Dengue-Fieber greift um sich! - Schnelltest für Reiserückkehrer mit Fieber verfügbar! Das Dengue-Fieber, auch „Polka-Fieber“, „Dandy-Fieber“, „Siebentagefieber“ oder „KnochenbrecherFieber“ genannt, ist weltweit auf dem Vormarsch. Die WHO befürchtet für dieses Jahr einen drastischen Anstieg der Fallzahlen. Zeit für eine kritische Bestandsaufnahme. Früh einsetzende Monsunregenfälle, der El Niño-Zyklus und ausgeprägte Hitzewellen haben 2007 ideale Vermehrungsbedingungen für den Hauptüberträger geschaffen, die Gelbfiebermücke Aedes aegypti. Nach Schätzungen der WHO sind 90% der Brutstätten vom Menschen verursacht. Ungeordnete Urbanisierung und Migration großer Bevölkerungsteile sind Faktoren, die sich auch durch aufwendige Bekämpfungsprogramme nicht auffangen lassen. Aktuell gibt es über 20 Reiseländer, in denen ein Dengue-Risiko besteht, darunter beliebte tropische und subtropische Fernreiseziele wie Thailand, Indonesien, Vietnam, Malaysia, Brasilien, Mittelamerika und Florida. Allein in Malaysia wurden in der ersten Jahreshälfte mehr als 20.000 Erkrankungen mit 56 Todesfällen registriert. Gegenüber dem Vorjahr entspricht dies einem Anstieg um fast zwei Drittel. Das Erkrankungsrisiko ist steigend Weltweit erkranken jährlich zwischen 50 und 100 Millionen Menschen an Dengue-Fieber, vor 50 Jahren waren es etwa nur 2 bis 3 Millionen. Damit ist Dengue die häufigste Arbovirus-Infektion in tropischen und subtropischen Gebieten der Welt. Verschiedene Faktoren sind dafür verantwortlich. Zum einen wachsen viele Großstädte in Endemiegebieten kontinuierlich. Zum anderen führt die erhöhte Mobilität zu einer Ausbreitung. Bei einem Reiserückkehrer mit Fieber ist - mit Ausnahme von Afrika südlich der Sahara, wo immer noch die Malaria dominiert - Dengue heute eine der wahrscheinlichsten Krankheitsursachen. In den sechs Jahren nach Einführung der Meldepflicht wurden in Deutschland zwischen 2001 und 2006 insgesamt 845 Erkrankungen registriert, Tendenz steigend. Bis Mitte Juni 2007 waren es bereits 93 Fälle, im gleichen Zeitraum des Vorjahres erst 75. Die meist genannten Infektionsgebiete waren Thailand, Indien, Brasilien, Philippinen, Sri Lanka, Indonesien, Mexiko, Nicaragua, Costa Rica, Venezuela, Florida und Carolina, wobei die Inzidenzen stark von den zeitlich und räumlich begrenzten Ausbrüchen in den jeweiligen Ländern abhingen. Der Krankheitsverlauf – Hohes Fieber, starke Schmerzen Die Infektion tritt nach einer Inkubationszeit von 2-10 Tagen auf und verläuft überwiegend entweder symptomlos oder wie ein leichter grippaler Infekt. Hohes Fieber, starke Kopf- und Gliederschmerzen sowie Druckschmerz hinter dem Auge sind die wichtigsten Symptome, die der Erkrankung den bildhaften Namen "Knochenbrecher-Fieber" gegeben haben. Häufig kommt es zusätzlich zu einer flüchtigen Hautrötung. Die akuten Symptome klingen nach etwa einer Woche ab, die Rekonvaleszenz mit allgemeiner Abgeschlagenheit kann jedoch länger andauern. Insgesamt ist die Erst-Erkrankung gutartig und heilt in der Regel komplikationslos aus. Bei einer Zweitinfektion ist jedoch ein hämorrhagischer Verlauf mit Blutungsneigung oder Schocksymptomen möglich. Häufig ist ein zweiphasischer febriler Verlauf zu beobachten, außerdem treten Schlaflosigkeit und Gewichtsabnahme mit Wahrnehmung eines bitteren Geschmacks bzw. Geschmacksverlust auf. Das Fieber hält etwa 3-5 Tage an. Der Verlauf ist bei Kindern in der Regel milder als bei Erwachsenen. Der Antikörperverlauf und die Diagnose Die Diagnose basiert in erster Linie auf dem Antikörpernachweis im Schnelltest. Der Dengue-Antikörpernachweis ermöglicht vor allen Dingen eine Differenzierung zwischen primärer und sekundärer Infektion bereits aus einem Serum. Die Behandlung und Prophylaxe Die Behandlung erfolgt symptomatisch. Es gibt bisher keinen Impfstoff. Deshalb bietet zur Zeit eine konsequente Expositionsprophylaxe gegen die Überträgermücken die einzige Schutzmöglichkeit. Ein effektiver Mückenschutz umfasst langärmelige, helle Kleidung, Repellents zum Einreiben freiliegender Hautflächen sowie nicht zuletzt das bewährte Moskitonetz. Im Rahmen einer reisemedizinischen Vorbereitung sollten Reisende in endemische Gebiete auf die Gefahr der Dengue-Infektion hingewiesen werden. Vor allem dann, wenn für das jeweilige Reiseland aktuelle Ausbrüche gemeldet werden. Weitere Informationen zu Dengue-Viren entnehmen Sie der Fachinformation! 30.07.2007