Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus Veranstaltungen

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Gedenken an die Opfer
des Nationalsozialismus
Eine Veranstaltungsreihe vom 9. November bis 30. Januar
Diese Veranstaltungsreihe ist dem Gedenken an
die Opfer des Nationalsozialismus gewidmet. Sie
dürfen nicht vergessen werden.
In den Konzentrationslagern bündelte sich die
nationalsozialistische Politik der Verfolgung, Entrechtung, Entwürdigung und systematischen Ermordung von Millionen Menschen. Am 27. Januar
1945 befreite die Rote Armee das Konzentrationslager Auschwitz. Dieser Tag wurde zum Symbol
für eine wachsame Erinnerung an die nationalsozialistischen Verbrechen. Seit dem Jahr 1996
ist der 27. Januar in Deutschland offizieller
„Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus“.
Gedenken braucht mehr als einen isolierten,
staatlichen Gedenktag. Darum betten wir
mit unserer Veranstaltungsreihe den Tag der
Befreiung von Auschwitz in seinen historischpolitischen Zusammenhang ein. Die Eckdaten
09. November (Pogromnacht 1938) und
30. Januar (Ernennung Hitlers zum Kanzler
1933) sollen an Schuld und Verantwortung
der Deutschen erinnern.
Göttingen
2015 / 2016
Gedenken braucht einen Standpunkt. Wir müssen
feststellen, dass bei der Erinnerung an die Zeit
des Nationalsozialismus heute vor allem wieder
die deutschen Opfer etwa von Bombenkrieg
oder Vertreibungen in den Vordergrund gerückt
werden.
Wir, die VeranstalterInnen dieser Reihe, treten
solcher und anderer Relativierung entgegen. Wir
möchten Zeichen setzen: Gegen Gleichgültigkeit
und Vergessen. Gegen die Verharmlosung deutscher Schuld und Verantwortung. Gegen das Fortbestehen rechter Ideologie und rechtsextremer
Aktivitäten in Alltag und Gesellschaft.
Erinnerung braucht Wissen. In dieser Reihe wird
in öffentlichen Veranstaltungen der Opfer gedacht
und durch Vorträge, Lesungen, Begegnungen
mit ZeitzeugInnen, Diskussionsrunden, Theaterund Filmvorführungen, Konzerte, historische
Stadtrundgänge und Führungen in KZ-Gedenkstätten eine kritische Auseinandersetzung mit
der Zeit des Nationalsozialismus geführt.
Die Reihe wird organisiert von einem Bündnis, zu
dem sich verschiedenste gesellschaftliche Initiativen
und Einrichtungen zusammengeschlossen haben.
Nähere Informationen erhalten Sie beim
DGB Südniedersachsen / Harz unter der Nummer
0551 / 44097 oder im Internet unter
www.gedenken-an-die-opfer-des-nationalsozialismus.de
Veranstaltungen:
Der Schwerpunkt der diesjährigen Veranstaltungsreihe ist das Thema Widerstand. Oft beschränkt
sich die erinnerungspolitische Debatte dazu auf die
Namen Scholl oder Stauffenberg. Ihre Bekanntheit
führt allerdings dazu, dass viele andere Widerstandsformen vergessen oder ignoriert werden. Mit der
geschichtspolitischen Erinnerungsarbeit wollen wir
auf diese vielfältigen und vergessenen Formen des
aktiven Widerstands aufmerksam machen. Dazu gehören nicht zuletzt der antifaschistische und jüdische
Widerstand, von Gruppen und Einzelnen. Das Gedenken an diesen Widerstand wollen wir in diesem
Jahr in den Fokus unserer Bündnisarbeit rücken.
Wir wollen zudem deutlich machen, was nicht vergessen werden darf: gegen den Nationalsozialismus
gab es innerhalb der deutschen Bevölkerung kaum
Widerstand. Die Prominenz und Bekanntheit der
Geschwister Scholl oder Claus Schenk Graf von
Stauffenbergs ist vielmehr ein Hinweis auf die Abwesenheit einer breiten und konsequenten Ablehnung
des Nationalsozialismus in der deutschen Bevölkerung. Über Widerstand zu reden, heißt von deutscher
Täterschaft nicht zu schweigen.
Montag, 09.11.2015, 16.30 Uhr –
Ehemalige Synagoge, Gerlandstraße, Dransfeld
„ZEICHNE, WAS DU SIEHST“
Eröffnungsveranstaltung
Vom 08. bis zum 22. November wird in der Dransfelder Martini-Kirche die Ausstellung „Zeichne was
du siehst“ zu sehen sein. Bei den Ausstellungsstücken handelt es sich um Kinderzeichnungen der
Holocaust-Überlebenden Helga Hoskova-Weissova
aus Theresienstadt/Terezin. Die Künstlerin wurde
1941 mit ihrer Familie in das Ghetto Theresienstadt
deportiert. Dort führte sie Tagebuch, welches sie
mit vielen Zeichnungen des alltäglichen Lagerlebens
füllte. Als sie 1944 nach Auschwitz transportiert
wurde, blieb das Tagebuch, inklusive der rund 100
Zeichnungen, in seinem Versteck in Theresienstadt
zurück und ist so erhalten geblieben.
Die Ausstellungseröffnung findet im Zusammenhang mit der Gedenkstunde zum 09. November
vor der ehemaligen Dransfelder Synagoge statt und
ist täglich von 16 bis 18 Uhr geöffnet.
Anschließend wird die Ausstellung vom 23.11. bis
zum 11.12.2015 zu den üblichen Schulzeiten im
Göttinger Otto-Hahn-Gymnasium zu sehen sein.
Gruppen melden sich bitte im Sekretariat an.
Donnerstag, 05.11.2015, 15.00 Uhr –
Goßlerstraße / Ecke Käte-Hamburger-Weg, Göttingen
Veranstaltet von der Projektwerkstatt „Spurensuche“
Hoher Hagen.
RUNDGANG: MEDIZIN IM NATIONALSOZIALISMUS – ZWANGSARBEITENDE
ALS PERSONAL UND PATIENTEN DES
ALTEN UNIVERSITÄTSKLINIKUMS
Freitag, 11.11.2015, 19.30 Uhr – ver.di-Geschäftsstelle, Groner-Tor Straße 32, Göttingen
Referentinnen: Frauke Klinge und Cornelia Krapp
Der Rundgang über das Gelände des alten Universitätsklinikums zwischen Goßlerstraße und Humboldtallee gibt eine Einführung in die Göttinger
Klinikumsgeschichte und die Entwicklung der
Medizinischen Fakultät in der NS-Zeit. Themen sind
außerdem: Zwangssterilisationen in der Frauenklinik, die Rolle von Hebammen in der NS-Zeit sowie
ZwangsarbeiterInnen als PatientInnen und Personal
im Klinikum. Zum Abschluss geht es um den (aktuellen) Umgang der Medizinischen Fakultät mit ihrer
nationalsozialistischen Vergangenheit.
Der Rundgang endet im Bereich Humboldtallee,
Dauer ca. 2 Stunde
Veranstaltet von der Geschichtswerkstatt Göttingen.
Samstag, 07.11.2015, 15.00 Uhr – KZ-Gedenkstätte
Moringen, Lange Straße 58, Moringen
FÜHRUNG ZUM FRAUEN-KZ MORINGEN
Mit Annegrit Berghoff
Zwischen Oktober 1933 und März 1938 wurden
in Moringen annähernd 1.400 Frauen inhaftiert,
zumeist Zeuginnen Jehovas und Frauen aus dem
politischen Widerstand. „Rassenschande“, „abfällige Äußerungen“ über das NS-System, eine Remigration ins Deutsche Reich und andere Gründe
konnten ebenfalls zu einer Einweisung in das
Frauen-KZ führen.
Bitte anmelden: [email protected]
oder 05554-2520
Veranstaltet von der KZ-Gedenkstätte Moringen.
Montag, 09.11.2015, 18.00 Uhr – Mahnmal am
Platz der Synagoge, Göttingen
BRUNO JUNG – GÖTTINGER EHRENBÜRGERMEISTER UND SCHREIBTISCHTÄTER IN LUXEMBURG
Vortrag und Diskussion
Der Vortrag zeichnet bereits bekannte und neue
Daten aus Jungs Karriere in der NS-Zeit nach. Seine
Tätigkeit am Schreibtisch im annektierten Luxemburg
hatte für viele tödliche Folgen.
Jung war Oberbürgermeister Göttingens von 1926
bis 1938. In den Jahren 1940/41 arbeitete er als
Justiziar beim nationalsozialistisch ausgerichteten
Stalling-Verlag, zwischen 1941 und 1944 war er
Landrat im Kreis Esch-sur-Alzette in Luxemburg.
Dort zeichnete Jung verantwortlich für die Zwangsrekrutierung junger Luxemburger Frauen und Männer
in den Zwangsdienst für junge Luxemburgerinnen
bzw. die Wehrmacht. Gegen die Einführung der
Zwangsrekrutierung 1942 streikten landesweit
Arbeiter großer Fabriken. Der Streik wurde durch
standrechtliche Erschießungen niedergeschlagen.
Insgesamt entzogen sich rund 40% dem Zwangskriegsdienst, obwohl oft ihre ganze Familie als
Repressionsstrafe deportiert wurde. Gefangene
„Refraktäre“ wurden in KZs verschleppt, wo viele
starben.
Veranstaltet vom Verein „NS-FamilienGeschichte: hinterfragen - erforschen – aufklären“
in Kooperation mit ver.di Göttingen.
Mittwoch, 12.11.2015, 19.30 Uhr – St. Johannisgemeinde, Johanniskirchhof 2, Göttingen
OASE DES FRIEDENS: NEVE SCHALOM
/ WAHAT AL SALAM, EIN FRIEDENSDORF IN ISRAEL
Montag, 09.11.2015, 19.15 Uhr –
Begegnungsstätte Restaurant und Bistro Löwenstein,
Rote Str. 28, Göttingen
Neve Shalom / Wahat al Salam ist ein Dorf in
Israel, ein Friedensdorf, wo Familien, je zur Hälfte
jüdische und arabische Staatsbürger Israels, aus
eigenem Entschluss zusammen leben, um die Grenzen zwischen Juden und Arabern zu überwinden
und um sich miteinander für den Frieden und eine
gutnachbarliche Zukunft einzusetzen. Dazu dienen
auch der Kindergarten und eine Grundschule, wo
jüdische und arabische Kinder miteinander in Hebräisch und Arabisch unterrichtet werden. Außerdem
arbeitet dort eine überregionale Bildungsstätte – die
Friedensschule – mit Workshops und Seminaren für
jüdische und arabische Jugendliche und Erwachsene aus ganz Israel. Karl-Josef Schafmeister vom
Deutschen Freundeskreis von Neve Shalom / Wahat
al Salam begleitet diese Arbeit seit über 20 Jahren.
Er kann von unvermutet auftauchenden Grenzen
zwischen den Gruppen und von gelungenen Grenzüberschreitungen berichten und neue Entwicklungen kommentieren.
LANGE NACHT DER ERINNERUNG:
„VOM JUDEN BAUER ZUM NAZIJÄGER“
Veranstaltet von der Gesellschaft für christlichjüdische Zusammenarbeit e.V. in Kooperation mit
der Friedensdekade Göttingen 2015.
VERDRÄNGT, VERTRIEBEN, VERGESSEN.
Das „Judenhaus“ in der Weender Landstr. 26 und
seine BewohnerInnen. Gedenken an die Pogromnacht von 1938.
Gestaltung: Studierende der Georg-August-Universität
mit Prof. Dr. Dirk Schumann
Musik: Mitglieder des Klezmer-Projekt-Orchesters
KlezPo
Veranstaltet von der Gesellschaft für christlichjüdische Zusammenarbeit e.V. in Kooperation mit
der Stadt Göttingen.
Vortrag und Diskussion mit Werner Renz, Leiter des
Fritz-Bauer-Instituts, Frankfurt
Anfang Oktober ist der Film „Der Staat gegen Fritz
Bauer“ in die Kinos gekommen, während gleichzeitig klar ist: „Wenige haben zum Aufbau unserer
Demokratie so viel beigetragen wie Fritz Bauer!“
Veranstaltet von der Jüdischen Kultusgemeinde für
Göttingen und Südniedersachsen e.V.
Freitag, 13.11.2015, 15.30 Uhr – Vor dem
historischen Rathaus, Marktstr. 66, Duderstadt
STADTRUNDGANG ZU NS-ZWANGSARBEIT IN DUDERSTADT
Zwangsarbeit war das nationalsozialistische Verbrechen, das die größte Anzahl an Menschen betraf.
Zur Arbeit gezwungene AusländerInnen waren in
praktisch jedem Bereich der deutschen Kriegswirtschaft tätig und überall im Stadtbild präsent. Auf
unserem Rundgang werden wir Orte aufsuchen,
Sofern nicht anders angegeben, ist der Eintritt zu allen Veranstaltungen frei. Spenden sind erwünscht.
die diese Tatsache plastisch machen, und zeigen,
dass Zwangsarbeit in Duderstadt auch jenseits des
KZ-Arbeitskommandos in vielfacher Form existierte.
Der Stadtrundgang wird geleitet von Götz Hütt und
Günther Siedbürger und wird ca. 1,5 - 2 Stunden
dauern.
Veranstaltet von der Geschichtswerkstatt Duderstadt.
Sonntag, 15.11.2015, 16.00 Uhr – Gemeindehaus
Angerstein, Kirchstraße 7, Nörten-Hardenberg
MIT DEM FAHRRAD VON MORINGEN
NACH ŁÓDŹ – ERINNERUNGSFAHRT
ZUM HOLOCAUST-GEDENKTAG
Mit Bernhard Keller und Arne Droldner
(KZ-Gedenkstätte Moringen)
Von Moringen nach Łódź führte Bernhard Keller
seine ungewöhnliche Erinnerungsfahrt. Hinter ihm
liegen fast 800 Kilometer und 12 Tage auf dem Rad,
als er zum Holocaustgedenktag am 27. Januar 2015
in Łódź eintrifft. Zur Zeit der deutschen Besatzung
hieß der Ort Litzmannstadt. Im Dezember 1942
wurde innerhalb des Ghettos das sog. Polen-Jugendverwahrlager Litzmannstadt eröffnet. Laut Naziideologie sollte es sog. rassisch minderwertige, kriminelle
und verwahrloste polnische Kinder und Jugendliche
aufnehmen. Während seines Bestehens waren hier
mehrere Tausend Kinder und Jugendliche im Alter
zwischen zweieinhalb und 16 Jahren inhaftiert. Wie
viele die Zwangsarbeit, Unterernährung, brutalen
Strafen und unhygienischen Zustände nicht überlebt
haben, ist, wie so vieles über dieses Lager, unklar.
Heute ist dieses Lager einer der vergessenen Orte
nationalsozialistischer Verbrechen, an den wir mit
dieser Aktion erinnern wollen. Am Volkstrauertag
wird Bernhard Keller von seiner Reise berichten.
Ein Mitarbeiter der KZ-Gedenkstätte Moringen
spricht über die Geschichte beider Haftstätten für
Jugendliche.
Veranstaltet von der KZ-Gedenkstätte Moringen in
Kooperation mit der Kirchengemeinde Angerstein.
Donnerstag, 19.11.2015, 20.00 Uhr – Alte Brauerei
Northeim, Schaupenstiel 20, Northeim
LESUNG „EVERBODY’S GYPSY – POPKULTUR ZWISCHEN AUSGRENZUNG
UND RESPEKT“
Mit der Musikerin und Autorin Dotschy Reinhardt
Über Sinti und Roma bestehen zahlreiche Vorurteile.
Diese führten in der Vergangenheit zu Diskriminierung und Ausgrenzung und in der NS-Zeit zu
Verfolgung und Völkermord. Das Bild von Sinti
und Roma ist geprägt von Stereotypen wie Temperament, Freiheitsdrang oder Musikalität. Besonders
die Popkultur bediente sich in den letzten Jahren
diverser Klischees über diese Minderheit. Nicht
selten versuchen Musiker, Modemacher oder
Schauspieler eine vermeintliche „Gypsy-Aura“ zu
nutzen, um auf diese Weise einen vermarktbaren
Trend zu schaffen.
Die Musikerin und Schriftstellerin Dotschy Reinhardt
nimmt in ihrem 2014 erschienen Buch „Everybody’s
Gypsy – Popkultur zwischen Ausgrenzung und
Respekt“ diese Vorurteile und Fremdzuschreibungen
in den Blick. Als erfolgreiche Akteurin innerhalb der
Popkultur und als Sinteza gelingt ihr der doppelte
Blick auf die Aneignung verklärender Klischees
durch die moderne Popkultur. Sie beschreibt, wie
sich Sinti und Roma gegen Ausgrenzung und Vereinnahmung ihrer Kultur behaupten.
Veranstaltet von der KZ-Gedenkstätte Moringen.
Donnerstag, 26.11.2015, 19.00 Uhr –
Café Haus der Kulturen, Hagenweg 2, Göttingen
„WIR KLAGEN AN!“
Podiumsdiskussion zum NSU-Komplex
und Rassismus
In den vergangenen zehn Jahren mordete der
Nationalsozialistische Untergrund (NSU) aus
rassistischen Motiven und mit Mithilfe zahlreicher
Netzwerke in Deutschland. Damals wie heute
werden die politische Analysen und wehrhaften
Stimmen von Menschen, die selbst von Rassismus
betroffen sind ausgeblendet und übertönt. Die
Kampagne „Tribunal“ ist eine Weiterentwicklung
des bundesweiten Netzwerks „NSU-Komplex
auflösen“, in dem Betroffene und Verbündete sich
organisieren. In dieser Veranstaltung soll „Tribunal“
zur Diskussion vorgestellt werden. Ihre näheren
Ziele: Widerstand sichtbar machen, sich Gehör
verschaffen, Strukturen und AkteurInnen von Rassismen benennen. Das große Ziel: eine Gesellschaft
ohne Rassismus.
Die Veranstaltung bildet gleichzeitig Abschluss
einer Veranstaltungsreihe zum „NSU-Komplex“
der Initiative „Extrem Daneben“.
Veranstaltet vom DGB und der DGB-Jugend
Südniedersachsen-Harz in Kooperation mit dem
DGB-Kreisverband Göttingen, Integrationsrat
Göttingen, Roma Center e.V., Anatolisches Kulturzentrum (AKM).
Mittwoch, 02.12.2015, 19.00 Uhr –
Holbornsches Haus, Rote Straße 34, Göttingen
Donnerstag, 07. Januar 2016, 19.30 Uhr –
Holbornsches Haus, Rote Straße 34, Göttingen
Dienstag, 19.01.2016, 19.30 Uhr – ver.di (2. Stock,
Großer Saal), Groner-Tor Straße 32, Göttingen
DIE GESCHICHTE DES GHETTOS VON
BIAŁYSTOK UND DAS MASSAKER
VOM 27. JUNI 1941
DER WAHRHEIT AUF DER SPUR: WIE
RECHERCHIERT MAN DIE BETEILIGUNG VON FAMILIENMITGLIEDERN
AM NATIONALSOZIALISMUS?
DIE GINGOLDS. EINE KOMMUNISTISCHE
FAMILIE IM ANTIFASCHISTISCHEN
WIDERSTAND
Die Stadt Białystok war, neben Łódź und Warschau,
ein bedeutendes Zentrum jüdischen Lebens in Polen.
Über die Hälfte der Bevölkerung von Białystok waren
Jüdinnen und Juden, der Ort ein Schmelztiegel
kulturellen Lebens in Polen.
Als Deutschland 1939 Polen überfiel, lag Białystok
in dem vom Hitler-Stalin-Pakt festgelegten Teil
Polens, der von der Sowjetunion besetzt wurde.
Mit dem Überfall auf die Sowjetunion 1941 war
Białystok eine der ersten Städte, die die Deutschen
einnahmen. Am 27. Juni 1941 verübten Wehrmachts- und Polizeieinheiten gemeinsam ein Massaker an der jüdischen Bevölkerung Białystoks bei
dem mehr als 1.000 Menschen ermordet wurden.
Dieser Tag kann als exemplarisch gelten für Verhältnisse und Prinzipien, die sowohl die Shoah, als
auch den Vernichtungskrieg erst ermöglichten. Der
Vortrag möchte zum einen die Geschichte der Stadt
Białystok und ihrer Bevölkerung vorstellen und
einführend die sozialen Mechanismen hervorheben,
die das Massaker ermöglichten.
Veranstaltet von OLAfA (Offene Linke – Alles für Alle).
Freitag, 04.12.2015 bis Sonntag, 20.12.2015 –
Fanraum Supporters Crew Göttingen 05, ObereMasch-Str. 10 // Happy Carrot, Gotmarstr. 10 //
Buchladen Rote Straße, Nikolaikirchhof 7 // Birds,
Nikolaistr. 8 // Bistro Löwenstein, Rote Str. 28 //
Vinyl-Reservat, Papendiek 23 // Dabis Kaffeestube,
Rote Str. 39 – Göttingen
JÜDISCHER WIDERSTAND IM NATIONALSOZIALISMUS
Ausstellung und Stadtrundgang
Die Ausstellung informiert über verschiedene Formen,
Orte und Ausprägungen jüdischen Widerstands im
Nationalsozialismus: Von erfolgreichen Aufständen,
wie denen in den Vernichtungslagern Sobibór und
Treblinka, über den verzweifelten Widerstand der
Jüdinnen und Juden des Warschauer Ghettos, bis
hin zu der unbekannteren Geschichte jüdischer
FallschirmspringerInnen aus dem Mandatsgebiet
Palästina, die sich über Europa absetzen ließen, um
den Widerstand in Ghettos und Konzentrationslagern
zu organisieren.
An jedem der genannten Orte wird eine Tafel ausgestellt sein. Ab dem 21.12. sind alle Tafeln im
Café Kabale zu sehen.
Am Samstag, 05.12. um 15 Uhr wird die Ausstellung mit einem Stadtrundgang und kurzen Vorträgen
eröffnet. Treffpunkt ist der Platz der Synagoge.
Vortrag und Diskussion
Die Veranstaltung will Menschen anregen, sich mit
der NS-Vergangenheit der eigenen Familie auseinanderzusetzen und Hilfestellungen dazu geben.
Kolportierte Anekdoten über den Onkel bei der
Wehrmacht und Sätze wie „Oma war immer gegen
Hitler“ kennen wir alle. Die Zeit ist günstig, tradierten Familienlegenden auf den Grund zu gehen.
Gerade heute lassen sich Werdegänge verwandter
Personen im Nationalsozialismus oft detailliert
nachvollziehen und belegen. In diversen Archive
sind Dokumente aus der NS-Zeit heute meist gut
zugänglich. In den vergangenen zwei Jahrzehnten
entstanden viele Gedenkstätten und Museen im
In- und Ausland. LokalhistorikerInnen vor Ort haben viele Informationen zusammengetragen. Eine
weitere wichtige Quelle sind ZeitzeugInnen. Noch
hat man Gelegenheit, sie zu fragen. Auch das Internet ist zur Fundgrube für historische Informationen
geworden.
Veranstaltet vom Verein „NS-Familien-Geschichte:
hinterfragen - erforschen – aufklären“.
„DAS PRINZIP DER STANDHAFTIGKEIT“
– DER GÖTTINGER RECHTSANWALT
WALTER PROSKAUER (1890-1943)
Vortrag von Dr. Cordula Tollmien
Walter Proskauer, der in den Zwanziger Jahren Vorsitzender des Centralvereins deutscher Staatsbürger
jüdischen Glaubens war und als Rechtsanwalt auch
für die Rote Hilfe arbeitete, verteidigte jüdische Bürger gegen Angriffe von Nationalsozialisten. Darüber
hinaus versuchte er sich, mit allen ihm zu Gebote
stehenden rechtlichen Mitteln dem organisierten
Antisemitismus entgegenzustellen. Dabei schreckte
er auch vor einer direkten Konfrontation mit führenden
Nationalsozialisten nicht zurück. Proskauer, der der
einzige unter seinen jüdischen wie nichtjüdischen
Kollegen war, der in Göttingen derart offen für die
Rechte von Jüdinnen und Juden eintrat, steht daher
für einen damals keineswegs gefahrlosen Mut zur
Rechtsstaatlichkeit. In diesem Vortrag soll versucht
werden, sein Leben und Wirken zusammenhängend
zu würdigen.
Veranstaltet von der Gesellschaft für christlichjüdische Zusammenarbeit e.V.
Montag, 07.12.2015, 20.00 Uhr –
Wallstein Verlag, Geiststraße 11, Göttingen
GÖTTINGEN IM APRIL 1945.
BEFREIUNG UND BESATZUNG AUS
UNTERSCHIEDLICHEN PERSPEKTIVEN
Die Historiker Stefan Hördler (Leiter der KZ-Gedenkstätte Mittelbau-Dora) und Jens-Christian Wagner
(Geschäftsführer der Stiftung niedersächsische
Gedenkstätten) stellen ihre neuen Publikationen zur
Geschichte des KZ-Systems im letzten Kriegsjahr
zur Diskussion. Im Mittelpunkt steht die Frage nach
dem Spannungsverhältnis zwischen Politik und
Ökonomie sowie zwischen Chaos und Rationalisierung.
Veranstaltet von der KZ-Gedenkstätte MittelbauDora in Kooperation mit dem Wallstein Verlag.
Donnerstag, 10.12.2015, 19.30 Uhr –
Gemeindesaal der Jüdischen Gemeinde, Angerstr. 14
DAS KZ OZARICHI BEI MINSK - EIN
TODESLAGER DER WEHRMACHT
Vortrag und Film
Im Frühjahr 1944 verschleppte die Deutsche Wehrmacht fast 50.000 Zivilisten in improvisierte Lager
bei dem weißrussischen Ort Ozarichi. Als die Rote
Armee diese Menschen befreite, waren ca. 9.000
von ihnen an den barbarischen Bedingungen gestorben oder ermordet worden. Die Einrichtung dieser Todeslager gilt als das größte Einzelverbrechen
der Wehrmacht. Weitgehend unbekannt geblieben
ist, dass dabei der Göttinger General Friedrich
Hoßbach eine federführende Rolle innehatte. Unter
der Leitung von Christoph Rass entstand 2006 die
Dokumentation „Ozarichi 1944 - Spuren eines
Kriegsverbrechens“. Einer seiner Mitarbeiter war
Aliaksandr Dalhouski. Er wird über die Entstehungsgeschichte dieses Films und seine aktuelle Arbeit
bei der Geschichtswerkstatt Minsk berichten.
Gespräch mit dem Lokalhistoriker
Dr. Martin Heinzelmann, Moderation: Regina Meyer
Als sich 1945 die US-Truppen Göttingen näherten,
befanden sich in der Stadt neben den Einwohnern
und Einwohnerinnen zahlreiche Verwundete, viele
Flüchtlinge und mindestens 10.000 ZwangsarbeiterInnen. Während NSDAP-Kreisleiter Dr. Gengler
entschlossenen Widerstand forderte, wollte Oberbürgermeister Albert Gnade retten, was noch zu retten
war. Schließlich wurde am 08. April „Feindalarm“
ausgelöst, einige Granaten schlugen ein und
Oberbürgermeister Gnade traf die US-Truppen, die
weitestgehend ohne Kampf eingerückt waren, vor
dem Rathaus.
Lokalhistoriker Dr. Martin Heinzelmann, Göttingen,
berichtet dazu aus seinen Forschungen, anschließend
finden Erinnerungen an den April 1945 aus dem
Publikum Gehör.
Veranstaltet von der Freien Altenarbeit Göttingen in
Zusammenarbeit mit dem VNB (Verein Niedersächsischer Bildungsinitiativen).
Mittwoch, 13.01.2016, 19.30 Uhr –
Jacobikirche, Jacobikirchhof, Göttingen
DAS „WAR REQUIEM“
Eine Einführung in das Werk Benjamin Brittens zur
Eröffnung der Ausstellung „Coventry Cathedral. Ort
der Zerstörung und des Aufbruchs zur Versöhnung“
Coventry Cathedral. Errichtet im 15. Jahrhundert.
Von deutschen Bombern zerstört in der Bombennacht vom 14./15. November 1940. 1962 wird die
neben den Ruinen errichtete neue Kathedrale eingeweiht. Zu diesem Anlass komponierte Benjamin
Britten das War Requiem und verwob Gedichte
Wilfried Owens, gefallen im Ersten Weltkrieg, mit
dem Requiemstext zu einem ergreifenden Werk der
Trauer und des Gedenkens.
Samstag, 12.12.2015, 15.00 Uhr – KZ-Gedenkstätte
Moringen, Lange Straße 58, Moringen
Stefan Kordes, Kantor an St. Jacobi Göttingen, wird
in das Werk einführen, das am 13. und 14. Februar
in der Jacobikirche zu hören sein wird. Mit diesem Vortrag wird auch die Ausstellung „Coventry Cathedral.
Ort der Zerstörung und des Aufbruchs zur Versöhnung“ eröffnet.
FÜHRUNG ZUM MÄNNER-KZ
MORINGEN
Veranstaltet von Aktion Sühnezeichen Friedensdienste (ASF), Regionalgruppe Hannover und
Südniedersachsen
Veranstaltet durch VVN-BdA und Projektwerkstatt
„Spurensuche“ Hoher Hagen.
Mit Hans Helms
Bereits im April 1933 auf dem Gelände des Werkund Arbeitshaus Moringen eröffnet, war das
Männer-KZ Moringen eines der ersten Konzentrationslager des nationalsozialistischen Staates. Eingerichtet,
um die Opposition handlungsunfähig zu machen
und politischen Widerstand im Keim zu ersticken,
waren hier bis November 1933 etwa 1.000 oppositionell oder antifaschistisch eingestellte Männer
inhaftiert. Mit dem Männer-KZ beginnt in Moringen
eine insgesamt zehnjährige Geschichte nationalsozialistischer Konzentrationslager.
Bitte anmelden: [email protected]
oder 05554-2520
Veranstaltet von der KZ-Gedenkstätte Moringen.
Freitag, 18.12.2015, 19.30 Uhr – Café Kollektiv
Kabale, Geismar Landstr. 19, Göttingen
„MUTTER WAR BESSER ALS DU, SIE
WAR NICHT SO WEIBISCH WIE DU“
– SCHAM & GESCHLECHT IN AUSEINANDERSETZUNGEN VON NACHKOMMEN NATIONALSOZIALISTISCHER
TÄTER_INNEN
Vortrag und Diskussion mit Dr. Konstanze Hanitzsch
Die Gender- und Literaturwissenschaftlerin Konstanze
Hanitzsch, Forschungskoordinatorin des Göttinger
Zentrums für Geschlechterforschung und wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universität Göttingen,
ist Autorin des Buches „Deutsche Scham. Gender.
Medien. Täterkinder“. Darin analysiert sie Texte
und Dokumentarfilme von Nachkommen nationalsozialistischer TäterInnen im Hinblick auf die
Bedeutung von Scham und geschlechtlichen Codierungen. In der Veranstaltung soll über dieses Buch
gesprochen werden. Darüber hinaus möchte dieser
Abend an die Lesung mit Niklas Frank aus dem
letzten Zyklus des 27. Januar Bündnisses anknüpfen
und hier eine kritische Diskussion von Franks Texten
ermöglichen. Hanitzsch analysiert dessen Auseinandersetzung mit dem in Nürnberg hingerichteten
Ihre Töchter Silvia Gingold und Alice Czyborra,
werden über die eigene Familiengeschichte erzählen, über die Widerstandstätigkeit ihrer Eltern, über
die Verfolgung ihrer Familie während des Faschismus und über die neuerliche Diskriminierung und
politische Verfolgung in Westdeutschland, wohin
ihre Eltern 1946 gezogen waren.
Sonntag, 10.01.2016, 15.30 Uhr – Gemeindesaal
St. Michael, Kurze Straße 13, Göttingen
Mittwoch, 13.01.2016, 15.30 Uhr – Göttinger
Zeitzeugenprojekt, Am Goldgraben 14, Göttingen
Buchvorstellung mit anschließender Diskussion
Peter und Etty Gingold (geb. Stein-Haller) kamen
aus jüdischen Familien, die 1933 vor den Nazis
nach Paris geflohen waren. Dort lebten sie als
Flüchtlinge unter sehr unsicheren ökonomischen
Verhältnissen. Peter und Etty fanden beide schnell
den Weg in die kommunistische Jugendbewegung
und zur Freien Deutschen Jugend, in der sich
deutschsprachige Hitlergegner für die gemeinsame
antifaschistische Arbeit zusammenfanden. Nach
dem Einmarsch der Wehrmacht in Frankreich
im Mai 1940 wirkten beide aktiv in der illegalen
Französischen Kommunistischen Partei und in der
Résistance mit.
Veranstaltet von der VVN-BdA Kreisvereinigung
Göttingen und dem Bildungswerk ver.di.
Veranstaltet von OLAfA (Offene Linke – Alles für Alle).
DIE NATIONALSOZIALISTISCHEN
KONZENTRATIONSLAGER IM LETZTEN
KRIEGSJAHR.
Lesung und Gespräch mit Silvia Gingold und
Alice Czyborra, Töchter der bekannten Antifaschisten
Etty und Peter Gingold.
Donnerstag, 14.01.2016, 20.00 Uhr – Gemeindehaus Reformierte Gemeinde, Untere Karspüle 11,
Göttingen
GOTT SEGNE DIESEN ÜBERFALL
Film und Gespräch
Holland im Mai 1940: Frisch verliebt beschließen
zwei fromme junge Menschen Widerstand gegen
die deutsche Besatzung zu leisten. Sie verstecken
Verfolgte und überfallen deutsche Behörden, um
Lebensmittelkarten für die Versteckten zu besorgen.
Vor den Überfällen knien sie nieder und beten. Er
bezahlt dafür mit seinem Leben, sie entkommt mit
knapper Not und erinnert sich an ihre Erlebnisse.
Das faszinierende Porträt einer humorvollen und
engagierten Frau. Für Buch und Regie dieses Films
wurde Martin Buchholz mit dem Adolf Grimme
Preis und dem Deutschen Menschenrechtsfilmpreis
ausgezeichnet.
Veranstaltet von amnesty international Göttingen
in Kooperation mit der Reformierten Gemeinde
Göttingen.
Sonntag, 17. Januar 2016, 16.00 Uhr –
Begegnungsstätte Restaurant und Bistro Löwenstein,
Rote Str. 28, Göttingen
„JUDENTUM UND ÖKOLOGIE“.
Zu Tu Bischwat (Neujahr der Bäume) mit Rabbiner
Dr. Salomon Almekias-Siegl, Hamburg
Diese Veranstaltung weist außerdem auf die symbolische Pflanzung neuer Bäume hin. Das Leben geht
auch nach dem Holocaust und großer Bedrohung
weiter.
Veranstaltet von der Jüdischen Kultusgemeinde für
Göttingen und Südniedersachsen e.V.
Kriegsverbrecher Hans Frank vor dem Hintergrund
der Verbindung von Scham und Geschlecht.
Donnerstag, 21.01.2016, 19.30 Uhr – Buchladen
Rote Straße, Nikolaikirchhof 7, Göttingen
WIDERSTAND UND SELBSTBEHAUPTUNG IN GÖTTINGEN VON 1933 BIS
1945 – DER INTERNATIONALE
SOZIALISTISCHE KAMPFBUND (ISK)
Vortrag von Dr. Rainer Driever, Göttingen
Der 1925 in Göttingen ins Leben gerufene ISK hatte
bis Ende 1931 seine Bundeszentrale in der Stadt.
Seine im Vergleich zu anderen Organisationen
wenigen Mitglieder entwickelten einen überproportionalen Einfluß auf das Göttinger linke politische
Milieu. Als einzige politische Kraft bereitete sich der
Kampfbund früh auf die Illegalität vor. Der Vortrag
stellt den Widerstand des ISK vor und zeichnet
seinen Weg im Nationalsozialismus nach.
Veranstaltet von der Geschichtswerkstatt Göttingen
e.V. in Kooperation mit dem Buchladen Rote Straße.
Freitag, 22.01.2016, 12.00 Uhr bis Sonntag
24.01.2016, ca. 19.30 Uhr
GESTAPO-TERROR IN LUXEMBURG –
BILDUNGSSEMINARREISE NACH
LUXEMBURG UND ZUR KZ-GEDENKSTÄTTE HINZERT / TRIER
Referentin: Jill Steinmetz, ehem. Mitarbeiterin der
Forschungsgruppe Gestapo Trier, Universität Trier.
Am 10.05.1940, dem ersten Tag des Westfeldzugs
der Wehrmacht, überfielen deutsche Truppen das
unbewaffnete und neutrale Luxemburg. Das Land
wurde nicht unter deutsche Besatzung gestellt,
sondern annektiert und dem „Gau Moselland“
zugeordnet. Wenig ist bisher in Deutschland
darüber bekannt. Zum ersten Mal wurde nun mit
der Ausstellung „Gestapo-Terror in Luxemburg“ die
Täterschaft der deutschen Geheimen Staatspolizei
aufgearbeitet. Die Bildungsseminarreise zeichnet
verschiedene Stätten der Verfolgung des Luxemburgischen Widerstands nach und stellt exemplarisch
dar, wie einzelne Täter – so auch der Göttinger
Gestapo-Beamte Fritz Schmidt – dazu beigetragen
haben, die nationalsozialistische Maschinerie am
Laufen zu halten.
Aktuelle Informationen zur Ausstellung können
unter www.ns-familien-geschichte.de eingesehen
werden. Der Ausstellungskatalog ist im Buchladen
Rote Straße erhältlich.
Übernachtung: Zwei Übernachtungen in der Jugendherberge Luxemburg-Stadt.
Information und Anmeldung: [email protected] | Anmeldeschluss: 14. Dezember 2015
Die Bildungsreise findet bei einer ausreichenden
Zahl verbindlicher Anmeldungen statt. Reise-,
Seminar-, und Übernachtungskosten (inkl. Frühstück)
werden getragen. Eine zusätzliche Eigenbeteiligung
bei der Verpflegung ist vorgesehen.
Gruppengröße: 16 Personen
Veranstaltet vom Verein „NS-Familien-Geschichte:
hinterfragen - erforschen - aufklären“ in Kooperation
mit dem DGB-Bezirk Niedersachsen-BremenSachsen Anhalt, VVN-BdA, „Musée national de la
Résistance“ und der „Gedenkstätte SS-Sonderlager /
KZ Hinzert“.
Mittwoch, 27. Januar 2016, 19.00 Uhr –
Altes Rathaus, Markt 9, Göttingen
„DEM ÜBERLEBEN EINEN SINN GEBEN“
VORTRAG UND ZEITZEUGENGESPRÄCH
ZUM HOLOCAUSTGEDENKTAG MIT
BERT WOUDSTRA AUS ENSCHEDE,
NIEDERLANDE
Einführung und Moderation: Dr. Dietmar Sedlaczek
Musikalische Begleitung: Karsten Heckhausen
(Cello) und Beate Quaas (Klavier)
„Es gibt beinahe keinen Tag in meinem Leben, an
dem ich nicht an diese Zeit zurückdenke.“ Der 1932
geborene Bert Woudstra erlebte als Jugendlicher in
den Niederlanden die Judenverfolgung der deutschen
Besatzer. Er überlebte, weil ihn Freunde, aber auch
fremde Menschen drei Jahre lang versteckten. Viele
Familienangehörige hingegen wurden Opfer des
Holocaust und starben in deutschen Konzentrationslagern. Von 53 Familienangehörigen haben 29 überlebt. Nach dem Krieg engagierte sich Bert Woudstra
in zahlreichen sozialen und politischen Einrichtungen
seiner Heimatstadt, etwa als Vorsitzender der Stiftung
Synagoge Enschede, die als schönste Synagoge Westeuropas gilt. Die Auseinandersetzung mit den nationalsozialistischen Verbrechen ist für Bert Woudstra zu
einer Lebensaufgabe geworden. Seine Botschaft ist
das Eintreten für Humanität und Menschenrechte –
dort wo sie heute verletzt werden.
Veranstaltet vom Bündnis zum Gedenken an die
Opfer des Nationalsozialismus – 27. Januar.
Samstag, 30.01.2016, 14.00 Uhr – Platz zwischen
Johanniskirchhof und Stadtbibliothek –
Ecke Paulinerstraße / Gotmarstraße 8, Göttingen
WIDERSTAND, RESISTENZ UND
VERFOLGUNG IN GÖTTINGEN –
EIN STADTRUNDGANG
Der Stadtrundgang führt zurück in die Anfangszeit
des Nationalsozialismus in Göttingen. SozialdemokratInnen, GewerkschafterInnen, KPD und andere
linksgerichtete Kräfte waren erklärte Ziele der Verfolgung durch das neue Regime. Wir zeigen Orte
dieser ersten Repressionswelle ab Frühjahr 1933
und gehen anhand der Geschichten ausgewählter
AkteurInnen auf antifaschistischen Widerstand
und Resistenz in Göttingen ein. Zudem werden
Streiflichter die Schicksale ausländischer Zwangsarbeitender in Göttingen beleuchten.
Der Rundgang wird geleitet von Joachim Bons,
Rainer Driever, Lisa Grow und Günther Siedbürger
und wird etwa 1,5 Stunden dauern.
Veranstaltet von der Geschichtswerkstatt Göttingen e.V.
Veranstaltet von der Gruppe f*act - feminist action.
Sofern nicht anders angegeben, ist der Eintritt zu allen Veranstaltungen frei. Spenden sind erwünscht.
Die Veranstaltungsreihe wird konzipiert und organisiert von:
Deutscher Gewerkschaftsbund (DGB) und DGB-Jugend Region Südniedersachsen-Harz, KZ-Gedenkstätte Mittelbau-Dora, KZ-Gedenkstätte Moringen, Gesellschaft
für christlich-jüdische Zusammenarbeit e.V. Göttingen, Jüdische Gemeinde Göttingen, Jüdisches Lehrhaus Göttingen, Jüdische Kultusgemeinde für Göttingen und
Südniedersachsen e.V., Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten (VVN-BdA) Göttingen, OLAfA (Offene Linke Alles für Alle), Geschichtswerkstatt Göttingen e.V., Geschichtswerkstatt Duderstadt e.V., f*act - feminist action, Freie Altenarbeit Göttingen e.V., Amnesty International Göttingen (Gruppe 1117), [femKo] queerfeministische Kooperation, Projektwerkstatt „Spurensuche“ Hoher Hagen Dransfeld, Antirassistisches Aktionsplenum
(ARAP) Göttingen, Aktion Sühnezeichen Friedensdienste (ASF), ver.di-Bildungswerk Göttingen, Verein „NS-Familien-Geschichte: hinterfragen - erforschen - aufklären“
Göttingen.
Mit Unterstützung der Stadt Göttingen und Intersection e.V.
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