Industrie- und Gewerbebau Diese Beilage finden Sie auch online – Rhein-Zeitung.de Anzeigensonderveröffentlichung vom 28. April 2017 . 2 Wirtschaft im nördlichen Rheinland-Pfalz | INDUSTRIE- & GEWERBEBAU Freitag, 28. April 2017 Variabel bauen – die Zukunft im Blick haben Eine Photovoltaikanlage auf dem Dach nutzen viele Unternehmer, um eigenen Strom zu produzieren und damit Energiekosten zu sparen. Foto: Fotolia Gastbeitrag von Markus Elz, Referent für Unternehmensgründung und -förderung der Industrie- und Handelskammer Koblenz. Für die Wirtschaftszeitung schreibt er über das gewerbliche Baugeschehen in der Region – und wie der Bausektor sein Potenzial noch besser nutzen könnte. F orderungen nach mehr Umweltschutz und Nachhaltigkeit sowie zunehmende Flexibilisierung und Digitalisierung von Produktionsprozessen: Auch die gewerbliche Bauindustrie muss sich diesen Zukunftstrends stellen. Ihre Antworten auf weitreichende Fragen haben das Potenzial, einer der langfristigen Wachstumstreiber für das verarbeitende Gewerbe zu werden – vorausgesetzt die Rahmenbedingungen stimmen! Die Strukturkrise des Bausektors im Anschluss an den Einheits-Boom liegt nun schon lange zurück. Meldungen von rückläu- schaftlicher Krisen hat dazu geführt, dass die Bauherren – trotz guter Wirtschaftslage – selbst fertig geplante Bauinvestitionen immer wieder aufschoben. Verstärkt wurde diese Entwicklung durch wirtschaftspolitische Unsicherheiten im Inland – die Ausgestaltung der Erbschaftssteuer sowie die Effekte der Bankenregulie- rung auf die Realwirtschaft seien hier als ein Beispiel genannt. Der Bau von Wohnimmobilien kann sicherlich über einige Jahre als konjunkturelle Stütze herhalten. Langfristige und nachhaltige Wachstumsimpulse, auch für die regionale Wirtschaft, schlummern jedoch vielmehr in der Umsetzung der Investitionsvorhaben im „Gerade hier im nördlichen RheinlandPfalz bleibt der Breitbandausbau für gewerbliche Kunden in einigen Landstrichen weit hinter dem Bedarf der Unternehmen zurück.“ Markus Elz, IHK Koblenz figen Umsätzen, Pleiten von Bauunternehmen und Entlassungen sind auch hier im nördlichen Rheinland-Pfalz passé. Die Branche hat sich konsolidiert und meldet seit Jahren solide Zahlen. Befeuert wurde diese Entwicklung zuletzt vor allem durch steigende Auftragszahlen im Wohnungsbau infolge der anhaltenden Niedrigzinsphase und einer zunehmenden Neigung zur Bildung von Immobilienvermögen. Der gewerbliche Bau konnte dieser positiven Entwicklung bisher nur teilweise folgen. Eine Vielzahl weltwirt- Markus Elz, Referent für Unternehmensgründung und -förderung der IHK Koblenz. Foto: IHK Koblenz gewerblichen Bau. Dies zeigt beispielsweise ein Blick auf die Konzeption und Konstruktion von modernen Industriehallen: Die Themen Nachhaltigkeit und Energieeffizienz rücken infolge verschärfter umweltgesetzlicher Rahmenbedingungen sowie steigender Energiekosten zunehmend in den Fokus bei der Planung von Fabrikgebäuden. Die gewerbliche Bauindustrie hat hierzu bereits heute eine Vielzahl passender Lösungen, die auch im nördlichen RheinlandPfalz vermehrt von den Bauherren bei Modernisierung und Neubau ihrer Produktionsstätten eingefordert werden. Neuartige Dämmstoffe sowie innovative Materialien für Gebäudehüllen, die Rückgewinnung industrieller Abwärme für den Produktionsprozess oder die intelligente Steuerung von Beleuchtung und Gebäudeklima verringern den Energieverbrauch bereits heute deutlich. Durch die Installation von Solarpanels auf bisher ungenutzten Dachflächen und Außenwänden der Fabrikhallen kann der verbleibende Strombedarf zunehmend in Eigenproduktion über erneuerbare Energien gedeckt werden. Immer kürzere Produktzyklen sowie die zunehmende Flexibilisierung der Produktionsprozesse unter dem Stichwort „Industrie 4.0“ bringen weitere Anforderungen an zukunftsfähige Produktions-, Lager- und Logistikgebäude mit sich: Durch stützenfreie Hallenkonstruktionen und modulare Bauweise werden die Räume beispielsweise mög- lichst variabel für Umstellungen in den Produktionsabläufen gehalten. Um die komplexen Anforderungen umsetzen zu können und gleichzeitig die Baukosten unter Kontrolle zu halten, greifen Bauunternehmen selbst vermehrt auf Methoden der digitalen Erfassung und Modellierung aller relevanten Gebäudedaten zurück. Impressum „INDUSTRIE- & GEWERBEBAU“ ist eine Sonderveröffentlichung der Rhein-Zeitung vom 28. April 2017. Herausgeber: Mittelrhein Verlag GmbH, 56055 Koblenz Verleger und Geschäftsführer: Walterpeter Twer Redaktion: Andreas Valentin, Julia Eckelt BESTFALL Agentur für Public Relations – Events, www.bestfall.de Redaktionelle Mitarbeit: Bernd Fabritius Layout: Armin Lehmler, Alexander Altenberg Anzeigen: rz-Media GmbH, 56055 Koblenz Geschäftsführer: Hans Kary Druck: Industriedienstleistungsgesellschaft mbH, 56072 Koblenz . Wirtschaft im nördlichen Rheinland-Pfalz | INDUSTRIE- & GEWERBEBAU 3 Freitag, 28. April 2017 Insgesamt bleibt festzuhalten, dass die gewerbliche Bauindustrie bereits heute Lösungen für die beschriebenen Zukunftstrends und regulatorischen Zwänge bereithält. Wenngleich die Umsetzung teilweise mit erheblichen Kosten verbunden ist, bieten diese Zukunftsinvestitionen langfristig großes Einsparpotenzial bei gleichzeitig stärker kundenorientierter Produktion. Die vielen exportstarken Industrieunternehmen können jedoch nur so ihre globale Wettbewerbsfähigkeit auch in Zukunft aufrechterhalten. Damit diese Transformation funktioniert, sind neben den innovativen Lösungen des Gewerbebaus jedoch weitere Rahmenbedingungen sicherzustellen: Gerade hier im nördlichen Rhein- „Die Themen Nachhaltigkeit und Energieeffizienz rücken infolge verschärfter umweltgesetzlicher Rahmenbedingungen sowie steigender Energiekosten zunehmend in den Fokus.“ Markus Elz, IHK Koblenz land-Pfalz bleibt der Breitbandausbau für gewerbliche Kunden in einigen Landstrichen weit hinter dem Bedarf der Unternehmen zurück, obwohl dieser Faktor für die Entscheidung über den Standort einer Produktionsstätte immer mehr an Bedeutung gewinnt. Nur wenn diese und weitere wirtschaftspolitischen Unsicherheiten beseitigt werden, wird sich der drohende Investitionsstau im gewerblichen Bau lösen – und die hiesige Industrie kann von den Wachstumspotenzialen ihrer modernen Produktionsstätten profitieren. Der buchstäbliche Knoten in der Leitung: Schnelles Internet ist für die meisten Unternehmen ein Muss, doch der Breitbandausbau in der Region liegt hinter diesem Bedarf stellenweise weit zurück. Foto: Fotolia ANZEIGE Mehr Raum für B2K Tortechnik Nisterhammer ist neuer Firmensitz Hohe, helle Zimmer, in denen mit moderner Technik und Notwendig wurde der Umzug, sich aktuelles Design mit neuesten Produkten“, erklärt weil die beiden Großraumbü- traditionellem Baustil ver- die Geschäftsführerin. ros in Nauroth zu klein gewor- bindet, Büros und Konferenz- den waren. „Wir wachsen. bereiche, eine moderne Küche Gemeinsam mit ihren zehn Fünf neue Mitarbeiter sind und weitläufige Ausstellungs- Mitarbeitenden versorgen die allein in den vergangenen Mo- fläche: Die neuen Geschäfts- Geschäftleiter Carmen Kaiser naten dazugekommen. Sie alle räume von B2K Tortechnik und Ralf Käckermann von hier brauchen Platz!“, lacht Carmen in Nister sind einfach schön. aus Kunden aus dem Wester- Kaiser. wald und ganz Deutschland Anfang des 19. Jahrhunderts wurde das bis heute eindrucksvolle Hauptgebäude als Haus für den Betriebsleiter im englischen Stil in Ziegelbauweise erbaut. Damals stand das Gelände im Besitz der „Britisch-Nassauischen Eisenwerks-Gesellschaft“. 1892 kaufte Fritz Bock aus Moderne Industrietore – wie hier bei Hottgenroth & Farrenberg in Hachenburg – sind das Kerngeschäft von B2K Tortechnik. Das Firmengebäude aus roten Barmen die alten Immobilien 2016 besichtigten Carmen Ziegelsteinen, in dem B2K und richtete eine Pinsel- und Kaiser und Ralf Käckermann Tortechnik das gesamte Erdge- Bürstenfabrik ein. Nach 1942 auf der Suche nach größeren mit hochwertigen Industrie- schoss innehat, repräsentiert wieder ein Eisenbetrieb, hatte Büros den Nisterhammer. Die toren und Schallschutz-Roll- jahrhundertealte Westerwäl- „Nisterhammer Maschinen- Entscheidung war sofort klar: toren. Größten Wert legt das der Industriegeschichte. Das bau“ von 1956 bis 2014 hier Hier sollte das Team von B2K Unternehmen dabei auf die kaiserliche Privileg, in Nister seinen Firmensitz. in Zukunft arbeiten. gute Beratung der Kunden und ein Hammerwerk zu errichten, Die Geschäftsführer Carmen Kaiser und Ralf Käckermann in ihren neuen Geschäftsräumen in Nister. ihren Rundum-Service. Das reicht bis ins Jahr 1570 zurück. Heute ist Markus Schäfer, „Das Gebäude passt zu unserer Haus unterstreicht diese Hal- Über Jahrhunderte wurde hier Inhaber von LTS-Lasertechnik Unternehmensphilosophie. Wir tung: Die positive Atmosphäre Eisen aus Erzen geschmolzen in Nister, Eigentümer des histo- verbinden großes Fachwissen ist bereits im eindrucksvollen und verarbeitet. rischen Geländes. und jahrzehntelange Erfahrung Treppenhaus zu spüren. Hammerstraße 34 · 57645 Nister Telefon 02662 / 947 62-0 · Fax 02662 / 947 62-29 [email protected] www.b2k-tortechnik.de Wirtschaft im nördlichen Rheinland-Pfalz | . 4 INDUSTRIE- & GEWERBEBAU Freitag, 28. April 2017 Auch der kürzlich fertiggestellte Büroneubau von Kleusberg in Wissen entstand in modularer Bauweise in nur vier Monaten. Am Standort befindet sich auch der neue Showroom. Foto: Kleusberg/Rüdiger Mosler (An)bauen, aufstocken, versetzen Interview mit Hubert Kleusberg, Geschäftsführer der ANZEIGE Kleusberg GmbH in Wissen. B ei Unternehmen und öffentlichen Einrichtungen sind Modulgebäude, die in kurzer Zeit bezugsfertig sind, immer gefragter. Von temporären mobilen Mietobjekten bis hin zu modularen Gebäuden mit langer Lebensdauer reicht das Spektrum der Lösungen. mobile Büros mobile Baustellen mobile Kindergärten Grenzenlos flexibel Schnell und individuell auf neue bauliche mobile Schulen Anforderungen reagieren ohne auf Nachhaltigkeit und Qualität zu verzichten – Mietcontainer der neuesten Generation machen es möglich. Herr Kleusberg, für welche Nutzungen und von welchen Auftraggebern ist die modulare Bauweise derzeit besonders gefragt? Hat sich das in den vergangenen Jahren signifikant geändert? Unternehmen bauen ihre Büround Verwaltungsgebäude mit uns, öffentliche Auftraggeber ihre Kindergärten, Schulen und Universitätsgebäude. Auch Pflegeeinrichtungen und Kliniken errichten wir. Neu hinzugekommen ist die Wohnungswirtschaft, die dringend benötigten, qualitativ hochwertigen Wohnraum in kurzer Zeit schaffen muss. Daneben sind seit einiger Zeit auch Räume gefragt, die in bestehende Hallen integriert werden. Das sind häufig Büro- oder Teamräume in großen Werkshallen. Diese werden als kompakte Wandelemente hergestellt und vor Ort binnen weniger Stunden aufgebaut. Damit kommt man auch in die kleinste Ecke einer Halle und stört den laufenden Betrieb nicht. Welche Vorteile bietet die modulare Bauweise für die Kunden? Neben der Flexibilität der Systeme ist auch die Geschwindigkeit ein großer Vorteil, in der Bauvorhaben dank industrieller Vorproduktion umgesetzt werden kön- nen. Wenn ein Bürokomplex oder eine Klinik nach wenigen Monaten statt Jahren bezogen werden kann, spart das Zwischenfinanzierungskosten – und ermöglicht gegebenenfalls frühzeitigere Einnahmen. Geht es um mobile Mietgebäude, sind die Räume oft sogar binnen weniger Tage an Ort und Stelle nutzbar. Nach der Mietphase baut Kleusberg alles wieder ab, die Einheiten werden neu aufbereitet und kommen in anderen Objekten zum Einsatz. Sie sprachen gerade die Schnelligkeit an. Oft werden Modulgebäude in der Tat sehr kurzfristig benötigt. Wo sind solche Lösungen besonders gefragt? Gerade öffentliche Träger müssen oft schnell reagieren. Aktuell werden vielerorts Schulklassenräume benötigt. Hier hat modulares Bau- „Bauherren haben alle Möglichkeiten der Raumgestaltung wie beim konventionellen Bauen auch.“ Hubert Kleusberg, Geschäftsführer Kleusberg GmbH en unschlagbare Vorteile: Da die Bauarbeiten weitestgehend im Werk erledigt werden und vor Ort die Montage sehr schnell vonstattengeht, entstehen Schulen beispielsweise während der Ferienzeit und können anschließend bereits bezogen werden. Durch die am Bauort sehr emissionsund lärmarme Bauweise kann man sogar bei laufendem Schulbetrieb anbauen oder erweitern. Das schätzen auch Pflegeeinrichtungen und Kliniken, wo monatelange Arbeiten und hohe Lärmund Schmutzbelästigungen wäh- CRADLE TO CRADLE: NACHHALTIGKEIT MIT EFFIZIENZKLASSE A+ www.containerrent.de [email protected] Container Rent Petri GmbH | Zur Greisenhardt 8 | D-57562 Herdorf | Fon: +49 27 44 93 20 25 | Fax: +49 27 44 93 20 20 Cradle to Cradle® („Von der Wiege zur Wiege“) basiert auf der konsequenten Gestaltung von Produkten für einen biologischen oder technischen Kreislauf. Die Herausforderung besteht darin, Produkte von vornherein so zu gestalten, dass sie für geschlossene Stoffkreisläufe ausgerichtet sind. Cradle to Cradle® steht damit im Gegensatz zum weitverbreiteten linearen Produktionsprinzip „Von der Wiege zur Bahre“ (Cradle to Grave). Dabei fließen Materialströme häufig ohne Rücksicht auf den dauerhaften Erhalt von Ressourcen von der Quelle zur Müllhalde. Das Cradle to Cradle®-Design umfasst einen detaillierten Produkt-Bewertungsschlüssel, der eingesetzte Materialien, die Materialkreislaufführung, den Einsatz von erneuerbaren Energien und Kohlendioxid-Management, den verantwortungsvollen Umgang mit Wasser sowie soziale Verantwortung berücksichtigt. . Wirtschaft im nördlichen Rheinland-Pfalz | INDUSTRIE- & GEWERBEBAU 5 Freitag, 28. April 2017 ZUM UNTERNEHMEN Name: Kleusberg GmbH & Co. KG. Gründung: 1948 von Willi Kleusberg senior als Bau- und Möbelschreinerei Geschäftsführung: Stefan Kleusberg (Vorsitzender), Lars Hajicek, Torsten Höfer und Hubert Kleusberg Standorte: Hauptsitz ist Wissen, weitere Standorte sind Frankenthal, Hövels, Kabelsketal, Gröbers, Hamburg, Remseck und München. Mitarbeiter: 700 Mitarbeiter, 50 Azubis und duale Studenten sowie etwa 500 Beschäftigte bei Partnerunternehmen Jahresumsatz (2016): 200 Millionen Euro Wissenswertes: Kleusberg realisiert rund 300 Bauprojekte pro Jahr (bis zu 40 zeitgleich). Pro Woche gehen etwa 280 Transporte auf die Reise, darunter 30 Schwertransporte. Und die Produktionsfläche an den vier Fertigungsstandorten beläuft sich auf mehr als 100 000 m². Leitbild: „Als mittelständisches Familienunternehmen sind wir uns unserer Verantwortung bewusst. Gemeinsam mit unseren Kunden, Mitarbeitern und Partnerfirmen gestalten wir täglich ein Stück Zukunft. Dabei ist für uns der schonende Umgang mit Rohstoffen, Ressourcen und der Umwelt nach dem Cradle-to-Cradle-Gedanken selbstverständlich. Denn wir wissen, dass unser heutiges Handeln bestimmt, wie nachfolgende Generationen leben.“ Hubert Kleusberg, Vorsitzender Geschäftsführer von Kleusberg. rend der Bauphase inakzeptabel wären. Die Lebensdauer modularer Gebäude ist nachweislich identisch mit Beton- oder Stein-aufStein-Bauweisen. Mit der soliden Stahlrahmenstruktur kann der Bauherr sein Gebäude jederzeit aufstocken, anbauen oder auch versetzen. Das ist einmalig und vor allem bei einer temporären Nutzung praktisch. „In Ausstattung und Technik sind modulare Gebäude in keiner Weise mit herkömmlichen Containerlösungen vergleichbar, bieten sie doch den gleichen Komfort wie ein gemauertes oder aus Beton erstelltes Gebäude.“ Hubert Kleusberg, Geschäftsführer Kleusberg GmbH Welche Möglichkeiten haben die Unternehmen, eigene Wünsche einzubringen und die Gebäudekonzeption innen wie außen entsprechend ihrer individuellen Unternehmensphilosophie oder der dort verrichteten Arbeit mitzugestalten? Bauherren haben alle Möglichkeiten der Raumgestaltung – wie beim konventionellen Bauen auch. Darüber hinaus kann man beim modularen Bauen sehr leicht Grundrisse an neue Anforderungen und Wünsche anpassen. Es gibt keine statisch tragenden Innenwände. So können jederzeit Wände versetzt oder entfernt werden, etwa um große Räume zu schaffen. Bodenbeläge, Wandoberflächen, Decken und Lichttechnik lassen sich nach Wunsch des Bauherrn und den Nutzungsanforderungen gestalten. Fenster und Türen lassen sich beliebig anordnen. Wie erfolgt anschließend der Innenausbau der Gebäude? Grundsätzlich baut Kleusberg schlüsselfertig, egal ob es sich um dauerhafte oder um temporäre Gebäude handelt. Wir realisieren also auch die Gewerke, die vor Ort noch in den Gebäuden notwendig sind. Im Bereich Heizung und Elektro verlassen die Module unsere Hallen mit den Vorinstallationen, auf der Baustelle werden diese dann verbunden und in Funktion gesetzt. Auch der massive Zement-Estrich, mit dem unsere Gebäude ausgestattet sind, wird vor Ort und modulübergreifend aufgebracht. So entstehen ein fugenloser Boden sowie Wände ohne die sichtbaren Stöße, die man von „einfachen“ Containergebäuden kennt. In Ausstattung und Technik sind modulare Gebäude in keiner Weise mit herkömmlichen Containerlösungen vergleichbar, bieten sie doch den gleichen Komfort wie ein gemauertes oder aus Beton erstelltes Gebäude. Hubert Kleusberg, einer der Geschäftsführer der Kleusberg GmbH aus Wissen. Foto: Kleusberg Für ein Arbeiten mit Wohlfühlatmosphäre flossen auch moderne büroorganisatorische Gesichtspunkte in Gestaltung und Raumaufteilung ein. Foto: Kleusberg/Rüdiger Mosler ANZEIGE . 6 Wirtschaft im nördlichen Rheinland-Pfalz | INDUSTRIE- & GEWERBEBAU Freitag, 28. April 2017 Auf Nimmerwiedersehen – hello again! Abbruch & Recycling Wird ein Büro- oder Industriegebäude abgerissen, ist es längst nicht mit einem Abrissbagger getan. Vielmehr sind auch Abbruch, Entsorgung und Recycling ein wichtiges Kapitel im Gewerbebau. Ist das Haus etwas höher, kommt der sogenannte „Longfront“-Bagger zum Einsatz. Er verfügt über einen besonders langen Arm. ANZEIGE OPTIMALES KLIMA FÜR INVESTITIONEN Egal ob Dienstleistungsunternehmen, Handwerk oder produzierendes Gewerbe – die optimale Belüftung und Klimatisierung von Räumen ist ein wichtiger Faktor. Für die Qualität Ihrer Produkte und Services. Für die Zufriedenheit Ihrer Kunden. Und für die Leistungs‑ fähigkeit Ihrer Mitarbeiter. Die KS Kälte‑ und Klimatechnik GmbH bietet Ihnen branchenspezifische Lösungen. Mit einem starken Team von über 40 Klima‑Experten und einer über 15‑jährigen Erfahrung. Gerne erstellen wir ein maßgeschneidertes Angebot für Ihr Unternehmen. Sprechen Sie uns an: Telefon 0671/480252 Foto: Manns GmbH I rgendwann haben alle Firmengebäude, Lagerhallen & Co. ihre besten Zeiten hinter sich – oder werden schlicht nicht mehr benötigt. Der Abriss solcher Gebäude ist eine Herausforderung, vor allem im sogenannten Bestand, also in dicht bebauten Städten und Industriegebieten. „Um umstehende Gebäude nicht zu beschädigen, sind Vor-Ort-Begehungen, genaue Berechnungen und Schadstoffprüfungen nötig“, erklärt Gerd Manns, Geschäftsführer der Manns GmbH. Das Abbruch- und Entsorgungsunternehmen aus Windhagen beschäftigt derzeit 25 Mitarbeitern und hat sich in den letzten Jahren auf den Abriss und Rückbau von Wohn-, Büro- und Industriegebäuden im Bestand spezialisiert. Für einen Abbruch im Bestand muss im Vorfeld eine Abbruchstatik erstellt werden, etwa um für die spätere Trennung vom Nachbarhaus die tragenden Wände zu ermitteln. „Da braucht man schon ein geschultes Auge“, sagt Manns, der seit 20 Jahren in diesem Geschäft ist. „Auch Schadstoffe sollten bereits vor dem Abbruch erkannt werden. Dafür müssen bei der Begehung Proben entnommen und in ein unabhängiges Labor gegeben werden.“ So könnten zum Beispiel Silikonfugen an Türen und Fenstern oder in Sanitärräumen PCBhaltig sein und müssen vor dem Abriss von Hand entfernt und fachgerecht entsorgt werden. PCB steht für polychlorierte Biphenyle, giftige und krebserregende Chlorverbindungen. Sind die Begehungen abgeschlossen, beginnt die Entkernung des Gebäudes: Fenster, Türen, Elektroschrott wie Lampen, Schalter und alte Geräte sowie alle Schadstoffe werden entfernt. Das abzureißende Gebäude wird von den Nachbarhäusern zum Beispiel durch Sägen an den Decken und Wänden getrennt, abgestützt und erschütterungsfrei von oben nach unten abgetragen. Was übrig bleibt, sind viele große Schutthaufen. Alle Baumaterialien, die der Abbruch zutage fördert, müssen streng getrennt und separat der Entsorgung zugeführt werden. Die Firma Manns unterhält am Standort Windhagen auch einen eigenen Entsorgungsfachbetrieb. Das Kreislaufwirtschaftsgesetz regelt den Umgang mit allen auftretenden Materialien von Beton bis Papier und schreibt deren fachgerechte Entsorgung vor: n Glas: wird gesammelt und zur Glasmühle gebracht. Es ist sehr gut recycelbar und kann zur Herstellung neuer Glasprodukte mehrfach geschmolzen werden. n mineralischer Bauschutt (Steine): wird in der Recyclinganlage zerkleinert und dient als so- TIPPS FÜR UNTERNEHMER: SICHERER ABRISS, DURCHDACHTE ENTSORGUNG Erfahrung: Erfahrene Betriebe verfügen über Referenzen, die ihr fachliches Können zeigen. Ruhig danach fragen! Zertifizierungen: Gütesiegel wie die RAL-Zertifizierung sowie von den Mitarbeitern absolvierte Lehrgänge bescheinigen den Unternehmen besondere Fachkenntnis. Bei der Auswahl bedenken! Technik: Professionelle Abrissunternehmen setzen auf moderne Technik, mit der ein erschütterungsfreies Abtragen des Gebäudes möglich ist, ohne dass Nachbargebäude Schaden erleiden. KS Kälte-, Klima- und Lüftungstechnik GmbH • Industriestraße 22 • 55543 Bad Kreuznach • T 0671/480252 • www.ks-klimatechnik.de Entsorgung: Nach dem Abriss muss die Entsorgung aller Baumaterialien lückenlos dokumentiert werden. Einige Abbruchunternehmen haben einen eigenen Entsorgungsfachbetrieb, in dem alle Materialien fachgerecht der richtigen Stelle zugeführt werden. Recycling: Gerade Bauschutt kann zu 90 Prozent recycelt werden. Vielleicht wird dieser im eigenen Unternehmen gleich für neue Bauprojekte wie Straßen- und Wegearbeiten benötigt? Neubau: Wer schon beim Bau bewusst die eingesetzten Materialien auswählt, erleichtert später den Abriss und die Entsorgung. Bauherren sollten auf recycelbare und ungiftige Baustoffe setzen. . Wirtschaft im nördlichen Rheinland-Pfalz | INDUSTRIE- & GEWERBEBAU n n n n 7 Freitag, 28. April 2017 genanntes „Recycling“ beispielsweise zur Unterfütterung von Wegen und Straßen. Ein unabhängiges Labor prüft auf Schadstoffe; ein Gütesiegel quittiert dann die Erlaubnis zur Weiterverwendung. Beton: kann bis zu einer gewissen Menge neuem Beton beigemischt werden. Diese Technik ist jedoch noch nicht ausgereift. Entsprechende Tests, dieses Verfahren zu optimieren, laufen derzeit. Stahl (in Betondecken) und Elektroschrott: werden aus dem Gebäude entfernt und einer Recyclinganlage zugeführt. Kupfer: wird an Metallrecycler verkauft und findet dann in der Industrie neue Anwendung. Sondermüll: wird auf einer zugelassenen Deponie endgelagert. Manche Wandfarben enthalten beispielsweise Schwermetall und müssen mit kleinen Handfräsen von der Wand abgefräst werden. ZUM UNTERNEHMEN: Name: Manns GmbH Standort: Windhagen (Kreis Neuwied) Geschäftsführung: Gerd Manns Ein Parkhaus wird abgerissen: Damit umstehende Gebäude nicht beschädigt werden, müssen die Arbeiten behutsam erfolgen. Das Bild zeigt einen Bagger mit Abbruchzange vorn. Foto: Manns GmbH Gründung: 1996 von Gerd Manns Kerngeschäft: Abbruch, Entsorgung, Erdarbeiten Mitarbeiter: 25 Jahresumsatz: rund sechs Millionen Euro (2016) Philosophie von Gerd Manns: „Immer positiv denken, es gibt für alles eine Lösung“: Mit diesem Gedanken führt er sein Unternehmen. Während die meisten Baustoffe recycelt oder entsorgt werden können, werden Schadstoffe wie Asbest, Mineralwolle oder PCBhaltige Materialien auf einer zugelassenen Deponie endgelagert. Da diese Stoffe höchst gesundheitsschädigend sind – Asbest und Mineralwolle bestehen beispielsweise aus kleinen Fasern, die sich beim Einatmen in oder an der Lunge festsetzen –, muss die Entkernung von speziell geschulten Mitarbeitern durchgeführt werden. „Wer mit dem Abbau von Asbest zu tun hat, muss einen Schutzanzug, Maske, Brille und Handschuhe tragen“, erklärt Manns. Asbestplatten dürften nicht zerbrochen oder zersägt werden, sondern müssten vorsichtig abgetrennt und direkt vor Ort in spezielle staubdichte Tüten verpackt werden. „Wer heute einen Gewerbeoder Industriebau errichtet, kann bereits bei der Auswahl der Baumaterialien an den späteren Abbruch denken“, empfiehlt Manns. „Die klassische Betonbauweise ist eine gute Wahl, denn Beton kann fast vollständig recycelt werden. Auch eine Dämmung aus Glas- schaum, Holz- oder Steinwolle lässt sich später weiterverwenden.“ Alu- und Weißblechfassaden lassen sich einfach montieren, sind von der Architektur her flexibel und vollständig recycelbar. Auch Holz ist ein umweltfreundlicher Baustoff. Wer dann noch auf ungiftige Farben und Abdichtungen setzt, leistet einen großen Beitrag für die Umwelt. ANZEIGE Björnsen Beratende Ingenieure: Interdisziplinäre Leistungen aus einer Hand Experten bieten wirtschaftliche und umweltverträgliche Lösungen in sechs Geschäftsfeldern von Architektur bis Wasser Bereits seit Jahrzehnten erfährt der Umweltschutz in der Gesellschaft und damit in der Wirtschaft stetig wachsende Bedeutung. Den steigenden Anforderungen an Nachhaltigkeit im Verbund mit technischen und wissenschaftlichen Entwicklungen werden seit über 50 Jahren Björnsen Beratende Ingenieure BCE gerecht. Das Unternehmen mit Sitz in Koblenz zählt zu den führenden Ingenieurgesellschaften in Deutschland und arbeitet wegweisend bei der interdisziplinären Lösung von Aufgaben der Wasser- und Abfallwirtschaft sowie des Wasserbaus. Insbesondere für die komplexen Anforderungen bei der Entwicklung von Standorten und Betrieben, die dem Immissionsschutzrecht unterliegen, stehen interdisziplinäre Teams zur Verfügung. Im Gewerbe- und Industriebau übernehmen die kompetenten Mitarbeiter alle Generalplaner-Leistungen. Bauingenieure und Architekten, Hydrologen und Biologen, Geologen, Geografen und Ökologen, Umwelt- und Verfahrensingenieure, Physiker, Mathematiker und Wirtschaftswissenschaftler - sie alle arbeiten bei BCE Hand in Hand. Die rund 140 hoch qualifizierten Ingenieure, Natur- und Wirtschaftswissenschaftler bilden für jedes Projekt ein zugeschnittenes, bei Bedarf fachgebietsübergreifendes Team, dessen Leiter die fachliche Qualität und die Termintreue sicherstellt und Ansprechpartner für den Auftraggeber ist. „13 unserer Mitarbeiter sind promoviert und wir pflegen enge Beziehungen zu Hochschulen, um die neuesten technischen und wissenschaftlichen Erkenntnisse in die Projektbearbeitung mit einbeziehen zu können“, erklärt BCE-Geschäftsführer Ulrich Krath. Ganzheitliche und wirtschaftliche Lösungen mit sämtlichen Fachplanungsleistungen aus einer Hand von der Machbarkeitsstudie über alle Phasen der Objektplanung bis zur Bauüberwachung bietet das inhabergeführte Unternehmen mit seinen unabhängigen beratenden Ingenieuren und Architekten auch im Gewerbe- und Industriebau. „Von der Baugrunduntersuchung bis hin zur Statik können wir alles intern anbieten, so dass für den Auftraggeber keine Schnittstellen entstehen“, betont Krath. Dies gälte sowohl für die Tragwerksplanung, die technische Gebäudeausrüstung und maschinentechnische Versorgung als auch für die Betriebstechnik unterschiedlicher Anlagen- und Produktionseinrichtungen. Entscheidende Bedeutung habe neben der Dauerhaftigkeit von Gebäuden und Anlagen die Betriebssicherheit und das energetische Verhalten, „daher haben wir in das Geschäftsfeld Architektur auch die Fachdisziplinen Energiebilanz, Wärme-, Brand- und Explosionsschutz, dazu Sicherheits- und Gesundheitsschutz sowie die Freiraumplanung integriert“. Dass die Beziehung zum Element Wasser im Zentrum der Arbeit von BCE steht, das heute bundesweit an 11 Standorten vertreten ist, zeigen auch die Landschafts- und Freiraumplanungen. Ziel ist die optimale Synthese von vorgefundenen Gegebenheiten, funktionalen Erfordernissen und ästhetischer Qualität. Aspekte der Umweltverträglichkeit stehen bereits bei der Planung von Hochwasserschutzbauwerken, Deichen oder technischen Anlagen im Fokus. Außerdem gestaltet BCE Uferpromenaden und renaturiert Flüsse und Bäche. Für zahlreiche Industrie-, Gewerbe und Logistikbetriebe gelten oftmals strenge gesetzliche immissionsschutzrechtliche Auflagen. Für diese Anlagenbetreiber erarbeitet BCE Konzepte zur projektbezogenen Standort- und Betriebsentwicklung, „welche die vielschichtigen Anforderungen bereits im Vorfeld mit einbeziehen und von der Genehmigung bis zur Umsetzung passgenau tragen“, erklärt Fachgebietsleiter Jörg Antweiler. Jüngstes Projekt in der Region ist das im Sommer 2016 eröffnete Logistikzentrum auf der Zentraldeponie Eiterköpfe. „Das Sozial- und Verwaltungsgebäude zeigt auch unseren hohen Standard bei der Energieeffizienz, den wir durch den ressourcenschonenden Einsatz von Materialien erreichen“, betont Krath und verweist auf die Zertifizierung von BCE mit dem Umweltmanagementsystem EMAS. Außerdem arbeitet die Gesellschaft, deren Geschäftsfelder neben Architektur, Ingenieurbau und Umwelt auch Energie, Wasser und Informatik umfassen, auf Basis des zertifizierten Qualitätsmanagementsystems nach DIN EN ISO 9001. „Unser Bestreben ist eine fachlich qualifizierte, unabhängige Beratung, die auf den Erfolg unserer Kunden zielt“, unterstreicht der Geschäftsführer. Daher habe BCE die Bandbreite seiner Leistungen in den letzten Jahren kontinuierlich ausgeweitet und erstellt nun zusätzlich Studien als Entscheidungshilfen für Investitionsvorhaben öffentlicher und privater Investoren, sichert die Qualität von Großprojekten und leitet Forschungs- und Entwicklungsvorhaben. 1960 gründeten Dr.-Ing. Gerhard Björnsen Dr.-Ing. Herbert Kalweit ein Büro als Beratende Ingenieure für Wasserwirtschaft und Wasserbau in Koblenz. 1987 entstand die Dr.-Ing. G. Björnsen Beratende Ingenieurgesellschaft mbH, seit 1988 firmiert das Büro unter Björnsen Beratende Ingenieure GmbH. Heute gehören zu dem Unternehmen 200 Mitarbeiter in Tochterfirmen und Niederlassungen an 12 Standorten, darunter einem in Polen. Der Sitz des Betriebes ist nach wie vor in Koblenz: 1994 zog Björnsen Beratende Ingenieure auf das ehemalige Klostergelände im gleichnamigen Gewerbegebiet Maria Trost. Björnsen Beratende Ingenieure GmbH Maria Trost 3 56070 Koblenz Tel. 0261 8851-0 [email protected] www.bjoernsen.de . 8 Wirtschaft im nördlichen Rheinland-Pfalz | INDUSTRIE- & GEWERBEBAU Freitag, 28. April 2017 Die Umwelt im Blick: So sieht der Rohbau in KalenbaumScheuern heute aus. Im Juli will Premosys das neue Firmengebäude beziehen. Foto: Premosys KNX, Apps & Co. stehen für modernes Bauen Best-Practice-Beispiel Das Wiesbaumer Unternehmen Premosys hat von Juli an ein moderndes, rundum nachhaltiges Dach über dem Kopf. I ndustrie- und Gewerbebau ist ein vielschichtiges Thema, bei dem längst nicht mehr in „alten Bahnen“ gedacht wird. Vielmehr spielen zukunftsweisende Aspekte wie Energieeffizienz, Umwelt, Nachhaltigkeit, moderne Baustoffe und neue Technologien eine immer größere Rolle. So lassen sich heute etwa Heizungen über Gebäudeautomation individuell programmieren und über Apps fern- „Alle unsere Mitarbeiter wurden im Vorfeld befragt, welche Anforderungen und Wünsche sie an das Gebäude und die Arbeitsplätze stellen.“ Matthias Kuhl, CEO Premosys GmbH steuern; überschüssige Energie kann an anderer Stelle zweitverwertet werden, damit nichts verloren geht. Die Premosys GmbH aus Wiesbaum zeigt mit ihrem neuen Firmensitz, wie innovativer, umweltfreundlicher Industrie- und Gewerbebau funktioniert – und zwar von Grund auf. Denn nicht nur für ihre Kunden, sondern auch in eigener Sache baut Premosys buchstäblich auf Nachhaltigkeit: Das derzeit in Kalenborn-Scheuern in der Vulkaneifel entstehende Firmengebäude erfüllt alle Anforderungen an ein KfW-Effizienzhaus 55, welches – wie der Name besagt – rund 45 Prozent weniger Primärenergie im Jahr benötigt als vergleichbare Neubauten. Photovoltaik, Geothermie und intelligente Steuerungsoptionen verbinden sich in Kalenborn-Scheuern zu einem „Rundum-effizient-Paket“. Hier siedelt Premosys ab Sommer 2017 die Forschungs- und Entwicklungsabteilung, die Produktion sowie die Unternehmensverwaltung neu an. Premosys entwickelt, produziert und vertreibt für seine Kunden aus verschiedenen Industriebereichen wie Automotive, Luftund Raumfahrt, Elektronikindustrie, Nahrungsmittel, Konsumgüter sowie Druck- und Medizintechnik hochinnovative Systeme zur Erkennung, Messung und Analyse von Farbe und Licht in Produkti- onsumgebungen. Die Produkte der optischen Messtechnik sind äußerst nachhaltig und tragen maßgeblich zur Schonung von Umwelt und Ressourcen bei. Am derzeitigen Hauptstandort Wiesbaum erfolgen Entwicklung, Montage, Kalibrierung und Prüfung der Produkte. Die Produktlösungen werden permanent weiterentwickelt, um den stetig wachsenden Anforderungen der Kunden zu genügen. Dafür spielt Forschung die wichtigste Rolle – auch diese soll von Sommer 2017 an im neuen Technikum in Kalenborn-Scheuern stattfinden. Der futuristisch gestaltete, barrierefreie Neubau wird sich über zwei Ebenen erstrecken und muss die hohen und vielfältigen Anforderungen einer Hightech-Forschungseinrichtung erfüllen: „Eine autarke Energieversorgung, eine strikte Trennung von Entwicklungslaboren und Produktion, hohe Sicherheit und Zugangskontrollen für den Laborbereich, Videoüberwachung aller sensiblen Bereiche, die Einhaltung aller elektrostatischen Si- cherheitsrichtlinien und die Klimatisierung der Entwicklungslabore sind nur einige davon“, zählt Geschäftsführer Matthias Kuhl aus dem Stegreif auf. „Unser oberstes Ziel war es, ein Gebäude zu errichten, welches unabhängig von fossilen Ener- gieträgern ist – vor allem im Hinblick auf die zukünftige Entwicklung der Energiekosten“, sagt Kuhl. Im Vorfeld wurde ein Gutachten über den aktuellen und zukünftigen Energiebedarf erstellt sowie alle Prozesse, Warenund Materialströme aufgezeich- ZUM UNTERNEHMEN Name: Premosys GmbH Zum Gebäude: Standort: Wiesbaum; voraussichtlich ab Juli 2017 in Kalenborn-Scheuern Projektzeitraum: August 2016 bis Juli 2017 Gründung: 1999 Einsparung CO2 pro Jahr: rund 170 Tonnen Geschäftsführung: Matthias Kuhl Mitarbeiter: 14 Mitarbeiter und drei Auszubildende Kerngeschäft: Optische Messtechnik Unternehmensphilosophie: „Wir erstellen Sonderlösungen für die Industrie auf höchstem Qualitätsniveau nach Maßgabe der Kunden.“ Einsparung Kosten für Energie pro Jahr: 25 000 Euro Einsparung Energie pro Jahr: 27 000 KWh Investitionskosten (voraussichtlich): 2,8 Millionen Euro Fördermittel: Europäischer Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) ANZEIGE Zukunftsweisende Gebäude: schnell, wirtschaftlich und nachhaltig. GOLDBECK Südwest GmbH, Niederlassung Koblenz, 56072 Koblenz, Im Metternicher Feld 42, Tel. +49 261 921467-0, [email protected] Individualität trifft System konzipieren bauen betreuen. www.goldbeck.de . Wirtschaft im nördlichen Rheinland-Pfalz | INDUSTRIE- & GEWERBEBAU 9 Freitag, 28. April 2017 net. „Alle unsere Mitarbeiter wurden im Vorfeld befragt, welche Anforderungen und Wünsche sie an das Gebäude und die Arbeitsplätze stellen“, beschreibt der Geschäftsführer die Planungsphase. „Schließlich sollen sie sich tagtäglich im neuen Gebäude wohlfühlen und dort ihre exzel- „Unser oberstes Ziel war es, ein Gebäude zu errichten, welches unabhängig von fossilen Energieträgern ist – vor allem im Hinblick auf die künftige Entwicklung der Energiekosten.“ Matthias Kuhl, CEO Premosys GmbH lente Arbeit verrichten.“ So gibt es im und am Gebäude genügend Bereiche für Ruhe und Entspannung, und auf den für alle Mitarbeiter zugänglichen Terrassen kann man auch während der Arbeitszeit den Kopf frei bekommen. Autarke Energieversorgung Das Gebäude ist in massiver Kalksandstein-Bauweise mit Wärmedämmverbundsystem und hochwärmedämmenden AluminiumFenstern mit Dreifach-Verglasung errichtet – die besten Vorausset- EUROPÄISCHER FONDS FÜR REGIONALE ENTWICKLUNG (EFRE) Aufgabe des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) ist es, durch die Beseitigung von Ungleichheiten zwischen verschiedenen Regionen den wirtschaftlichen, sozialen und territorialen Zusammenhalt in der Europäischen Union zu stärken. Förderberechtigt sind Unternehmen, Kommunen, öffentliche Einrichtungen sowie Verbände und Vereinigungen. Schwerpunkte der Förderung sind unter anderem: n n n n n n Forschung und Entwicklung sowie Innovation, Verbesserung des Zugangs zu und der Qualität von Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT), Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit von kleinen und mittleren Unternehmen (KMU), Verringerung der CO2-Emissionen in allen Bereichen der Wirtschaft sowie Anpassung an den Klimawandel, Erhaltung und Schutz der Umwelt sowie Förderung der Ressourceneffizienz, Förderung der Beschäftigung und Unterstützung der Mobilität der Arbeitskräfte, Investitionen in Aus- und Weiterbildung. zungen für erfolgreiches Energiesparen. Eine 90-KW-Photovoltaikanlage mit etwa 600 Quadratmetern Kollektorfläche und ein 20-KW-Batteriespeicher, um auch nachts keine Netzenergie zu benötigen, erzeugen den benötigten Strom. Zur Wärmeerzeugung wird eine hocheffiziente Sol-Wärmepumpe in Verbindung mit einem 2000-Liter-Wasserspeicher eingesetzt, der überschüssige Wärme zwischenspeichert. Durch erdnahe Geothermie wird die Wärme aus dem Erdreich zur Beheizung des gesamten Gebäudes über eine Fußbodenheizung genutzt. „Jeder Raum verfügt über ein Thermostat, um gezielt Energie nur dort einzusetzen, wo sie benötigt wird. Zudem wird eine Lüftungsanlage mit Wärmerückge- winnung eingebaut, um überschüssige Energie im Gebäude zu lassen und zu verwerten“, erklärt Kuhl. Damit versorge sich das Gebäude weitestgehend autark mit Energie. Zudem sind alle Räume mit dimmbaren energieeffizienten LED-Leuchten und Präsenzmeldern ausgerüstet. Alle Komponenten im Gebäude wie Heizung und Lüftung sind an ein sogenanntes KNX-System angebunden, über das ein zentrales Gebäudemanagementsystem aufgebaut wird. Künftig können alle Komponenten sogar per App ferngesteuert werden. Das Vorhaben wird durch den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) gefördert. Damit sollen die Voraussetzungen geschaffen werden, das Unternehmen weiter zu entwickeln und zusätzliche Arbeitsplätze in der Region zur Verfügung zu stellen. Schon jetzt blickt Matthias Kuhl positiv auf das Projekt, denn von den Anträgen für notwendige behördliche Genehmigungen im vergangenen Sommer über die Errichtung des Rohbaus bis hin zum Ausbau ging alles sehr schnell und ohne Verzögerungen: „Wir gehen davon aus, dass die gesamte Baumaßnahme gerade mal elf Monate dauert, bis wir einziehen können.“ Es sei aber in seinen Augen immens wichtig, vor Beginn eines solchen Projekts umfassende Informationen über die unterschiedlichen Energiekonzepte mit Kosten-NutzenRechnung zu sammeln, alle Mög- In Deutschland werden die Strukturfonds federführend koordiniert durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi). Telefon: 030 18615-6226, E-Mail: [email protected] Weitere Informationen unter: www.foerderdatenbank.de Bei der Gebäudeautomation mit einem KNX-System laufen alle Fäden zentral zusammen und können aufeinander abgestimmt gesteuert werden. Foto: Fotolia Foto: Premosys lichkeiten nach ihren örtlichen Gegebenheiten auszuloten und dann mit fachkundiger Unterstützung die Entscheidungen zu treffen. Und: „Man sollte sich vor der Auftragsvergabe versichern, dass der ausgewählte Bauträger über die passende Erfahrung mit Industriebauten verfügt. Seriöse Unternehmen können geeignete Referenzen vorweisen“, rät Kuhl. KNX: GEBÄUDETECHNIK VIA KABEL VERNETZEN KNX ist ein weltweit anerkannter Standard für die intelligente Vernetzung der Elektroinstallation im Gebäude mit einem Bussystem. KNX steht für maßgeschneiderten Komfort, erhöhte Sicherheit für Gebäude und Nutzer, optimale Energieeffizienz sowie Wirtschaftlichkeit der Immobilie. Zur Verfügung stehen dafür mehr als 7000 zertifizierte Produkte von über 400 internationalen Herstellern. Alle diese Produkte sind miteinander kompatibel. Dies bietet Bauherren wie Architekten und Investoren ein Höchstmaß an Zukunftssicherheit, wenn sie sich für eine KNX-Vernetzung entscheiden. Voraussetzung für die intelligente Vernetzung via KNX ist ein Kabel, das in der Regel schon beim Neubau zusammen mit der Stromversorgung verlegt wird. Die Intelligenz steckt in den Tastsensoren oder Steuerzentralen. Diese Geräte ersetzen die herkömmlichen Schalter und versenden Steuerbefehle an Leuchten, Jalousien, die Musikanlage und andere KNX-fähige Geräte. Über das KNX-System können Funktionen wie Licht, Jalousien, Heizung, Belüftung und Sicherheitstechnik gesteuert oder automatisiert werden. Quelle: www.knx.de, www.gira.de ANZEIGE Maßgeschneiderte Konzepte und passgenaue Lösungen August-Thyssen-Straße 21 · 56070 Koblenz Telefon (02 61) 70 20 70-0 · www.elektro-pretz.de Elektrotechnik Sicherheitstechnik Straßenbeleuchtung Gebäude-Systemtechnik EIB E-Check/DGUV3 Netzwerktechnik Beleuchtungstechnik Krankenhaustechnik Planung und Projektierung Wir realisieren für Sie: · Stahlbaukonstruktionen · Industrie- und Gewerbebauten · Dach- und Wandverkleidungen mit Einbauten · Unterkonstruktionen für den Anlagenbau · Um-/Anbauten am Bestand IHR PARTNER MIT PROFIL. SWW Stahlbau Westerwald GmbH Obere Illbach 6 · D-56412 Heiligenroth Tel.: 0 26 02 9 47 46 - 0 WWW.STAHLBAUWESTERWALD.DE pinta n So soll es einmal aussehen: Der neue Premosys-Firmensitz wird sich autark mit Energie versorgen und so die Umwelt nachhaltig schonen. Wirtschaft im nördlichen Rheinland-Pfalz | . 10 INDUSTRIE- & GEWERBEBAU Freitag, 28. April 2017 „Ein entscheidungsfreudiger Bauherr spart Zeit und Geld“ ANZEIGE GUTACHTERBÜRO www.sc-kunkel-bau.de S. C. KUNKEL Dipl.-Ing. Constance Kunkel Im Wiesengrund 13 53501 Grafschaft-Niederich Tel.: 0 26 41 - 62 23 Fax: 0 26 41 - 23 88 öffentlich bestellte und vereidigte Sachverständige für das Maurer- und Betonbauerhandwerk (HWK Koblenz, seit Nov. 1998) • Bestandsaufnahmen • Schadengutachten • Begleitende Tätigkeiten und Kontrollen bei der Bauausführung Sachverständige für die Bewertung von bebauten und unbebauten Grundstücken (TÜV Rheinland, seit Sept. 2008, Zertifikatsnr: 54155) • Wertermittlung von Grundstücken und Immobilien • Kaufberatung und Kaufbegleitung • Ingenieurleistungen Zeitgemäße Firmengebäude vereinen moderne Architektur mit Zukunftsthemen wie Energieeffizienz, Prozessoptimierung, Nachhaltigkeit und Wohlfühlen. Foto: Fotolia Interview Der frisch gewählte Vorstand der Architektenkammer, Joachim Rind, gibt Einblicke in seine Profession und zeigt der Wirtschaftszeitung, was modernen Industrie- und Gewerbebau ausmacht. W orin unterscheidet sich ein Auftrag im Bereich Industrieund Gewerbebau von beispielsweise einem für Wohnimmobilien? Das Gebäude ist weniger emotional als ein Wohnhaus. Industrieund Gewerbebau ist wesentlich zweckorientierter, bemisst sich an den erforderlichen funktionalen Randbedingungen für Produktion, Verkauf und Verwaltung. Dennoch: Emotionale Aspekte sind auch hier wichtig, sowohl im Hinblick auf Kundenansprache als auch im Hinblick auf die Arbeitswelt der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Dieser Aspekt wird immer wieder vernachlässigt – und steht hinter unternehmerischen Kosten-Nutzen-Überlegungen zurück. Er spielt aber für den Unternehmenserfolg oft eine große Rolle. Welche besonderen Herausforderungen halten Industrie- und Gewerbebau bereit? Inwiefern haben sich diese in den vergangenen Jahren oder Jahrzehnten gewandelt? Da gibt es einiges zu nennen. Der Umweltgedanke, höhere Energieeinsparungen, optimierte Produktionsabläufe, die Stärkung einer Markenidentität zur besseren Kundenansprache werden beispielsweise immer wichtiger. Auch die Zufriedenheit am Arbeitsplatz und eine gute Arbeitsatmosphäre spielen bei zunehmendem Fachkräftemangel natürlich eine wichtige Rolle. Da spielt zum Beispiel auch die Frage hinein, wie Kommunikation und Wissenstransfer im Unternehmen so strukturiert werden können, dass ein Mehrwert entsteht. Räumliche Anreize zum Austausch, Begegnungs- und Pausenzonen oder offene Büros tragen hierzu bei. Besondere bauliche Herausforderungen für uns Planer erwachsen aus der Chan- ce, großzügige Dimensionen und Konstruktionen zu bearbeiten, die spannend sind und eine eigene Ästhetik entwickeln können, die über reine Zweckbestimmungen hinaus gehen. Die „Kathedralen“ des Industriebaus aus dem späten 19. und frühen 20. Jahrhundert sind hier große Vorbilder. Welche aktuellen Trends sind zurzeit in der Baubranche spürbar? Was uns im Moment bewegt würde ich nicht „Trend“ nennen, sondern vielmehr „Zukunftsanforderung“. Im Hinblick auf die im In- „Zunächst braucht der Bauherr eine sehr genaue Analyse davon, was der Neubau oder die Erweiterung leisten soll. Das klingt einfach, ist aber eine arbeitsintensive und wichtige Vorleistung, die man nicht unterschätzen darf.“ Joachim Rind, Vorstand der Architektenkammer Rheinland-Pfalz dustrie- und Gewerbebau manchmal kurze Nutzungsdauer sind Umweltaspekte und Energieeinsparung sehr wichtig. Hochaktuell ist die Frage des Recyclings: Wenn Industrie- und Gewerbebauten nur für zehn oder 20 Jahre konzipiert werden, weil sich in kurzen Zeiträumen die Unternehmensanforderungen wandeln, dann ist so etwas nur verantwortbar, wenn am Ende kein Riesenberg von Bauschutt und Sondermüll anfällt, sondern im Idealfall alles zu einem Rohstofflager demontiert werden kann. Und das zu vertretbaren Entsorgungskosten. „Cradle to Cradle“ – von der Wiege zur Wiege – nennen die . Wirtschaft im nördlichen Rheinland-Pfalz | INDUSTRIE- & GEWERBEBAU 11 Freitag, 28. April 2017 Vordenker dieses im Grunde uralte, von der Natur abgeschaute Prinzip. Noch ist das in aller Konsequenz Zukunftsmusik, aber in vielen Teilschritten bereits erprobt. Ein gewerblicher Neubau soll entstehen: Welche Aspekte müssen hierfür berücksichtigt werden? Zunächst braucht der Bauherr eine sehr genaue Analyse davon, was der Neubau oder die Erwei- „Besondere bauliche Herausforderungen für uns Planer erwachsen aus der Chance, großzügige Dimensionen und Konstruktionen zu bearbeiten, die spannend sind und eine eigene Ästhetik entwickeln können.“ Joachim Rind, Vorstand der Architektenkammer Rheinland-Pfalz terung leisten soll. Das klingt einfach, ist aber eine arbeitsintensive und wichtige Vorleistung, die man nicht unterschätzen darf. Ideal ist es, wenn Bauherr und Architekt diesen Forderungskatalog gemeinsam in einer zweiten Phase noch einmal Punkt für Punkt abklopfen, hinterfragen und zu einem Gesamtkonzept zusammenbinden. Das geht sogar ohne Plan, durch schlichtes Reden und Fragen. Dafür braucht es Zeit. Die allerdings ist gut investiert, denn danach kann es zügig weitergehen - und man spart sich manche Umplanung. Die Architektenkammer Rheinland-Pfalz in Zahlen. ren: Zeit und Geld. Wer sich zu wenig Zeit nimmt, muss das an anderer Stelle oft teuer bezahlen wenn nicht beim Bau selbst, dann spätestens bei den Betriebskosten. Am wirkungsvollsten Zeit und Geld sparen ein sorgfältiger Planungsprozess und ein entscheidungsfreudiger, mutiger Bauherr. Die Welt auf den Kopf stellen, können auch wir Architekten nicht. Deshalb: Wirklich professionell ist eine straffe, aber realistische Zeitplanung. „Zeit ist Geld“ sagen viele. Und in der Tat muss in unserer schnelllebigen Zeit oft vieles ganz schnell gehen und möglichst wenig kosten. Wie stehen Sie zu dieser Entwicklung? In der Tat ist das ein großes Problem, denn man kann eigentlich beim Bauen nicht beides einspa- Energieeffizienz und Umwelt sind derzeit viel zitierte, wenn nicht gar die wichtigsten Themen beim Bauen. Bei welchen Aspekten können Sie hier schon in der Planungsphase Einfluss nehmen? Energieeffizienz und Nachhaltigkeit hängen zwar hauptsächlich vom Nutzerverhalten ab, aber die Grundentscheidungen werden in der Planung getroffen. Beispielsweise ein optimiertes Nutzungskonzept und das Berücksichtigen der eingesetzten Baumaterialien und Konstruktionsweisen. Neben der überall präsenten Frage nach der Energieeffizienz geht es darum, ob im Hinblick auf einen späteren Rückbau Materialien und Verbindungen gewählt werden können, die eine möglichst rückstandsfreie Demontage erlauben. Zusammen mit den Fachingenieuren für Heiz- und Klimatechnik Die meisten Mitglieder der Kammer sind Hochbauarchitekten. Grafik: Architektenkammer Rheinland-Pfalz Grafik: Architektenkammer Rheinland-Pfalz kann man ein umfassendes Energiekonzept erarbeiten und beispielsweise in der Produktion anfallende Abwärme weiter nutzen. Natürlich geht es auch um die eingesetzten Energieträger: Kann man regenerative Energien nutzen? Oder die Mobilität gleich mit einbinden? nes der Bundesländer. Außerdem ungezählte DIN-Normen, Richtlinien und Technikregeln. Beim Industrie- und Gewerbebau kommen je nach Produktion noch sehr unterschiedliche Gesetze, Verordnungen und Standards dazu. Das alles aufzuzählen ist geradezu unmöglich. Vor wenigen Wo- Was sind aus Ihrer Sicht die geeignetsten Maßnahmen, um energieeffizient, umweltfreundlich und nachhaltig zu bauen? Die allerbesten Maßnahmen heißen Nachdenken und gut Planen. Denn es gibt prinzipiell viele Möglichkeiten, Techniken und Bauprodukte. Allerdings gilt es, ein für das jeweilige Unternehmen, seine Produktion, seinen Standort und Mitarbeiter passendes Konzept zu entwickeln. Was für einen Betrieb an seinem Standort gut und richtig ist, kann für den nächsten Betrieb anderswo grundfalsch sein. „Emotionale Aspekte sind auch hier wichtig, sowohl im Hinblick auf Kundenansprache als auch im Hinblick auf die Arbeitswelt der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.“ Stichwort Brandschutz & Co.: Welche rechtlichen Rahmenbedingungen müssen Sie in Ihre Konzeptionen und Planungen mit einbeziehen? Oje! Neben dem Bau- und Planungsrecht des Bundes gibt es je- Joachim Rind, Vorstand der Architektenkammer Rheinland-Pfalz chen ist das neue „Architektenhandbuch“ herausgekommen. Die Kammer sammelt darin die wichtigsten rechtlichen Vorschriften. Rund 100 Texte auf knapp 800 Seiten sind nur der grundlegende Rahmen. Aber: All diese Anforderungen müssen jeweils in der Planung Berücksichtigung finden. Und wenn es richtig gut werden soll, wollen wir gemeinsam mit dem Unternehmen, für das wir bauen, auch noch einen Innovationsschritt zulegen. ANZEIGE ZUR PERSON Unsere professionellen Dienstleistungen für Sie: Schneiden, Sägen, Strahlen, Verzinken und bald auch das Bohren von Profilen • Flexibler Lieferservice • Stahl für Wohnungs- und Stahlbetonbau • Standorte in Ransbach-Baumbach und Altenkirchen mit dem eigenen Fuhrpark Name: Joachim Rind Familie: verheiratet, drei Kinder Derzeitige Position: Geschäftsführender Gesellschafter im Büro Naujack.Rind.Hof BDA in Koblenz und Vorstand der Architektenkammer Rheinland-Pfalz Worauf sind Sie stolz? Ich freue mich besonders, wenn Bauherren und Nutzer mit unserer Arbeit sehr zufrieden sind. Beruflicher Werdegang: 1986 bis 2008 Architekt bei von Gerkan, Marg und Partner, seit 2008 Leiter des Büros Naujack.Rind.Hof BDA in Koblenz, seit 2011 Mitglied im Bundesverband Deutscher Architekten (BDA) Alter: 59 Jahre Interessen: reisen, kochen, segeln Was fordert Sie besonders heraus? Für jede Aufgabe das beste Konzept zu entwickeln. Was reizt Sie am Architektenberuf? Das spannende Wirkungsfeld. Wir sind ja nicht nur nah am Baugeschehen, sondern vor allem nah an den Menschen. Wir machen uns vertraut mit ihren Wohn- und Arbeitswelten, ihren kulturellen und Freizeitaktivitäten. • Lieferant der Stahl- und Maschinenbauunternehmen mit Walz-, Blank- und Edelstählen WesterwaldStahl GmbH Eisensteinstraße 3 56235 Ransbach-Baumbach Tel.: 0 26 23 / 97 00 -840 Fax: 0 26 23 / 97 00 -829 WesterwaldStahl GmbH Kumpstraße 54 57610 Altenkirchen Tel.: 0 26 81 / 98 19 7 -0 Fax: 0 26 81 / 98 19 7 -20 [email protected] www.westerwaldstahl.de Wirtschaft im nördlichen Rheinland-Pfalz | . 12 INDUSTRIE- & GEWERBEBAU Freitag, 28. April 2017 Eine Produktionshalle entsteht: Mit guter Planung und schnellen Entscheidungen können straffe Zeitpläne eingehalten werden. Foto: Fotolia ZUR KAMMER Die Architektenkammer RheinlandPfalz wurde 1950 als Körperschaft des öffentlichen Rechts gegründet. Ihr gehören alle Architekten, Innen- und Landschaftsarchitekten sowie Stadtplaner des Landes an – unabhängig davon, ob sie freischaffend, angestellt oder beamtet arbeiten. Die Förderung der Baukultur, des Bauwesens, der Landschaftspflege und der städtebaulichen Entwicklung gehören zum gesetzlichen Auftrag der Architektenkammer Rheinland-Pfalz. Um diesem Auftrag gerecht zu werden, ist es Ziel der Architektenkammer RheinlandPfalz, Architektur, Innen- und Landschaftsarchitektur sowie Städtebau durch Veranstaltungen, Ausstellungen, Preise und Publikationen ins öffentliche Bewusstsein zu rücken. 1993 hat die Architektenkammer Rheinland-Pfalz die „Stiftung Baukultur Rheinland-Pfalz“ gegründet, die gemeinsam mit dem Finanzministerium und der Investitions- und Strukturbank Rheinland-Pfalz sowie der Kammer selbst Trägerin des Zentrums Baukultur im Brückenturm in Mainz ist. Quelle: Architektenkammer Rheinland-Pfalz, www.diearchitekten.org ANZEIGE STRABAG vereint Innovation und Tradition Die STRABAG AG ist seit mehr als 90 Jahren erfolgreich und die Nr. 1 im deutschen Verkehrswegebau. Wir realisieren Ihr Projekt in partnerschaftlicher Zusammenarbeit und sorgen für einen langen Lebenszyklus, moderate Baukosten und effizienten Betrieb. Was unser Unternehmen auszeichnet, ist die Fähigkeit, uns stetig zu verbessern. Dank einer Vielzahl neuer Lösungen im Prozess- und Datenmanagement, in der Baustoffentwicklung, Verfahrenstechnik und Ressourceneffizienz haben wir uns in der Baubranche einen Namen gemacht und sind mit unseren Innovationen stets einen Schritt voraus! 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Maßgeschneidert vor allem für private Auftraggeberinnen und Auftraggeber, die anspruchsvolle und hochbelastete Verkehrsflächen verwirklichen und dabei nicht auf Kosten- Termin- und Qualitätssicherheit verzichten wollen. Vorteile: - Kostenminimierung - Terminsicherheit - Qualitätssicherheit - Partnerschaftliche Zusammenarbeit - Risikominimierung - Nachhaltiges Bauen Der Grundstein für eine qualitativ hochwertige und kostengünstige Verkehrsfläche wird in der Planungsphase gelegt, spätestens mit der Ausführungsplanung. Als Marktführerin im Verkehrswegebau verfügen wir über ein umfassendes Know-how und bieten Ihnen mit dem STRABAG teamconcept eine erfolgreiche Projektrealisierung, die von Anfang an größtmögliche Effizienz bei der Planung, der Ausführung und dem gesamten Lebenszyklus garantiert. STRABAG AG Direktion Hessen/Rheinland-Pfalz/Saarland Bereich Lahnstein Koblenzer Str. 30 · 56112 Lahnstein Tel. +49 2621 9608-0 Ihre Ansprechpartnerin für Sie: Frau Jessica Näher E-Mail: [email protected]