Hellweg Berufskolleg Unna Studienvorbereitung Mathematik Reinhart-Fröstl 1 1 Mengen und Logik 1.1 Zahlenräume natürliche Zahlen IN: 1,2,3,4, ... manchmal ist die 0 mit dabei, man kann aber explizit auch zwischen IN0 0,1,2,3,4, ... und IN+ 1,2,3,4, ... unterscheiden. ganze Zahlen: Z ... -3,-2,-1,0,1,2,3,... rationale Zahlen: Q alle Brüche irrationale Zahlen: dazu gehören √ π,die Eulersche Zahl e, Wurzeln, die sich nicht mehr als Bruch schreiben lassen wie z.Bsp. 2 transzendente Zahlen: dazu gehören π, e (eine Zahl ist dann, transzendent, wenn sie sich nicht als Nullstelle eines Polynoms mit ganzzahligen Koeffizienten darstellen lässt) reelle Zahlen: umfassen die rationalen Zahlen und irratonalen Zahlen 1.2 Mengen A = {1, 2, 3, 4, 5, 6, 7}, B = {2, 4, 6}, C = {1, 3, 5, 7} sind Mengendarstellungen B ⊂ A : B ist Teilmenge von A B ∪ C = A : B vereinigt mit C ergibt A B ∩ A = B : B geschnitten mit A ergibt A A \ B = C : A ohne B ergibt C 1 ∈ A : 1 ist Element der Menge A ∀i ∈ A : für alle Elemente i der Menge A Übung 1.2: Ergänzen Sie je das passende Mengenzeichen: 1. IN 2. IN0 3. 1.3 {0} = IN Q 3 5 4. IR 5. Q Z Q IN Logik A,B und C seien Aussagen: ¬A : nicht A Ā : nicht A A ⇒ B : aus der Aussage A folgt die Aussage B, es wird behauptet: wenn A wahr ist, dann ist auch B wahr Hellweg Berufskolleg Unna Studienvorbereitung Mathematik Reinhart-Fröstl 2 A ⇔ B : die Aussage A ist äquivalent zur Aussage B, aus der Aussage A folgt die Aussage B und umgekehrt A ∧ B : A und B, dazu gehören alle Aussagen, bei denen A und B zutreffen A ∨ B : A oder B, dazu gehören alle Aussagen, bei denen A oder B zutreffen Beispiele: A: das Tier ist ein Schaf B: das Tier frisst Gras C: das Tier ist ein Säugetier D: das Tier legt Eier mögliche Aussagen, die nicht unbedingt wahr sein müssen: A ⇒ B: Ein Schaf frisst Gras ¬D ⇔ C: Ein Tier, das keine Eier legt ist ein Säugetier und umgekehrt ist ein Säugetier ein Tier, das keine Eier legt A ∧ B: das Tier ist ein Schaf, das Gras frisst B ∨ D : das Tier frisst Gras oder ist ein Säugetier (hier gehören dann z.Bsp. auch Enten dazu) Übung 1.3: Schreiben Sie in eigenen Worten die Bedeutung der folgenden logischen Aussagen auf: 1. A ⇒ B: 2. D ∧ C: 3. A ∧ C ⇒ B: 4. ¬B ∨ ¬D Notieren Sie in mathematischer Schreibweise: 1. Das Tier legt Eier oder ist ein Schaf: 2. Ein Schaf frisst Gras: 3. Alle Tiere, die Gras fressen sind Schafe: 4. Wenn das Tier Gras frisst ist es ein Schaf oder legt Eier: 5. Das Tier ist weder ein Säugetier noch legt es Eier: Hier sind Aussagen für Zahlen x ∈ Z dargestellt. Entscheiden Sie, ob die mit diesen Aussagen gebildeten Aussagen wahr oder falsch sind. Begründen Sie Ihre Entscheidung. A : die Zahl ist gerade B : die Zahl ist eine Primzahl C : die Zahl ist durch 10 teilbar D : die Zahl ist durch 3 teilbar E : die Zahl ist die Lösung der Gleichung x-3=5 F : die Zahl hat eine 3 als letzte Ziffer 1. ¬A ⇒ ¬C : Hellweg Berufskolleg Unna Studienvorbereitung Mathematik Reinhart-Fröstl 3 2. A ∧ C ⇒ ¬D: 3. E ⇔ ¬F : 4. E ∨ F ⇔ ¬B: 5. D ⇔ ¬A: 6. ∀x ∈ A : ¬D: 1.4 Anwendungen Wie zeigt man logisch, dass Aussagen wahr oder falsch sind? Gehen Sie davon aus, dass eine Person behauptet, alle natürlichen Zahlen sind Primzahlen. In mathematischer Schreibweise: A: Menge der Primzahlen IN: Menge der natürlichen Zahlen Die Aussage lautet also: x ∈ IN ⇒ x ∈ A Dass diese Aussage falsch ist , zeigt man einfach, indem man eine Zahl angibt, die eine natürliche Zahl ist, aber keine Primzahl ist. Somit ist die Aussage falsch. Wenn die Zahl x durch 4 teilbar ist, dann ist sie eine gerade Zahl: A: Menge der Zahlen, die durch 4 teilbar sind B: Menge der geraden Zahlen x∈A⇒x∈B x ∈ A ⇒ x = 2 · (2 · k), k ∈ Z⇒x∈B Man kann aber auch zeigen, wenn B nicht gilt, dann gilt auch nicht A: Wir zeigen: ¬B ⇒ ¬A: Die Zahl x ist also ungerade: x ∈ ¬B : x = 2 · k + 1 mit k ∈ Z Falls also die Zahl dann durch 4 teilbar sein soll muss die Gleichung: 2 · k + 1 = 4 · l mit l ∈ Z in Z lösbar sein 1 = 4 · l − 2 · k, 1 = 2 · (2 · l − k) also müsste 1 eine gerade Zahl sein, was natürlich falsch ist. Also kann das Ereignis B nur eintreten, wenn A wahr ist. Übung 1.4: Wenn nicht anders angegeben, betrachten wir Elemente der natürlichen Zahlen. Beweisen Sie oder widerlegen Sie die folgenden Aussagen: 1. Alle durch 10 teilbaren Zahlen sind gerade 2. Jede Zahl, die durch 3 teilbar ist, ist auch durch 9 teilbar 3. Jede Zahl, die durch 9 teilbar ist, ist auch durch 3 teilbar 4. Wenn für x, y ∈ IN gilt, dass x < y, dann gilt für alle k ∈ IN0 , dass k · x < k · y 5. Eine Zahl ist genau dann gerade, wenn ihre Vorgängerzahl ungerade ist. 6. Die Zahl 11 ist eine Primzahl.