Autismus - Selbsthilfegruppe Leben mit Autisten Biberach

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Autismus
ein Phänomen,
das es zu entdecken gilt
Haut, die nichts spürt,
Augen, die schauen.
Ohren, die zu viel hören.
Das ist ein Leben
der großen Plagen.
Ich weiß Bescheid.
Dietmar Zöller
Autismus ist eine tief greifende
Entwicklungsstörung mit
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qualitativer Beeinträchtigung der
zwischenmenschlichen Beziehungen
Beeinträchtigungen in der
Kommunikation und Phantasie
einem deutlich eingeschränkten
Repertoire von Aktivitäten und
Interessen
Autismus-Therapie-Ambulanz LiNie
Bundesverband - hilfe für das autistische kind
Menschen mit Autismus
haben die Fähigkeit
•die Welt in einer anderen,
besonderen Art und Weise
wahrzunehmen
•in einzelnen Sinnesbereichen
Stärken zu entwickeln
•ausgeprägtes Wissen in ihren
Spezialgebieten zu besitzen
•hohe Empfindsamkeit für
Befindlichkeiten von anderen
Menschen zu haben
•Ordnung und Struktur zu
lieben
•hervorragendes Gedächtnis,
besonders für Details zu haben
Diagnose
Die Diagnose erfolgt durch einen Facharzt, in
der Regel durch Kinder- und Jugendpsychiater.
Die Basis stellen genaue Beobachtungen des
Verhaltens und des Entwicklungsverlaufes
dar. Diese orientieren sich an international
gültigen Klassifikationsschemata der WHO,
wie ICD-11 beziehungsweise an DSM-IV
s. hierzu die Beobachtungslisten in den Handreichungen unter 5.5 „Diagnostik-Materialien“
www.schule-bw.de/schularten/sonderschulen/autismus
Autistische Störungen unterscheiden sich hinsichtlich
Beginn und der Ausprägung der Symptome. Von Fachleuten
werden zudem unterschiedliche Begriffe benutzt:
Infantiler Autismus, frühkindlicher Autismus,
Kanner-Syndrom beim klassischen oder frühkindlichen Autismus
müssen alle Hauptbereiche deutlich betroffen
sein. Er wird nach seinem Erstbeschreiber auch
Kanner-Syndrom genannt. Beim atypischen
Autismus ist die Störung weniger ausgeprägt.
Asperger-Syndrom,
High-functioning -autism
Zeigt das Kind mit Autismus gute
kognitive Funktionen, spricht man von
high-functioning Autismus oder vom
Asperger-Syndrom.
http://www.autismus.ch/spektrum/asperger_syndrom/was_ist_das/content.htm
Late-onset-autism,
hellersche Demenz,
desintegrative Psychose
Beim late-onset Autismus treten die
autistischen Symptome erst nach dem dritten
Lebensjahr auf, ähnlich auch bei der
desintegrativen Störung des Kindesalters, die
früher als Hellersche Demenz oder
desintegrative Psychose bezeichnet wurde.
http://www.autismus.ch
Ursachen
bis heute nicht eindeutig geklärt, aber sicher durch mehrere
Faktoren bedingt wie
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Erbeinflüsse
biochemische Besonderheiten, wie
Veränderungen im Bereich des Stoffwechsels,
der Hormone und Nervenbotenstoffe
Hirnfunktionsstörungen wie Veränderungen
im limbischen System, andere Reiz- und
Signalverarbeitung
Zentrale Störungen in der
Wahrnehmungsverarbeitung
Unterricht
Kinder und Jugendliche besuchen die
Schule, die ihrem Leistungsvermögen
entspricht. Alle Schularten haben einen
pädagogischen Auftrag, gemeinsam mit
Eltern und ggf. außerschulischen
Partnern Kinder und Jugendliche mit
Autismus adäquat zu fördern.
s. Handreichungen zur schulischen Förderung unter:
http://www.schule-bw.de/schularten/sonderschulen/autismus
Schulische Hilfssysteme
Autismusbeauftragte in
den Schulaufsichtsämtern
Arbeitsstelle Kooperation
sonderpädagogische
Dienste der
Sonderschulen
Pädagogische Berater
Beratungslehrer/innen
Schulpsychologische
Beratungsstellen
Therapien
es gibt nicht die Therapie für Kinder mit Autismus!
folgende Therapieformen können wirksam sein:
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Affolter-Therapie
Differentielle Beziehungstherapie
Psychotherapie
Verhaltenstherapie nach Lovaas/ ABA
Sensorische Integrationstherapie
Aufmerksamkeits-Interaktionstherapie
Therapie nach Delacato
Thomatis-Therapie bzw. Auricula
tiergestützte Therapien wie Delfine, Canis, Pferde...
Buchtipp: Michaela Weiß:„ Autismus: Therapien im Vergleich“, Edition Marhold 2002
http://www.autismus-in-berlin.de/therapie.htm
Wirksame Förderansätze
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Strukturiertes Lernen nach TEACCH
(Treatment and Education of Autistic an related
Communication handicapped Children)
Aufbau der Kommunikation mit
PECS (Picture Exchange Communikcation System)
„ Verhaltenstraining
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Symptome des autistischen Syndroms
und Möglichkeiten der Intervention
Wahrnehmungsverarbeitungsstörungen in
allen Sinnesbereichen
Struktur in Raum und Zeit nach Kriterien von TEACCH
Gekennzeichneter, ggf. abgetrennter Arbeitsplatz / Bereiche/
Tische (Farbe, Lernbox, Regale)
Gehörschutz durch Kopfhörer, Mütze
Arbeitsabläufe kennzeichnen: Anfang und Ende, was kommt in
welcher Reihenfolge? Von oben nach unten – von links nach
rechts
Eingerahmter Arbeitstisch/ erspüren von Grenzen
Arbeiten nach Zeit = Sichtbarmachen von Zeit (Sanduhr,
Einzelkarten, Küchenwecker, Timer)
Neonröhren?? Beleuchtung beachten
Handlungsstörungen
Komplexere Abläufe in Einzelhandlungen zerlegen,
verbalisieren, verschriftlichen, visualisieren
Liste: welche Dinge brauche ich wann und wo?
Arbeitspläne erstellen (Tafeln mit Klettbändern)
Strukturieren durch zerschneiden, nummerieren
Kommunikationsstörungen
Vermeiden von Ironie, Redewendungen, Metaphern
einfache, gleich lautende Arbeitsanweisungen
direktes, einzelnes Ansprechen, taktile Zeichen
Visualisieren von Aufgaben
Signalwörter zum Beenden von Redeflüssen
Probleme bei sozialen Zusammenhängen
Klassenkameraden, Arbeitskollegen, Umfeld über die Besonderheit
des Kindes/ Jugendlichen mit Autismus informieren
Regeln verständlich machen: mehrfach verbalisieren, visualisieren
Einüben von sozialem Verhalten/ Sozialtraining – spiegeln z.B.
durch Video, Rollenspiele, soziale Geschichten
Erwartungen genau formulieren
Vorsicht bei Mimik und Gestik
Pausen zu Auszeiten nutzen, ggf. Rückzugsraum oder gezielte
Angebote, Begleitung durch andere
Liste/ Bildtafel anfertigen: wie reagiere ich in welcher Situation?
Belohnungen schaffen, mit Interessen, Stereotypien
Signale erkennen, die unerwünschtes Verhalten auslösen – frühes
Reagieren/ Intervenieren
Schwierigkeiten bei Veränderungen
Zeitpläne, Tagespläne, individuelle Stundenpläne erstellen,
visualisieren und abarbeiten (Karten abnehmen)
Zusammenhänge erklären: warum sind Veränderungen nötig?
Belohnungen – wenn/dann
Liste aufstellen: Krankheitsvertretungen, Raumwechsel wann?
http://www.teach.com
http://www.autea.de
http://www.uni-leipzig.de Anne Häußler: Struktur als Hilfe zum Verstehen
Autismus hat viele
Gesichter
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Fotos von Florian in der Schule
Ein Junge im Gymnasium....
Bilder von Markus
Fotos von Ricardo
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Bilder von Alisia
Eine Klassenfahrt:
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Bilder von Florian in Berlin
„ich apelliere an alle menschen
lasst uns mitarbeiten leben zu
gestalten
und nehmt uns auf in eure schulen
universitaeten und
forschungsstaetten
denn unser wissen ist fuer alle
menschen wichtig
ich glaube an die heilende Kraft
der umfassenden liebe“
Birger S., Berlin
aus „Bunter Vogel, 9-96
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