Math. - Naturwiss. Fakultät Fachbereich Informatik Kognitive Systeme . Prof. A. Zell Grundlagen der Robotik Wintersemester 2014/2015 Übungsblatt 2 Betreuer: Sebastian Buck und Sebastian Scherer Abgabe: 04.11.2014, Besprechung: 11.11.2014 Aufgabe 1 (10 Punkte) Die untenstehende Abbildung zeigt ein dreiachsiges Roboterhandgelenk, bei dem sich Yaw-, Pitchund Roll-Achse in einem Punkt schneiden. Dieser Schnittpunkt sei der Ursprung des dreidimensionalen Koordinatensystems H . Der Winkelbereich des Yaw-Winkels ψ sei [−180◦ , 180◦ [, der des Pitch-Winkels θ sei [−90◦ , 90◦ ] und der des Roll-Winkels φ sei [−180◦ , 180◦ [. In der abgebildeten Konfiguration seien alle Gelenkwinkel gleich Null. zH Pitch Roll yH xH Yaw (a) Aus welchem Grund wird ein derartiges Gelenk als sphärisches Handgelenk bezeichnet? Nennen Sie jeweils mindestens einen Vor- und Nachteil dieses Gelenktyps. (2 Punkte) (b) In der oben abgebildeten Nullstellung befindet sich der Endeffektor an Position P0 = (x0 , y0 , z0 )T = (0, 0, l)T . Geben Sie die allgemeine Formel der Endeffektorposition P = (x, y, z)T in Abhängigkeit von φ, θ, ψ an. Hinweis: xH zeigt vom Betrachter weg. (3 Punkte) (c) Der obige Endeffektor soll an die Position Pb = (xb , yb , zb ) = (4, 3, 5) gebracht werden. Nehmen Sie an, dass das Endstück die dafür passende Länge l hat. Welche Winkel müssen dazu an der Yaw-, Pitch- und Roll-Komponente eingestellt werden? Geben Sie im Fall von Mehrdeutigkeiten alle möglichen Winkelkombinationen an. (4 Punkte) (d) Der Endeffektor soll nun an die Position Pc = (4, 3, −5) bewegt werden. Geht das? Begründen Sie Ihre Antwort. (1 Punkt) Aufgabe 2 (4 Punkte) Betrachten Sie die folgenden aus der Vorlesung bekannten Roboterarme mit zylindrischer bzw. SCARAGeometrie. Geben Sie die 3D-Endeffektorposition für die jeweils vorgegebenen Werte der Gelenkvariablen an und skizzieren Sie den Manipulator in dieser Konfiguration. Die Gelenkwinkel θ seien jeweils 0, wenn der Manipulator komplett entlang der x-Achse ausgestreckt ist. (a) Zylindrische Geometrie: d1 = 1 m, θ2 = 45° und d3 = 0.5 m (2 Punkte) (b) SCARA: θ1 = 45°, θ2 = −45°, θ3 = 60°, d1 = 0.75 m, l2 = 0.8 m, l3 = 0.4 m, d4 = 0.5 m. (2 Punkte) Aufgabe 3 (6 Punkte) Die Berechnung der Bewegung eines Roboterarms wird oft durch entsprechende Matrixoperationen ausgedrückt. Seien nun A ∈ Rk×m , B ∈ Rm×n und C ∈ Rn×p Matrizen. Aij bezeichne das Element in Zeile i und Spalte j in A (analog für B und C), d.h. A11 . . . A1m . .. .. . A= . . . Ak1 . . . Akm Es bezeichne AT die Transponierte von A, d.h. (AT )ij = Aji . Sei ferner Ik ∈ Rk×k die k -dimensionale Einheitsmatrix. Wenn die Dimension der Einheitsmatrix klar ist, schreibt man gewöhnlich nur I. Für die Inverse A−1 einer invertierbaren Matrix A gilt: A · A−1 = A−1 · A = I (a) Für das Produkt zweier beliebiger Matrizen gilt: (A · B)T = BT · AT . Zeigen Sie hiermit, dass für das Produkt dreier beliebiger Matrizen R = (A · B · C)T = CT · BT · AT gilt. Welche Dimension besitzt die resultierende Matrix R? (2 Punkte) (b) Zeigen Sie, dass für beliebige Matrizen gleicher Dimension, Q, R ∈ Rm×n , gilt: (Q + R)T = QT + R T . (2 Punkte) (c) Ist eine invertierbare Matrix M ∈ Rn×n gegeben, so ist auch die Transponierte von M, MT , invertierbar. Zeigen Sie, dass in diesem Fall MT −1 T = (M−1 ) gilt. (2 Punkte)