Mathematische Basistechniken MBT ‐ Grundlagen The trick in teaching mathematics is that I do the easy part and you do the hard part. Hahn Hiang‐Shin, Complex Numbers and Geometry MBT Mathematische Basistechniken Grundlagen Christian Cenker CSLearn Center for Computer Science Didactics and Learning Research Fachdidaktik‐ und Lernforschungszentrum Informatik http://cewebs.cs.univie.ac.at/inf‐mbt/_vo Grundlagen • Axiome • Logik – Aristotelische Logik (Syllogismen) – Aussagenlogik – Prädikatenlogik (erster und zweiter Stufe) • Mengen – Naive Mengenlehre – Elementare Mengenlehre • Strukturen – Arithmetik – Elementare Algebra © CC, 2012 http://cewebs.cs.univie.ac.at/inf‐mbt/_vo 1 Mathematische Basistechniken MBT ‐ Grundlagen Grundlagen – Mengen • • • • Naive Mengenlehre Elementare Mengenlehre Axiomatische Mengenlehre Klassenlogik © CC, 2012 Grundlagen – Mengen Naive Mengenlehre Eine Menge ist eine Zusammenfassung bestimmter wohlunterscheidbarer Objekte unserer Anschauung oder unseres Denkens, welche die Elemente der Menge genannt werden, zu einem Ganzen. Georg Ferdinand Ludwig Philipp Cantor (1845‐1918) http://gdz.sub.uni‐goettingen.de/dms/load/img/?IDDOC=36218 © CC, 2012 http://cewebs.cs.univie.ac.at/inf‐mbt/_vo 2 Mathematische Basistechniken MBT ‐ Grundlagen Grundlagen – Mengen Klassenlogik | Allklasse, Universum Cantor „zeigte“ | ist keine Menge | | | © CC, 2012 Grundlagen – Mengen Klassenlogik „Die Menge aller Mengen, die sich selbst nicht enthalten.“ Russell‘sche Antinomie | ∉ Russell‐Klasse ist keine Menge © CC, 2012 http://cewebs.cs.univie.ac.at/inf‐mbt/_vo 3 Mathematische Basistechniken MBT ‐ Grundlagen Grundlagen – Mengen ZFC – Zermelo‐Fraenkel und Auswahlaxiom Axiom der Extensionalität (Bestimmtheit): Zwei Mengen A und B sind gleich, wenn jedes Element C von A auch Element von B ist, und umgekehrt jedes Element von B auch Element von A ist. ∀ , : ⇔∀ : ⇔ © CC, 2012 Grundlagen – Mengen ZFC – Zermelo‐Fraenkel und Auswahlaxiom Axiom der Elementarmengen: Es existiert eine Menge, die keine Elemente hat. ∃ :∀ : Symbol: ∅ ϕ © CC, 2012 http://cewebs.cs.univie.ac.at/inf‐mbt/_vo 4 Mathematische Basistechniken MBT ‐ Grundlagen Grundlagen – Mengen ZFC – Zermelo‐Fraenkel und Auswahlaxiom Axiom der Paarmengen Sind A und B Mengen, so ist {A,B} eine Menge. Axiom der Vereinigung Zu jeder Menge gibt es eine Menge, die genau aus den Elementen dieser Menge besteht. Axiom der Potenzmenge Es gibt eine Menge, die alle Teilmengen einer Menge A enthält. © CC, 2012 Grundlagen – Mengen ZFC – Zermelo‐Fraenkel und Auswahlaxiom Axiom des Unendlichen: Es existiert eine Menge, die die leere Menge enthält und mit jeder Menge auch die Menge ∪ . ∃ : ∈ ∀ : ∈ ⇒ ∪ © CC, 2012 http://cewebs.cs.univie.ac.at/inf‐mbt/_vo 5 Mathematische Basistechniken MBT ‐ Grundlagen Grundlagen – Mengen Axiom des Unendlichen – Konstruktion von ist die kleinste Menge, die dieses Axiom erfüllt. ∅, ∅ , ∅, ∅ , ∅, ∅ , ∅, ∅ ∅ 0, ∅ 1, ∅, ∅ ,… 2, … 0,1,2,3,4,5,6,... © CC, 2012 Grundlagen – Mengen ZFC – Zermelo‐Fraenkel und Auswahlaxiom Axiom der Regularität Jede nichtleere Menge A hat ein Element B, das mit A keine Elemente gemeinsam hat. Axiom der Separation Zu jeder Eigenschaft E und jeder Menge A gibt es eine Menge B, die genau die Elemente von A enthält, die die Eigenschaft E haben. (einstelliges Prädikat E) © CC, 2012 http://cewebs.cs.univie.ac.at/inf‐mbt/_vo 6 Mathematische Basistechniken MBT ‐ Grundlagen Grundlagen – Mengen ZFC – Zermelo‐Fraenkel und Auswahlaxiom Axiom der Ersetzung Zu jeder funktionalen Eigenschaft F und jeder Menge A existiert eine Menge B, die genau diejenigen C als Elemente hat, für die ein D in A existiert, sodass F(D,C) wahr ist, F also der Menge D die Menge C zuordnet. (zweistelliges Prädikat F) © CC, 2012 Grundlagen – Mengen ZFC – Zermelo‐Fraenkel und Auswahlaxiom Auswahlaxiom: Ist A eine Menge von paarweise disjunkten nichtleeren Mengen, dann gibt es eine Menge, die genau ein Element aus jeden Element von A enthält. © CC, 2012 http://cewebs.cs.univie.ac.at/inf‐mbt/_vo 7 Mathematische Basistechniken MBT ‐ Grundlagen Grundlagen – Mengen Mengenoperationen • | | ⊂ ⊆ ∪ ∩ \B , ̅ • • • • • • • Mächtigkeit einer Menge Echte Teilmenge: ∈ ⇒ Teilmenge Vereinigung Durchschnitt Differenzenmenge Komplement Symmetrische Differenz ∈ ∧ Venn‐Diagramme © CC, 2012 Grundlagen – Logik „Ich lüge!“ „Ich lüge! Das ist die reine Wahrheit!“ Epimenides: „Alle Kreter lügen!“ Ein kretischer Prophet hat gesagt: Kreter sind immer Lügner, böse Tiere und faule Bäuche. Dieses Zeugnis ist wahr. • Bertrand Russell • • • • © CC, 2012 http://cewebs.cs.univie.ac.at/inf‐mbt/_vo 8 Mathematische Basistechniken MBT ‐ Grundlagen Grundlagen – Logik • Lehre von den Prinzipien des widerspruchsfreien Schlussfolgerns • Aristoteles (384‐322 BC), Organon • Logische Grundprinzipien – Prinzip vom ausgeschlossenen Widerspruch – Prinzip vom ausgeschlossenen Dritten • tertium non datur • Zweiwertige Logik © CC, 2012 Grundlagen – Logik Aristotelische Syllogismen (συλλογισμός) Regeln für das logische Schließen Wikipedia Commons © CC, 2012 http://cewebs.cs.univie.ac.at/inf‐mbt/_vo 9 Mathematische Basistechniken MBT ‐ Grundlagen Grundlagen – Logik Aristoteles • • • • A a B A e B A i B A o B Alle B sind A B⊆A,B Ø Kein B ist A B⋂A Ø, B Ø Einige B sind A B⋂A Ø,B⊈A Einige B sind nicht A B\A Ø © CC, 2012 Grundlagen – Logik Vollkommene Syllogismen Barbara A a M [Alle M sind A] M a B [Alle B sind M] A a B [Alle B sind A] Darii A a M [Alle M sind A] M i B [Einige B sind M] A i B [Einige B sind A] Celarent A e M [Kein M ist A] M a B [Alle B sind M] A e B [Kein B ist A] Ferio A e M [Kein M ist A] M i B [Einige B sind M] A o B [Einige B sind nicht A] © CC, 2012 http://cewebs.cs.univie.ac.at/inf‐mbt/_vo 10 Mathematische Basistechniken MBT ‐ Grundlagen Grundlagen – Logik Unvollkommene Syllogismen Cesare M e A M a B A e B Camestres M e A M e B A e B Festino M e A M i B A o B Baroco Darapi M a A AaM M o B B a M A o B A i B Felapton Disamis Datisi Bocardo Ferison A e M A i M A a M A o M A e M B a M B a M B i M B a M B i M A o B A i B A i B A o B A o B © CC, 2012 Grundlagen – Logik Alle gültigen Syllogismen 1. Figur Barbara, Celarent, Darii, Ferio, Barbari, Celaront 2. Figur Baroco, Cesare, Camestres, Festino, Camestrop, Cesaro 3. Figur Bocardo, Darapti, Datisi, Disamis, Felapton, Ferison 4. Figur Bamalip, Calemes, Dimatis, Fesapo, Fresison, Calemop © CC, 2012 http://cewebs.cs.univie.ac.at/inf‐mbt/_vo 11 Mathematische Basistechniken MBT ‐ Grundlagen Grundlagen – Logik Aristoteles (384‐322) George Boole (1815‐1864) The mathematical analysis of logic, 1847 An investigation of the laws of thought, 1853 Augustus DeMorgan (1806‐1871) Elements of Arithmetic, 1830 Formal Logic, 1847 Gottlob Frege (1848‐1925) Formale Sprache, Grundgesetze der Arithmetik © CC, 2012 Grundlagen – Logik Bertrand Russell (1872‐1970) Alfred North Whitehead (1861‐1947) Principia Mathematica (1919) Kurt Gödel (1906‐1978) Vollständigkeit der Prädikatenlogik. Unvollständigkeit der Peano‐Arithmetik Jedes hinreichend mächtige formale System ist entweder widersprüchlich oder unvollständig. 1931 © CC, 2012 http://cewebs.cs.univie.ac.at/inf‐mbt/_vo 12 Mathematische Basistechniken MBT ‐ Grundlagen Aussagenlogik Die Logik untersucht Sprachen, in denen die Welt beschrieben werden kann. • • • • • • • • Beschreibung von Welten Überprüfung von Theoremen (allg. Aussagen) Verifikation von Soft‐ und Hardware Programmierung: Prolog, Algol, Lisp, CAS Konsistenz von Datenbanken Künstliche Intelligenz (AI) Wissensbasierte Systeme, Knowledge Management Semantic Web © CC, 2012 Aussagenlogik Die Aussagenlogik beschäftigt sich mit Aussagen. Eine Aussage ist ein Satz, der entweder wahr oder falsch ist 2‐wertige Logik „tertium non datur“ → true t wahr w 1 → false f falsch f 0 Eine Aussage ist entscheidbar, wenn sie oder ihre Negation in endlich vielen Schritten verifiziert werden kann. © CC, 2012 http://cewebs.cs.univie.ac.at/inf‐mbt/_vo 13 Mathematische Basistechniken MBT ‐ Grundlagen Aussagenlogik Aussagen • 6 ist durch 3 teilbar. • 7 ist durch 5 teilbar. Wahr Falsch • Heute ist es warm. ????? Aussageformen • enthalten Individuenvariablen • sind weder wahr noch falsch • • " istgerade" weder wahr noch falsch " " ist allgemein gültig © CC, 2012 Aussagenlogik Syntax Alphabet und Grammatik der wohlgeformten Formeln Wohlgeformte Formeln = alle, deren Aussagen entscheidbar sind Alphabet/Vokabular der terminalen Symbole der Logik • Abzählbare Menge von Aussagen‐Konstanten – „Blut ist rot“, „2 ist eine gerade Zahl“ • Abzählbare Menge von Aussagen‐Variablen: A,B,…A1,A2,… – Atome, atomare Formeln, Literale, Elementaraussagen. • Unärer Operator Ÿ (nicht) binärer Operator / (oder) • Klammern: ( ) • Definitionen: zB Junktor - (und): A -B≔ Ÿ(Ÿ A / Ÿ B) © CC, 2012 http://cewebs.cs.univie.ac.at/inf‐mbt/_vo 14 Mathematische Basistechniken MBT ‐ Grundlagen Aussagenlogik Syntax Alphabet und Grammatik der wohlgeformten Formeln Grammatik der Logik © CC, 2012 Aussagenlogik Wohlgeformte Formeln Alle Formeln, deren Aussagen entscheidbar sind Atome, Literale, Elementaraussagen: Einfache Aussagen, die wahr oder falsch sind Diese sind zugleich atomare Formeln F Sind F und G Formeln, dann auch Ÿ F, (F / G), (F - G), Ÿ (F / Ÿ G) © CC, 2012 http://cewebs.cs.univie.ac.at/inf‐mbt/_vo 15 Mathematische Basistechniken MBT ‐ Grundlagen Aussagenlogik Junktoren Basisoperatoren: Ÿ , /, - ( A -B≔ Ÿ(Ÿ A / Ÿ B) ) NAND … Sheffer‐Funktion NOR … Pierce‐Funktion © CC, 2012 Aussagenlogik 2‐stellige Junktoren NAND und NOR‐Gatter (logic gates) © CC, 2012 http://cewebs.cs.univie.ac.at/inf‐mbt/_vo 16 Mathematische Basistechniken MBT ‐ Grundlagen Aussagenlogik Implikationen © CC, 2012 Aussagenlogik Logisches Schließen modus tollens Zahl durch 3 teilbar ö Quersumme ist durch 3 teilbar Die Quersumme von 20030056789001 ist nicht durch 3 teilbar 20030056789001 ist nicht durch 3 teilbar modus pollens © CC, 2012 http://cewebs.cs.univie.ac.at/inf‐mbt/_vo 17 Mathematische Basistechniken MBT ‐ Grundlagen AussagenlogikPrädikatenlogik Aussagenkalkül Die Aussagenlogik ist entscheidbar Entscheidungen etwa mit Wahrheitstafeln Die Prädikatenlogik Es gibt keine Entscheidungsverfahren Kalkül Ableitungsregeln für wahre Sätze Basis ist das Aussagenkalkül © CC, 2012 Prädikatenlogik Einstelliges Prädikat „______ ist ein Mensch“ Die Auslassung „______“ wird durch einen „Eigennamen“ ersetzt. Zweistelliges Prädikat „______ ist teilbar durch ______ “ Dreistelliges Prädikat „______ ist teilbar durch ______ und ______“ © CC, 2012 http://cewebs.cs.univie.ac.at/inf‐mbt/_vo 18 Mathematische Basistechniken MBT ‐ Grundlagen Prädikatenlogik Kalkül • Formales Regelsystem • Begriffsnetz • Deduktionsgerüst • Axiome • Schlussregeln Schlussregeln Ableitung von Sätzen (Theoremen) aus den Axiomen Beweis Eine endliche Folge von Formeln F1,F2,…,Fn © CC, 2012 Prädikatenlogik Aussagenkalkül von Lukasiewicz • Replikation A ö(B öA) • Selbstdistribution [A ö(B öC)] ö[(A öB) ö(A öC)] • Kontraposition (Ÿ B ö Ÿ A) ö(A öB) Aussagenkalkül von Whitehead‐Russell ( /, Ÿ ) • • • • • (A ö B) ú (Ÿ A / B ) (A / A) öA ( A - B ) ú Ÿ( ŸA / ŸB) B ö(A / B) (A / B) ö(B / A) [A / (B / C)] ö[B / (A / C)] (B öC) ö[(A / B) ö(A / C)] © CC, 2012 http://cewebs.cs.univie.ac.at/inf‐mbt/_vo 19 Mathematische Basistechniken MBT ‐ Grundlagen Wirklichkeit und Modell Prädikatenlogik Interpretation Abbildung der Sprache auf die Struktur der Welt Modell Die Struktur einer richtigen Interpretation der Welt Semantik Die Relationen zwischen Sprache, Objekten und Strukturen © CC, 2012 Wirklichkeit und Modell Prädikatenlogik Kalkül ⊢F Die Formel Fist im Kalkül herleitbar Wirklichkeit ⊨F Die Formel F ist in der Wirklichkeit gültig Tautologie eine immer gültige Formel Antilogie immer fasch ⊨( A ö A ) oder ⊨( A / ŸA ) „Jede gerade Zahl ist durch 2 teilbar.“ © CC, 2012 http://cewebs.cs.univie.ac.at/inf‐mbt/_vo 20 Mathematische Basistechniken MBT ‐ Grundlagen Wirklichkeit und Modell Prädikatenlogik Kalkül Korrektheit ⊢ F ⇒ ⊨ F Vollständigkeit ⊨ F ⇒ ⊢ F Widerspruchsfreiheit (sound) ⊬ F-ŸF ) © CC, 2012 Wirklichkeit und Modell Prädikatenlogik Kurt Gödel (1906‐1978) Vollständigkeit der Prädikatenlogik. Unvollständigkeit der Peano‐Arithmetik Jedes hinreichend mächtige formale System ist entweder widersprüchlich oder unvollständig. 1931 © CC, 2012 http://cewebs.cs.univie.ac.at/inf‐mbt/_vo 21 Mathematische Basistechniken MBT ‐ Grundlagen Prädikatenlogik Modelle Belegung W einer Formel F: W Ist für alle Elementaraussagen von F definiert. Eine Belegung W heißt Modell für F, wenn W (F 1 W⊨F (⊨ ist eine Relation zwischen Formeln) W macht F wahr F gilt unter der BelegungW Formel F erfüllbar, wenn es eine Belegung W gibt mit W (F 1. unerfüllbar, wenn es kein Modell für F gibt. (allgemein) gültig, falls jede Belegung W von F ein Modell kontingent, wenn erfüllbar aber nicht allgemein gültig © CC, 2012 Prädikatenlogik Modelle Folgerbarkeit , , … , ⊨ G G folgt logisch aus den Formeln , , … , , wenn jedes Modell W für alle auch Modell für G ist. W⊨ , 1, … , ⇒ W ⊨ G X ⊨ /Ÿ Tautologie ist aus jeder Formelmenge folgerbar -Ÿ ⊨ ex falso quodlibet Eine Formel mit Atomen hat 2 Belegungen. © CC, 2012 http://cewebs.cs.univie.ac.at/inf‐mbt/_vo 22 Mathematische Basistechniken MBT ‐ Grundlagen Modelle – Folgerbarkeit Prädikatenlogik Indirekter Beweis – reductio ad absurdum ⊨ ⇔ -Ÿ ist unerfüllbar öŸ ö -Ÿ Theorem: ∙ 0 ⇔ 0 0 © CC, 2012 Modelle – Folgerbarkeit Prädikatenlogik Kontraposition ⇒ ⇔ Ÿ ⇒ Ÿ Theorem: Es gibt unendlich viele Primzahlen. Beweis: Annahme: Es gibt nur endlich viele Primzahlen , … , . Sei ∙∙∙∙ 1. Dann muss ein die Zahl teilen. Damit teilt dieses auch die Zahl 1 teilt. Widerspruch! © CC, 2012 http://cewebs.cs.univie.ac.at/inf‐mbt/_vo 23 Mathematische Basistechniken MBT ‐ Grundlagen Modelle – Folgerbarkeit Prädikatenlogik Äquivalenz Formeln und heißen äquivalent ≡ , falls ⊨ und ⊨ © CC, 2012 Modelle – Folgerbarkeit Prädikatenlogik Äquivalenzen Alle Äquivalenzen sind Tautologien, wenn ≡ durch ⇔ ersetzt wird. © CC, 2012 http://cewebs.cs.univie.ac.at/inf‐mbt/_vo 24 Mathematische Basistechniken MBT ‐ Grundlagen Modelle – Folgerbarkeit Prädikatenlogik Äquivalenzen © CC, 2012 Normalformen Prädikatenlogik Literal: Eine atomare Formel oder ihre Negation. Komplemente: Positives und negatives Literal. Klausel: Eine Disjunktion (/) von Literalen. Eine Klausel ist genau dann allgemein gültig, d.h., eine Tautologie, wenn sie mindestens ein Paar komplementärer Literale enthält. Horn‐Klausel: /Ÿ /Ÿ Interpretation: ⇐ Ÿ /Ÿ / ∙∙∙ /Ÿ / ∙∙∙ /Ÿ © CC, 2012 http://cewebs.cs.univie.ac.at/inf‐mbt/_vo 25 Mathematische Basistechniken Normalformen MBT ‐ Grundlagen Prädikatenlogik KNF – Konjunktive Normalform KNF ist Konjunktion von Disjunktionen von Literalen DNF – Disjunktive Normalform KNF ist Disjunktion von Konjunktionen von Literalen © CC, 2012 Normalformen Prädikatenlogik KNF – Algorithmus 1. Ersetze alle 2‐stelligen Junktoren durch Ÿ, / und 2. Ersetze ŸŸ durch 3. DeMorgan: Ÿ durch Ÿ /Ÿ Ÿ / durch Ÿ -Ÿ 4. Distributivgesetz: / durch - / - / durch / - / 5. Reduziere überflüssige Literale, Disjunktionen, Klammern Benutze Regeln für: Tautologie, Idempotenz, Assoziativität, Kommutativität © CC, 2012 http://cewebs.cs.univie.ac.at/inf‐mbt/_vo 26 Mathematische Basistechniken Normalformen MBT ‐ Grundlagen Prädikatenlogik KNF – Algorithmus (Beispiel) © CC, 2012 Normalformen Prädikatenlogik Normalformen aus Wahrheitstafel zu erstellen KNF: Sie ist eine Konjunktion aus den Disjunktionen jener Zeilen, in denen die Formel F die Belegung falsch (0) hat, wobei jeweils die negierten Werte der wahren Atome (1) in die Disjunktion aufgenommen werden: Hat das Atom A den Wert 1 so nimm ŸA in die Disjunktion auf, sonst A. DNF: Sie ist eine Disjunktion aus den Konjunktionen jener Zeilen, in denen die Formel F die Belegung wahr (1) hat. Hat das Atom A den Wert 1 so nimm A in die Konjunktion auf, sonst ŸA. © CC, 2012 http://cewebs.cs.univie.ac.at/inf‐mbt/_vo 27 Mathematische Basistechniken MBT ‐ Grundlagen Normalformen Prädikatenlogik © CC, 2012 Logisch! • Ich weiß, dass Sie glauben, Sie verstehen, was Sie denken, das ich gesagt habe; aber ich bin mir nicht sicher, ob Sie begreifen, dass das, was Sie gehört haben, nicht das ist, was ich meinte. • Es ist ein Unterschied zwischen dem was ich denke, was ich sage, was ich schreibe und was ich wirklich meine. © CC, 2012 http://cewebs.cs.univie.ac.at/inf‐mbt/_vo 28