Bakterielle Gehirnhautentzündung bei schottischen Jamboree-Rückkehrern aufgetreten Liebe Mitglieder des österreichischen Kontingents am Jamboree in Japan! Liebe Eltern! Uns erreichte soeben die Nachricht, dass drei Pfadfinder aus Schottland, die vor kurzem vom Jamboree zurückgekehrt sind, an bakterieller Meningitis (Gehirnhautentzündung) erkrankt sind. Sie kamen sämtlich in Behandlung und bereits auf dem Weg der Besserung. 2012 wurde die Impfung gegen bakterielle Meningitis ins österreichischen Gratis-Impfprogramm für Schulkinder aufgenommen und wird ab dem 11. Lebensjahr verabreicht. Alle, die diese Impfung (vierfach-Impfung) zu diesem Zeitpunkt oder später (einmalig) erhalten haben, sind sicher gegen bakterielle Meningitis geschützt. Die Impfung schützt lebenslang, eine Auffrischung ist nicht erforderlich. Laut offizieller Stellungnahme der Schottischen Gesundheitsagentur (Health Protection Scotland) ist das Infektionsrisiko nach allen vorliegenden Daten auf die (kleine) Gruppe der Pfadfinder aus Nord-Schottland beschränkt, die am Jamboree teilgenommen haben, sowie auf die Familienmitglieder der tatsächlich Erkrankten (Dr Jim McMenamin, Chef des Krisenstabes). Die Erkrankung wird durch Tröpfcheninfektion übertragen, das Übertragungsrisiko ist jedoch gering. Aus allen diesen Gründen ist eine Infektion und Erkrankung österreichischer Kontingentsmitglieder derzeit sehr unwahrscheinlich. Charakteristisch für eine Hirnhautentzündung sind folgende Symptome: • vor allem steifer Nacken (die Patienten können in Rückenlage den Kopf nicht anheben, auch bei versuchter Hilfe „wehrt“ sich der Patient gegen das Anheben des Kopfes). Häufig treten • hohes Fieber, • (starkes) Erbrechen und • schwere, „vernichtende“ Kopfschmerzen auf, • • daneben bestehen oft • ein allgemein deutlich ausgeprägtes Krankheitsgefühl, • Lärm- und Lichtempfindlichkeit (Lichtscheu), • erhöhte Schmerzempfindlichkeit und • Benommenheit In sehr seltenen Fällen treten bei einer bakteriellen Meningitis Hautveränderungen mit leichten, punktuellen Blutungen auf (rote oder rot-bläuliche Flecken, die auf Druck mit einem durchsichtigen Gegenstand nicht verschwinden). In diesem Fall sind augenblicklich Antibiotika erforderlich. Die Zeit zwischen Infektion und Ausbruch der Krankheit (Inkubationszeit) beträgt 1 bis 10, im Mittel 4 Tage. Massnahmen bei Meningitisverdacht oder Verdacht auf Kontakt sind die (vorbeugende) Verabreichung von Antibiotika und eine Impfung. Ich stehe selbstverständlich für weitere Informationen jederzeit per E-mail ([email protected]) oder telefonisch unter 0699-1946 3008 zur Verfügung. Mit freundlichen Grüssen Dr. Franz Felberbauer Medizinische Universität Wien Kontingentarzt des österreichischen Kontingents