Rolf Wanka Erlangen, 15. Juni 2014 Übungen zur Vorlesung Approximationsalgorithmen SS 2014 Blatt 8 AUFGABE 20: Sei G = (V, E) ein Graph, V = {u1 , . . . , un }. Zur Erinnerung: Eine Knotenüberdeckung (engl.: vertex cover) von G ist eine Knotenmenge C ⊆ V , so daß für je/ Beim Optimierungsproblem VC soll eine kleinste Knotenüberdeckung de Kante {ui , u j } ∈ E gilt: {ui , u j } ∩ C 6= 0. bestimmt werden. (a) Erläutern Sie, warum das folgende ILP eine Arithmetisierung von VC ist. G ANZZAHLIGES LINEARES P ROGRAMM F ÜR VC: n minimiere ∑ xi i=1 gemäß xi + x j ≥ 1 ∀{ui , u j } ∈ E xi ∈ {0, 1} ∀ui ∈ V (b) Zeigen Sie, daß deterministisches Runden der Lösung des relaxierten Problems, d. h. die Entscheidung falls ” xi ≥ 21 , dann lege Knoten ui in C “, eine Approximation der relativen Güte 2 garantiert. Zuerst muß dazu gezeigt werden, daß durch diese Rundungsvorschrift überhaupt eine Knotenüberdeckung gewonnen wird. AUFGABE 21: In der Vorlesung wurde aus der Lösung des relaxierten ILP Brel für Max-SAT durch randomisierten Runden eine zulässige Lösung der Eingabeformel Φ berechnet. R ELAXIERTES LINEARES P ROGRAMM Brel F ÜR Max-SAT: m maximiere ∑ Ẑ j j=1 gemäß ∑ xi ∈S j x̂i + ∑ (1 − x̂i ) ≥ Ẑ j ∀j xi ∈S j 0 ≤ x̂i , Ẑ j ≤ 1 ∀i, j Das Runden erfolgte durch lineares randomisiertes Runden, d. h. der berechnete Wert x̂i wurde als Wahrscheinlichkeit benutzt, die Boolesche Variable xi auf T RUE zu setzen. Wir hatten also mit π(x) = x gerundet: R ANDOMIZED ROUNDING[π]: for i := 1 to n do mit Wahrscheinlichkeit π(x̂i ): xi := T RUE ; mit Wahrscheinlichkeit 1 − π(x̂i ): xi := FALSE. Jetzt fordern wir, daß für die Funktion π : [0, 1] → [0, 1] gilt: 1 − 4−x ≤ π(x) ≤ 4x−1 (a) Zeigen Sie, daß die Verwendung einer derartigen Funktion π eine erwartete relative Güte von 4/3 garantiert. Hinweis: Folgen Sie erneut dem Verlauf der Beweise der Lemmata 6.4 und 6.11. Außerdem benötigen Sie vermutlich erneut die folgende Beziehung über konkave Funktionen (die Funktion g(z) = 1 − 4−z ist konkav), um Ẑ j zu befreien“: Wenn die Funktion f (x) auf dem Intervall [a, b] konkav ist und gilt, daß f (a) ≥ ma + n und ” f (b) ≥ mb + n ist, dann gilt für alle x ∈ [a, b]: f (x) ≥ mx + n. (b) Geben Sie eine lineare Funktion f (x) = mx + n an, die die erforderte Eigenschaft besitzt. Hinweis: Vielleicht sollten Sie die beiden Grenzfunktionen einmal plotten.