NaCl Künstlerische Konzeption: Xenia Leizinger Repros: Roman Willhelm technische Betreuung und Druck: Frank Robrecht Schrift: Futura condensed, Bernhard Modern Papier: Igepa Design Offset naturweiß 120 g/m2 Werkstätten der Burg Giebichenstein, Hochschule für Kunst und Design Halle/Saale 2. Studienjahr 2002/2003 Fachgebiet Konzeptkunst Buch, Prof. Mechthild Lobisch Das Buch erscheint in einer Auflage von 12 Exemplaren edition mooshika 2003 Die Originallinolschnitte, gedruckt von Marc Berger im V.E.B. Schwarzdruck Berlin, liegen als separate Auflage in Form einer Graphikmappe vor. Nervenimpulse und die daraus entstehende Muskelaktivität können nur mit Hilfe von Salz stattfinden. Im Zellkörper befinden sich Zellkern und Organellen. Über die Dendriten, lange verästelte Fortsätze, empfängt das Neuron Informationen. Im Axon, einem weiteren Fortsatz, der verzweigt oder unverzweigt sein kann, werden Informationen weitergeleitet. Am Ende des Axons liegt die Ausgangsregion der Nervenzelle. Über die Synapsen, Verbindungen zu anderen Nervenzellen, Muskelfasern oder Drüsenzellen, werden Informationen ausgetauscht. Gehirn, Rückenmark und Nerven bestehen aus vielen Milliarden von Nervenzellen, den Neuronen. Die Anzahl der vom Perikaryon ausgehenden Fortsätze erlauben eine Aufteilung in uni-, bi- und multipolare Neurone. Das Axon oder Neurit entspringt dem Perikaryon als langer, dünner Fortsatz am Axontrichter. Durch die Abzweigung von Kollateralen am Axonstamm und durch Verzweigung des Axonendes zum Telodendron entstehen mehrere synaptische Terminalstrukturen. Deren terminale, kölbchenförmige Auftreibung, genannt Terminalbouton, stellt den präsynaptischen Teil einer Verbindung dar. Die Axone von Wirbeltieren werden von Gliazellen umhüllt, was erhebliche Konsequenzen für die Funktion des Neurons hat. Natriumchlorid, also Kochsalz, ist das wichtigste und bekannteste Salz. Es verkörpert die Ionenbindung in reiner Form und repräsentiert einen weit verbreiteten Gittertyp: jedes Na-Ion ist oktaedrisch von 6 Cl-Ionen und jedes Cl-Ion oktaedrisch von 6 Na-Ionen umgeben. Wird eine Zelle erregt, treten kurzzeitige, schnelle Veränderungen des Membranpotentials auf, die als Aktionspotential bezeichnet werden. Aktionspotentiale bilden sich nur im Axon. Einmal entstanden, wandern sie über das gesamte Axon. Ursache für das Aktionspotential ist eine Spannungsänderung: durch den explosionsartigen Einstrom von Na+-Ionen entsteht im Zellinneren eine positive Ladung. Nervenzellen übertragen elektrische Signale. In der ruhenden Membran ist die Ionenbewegung durch den Na+-Kanal normalerweise blockiert. Sie findet nur bei Depolarisation der Membran statt, also wenn das Membranpotential reduziert wird. Es handelt sich somit um einen spannungsabhängigen Kanal: ein bestimmter Abschnitt des Kanalproteins spricht auf Änderungen der elektrischen Ladungen beiderseits der Membran an. Aufgrund der Interaktion mit positiv geladenen Aminosäureresten von Segment IV wird angenommen, daß der 200 Aminosäuren lange Abschnitt mit vier Abfolgen negativ geladener Aminosäuren zwischen den Einheiten II und III in der Mitte der Polypeptidkette die Funktion eines Sensors für Spannungsänderungen erfüllt. Natrium und Chlorid sind in den Verdauungssäften enthalten. Die Veränderung des Membranpotentials am Axonursprung ist eine Summe aus einlaufenden Aktionspotentialen erregender und hemmender Eingangssynapsen. Diese wird am Axonursprung in die Frequenz der auslaufenden Aktionspotentiale übersetzt. Synapsen wirken als Gleichrichter, da Axone Impulse nur in eine Richtung weiterleiten. Im Körper kann daher zwischen afferenten (sensiblen) und efferenten Nervenfasern unterschieden werden. Erstere leiten die Erregung der Sinnesorgane zum ZNS, zweitere vom ZNS zu den peripheren Organen. Die Meldungen, die in Deinem Körper unterwegs sind, gelangen über Neuronen ins Gehirn. Das Rezeptorpotential entsteht in den feinen Dendritenendigungen und breitet sich elektrotonisch über die Zelle aus. Das Aktionspotential wird am Axon ausgelöst und in Richtung ZNS fortgeleitet, breitet sich aber auch elektrotonisch über Zellkörper und Dendriten aus. Das IPSP entsteht in den distalen Dendritenabschnitten und breitet sich ebenfalls über Elektrotonus aus. Der normale Ablauf kann also folgendermaßen dargestellt werden: Reiz, Bildung des Rezeptorpotentials an den Endigungen, elektrotonische Ausbreitung über Dendriten und Soma zum Axon, bei Erreichen der Depolarisationsschwelle Bildung des Aktionspotentials am Axon, aktive Fortleitung des Aktionspotentials orthodrom, also vom Soma weg, und elektrotonische Ausbreitung antidrom in Richtung Soma und Dendriten. Natrium- und Chlorid-Ionen halten die Spannung zwischen intraund extrazellulärem Raum aufrecht. Rückenmark und Gehirn bilden das ZNS. Das Rückenmark dient der Leitung von Information vom Körper zum Gehirn und umgekehrt. Das Gehirn ist in mehrere Bereiche gegliedert: Das Großhirn ist in zwei Hälften geteilt, seine Oberfläche stark gefurcht. Unterhalb des Großhirns befindet sich das Kleinhirn. Es ist durch eine Brücke mit dem Großhirn verbunden. Zwischen den Großhirnhälften liegt das Zwischenhirn, unmittelbar dahinter das Mittelhirn. Darauf folgt das Nachhirn, das auch die Verbindung zum Rückenmark darstellt. Das Nervensystem steuert alle Funktionen im Körper. Es besteht aus Gehirn, Rückenmark und 43 Nervenpaaren.