Bilharziose 2011 D

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Schistosomiasis / Pärchenegel
Blasenbilharziose (S. haematobium)
Ein kurz dauernder Hautausschlag nach dem Baden („swimmer‘s itch“) kann das erste
Symptom sein. Das Katayama-Fieber 4-6 Wochen nach Infektion ist meist nicht so
stark ausgeprägt wie bei der Darmbilharziose.
In der chronischen Infektionsphase treten folgende Symptome auf: Blut im Urin,
Schmerzen während dem Wasserlösen, gesteigerter Harndrang, Urininkontinenz. Im
Verlauf kann es nach Jahren zu schweren Blasen- und Nierenschädigungen kommen.
Diagnose / Therapie
Der Nachweis einer Bilharziose ist erst Wochen nach der Infektion überhaupt
möglich. Es werden die Eier im Stuhl oder Urin gesucht. Im Blut werden Abwehrkörper
(Antikörper) nachgewiesen.
Die Behandlung besteht in der Einnahme eines speziellen Medikaments. Mit Vorteil
werden solche Untersuchungen und Behandlungen durch einen auf Tropenkrankheiten
spezialisierten Arzt oder im Schweiz. Tropen– und PH Institut durchgeführt.
Prophylaxe / Check-UP
Zur Vermeidung einer Infektion mit Schistosomen ist eine konsequente
Expositionsprophylaxe nötig:
Verzichten Sie aufs Baden im Süsswasser (auch kein Durchwaten oder
Waschen) ausser in korrekt behandelten Swimmingpools. Auch in
fliessenden Gewässer kann Bilharziose übertragen werden.
Nach Süsswasserkontakt in Bilharziose-verseuchten Gebieten kann mittels
einem Bluttest zirka 2 Monate nach Kontakt eine Erkrankung praktisch
sicher nachgewiesen bzw. ausgeschlossen werden. Sie können sich dazu
anmelden:
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Bilharziose
Bilharziose
© 2011 B Beck , Eva Diatta Vers:2.01 D
Die Bilharziose ist weltweit eine der bedeutendsten
Wurmerkrankungen. Beim Baden in stehenden oder
langsam fliessenden süssen Gewässern dringen die
Larven des Wurmes durch die Haut in den Menschen ein
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Bilharziose / Schistosomiasis
Einleitung
Weltweit gehört die Bilharziose zu den häufigsten Wurmerkrankungen. In gewissen
Gebieten Afrikas sind über 90 % der Bevölkerung infiziert.
Geschichte
Das Krankheitsbild Bilharziose war zur Zeit der ägyptischen Pharaonen bekannt. Es
wurden auch Wurmeier in den ägyptischen Mumien nachgewiesen. Erstmals wurde der
Wurm 1851 von Theodor Bilharz, einem Deutschen Pathologen, beschrieben und mit
dieser Erkrankung in Zusammenhang gebracht .
Vorkommen
Es gibt verschiedene Schistosoma-Typen, welche für den Menschen von Bedeutung
sind und die in verschiedenen Regionen vorkommen.
 Schistosoma haematobium (Verursacher der Blasenbilharziose) kommt vor in
Afrika, Madagaskar und auf der arabischen Halbinsel

Schistosoma mansoni (Darmbilharziose) tritt in Afrika südlich der Sahara und
Nordosten Südamerikas auf. Lokale Verbreitungsgebiete bestehen im Nildelta, in
Libyen , auf der arabischen Halbbinsel sowie einzelnen Karibikinseln.
 Schistosoma intercalatum (Darmbilharziose) kommt hauptsächlich in Zentralafrika
vor.

Schistosoma japonicum (Darmbilharziose) tritt in China und den Philippinen auf,
zusätzlich besteht kleiner Herd in Zentral-Sulawesi; das Schistosoma mekongi
(Darmbilharziose) in Laos, Kambodscha und Thailand entlang des Mekong-Flusses
Lebenszyklus der Schistosomen
Für die Vermehrung benötigt der Wurm eine Süsswasser-Schneckenart, welche sich nur
in (sub-) tropischen Regionen findet.
Aus dem menschlichen Körper gelangen die Eier mit Stuhl oder Urin ins Wasser. Dort
schlüpfen die Mirazidien, welche von der Wasserschnecke aufgenommen werden. Nach
einem ungeschlechtlichen Vermehrungszyklus in der Schnecke treten die Wurmlarven
(Zerkarien) erneut ins Wasser über.
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Die nur im Süsswasser vorkommenden
infektiösen Formen (Zerkarien) dringen
nun durch die gesunde Menschenhaut in die
Leber, wo sie zu geschlechtsreifen Würmer
heranwachsen. Paarweise begeben sie sich
anschliessend ins Venengebiet des MagenDarm-Traktes oder der Harnblase Dort
verbringen sie die restliche Lebenszeit,
welche sich über 10 Jahre erstrecken kann.
Das Weibchen kann ja nach Schistosomenart
täglich mehrere hundert bis über tausend Eier
abgeben, welche mit dem Stuhl oder Urin
ausgeschieden werden - und das über
mehrere Jahre!
Ei
Zerkarie Zyklus der
Schistosomen
Mirazidie
Süsswasser-Schnecke
Diese Eier sind für den Menschen nicht infektiös, sind aber verantwortlich für die
Symptome bei einem lang anhaltenden Wurmbefall.
Krankheitsbild
Aufgrund der bevorzugten Lokalisation der erwachsenen Würmer unterscheidet man
eine Darmbilharziose sowie eine Blasenbilharziose:
Darmbilharziose
Gleich nach dem Baden kann ein kurz dauernder, juckender Hautausschlag, auch
„swimmer‘s itch“ genannt, auftreten.
Nach ca. 4-6 Wochen kommt es möglicherweise zu den ersten Symptomen, dem so
genannten Katayama-Fieber mit plötzlichen Kopfschmerzen, Fieber,
Abgeschlagenheit, Nacken- und Gliederschmerzen, Übelkeit und Durchfall. Viele
Bilharziose-Infektionen verlaufen ohne diese Symptome.
Mit der Eiablage durch das Wurmweibchen beginnt die chronische Infektions-Phase. Es
treten Bauchschmerzen und blutige Durchfälle auf.
Nach mehreren Jahren treten zunehmend Organschädigungen auf (vor allem in der
Leber und Darm, aber auch in Lunge, Herz, Rückenmark oder Hirn).
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