Geographie 4 Std., Herr Bohn Fabian Hübner Exkursion vom 16.07-18.07 Offenburg, den 14.08.14 Dolinen Als Doline (slawisch dolina, „Tal“, „Sinkhöhle“) oder Karsttrichter bezeichnet man eine trichter- oder schüsselförmige Senke mit kreisförmigem Grundriss. Ihr Durchmesser beträgt zwischen 2 und 200 Metern, kann bei wannenartigen Suberosionssenken aber auch mehrere Kilometer betragen. Ihre Tiefe reicht von 2 bis zu mehr als 300 Metern. Ein Hauptmerkmal der Dolinen ist der überwiegend unterirdische Wasserhaushalt. Denn ist durch den Wasserhaushalt das Gestein unterirdisch hinreichend gelöst, bilden sich Klüfte, Schlote und Hohlräume unterschiedlicher Größe. Vorkommen Dolinen bilden sich einerseits bevorzugt in den subtropischen Klimazonen, allerdings nicht in trockenen Wüsten- und Wüstensteppengebieten. In kleineren Formen sind sie aber genauso in den gemäßigten Breiten (z. B. Paderborner Hochfläche oder im Raum Göschweiler - Reiselfingen ) anzutreffen. Zur Entstehung von Dolinen kommt es hauptsächlich in Karstgebirgen. Unter Karst versteht man unterund oberirdische Geländeformen, die überwiegend durch Lösungs- und Kohlensäureverwitterung in Karbonatgestein entstanden sind. Zur Verkarstung geeignet sind alle Gesteine die durch kohlensäurehaltiges Wasser aufgelöst werden können. Dies sind in erster Linie Kalk, Gips und Salz. Ihre Entstehung setzt eine ausreichende Benetzung der Gesteinsoberflächen durch Regen, Schmelzwasser, Tau oder Grundwasser voraus. Sie entstehen jedoch selten an Steilhängen oder in Hochgebirgen, da der Oberflächenabfluss des Wassers hier in der Regel zu ausgeprägt ist, um die chemischen Lösungsprozesse in Gang zu setzen. Eine Ausnahme ist beispielsweise die Doline des Funtensees. Lösungsdolinen Lösungsdolinen entstehen dort, wo das leicht saure Regenwasser besonders gut in den Rissen, Klüften und breiteren Schächten des Kalkgesteins versickern kann. Dabei löst das Regenwasser den Kalk langsam auf und transportiert ihn in gelöster Form z.B mit Hilfe eines Ponors (Schlucklochs) ab. Einsturzdolinen (Einsturztrichter) Einsturzdolinen kommen zustande, wenn durch Kalklösung im Lauf der Zeit entstandene Höhlen einstürzen und das darüber liegende Gestein und der Boden nachsackt. Speziell: Rosshag-Doline in Göschweiler Die Rosshag-Doline ist die jüngste von zahlreichen Einbruchstellen im Muschelkalk, im Raum Göschweiler-Reiselfingen. Nach ersten geologischen Untersuchungen der Doline ist sie durch einen Einsturz eines Hohlraums entstanden. Die Decke des Hohlraums befand sich vor dem Einsturz 8m unter der Erde. Der Boden lag 60-70m unter der Oberfläche und reichte so bis in den mittleren Muschelkalk.