Bienen tanz

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Bienen
Albert Einstein sagte schon:
Wenn die Biene von der Erde verschwindet, dann hat der Mensch nur
noch 4 Jahre zu leben; keine Bienen mehr, keine Bestäubung mehr,
keine Pflanzen mehr, keine Tiere mehr, keine Menschen mehr..."
Die Biene gehört zur Familie der Hautflügler wie die Wespe und die Ameise. Sie kommt
fast überall in der Welt vor, ausser in Regionen, in denen der Winter zu kalt ist. Es gibt
zahlreiche Arten, doch die als Honigbiene bezeichnete Biene trägt den
wissenschaftlichen Namen Apis mellifica oder Apis mellifera.
Das Leben der Biene:
Vom Ei zur Biene:
Bienen (Königin, Arbeiterbienen, Drohnen) stammen alle aus einem winzigen Ei, das
von der Königin in eine Wabenzelle abgelegt wird. Ein befruchtetes Ei (weiblich), das
in eine normale Wabenzelle gelegt und mit einem Gemisch aus Pollen und Honig
ernährt wird, ergibt eine Arbeitsbiene. Das Ei verwandelt sich am 4. Tag in eine Larve,
am 8. Tag verdeckeln die Bienen die Zelle und die Metamorphose setzt sich im
Geheimen fort: Die Larve bildet erst einen Kokon, dann eine Puppe, die am 21. Tag
schlüpft. Das geflügelte, fertig geformte Insekt zerreisst den Deckel seiner Zelle und
ist sofort in der Lage, seine ersten Aufgaben erfüllen.
Andere weibliche Eier werden in Weiselwiegen abgelegt und nur mit Gelee Royale
ernährt. Daraus entstehen die zukünftigen Königinnen. Die Verdeckelung erfolgt am 6.
Tag, darauf folgend die Metamorphose. Aus einer Königinnenlarve schlüpft am 16.Tag
eine junge Königin, die etwa 18 mm lang ist.
Die nicht befruchteten Eier (männlich) werden in eine Drohnen- Zelle gelegt und
bekommen die gleiche Nahrung wie die Arbeitsbienen. Die Metamorphose dauert noch
länger: Drohnen schlüpfen nach 23 Tagen.
Ein perfekt organisierter Staat :
Wie Ameisen leben Bienen in Völkern. Sie können als Individuum nicht überleben und
brauchen die Gemeinschaft . Diese ist bestens organisiert und besteht immer aus
Arbeitsbienen , Drohnen und einer einzigen Königin .
Arbeitsbiene
Bei den Arbeitsbienen handelt es sich ausschließlich um
weibliche Bienen. Sie sind am zahlreichsten im Volk
vertreten (rund 20 000 bis 50 000 pro Bienenstock).
Innerhalb des Stocks übernehmen sie alle Aufgaben, die
zum reibungslosen Ablauf des Lebens im Stock notwendig
sind. Im Gegensatz zu den Ameisen, die ihr ganzes Leben
lang nur eine einzige Aufgabe ausführen, füllen Bienen im
Laufe ihres kurzen Lebens (rund 30-40 Tage) verschiedene
Funktionen aus.
Anmerkung: Winterbienen leben länger. (bis 9 Monate)
Während ihrer ersten vier Lebenstage reinigt sie als
Putzbiene die Wabenzellen und den Stock. Vom 5. bis 11.
Tag ist sie Amme und füttert die Larven in den
Weiselwiegen mit Gelee Royale . Vom 11. bis 13. Tag ist sie
Lagerarbeiterin : sie muss nämlich den Pollen und den
Nektar in den Zellen verstauen und den Stock belüften,
indem sie ganz schnell mit ihren Flügeln schlägt, damit im
Stock immer die gleiche Temperatur herrscht. Wenn sich
dann am 14. Tag die Wachsdrüsen am Hinterleib entwickelt
haben, wird sie zur Baubiene und baut Wabenzellen. Vom
18. bis 21. Tag ist sie Wehrbiene und macht Wachdienst am
Eingang zum Stock, um alle Eindringlinge wie Wespen,
Schmetterlinge oder auch fremde Bienen fernzuhalten. Ab
Die männliche Biene oder Drohn ist 22. Lebenstag und bis zu ihrem Tod fliegt sie dann von
Blüte zu Blüte, um Nektar, Pollen und Propolis zu ernten am eckigen Leib und an den
grösseren Augen zu erkennen. sie ist Trachtbiene und sammelt Nahrung für den
Bienenstock.
Drohnen sind die einzigen Männchen des Volks. Es sind
nur einige Hundert an der Zahl, auch sind sie grösser,
plumper und haariger als die Arbeitsbienen. Sie werden im
Stock als mögliche Befruchter der Königin geduldet und
leben dort im Frühjahr und im Sommer. Da sie sich nicht
allein ernähren können, werden sie von den Arbeiterinnen
versorgt. Auch besitzen sie keinen Stechapparat und
können nicht für die Verteidigung des Bienenvolks sorgen.
Sie nehmen an einigen Arbeiten im Bienenstock teil, doch
besteht ihre Hauptaufgabe darin, die Königin zu besamen .
Die Königin hat einen längeren und Nur wenigen gelingt dies während des einzigen und für den
spitzeren Leib als die Arbeitsbiene
Drohn tödlich verlaufenden Hochzeitsflugs, denn durch das
Ausstülpen des Samenschlauchs stirbt der Drohn..
Im Herbst, wenn kein Nektar vorhanden ist, werden sie von den Arbeiterinnen nicht
mehr eingelassen, da sie nur noch unnütze Esser sind. Im Stock verbliebene Drohnen
werden verjagt.
Da sie sich nicht allein ernähren können , sterben sie ab. Es
kann in einem Bienenvolk nur eine Königin geben Sie
entsteht in der Weiselwiege, eine größere Wabenzelle
länglicher Form, die von den Arbeiterinnen speziell für die
Königinnenlarven gebaut wird. Um den Fortbestand des
Bienenvolks zu sichern, werden immer mehrere Larven
gleichzeitig in den Weiselwiegen mit Gelee Royale
gefüttert.
Die Königin
Die zuerst schlüpfende Königin tötet alle anderen Königinnenlarven, denn eine
Bienenkönigin kann ihre Herrschaft mit keiner anderen teilen. Schlüpfen zwei
Königinnen gleichzeitig, bekämpfen sie sich gnadenlos, bis eine siegt und die
Herrschaft übernimmt. Drei bis sechs Tage nach dem Schlüpfen geht die junge
Königin auf ihren einzigen Hochzeitsflug, auf dem sie von 10-15 Drohnen begattet
wird. Die Begattung wiederholt sich, bis der Samensack der Königin voll ist. Danach
beginnt ihr Leben als Eierlegerin . Während ihres vier- bis fünfjährigen Lebens
verlässt sie nie wieder den Stock (ausser beim Schwärmen) und hat nur eine Aufgabe:
ohne Unterlass Eier zu legen und zwar bis zu 2000 pro Tag (das ist 1 Ei pro Minute).
Dafür wird sie von den Arbeiterinnen gehegt und gepflegt.
Zum einen, weil sie als einzige die Nachkommenschaft sichern kann - Arbeiterinnen
sind nämlich unfruchtbar. Sie legt männliche und weibliche Eier, je nachdem, ob sie
befruchtet sind oder nicht. Aus befruchteten Eiern entstehen Arbeiterinnen, aus
unbefruchteten Eiern Drohnen.
Zum andern bestimmt die Königin das Leben ihres Bienenvolkes. Sie sondert eine
chemische Substanz ab, die man Pheromon nennt und die für jeden Stock spezifisch
ist. Damit sichern sie den Zusammenhalt des Bienenvolks. Bienen nehmen durch
Berührung oder durch Lecken diese Substanz auf und erfahren so alle notwendigen
Informationen über die Organisation ihrer Arbeit.
Angepasste Morphologie :
Grossaufnahme des Kiefers, der
Augen und der Antennen einer
Arbeitsbiene
Die Natur überlässt nichts dem Zufall und hat mit der Biene
ein Insekt hervorgebracht, das seinen verschiedenen
Funktionen im Stock bestens angepasst ist. Mit ihren
beweglichen Facettenaugen kann sie rundum sehen, auch
hinter sich. Die fein gelöcherten Antennen dienen als Nase.
Bienen haben einen hoch entwickelten Geruchsinn, können
weit entfernt gelegene Futterquellen ausmachen und
kommunizieren untereinander durch Abscheiden von
Duftstoffen.
Sie besitzen ausserdem zwei starke Kiefer , die zum Schneiden, Greifen, Abreiben,
Formen der Wachsplättchen, Kneten von Propolis und Bauen der Wabenzellen dienen.
Die Biene verfügt über einen Rüssel mit Gleitzunge, mit deren Hilfe sie tief in den
Blüten Nektar aufsaugen kann.
Auch die sechs Beine sind ein ausgezeichnetes Werkzeug. Mit den Vorderbeinen und
ihren kleinen Saugnäpfen kann sie Pollen ergreifen, sich überall festklammern, und
ihre Antennen reinigen. Die behaarten Hinterbeine sind hohl wie Löffel geformt,
besitzen Pollensäcke, in die sie ihre wertvolle Beute gibt, sowie Häkchen, mit denen
sich die Bienen einander verkrallen, um einen Schwarm zu bilden oder eine
"Baukolonne", die aus Wachs Waben baut. Der Leib enthält einen Honigmagen als
Reservoir für Nektar, Honig, Honigtau und Wasser, die sie nach Bedarf wieder
ausstoßen kann. Mit zwei Paar hautigen Flügeln , die nur wenig Luftwiderstand bieten,
vermag sie in alle Richtungen zu fliegen, ob vorwärts, rückwärts oder seitwärts. Sie
sind gleichzeitig kräftige Ventilatoren und erzeugen spezielle Töne zur Kommunikation
der Bienen untereinander. Wie die Wespe besitzt die Bienen einen Stachel , doch
sticht sie nur im Notfall, um ihr Territorium und ihre Vorräte zu verteidigen. Ihr Stachel
bleibt nämlich stecken und reißt einen Teil ihres Leibs heraus, so dass sie sehr
schnell stirbt.
Die Bienensprache :
Die wesentlichen Informationen für die Organisation des Bienenstocks werden mit
Pheromonen weitergegeben, die von der Königin und auch den Arbeiterinnen
ausgeschieden werden. Es handelt sich dabei um Botenstoffe, die über den Mund und
die Antennen von einem Individuum zum anderen gelangen.
So dienen die Pheromone zum Beispiel zur Identifizierung von Orten wie
Futterquellen, für das Ausschwärmen, das Erkennen der Königin beim Hochzeitsflug
oder zum Setzen von dem Bienenvolk eigenen Duftmarken im Stock. Sie spielen
außerdem eine Rolle beim Aussenden von Warnzeichen, bei der Kontrolle der
Futtervorräte, bei der Geburtenkontrolle im Volk durch Regulierung der Legetätigkeit
der Königin, bei der Temperatur- und Feuchtigkeitsregelung innerhalb des
Bienenstocks. Daneben besitzen Bienen noch ein anderes, sehr präzises
Kommunikationsmittel - den
Bienentanz.
Bienentanz:
der Rundtanz
Bienentanz
der Schwänzeltanz
Kundschafterinnen, die zum Stock zurückkommen, führen einen Tanz aus, der den
anderen anzeigt, in welcher Entfernung und in welcher Richtung sich Futter befindet.
Der Rundtanz zeigt Trachtgebiete in der Nähe (weniger als 25 m) an. Bis zu 10 km
entfernte Trachtgebiete werden mit einem Schwänzeltanz angezeigt , wobei die Bienen
eine Acht mit komplizierten Motiven ausführen. Das Schwänzeln des Hinterleibs und
die dabei entstehenden Schwingungen zeigen Richtung und Entfernung der
Futterquelle an. Die Richtung wird im Verhältnis zum Sonnenstand ausgedrückt, die
Entfernung durch die Zahl und die Geschwindigkeit der Umdrehungen der Biene um
sich selbst.
Die Bedeutung der Biene für die Natur:
Nektar sammelnde Bienen spielen eine Hauptrolle bei der Bestäubung , also bei der
Vermehrung von Blütenpflanzen und im Obstbau. Ohne Pollen keine Früchte und ohne
Bienen keine Bestäubung! Da Bienen sehr empfindlich auf Umweltgifte reagieren,
müssen Mensch und Umwelt Bienen schützen und ihre Lebensbedingungen erhalten:
durch vernünftigen Einsatz von chemischen Mitteln im Obstbau, durch Erhalten ihrer
Futterquellen in Form von Hecken entlang der Felder und weiteren Anbau von Luzerne
und Klee, die viel Nektar enthalten.
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