Ernährung Darmerkrankungen (Morbus Crohn)

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PFLEGEPRAXIS
> Mangelerscheinungen bei Morbus Crohn und Colitis ulcerosa
Ernährung bei chronischentzündlichen Darmerkrankungen
SYLKE WEENER
Verschiedene Faktoren können bei pflegebedürftigen älteren Menschen dazu führen, dass sie nicht ausreichend ernährt sind. Eine Ursache stellen die chronischen Darmerkrankungen (CED) dar. Ältere
Menschen mit CED können an Lebensqualität verlieren, wenn sie
bezüglich der Ernährung nicht die nötige Aufmerksamkeit bekommen. In diesem Beitrag erfahren Pflegende, wie sie auf die Ernährung
älterer Menschen mit CED achten können, um einer Mangel- und
Unterernährung vorzubeugen.
Zu den häufigsten Erkrankungen des
Darms gehören neben Krebs Entzündungen i m Darm, Obstipation und Divertikulose. Zur Kategorie chronische n t z ü n d l i c h e r Darmerkrankungen
(CED) zählen die Krankheitsbilder
Morbus Crohn und Colitis ulcerosa. Sie
ähneln sich i n ihren Merkmalen: Beide
Krankheiten verlaufen in Schüben und
sind nicht heilbar. Die Darmschleimhaut ist entzündet. M . Crohn und C.
ulcerosa weisen eine zweigipflige Prävalenz auf, das bedeutet, sie brechen
häufig u m das 20. Lebensjahr herum
sowie zwischen dem 50. und 60. Lebensjahr und darüber hinaus aus. Die
sogenannten „late onset" (später Ausbrüche) betragen bei M. Crohn etwa 16
Prozent, bei C. ulcerosa etwa zwölf Prozent (vgl. Hansen 2007, S. 163).
Der Krankheitsverlauf ist sehr i n dividuell und zwischen ersten Symptomen und der endgültigen Diagnose
kann eine lange Zeit verstreichen.
In den Schüben ist der Darm so stark
entzündet, dass die Darmschleimhaut
geschädigt wird. Dadurch kommt es
unter Umständen zur verminderten
Nahrungsaufnahme, was Mangelerscheinungen zur Folge hat
Morbus Crohn
(Iletitis terminalis)
Der M. Crohn ist eine schubweise verlaufende Entzündung aller Schichten
der Darmwand, die meistens den letzten Teil des Dünndarms und den Dick-
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darm, aber auch alle Darmabschnitte, inklusive der Speiseröhre und des
Magens gleichzeitig betreffen kann.
Trotz intensiver Forschung sind die
Ursachen noch nicht geklärt. Experten
vermuten jedoch genetische, infektiöse, psychische und immunologische
Faktoren. Charakteristische Symptome i m Schub sind krampfartige Bauchschmerzen und schleimige Diarrhö, oft
auch Fieber und Gewichtsverlust infolge ungenügender Nährstoffresorption. Es können auch andere Organe
befallen sein, sodass es zu Leber- und
Gallenerkrankungen, Augen-, Gelenkentzündungen sowie Veränderungen
der Haut kommen kann. Entzündliche
Stenosen und die damit einhergehende
Gefahr f ü r einen mechanischen Ileus
sind die gefürchteten Komplikationen
des M. Crohn.
Folgende Symptome können demzufolge auf eine chronisch-entzündliche
Darmerkrankung hinweisen:
••Bauchschmerzen, breiige oder flüssige Durchfälle, häufig mit Schleim
und Blut durchmischt
••Gewichtsverlust, Blutarmut, Abgeschlagenheit
• • Beschwerden außerhalb des Verdauungstraktes, zum Beispiel an Gelenken, Haut, Leber und Augen
Die Entzündungen, die m i t Bauchschmerzen und häufigen Durchfällen
verbunden sind, können den älteren
Menschen sehr belasten, vor allem
wenn noch weitere körperliche oder
gesundheitliche Einschränkungen vorliegen (Multimorbidität). Oft sind die
Betroffenen in einer schlechten körperlichen Verfassung, haben Untergewicht
und Mangelerscheinungen. Eine konsequente medikamentöse Therapie und
gute Ernährung sind deshalb die Hauptsäulen bei der Behandlung von CED.
Colitis ulcerosa
Colitis ulcerosa ist durch einen entzündlichen Befall des Mast- und des
Dickdarms gekennzeichnet. Anders
als beim M. Crohn breitet sich die Entzündung vom Mastdarm beginnend
aus und ist i n der Regel auf die Darmschleimhaut beschränkt. Charakteristische Symptome i m Schub sind krampfartige Bauchschmerzen mit häufigen
blutig-schleimigen Durchfällen. Bei
einer schweren Entzündung k ö n n e n
zusätzlich Fieber und Gewichtsverlust
auftreten. Selten sind andere Organe
befallen.
Pflegezeitschrift 2011, Jg. 64, Heft 12
Betroffene
dungen
von CED sind von
im Verdauungstrakt
Entzüngeplagt.
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Mangelerscheinungen
Aufgrund der blutigen Durchfälle bei
C. ulcerosa kommt es vor allem zu einem Verlust des Spurenelements Eisen.
Je nach Schwere der Entzündung kann
sich eine Anämie aufgrund des fehlenden Eisens entwickeln. Gleichzeitig
führen die Durchfälle zu Wasser-
und weiteren Nährstoffverlusten, die
sich besonders im Alter negativ auswirken können (akute Verwirrtheit/Delir). Mangelerscheinungen können vor
allem bei Patienten mit einem M. Crohn
durch unzureichende Versorgung und
hohen Verlust an Nährstoffen, Vitaminen, Mineralien und Spurenelementen entstehen. Eine dem Gesundheitszustand des Betroffenen angepasste
Ernährung ist notwendig.
Bei vielen Patienten findet man
einen unzureichenden Ernährungszustand (Kachexie). 65 bis 75 Prozent aller
Patienten mit chronisch-entzündlichen
Darmerkrankungen, insbesondere
Patienten mit M. Crohn (ca. 70 Prozent),
sind untergewichtig. 60 bis 80 Prozent
aller Patienten leiden unter einer Anämie (vgl. Falk Foundation e. V. 2007).
Untergewichtige und mangelern ä h r t e Menschen, vor allem ältere
und pflegebedürftige, sind i n diesem
Fall einer verminderten Abwehrkraft
ausgesetzt, was wiederum den Darm
f ü r neue entzündliche Schübe empfänglich macht.
Eine Ursache für den Mangelzustand
kann die u n g e n ü g e n d e Zufuhr von
Nahrung sein. Viele Patienten haben
regelrecht „Angst" vor dem Essen, denn
sie könnten ja etwas Unverträgliches
essen, was wiederum zu Schmerzen
und Durchfällen führt. Hinzu kommt,
dass ältere Menschen ohnehin häufig
wenig Appetit haben. Wichtig ist, den
Betroffenen die Angst vor dem Essen zu
nehmen. Das bedeutet, sie bekommen
Nahrung angeboten, die sie vertragen.
Dabei ist eine genaue Beobachtung der
Verträglichkeit nötig, denn Betroffene
leiden oftmals unter
verschiedenen Nahrungsmittelun-
Verträglichkeiten und
nehmen wenige Nahrungsmittel zu sich.
Gefahr der Exsikkose
Im akuten Entzündungsschub sowie bei
leichteren entzündlichen Prozessen i m
Bereich des Dünndarms ist die Aufnahme von Nährstoffen herabgesetzt bzw.
gestört. Patienten mit M. Crohn verlieren sehr viel Eiweiß, was Schwäche, Gewichtsverlust, Abwehrschwäche und
verzögerte Heilungsprozesse zur Folge
(zum Beispiel bei der Wundheilung)
haben kann. Darüber hinaus verlieren
die Betroffenen aufgrund des Durchfalls
viel Wasser und Mineralstoffe. Wenn
der ältere Mensch dann nicht ausreichend Flüssigkeit zu sich nimmt, besteht
die Gefahr der Exsikkose, was wiederum
ein Delir zur Folge haben kann.
Ein entzündlicher Schub bedeutet für
den Organismus Stress und er benötigt gerade dann Energiereserven und
Nährstoffe.
Zinkmangel
Zink kann beispielsweise den Entzündungsprozess positiv beeinflussen und
die Immunabwehr stärken. Zinkmangel ist bei M . Crohn häufiger als bei
C. ulcerosa. Die Verabreichung von Zink
über Tabletten/Kapseln oder durch par-
enterale Ernährung wirkt dem Mangel
entgegen. Eine ausreichende Versorgung von Zink gewinnt insbesondere
dann an Bedeutung, wenn man sich
den Teufelskreis vor Augen führt, dass
Zink über die häufige Stuhlausscheidung verloren geht und gleichzeitig
der Zinkmangel die Diarrhö begünstigt.
Eine zinkreiche Ernährung
ist schwierig, da nur
wenig Lebensmittel
Vor allem
im akuten
Krankheit sschub
verlieren
Erkrankte
viele
Mineralstoffe
über den
Durch/all Deshalb sollten
Pflegende
auf eine ausreichende
Substitution
achten.
einen besonders hohen Zinkgehalt aufweisen. Dazu gehören Fleisch, Innereien (die aber aufgrund der Schadstoffbelastung zu meiden sind) und Austern.
Pflanzliche Nahrungsmittel enthalten
in der Regel wenig Zink und hemmen
häufig sogar die Zinkaufnahme.
Folgende Komplikationen k ö n n e n
aufgrund von Mangelerscheinungen
bei M . Crohn und C. ulcerosa auch
außerhalb des Magen-Darm-Traktes
auftreten:
• • Vitaminmangel: Osteomalazie, Muskelatrophie, Nachtblindheit, Innenohrschwerhörigkeit, Geschmacksstörungen, Hyperkeratosen, Anämie
••Mineralmangel: Anämie, Osteomalazie, W u n d h e i l u n g s s t ö r u n g , Immundefizienz
••Eiweißmangel: Ödeme, Transportproteinmangel
••Hyperoxalurie: Nierensteine, Wasserverlust
•• Gallensäurenmangel: Gallensteine
• • Blutverlust: Anämie
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„Falsches Essen und Trinken" r u f t
nicht automatisch einen akuten Entzündungsschub hervor. Die Entstehung
der Erkrankung und das Auslösen akuter „Schübe" sind multifaktoriell bedingt. Die Ernährung stellt dabei eine
von vielen Ursachen dar, wobei es keine bestimmte Ernährung gibt, die den
Schweregrad der Erkrankung oder die
Rezidivrate prinzipiell bei allen Patienten beeinflusst.
Zusammenfassung
Ernährung im
akuten Entzündungsschub
Schlüsselwörter:
Während eines akuten Schubes steht
die Entlastung des erkrankten Darms
i m Vordergrund. Das heißt, dass der
Betroffene nichts essen sollte und stattdessen entweder eine parenterale oder
eine enterale Ernährung (Trink- oder
Sondennahrung) erfolgen sollte. Dabei ist unbedingt auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr, beispielsweise
durch Wasser oder Tee, zu achten. Mit
dem Zusatz von Kochsalz kann dem
Elektrolytverlust entgegengewirkt
werden. Säfte vertragen die Betroffenen meist schlecht, weshalb sie nicht
empfehlenswert sind. Starker Kaffee
und starker Tee sind ebenso zu meiden,
da sie die Darmfunktion anregen. Eine
parenterale oder enterale Ernährung
sollte mindestens über zwei bis vier
Wochen erfolgen.
Eine Ernährung mit ballaststofffreier
Trink- oder Sondennahrung ist der parenteralen Ernährung vorzuziehen. Die
Betroffenen vertragen sie i n der Regel.
Diese Nahrung ist so zusammengesetzt,
dass sie im oberen Dünndarm vollständig (ohne Ballaststoffe) aufgenommen
wird. Es sind also keine Ballaststoffe in
der Sondennahrung enthalten, die den
Darm zusätzlich belasten, sondern für
eine Ruhigstellung des Magen-Darmtraktes sorgen (vgl. DGE 2009).
In hochmolekularer Trink- oder Sondennahrung liegen die Nährstoffe i n
vollständiger Form vor. In niedermolekularen Flüssignahrungen sind die
Nährstoffe vorgespalten. Diese Nahrungen werden deshalb leichter und
schneller aufgenommen als hochmolekulare Nahrungen.
Um bei geriatrischen Patienten einer
Mangelernährung und Untergewicht
vorzubeugen, empfehlen sich sogenannte Zusatznahrungen, die nicht für
die ausschließliche Ernährung geeignet
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Chronisch entzündliche Darmerkrankungen (CED) können auch die Ursache
dafür sein, dass ältere pflegebedürftige Menschen zu wenig Nahrung und Flüssigkeit zu sich nehmen. Morbus Crohn und Colitis ulcerosa sind entzündliche
Darmerkrakungen, die auch ältere Menschen betreffen und zu Mangelerscheinungen führen können. Mangelernährung im Alter kann sich wiederum negativ
auf viele Prozesse im Körper auswirken. Bei der Therapie chronisch entzündlicher
Darmerkrankungen kommt neben der medikamentösen Behandlung vor allem
der Ernährung im akuten Entzündungsprozess, der Zeit nach dem Entzündungsschub sowie i n der symptomfreien Zeit eine große Bedeutung zu.
Alter, CED,
Mangelernährung
sind. Sie enthalten meist einen höheren
Eiweißgehalt und Milchzucker und sind
ballastst offfrei.
Wichtig ist, dass die Betroffenen i m
akuten Schub nur ballaststoff- und laktosefreie Trink- oder Sondennahrungen
bekommen. Die Zufuhr sollte pumpengesteuert und kontinuierlich erfolgen.
Es gibt einige niedermolekulare Nahrungen, die auch getrunken werden
können. Bei schweren Entzündungen
sind niedermolekulare Nahrungen zu
bevorzugen. Den in Trink- und Sondennahrungen enthaltenen Zucker vertragen die Betroffenen in der Regel gut.
Folgende Aspekte sollten bei der Verabreichung von Trink- oder Sondennahrung beachtet werden:
• •Zu Beginn langsam dosieren (am
ersten Tag mit 300 bis 500 Milliliter
Nahrung beginnen, langsame Steigerung).
• • Anfangs schluckweise trinken.
• •Ausreichende Flüssigkeitsgabe.
• •Ballaststofffreie, laktosefreie Nahrung mit Geschmack wählen.
• • Bei Unverträglichkeitsreaktionen von
hochmolekularen auf niedermolekulare Nahrungen umsteigen.
Ernährung nach
dem Entzündungsschub
Nach einer Verbesserung des Zustandes sowie der Symptome und Entzündungszeichen kann mit einem Kostaufbau begonnen werden. Erste Versuche
können Pflegende m i t leichtem Tee,
Zwieback, Wasserhaferschleim oder
Weißbrot durchführen. Je nach Verträglichkeit sind a n s c h l i e ß e n d gekochtes Obst und Gemüse, Kartoffeln,
Reis, Nudeln, magere Wurst und Käse,
Fleisch, Geflügel oder Fisch möglich.
Zuletzt sollte das Essen Fett (Butter,
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Margarine, Öl und fettreiche Produkte
wie Wurst, Käse oder Fleisch) beinhalten. Verträgt dies der Betroffene, kann
er zu normaler Vollkost übergehen.
Absprachen mit dem Küchenpersonal klären bekannte Unverträglichkeiten, die stets zu meiden sind. Der
Kostaufbau muss solange wie nötig,
aber so kurz wie möglich erfolgen. In
den ersten Tagen ist eine ausreichende
Energiezufuhr unwahrscheinlich, weshalb der Kostaufbau parallel zur parenteralen oder enteralen Ernährung abläuft und Pflegende zumindest Trinknahrungen ergänzend verabreichen.
Wünschenswert ist eine interdisziplinäre Patientenberatung, die i n enger
Abstimmung zwischen Patient, Angehörigen, Pflegenden, Küchenpersonal, Arzt und Ernährungsfachkraft
ausgerichtet ist. Ernährungsprotokolle
bzw. Bilanzierungen dienen dazu, i n
Abstimmung mit dem Arzt zusätzliche
Vitamin-, Mineralstoff- oder Trinknahrungsverordnungen zubesprechen und
so einer Mangel-, bzw. Unterernährung
vorzubeugen.
Ernährung in der
symptomfreien Zeit
Auch für ältere Menschen mit entzündlichen Darmerkrankungen besteht die
Gefahr eines erneuten Schubs und
Auf-flackern der Entzündung. Es gibt
grundsätzlich keine Ernährungsform
oder Diät, die erneute Entzündungen
vermeiden können. Allerdings wirkt
sich ein guter Ernährungszustand auch
bei vielen älteren Patienten positiv auf
den Allgemeinzustand aus, denn der
Körper eines optimal bis ausreichend
ernährten älteren Menschen wird mit
den Symptomen der Darmerkrankung
besser fertig als der eines Patienten, der
bereits mangel- oder unterernährt ist.
PFLEGEPRAXIS Q
Regelmäßige Gewichtskontrollen sind
daher angezeigt.
Es ist ein Gewicht erstrebenswert, das
dem Normalgewicht zumindest nahe
kommt. Um mehr als 20 Prozent sollte
das Gewicht das Normalgewicht aber
nicht unterschreiten. Ein höheres
Gewicht (circa 10 Prozent) ist
bei den Betroffenen nicht
als Problem anzusehen, denn
leichtes
„- ^
Übergewicht
stellt eine
wichtige Reserve f ü r eventuelle
Schubzeiten dar. Ältere Männer (über 65
Jahre) benötigen 1900 Kilokalorien und ältere Frauen (über
65 Jahre) 1700 Kilokalorien, um ihren
Energiebedarf zu decken. Bei multimorbiden und pflegebedürftigen älteren
Menschen liegt die Aufnahme der benötigten Kalorien häufig darunter, was
für Betroffene mit einer entzündlichen
Darmerkrankung hinsichtlich ihres Ernährungszustandes ein Problem sein
kann.
In der symptomfreien Zeit ist es sehr
wichtig, auf Unverträglichkeiten zu achten (vgl. DGE 2009). Vor allem bei Patienten, die sich nicht adäquat dazu äußern
können, ist eine Krankenbeobachtung
nötig. Die unverträglichen Nahrungsmittel, wie Milchprodukte, können zu Bauchschmerzen, Blähungen oder Durchfall
führen. Sinnvoll ist eine Dokumentation,
wann der Patient welche Nahrungsmittel
isst, wie der Stuhlgang danach beschaffen ist und ob der Betroffene über Bauchschmerzen oder Blähungen klagt.
Häufig nehmen Patienten CortisonPräparate ein, die den Kalciumbedarf
steigern und die Entstehung der Osteoporose fördern. Daher sollten Pflegende
bei einer langfristigen Cortisonbehandlung auf eine ausreichende Kalciumzufuhr achten. Kalciumreich sind alle
der Symptome und der Schmerztherapie
(Schmerzmanagement). Im Rahmen des
Ernährungsmanagements finden regelmäßig interdisziplinäre Absprachen
statt.
Den Betroffenen sollte in einer Pflegeeinrichtung jederzeit Nahrung und Flüssigkeit angeboten werden, damit sie
bei Bedarf essen und trinkenkönnen,
wenn
sie App et i t
haben.
Es empfiehlt sich,
kleine Portionen anzubieten
s
und auf Lieblingsspeisen
• & zu achten.
WL. Wichtig
Milchprodukte, insbesondere Käse. Verträgt der Betroffene keine Milch und
Milchprodukte, so ist der Kalciumbedarf
über Kalciumpräparate (zum Beispiel
in Form von Tabletten) zu substitu-
;m
Während eines akuten
Entzündungsschubes bei
M. Crohn kommt es häufig
zu einer Unverträglichkeit
gegenüber Laktose.
Eine wichtige Rolle spielt die ausreichende Zufuhr von Flüssigkeit, insbesondere bei älteren Menschen. Empfehlenswert sind mindestens 1,5 Liter
Trinkmenge pro Tag. Diese steigt jedoch
im akuten Entzündungsschub bzw. bei
Durchfällen aufgrund von Unverträglichkeiten erheblich an. Trinkprotokolle sind
erforderlich.
Die Gewichtsabnahme im akuten Entzündungsschub ist meist auf einen erhöhten Flüssigkeitsverlust zurückzuführen.
Was können
Pflegende sonst noch tun?
ist,
Alternativen zu unverträglichen Nahrungsmitteln
anzubieten. Schließlich wirkt sich
auch ausreichende Bewegung positiv
auf das Wohlbefinden, den Appetit und
die Verdauung aus. < <
Literatur
Deutsche Gesellschaft f ü r E r n ä h r u n g e.V.
(DGE) (2009) Ernährung
bei
entzündlichen
Darmerkrankungen.
Ernährung
bei Chronisch
entzündlichen
Darmerkrankungen
(CED)
http://www.dge.de/modules.php?name=New
s & f i l e = a r t i c l e & s i d = 1 0 0 6 (Zugriff 16.10.2011).
Falk F o u n d a t i o n e.V. (2007) Ernährung bei
chronisch entzündlichen
Darmerkrankungen
2007 Broschüre h t t p : / / w w w . d r f a l k p h a r m a .
de/uploads/tx_tocfpshoperw/S84_28-l-07.
p d f (Zugriff 16.10.2011).
Hansen W. (2007) Medizin des Alterns und des
alten Menschen.
Schattauer, Stuttgart.
Pflegende sollten während den Mahlzeiten für eine ruhige Atmosphäre sorgen.
Die Mahlzeiten sollten appetitlich angerichtet werden und somit zum Essen
motivieren. Bei den Pflegebedürftigen ist
regelmäßig das Gewicht zu kontrollieren,
Wichtig ist eine professionelle Krankenbeobachtung, zum Beispiel hinsichtlich
Autorenkontakt:
Sylke
Wernerist ausgebildete Alten-
pflegerin u n d hat den Abschluss B.Sc. i n
Gesundheits- u n d Pflegemanagement.
Sie arbeitet als Trainerin i n der Pflegeausbildung.
Kontakt: [email protected]
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