Der surakische Hando-Shiuan-Lurch Merkmale: Der Hando-Shiuan-Lurch, der „Farbige Läufer“, der manchmal auch nur als Dejonan bezeichnet wird, ist einer der größten Lurche überhaupt. Er wird bis zu einem Schritt lang, ohne den Schwanz, der ein Drittel der Körperlänge noch zusätzlich beiträgt. Er gehört zu den wenigen Arten, die eine lange, ausgedehnte Trockenheit unbeschadet überstehen können. Seine Haut ist fester und dicker, als bei anderen Lurchen und es gibt drei bekannte Arten, die beinahe in ganz Suraka zu finden sind. Die Arten haben alle eine sehr auffällige Haut. Neben den roten Tupfen und gelben Streifen, hat der Hando-Shiuan-Lurch zusätzlich weiße Gliedmaße und einen rot-weiß gepunkteten Schwanz, der möglichen Feinden als Warnung dienen soll. Die beiden anderen Arten sind einfarbig. Aber einzig und allein der Hando-Shiuan-Lurch wechselt im Laufe seines Lebens das Geschlecht. Warum er dies macht ist bis heute noch nicht vollständig geklärt. Es wird aber vermutet, dass der durch das Geschlecht stärkere Körperbau des Männchens, den späteren Schutz des Weibchens und der Brut garantieren soll. Fortpflanzung und Entwicklung: Das Leben dieses Lurches beginnt, wie bei allen Arten dieser Gattung als ziemlich wehrloses Ei, welches von der Mutter an einem möglichst sicheren Ort abgelegt wurde. Dabei sind flache ruhige Gewässer der ideale Ort für die Aufzucht der Lurche. Nach nur wenigen Tagen nach der Ei-Ablage, schlüpfen die Larven und Ihre erste Mahlzeit besteht darin, das Ei selbst zu verspeisen. Danach kann es unter Umständen zu kannibalischen Szenen kommen, sollte das Gewässer nicht genügend Nahrung für die schnell wachsenden Lurche bereit halten. Eine Hando-Shiuan-Larve Die Larven erinnern stark an einem Fisch. Ihr Körper ist relativ schmal und sie besitzen nur eine einzige Flosse. Dazu die roten Außenkiemen, die wie kleine Pflanzen aussehen und aus dem Kopf der Larve zu wachsen scheinen, die zur Atmung dienen. Der restliche Körper der Larve ist beinahe pechschwarz. In den ersten Tagen ist die Haut so dünn, dass man sogar die inneren Organe, die sich jetzt erst richtig entwickeln können, sehen kann. In diesem Stadium ihrer Entwicklung ist noch nicht sichtbar, dass sie später einmal zu einem räuberischen Tier werden, was sogar die Menschen in Suraka in Aufruhr bringt. Das Larvenstadium dauert rund drei Monate. In dieser Zeit wächst das Tier sehr stark und verändert auch seinen Körperbau ein wenig. Die vorderen Beine entwickeln sich und auch Ansätze der Hinterbeine sind zu erkennen, die sonstigen Merkmale, wie die Rückenflosse, die an einem Fisch erinnert, bleibt ebenso bestehen, wie die Außenkiemen, die dem Lurch das Atmen unter Wasser ermöglicht. Allerdings entwickelt sich nun auch schon die Lunge und sie neigen immer häufiger dazu, an die Wasseroberfläche zu kommen und Luft zu atmen. Es wird angenommen, dass sich in diesem Stadium die Außenkiemen bereits in der Rückentwicklung befinden, oder aber das die Kiemen einfach nicht mehr genügend Sauerstoff aufnehmen können, um den gewachsenen Bedarf zu decken. Auch wenn der Lurch in dieser Phase seiner Entwicklung noch nicht vollständig entwickelt ist, paart sich die Larve schon in diesem Stadium das erste Mal. Diese Paarung findet vollständig im Wasser statt und erinnert dabei an die Paarung von Fischen, die ungeschlechtlich, also außerhalb des Körpers stattfindet. Diese Eier, von denen nur wenige überleben werden sind aber wichtig, um das Fortbestehen der Gattung zu gewährleisten. Man nimmt an, das wenn die Lurche nicht mehrmals im Jahr sich paaren würden, dass damit ihre Population stark zurückgehen würde, weil es auf Suraka für die Jungtiere zahlreiche gefährliche Fressfeinde gibt. Die Eier werden dabei einfach ins Wasser gegeben. Viele werden durch Strömungen fort getrieben, oder durch andere Tiere gefressen. Dies soll wahrscheinlich auch der Verbreitung der Art förderlich sein. Natürlich findet man den Hando-Shiuan-Lurch vor allem in der Nähe jener Flussläufe, die vornehmlich von den Lurchen zur Paarung genutzt werden, aber da sich die Lurche der zum Teil widrigen Umständen anpassen können, findet man sie inzwischen in den größten Teilen von Suraka. Nach dieser ersten Paarung entwickelt sich der Lurch nun in seine eigentliche Richtung und es scheint, als wolle der Lurch verlorene Zeit wieder aufholen. Innerhalb weniger Wochen nimmt das Tier exponentiell zu, die Außenkiemen verschwinden langsam und der Lurch ist nun nicht mehr in der Lage, unter Wasser zu atmen. Die Schwanzflosse bildet sich zurück und wird zum Schwanz, ebenso entwickeln sich die hinteren Beine. Die Pigmentierung der Haut setzt erst wenige Tage vor der zweiten Paarung ein. Die Lurche sind bis zu diesem Zeitpunkt vollkommen schwarz und besitzen gerade einmal erste Ansätze von Tupfen und Streifen. Eine Besonderheit bei dieser ersten Paarung am Land ist, dass Weibchen sich nur mit Männchen der gleichen Generation fortpflanzen. Das heißt, dass Weibchen bei denen sich die Pigmentierung erst jetzt abzeichnet, wird sich nur mit Männchen fortpflanzen, die ebenfalls noch keine Muster haben. Einen Grund dafür könnte die Körpergröße sein, die noch deutlich geringer ist. Zu diesem Zeitpunkt sind die Tiere maximal eine Elle lang, der Schwanz eingeschlossen. Die Paarung findet, wie bei der ersten Paarung im Larvenstadium im Wasser statt. Dieses Mal gibt es aber einen entscheidenden Unterschied. Die Eier werden nicht unbeaufsichtigt gelassen, sondern werden von dem Weibchen in einer Art Körpertasche aufgenommen, die das Weibchen, gefüllt mit Wasser verschließen kann, danach das Gewässer verlässt und nun mehr als zwei Wochen Zeit hat, einen geeigneten Platz für die Brut zu finden. In dieser Zeit frisst das Weibchen nicht und dennoch werden die Pigmentflecken ausgeprägter und bedecken schließlich den gesamten Körper. Die Flecken eines jeden einzelnen Lurches sind einzigartig. Dies ist eine einfache Möglichkeit, verschiedene Tiere dieser Art auseinander zu halten. Sobald das Weibchen einen geeigneten Platz für die Brut gefunden hat, baut sie aus den Blättern verschiedener Pflanzen einen Kokon und legt das Eierpaket hinein und schützt es so für die restliche Entwicklung im Ei vor möglichen Fressfeinden. Nachdem das Weibchen vollkommen entkräftet ihre Aufgabe erledigt hat möchte man meinen, dass das Tier sich wieder der Nahrungsaufnahme zuwendet. Allerdings nimmt das Tier auch weiterhin keine Nahrung zu sich, sondern gräbt sich in eine Erdhöhle und fällt in einer Art Koma. Der Grund liegt darin, dass der Lurch noch einen weiteren, endgültigen Entwicklungsschritt durchlaufen muss. Denn ausgewachsene Weibchen sind in Wahrheit als Männchen geboren worden. Der Hando-Shiuan-Lurch wechselt, bevor er vollkommen ausgewachsen ist, sein Geschlecht und bildet am Unterleib eine Art Dorn aus, mit dem sich Männchen und Weibchen bei der nächsten Paarung ineinander verhaken und sich meist erst wieder nach Stunden wieder lösen. Einen Grund für den Geschlechtswechsel könnte daran liegen, dass der Körperbau der Männchen deutlich kräftiger ist und so das spätere Weibchen eine bessere Überlebenschance bekommen soll, weil sie einzig und allein für die Sicherung der Art verantwortlich ist. Unklar bleibt aber, warum die Weibchen nicht von vornherein einen stärkeren Körperbau besitzen. Nachdem der Geschlechtswechsel vollzogen ist, leben die Lurche wie alle anderen Arten auch vollkommen normal weiter und paaren sich jährlich ein bis zweimal, je nachdem, wie sich das Klima auswirkt. Die Hando-Shiuan-Lurche können bis zu zehn Jahre alt werden und wachsen grundsätzlich ihr ganzes Leben lang. Damit kann man das Alter dieser Lurche durch ihre Körpergröße sehr genau bestimmen. Nahrung: Die Hando-Shiuan-Lurche ernähren sich vorwiegend von anderen Amphibien. Frösche, Schnecken, kleine Fische, sowie Insekten wie Libellen und Heuschrecken stehen zeitlebens auf ihrem Speiseplan. In Ausnahmen ändert der Lurch aber auch notgedrungen seinen Speiseplan. Bevor er verhungert akzeptiert er auch jegliche andere Nahrungsangebote, wie Beeren, Aas, zum Teil stillt er seinen Hunger auch an Erde, wenn diese mit Mineralien gesättigt ist. Seine Anpassungsfähigkeit geht sogar so weit, dass der Lurch bereits den Ratten in Städten, vor allem in der Kanalisation größerer flussnaher Städte Konkurrenz macht. Das er dabei die Ratten selbst auch als Beutetier akzeptiert ist ein Segen, aber Eier - Eine Delikatesse für den gleichzeitig, ist der Hando-Shiuan selbst zu einem Problem Hando-Shiuan-Lurch geworden. Vor allem für jene Bauern, die sich auf die Hühnerzucht spezialisiert haben. Sein viel geläufiger Name Dejonan bedeutet nämlich nichts anderes als „Eierdieb.“ Der Lurch ist trotz seiner Größe nicht nur schnell, sondern überwindet mit einer gewissen Leichtigkeit jedes Hindernis, um in die Hühnerställe zu kommen und sich an den Eiern der Hühner gütlich zu tun. Innerhalb einer einzigen Nacht kann ein einziger Dejonan einen ganzen Hühnerstall von Eiern befreien. Das Problem aber ist, dass die Dejonan in den letzten Jahren immer häufiger in Massen aufgetreten sind. Regelrecht ganze Rudel überfallen einzelne Gehöfte, oder eine ganze Ortschaft und zerstören jedes Ei, das die sie finden können. Beinahe ein Wunder, dass die Lurche noch nicht versucht haben, sich auch die Hühner als mögliche Nahrung auszusuchen. Zwar haben die Landwirte Gegenmaßnahmen eingeleitet, doch Zäune werden von den Lurchen einfach untergraben, da der Lurch Krallen hat. Ebenso suchen sie nach Schwachstellen an den Hühnerställen selbst, graben sich unter die Tür hindurch, oder suchen nach anderen Schwachstellen im Mauerwerk. Zum Teil klettern die Tiere über das Dach ins Innere der Ställe. Viele Landwirte nahmen zunächst einen Marder, oder ein Wiesel an, von denen bekannt ist, das sie sich in die Hühnerställe einbringen, um dann auf die Eier los zu gehen. Allerdings war die Bejagung der Marder und Wiesel in Suraka mehr als kontraproduktiv. Die Zahl der Marder ist seitdem stark zurück gegangen, aber die Probleme sind nun noch deutlicher zum Vorschein gekommen, weil die Population der Lurche stark angestiegen ist. Offensichtlich ist der Marder, obwohl er deutlich kleiner als ein ausgewachsener Dejonan ist, der wohl größte Fressfeind, den die Lurche besitzen. Durch die Dezimierung des Marders wurde das Gleichgewicht empfindlich gestört und die Folgen tragen heute vor allem die Kleinbauern, die von der Aufzucht der Hühner abhängig sind. Heute werden die Marder nicht mehr bejagt, ganz im Gegenteil. Suraka hat Anstrengungen unternommen, die Population der Marder deutlich zu erhöhen, um die Zahl der Lurche in einem gesunden Rahmen zu behalten. Bisher ist ihnen dies aber noch nicht gelungen.