zienam 250/zienam 500 - Pneumonie Aktuell 2017

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Fachinformation
ZIENAMy 250/ZIENAMy 500
1. Bezeichnung des Arzneimittels
ZIENAM y 250
ZIENAM y 500
2. Verschreibungsstatus/
Apothekenpflicht
Verschreibungspflichtig
3. Zusammensetzung des Arzneimittels
3.1 Stoff- oder Indikationsgruppe
Carbapenem
β-Laktam-Antibiotikum
3.2 Arzneilich wirksame Bestandteile
ZIENAM y 250
5. Gegenanzeigen
1 Infusionsflasche ZIENAM y 250 mit
565 mg Trockensubstanz enthält:
265 mg Imipenem H2O
(entspr. 250 mg Imipenem),
265 mg Cilastatin-Natrium
(entspr. 250 mg Cilastatin).
ZIENAM y 250/500 ist kontraindiziert bei
Überempfindlichkeit gegen einen der Bestandteile. Eine Kreuzallergie zwischen
ZIENAM y 250/500 und anderen β-LaktamAntibiotika wie Penicillinen und Cephalosporinen ist möglich.
ZIENAM y 500
Über ernste Reaktionen, einschl. Anaphylaxie, wurde bei den meisten β-Laktam-Antibiotika berichtet. Vor Therapie sollten früher
aufgetretene Überempfindlichkeitsreaktionen gegen β-Laktam-Antibiotika sorgfältig
erfaßt werden. Bei Auftreten einer allergischen Reaktion sollen ZIENAM y 250/500
abgesetzt und entsprechende Maßnahmen
eingeleitet werden (siehe Nebenwirkungen).
1 Infusions- bzw. Transferflasche ZIENAM y
500 mit 1,13 g Trockensubstanz enthält:
530 mg Imipenem H2O
(entspr. 500 mg Imipenem),
530 mg Cilastatin-Natrium
(entspr. 500 mg Cilastatin).
3.3 Sonstige Bestandteile
ZIENAM y 250
Natriumhydrogencarbonat
ZIENAM y 500
Natriumhydrogencarbonat
4. Anwendungsgebiete
ZIENAM y 250/500 ist zur Behandlung von
schweren bzw. lebensbedrohlichen Infektionen angezeigt, wenn sie durch Imipenemempfindliche Erreger verursacht sind: Infektionen des Bauchraumes, der Nieren und
ableitenden Harnwege, der Haut und Weichteilgewebe, der Knochen und Gelenke, der
Geschlechtsorgane, der Atemwege, sowie
bei Sepsis.
Vor Therapiebeginn sollte ein Antibiogramm
angefertigt werden. Oft zwingt jedoch der
Zustand des Patienten zu sofortiger antibiotischer Therapie. In solchen Fällen kann die
Behandlung mit ZIENAM y 250/500 vor Eintreffen der Ergebnisse des Antibiogramms
eingeleitet werden, wenn das klinische Bild
eine Infektion mit Imipenem-empfindlichen
Erregern vermuten läßt. Diese Situation ist
unter anderem häufig gegeben bei granulozytopenischen Patienten mit dabei auftretendem Fieber unklarer Genese.
März 2004
ZIENAM y 250/500 ist wirksam gegen viele
Infektionen, die durch aerobe und anaerobe,
grampositive und gramnegative Bakterien
verursacht werden, die resistent sind gegen
Cephalosporine (Cefazolin, Cefoperazon,
Cephalotin, Cefoxitin, Cefotaxim, Latamoxef,
Cefamandol, Ceftazidim und Ceftriaxon), gegen Aminoglykoside (Gentamicin, Amikacin,
Tobramycin) und/oder gegen Penicilline
(Ampicillin, Carbenicillin, Penicillin G, Ticarcillin, Piperacillin, Azlocillin, Mezlocillin). In-vitroTests zeigen, daß Imipenem mit Aminoglykosid-Antibiotika gegen einige Stämme von
Pseudomonas aeruginosa synergistisch
wirkt.
ZIENAM y 250/500 ist angezeigt zur Behandlung von Mischinfektionen, die durch
empfindliche Stämme von aeroben und
anaeroben Bakterien verursacht sind. Häufig
sind diese Mischinfektionen verbunden mit
einer Kontamination durch die Fäkalflora
oder durch die Vaginal-, Haut- und Mundflora. Bei diesen Mischinfektionen ist Bacteroides fragilis der häufigste anaerobe Erreger,
der oft gegen Aminoglykoside, Cephalosporine und Penicilline resistent ist. Gegen
ZIENAM y 250/500 ist Bacteroides fragilis
jedoch normalerweise empfindlich.
2325-w756 -- ZIENAM 250/ZIENAM 500 -- a
Hinweise
ZIENAM y 250/500 sollte nicht während der
Schwangerschaft angewendet werden, da
noch keine ausreichenden toxikologischen
und klinischen Daten vorliegen, es sei denn,
der potentielle Nutzen rechtfertigt das potentielle Risiko für das Ungeborene.
Imipenem tritt in die Muttermilch über. Sollte
auf die Gabe von ZIENAM y 250/500 nicht
verzichtet werden können, sollte die Patientin nicht stillen.
ì Warnhinweise:
Eine pseudomembranöse Colitis wurde von
praktisch allen Antibiotika berichtet. Der Verlauf kann leicht bis lebensbedrohlich sein.
Antibiotika sollten deshalb bei Patienten, die
in der Anamnese eine gastrointestinale Erkrankung, v. a. eine Colitis, aufweisen, mit
Vorsicht verordnet werden. Es ist wichtig, an
eine pseudomembranöse Colitis zu denken,
wenn bei Patienten in Verbindung mit einer
Antibiotika-Therapie Durchfälle auftreten.
Studien ergaben, daß ein von Clostridium
difficile produziertes Toxin für eine Antibiotika-assoziierte Colitis verantwortlich ist, andere Ursachen sollten jedoch auch in Betracht gezogen werden.
Zentralnervöse Nebenwirkungen wie Myoklonus, Verwirrtheitszustände oder Krampfanfälle wurden nach i. v.-Infusion von
ZIENAM y 250/500, wie auch von anderen
β-Laktam-Antibiotika, berichtet, insbesondere wenn die auf Körpergewicht und Nierenfunktion basierende Dosierung überschritten
wurde. Diese Nebenwirkungen wurden meistens bei Patienten mit Schädigung des
ZNS (z. B. bei Hirnverletzungen oder Anfallsanamnese) und/oder eingeschränkter Nierenfunktion, bei denen eine Kumulation der
Substanzen möglich ist, beobachtet. Es wird,
besonders bei diesen Patienten, auf eine
strenge Einhaltung der empfohlenen Dosis
hingewiesen (siehe Dosierung).
Bei Patienten mit bekanntem Anfallsleiden
sollte eine antikonvulsive Therapie fortgesetzt werden. Treten fokaler Tremor, Myoklonus oder Krampfanfälle auf, sollten die Patienten einer neurologischen Beurteilung unterzogen werden und eine antikonvulsive
Therapie eingeleitet oder fortgesetzt werden.
Bestehen die Symptome von Seiten des
ZNS weiter, soll eine Dosisreduktion erfolgen oder ZIENAM y 250/500 abgesetzt werden.
Patienten mit einer Kreatinin-Clearance
von Q5 ml/min·1,73 m2 sollten ZIENAM y
250/500 nur erhalten, wenn innerhalb von
48 Stunden eine Hämodialyse durchgeführt
wird. Bei Hämodialyse-Patienten wird empfohlen, den Nutzen von ZIENAM y 250/500
im Verhältnis zum Risiko möglicher Krampfanfälle abzuwägen.
ZIENAM y 250/500 ist zur Behandlung einer
Meningitis nicht angezeigt.
Bei Anwendung von glucosehaltigen Lösungsmitteln können 5 g Glucose pro Dosis
überstiegen werden. Dies ist bei Patienten
mit Diabetes mellitus zu berücksichtigen.
6. Nebenwirkungen
ZIENAM y 250/500 ist im allgemeinen gut
verträglich. Kontrollierte klinische Studien
haben gezeigt, daß ZIENAM y 250/500 genauso gut verträglich ist wie Cefazolin, Cephalotin und Cefotaxim. Die Nebenwirkungen erfordern selten ein Absetzen der Therapie und sind in der Regel leicht und vorübergehend; schwere Nebenwirkungen sind selten. Die häufigsten Nebenwirkungen waren
lokale Reaktionen nach intravenöser Injektion.
ì Blutgerinnung
Gelegentlich kommt es zur Verlängerung der
Prothrombinzeit.
ì Blutbild
Gelegentlich kommt es zu Eosinophilie, selten wurden Leukopenie, Neutropenie einschließlich Agranulozytose, Thrombozytopenie, Thrombozytose, Panzytopenie, Knochenmarksdepression sowie erniedrigte
Hämoglobinwerte beobachtet.
ì Überempfindlichkeit/Haut
Selten wurden Hautausschlag, Hautrötungen, Nesselsucht, Angioödem, Hautjucken,
Fieber einschließlich medikamenteninduziertes Fieber, anaphylaktische Reaktionen
und schwere Hautveränderungen wie Erythema exsudativum multiforme, exfoliative
Dermatitis, Stevens-Johnson-Syndrom und
Lyell-Syndrom beschrieben. Selten kommt
es zu schweren Überempfindlichkeitsreaktionen vom Soforttyp, sie sind wie bei anderen β-Laktam-Antibiotika auch unter
ZIENAM y 250/500 möglich. Bei den ersten
Anzeichen sofortige Unterbrechung der Infusion. Sofortige langsame i. v.-Applikation
von Epinephrin (Adrenalin) in der üblichen
Dosierung unter Blutdruckkontrolle; danach
i. v.-Gabe von Glukokortikoiden und Volumensubstitution.
1
Fachinformation
ZIENAMy 250/ZIENAMy 500
Dosierung von ZIENAM y bei Erwachsenen (70 kg KG)*
Tabelle 1
bei normaler Nierenfunktion
Tabelle 2
bei eingeschränkter Nierenfunktion (Kreatinin-Clearance in ml/min·1,73 m2)
leichte Einschränkung
(41 – 70)
mittelschw. Einschränkung
(21 – 40)
schwere Einschränkung
(6 – 20)***
Schwere der Infektion
Einzeldosis
Imipenem
(mg) pro
Dosierungsintervall (h)
tägliche
Gesamtdosis
(g)
Einzeldosis
Imipenem
(mg) pro
Dosierungsintervall (h)
tägliche
Gesamtdosis
(g)
Einzeldosis
Imipenem
(mg) pro
Dosierungsintervall (h)
tägliche
Gesamtdosis
(g)
Einzeldosis
Imipenem
(mg) pro
Dosierungsintervall (h)
tägliche
Gesamtdosis
(g)
mittelschwer
(empfindliche Erreger)
500
8
1,5
250
6
1
250
8
0,75
250
12
0,5
schwer
(empfindliche Erreger)
500
6
2
500
8
1,5
250
6
1
250
12
0,5
sehr schwer bzw.
lebensbedrohlich
1000
8
3
500
6
2
500
8
1,5
500
12
1
— mit mäßig empfindlichen Erregern**
1000
6
4
750
8
2,25
500
6
2
500
12
1
* Eine entsprechende Reduktion ist für Patienten mit einem Körpergewicht O70 kg vorzunehmen.
** v. a. einige Stämme von Pseudomonas aeruginosa
*** Patienten mit einer Kreatinin-Clearance von 6 – 20 ml/min·1,73 m2 sollten mit 250 mg Imipenem bzw. mit 3,5 mg/kg KG alle 12 Stunden behandelt
werden. Empfohlen wird, die jeweils niedrigere Dosierung zu wählen. Diese Dosierung ist für Infektionen, verursacht durch die häufigsten Erreger,
ausreichend. Bei Gabe von jeweils 500 mg kann sich das Risiko für Krampfanfälle erhöhen.
ì Leberfunktion
Gelegentlich wurden eine Erhöhung der Serumtransaminasen, des Bilirubins und/oder
der alkalischen Serum-Phosphatase beobachtet, selten trat Hepatitis auf.
ì Nierenfunktion
Gelegentlich kam es zur Erhöhung von Serum-Kreatinin und Blut-Harnstoff-Stickstoff,
selten zu Oligurie, Anurie, Polyurie und akutem Nierenversagen. Der Einfluß von
ZIENAM y 250/500 auf die Veränderungen
der Nierenfunktion ist schwierig zu beurteilen, da gewöhnlich schon andere prädisponierende Faktoren für eine prärenale Azotämie oder für eine eingeschränkte Nierenfunktion vorhanden waren. Über eine Verfärbung des Harns wurde berichtet. Diese ist
unbedenklich und sollte nicht mit einer Hämaturie verwechselt werden.
ì Magen-Darm-Trakt
Gelegentlich traten Übelkeit, Erbrechen, Diarrhoe, selten Verfärbung der Zähne und/
oder der Zunge auf. Bei granulozytopenischen Patienten kommt es offenbar häufiger
zu Übelkeit und/oder Erbrechen während
der Infusion von ZIENAM y 250/500 als bei
Patienten ohne Granulozytopenie.
Bei schweren und anhaltenden Durchfällen
ist, wie bei anderen Breitspektrumantibiotika,
an eine pseudomembranöse Colitis zu denken, die lebensbedrohlich sein kann. In
schweren Fällen ist ZIENAM y 250/500 sofort abzusetzen und eine geeignete Therapie
einzuleiten, z. B. Vancomycin oral (4 g
250 mg täglich). Peristaltikhemmende Substanzen sind kontraindiziert.
ì Zentrales und peripheres Nerven-
system
Selten wurden Myoklonus, Verwirrtheitszustände, Krampfanfälle, psychische Veränderungen einschließlich Halluzinationen und
Parästhesien beschrieben. Treten fokaler
Tremor, Myoklonus oder Krampfanfälle auf,
ist eine antikonvulsive Therapie einzuleiten.
2
Bestehen diese Symptome weiter, ist die
Dosis zu reduzieren oder ZIENAM y
250/500 abzusetzen.
ì Lokale Reaktionen
Gelegentlich kam es zu Schmerzen bzw. Venenentzündungen, selten zu Rötungen oder
Verhärtungen an der Infusionsstelle.
ì Andere Nebenwirkungen
Selten traten Hyperventilation, Schwindel,
Schläfrigkeit, Benommenheit, Blutdruckabfall, Kopfschmerzen, Hörverlust, beeinträchtigtes Geschmacksempfinden auf.
Eine langfristige und wiederholte Anwendung von ZIENAM y 250/500 kann zu Superinfektionen mit resistenten Erregern (z. B.
Xanthomonas maltophilia, Candida spp.)
führen.
ì Laborparameter
Wie bei allen β-Laktam-Antibiotika kann
auch unter Imipenem der direkte CoombsTest positiv ausfallen.
7. Wechselwirkungen mit
anderen Mitteln
Generalisierte Krampfanfälle wurden bei
Patienten beobachtet, die Ganciclovir und
ZIENAM y 250/500 erhielten. Beide Arzneimittel sollten deshalb nur dann zusammen
verabreicht werden, wenn der potentielle
Nutzen das Risiko übersteigt.
Hemmer der tubulären Sekretion wie z. B.
Probenecid können die Konzentration von
Imipenem im Serum erhöhen.
8. Warnhinweise
keine
9. Wichtigste Inkompatibilitäten
ZIENAM y 250/500 ist chemisch mit Laktat
nicht kompatibel und sollte deshalb nicht mit
laktathaltigen Lösungsmitteln versetzt werden. ZIENAM y 250/500 kann jedoch in ein
Infusionssystem gegeben werden, durch
das Laktat infundiert wird.
Zur Vermeidung von möglichen Ausfällungen ist bei gleichzeitiger Anwendung von
ZIENAM y 250/500 mit irgendeinem anderen
Antibiotikum zu beachten, daß das jeweilige
Antibiotikum nicht in derselben Infusionsflasche gemischt wird. In Lösungen mit Aminoglykosiden (Gentamicin, Tobramycin, Amikacin etc.) ist ZIENAM y 250/500 nicht kompatibel.
10. Dosierung mit Einzel- und Tagesgaben
Die tägliche Gesamtdosis von ZIENAM y
250/500 sollte sich nach der Schwere der
Infektion richten. Die in den Dosierungsempfehlungen angegebene Dosis entspricht der
zu verabreichenden Menge Imipenem. In
ZIENAM y 250 bzw. ZIENAM y 500 ist Cilastatin in jeweils der gleichen Menge wie Imipenem enthalten. Die Tagesdosis soll entsprechend der Empfindlichkeit der Erreger,
der Nierenfunktion und dem Körpergewicht
in gleichmäßig verteilten Einzeldosen verabreicht werden. Die empfohlene Dosierung ist
für Patienten mit einem Körpergewicht von
70 kg berechnet. Bei Patienten mit niedrigerem Körpergewicht sollte die Dosis entsprechend reduziert werden.
Bei Patienten mit einer Kreatinin-Clearance
Q70 ml/min·1,73 m2 siehe Dosierung bei
eingeschränkter Nierenfunktion.
ì Erwachsene
Die gebräuchliche Dosierung ist 1,5 – 2 g
Imipenem + 1,5 – 2 g Cilastatin/Tag (entspr.
6 – 8 Infusionsflaschen ZIENAM y 250 bzw.
3 – 4 Infusions- bzw. Transferflaschen
ZIENAM y 500). In Einzelfällen wurden in lebensbedrohlichen Fällen 4 g Imipenem +
4 g Cilastatin/Tag (entspr. 16 Infusionsflaschen ZIENAM y 250 bzw. 8 Infusions- bzw.
Transferflaschen ZIENAM y 500) gegeben
und gut vertragen. Die empfohlene tägliche
Höchstdosis beträgt 50 mg/kg KG, wobei
4 g nicht überschritten werden sollen
(entspr. 16 Infusionsflaschen ZIENAM y 250
bzw. 8 Infusions- bzw. Transferflaschen
ZIENAM y 500) (siehe Tabelle 1).
2325-w756 -- ZIENAM 250/ZIENAM 500 -- a
Fachinformation
ZIENAMy 250/ZIENAMy 500
ì Säuglinge über 3 Monate und Kinder
Die empfohlene Tagesdosis beträgt 60 mg
Imipenem + 60 mg Cilastatin pro kg Körpergewicht, verteilt auf 4 Einzelgaben in
6stündigem Abstand. Die tägliche Höchstdosis soll 2 g Imipenem + 2 g Cilastatin
nicht überschreiten. Kinder mit einem Körpergewicht über 40 kg sollten die für Erwachsene empfohlene Dosierung erhalten.
ZIENAM y 250/500 wird nicht zur Therapie
einer Meningitis empfohlen; besteht Verdacht auf eine Meningitis, sollte ein geeignetes Antibiotikum verwendet werden.
ZIENAM y 250/500 kann bei Kindern mit
Sepsis verwendet werden, solange kein Verdacht auf Meningitis besteht.
Dosierungen bis 500 mg sollten intravenös
über 15 – 30 Minuten infundiert werden.
Dosierungen über 500 mg sollten intravenös
über 40 – 60 Minuten infundiert werden.
ì Säuglinge unter 3 Monate einschließ-
lich Frühgeborene
Die empfohlene Tagesdosis beträgt 50 mg
Imipenem + 50 mg Cilastatin pro kg Körpergewicht. Die Tagesdosis sollte entsprechend der Reife der Nierenfunktion auf
2 – 3 Gaben verteilt werden.
Die Dosierungen sollten intravenös über
15 – 30 Minuten infundiert werden.
ì Dosierung bei Patienten mit einge-
schränkter Nierenfunktion
Wie bei Patienten mit normaler Nierenfunktion richtet sich die Dosierung nach der
Schwere der Infektion. Die Dosis bei Patienten mit unterschiedlichen Graden der Nierenfunktionseinschränkung ist in Tabelle 2
aufgeführt.
Die angegebene Dosierung ist für Patienten
mit einem Körpergewicht von 70 kg berechnet. Bei Patienten mit einem niedrigeren Körpergewicht sollte eine entsprechende Reduktion der Dosis erfolgen. Die entsprechende empfohlene tägliche Dosis (siehe
Tabelle 2) soll nicht überschritten werden.
Wenn Patienten mit einer Kreatinin-Clearance von 6 – 20 ml/min·1,73 m2 2 g
500 mg/Tag Imipenem erhalten, kann das
Risiko für Krämpfe erhöht sein.
März 2004
Die vorliegenden Daten reichen nicht aus,
um Dosierungsempfehlungen zur Anwendung von ZIENAM y 250/500 bei Säuglingen (Y3 Monate) und Kindern mit eingeschränkter Nierenfunktion geben zu können.
Patienten mit einer Kreatinin-Clearance von
Q5 ml/min·1,73 m2 sollten ZIENAM y
250/500 nur erhalten, wenn sie innerhalb der
nächsten 48 Stunden hämodialysiert werden. Wenn Patienten mit einer KreatininClearance Q5 ml/min·1,73 m2, die hämodialysiert werden, mit ZIENAM y 250/500
behandelt werden, so gelten die gleichen
Dosierungsempfehlungen wie für Patienten
mit einer Kreatinin-Clearance von 6 – 20 ml/
min·1,73 m2. Sowohl Imipenem als auch Cilastatin werden während einer Hämodialyse
aus dem Kreislauf eliminiert. Nach jeder Hämodialyse sollte dem Patienten erneut
ZIENAM y 250/500 verabreicht werden und
danach im Abstand von 12 Stunden weitergegeben werden. Dialyse-Patienten, beson2325-w756 -- ZIENAM 250/ZIENAM 500 -- a
Tabelle 3: Stabilität der fertigen ZIENAM y 250/500-Lösung
Lösungsmittel
0,9%ige Natriumchloridlösung
5 % Glucose in H2O
10 % Glucose in H2O
5 % Glucose + 0,9%ige
Natriumchloridlösung
5 % Glucose + 0,45%ige
Natriumchloridlösung
5 % Glucose + 0,225%ige
Natriumchloridlösung
5 % Glucose + 0,15%ige
Kaliumchloridlösung
5 % Mannitol in H2O
10 % Mannitol in H2O
Stabilität der ZIENAM y 250/500-Lösung in Std.
bei Raumtemperatur
im Kühlschrank
+25 tC
+4 tC
4
4
4
24
24
24
4
24
4
24
4
24
4
4
4
24
24
24
ders solche mit bekannter Erkrankung des
ZNS, sollen sorgfältig überwacht werden.
ZIENAM y 250/500 sollte bei HämodialysePatienten nur nach Abwägung des Nutzens
mit dem Risiko von Krampfanfällen eingesetzt werden. Zur Anwendung von ZIENAM y
250/500 bei Patienten unter Peritonealdialyse liegen ausreichende Daten noch nicht
vor.
ì Abschätzung der Nierenfunktion
Ist nur der Serum-Kreatinin-Wert bekannt,
sollte folgende Formel, basierend auf Geschlecht, Gewicht und Alter des Patienten,
verwendet werden, um die KreatininClearance (ClCr) abzuschätzen:
ClCr (Männer) =
Körpergewicht (kg) g(140 – Alter)
72 gSerum-Kreatinin (mg/100 ml)
ClCr (Frauen) = 0,85 gClCr (Männer)
Parenteral anzuwendende Arzneimittel sollten, sofern Lösung bzw. Behälter es zulassen, vor Gebrauch auf sichtbare Partikel
oder Verfärbungen geprüft werden.
ì Kompatibilität und Stabilität
Die in Tabelle 3 angegebenen Lösungsmittel
können verwendet werden (keine laktathaltigen Lösungsmittel, siehe Abschnitt 9. Wichtigste Inkompatibilitäten).
ZIENAM y 250/500 ist mit Natriumhydrogencarbonat gepuffert, um einen pH-Wert der
Lösung zwischen 6,5 und 8,5 zu gewährleisten. Wird die Lösung entsprechend den
Empfehlungen hergestellt und angewendet,
kommt es zu keinen signifikanten Änderungen des pH-Wertes. ZIENAM y 250 enthält
18,8 mg Natrium (entspr. 0,8 mVal),
ZIENAM y 500 enthält 37,5 mg Natrium
(entspr. 1,6 mVal).
11. Art und Dauer der Anwendung
ZIENAM y 250/500 liegt als steriles Pulver
(entspr. 250 mg/500 mg Imipenem und
250 mg/500 mg Cilastatin) in Infusionsflaschen zur Bereitung einer intravenös zu
verabreichenden
Infusionslösung
vor.
ZIENAM y 500 (entspr. 500 mg Imipenem
und 500 mg Cilastatin) liegt zusätzlich in
Transferflaschen mit Sicherheitsverschluß
und darin integrierter Transfernadel zur Bereitung einer intravenös zu verabreichenden
Infusionslösung vor. Die Zubereitung der Infusionslösung erfolgt durch Zugabe von
50 ml bzw. 100 ml Lösungsmittel bei Verwendung von Infusionsflaschen. Bei kräftigem Schütteln löst sich das Pulver (Trockensubstanz) in weniger als 3 Minuten. Bei Verwendung der Transferflaschen mit ZIENAM y
500 wird ein 100 ml-Infusionsbeutel über die
Transfernadel auf die Transferflasche gesteckt. Ein Teil der Infusionslösung wird in
die Flasche gepumpt, die Flasche geschüttelt und die Lösung in den Infusionsbeutel
zurückgepumpt. Diesen Vorgang wiederholen, bis sämtliche Trockensubstanz gelöst
und in den Infusionsbeutel transferiert ist.
Farbveränderungen von farblos zu gelb beeinträchtigen nicht die Wirksamkeit des Arzneimittels. Die durchschnittliche Konzentration von Imipenem in diesen Lösungen beträgt 5 mg/ml.
Bei Gabe von Q500 mg Imipenem +
Q500 mg Cilastatin ( Q2 Infusionsflaschen
ZIENAM y 250 bzw. Q1 Infusions- bzw.
Transferflasche ZIENAM y 500) als i. v.-Infusion sollte die Applikationsdauer 20 bis 30
Minuten betragen, bei Gabe Y500 mg Imipenem+ Y500 mg Cilastatin ( Y2 Infusionsflaschen ZIENAM y 250 bzw. Y1 Infusions- bzw. Transferflasche ZIENAM y 500)
40 bis 60 Minuten. Tritt bei Patienten während der Infusion Übelkeit auf, kann langsamer infundiert werden.
In Abhängigkeit vom Zustand des Patienten,
der Schwere der Erkrankung und der Empfindlichkeit der Erreger wird eine 5 – 14tägige
Behandlung empfohlen.
12. Notfallmaßnahmen, Symptome und
Gegenmittel
Zur Überdosierung beim Menschen liegen
keine Angaben vor.
Imipenem und Cilastatin-Natrium sind hämodialysierbar. Es ist jedoch nicht bekannt,
ob Hämodialyse bei Überdosierung einen
Nutzen bringt.
3
Fachinformation
ZIENAMy 250/ZIENAMy 500
13. Pharmakologische und toxikologische
Eigenschaften, Pharmakokinetik und
Bioverfügbarkeit, soweit diese Angaben für die therapeutische Verwendung erforderlich sind
13.1 Pharmakologische Eigenschaften
ZIENAM y 250/500 ist ein hochwirksamer
Hemmer der Bakterienzellwandsynthese
und wirkt gegen ein breites Spektrum von
Erregern — grampositive und gramnegative,
aerobe und anaerobe — bakterizid.
ZIENAM y 250/500 hat gemeinsam mit den
neueren Cephalosporinen und Penicillinen
ein breites Wirkspektrum gegen gramnegative Erreger, behält jedoch zusätzlich die hohe
Wirksamkeit gegen grampositive Erreger,
die bisher nur den älteren Schmalspektrumβ-Laktam-Antibiotika zugeschrieben wurde.
Zum Wirkspektrum von ZIENAM y 250/500
gehören u. a. Pseudomonas aeruginosa,
Staphylococcus aureus, Enterococcus
faecalis und Bacteroides fragilis, eine un-
terschiedliche Gruppe von Problemkeimen,
die im allgemeinen gegen viele andere Antibiotika resistent sind.
ZIENAM y 250/500 ist gegen den Abbau
durch bakterielle β-Laktamasen stabil, dadurch ist es gegen einen hohen Prozentsatz
von Erregern, wie z. B. Pseudomonas aeruginosa, Serratia spp. und Enterobacter
spp., die von Natur aus gegen die meisten
β-Laktam-Antibiotika resistent sind, wirksam.
Das antibakterielle Spektrum von ZIENAM y
250/500 ist breiter als das von jedem anderen bisher untersuchten Antibiotikum und
schließt praktisch alle klinisch bedeutenden
Erreger ein.
Zu den Erregern, gegen die ZIENAM y
250/500 in der Regel in vitro wirksam ist,
gehören:
Gramnegative Aerobier
Achromobacter spp.
Acinetobacter spp. (ehemals MimaHerellea )
Aeromonas hydrophila
Alcaligenes spp.
Bordetella bronchicanis
Bordetella bronchiseptica
Bordetella pertussis
Brucella melitensis
Campylobacter spp.
Capnocytophaga spp.
Citrobacter spp.
Citrobacter diversus
Citrobacter freundii
Eikenella corrodens
Enterobacter spp.
Enterobacter aerogenes
Enterobacter agglomerans
Enterobacter cloacae
Escherichia coli
Gardnerella vaginalis
Haemophilus ducreyi
Haemophilus influenzae (einschließlich
β-Laktamase-produzierender Stämme)
Haemophilus parainfluenzae
Hafnia alvei
Klebsiella spp.
Klebsiella oxytoca
Klebsiella ozaenae
4
Klebsiella pneumoniae
Moraxella spp.
Morganella morganii (ehemals Proteus
morganii )
Neisseria gonorrhoeae (einschließlich Penicillinase-produzierender Stämme)
Neisseria meningitidis
Pasteurella spp.
Pasteurella multocida
Plesiomonas shigelloides
Proteus spp.
Proteus mirabilis
Proteus vulgaris
(Bei Proteus mirabilis und Proteus vulgaris kann die Empfindlichkeit gegen Imipe-
nem variieren; dennoch werden für diese
Erreger im allgemeinen therapeutische Serumkonzentrationen erzielt.)
Providencia spp.
Providencia alcalifaciens
Providencia rettgeri (ehemals Proteus
rettgeri )
Providencia stuartii
Pseudomonas spp.*
Pseudomonas aeruginosa
Pseudomonas fluorescens
Pseudomonas pseudomallei
Pseudomonas putida
Pseudomonas stutzeri
Salmonella spp.
Salmonella typhi
Serratia spp.
Serratia proteamaculans (ehemals Serratia liquefaciens )
Serratia marcescens
Shigella spp.
Yersinia spp. (ehemals Pasteurella )
Yersinia enterocolitica
Yersinia pseudotuberculosis
* Xanthomonas maltophilia
(ehemals
Pseudomonas maltophilia) und einige
Stämme von Pseudomonas cepacia
sind generell nicht empfindlich gegen Imipenem
Grampositive Aerobier
Bacillus spp.
Enterococcus faecalis
Erysipelothrix rhusiopathiae
Listeria monocytogenes
Nocardia spp.
Pediococcus spp.
Staphylococcus aureus (einschließlich Penicillinase-produzierender Stämme)
Staphylococcus epidermidis (einschließlich Penicillinase-produzierender Stämme)
Staphylococcus saprophyticus
Streptococcus agalactiae
Bacteroides ovatus
Bacteroides thetaiotaomicron
Bacteroides uniformis
Bacteroides vulgatus
Bilophila wadsworthia
Fusobacterium spp.
Fusobacterium necrophorum
Fusobacterium nucleatum
Porphyromonas asaccharolytica (ehemals Bacteroides asaccharolyticus )
Prevotella bivia (ehemals Bacteroides
bivius )
Prevotella disiens (ehemals Bacteroides
disiens )
Prevotella intermedia (ehemals Bacteroides intermedius )
Prevotella melaninogenica (ehemals Bacteroides melaninogenicus )
Veillonella spp.
Grampositive Anaerobier
Actinomyces spp.
Bifidobacterium spp.
Clostridium spp.
Clostridium perfringens
Eubacterium spp.
Lactobacillus spp.
Mikroaerophile Streptokokken
Mobiluncus spp.
Peptococcus spp.
Peptostreptococcus spp.
Propionibacterium spp. (einschließlich
Propionibacterium acnes )
Andere
Mycobacterium fortuitum
Mycobacterium smegmatis
ì Empfindlichkeitsprüfung
Die Empfindlichkeit von Imipenem ist für den
Blättchentest anhand der Serumspiegel von
Imipenem beim Menschen festgelegt worden. Die Angaben sind mit der Kirby-BauerMethode, modifiziert nach dem National
Committee for Clinical Laboratory Standards
(NCCLS), erstellt worden.
Empfindlichkeit
Durchmesser des MHK
Hemmhofs (mm)* (mg/l)**
sensibel
intermediär
resistent
W16
14 – 15
Q13
Q4
8
W16
* Testblättchen: 10 µg Imipenem Beschickung
** MHK = Minimale Hemmkonzentration
Streptokokken Gruppe C
Streptokokken Gruppe G
Zur Bestimmung der minimalen Hemmkonzentration von Imipenem bei Anaerobiern
können Agar-, Makro- oder Mikrodilutionstests herangezogen werden.
Viridans-Streptokokken (einschließlich alpha- und gamma-hämolysierender Stämme)
Zahlreiche tierexperimentelle Studien wurden durchgeführt, einschließlich Pyelonephritis und Peritonitis an der Ratte, Pseudomonas aeruginosa-Pneumonie am Meerschweinchen und Meningitis und Endokarditis am Kaninchen. Diese Studien haben
das extrem breite antibakterielle Wirkspektrum von Imipenem gezeigt, haben die in
vitro erhaltenen Daten zur Empfindlichkeit
bestätigt und haben gezeigt, daß Imipenem
in Körpergewebe und Liquor penetriert.
Streptococcus pneumoniae
Streptococcus pyogenes
Enterococcus faecium und Methicillin-resistente Staphylokokken sind gegen Imipenem nicht empfindlich.
Gramnegative Anaerobier
Bacteroides spp.
Bacteroides distasonis
Bacteroides fragilis
2325-w756 -- ZIENAM 250/ZIENAM 500 -- a
Fachinformation
ZIENAMy 250/ZIENAMy 500
Bei Mäusen zeigte Imipenem einen wirksamen Schutz gegen experimentelle Infektionen, mit Dosierungen, die deutlich niedriger
lagen als die der Cephalosporine und Breitspektrum-Penicilline. Imipenem war wirksamer als Aminoglykoside, wie Gentamicin
und Amikacin, in der Behandlung von Pseudomonasinfektionen.
Beim Nachweis von Imipenem als Einzelsubstanz fand man bei einer Anzahl von
Versuchstieren, einschließlich Schimpansen, eine generell niedrige Urinrecovery des
Antibiotikums, dies wurde anschließend
auch beim Menschen bestätigt. Es zeigte
sich, daß der Metabolismus primär in der
Niere stattfindet und sowohl die sekretierte
als auch die filtrierte Fraktion des Antibiotikums verändert.
Der Metabolismus von Imipenem läuft in erster Linie über die Hydrolyse des β-Laktamringes durch eine renale Dipeptidase (EC
3.4.13.11) ab. Dieses Enzym ist auch als Dehydropeptidase-1 (DHP-1) bekannt und ist
an der luminalen (Bürstensaum-)Membran
des proximalen Nierentubulus lokalisiert. So
kann das Enzym das Antibiotikum sowohl
im Glomerulumfiltrat als auch während des
transzellulären Sekretionsprozesses beeinflussen.
Beim Menschen lag die Urinrecovery der
verabreichten Dosis zwischen 5 und 40 %,
während die gute systemische Wirksamkeit
und die Blutspiegel vom Metabolismus in
der Niere nicht beeinträchtigt wurden.
Diese geringe Bioverfügbarkeit von Imipenem in den Harnwegen wird durch die
gleichzeitige Gabe von Cilastatin, einem
wirksamen Hemmer der bei einer Anzahl
von Tierspezies isolierten DHP-1, erhöht.
Die Hemmung ist kompetitiv und voll reversibel. Die Aktivität der vier anderen Zinkmetalloenzym-Peptidasen,
einschließlich
dem Angiotensin-Converting-Enzym, wurde
durch Cilastatin praktisch nicht gehemmt.
Cilastatin besitzt keine eigene antibakterielle
Aktivität und beeinflußt die antimikrobielle
Aktivität von Imipenem praktisch nicht.
13.2 Toxikologische Eigenschaften
März 2004
Untersuchungen an Tieren ergaben, daß die
Toxizität von Imipenem als Einzelsubstanz
auf die Niere beschränkt war. Nephrotoxizität (charakterisiert durch eine proximale Tubulusnekrose) wurde an Kaninchen und Affen nach hohen Dosen von Imipenem beobachtet; das Kaninchen reagiert auf die
nephrotoxische Wirkung von Imipenem
empfindlicher als der Affe. Nach 6monatiger
Anwendung von Imipenem bei der Ratte mit
Dosierungen bis zu 180 mg/kg KG·Tag und
beim Affen mit Dosierungen bis zu 120 mg/
kg KG·Tag wurden keinerlei nachteilige Wirkungen beobachtet.
Nach intravenöser Gabe von Cilastatin bei
Ratten und Affen mit Dosierungen bis zu
500 mg/kg KG·Tag über 14 Wochen bzw.
5 Wochen waren keine Nebenwirkungen zu
verzeichnen. Akute Toxizitätsstudien mit Cilastatin bestätigten, daß diese Substanz relativ untoxisch ist. An Ratten, denen
1250 mg/kg KG·Tag oder mehr subkutan
verabreicht wurden, konnte eine ganz leichte bis leichte Degeneration des renalen pro2325-w756 -- ZIENAM 250/ZIENAM 500 -- a
ximalen Tubulus beobachtet werden. Diese
Dosierung wurde 5 Wochen lang gegeben,
es kam zu keiner Tubulusnekrose, und auch
in anderen Geweben waren keine Veränderungen festzustellen. Die Nierenfunktion
blieb normal.
Die gleichzeitige Anwendung von Cilastatin
mit Imipenem in einem Verhältnis von 1: 1
verhinderte den nephrotoxischen Effekt von
Imipenem bei Kaninchen und Affen, auch
bei einer Imipenem-Dosierung von 360 mg/
kg KG·Tag bzw. 180 mg/kg KG·Tag (nephrotoxisch wirkende Mengen, wenn ohne Cilastatin gegeben). Diese protektive Wirkung
wurde auch bei Affen, denen Imipenem und
Cilastatin gleichzeitig 6 Monate lang gegeben wurde, beobachtet. Bei Kaninchen, die
14C-Imipenem in einer Dosierung erhielten,
die eine Degeneration des proximalen Tubulus verursacht, wurde in der Nierenrinde
eine Kumulation zweier radioaktiv markierter
Metaboliten von Imipenem in einer Menge
von 8 % der verabreichten Dosis nachgewiesen. Der größte radioaktive Anteil wurde
als hydrolysiertes Imipenem, das durch
DHP-1 metabolisierte Produkt, nachgewiesen. Ein zweiter Metabolit, der sich in der
Niere anreichert, aber nicht im Plasma oder
Urin nachgewiesen werden kann, wurde als
Cystein-Addukt des Imipenem identifiziert,
das unabhängig von der DHP-1 entsteht.
Die Konzentration von freiem Imipenem in
der Nierenrinde war wesentlich niedriger als
die Konzentration von jedem der beiden
Metaboliten. Die gleichzeitige Gabe einer
protektiven Cilastatin-Dosis ergab eine
deutliche Reduktion des kumulierten hydrolysierten Imipenem, nicht aber des CysteinAddukts. Keiner der beiden Metaboliten verursachte beim Kaninchen eine Nierenschädigung nach hoher intravenöser Dosierung.
Die vorhandenen Ergebnisse deuten darauf
hin, daß Cilastatin die nephrotoxische Wirkung von Imipenem am Tier verhindert, indem es das Eindringen in die Tubuluszellen
hemmt.
Die intravenöse LD50 von Imipenem liegt
über 2000 mg/kg KG·Tag bei der Ratte und
bei ca. 1500 mg/kg KG·Tag bei der Maus.
Die intravenöse LD50 von Cilastatin-Natrium
liegt bei ca. 5000 mg/kg KG·Tag bei der
Ratte und bei ca. 8700 mg/kg KG·Tag bei
der Maus.
Die intravenöse LD50 von ZIENAM y 250/500
beträgt bei der Ratte ca. 1000 mg/kg
KG·Tag und ca. 1100 mg/kg/KG Tag bei der
Maus.
Untersuchungen zur Genotoxizität wurden
an verschiedenen Bakterien und Säugetieren in vivo und in vitro durchgeführt.
Folgende Tests kamen zur Anwendung:
V79 Säugerzellmutationstest (Imipenem,
ZIENAM y 250/500), Ames-Test (Cilastatin,
Imipenem), DNS-Synthese-Test (ZIENAM y
250/500) und der in-vivo- Mäuse-Zytogenizitätstest (ZIENAM y 250/500). Keiner dieser
Tests ergab irgendeinen Hinweis auf genetische Schädigung.
Reproduktionsstudien wurden an männlichen und weiblichen Ratten mit Dosierungen bis zu 320 mg ZIENAM y 250/500/kg
KG·Tag durchgeführt. Bei dieser hohen Dosierung wurde eine geringfügige Gewichts-
abnahme der Feten festgestellt. Fertilität,
Fortpflanzungsfähigkeit, Lebensfähigkeit der
Feten sowie Wachstum und postnatale Entwicklung der Jungen wurde nicht nachteilig
beeinflußt. Auch wenn ZIENAM y 250/500
gegen Ende der Trächtigkeit Ratten verabreicht wurde, wurden keine unerwünschten
Wirkungen auf den Fetus oder auf die Laktation beobachtet.
Teratogenitätsstudien mit Cilastatin-Natrium
an Kaninchen und Ratten mit einer 10- und
33mal höheren Dosierung von ZIENAM y
250/500 (30 mg/kg KG·Tag) als beim Menschen üblich, ergaben keine nachteiligen Effekte auf den Fetus. Imipenem wurde Ratten
in einer bis zu 30mal höheren Dosierung als
der beim Menschen üblichen verabreicht,
auch hier ergaben sich keine Hinweise auf
Teratogenität oder unerwünschte Einflüsse
auf das postnatale Wachstum oder Verhalten. Die an Kaninchen durchgeführten Teratogenitätsstudien mit der doppelten der
beim Menschen üblichen Dosierung ergaben ebenfalls keine Beeinträchtigung des
Fetus. Teratogenitätsstudien mit ZIENAM y
250/500 bei trächtigen Mäusen und Ratten
während der Organogenese mit einer bis zu
11mal höheren Dosierung als beim Menschen üblich ergaben keinen Hinweis auf
eine teratogene Wirkung.
ZIENAM y 250/500 in und über der beim
Menschen üblichen i. v.-Dosierung verursachte bei trächtigen Kaninchen Gewichtsverlust, Diarrhoe und Tod des Muttertieres.
Wurden vergleichbare Dosen nichtträchtigen Kaninchen verabreicht, führte dies
ebenfalls zu Gewichtsverlust, Diarrhoe und
Tod. Diese Unverträglichkeit ähnelt der anderer β-Laktam-Antibiotika bei dieser Tierart
und beruht wahrscheinlich auf Veränderungen der Darmflora.
In einer Teratogenitätsstudie an trächtigen
Cynomolgus-Affen mit Imipenem/Cilastatin
in einer Dosierung von 40 mg/kg KG·Tag
(i. v.-Bolusinjektion)
oder
160 mg/kg
KG·Tag (subkutane Injektion) zeigten sich
als Unverträglichkeit bei den Muttertieren Erbrechen, Inappetenz, Gewichtsverlust, Diarrhoe, Abgänge und einige Todesfälle. Keine
Unverträglichkeit zeigte sich im Gegensatz
dazu bei den nichtträchtigen Tieren, die Imipenem/Cilastatin bis zu 180 mg/kg KG·Tag
(subkutane Injektion) erhielten. Wurde Imipenem/Cilastatin (ca. 100 mg/kg KG·Tag
oder etwa das 3fache der i. v. beim Menschen empfohlenen Dosis) trächtigen Cynomolgus-Affen in einer beim Menschen
vergleichbaren i. v.-Infusion gegeben, gab
es geringe Unverträglichkeit bei den Muttertieren wie z. B. gelegentliches Erbrechen. Es
gab keine Todesfälle, keinen Nachweis
einer Teratogenität, jedoch eine im Vergleich
zur Kontrolle relativ erhöhte Abgangsrate.
13.3 Pharmakokinetik
Imipenem
Bei Probanden wurden nach 20minütiger intravenöser Infusion von ZIENAM y 250/500
Spitzenplasmaspiegel von Imipenem zwischen 12 und 20 µg/ml nach 250 mg Imipenem + 250 mg Cilastatin, zwischen 21 und
58 µg/ml nach 500 mg Imipenem +
500 mg Cilastatin und zwischen 41 und
83 µg/ml nach 1000 mg Imipenem +
5
Fachinformation
ZIENAMy 250/ZIENAMy 500
1000 mg Cilastatin erreicht. Die mittleren
Spitzenplasmaspiegel von Imipenem nach
250, 500 und 1000 mg Imipenem + 250, 500
und 1000 mg Cilastatin lagen bei 17, 39 und
66 µg/ml. Bei diesen Dosierungen sinken
die antimikrobiell wirksamen Plasmaspiegel
von Imipenem innerhalb von 4 – 6 Stunden
auf 1 µg/ml oder weniger. Die Plasmahalbwertszeit von Imipenem beträgt 1 Stunde.
Ungefähr 70 % des verabreichten Antibiotikums wurde innerhalb von 10 Stunden unverändert im Urin wiedergefunden, eine weitere Urinausscheidung der Substanz war
nicht feststellbar. Die Urinkonzentration von
Imipenem überstieg 10 µg/ml bis zu 8 Stunden nach einer Dosierung von 500 mg Imipenem + 500 mg Cilastatin. Der Rest der
verabreichten Dosis wurde im Urin als antibakteriell inaktive Metaboliten aufgefunden,
die fäkale Elimination von Imipenem ist zu
vernachlässigen.
Bei Patienten mit normaler Nierenfunktion,
denen ZIENAM y 250/500 alle 6 Stunden
gegeben wurde, war weder im Plasma noch
im Urin eine Kumulation von Imipenem festzustellen. Die gleichzeitige Gabe von
ZIENAM y 250/500 und Probenecid führte
zu einem leichten Anstieg der Plasmaspiegel und der Plasmahalbwertszeit von Imipenem. Die Urinrecovery von aktivem, nicht
metabolisiertem Imipenem sank bei gleichzeitiger Gabe von ZIENAM y 250/500 mit
Probenecid auf ca. 60 %.
Bei Gabe von Imipenem allein wird es in der
Niere durch die Dehydropeptidase-1 metabolisiert. Die individuelle Wiederauffindungsrate im Urin lag zwischen 5 und 40 %
mit einem Mittelwert von 15 – 20 % bei verschiedenen Untersuchungen.
Die Bindung von Imipenem an Serumeiweißkörper beträgt ca. 20 %.
Cilastatin
Cilastatin ist ein spezifischer Hemmer des
Enzyms Dehydropeptidase-1 und ein wirksamer Hemmstoff des Imipenem-Metabolismus, so daß die gleichzeitige Anwendung
von Imipenem und Cilastatin es ermöglicht,
therapeutische, antibakteriell wirksame Imipenem-Spiegel sowohl im Urin als auch im
Plasma zu erreichen.
Die Plasmaspitzenspiegel von Cilastatin lagen nach 20minütiger intravenöser Infusion
von ZIENAM y 250/500 zwischen 21 und
26 µg/ml bei einer Dosierung von 250 mg
Imipenem + 250 mg Cilastatin, zwischen
21 und 55 µg/ml bei einer Dosierung von
500 mg Imipenem + 500 mg Cilastatin und
zwischen 56 und 88 µg/ml bei einer Dosierung von 1000 mg Imipenem + 1000 mg
Cilastatin. Die mittleren Plasmaspiegel von
Cilastatin nach 250, 500 und 1000 mg Imipenem + 250, 500 und 1000 mg Cilastatin
betrugen 22, 42 und 72 µg/ml. Die Plasmahalbwertszeit von Cilastatin beträgt ca.
1 Stunde. Etwa 70 – 80 % des verabreichten
Cilastatins wurde nach Gabe von ZIENAM y
250/500 unverändert im Urin innerhalb von
10 Stunden wiedergefunden. Nach diesem
Zeitpunkt wurde kein weiteres Cilastatin
mehr im Urin festgestellt. Etwa 10 % wurden als N-Acetyl-Metabolit nachgewiesen,
dessen hemmende Aktivität gegen die Dehydropeptidase-1 vergleichbar mit der von
6
Tabelle 4: Konzentrationen in Gewebe und Körperflüssigkeiten nach 1,0 g Imipenem + 1,0 g
Cilastatin i. v. (entspr. 4 Infusionsflaschen ZIENAM y 250 bzw. 2 Infusions- bzw. Transferflaschen
ZIENAM y 500)
Lungengewebe
Sputum
Pleura-Exsudat
Peritoneal-Exsudat
Galle
ZNS
nicht entzündete Meningen
entzündete Meningen
Prostatasekret
Prostatagewebe
Salpinx
Endometrium
Myometrium
Knochen
interstitielle Flüssigkeit
Haut
Faszie
Glaskörper
Kammerwasser
Gewebekonzentration
in µg/ml oder
µg/g
Zeitpunkt der
Probenentnahme
nach Applikation (Std.)
5,6
2,1
22,0
23,9
5,3
1,0
1,0
1,0
2,0
2,25
1,0
2,6
0,2
5,3
13,6
11,1
5,0
2,6
16,4
4,4
4,4
3,4
2,99
4,0
2,0
1,0 – 1,5
1,0 – 2,75
1,0
1,0
1,0
1,0
1,0
1,0
1,0
3,5
2,0
Cilastatin ist. Die Aktivität der Dehydropeptidase-1 in der Niere erreicht kurz nach der
Elimination von Cilastatin aus dem Blut wieder die Normalwerte.
Bei
gleichzeitiger
Anwendung
von
ZIENAM y 250/500 mit Probenecid verdoppelten sich Plasmaspiegel und Halbwertszeit von Cilastatin, die Urinrecovery von Cilastatin blieb unbeeinflußt.
Die Bindung von Cilastatin an Serumeiweißkörper beträgt ca. 40 %.
13.4 Bioverfügbarkeit
keine Angaben
14. Sonstige Hinweise
Schwangerschaft, Stillzeit, Patienten mit
Schädigung des ZNS
siehe Abschnitt 5. Gegenanzeigen
Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion
siehe Abschnitt 10. Dosierung
15. Dauer der Haltbarkeit
Trockensubstanz
Die Dauer der Haltbarkeit beträgt 2 Jahre.
ZIENAM y 250 und ZIENAM y 500 sollen
nach Ablauf des auf der Verpackung angegebenen Verfalldatums nicht mehr angewendet werden.
16. Besondere Lagerund Aufbewahrungshinweise
N 2 5 Infusionsflaschen mit 1,13 g Trokkensubstanz, 100 ml Lösungsmittel
(isotonische Natriumchloridlösung)
und Transfernadel
N 2 5 Transferflaschen mit integrierter
Transfernadel mit 1,13 g Trockensubstanz und 100 ml Lösungsmittel (isotonische Natriumchloridlösung im Infusionsbeutel)
18. Stand der Information
März 2004
19. Name oder Firma und Anschrift
des pharmazeutischen
Unternehmers
MSD SHARP & DOHME GMBH
Postfach 1202
85530 Haar
Lindenplatz 1
85540 Haar
Telefon: 0800/673 673 673
Telefax: 0800/673 673 329
E-Mail: e-mail ´msd.de
TENGPC-2000 04 28/IPC0199a+
expert report/TEN/IV-D-20033951
INR 4466/03-2004
keine
17. Darreichungsformen und
Packungsgrößen
ZIENAM y 250
N 2 5 Infusionsflaschen mit 565 mg Trokkensubstanz, 50 ml Lösungsmittel
(isotonische Natriumchloridlösung)
und Transfernadel
ZIENAM y 500
N 2 5 Infusionsflaschen mit 1,13 g Trokkensubstanz
Zentrale Anforderung an:
BPI Service GmbH
FachInfo-Service
Postfach 12 55
88322 Aulendorf
2325-w756 -- ZIENAM 250/ZIENAM 500 -- a
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