Titel: Terpene in Pilzen 2015 - Vitalstoffe – Das Magazin für

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Ausgabe 3/2015 5. Jahrgang
ISSN 2192-2632
3
italstoffe
2015
Das Magazin für Mikronährstoffe und deren Wirkungen
Titel: Terpene in Pilzen
Mineralstoffe
Kapseln
Veganer
Pflanzenwirkstoffe
Vitamine
Kennzeichnung
Editorial
Benno Keller
Stefan Siebrecht
Bedarfsgerechte Nahrungsergänzung
Auch bei gesicherter Grundversorgung mit Nahrungsmitteln benötigen immer mehr Menschen eine sinnvolle Nahrungsergänzung. An der individuellen Bedarfsermittlung führt dabei kein
Weg vorbei, denn bei einer Übersupplementierung nach dem
Motto „viel hilft viel“ überwiegen die Nachteile womöglich
den Nutzen. Über bestimmte Bedarfsgruppen haben wir schon
viel geschrieben. In diesem Heft stehen Frauen und Veganer
im Vordergrund. Für die Frauengesundheit sind viele spezifische und wirksame Konzepte erarbeitet worden, und zwar für
jede Lebensphase. Dabei stehen Mischungen von Mineralstoffen und Vitaminen im Vordergrund, bei denen auch von einer
funktionierenden Absorptionsfähigkeit auszugehen ist. Das
andere große Thema ist die Nahrungsergänzung für Veganer.
Ganz grundsätzlich ist bei veganer (und auch bei vegetarischer)
Ernährung gegenüber „junkfood“ – und sehr fleischdominierter
Nahrung eine deutliche Reduzierung von Gesundheitsrisiken
festzustellen. Aber dennoch kann es bei strikt veganer Ernährungsweise zu Defiziten kommen. Diesen kann mit einer geeigneten Nahrungsergänzung entgegen gewirkt werden.
Überhaupt spielen Mischungen eine immer größere Rolle. Bei
vielen Wirkstoffen gibt es eine Wirkabhängigkeit untereinander. Anbieter versuchen, Mischkonzepte für bestimmte Zielgruppen zu erstellen. In vielen Bereichen, etwa in der Sporternährung, gibt es schon hervorragende Ergebnisse. Generell
aber bleibt ein immenser Forschungsbedarf gegenüber Wirkstoffmischungen, vor allem bezogen auf die Erfüllung individueller Bedürfnisse.
Wirkstoffe, die bisher weniger bekannt waren – etwa das Astaxanthin, Terpene aus Pilzen oder das Vitamin K2 – werden in
diesem Heft ausführlicher dargestellt.
Benno Keller
Herausgeber
Dr. Stefan Siebrecht
Wissenschaftlicher Berater
Wir wünschen eine aufschlussreiche Lektüre.
Die „Vitalstoffe“ können Sie jederzeit abonnieren. Das
Abonnement besteht immer aus 4 Ausgaben – z. B. Ausgabe
4/2015 – 3/2016. Der Jahresbezugspreis beträgt in Deutschland € 40,00 inkl. MwSt und Versandkosten, im Ausland
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Bitte bestellen Sie per e-Mail bei: [email protected].
September 2015
1
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italstoffe
Titel: G
länzender Lackporling
(Ganoderma lucidum)
Terpene in Vitalpilzen.
Dem Glänzenden Lackporling – er enthält 140 Terpene –
werden umfangreiche pharmakologische Effekte
bescheinigt.
Foto: ©; Fotolia.com
Seite
22
Inhalt
4 Aktuelle Studien
4
Diabetes
5
Vitamin D
6Omega-3
8Krillöl
9Q10
10 Mineralstoffe
10
Mineralstoffkonzepte für die
Frauengesundheit
15 Darreichungsformen
15
Effektive „Clean Label“-Strategie für
Nahrungsergänzungsmittel
29 Co-Enzym Q10
29
Therapie mit Ubiquinol kann Mortalitätsrate
bei Herzinsuffizienz deutlich senken
30 Vitamine
30
34 Kennzeichnung
34
18
Nahrungsergänzung für Veganer
Produktkennzeichnung für Pulver und Pillen
37 Pflanzenextrakte
37
18 NEM für Veganer
Vitamin K2
Komplettschutz für die Haut – von innen
40 Pflanzenwirkstoffe
40
Astaxanthin
43 Zöliakie
43
26 Recht
26
Überarbeitung der NOVEL FOODSVerordnung
2
Arsen belastet häufig Reis und Reisprodukte
44 Fruchtbarkeit
44
Wirksame Strategien gegen Unfruchtbarkeit
Beratung und
höchste Qualität
für die Sicherheit
Ihrer Produkte.
Nahrungsergänzungsmittel werden als selbstverständliche Bausteine
der Ernährung immer erfolgreicher. Für die Hersteller ist deshalb die
Qualität und Sicherheit ihrer komplexen Endprodukte von entscheidender
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italstoffe
Aktuelle Studien
Dr. Stefan Siebrecht ist Lebensmittelchemiker und Vitalstoffexperte. Für jede Ausgabe der „Vitalstoffe“ wählt er aktuelle
Studien zur Auswertung und Besprechung aus.
Diabetes
Kalorienarme Ernährung macht Diabetes
Typ-2 rückgängig
Eine neue Studie gibt Anlass zur Überlegung, dass eine extrem kalorienarme Diät den Befund Diabetes Typ-2 in nur acht
Wochen rückgängig machen kann. Die Zeitschrift Diabetologia
veröffentlichte in einem Bericht, dass eine kalorienarme Diät
mit 600 Kalorien täglich über einen Zeitraum von 2 Monaten
überschüssiges Fett, das die Gänge der Bauchspeicheldrüse verstopft, abgebaut werden kann, um eine normale Insulinsekretion wiederherzustellen. Das könnte einen Wandel der Überzeugung bedeuten, dass Typ-2 Diabetes eine lebenslange Diagnose
ist. In der frühen Phase der Studie berichteten elf Personen über
eine 100%ige Umwandlung der Diabetes-Symptome innerhalb
von zwei Monaten, während 64 % der Teilnehmer an keiner Diabetes Erkrankung mehr litten, drei Monate nach Beendigung
der Diät. Prof. Roy Taylor von der Universität Newcastle, der
die Studie leitete, war über die Ergebnisse der Studie überrascht
und fand es bemerkenswert, dass Menschen, die jahrelang an
Diabetes Typ-2 litten, durch eine achtwöchige Diät keinen Diabetes mehr hatten. Es wurde lange angenommen, dass jemand
mit Diabetes Typ-2 immer an dieser Krankheit leiden würde
und diese sich stetig verschlimmere. Es wurde gezeigt, dass
diese Diagnose sich wieder umkehren kann.
Einzelheiten zu den Studien: Unter strenger Aufsicht eines medizinischen Teams wurden 11 Personen, die im Alter Diabetes
entwickelt hatten, auf eine extreme Diät von nur 600 Kalorien
täglich gesetzt, die aus flüssigen Diät-Getränken und nicht-stärkehaltigem Gemüse bestand. Sie wurden mit einer Kontrollgruppe von Menschen ohne Diabetes-Erkrankung verglichen und
über acht Wochen beobachtet, um die Produktion von Insulin aus
der Bauchspeicheldrüse und deren Fettgehalt in der Leber und
der Bauchspeicheldrüse zu messen. Nach nur einer Woche fand
das Forscherteam heraus, dass vor dem Frühstück die Blutzuckerspiegel sich wieder normalisierten, während Scans zeigten,
dass Fettwerte in der Bauchspeicheldrüse von einem erhöhten
Spiegel von 8 % auf das gesunde, normale Niveau von 6 % gesenkt wurden. In Kombination mit der Reduktion der Fettspiegel
wurde die Funktion der Bauchspeicheldrüse, ihre normale Fähigkeit, Insulin zu produzieren, wiederhergestellt. Als Ergebnis
verbesserten sich die Blutzuckerwerte nach den Mahlzeiten stetig. Das zeigte, dass Typ-2 Diabetes die Reaktion auf die Energiebilanz im Körper darstellt. Wenn mehr gegessen wird, als der
Körper verbrennt, dann wird der Überschuss in der Leber und
der Bauchspeicheldrüse als Fett eingelagert. Das kann bei manchen Menschen zu Diabetes führen. Diese Informationen haben
große Auswirkungen auf neu diagnostizierte Diabetes-Patienten,
die wissen sollten, dass sie einen potentiell reversiblen Zustand
haben und nicht einen, der unweigerlich progressiv ist.
E. L. Lim, K. G. Hollingsworth, B. S. Aribisala, M. J. Chen, J.
C. Mathers, R. Taylor “Reversal of type 2 diabetes: normalisation of beta cell function in association with decreased
pancreas and liver triacylglycerol” Diabetologia. 2011
Oct;54(10):2506-14. doi: 10.1007/s00125-011-2204-7. Epub
2011 Jun 9.
Aktuelle Studien
Vitamin D
Zu niedriger Vitamin D – Spiegel assoziiert mit erhöhtem Risiko von Sepsis oder
septischem Schock
Forscher am Henry-Ford-Krankenhaus Detroit berichten über
eine schützende Wirkung eines ausreichend hohen Vitamin DSpiegels gegenüber dem Risiko, an einer Sepsis oder einem
septischem Schock innerhalb von 30 Tagen nach Aufnahme in
die Intensivstation zu sterben. Die Ergebnisse wurden in der
September-Ausgabe 2014 des American Journal of Critical
Care veröffentlicht. An der Studie nahmen 121 Männer und
Frauen teil, die auf der Intensivstation eines Krankenhauses
mit schwerer Sepsis oder septischem Schock, die durch einen
entzündlichen Prozess mit einer Infektion im Blutkreislauf
entstanden waren, behandelt wurden. Vor der Aufnahme und
während des Verbleibs im Krankenhaus wurden Blutproben
entnommen, um den 25-Hydroxyvitamin-D-Spiegel im Serum
zu analysieren. Dabei zeigte sich, dass 54 % der Patienten aus
dieser Studie einen Spiegel von 15 ng/ml oder weniger im Blut
aufwiesen, 37 % der Vitamin D-Mangel-Probanden starben aus
unbekannten Gründen innerhalb von 30 Tagen nach der Aufnahme im Vergleich zu 20 % derjenigen, die an keinem Vitamin
D-Mangel litten. Anmerkung der Redaktion: Die Sterblichkeit
kann durch eine angemessene Vitamin-D-Konzentration, die
durch eine Supplementierung mit Ergocalciferol oder Cholecalciferol verabreicht wird, innerhalb von 30 Tagen nach Hospitalisierung verringert werden. Diese Feststellung hat bedeutende
Auswirkungen, da Sepsis eine Haupttodesursache bei Patienten
in kritischem Zustand ist.
Deficiency in 25-hydroxyvitamin D and 30-day mortality in
patients with severe sepsis and septic shock. Am. J. Crit. Care
AM J Crit Care 2014 sep;23(5)e72 – 9
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italstoffe
Omega-3
Mortalitätsrisiko bei älteren Erwachsenen
senken
Hoher Verbrauch von Omega-3, langkettigen, mehrfach ungesättigten Fettsäuren, kann mit einem niedrigeren Sterberisiko
bei älteren Erwachsenen um bis zu 27 % in Verbindung gebracht
werden. Das belegen neueste Forschungsergebnisse. In der wissenschaftlichen Zeitschrift JAMA Internal Medicine wurden
erste Ergebnisse veröffentlicht, wie der Omega-3-Verbrauch sich
auf die Gesamtmortalität und auf die spezifischen Ursachen der
Sterblichkeit in der Bevölkerung auswirkt. Hierbei wurde von
einem objektiv gemessenen Omega-3-Blutspiegel ausgegangen.
Die Untersuchung wurde von Dr. Dariush Mozaffarian der Harvard School of Public Health durchgeführt. Sein Team berichtet,
dass ältere Erwachsene, die den höchsten Blutspiegel der Fettsäuren aus Fisch hatten, im Durchschnitt 2,2 Jahre länger lebten
als diejenigen mit niedrigem Spiegel. Mozaffarian und sein Team
belegten, dass die Erhöhung des Omega-3-Spiegels im Blut das
Gesamtmortalitätsrisiko um bis zu 27% senkt und das Risiko, an
einer Herzerkrankung zu sterben, um bis zu 35%. Die Ergebnisse
unterstützten die Bedeutung eines ausreichenden Omega-3-Blutspiegels für die kardiovaskuläre Gesundheit mit dem Resultat,
dass die Effektivität tatsächlich eine höhere Lebenserwartung zur
Folge hat. Obwohl seit langem Fisch zu einer gesunden Ernährung gehört, gibt es nur wenige Studien, die den Zusammenhang
des Omega-3-Blutspiegels und der Gesamtzahl der Todesfälle bei
älteren Erwachsenen beurteilen.
Einzelheiten der Studie: Das Forscherteam untersuchte 16 Jahre
alte Daten von etwa 2.700 US-Erwachsenen im Alter von 65 oder
älter, die an der Cardiovascular Health Studie (CHS) beteiligt waren, eine langfristige Studie, die vom US National Heart, Lung
and Blood Institute unterstützt wurde. Mozaffarian und seine
Kollegen analysierten den Gesamtanteil der Omega-3-Fettsäuren
im Blut der Teilnehmer wie DHA, EPA und DPA. Dabei stellte
man fest, dass die drei Fettsäuren (sowohl einzeln, als auch kombiniert) in Verbindung gebracht wurden mit deutlich geringerem
Foto: © kaiskynet; Fotolia.com
Sterblichkeitsrisiko. Insbesondere DHA (Docosahexaensäure)
wurde am wirksamsten beurteilt, das Risiko für koronare Herzerkrankungen, Sterblichkeit (40% geringeres Risiko) und KHKMortalität im Zusammenhang mit Herzrhythmusstörungen (45%
geringeres Risiko) zu senken. Die beiden Omega-3-Fettsäuren
EPA (Eicosapentaensäure) und DPA (Docosapentaensäure) waren am effektivsten bei der Minderung des Risikos, an einem
Schlaganfall zu sterben. EPA war am stärksten mit einem geringeren Risiko eines nicht tödlichen Herzinfarktes verbunden. Alle
Studienteilnehmer mit dem höchsten Blutspiegel aller dieser drei
Arten von Omega-3-Fettsäuren hatten ein 27 % geringeres Sterblichkeitsrisiko unter Berücksichtigung aller Ursachen.
Phospholipid Long-Chain Omega-3 Fatty Acids and Total and
Cause-Specific Mortality in Older Adults: the Cardiovascular Health Study. Dariush Mozaffarian, MD DrPH, Rozenn
N. Lemaitre, PhD MPH, Irena B. King, PhD, Xiaoling Song,
PhD, Hongyan Huang, PhD, Frank M. Sacks, MD, Eric B.
Rimm, ScD, Molin Wang, PhD, and David S. Siscovick, MD
MPH, Ann Intern Med. 2013 Apr 2; 158(7): 515–525.
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Aktuelle Studien
Nahrungsergänzungsmittel können Hautkrebs verhindern
Eine regelmäßige Einnahme von Omega-3-reichen Fischölen
kann den Schutzmechanismus der Haut gegenüber Sonnenlicht
erhöhen. Die Aufnahme von schädlichem UV-Licht wird blockiert
und schützt so effektiv vor Hautkrebs. Es ist bekannt, dass die
durch Sonnenlicht induzierte Unterdrückung des Immunsystems
(Immunsuppression) die gesunde Fähigkeit der Infektionsabwehr
des Körpers beeinträchtigt und zu Hautkrebs führen kann. Eine
hohe Dosis einer Omega-3-Supplementierung könnte eine durch
Sonnenlicht induzierte Immunsuppression etwa um die Hälfte reduzieren, sagen die Forscher der Studie. Außerdem konnte
behauptet werden, dass der lebenslange Verzehr einer niedrigen
Dosis von Omega-3 chemopräventiv das Risiko, an Hautkrebs zu
erkranken, mindert.
Einzelheiten zur Studie: Rhodes und ihr Team untersuchten die
Wirkung der Einnahme von Omega-3 bei 79 gesunden Probanden. Die Teilnehmer wurden randomisiert und erhielten täglich
fünf Gramm eines Ergänzungsmittels mit fünf Gramm Omega3-Fettsäuren (70% EPA und 10% DHA) oder ein Placebo-Lipid
über einen Zeitraum von 3 Monaten. Sie wurden dann 8, 15 oder
30 Minuten einer Sommer-Mittagssonne (ähnlich der in Großbri-
tannien) ausgesetzt, simuliert durch ein zur Verfügung gestelltes
Gerät mit Solarstrahlung (SSR Solar Spectrum Reflectometer).
Die Immunsuppression war bei Menschen, die bis 8 und 15 Minuten dem SSR ausgesetzt waren und supplementiert wurden, um
50% niedriger als bei den Probanden ohne Omega-3-Ergänzungsmittel. Allerdings zeigte die Studie wenig Effektivität auf die Probanden in der 30-minütigen Gruppe. Das Forscherteam argumentierte, dass ihre Ergebnisse wichtig sein können im Kampf gegen
Hautkrebs, da schon frühere Studien gezeigt haben, dass Sonnenschutzmittel oft nur unzureichend angewendet werden und das
hauptsächlich in der Ferienzeit. Rhodes betonte jedoch auch, dass
Omega-3 kein Ersatz für Sonnenschutzmittel und physische Protektion ist und nur als zusätzliche kleine Maßnahme zum Schutz
der Haut gesehen werden soll, um Sonnenschäden vorzubeugen.
Das Team setzt nun die Forschung mit weiteren Omega-3 Studien
an gesunden Probanden fort. Die Studie wurde von der Gesellschaft für internationale Krebsforschung finanziert.
Suzanne M Pilkington, Karen A Massey, Susan P Bennett, Naser
MI AI-Aasswad, et al „Randomized controlled trial of oral
omega-3 PUFA in solar-simulated radiation-induced suppression of human cutaneous immune responses” American Journal
of Clinical Nutrition Volume 97, Number 3, Pages 646-652, doi:
10.3945/ajcn.112.049494
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italstoffe
Krillöl
Verbesserte kognitive Funktion und
Antidepressivum-ähnliche Effekte durch
Krillöl-Supplementierung (Tierstudie)
Eine publizierte Tierstudie zeigte, dass Laborratten, die täglich
Krillöl-Supplemente erhielten, besser in kognitiven Tests abschnitten im Vergleich zu Kontrolltieren. Ausgewertet wurden die
Lipide bei gesunden und kranken Tieren. Des Weiteren entsprach
Krillöl der antidepressiv wirkenden Substanz Imipramin zur Prävention von Resignation/Depression während der Experimente.
Diese Ergebnisse wurden mit dem Verfahren UALST (Unavoidable Aversive Light Stimulus Test) durchgeführt zur Messung
des Zustandes der Depression bei den Labortieren. Lena Burri,
PhD, Direktor der wissenschaftlichen Dokumentation bei Aker
BioMarine und Koordinator der Studie, sagte, dass es eindeutiges Potenzial von Krillöl gibt, Depressionen zu vermindern mit
gleichzeitiger Vermeidung einer beruhigenden Wirkung. Die
besondere Kombination von Omega-3-Fettsäuren in Form von
Phospholipiden in Krillöl hat deshalb einen weiteren deutlichen
Vorteil gegenüber anderen Omega-3 Quellen. Die Studie entstand
in Zusammenarbeit mit Forschern an
der Universität Bergen in Norwegen,
Aker BioMarine und ETAP, einem
Bewegung
mit
präklinischen Forschungszentrum in
Frankreich. Die Finanzierung wurde von Aker und dem norwegischen
PCSO-524™ Lipid-Komplex
Forschungsteam übernommen. Einzelheiten der Studie: Die Forscher
teilten Laborratten in drei Gruppen.
Die erste Gruppe erhielt nur eine
Kontrolldiät. Die zweite Gruppe
wurde mit einer durchschnittlichen
Dosis von 0,2 Gramm Krillöl pro
Tag supplementiert. Und die dritte Gruppe erhielt die Diät plus das
trizyklische Antidepressivum Imipramin (IMIP; Sigma-Aldrich). Die
Ergebnisse zeigten, dass nach sieben
Wochen sowohl männliche als auch
weibliche Tiere signifikant besser im
Aversive Light Stimulus Avoidance
Antinol – Diätfuttermittel für Hunde zur UnterTest (ALSAT) abschnitten. Ferner
stützung des Gelenkstoffwechsels bei Osteoarthritis
konnte bei den Tieren der Krillöl100% natürlich, Wirksamkeit klinisch bewiesen
und Imipramin-Gruppe am 3. Tag des
UALST keine Resignation/DepressiGAG war gestern, heute gibt es
on angezeigt werden. Die UntersuLipid-Komplex chung der Gehirne der Tiere zeigte,
dass Krillöl die Gen-Expression des
BDNF (Brain-derived neurotrophic
weitere Informationen unter:
factor) verstärkt. BDNF wirkt auf
www.antinol.de
PharmaWorld 2000 GmbH
verschiedene Neuronen des zentralen
Staubenthaler Strasse 3
und des peripheren Nervensystems.
D- 42369 Wuppertal
Es unterstützt den Schutz existieren-
ohne Limit
Antinol
PCSO-524™
8
der Neuronen und Synapsen und fördert das Wachstum neuer. Es
wurde festgestellt, dass im Vergleich zu Imipramin Krillöl nicht
die Dämpfung von Funktionen des zentralen Nervensystems
(Sedierung) verursacht. Dies stellt ein regelmäßiges Problem mit
klassischen Antidepressiva dar. Stattdessen blieben die mit Krillöl
behandelten Tiere weiterhin aufmerksam und zeigten verbesserte
Lern- und Gedächtnisfunktionen.
Enhanced cognitive function and antidepressant-like effects
after krill oil supplementation in rats Wibrand et al. Lipids in
Health and Disease 2013, 12:6
Maus-Studie ermittelt gesundheitliche
Vorteile durch Superba Krillöl
Die Studie untersuchte den Effekt von Krillöl bei Mäusen, die
mit einer fettreichen Nahrung gefüttert wurden, ohne oder mit
Zusatz unterschiedlicher Dosen an Krillöl. Dieses Tiermodell ist
weit verbreitet, um den Zustand eines übergewichtigen Menschen
perfekt imitieren zu können. Die Studienergebnisse zeigten, dass
die Fütterung mit einer fettreichen Nahrung bei Mäusen nicht nur
zu einer Erhöhung von Endocannabinoiden (EC), Lipidbotenstoffen und spezifischen Rezeptoren geführt hatte, wodurch neben der
Enzymaktivität auch das Essverlangen, der Energiehaushalt, die
Stimmung, das Gedächtnis und die Schmerzempfindungen beeinflusst wurden. Damit trägt das EC-System zur viszeralen Fettansammlung bei. Superba Krillöl war in der Lage, die EC-Spiegel
durch die Veränderungen der fettreichen Ernährung zu senken
und dem Risikofaktor nach 8-wöchiger Behandlung entgegenzuwirken. Zusätzlich zur Reduktion der EC-Werte in den verschiedenen Fettgeweben konnte Krillöl eine mindernde Wirkung auf
Triglyceride, Gesamtcholesterin und einen Entzündungsmarker
ausüben. Diese Ergebnisse untertützten vorherige klinische Studien und Tierstudien, die mit Superba Krillöl durchgeführt wurden
und durch einen hohen Gehalt an Omega-3-Phospholipiden ausgezeichnet waren. Daher kann man behaupten, dass Krillöl ein
hohes Potential hat, Stoffwechselstörungen im Zusammenhang
mit Fettleibigkeit und auch andere Stoffwechselstörungen zu vermindern. Als Folge der Ergebnisse in präklinischen Modellen hat
Aker BioMarine eine klinische Studie bei adipösen Patienten initiiert, um das Potential von Krillöl vollständig zu entschlüsseln.
Die vorläufigen Ergebnisse dieser Studie bei adipösen Probanden
sind vielversprechend und es wird erwartet, dass diese bald veröffentlicht werden. Interessant ist, dass in einem Artikel von Kim,
J.et al. auch überlegt wurde, dass das EC-System ein Ziel für diätetische Intervention mit Omega-3-Fettsäuren sein kann, einen
dysregulierten Zustand umzukehren, um die Insulinsensitivität
und Körperfetteinlagerungen positiv beeinflussen zu können.
Piscitelli, F. et al.,”Effect of dietary krill oil supplementation on
the endocannabinoidome of metabolically relevant tissues from
high fat-fed mice.” Nutrition & Metabolism, 8:51,
Kim, J. et al., “Endocannabinoid signaling and energy metabolism: A target for dietary intervention.” Nutrition, 2011, 27(6);
624-632, is available online at: http://www.nutritionjrnl.com/
article/S0899-9007(10)00391-6/abstract
Aktuelle Studien
Q10
Q10 in der Osteoporose-Therapie
Aminobisphosphonate sind die am häufigsten verwendeten
Medikamente zur Therapie von Knochenerkrankungen wie
Osteoporose. Personen, die langfristig mit Aminobisphosphonaten gegen Osteoporose behandelt werden, leiden jedoch oft
unter den Nebenwirkungen einer solchen Therapie wie Knochenschmerzen, Gelenkschmerzen oder Knochenbrüchen, in
seltenen Fällen kommt es auch zu einem Absterben der Kieferknochen. Coenzym Q10 ist maßgeblich an der Energieversorgung des Gewebes beteiligt und fungiert auch als wichtiges
Antioxidans, das gemeinsam mit Vitamin E „Freie Radikale“
abfängt. Studien zeigen, dass Antioxidantien als Inhibitoren
der Osteoklastogenese wirken. Coenzym Q10 hat zudem eine
hemmende Wirkung auf die Differenzierung von Osteoklasten.
Bei Fettstoffwechselstörungen wurde bereits beschrieben, dass
ein Mangel an Coenzym Q10 Muskel- und Knochenschmerzen verursachen kann. An einer Studie der Kieler ChristianAlbrechts-Universität und des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein nahmen 71 postmenopausale Frauen, die auch an
Osteoporose litten und keine anderen malignen Erkrankungen
aufwiesen, teil. 17 Frauen waren nicht vorbehandelt, 27 wurden
oral und 27 intravenös mit Aminobisphosphonaten behandelt.
Die Ergebnisse dieser Studie zeigten reduzierte Vitamin E-
gamma-Tocopherol-Werte und einen verminderten Coenzym
Q10-Status bei allen Teilnehmerinnen. Über die gesamte Dauer
der medikamentösen Behandlung wurde weiterhin ein stetiges
Absinken des Coenzym Q10-Spiegels beobachtet. Die Menge
der verabreichten Aminobisphosponate scheint direkt mit der
Abnahme des Coenzym Q10-Status und der Vitamin E-Werte
bei postmenopausalen Frauen mit Osteoporose in Zusammenhang zu stehen. Somit konnte nun erstmals eine Beziehung
zwischen einer Langzeit-Therapie mit Aminobisphosphonaten
und einem Arzneimittel-induzierten Mangel an Coenzym Q10
hergestellt werden. Aufgrund dieser Studie wäre eine begleitende Gabe von Coenzym Q10 bei einer AminobisphosphonatTherapie angezeigt, um die Entstehung eines Q10-Mangels zu
verhindern. In dieser Hinsicht könnte das Verabreichen von Coenzym Q10 in Kombination mit Aminobisphosphonaten sogar
möglicherweise therapeutisch wirksam sein und unter Umständen die Nebenwirkungen einer Bisphosphonat-Langzeittherapie verringern oder eventuell sogar ganz verhindern.
Kalyan S, Huebbe P, Esatbeyoglu T, Niklowitz P, Cöte HC,
Rimbach G, Kabelitz D: Nitrogen-bisphosphonate therapy is
linked to compromised coenzyme Q10 and vitamin E status in
postmenopausal women. J Clin Endocrinol Metab. 2014 Jan 13.
Doi: 10.1210/ jc2013-3648. Moon HJ, Ko WK, Jung MS, Kim
JH, Lee WJ, Park KS, Heo JK, Bang JB, Kwon IK: Coenzyme
q10 regulates osteoclast and osteoblast differentiation. J Food
Sei. 2013 May; 78 (5): H785-891. doi: 10.1111/ 1750-3841.
www.astareal.se
September 2015
9
V
italstoffe
Mineralstoffkonzepte für die Frauengesundheit
Foto: ©LuckImages; Fotolia.com
Eine optimale Versorgung mit Mineralstoffen und Spurenelementen ist ein
Baustein der gesunden Ernährung. In
den verschiedenen Lebensphasen benötigt der Körper unterschiedliche Mengen
an Mineralstoffen. Da der menschliche
Körper Mineralstoffe nicht selbst herstellen kann, müssen sie mit der Nahrung
aufgenommen werden. Um eine ausreichende Zufuhr sicherzustellen, können
angereicherte Lebensmittel, sogenannte
„functional foods“, den Ernährungsplan
ergänzen.
sich als Zusatz für Cerealien, Müsliriegel oder Backwaren und enthält eine
ausgewogene Mischung aus Calcium-,
Magnesium-, Eisen- und Jodsalzen sowie Folsäure.
Die Mischung „Wellness-Beauty“ eignet sich zur Anreicherung von Getränken und enthält die Mineralstoffe Eisen,
Zink, Kupfer und Selen.
Dr. Paul Lohmann® hat zwei Premixe
entwickelt, die speziell auf die Bedürfnisse der Frau abgestimmt sind:
Nur etwa ein Prozent des körpereigenen
Calciums liegt im Blutplasma vor. Der
weit überwiegende Teil (99 %) dieses
Erdalkalimetalls befindet sich, gebunden
als Calciumhydroxylapatit, in Knochen
und Zähnen1.
Die Knochen erfüllen eine wichtige
Depot- und Pufferfunktion im Körper.
Säure wird durch basische Calciumsalze
aus dem Skelett neutralisiert. Das freigesetzte Calcium wird über die Nieren
teilweise ausgeschieden und geht dem
 D
r. Paul Lohmann®
Premix „Women´s Health“
 Dr. Paul Lohmann®
Premix „Wellness-Beauty“
Beide Mischungen sind für die Anreicherung von Lebensmitteln vorgesehen.
Der Premix „Women´s Health“ eignet
10
Mineralstoffe für Frauen
Calcium
Körper somit verloren2. Verliert der
Körper konstant mehr Calcium, als ihm
zugeführt wird, droht eine Abnahme der
Knochendichte.
Vor allem während und nach der Menopause sollte dem weiblichen Körper ausreichend Calcium zugeführt werden. Anderenfalls kann es in der Folge zu einer
dauerhaft verminderten Dichte der Knochen kommen, die sich schließlich als
Osteoporose manifestieren kann. Das Erreichen einer maximalen Knochendichte
(peak bone mass) stellt bereits während
des Heranwachsens eine wichtige Maßnahme zur Osteoporose-Prophylaxe dar5.
So sollten Eltern darauf achten, dass ihr
Nachwuchs stets ausreichend mit Calcium versorgt ist.
Viele Nahrungsmittel enthalten große
Mengen Calcium. Käse beispielsweise ist eine gute Calciumquelle. Auch
Mandeln oder Nüsse liefern dem Körper Calcium1. Die Zufuhr von Calcium
durch Nahrungsergänzungsmittel oder
calciumangereicherte Lebensmittel kann
ebenfalls eine dauerhaft ausreichende
Mineralstoffe
Versorgung des Körpers mit Calcium sicherstellen.
Calcium im Premix „Women´s Health“
von Dr. Paul Lohmann®
Dr. Paul Lohmann® eine Vielzahl verschiedener löslicher und unlöslicher
Magnesiumcitrate mit unterschiedlichen
Magnesiumgehalten an.
Eisen
Der Premix „Women´s Health“ von Dr.
Paul Lohmann® ist für die Anreicherung
von Cerealien, Müsliriegel oder Backwaren entwickelt worden. Das enthaltene
Calcium liegt als Calciumcitrat vor. Der
Konsum von 100 g Endprodukt deckt bei
einer Anwendung des Premixes gemäß
der Empfehlung des Herstellers etwa
25 % der täglichen empfohlenen Menge
Calcium gemäß der Verordnung (EU)
Nr. 1169/20116.
Magnesium
Etwa 60 % des gesamten Magnesiums
im menschlichen Körper (etwa 20 – 28 g)
sind in Form von Hydroxylapatit in den
Knochen und Zähnen gespeichert. Neben seiner Funktion als essenzieller CoFaktor in hunderten enzymatischen Reaktionen, in der Muskelkontraktion und
der neuronalen Reizweiterleitung hat
auch Magnesium eine wichtige Funktion
in der Knochenmineralisierung3, vor allem während und nach der Menopause.
Eine ausreichende Versorgung mit Magnesium stellt einen essenziellen Beitrag
zur Prophylaxe und Behandlung von altersbedingter Osteoporose dar7.
Besonders reichhaltig an Magnesium
sind verschiedene Nüsse und Samen, vor
allem Sonnenblumenkerne, Sesamsaat
oder Erdnüsse3.
Der menschliche Körper enthält etwa
3 – 5 g Eisen. Dieser Eisenpool ist in
permanenter Bewegung. Täglich nimmt
ein gesunder, nicht menstruierender Körper etwa ein Milligramm Eisen auf und
scheidet ebenso viel davon, überwiegend
über den Darm, wieder aus3.
Wichtigste Aufgabe des Eisens im Körper ist der Transport von Sauerstoff.
Durch seine Fähigkeit zum Valenzwechsel von Fe2+ zu Fe3+ und vice versa ist es
in besonderem Maß geeignet, Sauerstoff
reversibel zu binden und – als Bestandteil des Blutfarbstoffs Hämoglobin – von
der Lunge durch den gesamten Körper zu
transportieren3. In den Muskeln befindet
sich das ähnlich aufgebaute Myoglobin.
Die Funktion zweier weiterer, erst 2002
entdeckter, eisentragender und sauerstoffaffiner Globine, Cytoglobin und
Neuroglobin, ist noch nicht vollständig
klar9. Viele lebenswichtige enzymatische
Reaktionen laufen ebenfalls unter Beteiligung von Eisen ab.
Magnesiumcitrat ist ein Hauptbestandteil des Premixes „Women´s Health“ von
Dr. Paul Lohmann®. Bei empfohlener
Dosierung enthalten 100 g des angereicherten Endprodukts, wie beispielsweise
Müsliriegel oder Brot, etwa 94 mg Magnesium. Das entspricht gemäß der Verordnung (EU) Nr. 1169/2011 ca. 25 %
der täglichen empfohlenen Aufnahmemenge an Magnesium6.
September 2015
Eisen im Premix „Women´s Health“ von
Dr. Paul Lohmann®
Dr. Paul Lohmann‘s Premix „Women´s
Health“ enthält Eisen in Form von Eisenpyrophosphat. 100 g eines mit dieser
Mineralstoff-Mischung angereicherten
Endproduktes, z. B. eine Portion Frühstückscerealien, enthalten bereits 50 %
der täglichen empfohlenen Menge an
Eisen gemäß der Verordnung (EU) Nr.
1169/20116. Eisenpyrophosphat ist annähernd geschmacksneutral, farblich recht
hell und gleichzeitig gut bioverfügbar.
Eisen im Premix „Wellness-Beauty“ von
Dr. Paul Lohmann®
Magnesium im Premix „Women´s
Health“ von Dr. Paul Lohmann®
Neben dem in diesem Premix eingesetzten
Magnesiumcitrat
bietet
Ein Eisenmangel kann vielfältige Ursachen haben. Sowohl ein erhöhter Bedarf,
beispielsweise während des Wachstums
oder während der Schwangerschaft, als
auch Verluste durch Blutungen (Menstruation, Verletzungen) oder eine ungenügende Zufuhr durch eine Mangel- oder
Fehlernährung können einem Eisendefizit zugrunde liegen3.
Frauen sind insbesondere durch die monatliche Regelblutung von Eisenmangel betroffen. Eine regelmäßige Zufuhr
durch die Nahrung, durch mit Eisen
angereicherte Lebensmittel oder durch
Nahrungsergänzungsmittel kann dem
vorbeugen.
Insbesondere Fleisch enthält große
Mengen Eisen, vor allem Innereien wie
z. B. Leber3. Frauen wird es freuen, dass
Schokolade (> 45 % Kakao) ebenfalls
eine gute Eisenquelle darstellt12.
Foto: ©sborisov, Fotolia.com
Der Premix „Wellness-Beauty“ von
Dr. Paul Lohmann® wird unter anderem
zur Anreicherung von Getränken empfohlen. Wegen seiner guten Wasserlöslichkeit ist Eisen in dieser Mischung als
Eisen(II)-bisglycinat enthalten. 200 ml,
also ein Glas eines mit dieser Mischung
angereicherten Getränkes, beispielsweise ein Fruchtsaft oder ein Teegetränk,
enthalten 15 % der täglichen empfohlenen Menge an Eisen gemäß der Verordnung (EU) Nr. 1169/20116.
Bisglycinate (Chelate) zeichnen sich
durch eine hohe Bioverfügbarkeit und
geringe Wechselwirkungen mit anderen
Lebensmittelinhaltsstoffen aus.
11
V
italstoffe
Jod
Als Bestandteil des Meerwassers liegt
Jod als anorganisches Salz vor, meist als
Natrium- oder Kaliumjodid. An Land
findet sich Jod meist als Natriumjodat im
Boden, allerdings in stark veränderlichen
Mengen3.
Jod ist ein entscheidender Baustein der
Schilddrüsenhormone. Diese wiederum steuern das Zellwachstum und viele
Stoffwechselvorgänge, regeln den Energieverbrauch, die Körpertemperatur und
die Aktivität eines Menschen13. Jod stellt
daher ein für den Menschen essenzielles
Spurenelement dar3.
Zahlreiche Regionen in Deutschland sind
Jodmangelgebiete. Landwirtschaftliche
Produkte aus den betroffenen Gebieten,
beispielsweise dem Alpenvorland, dem
Schwarzwald oder der Rhön, enthalten
deshalb sehr wenig Jod14. Es besteht
also aus vielfältigen Gründen die Möglichkeit, trotz einer gesunden und abwechslungsreichen Ernährung in einen
Jodmangelzustand zu geraten. Dieser
Mangelzustand äußert sich meist durch
Müdigkeit,
Konzentrationsschwäche
oder Schlafstörungen. Eine chronische
Schilddrüsenunterfunktion wird durch
die Ausbildung des charakteristischen
Jodmangelstrumas („Kropf“) sichtbar13.
In der Folge treten Leistungsabfall, Gewichtszunahme und psychische Störungen auf3.
Eine optimale Jodversorgung ist für
schwangere Frauen ganz besonders
wichtig. Beim Ungeborenen sorgt sie
für eine normale körperliche und geistige Entwicklung. Die Einnahme von
jodhaltigen Nahrungsergänzungsmitteln
wird Schwangeren daher routinemäßig
empfohlen.
Gute Jodquellen sind z. B. Meerestiere
oder Algen. Algen enthalten einer Studie
zufolge je nach Art zwischen etwa 30 mg
Jod pro kg und 2.500 mg Jod pro kg Trockenmasse und dürfen deshalb nur maßvoll verzehrt werden, um eine Überdosierung zu vermeiden17.
Jod im Premix „Women´s Health“ von
Dr. Paul Lohmann®
Dr. Paul Lohmann‘s Premix „Women´s
Health“ enthält Jod in Form von Kaliumjodid. Bei empfohlener Dosierung enthalten 100 g eines mit dieser Mischung
angereicherten Endproduktes etwa 50 µg
Jod. Das entspricht etwa 33 % der täglichen empfohlenen Menge Jod gemäß der
Verordnung (EU) Nr. 1169/20116.
Zink
Als Bestandteil vieler Enzyme wie z. B.
der Alkoholdehydrogenase oder der Superoxiddismutase ist Zink an der Entgiftung und der antioxidativen Abwehr
beteiligt. Etwa 300 verschiedene zink-
haltige Enzyme katalysieren vielfältige
Reaktionen im menschlichen Körper3.
Zink ist für eine gesunde und normale Entwicklung von Haut, Haaren und
Nägeln verantwortlich3. Darüber hinaus
stellt eine ausreichende Versorgung mit
Zink bereits im Mutterleib ein normales
Wachstum und eine normale geistige Entwicklung des Ungeborenen sicher17,18,19.
Frauen mit Kinderwunsch sollten also
frühzeitig eine optimale Versorgung mit
Zink gewährleisten und diese auch nach
der Geburt aufrechterhalten20.
Im Vorschulalter sorgt Zink für ein optimales Wachstum und eine altersgerechte
sexuelle Reifung17. Mütter sollten daher
darauf achten, ihren Kindern ausreichend Zink zu verabreichen.
Zink kann nur in sehr geringen Mengen
gespeichert werden. Eine permanente
Versorgung des Körpers mit Zink aus der
Nahrung ist daher essenziell3. Eine gute
Zinkquelle sind Meeresfrüchte wie Austern oder Shrimps.
Zink im Premix „Women´s Health“ von
Dr. Paul Lohmann®
Zink ist in Dr. Paul Lohmann‘s Premix
„Women´s Health“ in Form von Zinksulfat enthalten. Bei einer empfohlenen Verwendung von 1,621 g Premix auf 100 g
Endprodukt enthält dieses ca. 5 mg Zink.
Das entspricht ca. 50 % der täglichen
empfohlenen Aufnahmemenge gemäß
der Verordnung (EU) Nr. 1169/20116.
Zink im Premix „Wellness-Beauty“ von
Dr. Paul Lohmann®
Im Premix „Wellness-Beauty“ von Dr.
Paul Lohmann® ist Zink als gut lösliches Zinkgluconat enthalten. Der Premix eignet sich gut zur Anreicherung
von Getränken. 200 ml eines mit dieser
Mischung angereicherten Getränkes enthalten etwa 1,5 mg Zink, was ca. 15 %
der täglichen empfohlenen Zufuhrmenge gemäß der Verordnung (EU) Nr.
1169/20116 entspricht.
Selen
Foto: ©Valua Vitaly, Fotolia.com
12
Das Chalkogen Selen kommt in der Natur in regional sehr ungleicher Verteilung
chemisch gebunden als Selenit (SeO32-)
Mineralstoffe
bzw. – in Wasser gelöst – als Selenat
(SeO42-) vor. Der Selengehalt in pflanzlichen Lebensmitteln kann daher stark
variieren3.
Selen hat im Körper vor allem eine antioxidative Funktion. Darüber hinaus ist
es an der Synthese von Schilddrüsenhormonen beteiligt. Die genaue Funktion
einer ganzen Reihe ubiquitär im Körper
vorkommender Selenoproteine ist noch
immer nicht vollständig geklärt3. Eine
mögliche antikanzerogene Wirkung von
Selen wird derzeit diskutiert23.
Fleisch und Fisch sind gute Selenquellen. Pflanzliche Quellen unterliegen hinsichtlich ihres Selengehaltes oft großen
Schwankungen und sind weniger für
eine optimale Selenversorgung geeignet.
Eine Ausnahme bilden Paranüsse, die
sehr viel Selen enthalten3.
Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt Mädchen und Frauen
folgende tägliche Mineralstoffdosen:
Selen im Premix „Wellness-Beauty“ von
Dr. Paul Lohmann®
Tabelle: Dosisempfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung
Ca-Werte übersetzt nach4, Mg-Werte verändert nach8, Fe-Werte verändert nach11, J-Werte verändert nach15, Se-Werte: Schätzwerte, verändert nach24, Cu-Werte: Schätzwerte, verändert nach27
Der Premix „Wellness-Beauty“ von
Dr. Paul Lohmann® enthält Selen in
Form von Natriumselenit. Getränke, die
mit dieser Mischung angereichert werden, enthalten bei empfohlener Anwendung in 200 ml Endprodukt etwa 8 µg
Selen, was ca. 15 % der täglichen empfohlenen Menge gemäß der Verordnung
(EU) Nr. 1169/20116 entspricht.
Alter
Ca
mg/d
Mg
mg/d
Fe
mg/d
J
mg/d
Zn
mg/d
Se
mg/d
Cu
mg/d
0 – 4 Monate
220
24
0,5
40
1,0
10
0,2 – 0,6
4 – 12 Monate
330
60
8
80
2,0
15
0,6 – 0,7
1 – < 4 Jahre
600
80
8
100
3,0
15
0,5 – 1,0
4 – < 7 Jahre
750
120
8
120
5,0
20
0,5 – 1,0
7 – < 10 Jahre
900
170
10
140
7,0
30
1,0 – 1,5
10 – < 13 Jahre
1100
250
15
180
7,0
45
1,0 – 1,5
13 – < 15 Jahre
1200
320
15
200
7,0
60
1,0 – 1,5
Säuglinge & Kleinkinder
Kinder
Heranwachsende und Erwachsene
15 – < 19 Jahre
1200
350
15
200
7,0
60
1,0 – 1,5
19 – < 25 Jahre
1000
310
15
200
7,0
60
1,0 – 1,5
25 – < 51 Jahre
1000
310
15
200
7,0
60
1,0 – 1,5
51 – < 65 Jahre
1000
310
10
200
7,0
60
1,0 – 1,5
65 und älter
1000
300
10
180
7,0
60
1,0 – 1,5
Schwangere
1000
310
30
180
7,0
60
1,0 – 1,5
Stillende
1000
390
20
230
10,0
75
1,0 – 1,5
die Körperzellen vor oxidativem Stress
schützt3.
Gute Kupferquellen sind vor allem Leber, Schalen- und Krustentiere, viele
Nüsse und Samen sowie Kakao und
Schokolade. Auch Avocados, Broccoli und Knoblauch sowie alle tiefgrünen
Gemüsesorten enthalten beträchtliche
Mengen Kupfer26.
Kupfer
Kupfer geht mit vielen Proteinen Komplexbindungen ein, fungiert auf diese
Weise als Co-Faktor für entsprechende
Metalloenzyme und ist somit an zahlreichen enzymatischen Redoxreaktionen3
beteiligt. Außerdem spielt Kupfer beim
Aufbau von Knochen, Bindegewebe
und dem Hämoglobin eine wichtige Rolle. Kupfer ist weiterhin in die Ausbildung von Quervernetzungen zwischen
elastischen Fasern im Bindegewebe
eingebunden und sorgt damit für die
Festigkeit und Elastizität von Bändern,
Sehnen, Bronchien, der Haut und der
Blutgefäße25. Darüber hinaus benötigt
der Körper Kupfer für die Melaninsynthese, also der Haar- und Hautfärbung
sowie des Augenfarbstoffs. Weiterhin
katalysiert Kupfer die Reduktion des
Enzyms Superoxiddismutase, welches
September 2015
Kupfer im Premix „Wellness-Beauty“
von Dr. Paul Lohmann®
In Dr. Paul Lohmann‘s Premix „Wellness-Beauty“ ist Kupfer als Kupfersulfat enthalten. 200 ml eines mit dieser
Mischung angereicherten Getränkes
enthalten etwa 0,15 mg Kupfer, was
ca. 15 % der täglichen empfohlenen
Menge gemäß der Verordnung (EU) Nr.
1169/20116 entspricht.
Über Dr. Paul Lohmann®
Dr. Paul Lohmann® ist ein Hersteller für
Mineralstoffspezialitäten für die Lebensmittelindustrie und pharmazeutische
Industrie. Die Produktpalette umfasst
über 400 unterschiedliche Mineralstoffverbindungen. Neben Einzelprodukten
werden bei Dr. Paul Lohmann® in enger
Zusammenarbeit mit den Kunden Mineralstoffmischungen für spezielle Anwendungsgebiete entwickelt.
Foto: ©iko, Fotolia.com
13
V
italstoffe
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Darreichungsformen
Catherine Lehmann
Effektive „Clean Label”-Strategie für Nahrungsergänzungsmittel
Foto: Capsugel
In den letzten Jahren achten die Verbraucher immer stärker darauf, was in ihren
Lebensmitteln enthalten ist, woher sie
stammen und wie sie hergestellt werden.
Diese Aufmerksamkeit erstreckt sich
zunehmend auch auf den Bereich der
Nahrungsergänzungsmittel, denn mehr
und mehr Menschen sehen inzwischen
Nahrungsergänzungsmittel ganz selbstverständlich als Teil ihres gesunden Lebensstils an.
In dem Maße, in dem das kritische Studium der Etiketten immer selbstverständlicher wird, reagieren die Hersteller
der Nahrungsergänzungsmittel mit der
Einführung zahlreicher neuer Produkte mit „clean label“-Kennzeichnung, in
denen die pflanzliche Herkunft betont
und darauf hingewiesen wird, was alles
nicht enthalten sei („frei von …“-Kennzeichnung). Um aber den Trend wirklich ausschöpfen zu können und auch
den regulatorischen Anforderungen zu
genügen, brauchen die Hersteller von
Nahrungsergänzungsmitteln eine maßgeschneiderte Strategie für die „clean
label“-Kennzeichnung.
September 2015
Erstens müssen die Unternehmen genau verstehen, welche spezifischen
Zuschreibungen die Nachfrage bei den
Verbrauchern erhöhen. Zweitens müssen
sie sich den veränderten regulatorischen
Anforderungen anpassen und dabei ihre
Geschäftsziele aufrechterhalten und ausbauen. Und drittens müssen sie Applikationsformen anbieten, die ihrer „clean
label“-Kennzeichnung auch wirklich gerecht werden.
Durch die Umsetzung dieser Schritte
können die Hersteller von Nahrungsergänzungsmitteln personalisierte „clean
label“-Strategien entwickeln, die für
jedes ihrer Produkte die bestmöglichen
Ergebnisse liefern.
Zugeschriebene
Gesundheitswirkungen und
Konsumentenvorlieben in
Einklang bringen
Die Globalisierung in der Entwicklung,
Produktion und Verteilung von Nahrungsergänzungsmitteln hat zu zahlrei-
chen Kosteneinsparungen in der Lieferkette geführt. Gleichzeitig sind aber
neue, bisher nicht bedachte Risiken zu
verzeichnen: Die Schritte in der Lieferkette sowie die Qualitätskontrolle sind
nicht mehr leicht nachvollziehbar, die
„Integrität“ des Produkts könnte angezweifelt werden. Dies ist den Verbrauchern infolge der Berichterstattung in
den Medien inzwischen bekannt.
Genau aus diesem Grund achten Verbraucher länderübergreifend inzwischen
vermehrt auf die Herkunft, die Inhaltsstoffe und die Sicherheit der Nahrungsergänzungsmittel, die sie kaufen. Oft
suchen sie nach Produkten, die „näher
am Original“ sind und so wenig Zusatzstoffe wie möglich enthalten. In einer
SORD-Studie aus dem Jahr 2013 ergab
eine Befragung von US-amerikanischen
Konsumenten von Nahrungsergänzungsmitteln, dass 71 % es für „recht wichtig“
oder „sehr wichtig“ hielten, die Quelle
der verwendeten Inhaltsstoffe zu kennen, und 66 % hielten eine natürliche
Herkunft der Zutaten für „recht wichtig“
oder „sehr wichtig“. Eine Mintel-Um-
15
V
italstoffe
frage aus dem Jahr 2013 erbrachte, dass
britische Verbraucher es für wichtig halten, die Herkunft ihrer Nahrungsmittel
nachvollziehen zu können, und auch in
Frankreich bestätigte eine Umfrage von
Agence Bio, dass mehr als die Hälfte
sich über die Herkunft der Zutaten informieren, wenn sie Lebensmittel kaufen.
Die Hersteller passen sich diesen verbrauchergetriebenen Trends rasch an.
Der Absatz von Produkten mit einer „frei
von …“-Kennzeichnung wächst mit einer
jährlichen Rate von 7,5 %, wie eine Umfrage von Innova aus dem Jahr 2014 zeigt.
Diese Umfrage enthüllt auch, dass der
Trend besonders in Europa stark ausgeprägt ist. Zwischen 2009 und 2014 wurden insgesamt 35 % aller in Westeuropa
neu eingeführten Nahrungsergänzungsmittel mit einer „clean label“-Kennzeichnung vermarktet. Und allein von 2012 auf
2013 nahmen Produkte mit einer Kennzeichnung als „vegetarisch“ um 118 %
zu, Produkte mit einer „ohne Allergen“Kennzeichnung um 115 %.
Und doch: In dem Maße, in dem die Hersteller von Nahrungsergänzungsmitteln
sich fast überschlagen, ihre Produkte
mit „clean label“-Kennzeichnungen zu
versehen, wächst auch die Erkenntnis,
dass der „eine Strategie für alle“- Ansatz
nicht wirklich effektiv ist. Die Hersteller
müssen sich mehr als bisher damit auseinandersetzen, was die Nachfrage der
Verbraucher in ihrem Land antreibt. Eine
Studie von Healthfocus aus dem Jahre
2012 zeigt erhebliche Unterschiede zwischen den Verbrauchern in verschiedenen
europäischen Ländern auf, was ihre bevorzugten „clean label“-Kennzeichnungen angeht. Befragt wurden Verbraucher
in Großbritannien, Polen, Frankreich,
Spanien, Italien und Deutschland. Während die britischen Verbraucher ganz allgemein die „clean label“-Kennzeichnung
nur selten als „sehr wichtig“ oder „extrem
wichtig“ ansahen, legten die Verbraucher
in Italien auf solche Kennzeichnungen
wesentlich mehr Wert.
Unter den untersuchten Kennzeichnungen waren „zertifizierter ökologischer
Anbau“, „ohne Gentechnik“, „natürlich“, „ohne künstliche Farbstoffe“,
„ohne künstliche Aromastoffe“, „ohne
künstliche Süßstoffe“ und „ohne Konservierungsstoffe“. Es fanden sich je nach
Land deutliche Unterschiede im Anteil
der Verbraucher, die eine bestimmte
Kennzeichnung als „sehr wichtig“ oder
„extrem wichtig“ einordneten. In Großbritannien, Spanien und Frankreich empfanden die Teilnehmer die Bezeichnung
„natürlich“, als die wichtigste, in Polen
jedoch „ohne Konservierungsstoffe“.
In Italien waren „natürlich“ und „ohne
Konservierungsstoffe“ gleich wichtig,
in Deutschland legten die Befragten den
größten Wert auf die Angabe „ohne Gentechnik“. Diese Daten zeigen: Ein maßgeschneiderter „clean label“-Ansatz,
dem jeweiligen Markt angepasst, ist zur
bestmöglichen Ansprache der Verbraucher absolut notwendig.
Es gibt auch Anzeichen dafür, dass sich
bestimmte Kennzeichnungen, die in der
Nahrungsmittel- und Getränkeindustrie
bereits erfolgreich verwendet werden,
auf Nahrungsergänzungsmittel übertragen bzw. anpassen lassen. Derzeit
verwenden nur 1 % aller beobachteten
in Europa neu eingeführten Nahrungsergänzungsmittel die Kennzeichnung
„Rohkost“ und/oder „unverarbeitet“.
In der Nahrungsmittel- und Getränkeindustrie hingegen nahm die Zahl der
als „Rohkost“ bezeichneten Produkte
von 2012 auf 2013 um 89 % zu. Dies
könnte für die Hersteller von Nahrungsergänzungsmitteln ein Hinweis darauf
sein, dass die Kollegen von der Nahrungsmittel- und Getränkeindustrie hier
eine Möglichkeit nutzen, über die es sich
lohnt nachzudenken.
Zusammengefasst: Ob nun neue Nahrungsergänzungsmittel eingeführt oder
bereits existierende neu vermarktet
werden – die Hersteller sollten das volle Spektrum der Erkenntnisse aus dem
eigenen Markt und den benachbarten
Märkten nutzen, um sicherzustellen,
dass die verwendeten „clean label“Kennzeichnungen eine möglichst gute
Wirkung erzielen.
Veränderungen im
regulatorischen Umfeld zur
Förderung des eigenen
Geschäfts nutzen
Das neue Bewusstsein für „clean label“Kennzeichnungen in Europa geht einher
mit der Entstehung neuer regulatorischer
Regeln in zahlreichen Märkten, die die
16
Darreichungsformen
Verwendung von „clean label“-Kennzeichnungen fördern. Wichtig ist hier die
„Lebensmittelinformationsverordnung“
(Food Information for Consumers) der
Europäischen Union, die Ende 2014
verabschiedet wurde und bis Ende 2016
vollständig umgesetzt sein muss. Diese
bezieht sich auch auf Nahrungsergänzungsmittel.
Laut Aussage der Europäischen Kommission soll die Verordnung dazu dienen,
„sicherzustellen, dass die Verbraucher
klarere, umfassendere und korrekte Informationen zu den Inhaltsstoffen von
Lebensmitteln und dadurch Hilfe zu informationsgestützten Entscheidungen bei
der Auswahl ihrer Nahrungsmittel erhalten.“ Die 46-seitige Verordnung legt sehr
detailliert fest, welche vorgeschriebenen
Informationen in der Kennzeichnung und
der Werbung enthalten sein müssen, außerdem gibt es auch Richtlinien dazu, wie
zusätzliche (freiwillige) Informationen
präsentiert werden sollen, um klar und
eindeutig und - falls angebracht - auch
wissenschaftlich begründet zu sein.
Um den Anforderungen dieser sich rasch
entwickelnden regulatorischen Umgebung zu genügen, müssen die Hersteller
von Nahrungsergänzungsmitteln, die
sich für Werbung mit der Kennzeichnung
„natürlich“ oder „frei von …“ entscheiden, die Herkunft ihrer Produkte sorgfältig dokumentieren. Dies gilt nicht nur
für die eigentlichen Wirkstoffe, sondern
auch für die Bestandteile der Kapsel,
Träger- und sonstige Hilfsstoffe und andere in Spuren vorhandene Substanzen.
Alle müssen der Kennzeichnung entsprechen. Diese neuen Umstände erfordern, dass die Hersteller sich Zulieferer
suchen, die diese Richtlinien genau kennen und die notwendige Dokumentation
liefern können, die die zugeschriebenen
Eigenschaften stützt.
Anfangs mögen die neuen Richtlinien
wie Hindernisse wirken. Tatsächlich eröffnen sie neue, lukrative Möglichkeiten
für die Hersteller von Nahrungsergänzungsmitteln, mit ihren Produkten dem
aktuellen „clean label“-Trend zu folgen.
Allerdings müssen die Unternehmen
dazu in die Entwicklung des nötigen
Know-Hows investieren, um die Regeln
bestmöglich zum Vorteil ihres eigenen
Geschäfts zu nutzen.
September 2015
Die Applikationsform als
Teil der „clean label“Strategie
Die Applikationsform entwickelt sich
immer stärker zum integralen Bestandteil der Positionierung und Vermarktung
von Nahrungsergänzungsmitteln mit
„clean label“-Kennzeichnung.
Die Marktforschung zeigt, dass Verbraucher klare Vorstellungen haben, welche
Applikationsform sie bevorzugen, und
dass angenehme Anwendung, Wirksamkeit und Qualität als grundlegende Attribute angesehen werden. Eine
NMI-Umfrage von 2013 identifizierte
die Aussagen „rein und natürlich“, „vegetarisch“, „zertifizierte Vertrauenswürdigkeit“, „ohne Gentechnik“, „nachgewiesene Herkunft“ sowie „Integrität und
Sicherheit“ als die wichtigsten Attribute
für die Applikationsformen von Nahrungsergänzungsmitteln.
Die Hersteller von Nahrungsergänzungsmitteln entscheiden sich inzwischen immer öfter für Applikationsformen, die
den Vorlieben der Verbraucher besser
entsprechen. Eine Mintel-Umfrage von
2014 fand heraus, dass die Hälfte der neuen Nahrungsergänzungsmittel mit „clean
label“-Kennzeichnung als orale Produkte
in fester Form angeboten wurde. Kapseln
stellen dabei ein Drittel der neu eingeführten Nahrungsergänzungsmittel mit
„clean label“-Kennzeichnung.
Hier ein Beispiel: Capsugel bietet ein
Portfolio qualitativ hochwertiger vegetarischer Kapseln an, die den EUAnforderungen für verschiedene „clean
label“-Kennzeichnungen entsprechen –
darunter „ohne Allergene“, „ohne Konservierungsmittel“, „ohne künstliche
Farbstoffe“ und „glutenfrei“. Die Kapseln entsprechen außerdem den Vorschriften für die Kennzeichnung „ohne
Gentechnik“ und erfüllen die Zertifizierungsvoraussetzungen für „koscher“ und
„halal“. Außerdem sind sie von der Vegetariergesellschaft anerkannt. Zusätzlich
hat das Unternehmen seine Kenntnisse
des „clean label“-Marktes dazu genutzt,
auch Vertragsherstellern, Markenherstellern und privaten Herstellern mit Rat und
Unterstützung bei der Entwicklung ihrer
eigenen Produkte zur Seite zu stehen. In-
dem das Unternehmen einerseits „clean
label“-konforme
Applikationsformen
und andererseits Know-How zur Verfügung stellt, erfüllt es die Bedürfnisse
seiner Kunden danach, „clean label“Produkte auf den Markt zu bringen.
Die Hersteller von Nahrungsergänzungsmitteln, die proaktiv ihre „clean label“Kennzeichnung mit den Erwartungen
ihrer Zielgruppe in Einklang bringen,
investieren damit einerseits in die Einhaltung der regulatorischen Vorschriften
und andererseits in eine bestmögliche
Erreichung ihrer geschäftlichen Ziele.
Durch die Wahl von Applikationsformen, die sehr effektiv die „clean label“Anforderungen unterstützen, werden sie
besonders erfolgreich im zunehmend
komplexen Marktumfeld unserer Tage
bestehen.
Autorin:
Catherine Lehmann
Senior Marketing Manager, Capsugel
17
V
italstoffe
Susanne Kühnl, Brigitte Hicks
Nahrungsergänzung für Veganer
Foto: © monticellllo; Fotolia.com
Vegane Ernährung bedeutet, sich rein
pflanzlich zu ernähren. Im Unterschied
zu Vegetariern lehnen Veganer nicht nur
den Konsum von Fleisch ab, sondern
aller tierischer Rohstoffe wie Milchprodukte, Ei und Honig. Veganismus kann
auch über die Ernährung hinaus auf alle
Lebensbereiche übertragen werden, indem man keine Produkte aus tierischen
Materialien wie Leder, Wolle, Daunen
und Seide verwendet. Bei Kosmetika
kann man darauf achten, dass sie ohne
tierische Bestandteile wie Wollfett oder
Bienenwachs hergestellt werden und
die Produzenten einen transparenten
Umgang mit dem Thema Tierversuche
pflegen.
Schon bei antiken, römischen und christlichen Philosophen wurden immer wieder verschiedene vegetarische Lebensstile diskutiert, propagiert und gelebt.
Unabhängig davon hat der Vegetarismus
in Indien ebenfalls eine lange Tradition,
18
die beispielsweise auch mit dem Yoga
verknüpft ist. Die Gründe, vegetarisch
oder vegan zu leben, waren damals vielfältig, zum Teil religiös bedingt, aber
auch in den Anfängen spielte die philosophische Betrachtung des Tierwohls
bereits eine Rolle. [1]
Auch heute ist der Tierschutz noch einer
der wesentlichen Gründe, um vegan zu
leben, aber bei weitem nicht der einzige. Die gesamte Umwelt kann von der
veganen Lebensweise eines Menschen
profitieren, denn tierische Produkte benötigen zur Herstellung mehr Energie,
Wasser und andere Ressourcen. Dass
die Ernährung ein relevanter Faktor
beim Klimawandel ist, sieht man an den
Zahlen des Berichtes der FAO aus 2006,
nachdem die Nutztierhaltung für 18 %
des Klimawandels (ausgedrückt als CO2Äquivalente) und 8 % des Trinkwasserverbrauches verantwortlich ist. [2]
Entscheidenden Einfluss hat die vegane
Ernährung auf unsere Gesundheit. Veganer sind im Allgemeinen weniger gefährdet, Zivilisationskrankheiten zu entwickeln. Sie leiden im Schnitt deutlich
weniger an Übergewicht, was generell
das Krankheitsrisiko verringert. [3 – 5]
Das Diabetes-Risiko sinkt bei veganer
Ernährung erheblich. In einer Studie
aus 2009 lag die Diabetes Prävalenz
von Nicht-Vegetariern bei 7,6 %, bei
Veganern nur bei 2,9 %. [4] In einer
Überblicksarbeit von mehreren Studien
über Herzkrankheiten wurde ermittelt,
dass bei veganer Ernährung das Risiko,
an einer ischämischen Herzerkrankung
zu sterben, im Vergleich zu Nicht-Vegetariern um 26 % verringert war. [6]
Außerdem leiden Veganer vor allem
aufgrund des niedrigeren Body Mass Index seltener an Bluthochdruck. [7] Bei
den Krebskrankheiten ist das Risiko für
Veganer ebenfalls niedriger als das der
Nicht-Vegetarier. [8]
NEM für Veganer
Allein wegen dieser beeindruckenden
Effekte auf die Gesundheit und Lebensqualität entscheiden sich immer mehr
Menschen für eine vegane oder nach
ihren Möglichkeiten teilweise vegane
Ernährung, die möglichst wenig tierische Produkte enthält. Die Zahl der in
Deutschland lebenden Veganer wird aktuell auf fast 900.000 geschätzt, 1,1 %
der Bevölkerung. [9, 10]
Die Fachgesellschaften für Ernährung
sind sich im Grunde einig, dass eine
vollkommene
Nährstoffversorgung
mit rein veganer Ernährung erreicht
werden kann. Sie geben aber zu bedenken, dass die Lebensmittel dafür
ganz bewusst und gezielt ausgewählt
werden müssen. Dies gilt insbesondere für Menschen in speziellen Lebensumständen wie Schwangere, Stillende,
Sportler und Kinder, aber folglich auch
für Menschen, die sich gern vegan ernähren möchten, jedoch nicht die Zeit
und Erfahrung haben, detailliert auf alle
Nährstoffe zu achten. [11, 12] Für diese
Gruppen empfiehlt sich eine durchdachte Nahrungsergänzung mit den Stoffen,
die in nicht-vegetarischen Speiseplänen
hauptsächlich aus tierischen Produkten
aufgenommen werden. Darunter sind
auch Nährstoffe, bei denen auch bei der
regulären Mischkost nicht immer die
optimale Versorgung erreicht wird.
Calcium
Unsere Hauptquelle für Calcium sind
Milchprodukte. In veganen Quellen wie
Obst, Gemüse und Getreideprodukten
ist wesentlich weniger Calcium enthalten, deshalb müssen Veganer besonders
auf ihren Calciumhaushalt achten. [13]
Selbst die Durchschnittsbevölkerung
in Deutschland erreicht nach dem Ernährungsbericht 2012 der Deutschen
Gesellschaft für Ernährung DGE den
empfohlenen Referenzwert für Calcium
nicht. Calcium ist in unserem Körper
am Aufbau der Knochen, Muskeln und
Zähne beteiligt. Es spielt außerdem eine
Rolle bei der Blutgerinnung, dem Energiestoffwechsel, der Signalübertragung
zwischen Nervenzellen, der Verdauung
und der Zellteilung.
Zink
Im menschlichen Körper sind zwischen
2 und 4 g Zink enthalten. Es ist Bestandteil vieler Enzyme und damit an ebenso
vielen Prozessen im Körper beteiligt.
Zink trägt zur Gesundheit von Haut,
Haaren, Nägeln, Immunsystem, Augen
und der Knochen bei und schützt die
Zellen vor oxidativem Stress. Darüber
hinaus ist es am Stoffwechsel der Makronährstoffe Protein, Fett und Kohlen-
hydrate beteiligt sowie an der Synthese
der DNA, dem Säure-Base-Haushalt,
der kognitiven Leistungsfähigkeit, der
Fruchtbarkeit, des Vitamin A-Metabolismus, der Zellteilung und der Balance
des Testosteronspiegels. Hülsenfrüchte,
Gemüse, Getreide und Nüsse sind gute
vegane Zinkquellen. Jedoch wird Zink,
das aus pflanzlicher Kost stammt, vom
Körper schlechter aufgenommen als jenes aus tierischen Produkten. [14] Die
Bioverfügbarkeit des enthaltenen Zinks
verbessert sich, wenn Samen in Wasser
eingelegt und zum Keimen gebracht
werden. [15]
Eisen
Eisen ist vor allem für die Blutbildung
und den Sauerstofftransport wichtig. Weniger bekannt ist seine Rolle bei der kognitiven Leistungsfähigkeit, dem EnergieHaushalt, dem Immunsystem und der
Zellteilung. Besonders Frauen zwischen
15 und 25 Jahren nehmen weniger Eisen
zu sich, als sie benötigen (Ernährungsbericht 2012 der DGE). Eisen wird am
besten aus Fleisch aufgenommen. Aus
Gemüse und Cerealien beträgt die Resorptionsquote nur 1 – 1,5 %. [13] Bei
jeder Art von Speiseplan kann man mit
Supplementen die tägliche Eisenzufuhr
erhöhen.
Jod
Wer kein jodiertes Speisesalz verwendet, erreicht laut dem Ernährungsbericht 2012 der DGE den Referenzwert
für Jod nicht. Die natürlichen Quellen
sind hauptsächlich tierischen Ursprungs
wie Seefisch, Milch und Eier. [13] Wer
wie Veganer auf tierische Lebensmittel
verzichtet, muss umso genauer auf seine Jodzufuhr achten. Jod ist vor allem
wichtig für das Wachstum, das Nervensystem, die kognitive Leistungsfähigkeit, die Haut, die Energiegewinnung,
aber auch für die Funktionsfähigkeit
der Schilddrüse und die Produktion von
Hormonen.
Vitamin D
Foto: © Alliance; Fotolia.com
September 2015
Schon lange bekannt ist die Rolle von
Vitamin D für die Förderung und den
19
V
italstoffe
angereicherte Nahrungsmittel oder Nahrungsergänzungsmittel, achten sollen.
Aminosäure Lysin
Foto: © ExQuisine; Fotolia.com
Erhalt der Knochengesundheit. [12]
Vitamin D wird unter Einwirkung von
ultraviolettem Licht in der Haut gebildet
und ist im Körper eng mit der Regulation
des Calciumhaushaltes verbunden. In den
Knochen werden durch Vitamin D Proteine gebildet, die am Aufbau der Knochenmatrix und der Calcifikation beteiligt sind. Da Vitamin D, als Vitamin
D3, vor allem in tierischen Produkten
vorkommt, sind Veganer häufig von einem Mangel betroffen. Zwar enthalten
einige pflanzliche Lebensmittel (Pilze,
Kohl, Spinat, Avocados) Vitamin D, dies
jedoch nur in geringen Mengen. [13]
Um eine ausreichende Versorgung mit
Vitamin D zu gewährleisten, wird eine
zusätzliche Aufnahme von Vitamin D
durch Nahrungsergänzungsmittel in einigen Fällen sogar empfohlen. [12]
Vitamin B2
Vitamin B2, auch bekannt als Riboflavin, wird für einen funktionierenden
Stoffwechsel und den Erhalt von roten
Blutkörperchen und des Nervensystems
benötigt. Positiven Einfluss übt Riboflavin auf Haut, Haare und Nägel, Seh-
20
schärfe, Fitness und allgemeine Wachstumsprozesse aus. Durch die Einnahme
von Riboflavin können Verbesserungen
bei Migräne, chronischer Müdigkeit, der
Konzentrationsfähigkeit und der Stimmung beobachtet werden. [17] Riboflavin zählt bei einer veganen Ernährung
zu den kritischen Nährstoffen, da dessen
Hauptquelle tierische Lebensmittel darstellen. [16]
Vitamin B12
Vitamin B12 (Cobalamin) weist ähnliche
Eigenschaften wie Riboflavin auf und ist
zudem am Aufbau der Erbsubstanz beteiligt. Aktuelle Studien befassen sich mit
der Rolle von Cobalamin in der Prävention von Herz-Kreislauf-Erkrankungen,
Krebs, Neuralrohrdefekten, Depression,
Alzheimer und Demenz. Vitamin B12
kann nur von Bakterien gebildet werden
und liegt in seiner verwertbaren Form
nahezu ausschließlich in Lebensmitteln
tierischen Ursprungs vor. [18] Für Veganer besteht deshalb ein hohes Risiko eines Vitamin B12-Defizits, weshalb
diese besonders auf eine ausreichende
Vitamin B12-Versorgung, z. B. durch
Wird, wie für die vegane Ernährung
charakteristisch, auf tierische Produkte
verzichtet, schließt man eine erhebliche
Quelle des Makronährstoffes Protein
aus. Der Anteil der zugeführten Energie
durch Protein soll laut der Deutschen
Gesellschaft für Ernährung bei ca. 15 %
liegen. Um diesen Richtwert erreichen zu
können, müssen Veganer auf eine ausreichende Aufnahme von pflanzlichem
Protein achten. Wichtig ist dabei eine
ausgeglichene Auswahl verschiedener
pflanzlicher Proteinquellen wie Hülsenfrüchte, Getreide- und Sojaprodukte, da
bei diesen Proteinen die Aminosäurezusammensetzung sehr unterschiedlich sein
kann. Besondere Aufmerksamkeit gilt
der essentiellen Aminosäure Lysin, da
diese kaum in Getreide vorkommt. Dieses Defizit kann durch den vermehrten
Verzehr von Bohnen und Sojaprodukten
ausgeglichen werden. [12] Veganer sollen deshalb auf eine Vielfalt an pflanzlichen Lebensmitteln achten, um eine
ausreichende Versorgung mit allen essentiellen Aminosäuren sicher zu stellen.
Langkettige Omega-3 Fettsäuren
Die Omega-3-Fettsäuren sind seit vielen
Jahren ein Thema in den Ernährungswissenschaften. In der Zwischenzeit wurden
außergewöhnlich viele Studien über die
Wirkung von EPA und DHA im Körper
durchgeführt. Diese langkettigen Omega-3-Fettsäuren sind Bestandteile jeder
einzelnen Zelle unseres Körpers und die
Vorstufen von entzündungshemmenden
Botenstoffen. Dadurch haben sie einen
positiven Einfluss auf viele Vorgänge in
unserem Organismus, wie der Funktion
des Herzes, des Gehirnes und der Augen. EPA und DHA werden in unserer
normalen Ernährung fast ausschließlich über Seefische aufgenommen. Die
Fachgesellschaften empfehlen 2 x pro
Woche Fisch zu essen, darunter fettreiche Kaltwasserfische wie Lachs, Makrele, Hering, Thunfisch und Sardine, die
signifikante Gehalte an EPA und DHA
NEM für Veganer
vorweisen können. Veganern wird empfohlen, langkettige Omega-3-Fettsäuren
aus speziell hergestellten Algenölkapseln aufzunehmen und ihre an sich sehr
gesunde Ernährung damit abzurunden.
Goerlich Pharma GmbH
Die Goerlich Pharma GmbH ist seit 1984
ein spezialisierter Lohnhersteller für
Nahrungsergänzungsmittel, diätetische
Lebensmittel und auditierte Medizinprodukte. Das Leistungsspektrum der Goerlich Pharma GmbH erstreckt sich von
Weichkapseln, Hartkapseln, Tabletten,
Sticks über Öle bis hin zur Lohnherstellung und Verpackung Ihrer Produkte in
Blister, Faltschachteln, Dosen und Gläser. Goerlich Pharma bietet Komplettlösungen mit System und steht gerne als
kompletter Outsourcing-Partner für fertig verpackte Nahrungsergänzungsmittel
zur Verfügung.
Kontakt
Goerlich Pharma GmbH
Frau Bettina Steinbichl
[email protected]
www.goerlich-pharma.com
Literatur
[1] Vegetarier Bund Deutschland
https://vebu.de/themen/menschen/
geschichte-des-vegetarismus
[2] Lifestock‘s long shadow, FAO 2006,
ISBN 978-92-5-105571-7
[3] N. S. Rizzo, K. Jaceldo-Siegl, J. Sabate, G. E. Fraser: Nutrient profiles
of vegetarian and nonvegetarian
dietary patterns (2013) J Acad Nutr
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[4] S. Tonstad, T. Butler, R. Yan, G. E.
Fraser: Type of vegetarian diet,
body weight, and prevalence of type
2 diabetes (2009) Diabetes Care
32(5) 7791 – 796
[5] E. A. Spencer, P. N. Appleby, G. K.
Davey, T. J. Key: Diet and body
mass index in 38000 EPIC-Oxford
meat-eaters, fish-eaters, vegetarians
and vegans (2003) Int J Obes Relat
Metab Disord 27(6) 728 – 734
[6] T. J. Key, G. E. Fraser, M. Thorogood, P. N. Appleby, V. Beral, G.
Reeves, M. L. Burr, J. Chang-Claude, R. Frentzel-Beyme, J. W. Kuzma,
September 2015
J. Mann, K. McPherson: Mortality
in vegetarians and nonvegetarians:
detailed findings from a collaborative analysis of 5 prospective
studies (1999) Am J Clin Nutr 70(3)
516 – 524
[7] P. N. Appleby, G. K. Davey, T. J.
Key: Hypertension and blood pressure among meat eaters, fish eaters,
vegetarians and vegans in EPICOxford (2002) Public Health Nutr
5(5) 645 – 654
[8] Y. Tantamango-Bartley, K. JaceldoSiegl, J. Fan, G. Fraser: Vegetarian
diets and the incidence of cancer in
a low-risk population (2013) Cancer
Epidemiol Biomarkers Prev 22(2)
286 – 294
[9] Vegetarier Bund Deutschland
https://vebu.de/news/2493-defizitvegetarisch-vegane-ernaehrung-aufreisen
[10] Statistisches Bundesamt, Bevölkerung 2014 (30.09) https://www.
destatis.de/DE/ZahlenFakten/
GesellschaftStaat/Bevoelkerung/
Bevoelkerung.html
[11] Deutsche Gesellschaft für Ernährung DGE Fachinformationen:
Vegane Ernährung: Nährstoffversorgung und Gesundheitsrisiken im
Säuglings- und Kindesalter https://
www.dge.de/wissenschaft/weiterepublikationen/fachinformationen/
vegane-ernaehrung-saeuglingkindesalter/
[12] Position of the American Dietetic
Association: Vegetarian Diets
(2009) J Am Diet Assoc (109)
1266 – 1282
[13] H.-D. Belitz, W. Grosch, P. Schieberle: Lehrbuch der Lebensmittelchemie (2001) 5. Auflage, Springer
Verlag Berlin Heidelberg
[14] J. R. Hunt: Bioavailability of iron,
zinc, and other trace minerals from
vegetarian diets (2003) Am J Clin
Nutr 78(3) 633 – 639
[15] B. Lönnerdal: Dietary factors
influencing zinc absorption (2000)
J Nutr 130(5S Suppl) 1378 – 1383
[16] A.Schwink: Vegane Ernährung, Teil
1 + 2 (2014) Ernährungs Umschau
23 – 30
[17] Deutsches Grünes Kreuz http://
dgk.de/gesundheit/mikronaehrstof-
febiosubstanzen/lexikon/vitamine/
vitamin-b2-riboflavin.html
[18] D
eutsches Grünes Kreuz http://
dgk.de/gesundheit/mikronaehrstoffebiosubstanzen/lexikon/vitamine/
vitamin-b-12-cobalamin.html
Autoren:
Dr. Susanne Kühnl
ist Managerin Projekte und Entwicklung
bei der Goerlich Pharma GmbH. Sie hat
an der Technischen Universität München
Lebensmittelchemie studiert und an der
Universität Innsbruck ihre Promotion
über neue entzündungshemmende und
immunmodulierende Naturstoffe abgeschlossen.
Brigitte Hicks
Dipl.-Ing. (FH) Brigitte Hicks hat Biotechnologie an der Hochschule Weihenstephan studiert und überwacht die
Qualität der eingesetzten Rohstoffe bei
der Goerlich Pharma GmbH. Neben der
Freigabe der eingekauften Rohstoffe unterstützt sie den Einkauf bei der Auswahl
und Beurteilung neuer Roh- und Hilfsstoffe und steht dem Vertrieb bei der Beantwortung von Kundenfragen zur Seite.
21
V
italstoffe
Jan I. Lelley
Terpene, eine bioaktive Stoffgruppe in Vitalpilzen
Foto: Eichhase, © Autor
Vorkommen und Verbreitung
Terpene sind ungesättigte Kohlenwasserstoffe. Sie werden von Isopren-Einheiten
abgeleitet. Isopren ist der Trivialname
für den ungesättigten Kohlenwasserstoff
2-Methylbuta-1,3-dien. Es ist ein Derivat des 1,3-Butadiens. Isopren ist die
Grundeinheit der Terpene, wird selbst
aber meist nicht zu diesen gezählt. Isopren wird von vielen Pflanzen produziert
und in die Erdatmosphäre abgegeben, es
ist neben Methan der Kohlenwasserstoff
mit der höchsten Emissionsrate (1).
Terpene sind von ganz unterschiedlicher
Struktur. Sie enthalten, je nach Organisationsstruktur, fünf bis zum Zig-fachen
von fünf Kohlenstoffatomen im Molekül. Sie sind in der Natur weit verbreitet.
Hauptsächlich kommen sie in Pflanzen
vor. Seltener sind sie auch tierischen Ursprungs. In Pflanzen sind sie Bestandteil
der ätherischen Öle, die häufig angenehm, intensiv duften, aber auch medizinisch nutzbar sind (2).
Die einfachsten Terpene, die sogenannten Hemiterpene, verfügen über fünf
Kohlenstoffatome. Sie sind relativ selten, man schätzt die Anzahl der bekannten Substanzen auf 25. Sie kommen z. B.
in Hopfen und Zitrusfrüchten vor. Eine
22
Verdoppelung der Kohlenstoffatome auf
zehn führt zu den Monoterpenen, von
denen rd. 900 bekannt sind.
In einschlägigen Publikationen wird berichtet, dass Monoterpene für den Geschmack und Duft von rd. 90 % aller Spezies verantwortlich sind (1). Auch viele
ätherische Öle werden aus Monoterpenen
gewonnen. Aber Monoterpene spielen
darüber hinaus bei Pflanzen eine bedeutende ökologische Rolle. Sie helfen
ihnen bei der Abwehr von Pflanzenfressern, sie schützen gegen Pilzbefall und
locken Insekten an, die bei der Bestäubung unentbehrlich sind. Bei Säugetieren
sind Monoterpene in die Stabilisierung
der Zellmembranen involviert, ferner in
Stoffwechselvorgänge und in die Regulierung enzymatischer Reaktionen.
Sesquiterpene haben 15 C-Atome im
Molekül und sind unter anderem in Kamille, Paprika und Ingwer enthalten.
Über 3.000 Sesquiterpene sind bekannt,
die eine beachtliche Rolle bei der Nahrungsmittelerzeugung spielen. Über 20
Kohlenstoffatome verfügen die etwa
5.000 bekannten Diterpene. Sie sind unter anderem Bestandteil in Wolfsmilch,
Rosmarin und Süßgräsern, sowie in
Insekten und verschiedenen Meeresbewohnern. Sie zeichnen sich durch große
biologische Aktivität aus, wie z. B. die
des Vitamin A. Die etwa 150 mit 25 CAtomen ausgestatteten, biologisch ebenfalls aktiven Sesterterpene kommen unter
anderem in Schutzwachsen von Insekten
und in Schwämmen vor (3, 4).
Die Triterpene verfügen über 30 Kohlenstoffatome im Molekül und sind z. B.
in Nelken, Oliven, Mistel, Birken und
Zitrusfrüchten vorhanden. Eine noch
kompliziertere Struktur haben die Tetraterpene mit 40 Kohlenstoffatomen. Die
Carotinoide, Vorstufen des Vitamin A,
enthalten Tetraterpene. Sie existieren in
grünem Gemüse und auch in Möhren (5).
Terpene besitzen hohes
pharmakologisches
Potential
Sehr ausführlich wird in der Fachpresse
das antitumorale Potential der Terpene
diskutiert. Die nachgewiesene Wirkung
reicht von der Hemmung des Wachstums
von unterschiedlichen Tumorarten über
die Induktion von Apoptose bis hin zur
Reduktion der Genotoxizität verschiedener Karzinogene, wie Mykotoxine oder
Benzopyren. Sie regen die Aktivität verschiedener Immunzellen an, speziell die
der NK-Lymphozyten und Phagozyten.
Pfllanzenwirkstoffe
Sie gelten als potente Entzündungshemmer. Besonders ist die antientzündliche
Wirkung der Monoterpene hervorzuheben. Sie haben sich sowohl in Tierexperimenten als auch in Studien bei
Patienten mit Asthma bewährt. Antientzündlich wirken auch die in Kamille,
Arnika, Artischocke und Curcuma enthaltenen Sesquiterpene, um nur einige
zu nennen. Von den Triterpenen sind die
von der Palme (Borassus flavellifer) und
des Süßholzwurzelextraktes (Glycyrrhiza glabra) zu nennen.
Auch gegen Schmerzempfinden können
viele Terpene eingesetzt werden. Weitere
Verwendungsmöglichkeiten eröffnet die
sedative, entspannende, schlaffördernde
Wirkung einiger Terpene. Bekannt sind
ferner die Leberschutzwirkung und der
hypotensive Effekt mehrerer Terpene.
Selbst eine aphrodisierende Wirkung
wurde beschrieben, die durch den Triterpen-Alkohol namens Ambrein ausgelöst wird und besonders in arabischen
Ländern hoch im Kurs steht. Es soll die
Konzentration von verschiedenen Hormonen der Adeno-Hypophyse, sowie die
Konzentration von Testosteron im Blutserum erhöhen (3).
Sie tragen dazu bei, Cholesterinwerte zu
senken und Herzkrankheiten vorzubeugen. Sogar äußerlich können sie angewendet werden, um die Haut zu schützen. Die äußere Anwendung verzögert
die Anfälligkeit der Haut für Sonnenbrand und fördert die Wundheilung.
Umfangreich ist schließlich die Datenlage über die Abwehrwirkung von Ter-
Foto: Schiefer Schillerporling, Chaga Pilz,
© Autor
September 2015
penen gegenüber Insekten, Parasiten,
Mikroorganismen wie Bakterien, Pilzen,
Viren und Protozoen. Sie sind, die Vielfalt ihrer biologischen Aktivität betreffend, auch in diesem Bereich kaum zu
überbieten (3,6).
Terpene auch in Pilzen weit
verbreitet
Terpene sind auch in Pilzen weit verbreitet. Im Echten Leberreischling (Fistulina hepatica) wurden 48 flüchtige
Komponenten nachgewiesen, von denen
alleine elf an dem charakteristischen
Geschmack des Pilzes beteiligt sind (7).
Mikroskopische Pilze wie Penicillium
camemberti und P. caseifulvum produzieren Sesquiterpene und Diterpene bei
der Käseherstellung. Die Entstehung
von zahlreichen Terpenalkoholen (Terpenoide mit einer Hydroxilgruppe) bei
der Fermentation von Pu-Erh-Tee wird
der Aktivität von Aspergillus niger zugeschrieben. Mehrere Sesquiterpene
wurden in den Extrakten des insektenpathogenen Pilzes Verticillium hemipterigenum, dem berüchtigten Aspergillus
fumigatus und dem ebenfalls hochgefährlichen Stachybotrys chortarum nachgewiesen (1). Zahlreiche Pilze, sowohl
mikroskopische als auch Makropilze,
sind an der Biokonversion von Terpenen
in Terpenoide beteiligt. Alle Terpenoide
gehen auf Terpene zurück. Sie sind als
Pflanzendüfte und -aromen bekannt, sie
verursachen die gelbe Farbe der Sonnenblume und die Rotfärbung der Tomate, sind Pflanzengifte und Medizin.
Über 60 % aller Naturprodukte sind
Terpenoide (8).
Nähere Betrachtung verdienen die in die
Gruppe der Großpilze (Makromyceten)
gehörenden Ständerpilze (Basidiomycota), die als wichtigen Wirkstoff Terpene
enthalten und eine pharmakologische
Wirkung zeigen. Eine Übersicht publizierten Lindequist und Kollegen (9).
Sie berichten über eine umfangreiche
Gruppe dieser Pilze, die antibiotische
Wirkung haben. Beim Gelbgrünen
Kammporling (Albatrellus cristatus)
zeigen Sesquiterpene eine antibakterielle Wirkung gegen die in der Natur ubiquitären Heubazillen Bacillus subtilis,
B. cereus und B. brevis. Ein Diterpen
Foto: Glänzender Lackporling Kultur, © Autor
in Hohlfuß-Röhrling (Suillus claviceps)
wirkt den Angaben zufolge gegen das
Gurken-Pathogen Cladosporium cucumerinum. Die in verschiedenen Clitopilus-Arten (Räslinge) enthaltenen Sesquiterpene unterdrücken das Wachstum
von penicillinresistenten grampositiven
Bakterien. Eine Reizker-Art, Lactarius flavidulus, enthält Monoterpene und
wirkt gegen das menschen- und tierpathogene Bakterium Staphylococcus aureus, sowie gegen Bacillus subtilis, Candida albicans und andere. Sesquiterpene
im Langstieligen Knoblauchschwindling
(Marasmius alliaceus), im Zwergseitling
(Pleurotellus hypnophilus) und im Genabelten Zähling (Lentinellus omphalodes)
sind wirksam gegen verschiedene Bakterien und Pilze und sind darüber hinaus
auch zytotoxisch (9).
Terpene in Vitalpilzen
In der mündlichen und schriftlichen
Kommunikation über Pilze mit Heilkraft
in deutscher Sprache hat sich zunächst
die Bezeichnung „Heilpilz“ etabliert. Sie
ist eine annähernd sinngemäße Übersetzung der weit verbreiteten englischen
Bezeichnung „medicinal mushroom“.
Für die Bezeichnung „Heilpflanze“, die
als Vorbild gilt, gibt es aber eine klare
Definition, die für Heilpilze nicht zu-
23
V
italstoffe
trifft. Deshalb hat sich – bis auf weiteres – für Großpilze (Makromyceten) mit
Heilkraft die Alternativbezeichnung „Vitalpilz“ durchgesetzt (5).
Der als Massenpilz bekannte und von
Sammlern geschätzte Honiggelbe Hallimasch (Armillaria mellea) wirkt antibakteriell. Chemische Analysen haben
keine allzu hohen Nährstoffwerte für den
Hallimasch ergeben. Umso interessanter
sind die Ergebnisse, die von verschiedenen Forschergruppen in Amerika und
China über die aktiven Substanzen des
Hallimaschs präsentiert wurden. Viele
von diesen Substanzen sind sogenannte
sesquiterpenische aromatische Esterverbindungen, die aus der Vereinigung von
Säuren mit Alkoholen unter Abspaltung
von Wasser entstehen. Solche sind das
Armillaricin, Armillaridin, Armillarikin,
Armillarinin, Armillaripil und andere.
Eine antibakterielle und antimykotische
Wirkung besitzen unter anderem die
Substanzen Melleolid, Armillol, Judeol,
Armillyl und Arnamiol (10, 11).
Schon vor mehr als 40 Jahren zeigte der
kanadische Wissenschaftler C. Richard
in Laborversuchen, dass der Hallimasch
eine antibakterielle Wirkung hat. Er testete den Pilz mit Erfolg gegen Bacillus
subtilis und Bacillus cereus sowie gegen
den besonders gefährlichen Eitererreger
Staphylococcus aureus (12). Auch andere Experten bestätigten die antibakterielle Wirkung, und zwar hauptsächlich gegen sogenannte grampositive Bakterien.
Zu dieser Gruppe gehören die meisten
kugelförmigen Bakterien wie die Pneumokokken, Erreger der Lungenentzün-
Foto: Glänzender Lackporling, © Autor
24
Grafik: Aus dem Glänzenden Lackporling isolierte Triterpene, © Autor
dung, und die Streptokokken. Letztere
verursachen unterschiedliche Krankheiten von eitrigen Entzündungen über Mischinfektionen bis zur Hirnhautentzündung und zum Scharlach (13).
Besondere Beachtung verdient der
Schiefe Schillerporling (Inonotus obliquus), auch Chaga genannt, wegen
seiner antitumoralen Wirkung. Auch
er ist ein holzbewohnender Pilz, der in
Birken- und Stieleichenwäldern, in Buchenmischwäldern sowie in Parks, Alleen und an Straßenbäumen vorkommt.
Im Gegensatz zum Hallimasch ist der
Schillerporling hierzulande relativ selten, aber in Gebieten, in denen große
Birkenwälder wachsen, z.B. in Polen, im
Baltikum und in Russland, ist er weitverbreitet (14).
Die Berichte über eine erfolgreiche Verwendung des Schiefen Schillerporlings
in der Volksmedizin erreichen uns aus
seinem Hauptverbreitungsgebiet, aus
Russland, Polen, Finnland und aus dem
gesamten baltischen Raum. Dort gilt er
schon seit langem als hochwirksam gegen Krebs.
Man kocht aus seinem imperfekten, unvollendeten Fruchtkörper einen Tee und
verabreicht diesen den Kranken. Dieser
Tee soll erfahrungsgemäß so gut wirken,
dass ihn selbst die in Moskau ansässige
Akademie für Medizinwissenschaften
der Sowjetunion in den 50er Jahren des
letzten Jahrhunderts für die Verwendung
gegen verschiedene Krebsarten freigegeben und empfohlen hat. So wurde
er gegen Lungenkrebs, Magenkrebs,
Mischtumore, Hautkrebs und gegen
Darmkrebs eingesetzt. Freilich wussten
die russischen Ärzte genau, dass der
Schiefe Schillerporling kein Wundermittel ist. Doch sie beobachteten in vielen Fällen eine deutliche Linderung der
Begleitsymptome von Chemotherapien
wie Appetitlosigkeit, Schmerzen und anderen und unterstützten deshalb die Verwendung des Pilzextraktes.
In chemischen Analysen wies man im
Schiefen Schillerporling verschiedene
Triterpene nach, die als Hauptbestandteil von ätherischen Ölen gelten, ferner
Tannine - Substanzen, die stark mit Eiweiß reagieren und daher gerbend und
zusammenziehend wirken - sowie Alkaloide, organische Säuren, unter anderem
Vanilinsäure, Syringasäure und Hydroxybenosesäure (15, 16).
Im Glänzenden Lackporling (Ganoderma lucidum), genannt auch Reishi und
Ling zhi, sind bisher über 140 verschiedene Triterpene und ihre Derivate nachgewiesen worden. Die meisten fand man
im Fruchtkörper. Andere wurden von der
Fruchtkörper-Oberfläche gewonnen, wohin sie ausgeschieden werden. Sogar aus
den Sporen des Glänzenden Lackporlings konnte man Triterpene isolieren.
Aufgrund wissenschaftlicher Studien in
Tiermodellen und in Laborexperimenten
werden den Triterpenen im Glänzenden
Pfllanzenwirkstoffe
Lackporling umfangreiche pharmakologische Aktivitäten bescheinigt. Berichtet
wird über









Anti-HIV-Aktivität
blutdrucksenkende Wirkung
leberschützende Wirkung
Thrombozytaggregation hemmende Wirkung
Histamin-Freisetzung - hemmende
Wirkung
cholesterinsenkende Wirkung
Herzfunktion - stimulierende
Wirkung
zytostatische Wirkung
schmerzstillende Wirkung
Besonders erwähnenswert ist der nachhaltig bittere Geschmack des Glänzenden Lackporlings. Die Bitterkeit rührt
von den Triterpenen her, und ihre Intensität korrespondiert mit bestimmten
Strukturmerkmalen dieser Substanzen.
Am bittersten ist die Lucideniksäure
D-1. Am wenigsten bzw. überhaupt nicht
bitter sind Ganolucideniksäure C und D
sowie die Lucideniksäuren B, C, E-1, G
und H. Der bittere Geschmack trug in der
traditionellen Volksheilkunde wesentlich
zum Image des Glänzenden Lackporlings als magischer Pilz und stärkendes
Tonikum bei (17, 18).
Der durch Triterpene verursachten Hemmung der Histamin-Freisetzung des
Glänzenden Lackporlings kommt in der
praktischen Mykotherapie besondere
Bedeutung zu, da der Pilz erfolgreich zur
Linderung von Allergien, chronischem
Heuschnupfen und auch Bronchitis eingesetzt werden kann. Gesundheitsstörungen, unter denen eine große Zahl von
Menschen leiden (9).
Schließlich sollte noch der Eichhase
(Polyporus umbellatus) erwähnt werden, der in In-Vitro-Experimenten die
roten Blutkörperchen vor einer durch
2,2‘-Azobis(2-amidinopropane)-dihydrochlorid (AAPH) verursachten Hämolyse schützte. Wie sich in weiteren
Untersuchungen herausstellte, wurde die
Wirkung durch Triterpen-Carbonsäuren,
konkret Polyporusteron A und Polyporusteron B, verursacht. Die Forscher haben diese Substanzen durch alkoholische
Extraktion aus dem Pilz gewonnen. Die
antihemolytische Wirkung war bei Poly-
September 2015
porusteron B größer als bei Polyporusteron A (18).
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Professor Jan I. Lelley
GAMU GmbH,
Institut für Pilzforschung, Krefeld
25
V
italstoffe
Amélie Denis, Thomas Pauquai
Überarbeitung der NOVEL FOODS-Verordnung
Positive Stimmen des ENVI-Ausschusses
zum Textentwurf des Rats
Foto: © BillionPhotos.com; Fotolia.com
Die Vorschriften der Gemeinschaft zu
neuartigen Lebensmitteln wurden in der
Verordnung (EG) Nr. 258/97 des Europäischen Parlaments und des Rats sowie in der Verordnung der Kommission
(EG) Nr. 1852/2001 festgelegt. Diese
müssen zur Vereinfachung der derzeitigen Genehmigungsverfahren sowie zur
Berücksichtigung der neuesten Entwicklungen im Gemeinschaftsrecht und der
technologischen Fortschritte aktualisiert
werden.
Überarbeitung der Novel
Foods-Verordnung
Laut Bericht des Ausschusses für Umweltfragen, Volksgesundheit und Lebensmittelsicherheit des Europäischen
Parlaments (ENVI) vom November 2014
zu dem Vorschlag der Kommission zur
Überarbeitung der Novel Foods-Verordnung kamen Vertreter des Parlaments,
des Rats und der Kommission zu zahllosen informellen Meetings zusammen,
um vor der endgültigen Abstimmung des
Parlaments in der Plenarsitzung zu einer gemeinsamen Position zu gelangen.
Der Ministerrat schlug einen Kompromissentwurfstext vor, der am 25. Juni
2015 vom Ausschuss für Umweltfragen,
Volksgesundheit und Lebensmittelsi-
26
cherheit des Europäischen Parlaments
(ENVI) genehmigt wurde (mit 36 zu
29 Stimmen und 3 Enthaltungen). Der
Entwurfstext könnte im September oder
Oktober 2015 bei einer Plenarsitzung in
Straßburg vom Parlament als Ganzes zur
Abstimmung vorgelegt werden.
Damit die Kontinuität der Verordnung
(EG) Nr. 258/97 gewährleistet ist, sollte
für die Einstufung eines Lebensmittels als
neuartig weiterhin das Kriterium gelten,
dass dieses vor dem Geltungsbeginn der
Verordnung (EG) Nr. 258/97, d. h. dem 15.
Mai 1997, in der Gemeinschaft nicht in
nennenswertem Umfang für den menschlichen Verzehr verwendet wurde.
Die Verwendung innerhalb der Gemeinschaft sollte sich, ungeachtet des
Beitrittsdatums der einzelnen Mitgliedsstaaten zur Gemeinschaft, auch auf eine
Verwendung in den Mitgliedsstaaten beziehen. Neue Technologien bei Verfahren
der Lebensmittelherstellung können sich
auf die Lebensmittel und damit auf die
Lebensmittelsicherheit auswirken. Deshalb sollte die künftige Verordnung weiter klarstellen, dass ein Lebensmittel als
neuartig einzustufen ist, wenn es mithilfe
einer Produktionstechnologie hergestellt
wurde, die vor dem 15. Mai 1997 innerhalb der Gemeinschaft nicht für die Herstellung von Lebensmitteln angewandt
wurde. Insbesondere sollten von dieser
Verordnung die neuen Technologien
abgedeckt werden, die zu erheblichen
Veränderungen in der Zusammensetzung
oder Struktur eines Lebensmittels führen, weil sie den Nährwert, Stoffwechsel
oder Gehalt an unerwünschten Stoffen
beeinträchtigen. Neuartige Lebensmittel
sollten nicht auf den Markt gebracht oder
in Lebensmitteln für den menschlichen
Verzehr eingesetzt werden, solange sie
nicht in die Gemeinschaftsliste für neuartige Lebensmittel, deren Markteinführung innerhalb der Gemeinschaft genehmigt ist, aufgenommen wurden.
Für technische Zwecke bestimmte oder
genetisch veränderte Lebensmittel, die
bereits anderen Gemeinschaftsgesetzen
unterliegen, sollten nicht in den Geltungsbereich dieser Verordnung fallen.
Vom Geltungsbereich dieser Verordnung
auszuschließen sind daher: genetisch
veränderte Lebensmittel, die in den Geltungsbereich der Verordnung (EG) Nr.
1829/2003 des Europäischen Parlaments
und des Rats fallen; Lebensmittelenzyme, die in den Geltungsbereich der Verordnung (EG) Nr. 1332/2008 des Europäischen Parlaments und des Rats fallen;
Lebensmittel, die nur als Lebensmittelzutaten verwendet werden und in den
Geltungsbereich der Verordnung (EG)
Recht
Nr. 1333/2008 des Europäischen Parlaments und des Rats fallen; Lebensmittelaromen, die in den Geltungsbereich
der Verordnung (EG) Nr. 1334/2008 des
Europäischen Parlaments und des Rats
fallen; und Extraktionslösungsmittel, die
in den Geltungsbereich der Richtlinie
2009/32/EG des Europäischen Parlaments und des Rats fallen.
Aktuelle Verfahren und
Fristen
Derzeit sieht die Verordnung (EG) Nr.
258/97 zu neuartigen Lebensmitteln
und neuartigen Lebensmittelzutaten ein
vereinfachtes Verfahren vor, nachdem
Hersteller neuartige Lebensmittelzutaten
nach entsprechender Mitteilung gemäß
Artikel 5 in der EU in Verkehr bringen
können.
Nach dem Verfahren der Substanziellen
Äquivalenz kann ein Inhaltsstoff genehmigt werden, wenn er einem anderen
gemäß Artikel 3.4 bereits genehmigten
Inhaltsstoff ähnlich ist. „Abweichend
davon gilt das Verfahren für Lebensmittel oder Lebensmittelzutaten, die nach
den verfügbaren und allgemein anerkannten wissenschaftlichen Befunden
oder aufgrund einer Stellungnahme einer der zuständigen Stellen hinsichtlich
ihrer Zusammensetzung, ihres Nährwerts, ihres Stoffwechsels, ihres Verwendungszwecks und ihres Gehalts an
unerwünschten Stoffen den vorhandenen
Lebensmitteln und Lebensmittelzutaten
im Wesentlichen gleichwertig sind.“
In diesem Fall könnte der Antragsteller
nach Erhalt einer Stellungnahme von einem EU-Mitgliedsstaat zur Gleichwertigkeit eine Mitteilung bei der Europäischen
Kommission einreichen. Kann die Substanzielle Äquivalenz nicht beantragt werden, ist das vollständige Verfahren für neuartige Lebensmittel die einzige Lösung.
Ein Antrag auf Zulassung eines neuartigen Lebensmittels muss die Sicherheit
des neuartigen Lebensmittels nachweisen und den Behörden zur Bewertung
vorgelegt werden. Ein solches Dossier
verfolgt das Ziel, den Inhaltsstoff zu charakterisieren und seine Sicherheit durch
toxikologische Testdaten nachzuweisen.
Der Novel Foods-Antrag wird bei einem
EU-Mitgliedsstaat eingereicht. Sobald
Foto: Zeitachse für eine Novel Foods-Anträge
der Antrag angenommen wurde, hat der
Mitgliedsstaat (wissenschaftliche Behörde) 90 Tage Zeit, eine erste Stellungnahme abzugeben. Diese Stellungnahme
wird dann an alle EU-Mitgliedsstaaten
verteilt, die dann weitere 60 Tage Zeit
zur Kommentierung haben. Alle Schritte
und die Dauer für die Bewertung eines
neuartigen Lebensmittels werden nachfolgend dargestellt. Die durchschnittliche Bearbeitungszeit für eine Genehmigung gemäß diesem Verfahren liegt bei
ca. 3 Jahren (vollständiges Verfahren),
bei manchen Anträgen war diese Zeit
jedoch kürzer. In Fällen, in denen die
Einwände der verschiedenen Mitgliedsstaaten nicht zu einer einvernehmlichen
Antwort führen, verlangt die Europäische Kommission die Bewertung des
Dossiers durch die EFSA. Für diesen
Schritt ist keine Frist definiert.
tels und die Bedingungen seiner Nutzung
in der Gemeinschaft kein Sicherheitsrisiko für die menschliche Gesundheit
darstellen. Innerhalb von sieben Monaten ab dem Datum der Veröffentlichung
der Stellungnahme der EFSA muss die
Kommission einen Entwurf für einen
Durchführungsrechtsakt vorlegen, durch
den (falls die Stellungnahme der EFSA
positiv ausfällt) die Markteinführung des
neuartigen Lebensmittels innerhalb der
Gemeinschaft genehmigt und die Gemeinschaftsliste aktualisiert wird.

September 2015
Künftige Verfahren und
Fristen
Geplant ist, dass nach der Überarbeitung
der Novel Foods-Verordnung alle Anträge von der EFSA bewertet werden,
die eine Stellungnahme innerhalb von
neun Monaten nach Erhalt eines gültigen
Antrags abgeben muss. Im Rahmen der
Bewertung der Sicherheit neuartiger Lebensmittel muss die EFSA ggf. abwägen,
ob das betreffende neuartige Lebensmittel so sicher ist wie Lebensmittel aus
einer vergleichbaren Lebensmittelkategorie, die auf dem Gemeinschaftsmarkt
bereits existieren, und ob die Zusammensetzung des neuartigen Lebensmit-
Datenschutz
Bisher waren Genehmigungen neuartiger Lebensmittel und neuartiger Lebensmittelzutaten durch Entscheidungen
der Kommission, sowie Lebensmittel,
die gemäß Verordnung (EG) Nr. 258/97,
Artikel 4.2, erster Gedankenstrich, in der
EU auf den Markt gebracht werden dürfen, auf ein einziges Lebensmittel und
ein Unternehmen beschränkt. Erwartet
werden jetzt Genehmigungen generischer Art, wie dies seit 2006 im Bereich
der gesundheitsbezogenen Angaben und
der entsprechenden Verordnung (EG) Nr.
1924/2006 der Fall ist. Unter bestimmen
Umständen und um die Forschung und
Entwicklung innerhalb der Agrar- und
Ernährungsindustrie - und damit Innovationen - anzuregen, ist es angebracht, Investitionen zu schützen, die Antragsteller
in das Sammeln von Informationen und
Daten zur Unterstützung eines Antrags
für ein neuartiges Lebensmittel dieser
Verordnung zufolge getätigt haben.
27
V
italstoffe

Der neu entwickelte wissenschaftliche
Befund und die geschützten Daten, die
zur Unterstützung eines Antrags auf Aufnahme eines neuartigen Lebensmittels
in die Gemeinschaftsliste bereitgestellt
werden, sollten geschützt werden. Diese
Daten und Informationen sollten für einen
beschränkten Zeitraum ohne die Zustimmung des Erstantragstellers nicht zugunsten eines späteren Antragstellers genutzt
werden. Der gewährte Schutz für die
von einem Antragsteller zur Verfügung
gestellten wissenschaftlichen Daten sollte
andere Antragsteller nicht davon abhalten, auf Basis ihrer eigenen wissenschaftlichen Daten oder durch Verweis auf die
geschützten Daten mit Einverständnis
des Erstantragstellers die Aufnahme in
die Gemeinschaftsliste anzustreben. Die
Gesamtdauer des Datenschutzes von fünf
Jahren, die dem Erstantragsteller gewährt
wurde, sollte jedoch aufgrund der Tatsache, dass späteren Antragstellern ebenfalls Datenschutz gewährt wurde, nicht
verlängert werden.
Herkömmliche Lebensmittel aus Drittländern
Auch wenn der praktische Weg der Substanziellen Äquivalenz wegfallen soll,
ist zu sagen, dass die Überarbeitung der
Verordnung über neuartige Lebensmittel
die Meldung herkömmlicher Lebensmittel aus Drittländern enthält. Das Inverkehrbringen solcher herkömmlichen Lebensmittel innerhalb der Gemeinschaft
sollte vereinfacht werden, wenn die
sichere Verwendung von Lebensmitteln
in einem Drittland in der Vergangenheit
nachgewiesen wurde. Diese Lebensmittel sollten in einem Drittland in weiten
Teilen der Landesbevölkerung seit mindestens 25 Jahren Bestandteil der normalen Ernährung sein.
Die Historie sicherer Lebensmittel sollte keine nicht-lebensmittelbezogenen
Verwendungen oder Verwendungen,
die nicht im Zusammenhang mit normaler Ernährung stehen, beinhalten.
Schließlich sollten Lebensmittel, die
als neuartige Lebensmittel gelten, nur
als herkömmliche Lebensmittel aus
Drittländern gelten, wenn sie aus der
Primärproduktion gemäß der Definition
der Verordnung (EG) Nr. 178/2002 her-
28
vorgehen. Dabei spielt es keine Rolle,
ob es sich um verarbeitete oder unverarbeitete Lebensmittel handelt. Anstatt
dem neuen vollständigen Verfahren für
neuartige Lebensmittel zu folgen, d.h.
Einreichung des Antrags bei der Europäischen Kommission und anschließende
Bewertung durch die EFSA, kann sich
ein Antragsteller, der ein herkömmliches
Lebensmittel aus einem Drittland in der
Gemeinschaft auf den Markt bringen
möchte, entscheiden, der Kommission
seine Absicht mitzuteilen. Die Kommission muss die vorgesehene gültige Mitteilung spätestens einen Monat nach der
Validierung an die Mitgliedsstaaten und
die EFSA weiterleiten. Innerhalb von
vier Monaten ab dem Datum, an dem die
gültige Mitteilung von der Kommission
weitergeleitet wurde, kann ein Mitgliedstaat oder die EFSA ordnungsgemäß
begründete Einwände gegen das Inverkehrbringen des betreffenden herkömmlichen Lebensmittels in der Gemeinschaft bei der Kommission vorbringen.
Werden keine ordnungsgemäß begründeten Einwände vorgebracht, muss die
Kommission das Inverkehrbringen des
betreffenden herkömmlichen Lebensmittels innerhalb der Gemeinschaft genehmigen und die Gemeinschaftsliste unverzüglich aktualisieren. In Bezug auf das
Inverkehrbringen herkömmlicher Lebensmittel aus Drittländern innerhalb der
Gemeinschaft gilt für Mitteilungen und
Anträge für herkömmliche Lebensmittel
aus Drittländern kein Datenschutz. Falls
das Inverkehrbringen wegen begründeter Sicherheitsbedenken nicht genehmigt
wird, muss der Antragsteller einen Antrag stellen und einreichen.
fänden und nicht mehr auf der nationalen,
wissenschaftlichen Ebene des Mitgliedsstaates. Dies wird jedoch kein Durchbruch werden, da die Bewertung durch
die EFSA bereits läuft und die in dieser
Überarbeitung genannten Fristen bereits
eingehalten wurden. Außerdem sind die
Fristen (1 – 2 Jahre) im Vergleich zu den
vorherigen (3 – 5 Jahre) bereits kürzer geworden. Unserer Meinung nach sind die
wichtigsten Fortschritte bei dieser Überarbeitung/Aktualisierung die generischen
Genehmigungen und das Inverkehrbringen neuartiger Lebensmittel aus Drittländern, die möglich gemacht würden. Diese
neue Verordnung könnte endgültig frühestens 2016 veröffentlicht werden.
Autorin:
Amélie Denis
Scientific Manager, Nutraveris
Fazit
Dieser Verordnungsentwurf umfasst
technisch hergestellte Nanomaterialien
und enthält keine Lebensmittel, die aus
geklonten Tieren gewonnen wurden und
in den Geltungsbereich eines anderen
Gesetzesvorschlags fallen würden. Das
Genehmigungsverfahren würde auch vereinfacht und beschleunigt, wenn es auf
europäischer Ebene zentralisiert würde.
Dadurch würde die Bewertung aller Anträge auf neuartige Lebensmittel homogenisiert, da sie auf EFSA-Ebene statt-
Autor:
Thomas Pauquai
Director of Scientific and Regulatory
Operations, Nutraveris
Co-Enzym Q10
Hans-Ulrich Klör
Therapie mit Ubiquinol kann Mortalitätsrate bei
Herzinsuffizienz deutlich senken
Langzeitstudie belegt Wirksamkeit von Mikronährstofftherapie
Dass das Vitaminoid Ubiquinol als medizinisches Therapeutikum bislang unterschätzt wurde, zeigt eine kürzlich
veröffentlichte Langzeitstudie. Die Untersuchung1 an 420 Patienten mit schwerer Herzschwäche kommt zu dem Ergebnis, dass eine Nahrungsergänzung mit
Ubiquinon die Mortalitätsrate annähernd
halbieren kann. Im Laufe der zweijährigen Studie besserten sich Symptome,
Leistungsfähigkeit und Lebensqualität
der Teilnehmer deutlich. Das Risiko von
MACE (Major Adverse Cardiovascular Events) wurde um über 40 Prozent
relativ gesenkt. Mit Ubiquinol, der aktiven und besser bioverfügbaren Form
von Ubiquinon (Coenzym Q10), können
entsprechende Blutplasmawerte sogar
leichter erreicht werden.
Generell kann der Gesundheitszustand
von
Herzinsuffizienz-Patienten
erheblich verbessert werden, wenn der
Ubiquinon-Blutplasmaspiegel auf mindestens 4 μg/ml steigt – diese Werte
können mit Ubiquinol leichter erreicht
werden. Ubiquinol ist die aktive Form
von Ubiquinon oder Coenzym Q10 und
essenziell für die körpereigene Energiegewinnung. Der vitaminähnliche Mikronährstoff agiert als Elektronenüberträger
in der Atmungskette der Mitochondrien.
Mehr als 95 Prozent der Körperenergie
werden mit seiner Hilfe in Form von ATP
freigesetzt.
Organe mit hohem Energiebedarf wie
das Herz brauchen große Mengen des
Mikronährstoffes. Während Ubiquinon
oder Coenzym Q10 im Körper erst in
Ubiquinol umgewandelt werden muss,
ist natürliches Ubiquinol sofort bioverfügbar und wirkt deshalb schneller. Da
mit dem Alter die körpereigene Produktion von Ubiquinol abnimmt, sinkt auch
der Ubiquinol-Gehalt im Herzen und
dessen Fähigkeit zur Energieproduktion.
Ein 40-Jähriger hat etwa 30 Prozent weniger Ubiquinol im Herzmuskel als ein
September 2015
20-Jähriger. Ein Mangel des Vitaminoids
in Herz und Blutplasma ist ein Risikofaktor für die Entstehung kardiovaskulärer Erkrankungen. Der Schweregrad
des Ubiquinol-Mangels korreliert mit
dem der Herzinsuffizienz. Zahlreiche
Studienergebnisse legen nahe, dass eine
therapiebegleitende Nahrungsergänzung
mit Ubiquinol sinnvoll ist. Bei Herzinsuffizienz-Patienten wird eine tägliche
Dosis von wenigstens 300 mg Ubiquinol
empfohlen.
Herzinsuffizienz-Patienten, die auf die
Einnahme von Statinen angewiesen
sind, um ihre Cholesterinwerte zu kontrollieren, sind doppelt betroffen: Da
der Entstehungsweg von Cholesterin
und Ubiquinol über Stufen identisch ist,
unterdrücken Statine auch die körpereigene Synthese des Mikronährstoffs.
Zahlreiche Statin-Patienten klagen über
entsprechende Nebenwirkungen wie
Müdigkeit und Muskelbeschwerden.
Eine Nahrungsergänzung mit Ubiquinol
kann die Mangelsituation ausgleichen
und die Beschwerden in vielen Fällen
deutlich bessern.
Häufig fehlt Patienten das Wissen um
die Wechselwirkung mit dem UbiquinolSpiegel. Eine wichtige Funktion kommt
hier den Ärzten und Apotheken zu: Sie
können in der Beratung auf den Zusammenhang zwischen der Statin-Therapie
und einem Ubiquinol-Mangel hinweisen
und so ein Bewusstsein für die Problematik schaffen.
Autor:
Prof. Dr. med. Hans-Ulrich Klör ist
Facharzt für Innere Medizin, Gastroenterologie, Ernährung und Stoffwechsel.
Seit 1986 ist er Professor für Innere Medizin an der Universität Gießen. Prof.
Dr. Klör ist Atherosklerosespezialist,
Mitglied der Deutschen Gesellschaft für
Arterioskleroseforschung (DGAF) und
Mitgründer sowie Vorstandsmitglied der
Deutschen Gesellschaft für Fettstoffwechselstörungen und Folgeerkrankungen (DGFF-LipidLiga).
Mortensen SA, et al.: The Effect of Coenzyme Q10 on Morbidity and Mortality
in Chronic Heart Failure, Results From
Q-SYMBIO: A Randomized DoubleBlind Trial. Journal of the American
College of Cardiology: Heart Failure.
2014. (http://dx.doi.org/10.1016/j.
jchf.2014.06.008)
29
V
italstoffe
Hogne Vik
Vitamin K2
Vitamin K2 hilft dem Körper, Kalzium
richtig aufzunehmen und zu nutzen.
Kalzium ein wichtiger Nährstoff für die
Herz-Kreislauf-Gesundheit.
Laut Angaben des Bundesministeriums
für Bildung und Forschung ist fast jeder zweite Todesfall in Deutschland auf
Herz-Kreislauf-Erkrankungen zurückzuführen. Experten suchen nach Lösungen:
Ein Durchbruch in der Forschung zeigt
vielversprechende Vorteile eines jüngst
erkannten Vitamins für die Herzgesundheit.
Die Herz-Kreislauf-Gesundheit ist ein
globales Anliegen. Verbraucher interessieren sich vor allem für protektive und
präventive Eigenschaften von Nahrungsergänzungsmitteln. Dabei gibt es eine
unglaubliche Menge an widersprüchlichen Informationen, die über Nutzen und
Risiken zu bestimmten Nährstoffen verbreitet werden, sowie neue, aufschlussreiche Belege für gesundheitsgefährdende Nebenwirkungen konventioneller
Therapien.
Zum Beispiel haben Studien in der Zeitschrift JAMA (Journal of the American
Medicine Association)1 und British Journal of Medicine (BJM)2 darauf hingewiesen, dass eine übermäßige Aufnahme von
Kalzium-Supplementierung zu einem
erhöhten kardiovaskulärem Risiko führt.
Diese Studien machten in der ganzen
Welt Schlagzeilen, mit der Folge, dass
die Verbraucher die Verwendung von
Kalzium-Supplementierungen abgesetzt
haben, um ihr Herz zu schützen.
Was nicht erklärt wurde, ist die komplexe Beziehung des menschlichen Körpers
zum Kalzium, das für viele wichtige
Funktionen erforderlich ist. Der Körper
kann Kalzium nicht selbst herstellen,
was eine Supplementierung notwendig
macht. Außerdem berücksichtigten diese erstaunlichen Studien nicht den Zusammenhang zwischen Vitamin K2 und
Kalzium: Wie eine ausreichende Zufuhr
sichergestellt wird und so ausgerichtet
ist, dass Kalzium dorthin gelangt, wo es
benötigt wird – in den Knochen - und damit die Ablagerung in den Arterien und
30
in den Blutgefäßen gehemmt wird, wo
sie zu einem erhöhten kardiovaskulären
Risiko führen kann.
Die Rolle von Vitamin K2 wurde bis
vor kurzem kaum gewürdigt. Während
eine beeindruckende Sammlung von
Beobachtungsdaten seine Vorteile für
Herz-Kreislauf- und Knochengesundheit
bewiesen hat, ist eine kürzlich veröffentlichte Interventionsstudie die erste, die
die durch frühere populationsbasierte
Studien gezeigte Verbindung bestätigt:
das heißt, die Aufnahme von Vitamin K2
hat eine positive Wirkung in Bezug auf
ein kardiovaskuläres Risiko. Nach Angaben der Forscher zeigten die Daten, dass
eine Nahrungsdosis von Vitamin K2 die
Herz-Kreislauf-Gesundheit fördert.
Gleichzeitig hat die Anwendung von
Statinen in den letzten Jahrzehnten zugenommen. Das ist ein Medikament,
das als wirksam für die Reduzierung
des LDL-Cholesterinspiegels angesehen
wird und zur Verhütung von koronaren Herzkrankheiten (KHK) eingesetzt
wird, obwohl Bedenken hinsichtlich
der Nebenwirkungen gut bekannt sind.
Trotzdem zeigt ein vor kurzem veröffentlichter Bericht in der Zeitschrift Expert Review of Clinical Pharmacology3,
dass Statine die Synthese von Vitamin
K2 im Körper tatsächlich hemmen – ein
Mechanismus, der nach Angaben der
Forscher die koronare Herzverkalkung
entscheidend beschleunigen kann.
Wesentliche Nebenrolle
von K-Vitaminen und
K2-Vitaminen
K-Vitamine sind eine Gruppe fettlöslicher Substanzen. Die beiden wichtigsten
Formen sind Vitamin K1 (Phyllochinon)
und Vitamin K2 (Menachinon). Alle KVitamine sind für die ordnungsgemäße
Blutgerinnung erforderlich, während
Vitamin K2 – aber nicht K1 – wesentlich ist für den Aufbau und Erhalt starker Knochen, sowie zur Vermeidung von
Kalkablagerungen in den Arterien und in
den Blutgefäßen. Vitamin K2 existiert in
verschiedenen Formen. Die im Handel
erhältlichen Formen sind: das synthetische Menachinon-4 (MK-4) und das
natürliche oder naturidentische, synthetische Menachinon-7 (MK-7).
Während der Umgestaltung setzt der
Körper Kalzium in den Blutkreislauf frei,
um seine Stoffwechselbedürfnisse zu erfüllen, so dass die Größe und Form der
Knochen geändert wird, wenn sie wachsen oder sich selbst bei kleineren Verletzungen reparieren können.4 Zwei Arten
von Zellen regulieren die Umgestaltung:
Osteoblasten bauen die Knochen auf,
während Osteoklasten sie abbauen. Solange es ein Gleichgewicht zwischen den
beiden Zellen gibt, wird eine gesunde
Knochenstruktur aufrechterhalten.
Außerdem produzieren die Osteoblasten
Osteocalcin, ein Vitamin-K-abhängiges
Protein, das dabei hilft, Kalzium aus dem
Blutkreislauf aufzunehmen und es an die
Knochenmatrix bindet, wodurch das Skelett stabiler und weniger anfällig für Brüche wird. Aber neu entstandenes Osteocalcin ist inaktiv – es braucht Vitamin K,
um vollständig aktiviert zu werden und
Kalzium zu binden.5 Das gleiche Verfahren, das es Vitamin K2 ermöglicht,
die Knochengesundheit zu unterstützen,
macht es auch zu einem wertvollen Nährstoff für die Herz-Kreislauf-Gesundheit.
Das Matrix-Gla-Protein (MGP) ist der
stärkste Arterienverkalkungs-Modulator,
der heute bekannt ist. Außerdem bindet
es Kalzium, so dass die Blutgefäße vor
Verkalkung geschützt werden, jedoch nur,
wenn es aktiviert ist, was eine ausreichende Zufuhr von Vitamin K2 erfordert.6
Widersprüchliche
Informationen über Kalzium
Kalzium spielt bei vielen wichtigen Funktionen des Körpers eine entscheidende
Rolle. Es ist unverzichtbar für die Härte
und Stabilität der Knochen und Zähne,
und es ist wichtig für die Muskelkontraktion und für Nerven, die Signale senden.
Es erweitert und verengt die Blutgefäße,
unterstützt die Blutgerinnung und unter-
Vitamine
Vitamine
stützt die Proteinfunktion, sowie den Hormonhaushalt.7 Kalzium kann auch wegen
seiner Fähigkeit zur Senkung des Blutdrucks8 und des Blut-Cholesterinspiegels
9,10,11
dazu beitragen, die Herzgesundheit
zu verbessern. Zum Beispiel hat eine
prospektive Kohortenstudie mit postmenopausalen Frauen den Zusammenhang
zwischen einer höheren Kalziumaufnahme und einem geringeren Todesrisiko
wegen Herzerkrankungen durch die eingeschränkte Blutversorgung12 hergestellt.
Aber zuletzt haben mehrere Studien die
Vorstellung in Zweifel gezogen, dass
„mehr besser ist ‟, wenn es um Kalziumaufnahme und um die Prävention kardiovaskulärer Erkrankungen geht.13
Eine veröffentlichte Studie von Xiao et.
al. erörterte das Ergebnis der Nationalen
Gesundheitsinstitute (NIH)–AARP Diet
and Health Study (Ernährungs -und Gesundheitsstudie), die den Einfluss zusätzlicher Kalziumeinnahme auf die kardiovaskuläre Gesundheit14 bewertete. Diese
prospektive Studie umfasste eine große
Gruppe (219.059 Männer und 169.170
Frauen), deren Gesundheit über einen
Zeitraum von bis zu 12 Jahren beobachtet
wurde. Die Forscher fanden heraus, dass
Männer – aber nicht Frauen –, die mehr
als 1.000 mg/Tag an Kalzium-Supplementen zu sich nahmen, ein 20 % höheres
Risiko für einen kardiovaskulär bedingten
Tod hatten, als die Männer, die keine Kalzium-Präparate supplementierten.
Außerdem zeigten die Daten aus dem
Frauengesundheitszentrum, dass dieje-
nigen weiblichen Probanden, die mehr
als 1.000 mg/Tag in Form von KalziumSupplementen mit oder ohne Zusatz von
400 IU/Tag von Vitamin D zu sich nahmen, ein um 15 bis 22 % erhöhtes Risiko für kardiovaskuläre Störungen hatten
- besonders die Frauen, die zu Beginn
der Studie keine Kalzium-Supplemente15
aufgenommen hatten.
Eine mögliche Erklärung für die negativen Auswirkungen der Hochdosis und der
langfristigen Kalziumaufnahme auf die
Herz-Kreislauf-Gesundheit ist, dass gesteigerte Kalziumwerte mit einer verstärkten Blutgerinnung und Kalkablagerungen
in den Blutgefäßen verbunden waren, was
zu einer arteriellen Verhärtung führte und
somit beide Faktoren das Risiko für Herzerkrankungen erhöhen. 16,17, 18,19
Beobachtung der K2Vitamineinnahme für den
Herzschutz
Eine ausreichende Zufuhr von Vitamin
K2 hat gezeigt, dass das Risiko für Gefäßschäden gesenkt wird, weil es das
Matrix-Gla-Protein (MGP) aktiviert, das
Kalkablagerungen in den Gefäßwänden
hemmt. Dadurch ist Kalzium für zahlreiche weitere Aufgaben im Körper verfügbar, so dass die Arterien gesund und
elastisch bleiben.20
Vitamin-K- Mangel führt jedoch zu einer
fehlenden Aktivierung des Matrix-GlaProteins, was den Kalziumentfernungsprozess stark beeinträchtigt und das
Vitamin K2: ein Beschützer der Herz-Kreislauf-Systems
Vitamin K2 ist absolut notwendig für die Knochen und Herz-Kreislauf-Gesundheit. Kalzium ohne Vitamin K2 ist
gegen den Knochen falsch gerichtet, sodass es sich in Blutgefäßwänden und in Weichgeweben ablagern kann.
September 2015
Risiko für die Entwicklung einer Blutgefäßverkalkung21 erhöht. Da dieser Prozess in der Gefäßwand stattfindet, führt
es über verkalkte Plaques (das heißt, typisches Fortschreiten der Arteriosklerose) zur Wandverdickung, die mit einem
höheren Risiko für kardiovaskuläre Ereignisse assoziiert ist.
Die bevölkerungsbasierte RotterdamStudie hat 4.807 gesunde Männer und
Frauen im Alter von über 55 Jahren
und den Zusammenhang zwischen der
Aufnahme von Vitamin K und AortenVerkalkung, Herzkrankheit und Gesamtsterblichkeit 10,22 bewertet. Die Studie
ergab, dass eine hohe Aufnahme von Vitamin K2 (mindestens 32 µg/Tag), jedoch
nicht von Vitamin K1, die Arterienverkalkung um 50 %, das kardiovaskuläre
Risiko um 50 % und die Gesamtsterblichkeit um 25 % reduzierte.
Diese Ergebnisse wurden durch eine
weitere bevölkerungsbasierte Studie mit
16.000 gesunden Frauen (im Alter von
49 bis 70 Jahren) aus der prospektiven
EPIC-Kohortenstudie23 gestützt. Nach
acht Jahren zeigten die Daten, dass eine
hohe Einnahme von natürlichem Vitamin
K2, nicht aber von Vitamin K1, dabei
hilft, vor kardiovaskulären Ereignissen
zu schützen; für jede aufgenommenen
10 µg Vitamin K2 (in Form von MK-7,
MK-8 und MK-9) wurde das Risiko für
eine koronare Herzerkrankung um 9 %
reduziert.
Eine bahnbrechende Interventionsstudie
An dieser Stelle haben Beobachtungsdaten einen Zusammenhang zwischen der
Vitamin-K2-Aufnahme und der kardiovaskulären Gesundheit hergestellt, aber
die Interventionsstudien mit kardiovaskulären Endpunkten fehlten. Trotzdem
hat eine bahnbrechende dreijährige Studie diese Assoziation bestätigt.
Die Forscher der Forschungs- und Entwicklungsgruppe an der Universität von
Maastricht in den Niederlanden haben
244 gesunde postmenopausale Frauen
mit Hilfe von Pulswellengeschwindigkeit und Ultraschalltechniken drei Jahre
lang beobachtet. Die Teilnehmerinnen
wurden zufällig randomisiert, um eine
Ernährungsdosis (180 µg) von Vitamin
31
V
italstoffe
K2 wie MK-7 (in Form von MenaQ7®
von NattoPharma) drei Jahre lang täglich
oder Placebo-Kapseln24 zu nehmen.
Drei Jahre nach der Behandlung wurde der Steifigkeitsindex ß in der MK7-Gruppe im Vergleich zu einem leichten
Anstieg in der Placebogruppe deutlich
gesenkt. Ergebnisse bestätigten, dass
MenaQ7® nicht nur die altersbedingte
Versteifung der Arterienwände gehemmt
hat, sondern auch eine statistisch signifikante Verbesserung der Gefäßelastizität,
vor allem bei Frauen mit erhöhter arterieller Steifigkeit, erreichte.
Nach Angaben der Forscher haben die
Daten nachgewiesen, dass eine Ernährungsdosis von Vitamin K2 die HerzKreislauf Gesundheit wirklich fördert.
Traditionelle Strategien
zum Herzschutz
überdenken
Mit zunehmenden substanziellen Nachweisen zur Fähigkeit des Vitamins K2,
Matrix-Gla-Protein (MGP) zu aktivieren
und damit die Herz-Kreislauf-Gesundheit
zu unterstützen, hat ein in der Zeitschrift
Expert Review Clinical Pharmacology25
vor kurzem veröffentlichter wissenschaftlicher Artikel in Bezug auf eine
neu entdeckte Nebenwirkung in der mittlerweile verstärkt verwendeten Strategie
zur Vorbeugung von Herzerkrankungen –
den Einsatz von Statinen - die Bedeutung
einer
Vitamin-K2-Supplementierung
betont. Japanische Wissenschaftler berichten, dass Statine als „mitochondriale
Toxine‟ mit negativen Auswirkungen auf
das Herz und auf die Blutgefäße nicht
nur durch die Reduzierung des Coenzym
Q10-Spiegels (CoQ10), sondern auch
durch die Hemmung „der Vitaminsynthese K2 und des Co-Faktors bei der Aktivierung von Matrix-Gla-Protein wirken,
die wiederum Arterien vor Verkalkung
schützen ‟. Meta-Analysen, die vor dem
Jahr 2004 veröffentlicht wurden, kamen
32
Foto: Änderungen an der Gefäßsteifigkeit.
zu dem Schluss, dass Statine beim Senken des LDL-Cholesterinspiegels und
bei der Verhinderung von koronaren
Herzkrankheiten (KHK) wirksam sind.
Nach Angaben der Wissenschaftler werden diese wissenschaftlichen Beiträge
von der Mehrheit der Krankenhausärzte
als vertrauenswürdig betrachtet. Trotzdem zeigen die seit dem Jahr 2004 veröffentlichten wissenschaftlichen Arbeiten,
dass „Statine bei der Vermeidung der
KHK unwirksam sind ‟.
Die Besorgnis über die Nebenwirkungen
von Statinen ist nicht neu; in der Tat hat
die amerikanische Gesundheitsbehörde
FDA im Jahr 2014 eine Verbraucherinformation herausgegeben und erklärt,
dass die Medikamentierung mit einer potenziellen Schädigung der Leber (selten,
laut FDA), Gedächtnisverlust, Muskelschäden und einem erhöhten DiabetesRisiko verbunden war. Die starken und
oft irreparablen nachteiligen Auswirkungen von Statinen und ihren pharmakologischen Mechanismen wurden
in diesem neuen
wissenschaftlichen
Artikel diskutiert,
und es wurde gezeigt, dass die
Anwendung von
Statinen nach Angaben der Forscher
erheblich eingeschränkt werden sollte.
Zumindest werfen diese Ergebnisse die
Frage auf, ob eine Vitamin-K2-Supplementierung für Patienten unter StatinTherapie empfohlen werden sollte. Eine
solche Empfehlung besteht für CoQ10,
weil die Medikamentierung gezeigt hat,
dass die CoQ10-Werte verringert werden. Dieser neue wissenschaftliche Beitrag betrifft direkt die Statine, die den
Wirkmechanismus unterbrechen, durch
den das Vitamin K2 die Verkalkung
hemmt. Umgekehrt zeigt die Forschung
deutlich, dass eine hohe Aufnahme von
Nahrungsvitamin K2, besonders Vitamin
K2 als Menachinon-7, die Vitamin-K2Werte im Blut und in den Geweben verbessern kann, sodass die Herz-KreislaufGesundheit gefördert wird.
Über NattoPharma:
NattoPharma sieht sich als Weltmarktführer bei der Herstellung von Vitamin
K2 in Form von Menachinon (MK-7).
Das Unternehmen ist führend in klinischer Forschung, bei Patenten und Rechten. Die Marke von NattoPharma, MenaQ7®, wird vom globalen IPR-Portfolio
und maßgeblicher Forschung unterstützt,
um seine klare Wirksamkeit für die Knochen und Herz-Kreislauf-Gesundheit zu
belegen.
Vitamine
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Mar;8(2):189 – 99.
Autor
Hogne Vik, MD, PhD, MBA; Hauptgeschäftsführer von NattoPharma ASA ist
ausgebildeter Arzt mit erfolgreicher Tätigkeit sowohl in der Pharma- als auch
der Nahrungsergänzungsmittelindustrie.
33
V
italstoffe
Produktkennzeichnung für Pulver und Pillen
Bei Nutrichem in Roth bedruckt Bluhm Systeme Schlauchbeutel, Kartons und Schachteln
Beim fränkischen Nahrungsergänzungsmittel- und Pharma-Hersteller Nutrichem arbeiten einige Thermotransferdrucker Linx TT von Bluhm Systeme
aus Rheinbreitbach. Nicht alle sind frei
zugänglich, denn sie stehen hinter den
Sicherheitsschleusen von Hygienebereichen. Seit vielen Jahren vertraut der
Lohn-Hersteller auf die Bluhm-Kennzeichnungsprodukte. Andere BluhmSysteme bei Nutrichem sind besser
erreichbar, beispielsweise das WindowsStandardsteuersystem Markoprint Maxiline, mit dem Umverpackungen bedruckt
werden. Ein anderes Bluhm-System in
Bei Nutrichem druckt ein Linx TT auf die
Schlauchbeutel Daten zum Produkt wie
Chargennummer, Produktname und
Anwendungsinformationen. (Bluhm Systeme)
der Verpackungsabteilung ist der Markoprint-Cube mit angeschlossenem HPDruckkopf.
Die Nutrichem diät + pharma GmbH
ist ein renommierter, 1977 zunächst als
Rohstoff-Handel gegründeter Lohn-Hersteller für die Entwicklung, Produktion,
Abfüllung und Verpackung von Nahrungsergänzungsmitteln, Diätprodukten,
Arzneien, Sportnahrung, klinischer Ernährung und einigem mehr. Seit 2012 gehört Nutrichem vollständig zur B. Braun
Melsungen AG. Das ISO-zertifizierte
Unternehmen ist unter anderem spezialisiert auf die sterile Abfüllung sensibler
Produkte in Beutelverpackungen. Abgefüllt wird außerdem in Glas- und PETFlaschen, Ampullen und Verpackungen
für Pulver-Produkte.
Gerade in den Hygienebereichen setzt
Nutrichem auf den ThermotransferDirektdrucker Linx TT. Damit werden
Chargen- und Haltbarkeitsinformationen
auf Schlauchbeutel aufgebracht. Dort,
wo Mitarbeiter nur mit Schutz-Overall,
Kapuze, Handschuhen und Mundschutz
Zutritt haben, arbeiten die Drucker
weitgehend eigenständig und sehr ausdauernd. „Einmal eingestellt, arbeiten
die Linx TT bei uns rund um die Uhr
an sieben Tagen in der Woche“, erzählt
Produktionsleiter Peter Jonigkeit-Burke
und erläutert: „Unsere Mitarbeiter geben
über die intuitive Bedienoberfläche die
nötigen Daten per Touchdisplay ein, und
schon geht es vollautomatisch los.“
Drucker arbeitet selbstständig hinter der Sicherheitsschleuse
Die Linx-TT-Thermotransfer-Direktdrucker lassen sich überall dort einsetzen,
wo direkt auf eine Folienverpackung gedruckt werden soll: in der Nahrungsmittelindustrie, der Süßwaren-Produktion
oder der Metallverarbeitung. In der Verpackungsanlage für aseptisch abgefüllte Schlauchbeutel ersetzte der Linx TT
einen anderen Thermotransferdrucker.
34
Seine Flexibilität machte den BluhmDrucker für Peter Jonigkeit-Burke so
attraktiv: Der „Heißpräger“ sollte in der
Lage sein, Klartext wie auch zweidimensionale Datamatrix-Codes mit einer Auflösung von 300 dpi aufzubringen – und
damit den Anforderungen eines koreanischen Kunden entsprechen. Gleichzeitig
sollten aber auch zwei Schlauchbeutel
pro Takt gekennzeichnet werden. „Dank
der Druckbreite von 110 Millimeter
reicht uns für diese Aufgabe ein einziger
Linx TT10“, freut sich der Produktionsleiter, „Früher hatten wir zwei Heißpräger im Einsatz. So sparen wir nun unter
anderem auch Rüstkosten.“ Für den Lebensmittelbereich ist es auch wichtig,
dass der Linx TT mit der FlexClean-Option der Schutzklasse IP65 entspricht. Das
Drucken mit dem Linx TT geht schnell
und hochgenau. Dafür sorgt die „Corner-Edge-Technologie“. Der ThermoDruckkopf steht in einem Winkel von 30
Grad zur Folie. Dadurch sind besonders
kleine Schriften, Logos oder Barcodes
in sehr hoher Druckgeschwindigkeit von
bis zu 1 Meter pro Sekunde realisierbar.
Dank der Foliensparautomatik reicht ein
Folien-Vorrat von 1000 Metern sehr lang.
Diese Spar-Funktion hebt den ThermoDruckkopf von der Folie weg, wenn es
gerade nichts zu drucken gibt. Das reduziert den Farbbandverbrauch. Nutrichem
spart somit bares Geld.
Drucken statt Etikettieren
spart Kosten
Weniger abgeschirmt, aber nicht weniger effizient arbeiten Bluhm-Drucker an
verschiedenen Verpackungsstationen bei
Nutrichem. Beispielsweise beschriftet der
Drop-on-Demand-Tintenstrahldrucker
Markoprint Maxiline Umkartons mit großen Texten, Logos und Barcodes. Peter
Jonigkeit-Burke sagt über das BluhmStandard-Steuersystem: „Früher haben
wir hier Etiketten per Laserdrucker erzeugt und von Hand aufgeklebt. Nun haben wir das Markoprint-System seit vielen Jahren im Einsatz. Diese Investition
Kennzeichnung
Mit bis zu 100 mm hohen Drucken ersetzt der Markoprint Maxiline bei Nutrichem Etiketten.
(Bluhm Systeme)
hat sich wirklich gelohnt. Das Druckbild
sieht hervorragend auf den Kartons aus.»
Der Markoprint Maxiline arbeitet mit
Trident-Druckköpfen und ist ausgelegt
auf die Bedruckung von Trays und Kartonagen mit ölbasierenden Tinten. Er
ist eine gute Alternative zum Etikettierer. Mit einem kleinen Druckkopf sind
Schrifthöhen bis 50 Millimeter möglich,
bei Nutrichem entschied man sich für
den größeren Druckkopf. Somit können
dort Zeilen mit bis zu 100 Millimeter
Höhe gedruckt werden. Bei Nur-TextDrucken werden maximale DruckGeschwindigkeiten von 200 Meter pro
Minute erreicht. Dafür dass die DruckDaten präzise mit bis zu 300 dpi Auflösung auf die saugfähigen Oberflächen
gelangen, sorgen die 768 Druck-Düsen
des Druckkopfes.
Voll des Lobes ist der Produktionsleiter
über die iDesign-Software, mit der seine Kollegen die Druck-Layouts für den
Markoprint Maxiline gestalten: „Ein
neuer Text ist ganz schnell auf dem PC
erstellt, egal ob mit Logo oder Barcode.
Dann übertragen wir die Daten per USB
Kabel an den Drucker, und schon kann es
weiter gehen.“
des Unternehmens austauschen. Dieses
Feature wird bei Nutrichem an anderer
Stelle genutzt, wo die fertig produzierten Schlauchbeutel mit Umverpackungen versehen werden. Dort kommt es
auf Geschwindigkeit und dynamische
Datenverarbeitung an, denn pro Jahr
werden etwa 12 Millionen Einheiten
Schlauchbeutelverpackungen produziert
und verpackt. Hohe Anforderungen gelten für die Sicherheit und die ProduktRückverfolgbarkeit der Produkte. Jede
Verpackung muss exakt mit Chargenund Artikelnummer sowie dem Mindesthaltbarkeitsdatum gekennzeichnet
werden. Manche Kunden verlangen diese Angaben zusätzlich noch in der Form
eines Datamatrix-Codes.
Diese anspruchsvolle Aufgabe löst Nutrichem mit dem Windows-Industrie-PC
Markoprint Cube mit Touch-Display.
Das würfelförmige Steuersystem arbeitet mit der Software iDesign Touch von
Bluhm Systeme. Sie ist direkt mit den
Produkt-Datenbanken verbunden. Von
dort werden einzelne dynamische Informationen, durchaus aber auch komplette,
jeweils wechselnde Layout-Pakete geladen. Bediener-Eingaben sind in diesem
Fall kaum noch nötig. Normalerweise
legen die Bediener die Layouts aber direkt am Steuergerät an und rufen sie von
dort auch auf.
Mit der Netzwerkfähigkeit und der Datenbank-Funktion „DB Print“ ist iDesign
bestens vorbereitet auf die kommenden
Herausforderungen namens „Serialisierung“. Aus Gründen der Produkt-Sicherheit und im Kampf gegen Produkt-Piraterie drängen gerade Pharma-Hersteller
vermehrt darauf, jede Produktverpackung mit einer eindeutigen Seriennummer zu versehen. Diese soll nicht einfach
linear hochgezählt, sondern verschlüsselt
in Form eines Datamatrix-Codes aufgebracht werden. Dazu wird dem Produkt
auf Datenbank-Ebene nach einem speziellen Verfahren eine eindeutige Nummer zugewiesen. Der Markoprint Cube
Fit für Anforderungen der
Zukunft: die iDesign-Software
Die iDesign-Software kann aber noch
mehr. Sie ist voll netzwerkfähig und
kann ihre Daten mit den Datenbanken
Für hochauflösende Drucke und Datamatrix-Codes kommt ein Markoprint Cube mit HP-Drucktechnologie zum Einsatz. (Bluhm Systeme)
35
V
italstoffe
sich ein Aufdruck von bis zu 100 Millimeter Größe erzielen.
Bei Nutrichem sind sehr viele verschiedene
Produktkennzeichnungssysteme
von Bluhm Systeme im Einsatz. Welches
Gerät wo verwendet wird, erörtert Nutrichem in partnerschaftlichen Gesprächen
mit den Bluhm-Fachleuten. Oft finde
man in diesen Gesprächen günstige,
kreative Lösungen, freut sich Geschäftsführer Dr. Wolfgang Wagner: „Kürzlich
konnten wir eine neue Druck-Aufgabe
einfach durch die Anschaffung eines
neuen Kabels realisieren, anstatt wie alternativ vorgesehen gleich einen neuen
Drucker zu kaufen.“
Für hochauflösende Drucke und Datamatrix-Codes kommt ein Markoprint Cube mit HP-Drucktechnologie zum Einsatz. (Bluhm Systeme)
loggt sich über das Netzwerk per ODBC
in die Datenbanken ein, ermittelt die zu
druckenden Daten und bringt sie auf die
Schachtel auf. In der Apotheke kann der
Datamatrix-Code schließlich gescannt
werden. Die Serialisierungsinformationen geben dann Hinweise darauf, ob
es sich wirklich um originale Präparate
handelt.
Damit die gedruckten Informationen
später eingelesen werden können, müssen sie gut lesbar sein. Das wird direkt
nach dem Drucken geprüft. Jeder einzelne Datamatrix-Code wird automatisch durch eine Kamera ausgelesen. Ist
er nicht zu entziffern oder sind die enthaltenen Informationen falsch, wird die
entsprechende Verpackung sofort ausgeschleust.
36
Zwei Druckköpfe für viele
Kennzeichnungsfälle
Für den exakten Druck an der NutrichemVerpackungslinie ist ein Druckkopf mit
Tinten-Kartuschen von HP zuständig.
Diese ermöglichen - wie auch die optional erhältlichen Funai-Kartuschen - Zeilenhöhen bis zu 12,5 Millimeter und eine
Druck-Auflösung bis zu 600 dpi. An den
Cube können bis zu zwei Druckköpfe
angeschlossen werden. Sie können dann
so kombiniert werden, dass Zeilenhöhen
bis 25 Millimeter möglich werden. Alternativ können die beiden Druckköpfe
zwei Seiten der Verpackung parallel bedrucken. Ausgerüstet mit ein oder zwei
großen Maxiline-Trident-Köpfen ließe
Bluhm Systeme GmbH
Maarweg 33
D-53619 Rheinbreitbach
Telefon: +49 (0) 2224-7708-0
Fax: +49 (0) 2224-7708-20
E-Mail: [email protected]
Web: www.bluhmsysteme.com
Auch Linx Continuous Inkjet-Drucker werden
verwendet, um auf Verpackungen aus Kunststoff die notwendigen Informationen aufzubringen. (Bluhm Systeme)
Pflanzenextrakte
Tal Offer
Komplettschutz für die Haut – von innen
Ein starker und bewährter Sonnenschutz
von innen ist jetzt in Reichweite. Grundlage hierfür ist ein neuer Tomaten- und
Rosmarinextrakt.
Die Verwendung von Sonnenschutzmitteln ist wichtig. Allerdings sind sich
immer mehr Mediziner darin einig, dass
Hautschäden effizienter durch einnehmbare Produkte von innen verhindert werden können als durch die bloße äußere
Anwendung von Cremes und Sprays.
Dies ist darauf zurückzuführen, dass der
Großteil unserer Sonnenexposition gewissermaßen «nebenbei» erfolgt: Nicht
beim beabsichtigten Sonnenbaden sind
wir der Sonne am stärksten ausgesetzt,
sondern vor allem bei alltäglichen Tätigkeiten, bei welchen wir typischerweise
keine topischen Mittel verwenden.
Versuche an Testpersonen haben gezeigt,
dass Lycopin ein leistungsfähiger, natür-
licher Inhaltsstoff ist, der die Barrierefunktion der Haut unterstützt und so vor
Hautalterung durch Sonneneinwirkung
schützt. Untersuchungen bei Lycored
haben ergeben, dass diese Wirkung deutlich verstärkt wird, wenn Lycopin mit
zwei weiteren Carotinoiden der Tomate
– Phytoen und Phytofluen – sowie mit
Carnosolsäure, dem Wirkstoff in unserem firmeneigenen Rosmarinextrakt,
kombiniert wird.
Wir haben diese synergistische Mischung aus standardisierten Tomatenund Rosmarinextrakten, spezifisch für
die Haut-Gesundheit, als Lyc-O-Derm™
auf den Markt gebracht. Lyc-O-Derm™
ist für die Nutzung in Nahrungsergänzungsmitteln geeignet und fördert die
normale Regeneration der Haut nach einer unbeabsichtigten Sonnenexposition.
Gleichzeitig wahrt es eine gesunde Haut-
struktur und einen natürlichen Hautton.
Wichtig ist auch der damit bereitgestellte Komplettschutz des Körpers, der mit
topischen Produkten nur sehr schwer zu
erreichen ist.
Lyc-O-Derm™ ist als Inhaltsstoff, als
Softgel oder als Endprodukt im Rahmen
einer Lizenzvereinbarung erhältlich.
Lyc-O-Derm™ bietet zahlreiche Aspekte, welche die Haut vor Belastungen
durch UVA- und UVB-Licht schützen: Es
unterstützt die Fähigkeit der Hautzellen,
sich auf natürliche Art vor UV-Schäden
zu schützen, trägt zu einem ausgeglichenen Collagenhaushalt bei, sowie zu einer
gesunden Struktur und einem natürlichen
Aussehen der Haut. Bei gemeinsamer
Verwendung mit topischen Produkten
bietet Lyc-O-Derm™ einen garantierten
Komplettschutz vor der Sonne – an jedem Tag und zu jeder Zeit.
Nachgewiesene Vorteile
Tests haben gezeigt, dass Lycopin aus Tomaten und Carnosolsäure aus Rosmarinextrakt synergistisch zusammenwirken und die UVB-induzierte IL-6-Sekretion in Keratinozyten hemmen. Dies fördert die dermale Barrierefunktion zum Schutz vor Hautalterung durch Sonneneinwirkung (Sharoni
Y et al., unveröffentlichte Daten). Foto: ©LycoRed
September 2015
Unternehmen, welche ein einnehmbares
Produkt für den Hautpflegemarkt anbieten möchten, sollten sicherstellen, dass
sie nur mit nachweislich wirksamen Inhaltsstoffen arbeiten. Das Vertrauen des
Verbrauchers spielt gerade bei solchen
Produkten eine besonders wichtige Rolle.
Es sollten Präparate ausgewählt werden,
deren Wirksamkeit durch hochwertige
wissenschaftliche Studien belegt ist.
Umfangreiche Laboruntersuchungen und
klinische Tests sind ein grundlegender
Bestandteil des Entwicklungsprozesses
bei Lycored. Dies ist nicht der schnellste
oder einfachste Weg, um ein Produkt
einzuführen. Wir betrachten es jedoch
als eine wichtige Voraussetzung und unsere Verpflichtung, dass für alle unsere
Produkte zuverlässige Untersuchungsergebnisse vorliegen. Die Wirksamkeit
der Extrakte in Lyc-O-Derm™ wurde
entsprechend im Rahmen umfangreicher
Forschungsarbeiten bestätigt.
Wir sind stolz, nun die jüngsten Zwischenergebnisse einer laufenden Lycored-Studie zu den Vorteilen von Lyc-ODerm™ vorstellen zu können. Die Stu-
37
V
italstoffe
Zusammensetzung des in Lyc-O-Derm™ verwendeten Tomatenextrakts für die Haut.
Foto: ©LycoRed
die wurde am Leibniz-Institut für umweltmedizinische Forschung an der
Heinrich-Heine-Universität in Düsseldorf durchgeführt.
Bei dieser placebokontrollierten Doppelblindstudie erhielten 80 Teilnehmer
eine 12-wöchige Supplementierung
mit Lyc-O-Derm™ oder einem Placebo. Da die kumulative unbeabsichtigte
Sonnenbestrahlung die größte UV-Belastung darstellt, haben wir Teilnehmer
mit hellen Hauttönen ausgewählt, die in
Deutschland oder Schottland leben. Die
Bewohner dieser Regionen sind im Jahresdurchschnitt täglich 40 Minuten lang
der Sonne ausgesetzt. Um diese Sonnenexposition widerzuspiegeln und genaue
Ergebnisse sicherzustellen, wurden die
Teilnehmer einer quantifizierten UVMenge ausgesetzt. Daraufhin wurde die
Entstehung von Sonnenbrand (Erythem)
überwacht. Die Zwischenergebnisse sind
äußerst vielversprechend. Bei den Probanden, die Lyc-O-Derm™ einnahmen,
war die Hautrötung infolge von UVStrahlung erheblich reduziert.
Die erwähnte Studie ist nur das jüngste
Glied in einer langen Reihe von Forschungsergebnissen, welche die Wirksamkeit von Lyc-O-Derm™ bestätigen.
Gemäß einer früheren von Lycored
durchgeführten klinischen Studie führt
die tägliche Supplementierung mit Tomatenextraktkapseln nicht nur zu einer
38
Reduzierung der Konzentrationen von
MMP1 mRNA (einem Marker für die
Photoalterung) bei Gesunden, sondern
auch zu einer Reduzierung der Werte
bei anderen molekularen Markern für
UV-Schäden. Ein Beispiel hierfür ist der
Marker für Hautentzündungen ICAM1
(Inter Cellular Adhesion Molecule 1).1
Aktuelle Studien haben außerdem ergeben, dass die Einnahme eines auf Tomatenextrakt basierenden und mit Phytoen
und Phytofluen angereicherten Getränks
über einen Zeitraum von 12 Wochen die
Entstehung von Erythemen, d. h. durch
Sonnenexposition hervorgerufene Hautrötungen, um 48 % reduzieren kann.2
Weiterhin wurde in Zellkulturstudien
nachgewiesen, dass in Rosmarin enthaltene Verbindungen, wie die in Lyc-ODerm™ verwendete Carnosolsäure, ein
enormes Potenzial für den Einsatz von
Nahrungsergänzungsmitteln zum Sonnenschutz aufweisen, da sie eine stark
antioxidative und entzündungshemmende Wirkung haben.3, 4, 5
Einfach und verbraucherfreundlich
Lyc-O-Derm™ folgt dem LycoredGrundsatz, dass Ernährung nicht kompliziert sein muss. Erfolgreiche Nahrungsergänzungsmittel haben alle eines
gemeinsam: eine klar definierte und doku-
mentierte Förderung des Wohlbefindens.
Das Wachstum auf dem Ernährungsmarkt
hat zahlreiche neue Geschäftschancen
eröffnet. Gleichzeitig aber ist der Markt
hierdurch komplexer als je zuvor. Verbraucher werden mit Empfehlungen für
eine richtige Ernährungsweise konfrontiert, so dass es für sie schwierig ist, den
Überblick zu behalten. Sie suchen nach
klaren und verständlichen Lösungen, die
ihnen dabei helfen, gesund zu bleiben.
Die Auswahl eines Inhaltsstoffs wie LycO-Derm™ mit einem genau definierten
Vorteil zur Verwendung in Ihrem Produkt
ist ein wichtiger Faktor, um diese Anforderung zu erfüllen.
Ausgehend von den bislang durchgeführten klinischen Studien, einschließlich der jüngsten Studienergebnisse aus
Deutschland, können wir die wichtigsten
Vorteile von Lyc-O-Derm™ wie folgt
zusammenfassen:
 Lyc-O-Derm™ schützt die Haut vor
von der Sonne verursachten DNASchäden. Durch die Wirkung von
innen nach außen wird der gesamte
Körper geschützt.
 Lyc-O-Derm™ schützt die Haut vor
Rötungen durch Sonnenbrand, die
hierdurch stark reduziert werden.
 Lyc-O-Derm™ bewahrt die Struktur,
Dichte und Dicke der Haut, wodurch
ein jugendlicheres Aussehen erreicht
wird.
Lyc-O-Derm™ ist Teil der von Lycored
hergestellten Reihe an Inhaltsstoffen für
die Nahrungsmittelergänzung, unseren
sogenannten Car–O–Blends™. Diese
neue Generation multiaktiver Pflanzenmischungen kombiniert die Carotinoide der Tomate mit Vitaminen und
standardisierten Wirkstoffen aus anderen pflanzlichen Quellen. Zum Car–O–
Blends™-Sortiment zählen auch folgende Produkte:
 Lyc-O-Fem™ – unterstützt die Knochengesundheit und Vasomotorenfunktion während der Menopause
 Lyc-O-Pro™ – trägt zur Gesundheit
und Funktion der Prostata bei
Kollagen-Peptide
für einen gesunden Lifestyle
 Cardi-O-Mato™ – unterstützt die Gesundheit von Herz und Kreislauf
und hilft Gesunden dabei, den Blutdruck im normalen Bereich zu halten
Die Bausteine für die Gesundheit
von Knochen und Gelenken
 Lyc-O-Vision™ – unterstützt die Gesundheit der Augen während des
natürlichen Alterungsprozesses
Mobilität
Alle diese Produkte basieren auf unserem Hauptinhaltsstoff Lyc-O-Mato™.
Dieser patentierte Tomatenextrakt ist reich an Lycopin und anderen pflanzlichen Nährstoffen, deren Konzentrationen je nach angestrebtem Gesundheitseffekt optimiert werden. Zu diesen pflanzlichen Nährstoffen gehören
Phytoen, Phytofluen, Betacarotin, Tocopherole und Phytosterole.
Beweglichkeit der
Gelenke
Peptide
höchster
Qualität
Über Lycored
Lycored wurde 1995 gegründet und ist ein weltweit führendes Unternehmen im Bereich der Extraktion natürlicher Nährstoffe, insbesondere von
Carotinoiden und Carotinoidmischungen.
Starke
Knochen
Wissenschaftlich
nachgewiesen
Weitere Informationen:
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www.lycored.com/heartandsoil
Peptan, mit seinem anerkannten,
wissenschaftlich fundierten
Gesundheitsnutzen und einer
umfassenden Bandbreite an
Produktoptionen, ist die neue Lösung
für “gesundes Altern”.
Geruchlos, geschmacksneutral und
farblos ist es der ideale Inhaltsstoff für
innovative Produkte für die Gesundheit
von Knochen und Gelenken.
Peptan wird von Rousselot,
einem Weltmarktführer
für Kollagen-Peptide,
hergestellt.
Autorin:
Dr. Tal Offer
Produktmanagerin Nahrungsergänzungsmitteltechnologien
Literatur
1) Krutmann, J., Assessment of the efficacy of two different, antioxidantbased micronutrients for photoprotection of human skin with special
emphasis on molecular markers of UVA damage: A placebo controlled,
double blind, cross-over study. Lycored-Studie 2869, 2010. Durchgeführt von Krutman et al. an der Universität Düsseldorf.
2) Aust, O., et al., Supplementation with tomato-based products increases
lycopene, phytofluene, and phytoene levels in human serum and protects against UV-light-induced erythema. Int J Vitam Nutr Res, 2005.
75(1):
S. 54 – 60.
3) Park, M., et al., Carnosic acid, a phenolic diterpene from rosemary,
prevents UV-induced expression of matrix metalloproteinases in human
skin fibroblasts and keratinocytes. Experimental dermatology, 2013.
22(5): S. 336 – 41.
4) Offord, E.A., et al., Photoprotective potential of lycopene, beta-carotene, vitamin E, vitamin C and carnosic acid in UVA-irradiated human
skin fibroblasts. Free Radic Biol Med, 2002. 32(12): S. 1293 – 303.
5) Mengoni, E.S., et al., Suppression of COX-2, IL-1beta and TNF-alpha
expression and leukocyte infiltration in inflamed skin by bioactive compounds from Rosmarinus officinalis L. Fitoterapia
September 2015
Besuchen
Sie uns auf
PeptanbyRousselot
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Hier sehen Sie
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Improvement
by nature
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V
italstoffe
Christoph Conrad
Astaxanthin
Natürliches Antioxidans zur Revitalisierung der Haut auf zellulärer Ebene
Astaxanthin zählt zu den Carotinoiden,
der großen Gruppe der natürlichen Farbstoffe, und gilt als das stärkste bisher
bekannte Antioxidans. Es bekämpft laut
Studien freie Radikale 5-fach besser als
Betacarotin und 6.000-fach besser als
Vitamin C.
Natürliches Astaxanthin wird von der
Mikroalge Haematococcus pluvialis
gebildet. Diese Süßwasseralge besitzt
normalerweise eine grüne Farbe, wenn
sich jedoch ihre Lebensbedingungen
verschlechtern und sie Stress ausgesetzt
wird, z. B. durch Nährstoffmangel oder
zu starke Sonneneinstrahlung, bekommt
sie eine tiefrote Färbung. Dieses intensive Rot ist zurückzuführen auf das
Astaxanthin, welches die Alge zu Ihrem
eigenen Schutz bildet. Es verhindert UVSchäden der Algenzellen und schützt sie
vor freien Radikalen, so lange, bis sich
die Umweltbedingungen wieder gebessert haben.
Um Astaxanthin als Rohstoff zu gewinnen, gibt es drei grundlegende Verfahren: Es kann synthetisch hergestellt, mit
Hilfe von Hefepilzen gezüchtet oder es
können Haematococcus-Algenzuchten
verwendet werden. Für die Verwendung
in Nahrungsergänzungsmitteln ist in
Europa nur Astaxanthin aus natürlicher
Quelle zugelassen.
Aufgrund der Tatsache, dass Astaxanthin
als Antioxidans in Zellen des gesamten
Körpers eingebaut werden kann, sind
seine positiven Effekte sehr umfangreich: So unterstützt es unter anderem
die Herz-Kreislauf-Gesundheit, indem es
die Elastizität der Arterienwände erhöht
und das Arteriosklerose-Risiko mindert.
Sportler wissen außerdem die ausdauersteigernden und muskelstärkenden Effekte des Astaxanthins zu schätzen. Eine
weitere Eigenschaft des Astaxanthins ist
aber vor allem in den Sommermonaten
sehr interessant: Es erhöht den natürlichen UV-Schutz der Haut und vermindert die ungewollten Folgen zu starker
Sonneneinstrahlung.
Astaxanthin als effektiver
Hautschutz
Die Haut ist das größte Organ des
menschlichen Körpers, und ihre Gesundheit ist für unser Überleben von entscheidender Bedeutung. Sie bildet die erste
Abwehrschicht und spielt eine wichtige
Rolle beim Ablauf lebenswichtiger Prozesse im Körper. Das äußere Erscheinungsbild wird gern als Spiegel der inneren Gesundheit und Vitalität gesehen.
Generell ist der menschliche Körper ständig oxidativen Belastungen durch innere
Abb. 1 Erhebliche Reduzierung der Faltentiefe nach der Verwendung von Astaxanthin.
Foto: ©Autor
40
und äußere Faktoren ausgesetzt, wie z. B.
schlechter Ernährung, metabolischen
Nebenprodukten und verschiedenen
Umweltfaktoren, wie Luftverschmutzung und UV-Strahlung. Gesunde Haut
muss vor diesen Stressoren geschützt
werden, denn oxidative Belastung stimuliert die Produktion hochgradig reaktiver
Moleküle, „freie Radikale” genannt, die
einen kettenreaktionsartigen Angriff auf
andere Zellen auslösen. Dieser Prozess
kann lebenswichtige Zellkomponenten
und -funktionen ernsthaft schädigen und
dabei zur Denaturierung von Proteinen,
zu DNA-Schäden und sogar zum Zelltod
führen. Schäden durch freie Radikale
gelten als einer der Hauptgründe für vorzeitige Hautalterung, da unsere Haut für
oxidativen Stress besonders anfällig ist.
Zu den auch optisch leicht zu erkennenden Folgen gehören z. B. feine Linien,
Falten, Rauigkeit, Elastizitätsverlust und
Hautschlaffheit. Um den Alterungsprozess zu verlangsamen und die sichtbaren Anzeichen zu reduzieren, erfolgt ein
Entgegenwirken optimalerweise auf zellulärer Ebene.
Wie bereits erwähnt, gilt Astaxanthin
als stärkstes der Wissenschaft bekanntes
Antioxidans. Im Zuge zahlreicher Studien wurde deutlich, dass es sowohl Gesundheit als auch Erscheinungsbild der
Haut insgesamt verbessert, indem es die
Hautfeuchtigkeit und Elastizität steigert
und die Faltenbildung verringert.
In einer Placebo-kontrollierten Einfachblind-Studie untersuchten Yamashita et
al. (2006) die Wirkung von Astaxanthin
auf die Haut weiblicher Probandinnen,
deren Ernährung über einen Zeitraum
von 6 Wochen mit 4 mg Astaxanthin pro
Tag ergänzt wurde. Als Ergebnis zeigte
sich eine wesentliche Verbesserung der
Feuchtigkeit und Elastizität der Haut.
Auch in einer weiteren Studie von Tominaga et al. (2012) wurde die Wirkung
von Astaxanthin auf Faltenreduzierung
und Hautelastizität untersucht. 28 weibliche Versuchspersonen wurden über
Pflanzenwirkstoffe
8 Wochen lang mit Astaxanthin behandelt, sowohl oral als auch topisch. Die
Ergebnisse bestätigten eine signifikante
Reduzierung der Faltentiefe der Probandinnen (Abb. 1).
Bereits nach der 4. Woche war überdies
eine gesteigerte Hautelastizität nachweisbar (Abb. 2).
Wirkungsweise des
Astaxanthins
Die Zusammensetzung der Haut ist äußerst komplex; sie besteht aus mehreren Schichten, von denen jede einzelne
spezielle Funktionen erfüllt. Dennoch
werden Hautprobleme auch heute noch
hauptsächlich topisch, also rein äußerlich
behandelt. Dabei wirken Stoffe, die auf
die Hautoberfläche aufgebracht werden,
hauptsächlich auf die Epidermis und sind
in ihrer Fähigkeit, in tiefere Hautschichten einzudringen, eingeschränkt.
Astaxanthin hingegen kann bei oraler
Aufnahme die Gesundheit der Haut auch
von innen unterstützen, da es die empfindlichen unteren Schichten der Haut
vor freien Radikalen und ihrer schädlichen Wirkung schützt. Es besitzt eine
spezielle Struktur, die es dem Astaxanthin-Molekül ermöglicht, die Zellmembran komplett zu durchspannen und so im
Gegensatz zu anderen Antioxidantien sowohl intra- als auch extrazellulär zu wirken (Abb. 3). Dies ist ein wesentlicher
Aspekt der Anti-Aging-Wirkung des natürlichen Astaxanthins: Der Schutz vor
freien Radikalen erstreckt sich somit auf
Abb. 2 Erhebliche Verbesserung der Hautelastizität nach 4 Wochen Nahrungsergänzung durch
Astaxanthin. Foto: ©Autor
alle Hautschichten, von der Epidermis bis
zu den empfindlicheren tiefen Schichten,
in welchen die Neubildung der Hautzellen stattfindet. Diese außergewöhnliche
Schutzwirkung ist wissenschaftlich vielfach belegt. Camera et al. (2009) testeten die photoprotektive Wirkung von
Astaxanthin vor UVA-bedingtem Oxidationsstress in menschlichen dermalen
Fibroblasten. Zusätzlich wurden auch
andere Antioxidantien, wie Betacarotin
und Canthaxanthin, untersucht. Im Rahmen der Studie wurden die Fibroblasten moderaten UVA-Dosen ausgesetzt,
entsprechend einer Sonneneinstrahlung
von ca. 1 – 2 Stunden. Es wurde deutlich,
dass Astaxanthin eine erheblich bessere
photoprotektive Wirkung aufwies als die
übrigen Antioxidantien und den UV-induzierten Schädigungen effektiv entgegenwirkte. Unterstützt werden diese Ergebnisse durch eine weitere Studie von
Tominaga et al. (2009), in deren Rahmen
die Fähigkeit des Astaxanthins untersucht wurde, die Hautgesundheit und das
Erscheinungsbild der unterschiedlichen
Hautschichten zu fördern. Auch hier
konnte sich das Astaxanthin positiv von
anderen Antioxidantien abheben: Kein
anderes bot vergleichbaren effektiven
Zellschutz und bewahrte zusätzlich die
Fähigkeit der betroffenen Zellen zur Collagenproduktion. Aus diesen Gründen
wird Astaxanthin mittlerweile als essentielles Anti-Aging-Molekül betrachtet.
Natürliches Astaxanthin
höchster Qualität
Abb. 3 Astaxanthin-Ausrichtung in der Zellmembran der Doppellipidschicht. Foto: ©Autor
September 2015
Mittlerweile wurden weltweit mehr als
400 Studien zu Astaxanthin veröffentlicht, ein Großteil davon unter Verwendung der Astaxanthin-Biomasse des
Unternehmens AstaReal®. AstaReal® mit
Sitz in Schweden ist einer der größten
Produzenten natürlichen Astaxanthins
weltweit und verwendet zur Herstellung seiner Rohstoffe ein einzigartiges
41
V
italstoffe
Verfahren. Hierbei werden die Algen
von der Zucht bis zur Ernte in einem
vollständig geschlossenen System gehalten, in welchem sich alle Parameter
wie Lichteinfall, Nährstoffangebot, Wasserqualität etc. genau kontrollieren und
steuern lassen. Verunreinigungen und
Kontaminationen werden somit praktisch ausgeschlossen, und es lassen sich
die größtmöglichen Astaxanthinkonzentrationen bereits in der Algenrohmasse
erreichen.
Über AstaReal®
AstaReal® produziert bereits seit über
20 Jahren natürliches Astaxanthin und
wurde von Wissenschaftlern der Universität von Uppsala gegründet, eine der ältesten und angesehensten Universitäten
weltweit. Dort begann Dr. Åke Lignell
mit seinem Team im Jahre 1988 seine
richtungsweisende Forschungsarbeit an
natürlichem Astaxanthin. In den frühen
90ern wurden in Zusammenarbeit mit
Professoren aus der ganzen Welt die ersten klinischen Tests an Menschen durchgeführt, um die gesundheitlichen Nutzen
des Astaxanthins zu ergründen. Hierbei
entdeckte man den bemerkenswerten
antioxidativen Effekt des Carotinoids.
Kurz darauf, im Jahre 1995, präsentierte
AstaReal® das weltweit erste Nahrungsergänzungsmittel auf der Basis natürlichen Astaxanthins. Mittlerweile bietet
AstaReal® eine Vielzahl an Qualitäten
für unterschiedliche Darreichungsformen an. Hierzu zählen sowohl eine ölige Suspension, wasserlösliche Beadlets,
als auch die reine Biomasse aus den getrockneten und zermahlenen Algen.
Bei Interesse an natürlichem Astaxanthin von AstaReal® sowie Fragen zu den
verfügbaren Rohstoffarten wenden Sie
sich bitte an HARKE Pharma. Bereits
seit über 8 Jahren ist HARKE Pharma
der exklusive Partner von AstaReal® in
42
Deutschland und Österreich und bietet
Ihnen nicht nur sämtliche verfügbaren Rohstoffqualitäten von AstaReal®,
sondern entwickelt auch mit Ihnen zusammen Ihr individuelles AstaxanthinProdukt, ob als Monopräparat oder in
Kombination mit weiteren funktionellen
Inhaltsstoffen in Kapseln oder Sachets.
HARKE Pharma blickt mittlerweile
auf 20 Jahre Erfahrung im Nahrungsergänzungsmittel-Bereich zurück und
verfügt nicht nur über eine Vielzahl an
natürlichen und hochwertigen Rohstoffen, sondern entwirft auf Wunsch auch
Ihre optimale Formulierung und Darreichungsform und stellt Ihnen diese als
Bulk oder verkaufsfertig verpackt zur
Verfügung.
Literatur
Camera, E., Mastrofrancesco, A.,
Fabbri, C., Daubrawa, F., Picardo, M.,
Sies, H. and Stahl, W. (2009), Astaxanthin, canthaxanthin and β-carotene
differently affect UVA-induced oxidative
damage and expression of oxidative
stress-responsive enzymes. Experimental Dermatology, 18: 222 – 231. doi:
10.1111/j.1600-0625.2008.00790.x
Tominaga K, Hongo N, Karato M,
Yamashita E (2012), Cosmetic benefits
of astaxanthin on humans subjects. Acta
Biochim Pol. 2012;59(1):43 – 7. Epub
2012 Mar 17.
Kumi Tominaga, Nobuko Hongo, Mariko Karato, Eiji Yamashita (2009), Protective Effects of Astaxanthin Against
Singlet Oxygen Induced Damage in
Human Dermal Fibroblasts In-vitro.
Life Science Division, Fuji Chemical
Industry Co. Ltd., Translated from Food
Style21 Vol. 13 No. 1/2009 p84 – 86
Report on Physiologically Functional
Foods
Autor:
Christoph Conrad ist Diplom-Biologe
und arbeitet bei der HARKE Pharma
GmbH als Sales Manager im Team Nutrition. Er unterstützt Kunden bei der
Konzeption und Umsetzung ihrer individuellen Nahrungsergänzungsprodukte
hinsichtlich geeigneter natürlicher Zutaten sowie der optimalen Darreichungsform. Dabei hat er sich besonders auf
Astaxanthin und seine vielfältigen gesundheitlichen Nutzen spezialisiert und
ist kompetenter Ansprechpartner bezüglich möglicher Einsatzgebiete und verfügbarer Rohstoffqualitäten.
Yamashita et al. (2006), The Effects
of a Dietary Supplement Containing
Astaxanthin on Skin Condition. Food
Style 21
HARKE Pharma GmbH
Christoph Conrad
[email protected]
www.harke.com
Zöliakie
Arsen belastet häufig Reis und Reisprodukte
DGVS: Speiseplan bei Zöliakie variieren
Patienten, die etwa aufgrund einer Zöliakie oder einer anderen Erkrankung auf
Weizen, Roggen und Gerste verzichten,
sollten ihren Speiseplan nicht allein
auf der Basis von Reis gestalten. Dies
empfiehlt die Deutsche Gesellschaft für
Gastroenterologie, Verdauungs- und
Stoffwechselkrankheiten (DGVS) angesichts hoher Arsenwerte in Reis. Das
hochgradig giftige Halbmetall Arsen
gilt als krebsauslösend und kann bereits in geringen Mengen zu anderen
gesundheitlichen
Beeinträchtigungen
und Schädigungen führen. Die DGVS rät
zu abwechslungsreichen Beilagen – dazu
gehören neben Reis zum Beispiel Mais,
Hirse, Buchweizen, Kartoffeln, Quinoa
oder Amaranth.
Kürzlich berichtete das Bundesinstitut
für Risikobewertung (BfR) über die Belastung von Reis mit Arsenverbindungen. Demnach könne Reis ernährungsabhängig „erheblich zur Gesamtaufnahme
anorganischer Arsenverbindungen beitragen“. „Es ist wahrscheinlich, dass
Menschen, die Arsen-belasteten Reis
regelmäßig als Grundnahrungsmittel
essen, ein erhöhtes Risiko für bestimmte Krebserkrankungen, wie etwa Lungenkrebs, haben“, sagt DGVS-Sprecher
Professor Dr. med. Christian Trautwein
von der Uniklinik RWTH Aachen.
In Deutschland betreffe dies möglicherweise Patienten, die aufgrund einer Zöliakie, einer Weizenallergie oder Weizensensitivität die üblichen Getreidesorten
wie Weizen, Gerste oder Roggen nicht
essen dürfen. Statt die glutenfreie Diät
vornehmlich auf Reis auszurichten, empfiehlt die DGVS den Speiseplan zu variieren. Glücklicherweise gebe es jede Menge
Alternativen wie etwa Kartoffeln, Mais,
Hirse, Buchweizen, Quinoa, Amaranth
oder auch Kichererbsen, so Trautwein.
Reis könne – in Maßen konsumiert – Bestandteil einer ausgewogenen Ernährung
bleiben, sollte jedoch nicht die alleinige
Basis einer Diät sein.
Wer gerne Reis isst, sollte sich – soweit
möglich – mit Testberichten auf dem
Laufenden halten und auf wenig belas-
September 2015
tete Produkte zurückgreifen. Denn der
Arsengehalt ist sowohl von der Reissorte
als auch vom Anbaugebiet abhängig und
schwankt stark zwischen den einzelnen
Produkten. Zudem sollten Eltern darauf
achten, dass ihre Kinder Reisprodukte
wie Reiswaffeln, -flocken oder -milch
nur in Maßen zu sich nehmen. „Ausgerechnet in diesen Produkten kommen
besonders hohe Konzentrationen von
anorganischen Arsenverbindungen vor“,
so Trautwein. Aufgrund ihres geringen
Körpergewichts ist die Belastung für
Kinder schon bei der Aufnahme kleinerer Mengen vergleichsweise hoch. Außerdem empfehlen die Experten den Reis
so zuzubereiten, dass das Kochwasser
anschließend weggegossen wird. „Die
Arsenverbindungen gehen auch in die
Flüssigkeit über, in der der Reis gekocht
wird“, erklärt Trautwein. „Bei Milchreis
oder Risottogerichten bleiben diese im
Topf“.
Literatur:
DGVS-Leitlinie zur Zöliakie, Weizenallergie und Weizensensitivität:
http://www.dgvs.de/leitlinien/zoeliakie/
Pressekontakt für Rückfragen:
DGVS Pressestelle
Anna Julia Voormann
Irina Lorenz-Meyer
Postfach 30 11 20
70451 Stuttgart
Tel.: 0711 8931-552/-642
The European Scientific and Legislative Expertise
Online
Evidence of Succes in Nutrition & Health
Nahrungsergänzungsmittel
Sport Food
Dietätische
Lebensmittel
Angereicherte
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WIRKSAMKEIT und SICHERHEIT
Nutraveris ist das führende europäische Beratungsunternehmen für wissenschaftliche &
rechtliche Fragen im Bereich Ernährung und Gesundheit. Es ist unser Auftrag, erfolgreiche
Geschäftsstrategien für gesunde Lebensmittelprodukte mit wissenschaftlichen und
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43
V
italstoffe
Udi Alroy
Wirksame Strategien gegen Unfruchtbarkeit
Männliche Infertilität macht die Hälfte der Gleichung aus
Das Problem der Unfruchtbarkeit ist
eine Gleichung mit zwei Variablen, doch
die meisten Ansätze zur Lösung des Infertilitätsproblems konzentrieren sich
auf Frauen. Jüngste Statistiken deuten
nicht nur darauf hin, dass der werdende Vater eine wichtige Rolle im Prozess
des Schwangerwerdens spielt, sondern
dass er einen gleichermaßen wichtigen
Faktor darstellt. Selbst heute zielen die
modernsten Fruchtbarkeitsstrategien auf
Frauen ab. Die neue Lösung für das Problem der Infertilität, Fruitful App, korrigiert dieses falsche Paradigma und stellt
Paare in den Fokus. Sein Instrumentarium zur Unterstützung der Empfängnis
soll Männer und Frauen auf dem Weg
zur sicheren und natürlichen Schwangerschaft in gleicher Weise ansprechen,
einzeln und als Einheit.
Foto: ©Fruitful
44
Die US-amerikanische Fertilitätsstatistik für Männer besagt:
 Prozentual gesehen liegt die Verantwortlichkeit für die Unfruchtbarkeit
bei Männern und Frauen gleich hoch:
40 % bei den Männern, 40 % bei den
Frauen und 20 % der Infertilitätsfälle gehen auf unbekannte Ursachen
zurück.
 Das heißt, 4 von 10 Unfruchtbarkeitsproblemen stehen im Zusammenhang
mit Problemen der Männer.
 Die 5 häufigsten Risikofaktoren, die
die männliche Fruchtbarkeit betreffen, sind: Übergewicht/Fettleibigkeit,
Diabetes, Alkoholkonsum, Alter und
Rauchen.
Foto: ©Fruitful
Es gibt sowohl bekannte als auch unbekannte Ursachen für männliche Infertilität – Krankheiten, Verletzungen, chronische Gesundheitsprobleme und Wahl der
Lebensführung. Männliche Unfruchtbarkeit ist meist auf zu langsame Spermaproduktion, missgebildete oder immotile
Spermien oder auf Blockaden zurückzuführen, welche die Abgabe von Spermien
verhindern. Demographisch ist die Spermiendichte in den vergangenen 50 Jahren um 40 % zurückgegangen. Rauchen
verursacht DNA-Schäden an den Spermien. Ein Aufgeben des Rauchens kann
die Spermaqualität verbessern.
Die Produktion neuen Spermas dauert
drei Monate, und das Fruitful-Präparat
für Männer kann diesen Prozess unterstützen, wenn die Empfehlungen der Anleitung befolgt werden.
Fruchtbarkeit
Foto: ©Fruitful
„Die Stärkung der Fertilität bei Männern über 35 Jahre kann durch häufigere
sportliche Betätigung von mindestens
2 – 3 Mal wöchentlich, durch Einschränkung des Alkoholkonsums, Beendigung
des Rauchens und Einhaltung einer gesunden Ernährungsweise gefördert werden“, erklärt Sharon Shmueli, GF, Fruitful Family Practitioner. „Die tägliche
Einnahme des Präparates „Fruitful for
Him“ kann die Chancen eines Paare auf
Empfängnis steigern. Dieses gänzlich
natürliche Erzeugnis kann den Schutz
der Spermien und die Verbesserung ihrer
Parameter unterstützen.“
Fruitful Way bietet ein neues, natürliches
Fertilitätsinstrumentarium für Paare,
die versuchen, Eltern zu werden. Es
umfasst ein einzigartiges, wissenschaftlich gestütztes Produkt für ihn und für
sie in Kombination mit einer modernen
Fruchtbarkeits-App, die dafür sorgt, dass
Foto: © JackF; Fotolia.com
die beiden künftigen Elternteile täglich
die Präparate einnehmen und das Fertilitätsprogramm sorgfältig befolgen.
„Eines der wichtigsten Merkmale der
Fruitful App ist, dass der werdende Vater in alle Aspekte des Fertilitätsprozesses eingebunden ist und dadurch zum
gleichberechtigten Partner auf diesem
Weg wird“, bemerkt Udi Alroy, CEO
und Gründer von Fruitful Way.
„Diese Bindung ist für den Fertilitätserfolg in zweierlei Hinsicht wichtig: Sie
lässt die werdende Mutter spüren, dass
sie für diese Mission einen echten Partner hat, und sie betont in hohem Maße
die männliche Schlüsselrolle auf dem
Weg zur Schwangerschaft.“
Das Präparat Fruitful for Him ist eine
gezielt wirkende Formel, die speziell
auf die Schlüsselfaktoren ausgerichtet
ist, die die Fruchtbarkeit des Mannes beeinflussen. Dazu zählen Spermienzahl,
Spermienmotilität
(„Schwimmfähigkeit“) und Spermienmorphologie (Form
und Größe). Fruitful for Him enthält
natürliches Vitamin E, L-Carnitin und
Selen, das nachweislich spermiengefährdenden Reaktiven Sauerstoffspezies
(ROS) in der Samenflüssigkeit entgegenwirkt. Diese Präparat-Triade schützt
die Testikel vor Belastungen von außen,
schafft damit ein besseres Umfeld für die
Spermienentwicklung und fördert die
Spermiengesundheit. Fruitful for Him
enthält Zink, ein für die gesunde Spermienproduktion wesentliches Mineral.
„Die meisten Paare, die versuchen, Eltern zu werden, sind älter als 30 und sind
sich der Risikofaktoren der männlichen
Fertilität nicht bewusst“, führt Shmu-
eli an. „Wird die Rolle des Mannes ignoriert, können sich die Chancen eines
Paares auf eine Empfängnis verringern.
Fruitful kann Paaren helfen, dass die ersehnte Schwangerschaft Realität wird.
Dazu bietet es ein umfangreiches Programm, das sowohl den Mann als auch
die Frau anspricht und auf ihre spezifischen Gewohnheiten, ihren Lebensstil
und die Risikofaktoren abzielt.“
Fruitful: Die Lösung für das
paarorientierte Fruchtbarkeitsmanagement
Fruitful ist ein personalisiertes, wissenschaftlich entwickeltes Fruchtbarkeitsinstrumentarium für Sie und Ihn,
das Paaren hilft, ihre Chancen auf eine
Schwangerschaft zu optimieren. Es ist
die erste Lösung, die eine umfassende
Handy-App mit einer einfachen, bewährten Nahrungsergänzungskur verbindet, welche gemeinsam sowohl auf
die männliche als auch auf die weibliche
Fruchtbarkeit ausgerichtet sind.
Einfach in der Handhabung und mit
einem breiten Funktionsspektrum der
Fruchtbarkeits-App liefert Fruitful beiden Partnern eine individuelle Fruchtbarkeitskennzahl, die sich mithilfe des
patentrechtlich geschützten Fruchtbarkeitsalgorithmus‘ von Fruitful aus
den persönlichen Merkmalen und dem
Lebensstil errechnen lässt. Die Fruchtbarkeitskennzahl bestimmt das ideale
persönliche Ergänzungspräparat sowie
die Dosis für jeden Partner. Zur Förderung echter Synergie bei der „Mission
V
italstoffe
Partner gemeinsam gestärkt werden soll.
Für Sie spielt Fruitful Couple eine wichtige Rolle bei den Nerven- und Immunzellen; es ist entscheidend für die Embryonalentwicklung – insbesondere für
Gehirn, Augen, Nervensystem und Immunsystem. Fruitful Couple besitzt auch
ein entzündungshemmendes Wirkspektrum, das die Fruchtbarkeit und eine gesunde Schwangerschaft fördert. Für Ihn
enthält Fruitful Couple Ingredienzen, die
für die Spermaproduktion erforderlich
sind, wobei der entzündungshemmende Wirkstoff ein gesundes, ausgewogenes Immunsystem unterstützt. Fruitful
Couple fördert eine hohe Spermienqualität (Anzahl, Motilität und Morphologie)
sowie die Entwicklung der Spermazellmembran.
Foto: ©Fruitful
liche Fruchtbarkeit zu verstärken, als
auch durch lebenswichtige Vitamine, wie
natürliches Vitamin E, Vitamin A, Folsäure, Vitamin D, Vitamin B6 und Vitamin B12 für die allgemeine Gesundheit
vor der Empfängnis. Darüber hinaus
enthält die Rezeptur von Fruitful for Her
Eisen, Jod, Selen und antioxidatives NAcetyl-L-Cystein, um leere Speicher im
Körper aufzufüllen und ein gesundes
Fortpflanzungssystem zu fördern.
Fruitful for Her: Auf ihre physischen
und persönlichen Bedürfnisse zugeschnitten
Fruitful Couple: Ein gemeinsames
Präparat für gemeinsame Gesundheits- und Fruchtbarkeitsziele
Fruitful for Her unterstützt das Paar mit
Kinderwunsch umfassend durch ausgewogenen Vitamine und Mineralien. Es
zeichnet sich sowohl durch essentielle
Spurenelemente aus, die helfen, die weib-
Das Präparat Fruitful Couple fördert
die reproduktive Harmonie eines Paares durch Omega-3-Fettsäuren und ein
hohes Verhältnis von EPA zu DHA, wodurch das Fruchtbarkeitspotential der
Foto: ©Fruitful
Schwangerschaft“ bietet Fruitful auch
Präparate, die von beiden Partnern eingenommen werden können, und die so
die gemeinsamen, fruchtbarkeitsbezogenen Maßnahmen unterstützen.
Neben Fruitful for Him, dessen einzigartige Wirkweise bei der Unterstützung
der männlichen Fertilität bereits ausführlich beschrieben wurde, bietet Fruitful
Way darüber hinaus das folgende Produktspektrum an:
46
Fruitful Way: Die App zur Förderung
der Zusammenarbeit von Paaren bei
der Empfängnis
Die Fruitful Way App gibt einem Paar
die Möglichkeit zusammenzuarbeiten,
die Ovulationszyklen zu verfolgen und
sein Fruchtbarkeitsfenster zu bestimmen. Die Erinnerungs-, Status- und Sharing-Funktionen helfen dem Paar, sich
aufeinander zu verlassen, ihre Beziehung
zu stärken und den Stress während des
gesamten Prozesses zu minimieren. Die
App bietet den Partnern personalisiertes
Fruchtbarkeitsmanagement in einem privaten und sicheren Umfeld.
Das wirklich einzigartige Leistungsversprechen von Fruitful hilft Paaren erfolgreich, Hand in Hand die Reise zur Elternschaft anzutreten.
Autor:
Udi Alroy
CEO von Fruitful, Israel
Fruchtbarkeit
Unfruchtbarkeit, Impotenz, Damenbart und Akne
Die dunklen Seiten der Anabolika
Testosteron und seine Abkömmlinge, die
anabolen androgenen Steroide (AAS),
fördern nicht nur den Aufbau der Muskeln, sondern angeblich auch die sexuelle Leistungsfähigkeit von Männern und
Frauen. Das jedenfalls versprechen viele
Anbieter von Anabolika im Internet. Sie
verschweigen dabei, dass Anabolika negative Auswirkungen auf Potenz und Sexualleben haben können. Auch die Hoffnung auf einen schöneren Körper kann
schnell enttäuscht werden, wenn sich
unter hohen Dosierungen gefährliche
Nebenwirkungen entwickeln, warnen
Experten der Deutschen Gesellschaft
für Endokrinologie (DGE) im European
Journal of Endocrinology.
Testosteron wird natürlicherweise im
Hoden gebildet und fördert nicht nur
die Bildung der Spermien, sondern ist
auch für die Ausbildung und Erhaltung
des männlichen Körpers verantwortlich.
Wird das Hormon oder eine seiner Varianten von außen zugeführt, kann dies
schnell die gegenteilige Wirkung haben.
„Ab einer gewissen Dosis wird die Spermienbildung so weit gedrosselt, dass die
Männer unfruchtbar werden“, erklärt
Professor Dr. med. Dr. h. c. Eberhard
Nieschlag. „Testosteron ist deshalb sogar als Verhütungsmittel für den Mann
in der Diskussion“, fügt der ehemalige
Direktor des heutigen Centrums für Reproduktionsmedizin und Andrologie am
Universitätsklinikum Münster hinzu, der
als Spezialist im Einsatz von Testosteron
bei Erkrankungen mit Unterfunktion der
Hoden gilt.
Einen chronischen Missbrauch des Hormons kann der international renommierte Experte manchmal an der Größe der
Hoden erkennen. „Da 95 Prozent des
Hodens aus den Samenkanälchen bestehen, tritt mit dem Mangel an Spermien
auch ein Schrumpfungsprozess der Hoden ein“, erklärt Professor Nieschlag.
Betroffen sind aber nicht nur die Hoden.
Bei einigen Anabolika-Anwendern komme es auch zu einem Verlust von Libido
und Erektionsfähigkeit. Der Endokrinologe erklärt dies mit der Verstoffwechse-
September 2015
lung einiger Anabolika zu Östrogenen.
Ein Überschuss dieser weiblichen Hormone kann dazu führen, dass nicht nur
die Muskeln wachsen, sondern sich auch
eine weibliche Brust (Gynäkomastie genannt) bildet.
Auch bei Frauen ist die regelmäßige
Einnahme von muskelfördernden AAS
häufig mit Störungen der Fruchtbarkeit verbunden. „Zyklusstörungen oder
ein längeres Ausbleiben der Menstruation sind eine häufige Folge des Anabolikakonsums“, berichtet Dr. med.
Elena Vorona vom Zentrum für Endokrinologie, Diabetologie und Rheumatologie in Dortmund. Starke sportliche Aktivität, aber auch Essstörungen können die
Fruchtbarkeit weiter beeinträchtigen, erklärt die Mitautorin des Fachartikels. Der
Einfluss der einzelnen Faktoren sei für
Reproduktionsmediziner häufig schwer
voneinander zu trennen. Auffällig sei
aber, dass sportliche Frauen mit Anabolikamissbrauch oft die geringsten Chancen
auf eine Schwangerschaft haben.
Äußerst störend sind für viele Frauen
auch die Auswirkungen von Anabolika
auf die Haut. Die vermehrte Talgproduktion führt zu einer fettigen Haut,
die zur Akne neigt. Viele Frauen leiden
auch darunter, dass Anabolika Bartwuchs fördern. Gleichzeitig komme es
zum vermehrten Ausfall der Haupthaare.
Auch eine Verkleinerung der Brüste könne das Selbstbild vieler Frauen stören.
Die meisten dieser Wirkungen bilden
sich nach dem Absetzen der Hormone
zurück, erklärt die Expertin. Ein Tieferwerden der Stimme, das auf einer Vergrößerung des Kehlkopfs beruht, bleibe
allerdings bestehen.
Andere Risiken, die Androgenen häufig
nachgesagt werden, haben sich in Studien nicht bestätigt. Die Anabolika führten
weder zur Vergrößerung der Prostata,
noch kommt es hier häufiger zum Auftreten neuer Krebserkrankungen. Auch bei
Frauen, welche Androgene zum Doping
zugeführt haben, gebe es keinen Hinweis
auf ein erhöhtes Brustkrebsrisiko. Es
kann jedoch zu schweren Schädigungen
von Leber, Herz und Psyche kommen,
berichtet DGE-Mediensprecher Professor Dr. med. Dr. h. c. Helmut Schatz, Bochum: „In den Händen eines versierten
Arztes sind Testosteron-Präparate ein sicheres Medikament. Die Einsatzgebiete
reichen von der gezielten Einleitung der
Pubertät bei Entwicklungsstörungen von
Knaben bis zur gezielten Behandlung
des Androgenmangels im Alter.“
Literatur:
Nieschlag E., Vorona E.: Mechanism in
Endocrinology: Medical consequences
of doping with anabolic androgenic
steroids (AAS): effects on reproductive
functions. Eur J Endocrinol. 2015 Mar
24. pii: EJE-15-0080.
Kontaktadresse:
Deutsche Gesellschaft für
Endokrinologie (DGE)
Dagmar Arnold
Postfach 30 11 20
70451 Stuttgart
Telefon: 0711 8931-380
Fax: 0711 8931-167
[email protected]
www.endokrinologie.net
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Vitalstoffe
Das Magazin für Mikronährstoffe
und deren Wirkungen
ISSN 2192-2632
Copy Editing
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Mediaberatung
Benno Keller +49 (0)162 2 84 08 63
Verlag
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Telefon: +49 (0) 911-8158493
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4 x jährlich, April, Juni, September, November
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