Sommerschule Alpbach 2008INFO

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Die Sommerschule Alpbach 2008:
Extraterrestrische Materie zur Erde beamen
Die Sommerschule im malerischen Tiroler Bergdorf Alpbach ist zu einer allseits geschätzten und begehrten
Institution geworden: einer Ideenfabrik und Kaderschmiede für die europäische Raumfahrt. Alljährlich
ermöglicht sie jungen Doktoranden, Wissenschaftern und Ingenieuren einen Einblick in aktuelle
Weltraumforschung: und dies in einer einzigartigen Kombination aus Vortragsveranstaltungen und
praktischen Workshops. Sie findet 2008 bereits zum 32. Mal statt.
Vom 22. bis 31. Juli werden sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit der Rückführung von
Materialproben vom Mond, Asteroiden und Kometen befassen. Heuer werden in Alpbach 60 junge
WissenschaftlerInnen und TechnikerInnen aus den ESA-Mitgliedsstaaten im Alter zwischen 19 und 36 Jahren
im Rahmen der Sommerschule einen Einblick in die Kunst, extraterrestrische Materie zur Erde zu beamen,
erhalten. Auch zehn österreichische StudentInnen aus Wien und Graz sind dabei, wenn angesehene
Spitzenforscher aus ihrem Erfahrungsschatz plaudern.
Was 1975 mit einer kleinen Veranstaltung in dem idyllisch gelegenen Bergdörfchen Alpbach in Österreich
begann, hat sich bis heute zu einer äußerst erfolgreichen europäischen Veranstaltungsreihe, ja geradezu zu
einem Selbstläufer entwickelt. Die Sommerschule Alpbach bietet jungen Ingenieuren, Wissenschaftlern,
Doktoranden und Post-Doktoranden jedes Jahr die Möglichkeit, ihr Wissen auf jeweils einem anderen,
speziellen Gebiet der Weltraumwissenschaften sowohl theoretisch als auch praxisnah zu vertiefen.
Die FFG bietet in Alpbach jungen Leuten heuer die Möglichkeit, die wissenschaftlichen Argumente und die
technischen Herausforderungen für „Sample Return“ Missionen ausführlich zu behandeln.
Das Studium von Objekten in unserem Sonnensystem zielt auf die Untersuchung der Entstehung der
Planeten und die weitere Entwicklung unseres Lebensumfeldes ab. Ein weiterer Anreiz ist das Auffinden von
Planetensystemen um andere Sonnen. Sowohl interplanetare als auch planetare Lande- und Rovermissionen
sammeln eine Fülle von Messdaten. Trotz Miniaturisierung können sie nicht alle komplexen Untersuchungen,
die zur Beantwortung fundamentaler Fragen notwendig sind, vor Ort durchführen. Dazu ist ihre Nutzlast zu
begrenzt. Viele Untersuchungen an Gesteinen oder interplanetarem Staub können so nur auf der Erde in
speziell dafür ausgerüsteten Labors durchgeführt werden.
Der Aufbau von Objekten in unserem Sonnensystem ist sehr unterschiedlich und gibt Rückschlüsse über
verschiedene Epochen der Entwicklung.
Da wären Kometen: sie stellen die wohl ältesten und am wenigsten veränderten Objekte in unserem
Sonnensystem dar. Ihr Studium kann daher Aufschlüsse über Ursprung und Entstehung unseres
Sonnensystems geben.
Asteroiden wiederum sind der Bauschutt der Planetenbildung und zeigen die Entwicklung der inneren
Planeten aus primitiven Kleinkörpern zu chemisch differenzierten größeren Objekten an. Probenmaterial von
Asteroiden kann auch die Verbindung zwischen verschiedenen gefundenen Meteoritenklassen und den
unterschiedlichen Typen von Asteroiden herstellen.
Österreichische
Forschungsförderungsgesellschaft mbH
Sensengasse 1, 1090 Wien
Tel. +43 (0)5 77 55 - 3011
Fax +43 (0)5 77 55 – 93011
www.ffg.at
[email protected]
Oder Mondgestein: Der Mond verkörpert ein vier Milliarden altes Archiv unseres Sonnensystems. Die
Untersuchung von Mondgestein der NASA Apollo Flüge aber auch der russischen Luna Missionen hat viele
Fragen zur Frühgeschichte des Systems Erde-Mond geklärt. Neue Fragen zur Entstehung der Erde und
Vergleiche mit dem Planeten Mars erfordern nun aber Probenmaterial aus anderen Regionen auf dem Mond,
die nicht durch die Erfordernisse von bemannten Landungen eingeschränkt werden.
Das Programm der Sommerschule Alpbach 2008 umfasst sowohl die Definition wissenschaftlicher Ziele als
auch die technische Umsetzung einer „Sample Return“ Mission. Die Auswahl der wissenschaftlichen
Instrumente und das Design der Raumsonde erfordert eine enge Kooperation zwischen Wissenschaftern und
Technikern auf allen Ebenen der Missionsplanung.
Bewährte Mischung aus Theorie und Praxis
Erfahrene Wissenschaftler werden die TeilnehmerInnen durch Vorträge an die Thematik heranführen. Nach
Klärung der theoretischen Fragen geht es sogleich an die technische Umsetzung einer innovativen SampleReturn-Mission. Die Studentinnen und Studenten erarbeiten im praktischen Workshop-Teil eingeteilt in vier
Teams und unter der fachkundigen Anleitung von Tutoren konkrete Missionsvorschläge für möglichst
neuartige Missionen zu entweder Mond, Asteroiden oder Kometen bis zum Ende der Sommerschule.
Dabei sind die Anforderungen hoch, denn am Ende des Workshops soll je ein ausgereiftes Missionskonzept
stehen, das im Prinzip von einer Weltraumorganisation übernommen werden könnte. Die jungen Experten
müssen nicht nur die für das wissenschaftliche Ziel nötige Instrumentierung auswählen und beschreiben,
sondern auch die Grundkonstruktion des Satelliten und seiner Subsysteme erarbeiten, die Umlaufbahn
definieren und die voraussichtlichen Kosten der Mission ermitteln.
Eine internationale Veranstaltung
Am letzten Tag der Sommerschule wurden die Arbeiten der vier Gruppen vorgestellt, diskutiert und von einer
internationalen Jury individuell nach der Güte der wissenschaftlichen und technischen Ausrichtung und
seiner Wettbewerbsfähigkeit begutachtet.
Die Sommerschule Alpbach wird von der FFG gemeinsam mit der European Space Agency (ESA) und den
nationalen Raumfahrtorganisationen ihrer 17 Mitgliedsstaaten organisiert. Finanziell unterstützt wird die
Sommerschule von Austrospace, der Vereinigung der heimischen Raumfahrtindustrie. Ein traditioneller
Partner ist das International Space Science Institute (ISSI).
Die Sommerschule Alpbach 2008 wird am Dienstag, 22. Juli um 9 Uhr in der Hauptschule Alpbach in
Anwesenheit des Wissenschaftsdirektors der Europäischen Weltraumorganisation ESA, Professor David
Southwood, eröffnet.
Auskünfte erteilt:
Michaela Gitsch
FFG/Agentur für Luft- und Raumfahrt
Sensengasse 1
A - 1090 Wien
Tel. + 43(0)57755 3302
Fax + 43(0)57755 93302
E-Mail: [email protected]
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Fax +43 (0)5 77 55 – 93011
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