose in humane Zellen
Viren, Rhinovirus, Shigellen, Pneumokokken,
die Endozytose durch Erreger stimuliert und
Kontext zu den Mikroorganismen der eigenen
Zeitaufwand
30 Minuten für Vor- und Nachbereitung.
Lernspirale
Der Aufbau von Mikroorganismen wurde bereits im Rahmen der Vorlesung „RNA- und DNA-Viren als
Pathogene und Werkzeuge der Medizin“ in Modul 2 „Bausteine des Lebens“ sowie in der Vorlesung
„Viren, Parasiten und Bakterien als zelluläre Pathogene“ in Modul 3 besprochen. Die Endozytose ist ein
Sonderfall der Aufnahme von Mikroorganismen, der den Studierenden verdeutlicht, warum die
Elimination bestimmter Erreger nur eingeschränkt möglich ist. Dieses Verständnis ist wichtig für das
Modul 17 „Infektion als Krankheitsmodell“ im 5. Semester.
Notizen für die Evaluation
Seite 40 von 89
Pertussis
Fallvorstellung (Vorlesung) (45 Minuten)
Einrichtung
CC17 - Klinik für Pädiatrie m.S. Endokrinologie, Gastroenterologie und Stoffwechselmedizin - CVK
Kurzbeschreibung
Nach einer kurzen Einführung in die Welt der Bakterien wird der Fall einer Keuchhustenerkrankung
vorgestellt (mit Videopräsentation). Probleme der Erkennung, der typische Husten, die Stadien der
Erkrankung, mögliche Komplikationen und Behandlungsoptionen werden aufgezeigt. Zusätzlich wird die
Prophylaxe dargestellt (Exposition, Impfprävention).
Vorausgesetztes Wissen/ Vorbereitung
Wissen über Bakterien als zelluläre
Adhäsionsfaktoren von Bakterien.
Pathogene;
bakterielle
Toxinproduktion
und
-wirkung;
Übergeordnetes Lernziel
Die Studierenden sollen Schlüsselkompetenz in einer häufigen Infektionskrankheit bei
Kindern und Erwachsenen mit erheblicher Morbidität und auch Mortalität erwerben
Lernziele
Die Studierenden sollen...
die Symptomkonstellation von Keuchhusten benennen können.
die wichtigsten Hustentypen beschreiben können: z. B. Husten bei
Bronchialobstruktion, produktiver Husten mit Auswurf, croupöser Husten, Bronchitischer
Husten, trockener Reizhusten, Stakkatohusten mit zäher Schleimproduktion.
die extrazellulären Produkte von Bordetella pertussis (Pertussistoxin, tracheales
Zytotoxin) und ihre Beeinträchtigung der Zellfunktion (Signalunterdrückung, Ziliostase)
benennen können.
die pathophysiologischen Folgen einer Keuchhustenerkrankung erläutern können.
Übertragungswege bakterieller Atemwegsinfektionen beschreiben können.
die wichtigsten Maßnahmen zur Prävention und Unterbrechung von Infektionsketten bei
Atemwegsinfektionen beschreiben können.
Risiken und Risikogruppen einer Pertussisinfektion definieren können.
Zeitaufwand
30 Minuten für Vor- und Nachbereitung.
Lernspirale
Die Bedeutung der Erreger von Atemwegsinfektionen wurde bereits im Rahmen der Vorlesung „Viren,
Parasiten und Bakterien als zelluläre Pathogene“ besprochen. Im Gegensatz zu den durch Endozytose
aufgenommenen Erregern wird hier eine Erkrankung durch ein extrazelluläres Bakterium dargestellt,
dessen Toxine eine systemische Wirkung entfalten. Die Pathogenese der Keuchhusteninfektion ist
wichtig zum Verständnis der Seminare „Signal- und Informationssysteme in Mikroorganismen“ (Modul 4
„Signal- und Informationssysteme“), „Antiepidemische Maßnahmen“ (Modul 6 „Mensch und
Gesellschaft“) und „Vakzinierung“ (Modul 7 „Blut und Immunsystem“).
In Modul 1 wurden einfache Untersuchungsverfahren vorgestellt. Der für Pertussis charakteristische
Stakkatohusten soll den Studierenden in einem Video präsentiert werden, um ihn von anderen
Hustentypen abzugrenzen.
Seite 41 von 89
Notizen für die Evaluation
Platz für Aufzeichnungen
Seite 42 von 89
Endo- und Exozytose
Fachseminar (90 Minuten)
Einrichtung
CC02 - Institut für Integrative Neuroanatomie - CCM
Kurzbeschreibung
Erarbeitung der Prinzipien der Endo- und Exozytose und ihrer Bedeutung für Zellen in seminaristischer
Form.
Vorausgesetztes Wissen/ Vorbereitung
Kenntnis der Zelle als Funktionseinheit und ihrer Organellen sowie des Aufbaus zellulärer Membranen
entsprechend den Lernzielen der Woche 1 des Moduls 3.
Übergeordnetes Lernziel
Die Studierenden sollen im Kontext des Wochenthemas (Zellulärer Transport und
Zytoskelett) die Mechanismen der Endo- und Exozytose grundlegend erläutern können. Sie
sollen dabei auf die Bedeutung der Endo- und Exozytose für physiologische und
pathologische Prozesse eingehen können.
Lernziele
Die Studierenden sollen...
die Begriffe der Endozytose und Exozytose definieren können.
verschiedene Formen der Endozytose grundlegend beschreiben können (Phagozytose,
Makropinozytose, Clathrin-vermittelte Endozytose, Endozytose durch Caveolae).
die Rezeptor-vermittelte Endozytose am Beispiel des LDL-Rezeptors beschreiben
können und dabei auf folgende Schritte eingehen: LDL-Bindung, Vesikelbildung,
Vesikel-Uncoating, Fusion mit frühem Endosom, Ligand-Rezeptor-Trennung, RezeptorRecycling zur Plasmamembran, Ligand-Abbau im Lysosom.
den Mechanismus der Vesikelfusion mit der Plasmamembran am Beispiel synaptischer
Vesikel erläutern und dabei auf die Funktion der SNARE-Proteine eingehen können.
die Wirkung des Tetanustoxins auf die Exozytose erklären können.
Zeitaufwand
45 Minuten für Vor- und Nachbereitung.
Lernspirale
Mechanismen der Exozytose als Vorbereitung auf Modul 4 „Signal- und Informationssysteme“ (Woche
Zell-Zell-Kommunikation; z.B. synaptische Transmission) und 5 „Wachstum, Gewebe, Organ“ (z.B.
Drüsengewebe).
Formen der Endozytose in Vorbereitung auf die interdisziplinäre Vorlesung Endozytose als
Eingangsportal
für
Pathogene,
Bedeutung
der
rezeptorvermittelten
Endozytose
für
Stoffwechselvorgänge (z.B. LDL-Rezeptor, Modul 12 „Ernährung, Verdauung, Stoffwechsel“)
Notizen für die Evaluation
Seite 43 von 89
Struktur und Funktion von Aktinen, Tubulinen und Keratinen - Motilität
Fachseminar (90 Minuten)
Einrichtung
CC02 - Institut für Biochemie - CCM
Kurzbeschreibung
Das Zytoskelett vermittelt vielfältige Zellmorphologien, gerichteten Transport von Zellbestandteilen
(Proteinen, Vesikel), Zell-Zell-Kontakte und die Beweglichkeit von sowohl Zellteilen als auch ganzen
Zellen. Dennoch sind die polymeren Strukturen aus vergleichsweise einfachen Monomeren
zusammengesetzt.
Anhand
der
Charakterisierung
der
Polymerisierungsund
Depolymerisierungsprozesse sowie ihrer Empfindlichkeit gegenüber Zellgiften/Zytostatika (Colchicin,
Vinblastin, Vincristin, Taxol) und dem physiologischen Zellstatus soll das Zytoskelett als dynamische
Struktur menschlicher Zellen begriffen werden. Desweiteren werden die vielseitigen Funktionen des
Zytoskeletts im Organismus anhand krankhafter Störungen (Ziliopathien) veranschaulicht.
Vorausgesetztes Wissen/ Vorbereitung
Es wird Wissen über den Aufbau und die Struktur von Proteinen (Modul 2) vorausgesetzt. Es wird
erwartet, dass zelluläre Kompartimente und deren biologische Funktion (Woche 1 Modul 3) bekannt
sind.
Übergeordnetes Lernziel
Die Studierenden sollen die biochemische Charakterisierung der Grundelemente des
Zytoskeletts und dessen Bestandteile prinzipiell überblicken können. Das Zytoskelett soll
dabei nicht nur als starres Gerüst verstanden werden, sondern als hochgradig dynamische
Struktur, die durch Bewegungen und intrazelluläre Transporte vielfältig auf Umweltreize
reagieren kann.
Lernziele
Die Studierenden sollen...
grundlegende Funktionen und Aufbau der Mikrotubuli beschreiben können.
Prinzipien und Bestandteile von mikrotubiliabhängigen Motorproteinen (Dyneine,
Kinesine) für die Zellmotilität, Zilienbewegung und intrazellulären Transport von
Organellen, Vesikeln und Proteinen einteilen können.
Funktion und Lokalisation der verschiedenen Klassen der Intermediärfilamente
(Vimentin-, Desmin-, Keratin- und Neurofilamente, Lamine) benennen können.
Zeitaufwand
60 Minuten für Vor- und Nachbereitung.
Lernspirale
Aufbauend auf dem Grundwissen zur Struktur-Funktionsbeziehungen in Proteinen wird anhand der
Vermittlung der biochemischen Grundlagen der Dynamik des Zytoskeletts gelegt. Diese sind unter
anderem für das Verständnis von zellulären und insbesondere neuronalen Transportprozessen (Module
4 „Signal- und Informationssysteme“, 5 „Wachstum, Gewebe, Organ“, 15 „Nervensystem“ und 16
„Sinnesorgane“), Muskelbewegungen (Modul 10 „Bewegung“) und der Beweglichkeit von Zellen
(Modul 7 „Blut und Immunsystem“) in späteren Modulen unabdingbar und werden dort vertieft.
Seite 44 von 89
Notizen für die Evaluation
Platz für Aufzeichnungen
Seite 45 von 89
Zytoskelett der quergestreiften Skelettmuskulatur und hieraus abgeleitete
Myopathien
Interdisziplinäres Seminar (90 Minuten)
Einrichtung
CC02 - Institut für Neurophysiologie - CCM
CC15 - Klinik für Neurologie mit Lehrstuhl für Experimentelle Neurologie / BNIC - CCM/CVK/CBF
Kurzbeschreibung
In diesem interdisziplinären Seminar soll in den strukturellen Aufbau des Skelettmuskels eingeführt
werden. Insbesondere die Elemente des Zytoskeletts der Skelettmuskelfaser und ihre jeweilige
funktionelle Bedeutung werden besprochen. Auf diesen Grundlagen aufbauend wird am Beispiel der
Dystrophinopathien (Muskeldystrophie Typ Duchenne, Typ Becker) dargelegt, wie strukturelle
Abnormalitäten im Zytoskelett des Muskels komplexe Erkrankungen bedingen.
Vorausgesetztes Wissen/ Vorbereitung
Abiturkenntnisse über die Biologie der Skelettmuskulatur.
Übergeordnetes Lernziel
Es sollen die Besonderheiten der Zytoarchitektur der Muskelfaser als strukturelle Grundlage
ihrer Kontraktilität verstanden werden. Am Beispiel der Myopathien sollen die Studierenden
darlegen können, dass Defekte des Zytoskeletts zu spezifischen Erkrankungen führen
können.
Lernziele
Die Studierenden sollen...
den funktionellen und strukturellen Aufbau des Skelettmuskels darstellen können.
den Ablauf der Muskelfaserkontraktion in Grundzügen beschreiben und die Funktion
der beteiligten Zytoskelettelemente beschreiben können.
die zelluläre Pathologie von Dystrophinopathien (Muskeldystrophie Typ Duchenne, Typ
Becker) benennen können.
Zeitaufwand
180 Minuten für Vor- und Nachbereitung.
Lernspirale
Auf den in dieser Veranstaltung gelegten Grundlagen zum molekularen Aufbau und zur zellulären
Physiologie der Skelettmuskulatur kann schon im Modul 4 „Signal und Informationssysteme“ aufgebaut
werden. Die Skelettmuskulatur ist Gegenstand des Unterrichts im Modul 10 „Bewegung“. Die hier
vorgestellten Myopathien geben einen ersten Eindruck in die Pathogenese von Muskelerkrankungen,
die in weiteren klinischen Modulen wie Modul 30 „Neurologische Erkrankungen“ und Modul 34
„Erkrankungen des Kindesalters und der Adoleszenz“ vertieft werden.
Notizen für die Evaluation
Seite 46 von 89
Mitose und Humanzytogenetik
Fachpraktikum (112,5 Minuten)
Einrichtung
CC17 - Institut für Medizinische Genetik und Humangenetik - CVK
Kurzbeschreibung
Der Ablauf der Mitose ist in morphologischer und physiologischer Hinsicht im gesamten Tier- und
Pflanzenreich nahezu identisch. Im Kurs soll die Küchenzwiebel Allium cepa verwendet werden, da in
den Spitzenmeristemen sämtliche Mitosestadien zu finden sind. Zusätzlich werden von jedem
Kursteilnehmer Chromosomenpräparate hergestellt, damit sie ihre eigenen Metaphasechromosomen
analysieren können.
Vorausgesetztes Wissen/ Vorbereitung
Struktur der eukaryontischen Zelle; Ablauf der Mitose.
Vorlesung zur Grundlagen Zytoskelett Intrazelluläre Transporte und Molekulare Motoren.
Übergeordnetes Lernziel
Durch das Herstellen und Mikroskopieren eigener Präparate soll der Ablauf der Mitose
verstanden und damit die korrekte Weitergabe der Erbanlagen auf die Tochterzellen
nachhaltig begriffen werden. Fehler dabei liegen als somatische Mutationen vielen soliden
Tumoren zugrunde oder führen zu Mosaizismus beim Menschen. Die Bedeutung der präund postnatalen Chromosomendiagnostik in der Medizin soll verdeutlichet werden.
Lernziele
Die Studierenden sollen...
die Phasen und Abläufe des Zellzyklus erkennen und benennen können.
die Rolle der Mikrotubuli und molekularen Motoren bei der Mitose beschreiben können.
den menschlichen Chromosomensatz beschreiben können.
die häufigsten numerischen Chromosomenanomalien charakterisieren und strukturelle
Chromosomenanomalien benennen können.
die Bedeutung der Einverständniserklärung als Voraussetzung für genetische
Untersuchungen am Menschen erklären können.
durch die Analyse der eigenen Chromosomen einen Einblick in das eigene Erbgut
gewinnen.
Zeitaufwand
90 Minuten für Vor- und Nachbereitung.
Lernspirale
In diesem Praktikum lernen die Studierenden den Ablauf der Mitose kennen, die die Grundlage für
Virchows (1855) Aphorismus “Omnis cellula e cellula“ darstellt. Das Praktikum ist somit Grundlage des
Moduls 5 „Wachstum, Gewebe, Organ“. Verlust der Zellzykluskontrolle und erhöhte Mitoseraten
werden in Modul 18 „Neoplasie als Krankheitsmodell“ auf dieses Praktikum aufbauen. In Modul 2
„Bausteine des Lebens“ wurde der Aufbau menschlicher Chromosomen bereits vorgestellt, hier werden
die eigenen Chromosomen mikroskopiert.
Seite 47 von 89
Notizen für die Evaluation
Platz für Aufzeichnungen
Seite 48 von 89
Wir haben doch keinen Knall
Problemorientiertes Lernen (180 Minuten)
Störungen des Energiestoffwechsels als Krankheitsursache
Interdisziplinäre Vorlesung (90 Minuten)
Einrichtung
CC02 - Institut für Biochemie - CCM
CC17 - Klinik für Pädiatrie m.S. Endokrinologie, Gastroenterologie und Stoffwechselmedizin - CVK
Kurzbeschreibung
Mitochondrien sind die zentralen Organellen der zellulären Energiegewinnung. Daher führen
mitochondriale Defekte zu einer drastischen Einschränkung der Funktionsfähigkeit menschlicher Zellen.
Besonders betroffen sind Gewebe und Organe mit hohem Energiebedarf, wie Herz- und
Skelettmuskulatur, Leber und Nervensystem. Anhand von Fallbeispielen für die unterschiedlichen
Formen von mitochondrialen Störungen (Pyruvatdehydrogenase-Mangel, mitochondriale DNADepletion, Störungen der ß-Oxidation) werden Prinzipien der Diagnose (Bestimmung von Laktat,
Blutzucker,
Ketonkörperkonzentration),
Symptomatik
(Kardiomyopathien,
Hepatopathien,
Enzephalopathien) und Therapieansätze (Diät, Kofaktor-Therapie) vorgestellt. Besonderheiten der
Vererbung von Mitochondriendefekten (nukleäre Gene, mitochondriale DNA, Heteroplasmie) sollen
angesprochen werden.
Vorausgesetztes Wissen/ Vorbereitung
Es wird Wissen über den Aufbau und die Struktur von Lipiden, Proteinen und Kohlenhydraten (Modul 2
„Bausteine des Lebens“) und den Aufbau der Zelle mit seinen Organellen und deren prinzipiellen
Funktionen, wie sie in Woche 1 dieses Moduls vermittelt werden, vorausgesetzt.
Übergeordnetes Lernziel
Die Studierenden sollen die zentrale Funktion der Mitochondrien im zellulären
Energiestoffwechsel beschreiben können. Anhand ausgewählter Mitochondriendefekte
sollen die Studierenden in der Lage sein, die Prinzipien der klinischen und biochemischen
Symptomatik sowie der Therapieansätze herzuleiten.
Lernziele
Die Studierenden sollen...
Funktionen der Mitochondrien im Energiestoffwechsel (Zitratzyklus, oxidative
Phosphorylierung, ß-Oxidation) benennen und vom Prinzip her erklären können.
Funktionen von Schlüsselenzymen und –metaboliten des mitochondrialen
Energiestoffwechsels (Pyruvat-Dehydrogenase, Carnitin) nennen können.
Therapiemaßnahmen
(Diät,
Kofaktor-Therapie)
prinzipiell
von
den
Stoffwechselveränderungen
mitochondrialer
Zytopathien
(Laktatazidose,
hypoketotische Hypoglykämie) ableiten können.
das Prinzip der Heteroplasmie bei der mitochondrialen Vererbung wiedergeben können.
erkennen, dass Störungen im Energie-Stoffwechsel schwerwiegende Erkrankungen
bedingen können.
Zeitaufwand
60 Minuten für Vor- und Nachbereitung.
Seite 49 von 89
Lernspirale
Den Studierenden ist im Rahmen dieses Moduls „Biologie der Zelle“ das Organell der Mitochondrien
vorgestellt worden. Über Störungen des Energiestoffwechsels werden die Grundlagen der
Besonderheiten von Organsystemen (Skelettmuskulatur, Leber, Nervensystem) mit hohem
Energiebedarf und ihrer Abhängigkeit vom Mitochondrium erläutert. Damit wird die Basis geschaffen für
das Verständnis von organspezifischen biochemischen Vorgängen, wie sie in folgenden
Stoffwechselmodulen 12 „Ernährung, Verdauung, Stoffwechsel“ und 19 „Interaktion von Genom,
Stoffwechsel und Immunsystem als Krankheitsmodell“ sowie den Organmodulen 10 „Bewegung“, 15
„Nervensystem“ und 26 „Erkrankungen des Abdomens“ besprochen werden.
Notizen für die Evaluation
Platz für Aufzeichnungen
Seite 50 von 89
Thermodynamische und kinetische Grundlagen der Bioenergetik
Fachvorlesung (90 Minuten)
Einrichtung
CC02 - Institut für Biochemie - CCM
CC02 - Institut für Medizinische Physik und Biophysik - CCM
Kurzbeschreibung
Die kontrollierte Umwandlung verschiedener Energieformen ist Grundlage aller Lebensprozesse. In der
Vorlesung werden zunächst die thermodynamischen Größen, die diesen Energietransfer beschreiben,
eingeführt und die "Triebkräfte" chemischer Reaktionen und biologischer Prozesse erläutert. Dabei wird
der Einfluss physiologisch relevanter Parameter (z.B. Konzentration) und die Bedeutung gekoppelter
Reaktionen bei der Nutzung der in den Nährstoffen gespeicherten chemischen Energie dargestellt. Im
Vordergrund stehen hierbei die Reaktionen des wichtigsten Trägers chemischer Energie, des ATP. Die
Grundlagen der chemischen Reaktionskinetik werden zunächst an einfachen Beispielen veranschaulicht
und dann am Beispiel enzymkatalysierter Reaktionen in einen biologischen Kontext gesetzt. Schließlich
wird die besondere Rolle von Fließgleichgewichten bei biologischen Prozessen an medizinisch
relevanten Beispielen verdeutlicht.
Vorausgesetztes Wissen/ Vorbereitung
Es wird das Wissen über die Struktur/Funktionsbeziehungen von Proteinen und Nukleotiden aus Modul
2 „Bausteine des Lebens“ sowie allgemeines Abiturwissen zum chemischen Gleichgewicht
vorausgesetzt.
Übergeordnetes Lernziel
Die Studierenden sollen die zentrale Bedeutung von Energieumwandlungen und das
Konzept der Energieentwertung ("Energieverbrauch") bei Lebensprozessen erkennen.
Lernziele
Die Studierenden sollen...
das Gleichgewicht chemischer Reaktionen anhand des Massenwirkungsgesetzes und
der Reaktionsgeschwindigkeit beschreiben können.
am Beispiel des ATP und dessen Reaktionen die Begriffe "chemische Energie" und
"Energieübertragung" beschreiben können.
die Bedeutung der Gibbs-Helmholtz-Gleichung und der darin vorkommenden
thermodynamischen Größen erläutern können.
den Einfluss der Konzentration auf das Gleichgewicht sowie auf die "Triebkraft" und die
Geschwindigkeit chemischer Reaktionen beschreiben können.
den Einfluss der Reaktionsordnung auf die Geschwindigkeit chemischer Reaktionen
beschreiben können.
das Konzept der Katalyse an konkreten Beispielen darlegen können.
die Rolle von gekoppelten Reaktionen und des Fließgleichgewichts bei biologischen
Prozessen exemplarisch darstellen können.
Zeitaufwand
180 Minuten für Vor- und Nachbereitung.
Lernspirale
Die Konzepte, die in dieser Vorlesung vorgestellt werden, bilden die Grundlage für eine Vielzahl von
Lehrveranstaltungen der kommenden Module. Sie werden z.B. im Modul 12 "Ernährung, Verdauung,
Seite 51 von 89
Stoffwechsel" bei physikalischen (Grundumsatz), biochemischen (Enzymatik; Stoffwechsel),
physiologischen (Homöostase) und pharmakologischen (Pharmakokinetik) Fragestellungen wieder
aufgegriffen.
Notizen für die Evaluation
Platz für Aufzeichnungen
Seite 52 von 89
Endosymbiontentheorie
Fachvorlesung (45 Minuten)
Einrichtung
CC17 - Institut für Medizinische Genetik und Humangenetik - CVK
Kurzbeschreibung
Es wird zunächst ein Überblick der chemischen und biologischen Evolution gegeben, die zu den
Protobionten geführt hat, den ersten Lebensformen, die alle notwendigen und hinreichenden
Eigenschaften des Lebens aufweisen. Danach wird die Evolution des Energiestoffwechsels und die
Entstehung der Prokaryonten behandelt, die zur Atmung und Photosynthese befähigt sind. In Form der
Mitochondrien bzw. Chloroplasten sind sie Bestandteil der eukaryontischen Zellen. Zum Abschluss der
Vorlesung wird die Bedeutung dieser Erkenntnisse für die Bekämpfung prokaryontischer
Krankheitserreger thematisiert.
Vorausgesetztes Wissen/ Vorbereitung
Allgemeiner Aufbau von Eukaryonten und Prokaryonten, Struktur und Funktion von Zellorganellen.
Vorlesung der 1. Woche „Die Zelle als Baueinheit.“
Übergeordnetes Lernziel
Die Studierenden sollen lernen, wie die chemische und biologische Evolution zur
Entstehung der drei Domänen geführt hat: Prokaryonten, Eukaryonten und Archaea. Die
Aufnahme von Prokaryonten durch die ursprünglich einzelligen Eukaryonten soll
verständlich gemacht werden. Die humane Zelle wird als Ergebnis der Evolution vorgestellt.
Lernziele
Die Studierenden sollen...
Unterschiede der drei Domänen (Prokaryonten, Eukaryonten und Archaea) auflisten
können.
Ursprung der Mitochondrien und Plastiden beschreiben können und Argumente
nennen, die die Endosymbiontentheorie unterstützen.
Konsequenzen der Endosymbiontentheorie für die Medizin erläutern können.
Zeitaufwand
90 Minuten für Vor- und Nachbereitung.
Lernspirale
Die eukaryontische Zelle wird aus evolutionärer Sicht dargestellt und zugleich verständlich gemacht,
welche Konsequenzen sich aus dieser Sichtweise für eine „evolutionäre Medizin“ ergeben.
Notizen für die Evaluation
Platz für Aufzeichnungen
Seite 53 von 89
Mitochondriopathien
Fallvorstellung (Vorlesung) (45 Minuten)
Einrichtung
CC17 - Klinik für Pädiatrie mit Schwerpunkt Neurologie - CVK
Kurzbeschreibung
Nach einer kurzen Einführung in die "Mitochondriale Medizin" und die Phänotypvariabilität von
Patienten/innen dieser Erkrankungsgruppe sollen grundlegende Strategien der Diagnostik diskutiert und
hierbei besonders auf biochemische und molekulargenetische Untersuchungen als auch auf mögliche
Erbgänge (autosomal rezessiv versus mitochondrial) eingegangen werden (ca. 20 Minuten). Im zweiten
Teil soll ein Patient oder eine Patientin mit einer Mitochondriopathie vorgestellt werden. Hier haben die
Studierenden die Möglichkeit, den Patienten/die Patientin oder die Eltern über Anamnese und
Lebensumstände zu befragen. Danach sollen noch mögliche Therapien (kausal und supportiv) und die
Behandlung von Stoffwechselentgleisungen (Laktatazidose) behandelt werden.
Vorausgesetztes Wissen/ Vorbereitung
Struktur und Funktion der Zellorganelle Mitochondrium, (grundlegende Kenntnisse) der biochemischen
Funktionen des Mitochondriums: Pyruvatdecarboxylierung, Citratcyclus und besonders Atmungskette.
Übergeordnetes Lernziel
Die Studierenden sollen charakteristische Symptomenkonstellationen nennen können, bei
denen man an eine Mitochondriopathie denken sollte,
beschreiben können, wie es im Rahmen einer Mitochondriopathie zur Laktatazidose kommt
und wie eine Laktatazidose behandelt werden kann,
die Besonderheiten der Erbgänge mitochondrial versus autosomal rezessiv beschreiben
können.
Lernziele
Die Studierenden sollen...
die Besonderheiten der Erbgänge mitochondrial versus autosomal rezessiv
beschreiben können.
charakteristische Symptomenkonstellationen nennen können, bei denen man an eine
Mitochondriopathie denken sollte.
beschreiben können, wie es im Rahmen einer Mitochondriopathie zur Laktatazidose
kommt und wie eine Laktatazidose behandelt werden kann.
Notizen für die Evaluation
Platz für Aufzeichnungen
Seite 54 von 89
Grundlegende Prinzipien des anabolen und katabolen
Kohlenhydratstoffwechsels
Fachseminar (90 Minuten)
Einrichtung
CC02 - Institut für Biochemie - CCM
Kurzbeschreibung
Den Studierenden soll ein Überblick über die aufbauenden und abbauenden Stoffwechselwege der
Kohlenhydrate gegeben werden. Es soll vermittelt werden, wie die wichtigsten Kohlenhydrate der
Nahrung in den Stoffwechsel einfließen und wie sich vom zentralen Metabolit Glucose-6-Phosphat die
Hauptstoffwechselwege der monomeren Kohlenhydrate ableiten. In einem Überblick werden die
biologischen Funktionen der Glykolyse, der Gluconeogenese und des Pentosephosphatzyklus für die
Zelle charakterisiert.
Vorausgesetztes Wissen/ Vorbereitung
Es wird Wissen über den prinzipiellen Aufbau von Mono-, Oligo- und Polysacchariden vorausgesetzt,
wie sie im Modul 2 „Bausteine des Lebens“ vermittelt werden.
Übergeordnetes Lernziel
Aufbauend auf dem Wissen über Kohlenhydrate als Bausteine des Lebens sollen mittels
eines Überblicks über die wichtigsten Stoffwechselwege der Kohlenhydrate deren
funktionelle Bedeutung in der Zelle erläutert werden. Die Studierenden sollen überblicken,
wie die unterschiedlichen monomeren und polymeren Kohlenhydrate der Zelle prinzipiell
über das Glucose-6-Phosphat miteinander verbunden und ineinander umwandelbar sind.
Lernziele
Die Studierenden sollen...
die Schlüsselmetabolite des Kohlenhydratstoffwechsels (Glucose, Lactat, Pyruvat,
Fructose) nennen und funktionell zuordnen können.
Prinzipien der Kompartimentalisierung des Kohlenhydratstoffwechsels darlegen
können.
die biologische Funktionen der Kohlenhydratstoffwechselwege in der Zelleerläutern und
vergleichen können.
Zeitaufwand
60 Minuten für Vor- und Nachbereitung.
Lernspirale
Nach der Vorstellung der Vielfalt der Kohlenhydrate und deren Struktur im Modul 2 „Bausteine des
Lebens“ werden die Kohlenhydrate und ihre biologische Funktion in der Zelle über ihren Stoffwechsel
charakterisiert. Es werden hiermit die Grundlagen gelegt für die einzelnen und spezialisierten
Stoffwechselwege von Zellen und Organen im menschlichen Körper, wie sie in nachfolgenden Modulen
7 „Blut und Immunsystem“ (Erythrozytenstoffwechsel), Modul 10 „Bewegung“, Modul 11 „Herz und
Kreislaufsystem“, Modul 14 „Niere, Elektrolyte“, Modul 15 „Nervensystem“, Modul 26 „Erkrankungen
des Abdomens“ (Leber, Fettgewebe) sowie den Stoffwechselmodulen Modul 12 „Ernährung,
Verdauung, Stoffwechsel“ und Modul 19 „Interaktion von Genom, Stoffwechsel und Immunsystem als
Krankheitsmodell“ besprochen werden.
Seite 55 von 89
Notizen für die Evaluation
Platz für Aufzeichnungen
Seite 56 von 89
Zitratzyklus und oxidative Phosphorylierung
Fachseminar (90 Minuten)
Einrichtung
CC02 - Institut für Biochemie - CCM
Kurzbeschreibung
Mitochondrien sind zentrale Organellen des Energiestoffwechsels in menschlichen Zellen. Den
Studierenden soll die zentrale Funktion des Zitratzyklus in der Biologie der Zelle mit seiner Beteiligung
an anabolen und katabolen Stoffwechselwegen dargelegt werden. Es soll charakterisiert werden, wie
der Zitratzyklus mit den angeschlossenen Transportprozessen und die Herausbildung eines
chemiosmotischen Gradienten für die ATP-Synthese an mitochondriale Strukturen gekoppelt ist.
Vorausgesetztes Wissen/ Vorbereitung
Es wird Wissen über die grundlegende Struktur von Mitochondrien als Zellorganell sowie Wissen über
den Aufbau und Besonderheiten der Mitochondrienmembran (Woche 1 in diesem Modul) vorausgesetzt.
Es wird erwartet, daß energieliefernde Stoffwechselsubstrate (Kohlenhydrate, Fettsäuren,
Aminosäuren) für den Zellstoffwechsel bekannt sind.
Übergeordnetes Lernziel
Ziel ist es, die Mitochondrien als zentrales Organell des zellulären Stoffwechsels zu
illustrieren. Es soll die amphibole Natur des Zitratzyklus und die Kopplung der
mitochondrialen Stoffwechselwege und Transportprozesse an mitochondriale Strukturen
insbesondere den Membranen verstanden werden.
Lernziele
Die Studierenden sollen...
die biologischen Funktionen des Zitratzyklus kategorisieren (anabole, katabole
Funktion, anaplerotische Reaktionen) können.
wichtige Metabolite (aktivierte Essigsäure), Reduktionsäquivalente (NADH und FADH2)
und Produkte (Kohlendioxid) des Zitratzyklus wiedererkennen und ihre physiologische
Funktion erläutern können.
Prinzipien des Stoffaustausches zwischen dem Mitochondrium und dem Zytosol
erläutern können.
Zeitaufwand
60 Minuten für Vor- und Nachbereitung.
Lernspirale
Die wichtigsten Energielieferanten der menschlichen Zelle sind Fettsäuren und Kohlenhydrate, wie sie
im Modul 2 „Bausteine des Lebens“ vorgestellt werden. Im Zusammenhang mit dem Verständnis,
welche lebenswichtigen Funktionen Mitochondrien in der menschlichen Zelle haben, werden nun
Grundlagen dafür geschaffen, Prozesse der zellulären Atmung (Modul 13 „Atmung“) und der
Abhängigkeit energieverbrauchender (ATP-abhängiger) Prozesse von Mitochondrien (Module 12
„Ernährung, Verdauung, Stoffwechsel“ und 19 „Interaktion von Genom, Stoffwechsel und
Immunsystem als Krankheitsmodell“) zu verstehen.
Seite 57 von 89
Notizen für die Evaluation
Platz für Aufzeichnungen
Seite 58 von 89
Chemiosmotische Kopplung
Fachseminar (90 Minuten)
Einrichtung
CC02 - Institut für Biochemie - CCM
CC02 - Institut für Medizinische Physik und Biophysik - CCM
Kurzbeschreibung
In dem Seminar wird das Konzept des biologischen Energietransfers an einem konkreten Beispiel, der
ATP-Gewinnung durch die oxidative Phosphorylierung, dargestellt. Es wird veranschaulicht, wie durch
Elektronenübertragungsprozesse ein elektrochemischer Gradient an der Mitochondrienmembran
aufgebaut und anschließend genutzt wird, um die universelle Energiewährung der Zelle, das ATP, zu
synthetisieren. Dabei werden die grundlegenden Prinzipien der Bioenergetik (z.B. Umwandlung von
Energieformen, Triebkräfte chemischer Reaktionen, gekoppelte Reaktionen) sowie Prozesse wie z.B.
Diffusion und Osmose vertieft.
Vorausgesetztes Wissen/ Vorbereitung
Inhalte der Vorlesung "Thermodynamische und kinetische Grundlagen der Bioenergetik" (3. Woche) und
Inhalte des Seminars "Struktur und Funktion von Nucleotiden" (Modul 2 „Bausteine des Lebens“).
Übergeordnetes Lernziel
Die Studierenden sollen die Kopplung von Stoffwechsel- und Transportvorgängen erfassen
und mit den Grundbegriffen der Bioenergetik vertraut sein.
Lernziele
Die Studierenden sollen...
die Begriffe Diffusion und Osmose definieren und an Beispielen erläutern können.
den Begriff "elektrochemischer Gradient" am Beispiel der Mitochondrienmembran
erläutern können.
die grundlegenden Prinzipien der Atmungskette (Erzeugung eines elektrochemischen
Gradienten durch Elektronenübertragungsprozesse) beschreiben können.
das Konzept der chemiosmotischen Theorie (Nutzung eines elektrochemischen
Gradienten zur Synthese von ATP) darstellen können.
die Umwandlung von Energieformen durch gekoppelte Prozesse als Grundlage des
Energiestoffwechsels darstellen können.
Zeitaufwand
90 Minuten für Vor- und Nachbereitung.
Lernspirale
Das Seminar greift die in Modul 2 „Bausteine des Lebens“ vermittelten Grundlagen (z.B. Seminar
"Struktur und Funktion von Nucleotiden") auf und behandelt die letzte Stufe der Zellatmung. Zusammen
mit den Lehrveranstaltungen dieser Woche ergibt sich so ein erster Überblick über die
Energiegewinnung aus Nahrungsstoffen, der in dem Modul 12 "Ernährung, Verdauung, Stoffwechsel“
und dem Modul 13 „Atmung“ vertieft wird.
Seite 59 von 89
Notizen für die Evaluation
Platz für Aufzeichnungen
Seite 60 von 89
Grundlagen der zellulären Enzymkatalyse und Energiegewinnung
Fachpraktikum (135 Minuten)
Einrichtung
CC02 - Institut für Biochemie - CCM
Kurzbeschreibung
Die Lactat-Dehydrogenase ist ein wichtiges diagnostisches Enzym. Anhand dieses zentralen Enzyms
des Kohlenhydratstoffwechsels und der zellulären Energiegewinnung sollen Prinzipien der
enzymatischen Katalyse anschaulich gemacht werden.
Vorausgesetztes Wissen/ Vorbereitung
Es wird Wissen über Struktur/Funktionsbeziehungen von Proteinen sowie Grundwissen zu den
Begriffen „chemische Bindung“, „chemisches Gleichgewicht“, „Katalyse und katalytischer Parameter
(Aktivierungsenergie, Reaktionsgeschwindigkeit)“ vorausgesetzt, wie sie im Modul 2 „Bausteine des
Lebens“ vermittelt werden.
Übergeordnetes Lernziel
Die Studierenden sollen anhand der enzymkinetischen Untersuchungen Prinzipien der
Enzymkatalyse erkennen und beschreiben können. Die Studierenden sollten damit in der
Lage sein, labordiagnostische Befunde von beispielsweise Blutenzymen richtig analysieren
und bewerten zu können.
Lernziele
Die Studierenden sollen...
die Wichtigkeit prä-analytischer Faktoren in der Enzymdiagnostik bewerten können.
Enzymkinetiken mittels graphischer Aufbereitung analysieren können.
die Bedeutung enzymatischer Parameter (Km-Wert, Vmax) erfassen können.
die Abhängigkeit der Enzymkatalyse und damit des zellulären Energiehaushalts von
physiologischen Parametern (pH-Wert, Temperatur) beurteilen können.
den diagnostischen Wert der Bestimmung Lactat-Dehydrogenase (Isoenzymmuster)
bewerten können.
Prinzipien der Enzymmessung (optisch, colorimetrisch) in der Diagnostik beschreiben
können.
biochemische Arbeitstechniken (Pipettieren, Berechnung von Molaritäten, Umgang mit
Photometern) demonstrieren können.
Zeitaufwand
60 Minuten für Vor- und Nachbereitung.
Lernspirale
Aufbauend auf dem Wissen zu Struktur-Funktionsbeziehungen in Proteinen werden mit den
Lehrinhalten zur Enzymkatalyse Grundlagen für das Verständnis sämtlicher biochemischer und
physiologischer Prozesse in der menschlichen Zelle und dem menschlichen Körper gelegt. Das Wissen
über Enzyme als Basis und Vermittler von Signalsystemen (insbesondere Modul 4 „Signal- und
Informationssysteme“ und Modul 5 „Wachstum, Gewebe, Organ“) und Stoffwechselwegen
(insbesondere Modul 12 „Ernährung, Verdauung, Stoffwechsel“ und Modul 19 „Interaktion von Genom,
Stoffwechsel und Immunsystem als Krankheitsmodell“) wird in aufbauenden Modulen vertieft.
Seite 61 von 89
Notizen für die Evaluation
Platz für Aufzeichnungen
Seite 62 von 89
Nonverbale Kommunikation
Kommunikation, Interaktion, Teamarbeit in Kleingruppe (180 Minuten)
Einrichtung
Diverse Einrichtungen
Kurzbeschreibung
Übergeordnetes Lernziel
Ziel ist es, die Grundlagen von professionell geführten Arzt-Patienten-Gesprächen
benennen und erläutern zu können. Darauf aufbauend lernen die Studierenden, die
kommunikativen Aspekte von Arzt-Patienten-Gesprächen zu beurteilen. Die Studierenden
erwerben die Voraussetzungen, um Arzt-Patienten-Gespräche durch den Einsatz von
verschiedenen Gesprächführungstechniken professionell gestalten zu können.
Ein weiteres Ziel ist es, dass die Studierenden soziale Kompetenzen schulen, um
konstruktiv in themenzentrierten Gruppen zusammenarbeiten zu können.
Lernziele
Die Studierenden sollen...
Funktionen von nonverbalen Kommunikationssignalen im Arzt-Patienten-Kontakt
benennen können.
nonverbale Kommunikationssignale in Arzt-Patienten-Gesprächen erkennen und im
Kontext des Gesprächs analysieren können.
Patienten durch nonverbale Kommunikationssignale ins Gespräch miteinbeziehen und
sie dadurch zur Gesprächsbeteilung motivieren können.
Feedback zum Einsatz nonverbaler Kommunikationssignale in Arzt-PatientenGesprächen geben und annehmen können.
Notizen für die Evaluation
Platz für Aufzeichnungen
Seite 63 von 89
Schwerpunkt Abdomen
Untersuchungskurs (112,5 Minuten)
Einrichtung
Diverse Einrichtungen
Kurzbeschreibung
In diesem Untersuchungskurs steht die klinische Untersuchung des Abdomens im Mittelpunkt. Hierzu
gehören die Oberflächenprojektion der abdominellen Organe und Strukturen, die anatomischen
Orientierungslinien/-regionen sowie die Inspektion, Palpation, Perkussion und Auskultation des
Abdomens. Bei den praktischen Fertigkeiten soll die Bestimmung der Lebergröße geübt werden.
Vorausgesetztes Wissen/ Vorbereitung
Weißer Kittel, Namensschild, Untersuchungsinstrumente.
Übergeordnetes Lernziel
Am Ende des Allgemeinen U-Kurses sollen die Studierenden eigenständig eine Anamnese
und klinische Untersuchungen bei einem gegebenen Patienten oder Patientin durchführen
können, die benannten praktischen Fertigkeiten demonstrieren können und einen
Normalbefund erheben, beschreiben und gegenüber einem Nicht-Normalbefund abgrenzen
können.
Lernziele
Die Studierenden sollen...
den Untersuchungsgang zur Palpation des unteren Leberrandes als Methode zur
Bestimmung der Lebergröße beschreiben können.
die Form des Abdomens eines gegebenen Patienten oder einer Patientin beschreiben,
dokumentieren und hinsichtlich eines Normalbefunds einordnen können.
die in der klinischen Untersuchung verwandten anatomischen Projektions- und
Orientierungslinien des Abdomens und der Oberflächenprojektion der abdominellen
Organe aufzeigen, benennen und bei der Beschreibung des klinischen
Untersuchungsbefundes anwenden können.
Zeitaufwand
45 Minuten für Vor- und Nachbereitung.
Lernspirale
Der U-Kurs ist Teil des Allgemeinen Untersuchungskurses, ihm folgt der Vertiefende Untersuchungskurs
im 3. und 4. Semester. Allgemeiner und Vertiefender Untersuchungskurs werden durch eine praktische
Prüfung (OSCE) am Ende des 4. Semesters abgeschlossen. Es folgt der Unterricht am Patienten
(5.-10. Semester).
Notizen für die Evaluation
Seite 64 von 89
Alles relativ?
Problemorientiertes Lernen (180 Minuten)
Vom Genotyp zum Phänotyp
Fachvorlesung (45 Minuten)
Einrichtung
CC17 - Institut für Medizinische Genetik und Humangenetik - CVK
Kurzbeschreibung
Es wird eine Überblick über den Aufbau des menschlichen Genoms, speziell die codierende und nichtcodierende DNA, gegeben. Am Beispiel der Strukturgene wird das sog. zentrale Dogma der
Molekulargenetik illustriert, wonach die Information sequentiell von der DNA über die RNA zum Protein
übertragen wird. Veränderungen der Gene wirken sich auf den Phänotyp aus und verdeutlichen, wie
durch Reduktionismus Einsicht in Komplexität gewonnen werden kann.
Vorausgesetztes Wissen/ Vorbereitung
Kenntnis der DNA-Struktur, Verständnis der DNA-Funktion als Informationsspeicher, Grundlagen der
Vererbung.
Übergeordnetes Lernziel
Die Studierenden sollen begreifen können, wie Änderungen der DNA-Sequenz zu
qualitativen und quantitativen Merkmalsunterschieden führen: Dem Phänotyp im weitesten
Sinne. Die Studierenden sollen das Phänomen der zeitlichen und räumlichen
Genaktivierung als Grundlage von Entwicklung und Differenzierung kennen lernen.
Lernziele
Die Studierenden sollen...
das Zentraldogma der Humangenetik in eigenen Worten wiedergeben und kritisch
diskutieren können.
die Begriffe monogen, polygen, codierende und nicht-codierende DNA erklären können.
die Bedeutung der Gensequenzierung für die Diagnostik und eine personalisierte
(individuelle) Medizin beschreiben können.
Zeitaufwand
90 Minuten für Vor- und Nachbereitung.
Lernspirale
Der Informationsspeicher DNA (Modul 2 „Bausteine des Lebens“), der Genotyp, wird mit dem Phänotyp
in Beziehung gesetzt. Dieses Wissen ist eine Voraussetzung für das Verständnis von Entwicklung und
Differenzierung (Modul 5 „Wachstum, Gewebe Organ“) sowie der komplexen Interaktion von Genen,
dem Stoffwechsel und dem Immunsystem beim Krankheitsgeschehen (Modul 19 „Interaktion von
Genom, Stoffwechsel und Immunsystem als Krankheitsmodell“).
Seite 65 von 89
Notizen für die Evaluation
Platz für Aufzeichnungen
Seite 66 von 89
Regulation der Genexpression
Interdisziplinäre Vorlesung (90 Minuten)
Einrichtung
CC02 - Institut für Biochemie - CCM
CC17 - Institut für Medizinische Genetik und Humangenetik - CVK
Kurzbeschreibung
Die Umsetzung der Information vom Gen zum Genprodukt ist ein komplexer multifaktorieller Prozess,
der in seiner zeitlichen und räumlichen Abfolge hochgradig reguliert und an zelluläre Kompartimente
gekoppelt ist. Es werden sowohl die Mechanismen der Transkription und ihre Regulationsprinzipien
dargestellt als auch das komplexe Schicksal von RNAs und deren Bedeutung für die Zelle in seinen
Grundzügen charakterisiert. In einem abschließenden Überblick werden die Mechanismen der
Proteinbiosynthese illustriert. Außerdem sollen grundlegende Prinzipien der zellulären Regulation der
Genexpression (Induktion und Repression) auf den verschiedenen Ebenen vermittelt werden.
Vorausgesetztes Wissen/ Vorbereitung
Es wird Wissen über den Aufbau und die Struktur von Nukleinsäuren und Proteinen (Modul 2
„Bausteine des Lebens“) vorausgesetzt. Es wird erwartet, dass zelluläre Kompartimente wie Zellkern
und endoplasmatisches Retikulum und deren biologische Funktion (Woche 1 dieses Moduls) bekannt
sind.
Übergeordnetes Lernziel
Die Studierenden sollen in der Lage sein, die Schritte der Genexpression in ihrer räumlichen
und zeitlichen Abfolge in der Zelle sowie den sich daraus ergebenden Fluss an
Informationen (zentrales Dogma der Molekularbiologie) in grundlegenden Zügen zu
erläutern.
Lernziele
Die Studierenden sollen...
den Aufbau eukaryontischer Gene erklären und ihre Funktion gegenüber nichtkodierendem Genom abgrenzen können.
Ebenen (Transkription, post-transkriptionelle Mechanismen, Translation) der
Genexpression untergliedern und in räumlicher (Kompartimentierung) und zeitlicher
Abfolge vom Prinzip her wiedergeben können.
Funktionseinheiten
transkriptioneller
Prozesse
benennen
können
(DNA,
Transkriptionsfaktoren, RNA-Polymerasen).
Posttranskriptionelle Mechanismen der Genexpression (Capping, Polyadenylierung,
Splicing) einteilen und deren Abhängigkeit von Ribonukleinpartikel erkennen können.
Funktionseinheiten der Translation (Ribosom, tRNAs) prinzipiell charakterisieren
können.
Zeitaufwand
60 Minuten für Vor- und Nachbereitung.
Lernspirale
Nachdem Nukleinsäuren als „Bausteine des Lebens“ (Modul 2) mit vielfältigen Funktionen vermittelt
worden sind, wird nun ihre biologische Bedeutung für die Speicherung und Weitergabe von
Geninformation dargelegt. Damit werden die Grundlagen dafür geschaffen, zu verstehen, wie aus einer
Erbinformation im komplexen Zusammenspiel von Organismus und Umwelt ein Phänotyp entsteht. Das
Seite 67 von 89
hier vermittelte Wissen zur Regulation der Genexpression betrifft eine Vielzahl von Vorgängen im
gesunden Menschen und bei der Entstehung von Krankheiten und kann in fast sämtlichen Modulen des
Curriculums thematisiert werden. Insbesondere jedoch wird die Regulation der Genexpression vertieft
und erweitert im Rahmen von biologischen „Signal- und Informationssystemen“ (Modul 4), „Wachstum,
Gewebe, Organe“ (Modul 5), „Ernährung, Verdauung, Stoffwechsel“ (Modul 12), „Nervensystem“
(Modul 15), „Infektion als Krankheitsmodell“ (Modul 17), „Neoplasie als Krankheitsmodell“ (Modul 18),
„Interaktion von Genom, Stoffwechsel und Immunsystem als Krankheitsmodell“ (Modul 19) und
„Altern“ (Modul 37).
Notizen für die Evaluation
Platz für Aufzeichnungen
Seite 68 von 89
Rudolf Virchow und die Revolution in der Medizin
Fachvorlesung (45 Minuten)
Einrichtung
CC01 - Institut für Geschichte der Medizin mit Abt. Ethik in der Medizin - CCM/CBF
Kurzbeschreibung
In der Vorlesung soll der Wandel medizinischer Konzeptionen von Krankheit und Gesundheit am
Beispiel der Humoral- und der Zellularpathologie dargestellt werden. Virchows programmatischer
Ausspruch „Omnis cellula e cellula“ markiert die endgültige Ablösung des historisch erfolgreichsten
Krankheitsmodells. Mit der Einführung des solidarpathologischen Konzeptes wird zugleich die bisherige
Einheit von Theorie (Krankheitsdeutung) und Praxis (Handlungsanleitung) aufgegeben.
Vorausgesetztes Wissen/ Vorbereitung
Vorausgesetzt wird die Kenntnis historischer Periodisierung: Antike, Mittelalter, Neuzeit, Moderne sowie
die Hintergründe der gescheiterten Deutschen Revolution 1848/49 (Schulwissen).
Übergeordnetes Lernziel
Die Studierenden sollen die zentrale Rolle der Humoralpathologie für die Entwicklung der
abendländischen Medizin nachvollziehen können. Sie sollen darüber hinaus die Bedeutung
theoretischer Modelle für das Verständnis und den Umgang mit Krankheit in der Mitte des
19. Jahrhunderts erfassen. Sie sollen die Frage der Handlungsrelevanz moderner
Krankheitsmodelle problematisieren lernen.
Lernziele
Die Studierenden sollen...
den Begriff des Krankheitskonzepts als wissenschaftstheoretischen Begriff erklären
können.
die Bedeutung der Humoralpathologie für die theoretische und die klinische Medizin
beschreiben können.
anhand der Einführung des zellulären Krankheitskonzepts die gesellschaftliche
Kontingenz medizinischer Theoriebildung erläutern können.
eine aufgeschlossene Haltung gegenüber volksmedizinischen Erklärungskonzepten
ausbilden.
Zeitaufwand
75 Minuten für Vor- und Nachbereitung.
Lernspirale
Die Studierenden kennen einzelne Aspekte der Geschichte der Charité. Im weiteren Verlauf sollen sie
die historische Bedingtheit medizinischer Krankheitsmodelle verstehen lernen. Im Modul 17 „Infektion
als Krankheitsmodell“ soll anhand des Übergangs von einem zellularpathologischen Erklärungsmodells
in ein bakteriologisches das wissenschaftstheoretische Verständnis von Krankheitskonzepten vertieft
werden.
Notizen für die Evaluation
Seite 69 von 89
Trisomie 21 (M. Down)
Fallvorstellung (Vorlesung) (45 Minuten)
Einrichtung
CC17 - Klinik für Pädiatrie m.S. Endokrinologie, Gastroenterologie und Stoffwechselmedizin - CVK
Kurzbeschreibung
Nach einer Einführung über die phänotypischen Merkmale und klinischen Charakteristika des M. Down
wird die Entstehung der Trisomie 21 erläutert. Hierbei wird auf die verschiedenen Formen der Trisomie
21 und deren molekulare Grundlagen sowie auf die Pränataldiagnostik eingegangen. Im mittleren Teil
soll ein Patient oder eine Patientin mit M. Down vorgestellt werden. Anhand der Anamnese sollen die
Studierenden die Symptome und Organmanifestationen bei M. Down kennenlernen. Im Anschluss
sollen die molekulargenetischen Grundlagen, die den Organmanifestationen bei M. Down zugrunde
liegen (Herzfehler, geistige Entwicklung und Leukämierisiko), noch einmal vertieft werden.
Abschließend sollen therapeutische Aspekte und Förderung von Patienten und Patientinnen mit DownSyndrom diskutiert werden.
Vorausgesetztes Wissen/ Vorbereitung
Die Studierenden sollten Grundkenntnisse zu Chromosomen und Chromosomopathien und zur
Pränataldiagnostik aufweisen.
Übergeordnetes Lernziel
Die Studierenden sollen die Entstehung einer Erkrankung vom Genotyp zum Phänotyp
anhand der Trisomie 21 verstehen lernen.
Lernziele
Die Studierenden sollen...
phänotypische Stigmata und Organmanifestationen bei M. Down benennen können.
verschiedene Formen der Trisomie 21 und deren molekulargenetische Entstehung
erläutern können.
Prinzipien der Pränataldiagnostik und ihre Bedeutung bei Trisomie 21 erklären können.
eine Vorstellung von den klinischen Problemen und der Entwicklung von Patienten und
Patientinnen mit M. Down bekommen.
Lernspirale
Nach der Vorstellung der Grundlagen der Vererbung und der menschlichen Chromosomen im Modul 2
„Bausteine des Lebens“ werden hier die klinischen Konsequenzen einer Abweichung von dem üblichen
Chromosomensatz diskutiert. Die Ursprünge einer Fehlverteilung von Chromosomen werden später im
Modul 5 „Wachstum, Gewebe, Organ“ in Zusammenhang mit der Keimzellbildung behandelt.
Notizen für die Evaluation
Platz für Aufzeichnungen
Seite 70 von 89
Struktur-Funktionsbeziehungen in der Zelle
Fachseminar (90 Minuten)
Einrichtung
CC02 - Institut für Integrative Neuroanatomie - CCM
CC17 - Institut für Medizinische Genetik und Humangenetik - CVK
Kurzbeschreibung
Zusammenfassende Gesamtschau der Zelle: Die Struktur und Funktion der Organellen sowie ihr
funktionelles Zusammenwirken und ihre räumliche Verteilung werden in seminaristischer Form
erarbeitet. Der Abbau von Proteinen wird im zellulären Kontext dargelegt.
Vorausgesetztes Wissen/ Vorbereitung
Kenntnis der zellulären Organellen und ihrer Funktion entsprechend den Lernzielen der Woche 1 bis 3
des Moduls 3.
Übergeordnetes Lernziel
Die Studierenden sollen im Kontext der bisher im Modul behandelten Inhalte die räumliche
Zuordnung und das Zusammenspiel zellulärer Organellen erläutern können. Sie sollen die
Abbauwege von Proteinen (Lysosomen, Ubiquitin-Proteasom-System) beschreiben können.
Lernziele
Die Studierenden sollen...
polarisierte und nicht polarisierte Zellen unterscheiden können.
die Bedeutung des Golgi-Apparats für die Sortierung sekretorischer oder
membrangebundener Proteine und die Bildung vesikulärer Kompartimente erläutern
können.
die Bedeutung des Abbaus von Proteinen im Ubiquitin-Proteasom-System und die
Bedeutung der Lysosomen am Beispiel des Abbaus von Hormon-Rezeptor-Komplexen
erklären können.
die Konsequenzen von Mutationen in Genen, die in den Stoffwechsel der Lysosomen
und des Golgi-Apparates einbezogen sind, erklären können.
den Transportweg lysosomaler Enzyme als Beispiel für anterograde und retrograde
Sortierungsprozesse beschreiben können.
den Zellkern der Eukaryonten mit dem Nukleoid der Prokaryonten vergleichen und die
evolutionären Vorteile des Zellkerns diskutieren können.
Zeitaufwand
45 Minuten für Vor- und Nachbereitung.
Lernspirale
Die zellulären Biosynthese- und Sortierungswege sollen das Verständnis der Wirkung von Pharmaka
wie Antibiotika, Zytostatika vorbereiten (z.B. Modul 17 „Infektion als Krankheitsmodell“, Modul 18
“Neoplasie als Krankheitsmodell“), Störungen der Funktion des Ubiquitin-Proteasom-Systems sind als
Ursache von Krankheiten (z.B. Virusabwehr) zu verstehen.
Seite 71 von 89
Notizen für die Evaluation
Platz für Aufzeichnungen
Seite 72 von 89
Historische und ethische Aspekte der Genetik
Interdisziplinäres Seminar (90 Minuten)
Einrichtung
CC01 - Institut für Geschichte der Medizin mit Abt. Ethik in der Medizin - CCM/CBF
CC17 - Institut für Medizinische Genetik und Humangenetik - CVK
Kurzbeschreibung
Im Seminar soll die historische Entwicklung der Erblehre/Humangenetik seit dem ausgehenden 19.
Jahrhundert und ihre Etablierung als Disziplin in der Medizin besprochen werden. Im Zentrum stehen
dabei Fragen nach der Umsetzung wissenschaftlicher Erkenntnisse in medizinische
Handlungsstrategien und gesundheitspolitische Programmatiken. Schwerpunkte sind dabei die
Umsetzung der Erblehre in die nationalsozialistische Bevölkerungspolitik bis 1945 sowie die
Herausforderungen, die sich aus den neuesten Erkenntnissen und methodischen Entwicklungen in der
Humangenetik ergeben. Wir wollen Perspektiven eines sozial und ethisch vertretbaren Umgangs mit
den diagnostischen Möglichkeiten der Humangenetik diskutieren. Dabei sollen auch Fragen zum
Verhältnis von individuellen und gesellschaftlichen Erwartungen einerseits und ärztlicher Verantwortung
andererseits angesprochen werden.
Vorausgesetztes Wissen/ Vorbereitung
Vorausgesetzt werden Grundkenntnisse zur Genetik (Evolutionstheorie, Darwinismus, Mendelsche
Gesetze, Hardy-Weinberg-Gesetz, Struktur der DNA) sowie zur Geschichte des Nationalsozialismus.
Ein Einführungstext (Schmuhl, Hans-Walter: Das "Dritte Reich" als biopolititsche Entwicklungsdiktatur.
Zur inneren Logik der nationalsozialistischen Genozidpolitik. In: Jüdisches Museum (Hrsg.): Tödliche
Medizin. Rassenwahn im Nationalsozialismus. Göttingen 2009, S. 8-21) wird ebenso wie eine kurze
Information zu den Möglichkeiten der modernen Humangenetik und zum Gendiagnostikgesetz über
„Blackboard“ zur Verfügung gestellt. Die Texte dienen der inhaltlichen Vorbereitung des Seminars und
bilden die Grundlage einer gemeinsamen Diskussion.
Übergeordnetes Lernziel
Die Studierenden sollen am Beispiel der Genetik und anhand ihrer Entwicklung seit dem
ausgehenden 19. Jahrhundert erkennen, welche Verantwortung Ärzte und Ärztinnen und
Naturwissenschaftler und Naturwissenschaftlerinnen in Bezug auf die Umsetzung
wissenschaftlicher Erkenntnisse in Medizin und Gesellschaft haben. Sie sollen zeigen
können, welche Probleme sich aus einer genetischen Diagnostik ergeben können und
wissen, wie deren Durchführung durch das Gendiagnostikgesetz geregelt wird.
Lernziele
Die Studierenden sollen...
die wichtigsten Entwicklungsschritte der Genetik (Evolutionstheorie, Mendelsche
Erblehre, Eugenik, Identifikation der Chromosomen, Genkonzept, Entdeckung des
Doppelhelixmodells, Proteinbiosynthese, Humanes Genomprojekt) benennen und
zeitlich einordnen können.
den Zweck des Gendiagnostik-Gesetzes und seine Anwendungsbereiche benennen
können,die Grenzen der Aussagekraft genetischer Diagnostik erkennen.
zwischen
populations-genetischen
und
individual-genetischen
Argumenten
unterscheiden können.
die Bedeutung ökonomischer Rahmenbedingungen, gesellschaftlicher Werturteile und
sozialer Konsequenzen für die Anwendung der Gendiagnostik erkennen.
für die ethischen Grenzen des technisch Möglichen sensibilisiert werden.
Seite 73 von 89
Zeitaufwand
60 Minuten für Vor- und Nachbereitung.
Lernspirale
Die Studierenden sind grob orientiert zum Prozess der Vernaturwissenschaftlichung der Medizin im
ausgehenden 19. Jahrhundert. Sie haben in vorhergehenden Veranstaltungen den weitgehenden
Deutungsanspruch der Genetik kennen gelernt, der nun historisch problematisiert wird. Die Bedeutung
von medizinischer und professioneller Gewalt wird im Modul 6 „Mensch und Gesellschaft“ wieder
aufgegriffen. Die genetische Diagnostik wird in späteren Lehrveranstaltungen vertiefend besprochen
und diskutiert.
Notizen für die Evaluation
Platz für Aufzeichnungen
Seite 74 von 89
Hemmstoffe der Transkription und Translation
Interdisziplinäres Seminar (90 Minuten)
Einrichtung
CC02 - Institut für Biochemie - CCM
CC04 - Institut für Klinische Pharmakologie und Toxikologie - CCM/CBF
Kurzbeschreibung
Menschliche Zellen bzw. der menschliche Organismus sind in der Lage, in komplexer Weise mit der
Umwelt zu interagieren. So können chemische Substanzen der Umwelt oder Arzneimittel vielfältig mit
den Mechanismen der Genexpression wechselwirken. Der Einfluss reicht vom Umsetzen der
Erbinformation von der DNA-Sequenz zum Protein (Transkription und Translation) bis zu
epigenetischen Veränderungen (DNA-Methylierung, Histon-Modifikationen). Hemmstoffe der
Transkription und Translation sowie der epigenetischen Regulation (Antibiotika, Zytostatika) sind
vielfältig eingesetzte Pharmazeutika in der Therapie von Infektionen und Tumoren. Jedoch können
Medikamente auch Schäden im Organismus verursachen, indem sie beispielsweise epigenetische
Veränderungen induzieren. So schädigt zum Beispiel die Valproinsäure (Antikonvulsivum) während der
Schwangerschaft den heranwachsenden Embryo.
Vorausgesetztes Wissen/ Vorbereitung
Es wird Wissen über den Aufbau und die Struktur von Nukleinsäuren und Proteinen (Modul 2
„Bausteine des Lebens“) vorausgesetzt. Es wird erwartet, dass zelluläre Kompartimente wie Zellkern
und endoplasmatisches Retikulum und deren biologische Funktion (Woche 1 dieses Moduls) bekannt
sind.
Übergeordnetes Lernziel
Die Studierenden sollen im Rahmen dieses Seminars die Genexpression als Angriffspunkt
äußerer Einflüsse erkennen. Dabei sollen zum einen pharmakologische Strategien bei der
Behandlung von Krebs-, Herz-Kreislauf- und metabolischen Erkrankungen und zum anderen
toxische Einflüsse (Umweltchemikalien) als Resultat des Lebensstils (Ernährung) identifiziert
werden können.
Lernziele
Die Studierenden sollen...
den prinzipiellen Mechanismus der Transkription und der Proteinbiosynthese – die
Translation – beschreiben können.
den Begriff der Epigenetik erläutern und prinzipielle Mechanismen der epigenetischen
Regulation (Histonazetylierung und DNA-Methylierung) benennen können.
Beispiele für Antibiotika und Zytostatika als Hemmstoffe der Genexpression benennen
und einem Mechanismus der Genexpression (Transkription, Translation, Epigenetik)
zuordnen können.
Zeitaufwand
60 Minuten für Vor- und Nachbereitung.
Lernspirale
Die Studierenden sollen im Rahmen dieses Seminars die Genexpression als Angriffspunkt äußerer
Einflüsse erkennen. Dabei sollen zum einen pharmakologische Strategien bei der Behandlung von
Krebs-, Herz-Kreislauf- und metabolischen Erkrankungen und zum anderen toxische Einflüsse
(Umweltchemikalien) als Resultat des Lebensstils (Ernährung) identifiziert werden können.
Seite 75 von 89
Notizen für die Evaluation
Platz für Aufzeichnungen
Seite 76 von 89
Genphysiologie und biochemische Genetik
Fachpraktikum (112,5 Minuten)
Einrichtung
CC17 - Institut für Medizinische Genetik und Humangenetik - CVK
Kurzbeschreibung
Anhand der Interphasechromosomen (Riesenchromosomen) bei Dipteren kann lichtmikroskopisch die
lineare Anordnung der Gene gezeigt und aktive von inaktiven Genen unterschieden werden. In dem
Praktikum wird zudem am Beispiel von Chironomus gezeigt, wie durch die Einwirkung eines Stressors
(Hitze) bestimmte Gene aktiviert werden. Zudem wird das Phänomen der komplementären Polygenie
am Beispiel eines Stoffwechseldefektes der Anthocyansynthese bei der Levkoje (Matthiola incana)
analysiert und zugleich eine „Therapie“ dieses genetischen Defektes durchgeführt.
Vorausgesetztes Wissen/ Vorbereitung
Wissen zur DNA-Struktur und Aufbau der Chromosomen, wie im Modul 2 „Bausteine des Lebens“
vermittelt wurde. Vorlesung zum zentralen Dogma der Molekularbiologie,
Übergeordnetes Lernziel
Die Studierenden sollen lernen, wie die Gene im Genom angeordnet sind und das Konzept
der differentiellen Genaktivität nachvollziehen können. Die Studierenden sollen einen
Stoffwechseldefekt kennen lernen und darauf basierend eine gezielte „Therapie“
durchführen.
Lernziele
Die Studierenden sollen...
die Organisation der Gene im Genom erläutern können.
die differentielle Genaktivität und ihrer Auswirkungen mit Beispielen nennen können.
Genwirkketten und genetisch bedingte Stoffwechseldefekte an 2 Beispielen nennen
können.
die Wirkungsweise einer Substitutionstherapie erklären können.
erfahren, wie Einsicht in die molekularen Ursachen zu therapeutischen Konsequenzen
führen kann.
Zeitaufwand
70 Minuten für Vor- und Nachbereitung.
Lernspirale
Die Architektur eines Genoms wird beispielhaft gezeigt und die Regulation der Genaktivität
veranschaulicht. Somit bekommt das Modul „Biologie der Zelle“ in der vierten Woche einen
molekulargenetischen Abschluss und leitet in das Modul 4, „Signal und Informationssysteme“ über.
Wichtige Begriffe der Genetik, die im Praktikum erläutert werden, werden im Modul 19 „Interaktion von
Genom, Stoffwechsel und Immunsystem als Krankheitsmodell“ wieder aufgegriffen.
Notizen für die Evaluation
Seite 77 von 89
8. Evaluation
Die Evaluation von Hochschullehre zielt darauf ab, die Lehrqualität zu erheben und zu verbessern. Eine
qualitativ hochwertige Lehre liegt sowohl im Interesse der Studierenden als auch der Lehrenden. Im
Modellstudiengang können Sie, liebe Studierende, durch das Ausfüllen der Online-Fragebögen die von
Ihnen besuchten Lehrveranstaltungen bewerten, u.a. in Bezug auf die inhaltliche und didaktische
Ausgestaltung der einzelnen Veranstaltungen, ihrer Einbettung ins Modul und den gegebenen
Rahmenbedingungen. Im Rahmen der Evaluation können Sie besondere Wünsche, Anregungen und
Kritik frei äußern. Ihre konstruktive Rückmeldung ist entscheidend für die Qualitätssicherung und
-verbesserung. So leisten Sie selbst einen Beitrag dazu, dass Sie Ihr Studium motiviert und zufrieden
absolvieren können. Die Evaluation stellt einen unverzichtbaren Beitrag für den Modellstudiengang dar,
um Lehren und Lernen wirkungsvoll aufeinander abzustimmen und das Curriculum weiterzuentwickeln.
Aus diesem Grund bitten wir Sie nachdrücklich, sich aktiv an diesem Qualitätssicherungsprozess zu
beteiligen und damit eine wichtige Grundlage für eine Verbesserung der Lehre zu schaffen. Ergebnisse
der Evaluation werden regelmäßig fakultätsintern bekannt gemacht und finden sich unter:
http://www.charite.de/evaluation. Für den Zugriff müssen Sie sich im Intranet der Charité befinden oder
einen VPN-Zugang besitzen.
Seite 78 von 89
9. Lehrveranstaltungs- und Lernzielplattform des MSM
Die Lehrveranstaltungs- und Lernzielplattform ("LLP") stellt Ihnen Ihre personenkonkreten Stundenpläne
zur Verfügung, erleichtert Ihnen die Evaluation und enthält alle inhaltlichen Informationen, die Sie zur
Vor- und Nachbereitung der Veranstaltungen, aber auch zur Prüfungsvorbereitung benötigen. Die hier
verfügbaren Informationen sind auch die Grundlage für die Generierung der Modulhandbücher, d.h. die
Modulhandbücher sind ein Extrakt der LLP und jede Lehrveranstaltungsbeschreibung kann aus der LLP
zur Unterrichtsvorbereitung jederzeit einzeln exportiert werden.
Was unterscheidet die Inhalte der LLP von denen der Modulhandbücher?
- verschiedene Exportmöglichkeiten der Lernziele zur Vorbereitung des Selbststudiums
- Verlinkung zu den in der Lernplattform Blackboard hinterlegten unterrichtsbegleitenden
multimedialen Lernmaterialien und eLearning Angeboten
- Verlinkung der Lernziele mit Angeboten des Lernzentrums
- Verlinkung mit dem Online-Katalog der Charité-Bibliothek
- Verlinkung mit Online-Büchern und Fachzeitschriften der Charité
- detailliertere Beschreibung der Lernziele
- Zuordnung der Lernziele zu den Prüfungsformaten
Verlinkung mit dem Evaluationsbereich
Die LLP ist ab Wintersemester 2012/13 direkt mit dem Evaluationsbereich der Charité verlinkt, um die
Evaluation zu erleichtern und Ihnen gleichzeitig einen schnellen Überblick zu ermöglichen, welche
Veranstaltungen Sie noch nicht evaluiert haben.
Anmeldung als Studierende/-r
Voraussetzung für die vollständige Nutzung der Funktionen, insbesondere der personenkonkreten
Stundenplanexporte und der Verlinkung mit dem Evaluationsbereich ist die Registrierung als
Studierender mit Angabe der Gruppenummer(n) des aktuellen Semesters. Bitte aktualisieren Sie die
Gruppenzuordnung jeweils zu Beginn des neuen Semesters.
Wie finden Sie die LLP?
Die LLP-Startseite erreichen Sie unter "http://lernziele.charite.de/modell".
Modulspezifische LLP-Seiten sind zusätzlich in Campusnet direkt aus den zugehörigen Modulen heraus
verlinkt.
Seite 79 von 89
10. Blackboard, eLearning und Blended Learning
Was bedeutet eLearning und Blended Learning im Modellstudiengang?
Der Einsatz von neuen Medien und innovativen Internet-Technologien (eLearning) ist ein integraler
Bestandteil des Modellstudienganges Medizin an der Charité – Universitätsmedizin Berlin.
Zu den Präsenzlehrveranstaltungen werden Ihnen von den Dozierenden ergänzende eLearningMaterialien zur Vor- und Nachbereitung in der Lehr- und Lernplattform Blackboard
(http://lms.charite.de/) zur Verfügung gestellt. Blended Learning ist ein neues Unterrichtsformat, in dem
Präsenzanteile innerhalb einer Lehrveranstaltung oder Veranstaltungsreihe didaktisch sinnvoll mit
Online-Anteilen verknüpft werden. Darüber hinaus können Sie für Selbststudium und Gruppenarbeiten
das Wiki-System der Charité (http://wikiblog.charite.de/) nutzen.
Was bietet Blackboard?
Die Verteilung der lehrveranstaltungsbezogenen Materialien und deren Organisation erfolgt über die
Lernplattform Blackboard (http://lms.charite.de/). In den Kursen werden die begleitenden Unterrichtsund Selbstlernmaterialien, geordnet nach Modul, Unterrichtswoche und Unterrichtsveranstaltung,
bereitgestellt. Das können beispielsweise PDF-Dokumente, Podcasts, Videos und Selbsttests sein.
Virtuelle Patienten und Patientinnen sollen den echten Patientenkontakt ergänzen. Für jede POL-, KITund U-Kurs-Gruppe steht ein eigener Bereich zur Verfügung, in dem untereinander Daten ausgetauscht
sowie Lernfortschritte dokumentiert und organisiert werden können.
Blackboard benutzen
Sobald Sie im Besitz einer aktiven „Charité-eMail-Adresse“ (…@charite.de) sind, können Sie sich unter:
http://www.cms.fu-berlin.de/lms/charite/studierende/selbstregistrierung/index.html
registrieren und Ihre Kurse einsehen.
Alle Studierenden werden zentral zu Semesterbeginn in die für sie relevanten Blackboardkurse
eingetragen.
Wer hilft bei Problemen?
Für Fragen rund um die Themen Blackboard, eLearning und Blended Learning steht Ihnen der
Kompetenzbereich eLearning (Tel: 450 576 450) zur Verfügung. Im Internet finden Sie unter
http://elearning.charite.de/ weitere Hinweise für den Einstieg und die Nutzung der elektronischen Lernund Lehrangebote der Charité. Informationen zu Nutzungsrechten /-pflichten und Urheberschutz in
Blackboard finden Sie unter: http://elearning.charite.de/services/beratung/ Falls Sie weitere Fragen
haben, richten Sie einfach eine Email an: [email protected].
Seite 80 von 89
11. CIPome
Die Öffnungszeiten der studentisch verwalteten Computerräume der Charité (CIPome) am Campus
Charité Mitte und am Campus Virchow Klinikum finden sich unter folgendem Link: http://cipom.de. Sie
differieren zwischen Vorlesungszeit und vorlesungsfreier Zeit.
- Campus Charité Mitte, Lernzentrum der Charité, Virchowweg 5, Ebene 2
- Campus Virchow Klinikum, Forum 3 (Lehrgebäude hinter der Bibliothek), 3. Ebene
Der Computerraum am Campus Benjamin Franklin befindet sich im Institut für Medizinische Informatik
am CBF (Hindenburgdamm 30). Wenn Sie diesen Raum buchen möchten, wenden Sie sich bitte an das
Institut für Medizinische Informatik am CBF.
Platz für Aufzeichnungen
Seite 81 von 89
12. Problemorientiertes Lernen
Problemorientiertes Lernen (POL) ist eine zentrale Lehr- und Lernmethode im Modellstudiengang
Medizin der Charité – Universitätsmedizin Berlin. Der POL-Unterricht findet in Kleingruppen mit 8-9
Studierenden und einem Dozierenden statt. Hier werden Fallbeispiele, sogenannte POL-Fälle, von den
Studierenden strukturiert bearbeitet. Im Vordergrund steht dabei der selbst organisierte Lernprozess
durch die Studierenden - individuell und als Gruppe.
Für den POL-Unterricht an der Charité wurde das POL-Konzept weiterentwickelt und die im folgenden
dargestellte Struktur erfolgreich etabliert. Das Vorgehen ist standardisiert und folgt acht Schritten:
Sitzung I:
1. Verständnisfragen klären
2. Sich auf Fragestellungen einigen
3. Vorwissen aktivieren, Ideen sammeln
4. Vorwissen diskutieren, überprüfen, ordnen
5. Sich auf Lernziele einigen
6. Selbststudium: Lerninhalte erarbeiten
Sitzung II:
7. Lerninhalte zusammentragen, visualisieren, diskutieren
8. Lernprozess reflektieren (Inhalte, Vorgehen, Gruppenprozess)
Seite 82 von 89
POL-Fälle und –Materialien
Der POL-Fall ist die didaktische Aufarbeitung einer zumeist realen Patientengeschichte. Die POL-Fälle
unterliegen einem kontinuierlichen Aktualisierungsprozess; die Überarbeitung erfolgt anhand der
Evaluation durch Studierende und Dozierende sowie durch die gewählten Lernziele.
Rolle der Studierenden
POL findet in den ersten Semestern des Modellstudiengangs jeweils montags und freitags statt. In
den POL-Sitzungen erarbeiten die Studierenden gemeinsam Fragestellungen, die sich aus dem POLFall ableiten. Eigene Ideen und Vorwissen werden aktiv formuliert und in einer gemeinsamen
Diskussion besprochen. Hierbei offen gebliebene Fragen werden als Wissenslücken identifiziert und
führen zu Lernzielen, die im Selbststudium bearbeitet und anschließend in der 2. Sitzung in der Gruppe
zusammengetragen werden. Die Studieninhalte werden von den Studierenden eigenverantwortlich
gewählt, was die Grundlage zum lebenslangen Lernen legt. Am Ende des Semesters evaluieren die
Studierenden den POL-Kurs; das Ergebnis wird im Intranet veröffentlicht. POL-Gruppen bleiben in der
Regel zwei Semester zusammen, dann werden die Gruppen neu zusammengestellt.
Rolle der POL-Dozierenden
Die Lehrenden übernehmen im POL-Unterricht in erster Linie die Rolle eines Moderators. Sie geben
Hilfestellung und steuern bei Bedarf den Gruppenprozess. POL-Dozierende begleiten ihre Gruppe in
der Regel für ein Semester, dann wird gewechselt. Allen POL-Dozierenden ist eine feste Vertretung
zugeordnet.
POL-Dozierende
durchlaufen
ein
mehrtägiges
POL-Teacher-Training
und
Hospitationstermine, bevor sie eine eigene Gruppe leiten. Am Ende jedes Moduls finden
Besprechungen der POL-Dozierenden statt.
Ansprechpersonen für POL im Modellstudiengang:
PD Dr. Konstanze Vogt
Tel: 450-576406
eMail: [email protected]
Ines Wulff
Tel: 450-576206
Seite 83 von 89
eMail: [email protected]
Platz für Aufzeichnungen
Seite 84 von 89
13. Lernzentrum
Das Lernzentrum gibt den Studierenden der Charité die Möglichkeit, praktische ärztliche Tätigkeiten zu
erlernen, zu üben und gemeinsam zu trainieren. Alle Studierenden können über das Sekretariat und die
TutorInnen des Lernzentrum Räume, Modelle, Mikroskope, Übungsmaterialien sowie Lernmedien
kostenlos für das Selbststudium reservieren und nutzen.
Des Weiteren bietet das Lernzentrum studentische Tutorien zu verschiedensten praktischen Themen an
(z.B. Anamnese und Untersuchung mit Simulationspatienten, „Überleben auf Station“ oder
notfallmedizinische Übungen etc.), die zum Beispiel zur Vorbereitung von Krankenpflegepraktika,
Famulaturen, Prüfungen oder PJ genutzt werden können. Diese von den studentischen
Mitarbeitern/innen geplanten und durchgeführten Tutorien sind für alle Studierenden der Charité
kostenlos. Über den genauen Zeitplan der einzelnen Veranstaltungen kann jeweils ab dem ca. 16. des
Monats für den folgenden Monat Auskunft gegeben werden. Das aktuelle Tutorienangebot ist online auf
lernzentrum.charite.de zu finden und über ein Abonnement des monatlichen Newsletters (Leere eMail
an: [email protected]) erhältlich. Die Anmeldung zu den Tutorien erfolgt ebenfalls
online über lernzentrum.charite.de Um passend zum jeweiligen Modul einen Überblick über das
Angebot zu erhalten, lohnt es sich, neben den Aufführungen in den Modulhandbüchern, einen Blick in
die Lehrveranstaltungs- und Lernzielplattform des MSM (http://lernziele.charite.de/modell/) zu werfen.
Wo ist das Lernzentrum?
Campus Charité Mitte
Standort Virchowweg 3; 1.-3. Ebene
Standort Virchowweg 5; 1.-3. Ebene
Campus Charité Virchow Klinikum
Forum 3, Lehrgebäude, 2.Etage, über der Cafeteria
Öffnungszeiten:
Siehe http://lernzentrum.charite.de
Kontakt
Fragen, Wünsche, Reservierungen?
Internet: lernzentrum.charite.de
Tel.: (030) 450 - 576 070 (TutorInnen, erreichbar täglich ab 15:30 Uhr)
Seite 85 von 89
14. Familiengerechte Charité
Die Charité hat sich verpflichtet, die Vereinbarkeit von Studium und Beruf mit Familienaufgaben
beständig zu verbessern.
Als erstes Universitätsklinikum in Deutschland erhielt die Charité im Jahr 2007 gleichzeitig das
Gütesiegel „familiengerechtes Unternehmen“ und „familiengerechte Hochschule“.
Für die Studierenden mit Kind im Modellstudiengang werden unter anderem bevorzugte Stundenpläne
zur Verfügung gestellt. Eine Regelpräsenzzeit von 8:00 bis 16:00 Uhr gilt dabei als familiengerecht.
Auf dem Campus Charité Mitte im Christoph Wilhelm Hufeland-Haus (Gebäudenummer 2622),
Hufelandweg 9, Ebene K1, im Raum 006 ist ein Kinderzimmer eingerichtet worden, das von
Studierenden mit Kind genutzt werden kann und auch die Möglichkeit zur wechselseitigen
Kinderbetreuung bietet. Verschiedene weitere Angebote für Studierende mit Kind sind online auf
http://campusnet.charite.de/ hinterlegt.
Kontakt:
Familienbüro Charité:
Name: Sabine Barleben
Tel.: 450 577 257
eMail: [email protected]
Zentrale Frauen- und Gleichstellungsbeauftragte:
Name: Inken Köhler
Tel.: 450 577 251
eMail: [email protected]
Seite 86 von 89
15. Veranstaltungsorte - Lagepläne der Charité-Campi
Seite 87 von 89
Seite 88 von 89
Powered by TCPDF (www.tcpdf.org)
Seite 89 von 89
Herunterladen