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Industrie- und
Gewerbebau
Diese Beilage finden Sie auch online – Rhein-Zeitung.de
Anzeigensonderveröffentlichung vom 28. April 2017
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Wirtschaft im nördlichen Rheinland-Pfalz |
INDUSTRIE- & GEWERBEBAU
Freitag, 28. April 2017
Variabel bauen – die
Zukunft im Blick haben
Eine Photovoltaikanlage auf dem Dach nutzen viele Unternehmer, um eigenen Strom zu produzieren und damit Energiekosten zu sparen.
Foto: Fotolia
Gastbeitrag von Markus Elz, Referent für Unternehmensgründung und -förderung der Industrie- und Handelskammer Koblenz. Für die
Wirtschaftszeitung schreibt er über das gewerbliche Baugeschehen in der Region – und wie der Bausektor sein Potenzial noch besser nutzen könnte.
F
orderungen nach mehr
Umweltschutz
und
Nachhaltigkeit sowie zunehmende Flexibilisierung und Digitalisierung
von Produktionsprozessen: Auch
die gewerbliche Bauindustrie
muss sich diesen Zukunftstrends
stellen. Ihre Antworten auf weitreichende Fragen haben das Potenzial, einer der langfristigen
Wachstumstreiber für das verarbeitende Gewerbe zu werden –
vorausgesetzt die Rahmenbedingungen stimmen!
Die Strukturkrise des Bausektors im Anschluss an den Einheits-Boom liegt nun schon lange
zurück. Meldungen von rückläu-
schaftlicher Krisen hat dazu geführt, dass die Bauherren – trotz
guter Wirtschaftslage – selbst fertig geplante Bauinvestitionen immer wieder aufschoben. Verstärkt
wurde diese Entwicklung durch
wirtschaftspolitische
Unsicherheiten im Inland – die Ausgestaltung der Erbschaftssteuer sowie
die Effekte der Bankenregulie-
rung auf die Realwirtschaft seien
hier als ein Beispiel genannt.
Der Bau von Wohnimmobilien
kann sicherlich über einige Jahre
als konjunkturelle Stütze herhalten. Langfristige und nachhaltige
Wachstumsimpulse, auch für die
regionale Wirtschaft, schlummern
jedoch vielmehr in der Umsetzung der Investitionsvorhaben im
„Gerade hier im nördlichen RheinlandPfalz bleibt der Breitbandausbau
für gewerbliche Kunden in einigen
Landstrichen weit hinter dem
Bedarf der Unternehmen zurück.“
Markus Elz, IHK Koblenz
figen Umsätzen, Pleiten von Bauunternehmen und Entlassungen
sind auch hier im nördlichen
Rheinland-Pfalz passé. Die Branche hat sich konsolidiert und meldet seit Jahren solide Zahlen. Befeuert wurde diese Entwicklung
zuletzt vor allem durch steigende
Auftragszahlen im Wohnungsbau
infolge der anhaltenden Niedrigzinsphase und einer zunehmenden Neigung zur Bildung von Immobilienvermögen. Der gewerbliche Bau konnte dieser positiven
Entwicklung bisher nur teilweise
folgen. Eine Vielzahl weltwirt-
Markus Elz, Referent für Unternehmensgründung und
-förderung der IHK Koblenz.
Foto: IHK Koblenz
gewerblichen Bau. Dies zeigt beispielsweise ein Blick auf die Konzeption und Konstruktion von modernen Industriehallen: Die Themen Nachhaltigkeit und Energieeffizienz rücken infolge verschärfter
umweltgesetzlicher
Rahmenbedingungen sowie steigender Energiekosten zunehmend in den Fokus bei der Planung von Fabrikgebäuden.
Die gewerbliche Bauindustrie
hat hierzu bereits heute eine Vielzahl passender Lösungen, die
auch im nördlichen RheinlandPfalz vermehrt von den Bauherren bei Modernisierung und Neubau ihrer Produktionsstätten eingefordert
werden.
Neuartige
Dämmstoffe sowie innovative
Materialien für Gebäudehüllen,
die Rückgewinnung industrieller
Abwärme für den Produktionsprozess oder die intelligente Steuerung von Beleuchtung und Gebäudeklima verringern den Energieverbrauch bereits heute deutlich. Durch die Installation von Solarpanels auf bisher ungenutzten
Dachflächen und Außenwänden
der Fabrikhallen kann der verbleibende Strombedarf zunehmend in Eigenproduktion über erneuerbare Energien gedeckt werden. Immer kürzere Produktzyklen sowie die zunehmende Flexibilisierung der Produktionsprozesse unter dem Stichwort „Industrie 4.0“ bringen weitere Anforderungen an zukunftsfähige
Produktions-, Lager- und Logistikgebäude mit sich: Durch stützenfreie
Hallenkonstruktionen
und modulare Bauweise werden
die Räume beispielsweise mög-
lichst variabel für Umstellungen
in den Produktionsabläufen gehalten.
Um die komplexen Anforderungen umsetzen zu können und
gleichzeitig die Baukosten unter
Kontrolle zu halten, greifen Bauunternehmen selbst vermehrt auf
Methoden der digitalen Erfassung
und Modellierung aller relevanten Gebäudedaten zurück.
Impressum
„INDUSTRIE- & GEWERBEBAU“ ist eine
Sonderveröffentlichung der
Rhein-Zeitung vom 28. April 2017.
Herausgeber:
Mittelrhein Verlag GmbH,
56055 Koblenz
Verleger und Geschäftsführer:
Walterpeter Twer
Redaktion:
Andreas Valentin, Julia Eckelt
BESTFALL Agentur für Public Relations –
Events, www.bestfall.de
Redaktionelle Mitarbeit:
Bernd Fabritius
Layout:
Armin Lehmler, Alexander Altenberg
Anzeigen:
rz-Media GmbH, 56055 Koblenz
Geschäftsführer: Hans Kary
Druck: Industriedienstleistungsgesellschaft mbH, 56072 Koblenz
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Wirtschaft im nördlichen Rheinland-Pfalz |
INDUSTRIE- & GEWERBEBAU
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Freitag, 28. April 2017
Insgesamt bleibt festzuhalten,
dass die gewerbliche Bauindustrie
bereits heute Lösungen für die beschriebenen Zukunftstrends und
regulatorischen Zwänge bereithält. Wenngleich die Umsetzung
teilweise mit erheblichen Kosten
verbunden ist, bieten diese Zukunftsinvestitionen
langfristig
großes
Einsparpotenzial
bei
gleichzeitig stärker kundenorientierter Produktion. Die vielen
exportstarken Industrieunternehmen können jedoch nur so ihre
globale
Wettbewerbsfähigkeit
auch in Zukunft aufrechterhalten.
Damit diese Transformation
funktioniert, sind neben den innovativen Lösungen des Gewerbebaus jedoch weitere Rahmenbedingungen
sicherzustellen:
Gerade hier im nördlichen Rhein-
„Die Themen Nachhaltigkeit und
Energieeffizienz rücken
infolge verschärfter umweltgesetzlicher
Rahmenbedingungen sowie
steigender Energiekosten zunehmend
in den Fokus.“
Markus Elz, IHK Koblenz
land-Pfalz bleibt der Breitbandausbau für gewerbliche Kunden
in einigen Landstrichen weit hinter dem Bedarf der Unternehmen
zurück, obwohl dieser Faktor für
die Entscheidung über den Standort einer Produktionsstätte immer
mehr an Bedeutung gewinnt. Nur
wenn diese und weitere wirtschaftspolitischen Unsicherheiten
beseitigt werden, wird sich der
drohende Investitionsstau im gewerblichen Bau lösen – und die
hiesige Industrie kann von den
Wachstumspotenzialen ihrer modernen Produktionsstätten profitieren.
Der buchstäbliche Knoten in der Leitung: Schnelles Internet ist für die meisten Unternehmen ein Muss, doch der Breitbandausbau in der Region liegt
hinter diesem Bedarf stellenweise weit zurück.
Foto: Fotolia
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Mehr Raum für B2K Tortechnik
Nisterhammer ist neuer Firmensitz
Hohe, helle Zimmer, in denen
mit moderner Technik und
Notwendig wurde der Umzug,
sich aktuelles Design mit
neuesten Produkten“, erklärt
weil die beiden Großraumbü-
traditionellem Baustil ver-
die Geschäftsführerin.
ros in Nauroth zu klein gewor-
bindet, Büros und Konferenz-
den waren. „Wir wachsen.
bereiche, eine moderne Küche
Gemeinsam mit ihren zehn
Fünf neue Mitarbeiter sind
und weitläufige Ausstellungs-
Mitarbeitenden versorgen die
allein in den vergangenen Mo-
fläche: Die neuen Geschäfts-
Geschäftleiter Carmen Kaiser
naten dazugekommen. Sie alle
räume von B2K Tortechnik
und Ralf Käckermann von hier
brauchen Platz!“, lacht Carmen
in Nister sind einfach schön.
aus Kunden aus dem Wester-
Kaiser.
wald und ganz Deutschland
Anfang des 19. Jahrhunderts
wurde das bis heute eindrucksvolle Hauptgebäude als
Haus für den Betriebsleiter im
englischen Stil in Ziegelbauweise erbaut. Damals stand
das Gelände im Besitz der
„Britisch-Nassauischen Eisenwerks-Gesellschaft“.
1892 kaufte Fritz Bock aus
Moderne Industrietore – wie hier bei
Hottgenroth & Farrenberg in Hachenburg –
sind das Kerngeschäft von B2K Tortechnik.
Das Firmengebäude aus roten
Barmen die alten Immobilien
2016 besichtigten Carmen
Ziegelsteinen, in dem B2K
und richtete eine Pinsel- und
Kaiser und Ralf Käckermann
Tortechnik das gesamte Erdge-
Bürstenfabrik ein. Nach 1942
auf der Suche nach größeren
mit hochwertigen Industrie-
schoss innehat, repräsentiert
wieder ein Eisenbetrieb, hatte
Büros den Nisterhammer. Die
toren und Schallschutz-Roll-
jahrhundertealte Westerwäl-
„Nisterhammer Maschinen-
Entscheidung war sofort klar:
toren. Größten Wert legt das
der Industriegeschichte. Das
bau“ von 1956 bis 2014 hier
Hier sollte das Team von B2K
Unternehmen dabei auf die
kaiserliche Privileg, in Nister
seinen Firmensitz.
in Zukunft arbeiten.
gute Beratung der Kunden und
ein Hammerwerk zu errichten,
Die Geschäftsführer Carmen Kaiser und
Ralf Käckermann in ihren neuen Geschäftsräumen in Nister.
ihren Rundum-Service. Das
reicht bis ins Jahr 1570 zurück.
Heute ist Markus Schäfer,
„Das Gebäude passt zu unserer
Haus unterstreicht diese Hal-
Über Jahrhunderte wurde hier
Inhaber von LTS-Lasertechnik
Unternehmensphilosophie. Wir
tung: Die positive Atmosphäre
Eisen aus Erzen geschmolzen
in Nister, Eigentümer des histo-
verbinden großes Fachwissen
ist bereits im eindrucksvollen
und verarbeitet.
rischen Geländes.
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Wirtschaft im nördlichen Rheinland-Pfalz |
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INDUSTRIE- & GEWERBEBAU
Freitag, 28. April 2017
Auch der kürzlich fertiggestellte Büroneubau von Kleusberg in Wissen entstand in modularer Bauweise in nur vier Monaten. Am Standort befindet sich auch der neue Showroom.
Foto: Kleusberg/Rüdiger Mosler
(An)bauen, aufstocken, versetzen
Interview mit Hubert Kleusberg, Geschäftsführer der
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Kleusberg GmbH in Wissen.
B
ei Unternehmen und öffentlichen Einrichtungen sind Modulgebäude, die in kurzer Zeit
bezugsfertig sind, immer gefragter. Von temporären
mobilen Mietobjekten bis hin zu
modularen Gebäuden mit langer
Lebensdauer reicht das Spektrum
der Lösungen.
mobile Büros
mobile Baustellen
mobile Kindergärten
Grenzenlos flexibel
Schnell und individuell auf neue bauliche
mobile Schulen
Anforderungen reagieren ohne auf Nachhaltigkeit
und Qualität zu verzichten – Mietcontainer der
neuesten Generation machen es möglich.
Herr Kleusberg, für welche Nutzungen und von welchen Auftraggebern
ist die modulare Bauweise derzeit
besonders gefragt? Hat sich das in
den vergangenen Jahren signifikant
geändert?
Unternehmen bauen ihre Büround Verwaltungsgebäude mit uns,
öffentliche Auftraggeber ihre
Kindergärten, Schulen und Universitätsgebäude. Auch Pflegeeinrichtungen und Kliniken errichten wir. Neu hinzugekommen
ist die Wohnungswirtschaft, die
dringend benötigten, qualitativ
hochwertigen Wohnraum in kurzer Zeit schaffen muss. Daneben
sind seit einiger Zeit auch Räume
gefragt, die in bestehende Hallen
integriert werden. Das sind häufig
Büro- oder Teamräume in großen
Werkshallen. Diese werden als
kompakte Wandelemente hergestellt und vor Ort binnen weniger
Stunden aufgebaut. Damit kommt
man auch in die kleinste Ecke einer Halle und stört den laufenden
Betrieb nicht.
Welche Vorteile bietet die modulare
Bauweise für die Kunden?
Neben der Flexibilität der Systeme ist auch die Geschwindigkeit
ein großer Vorteil, in der Bauvorhaben dank industrieller Vorproduktion umgesetzt werden kön-
nen. Wenn ein Bürokomplex oder
eine Klinik nach wenigen Monaten statt Jahren bezogen werden
kann, spart das Zwischenfinanzierungskosten – und ermöglicht
gegebenenfalls frühzeitigere Einnahmen. Geht es um mobile Mietgebäude, sind die Räume oft sogar binnen weniger Tage an Ort
und Stelle nutzbar. Nach der
Mietphase baut Kleusberg alles
wieder ab, die Einheiten werden
neu aufbereitet und kommen in
anderen Objekten zum Einsatz.
Sie sprachen gerade die Schnelligkeit an. Oft werden Modulgebäude
in der Tat sehr kurzfristig benötigt.
Wo sind solche Lösungen besonders
gefragt?
Gerade öffentliche Träger müssen
oft schnell reagieren. Aktuell werden vielerorts Schulklassenräume
benötigt. Hier hat modulares Bau-
„Bauherren haben alle Möglichkeiten
der Raumgestaltung wie
beim konventionellen Bauen auch.“
Hubert Kleusberg, Geschäftsführer Kleusberg GmbH
en unschlagbare Vorteile: Da die
Bauarbeiten weitestgehend im
Werk erledigt werden und vor Ort
die Montage sehr schnell vonstattengeht, entstehen Schulen
beispielsweise während der Ferienzeit und können anschließend
bereits bezogen werden. Durch
die am Bauort sehr emissionsund lärmarme Bauweise kann man
sogar bei laufendem Schulbetrieb
anbauen oder erweitern. Das
schätzen auch Pflegeeinrichtungen und Kliniken, wo monatelange Arbeiten und hohe Lärmund Schmutzbelästigungen wäh-
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Cradle to Cradle® („Von der Wiege zur Wiege“)
basiert auf der konsequenten Gestaltung von
Produkten für einen biologischen oder technischen Kreislauf. Die Herausforderung besteht
darin, Produkte von vornherein so zu gestalten,
dass sie für geschlossene Stoffkreisläufe ausgerichtet sind. Cradle to Cradle® steht damit im
Gegensatz zum weitverbreiteten linearen Produktionsprinzip „Von der Wiege zur Bahre“
(Cradle to Grave). Dabei fließen Materialströme
häufig ohne Rücksicht auf den dauerhaften Erhalt
von Ressourcen von der Quelle zur Müllhalde. Das
Cradle to Cradle®-Design umfasst einen detaillierten Produkt-Bewertungsschlüssel, der eingesetzte Materialien, die Materialkreislaufführung,
den Einsatz von erneuerbaren Energien und Kohlendioxid-Management, den verantwortungsvollen
Umgang mit Wasser sowie soziale Verantwortung
berücksichtigt.
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Freitag, 28. April 2017
ZUM UNTERNEHMEN
Name: Kleusberg GmbH & Co. KG.
Gründung: 1948 von Willi Kleusberg
senior als Bau- und Möbelschreinerei
Geschäftsführung: Stefan Kleusberg
(Vorsitzender), Lars Hajicek,
Torsten Höfer und Hubert Kleusberg
Standorte: Hauptsitz ist Wissen,
weitere Standorte sind Frankenthal,
Hövels, Kabelsketal, Gröbers,
Hamburg, Remseck und München.
Mitarbeiter: 700 Mitarbeiter,
50 Azubis und duale Studenten sowie
etwa 500 Beschäftigte
bei Partnerunternehmen
Jahresumsatz (2016):
200 Millionen Euro
Wissenswertes: Kleusberg realisiert
rund 300 Bauprojekte pro Jahr (bis zu
40 zeitgleich). Pro Woche gehen etwa
280 Transporte auf die Reise, darunter
30 Schwertransporte. Und die Produktionsfläche an den vier Fertigungsstandorten beläuft sich auf mehr als
100 000 m².
Leitbild: „Als mittelständisches Familienunternehmen sind wir uns unserer
Verantwortung bewusst. Gemeinsam
mit unseren Kunden, Mitarbeitern und
Partnerfirmen gestalten wir täglich ein
Stück Zukunft. Dabei ist für uns der
schonende Umgang mit Rohstoffen,
Ressourcen und der Umwelt nach dem
Cradle-to-Cradle-Gedanken selbstverständlich. Denn wir wissen, dass
unser heutiges Handeln bestimmt, wie
nachfolgende Generationen leben.“
Hubert Kleusberg, Vorsitzender
Geschäftsführer von Kleusberg.
rend der Bauphase inakzeptabel
wären.
Die Lebensdauer modularer
Gebäude ist nachweislich identisch mit Beton- oder Stein-aufStein-Bauweisen. Mit der soliden
Stahlrahmenstruktur kann der
Bauherr sein Gebäude jederzeit
aufstocken, anbauen oder auch
versetzen. Das ist einmalig und
vor allem bei einer temporären
Nutzung praktisch.
„In Ausstattung und Technik sind
modulare Gebäude in keiner Weise mit
herkömmlichen Containerlösungen
vergleichbar, bieten sie doch den
gleichen Komfort wie ein gemauertes
oder aus Beton erstelltes Gebäude.“
Hubert Kleusberg, Geschäftsführer Kleusberg GmbH
Welche Möglichkeiten haben die
Unternehmen, eigene Wünsche
einzubringen und die Gebäudekonzeption innen wie außen entsprechend ihrer individuellen Unternehmensphilosophie oder der dort verrichteten Arbeit mitzugestalten?
Bauherren haben alle Möglichkeiten der Raumgestaltung – wie
beim
konventionellen
Bauen
auch. Darüber hinaus kann man
beim modularen Bauen sehr leicht
Grundrisse an neue Anforderungen und Wünsche anpassen. Es
gibt keine statisch tragenden Innenwände. So können jederzeit
Wände versetzt oder entfernt werden, etwa um große Räume zu
schaffen. Bodenbeläge, Wandoberflächen, Decken und Lichttechnik lassen sich nach Wunsch
des Bauherrn und den Nutzungsanforderungen gestalten. Fenster
und Türen lassen sich beliebig anordnen.
Wie erfolgt anschließend
der Innenausbau der Gebäude?
Grundsätzlich baut Kleusberg
schlüsselfertig, egal ob es sich um
dauerhafte oder um temporäre
Gebäude handelt. Wir realisieren
also auch die Gewerke, die vor
Ort noch in den Gebäuden notwendig sind. Im Bereich Heizung
und Elektro verlassen die Module
unsere Hallen mit den Vorinstallationen, auf der Baustelle werden diese dann verbunden und in
Funktion gesetzt. Auch der massive Zement-Estrich, mit dem unsere Gebäude ausgestattet sind,
wird vor Ort und modulübergreifend aufgebracht. So entstehen
ein fugenloser Boden sowie Wände ohne die sichtbaren Stöße, die
man von „einfachen“ Containergebäuden kennt. In Ausstattung
und Technik sind modulare Gebäude in keiner Weise mit herkömmlichen Containerlösungen
vergleichbar, bieten sie doch den
gleichen Komfort wie ein gemauertes oder aus Beton erstelltes Gebäude.
Hubert Kleusberg, einer der Geschäftsführer der Kleusberg GmbH aus Wissen.
Foto: Kleusberg
Für ein Arbeiten mit Wohlfühlatmosphäre flossen auch moderne büroorganisatorische Gesichtspunkte in Gestaltung und Raumaufteilung ein.
Foto: Kleusberg/Rüdiger Mosler
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INDUSTRIE- & GEWERBEBAU
Freitag, 28. April 2017
Auf Nimmerwiedersehen –
hello again!
Abbruch & Recycling Wird ein Büro- oder
Industriegebäude abgerissen, ist es längst nicht mit einem
Abrissbagger getan. Vielmehr sind auch Abbruch,
Entsorgung und Recycling ein wichtiges Kapitel im
Gewerbebau.
Ist das Haus etwas höher, kommt der sogenannte „Longfront“-Bagger zum Einsatz. Er verfügt über einen besonders langen Arm.
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Egal ob Dienstleistungsunternehmen, Handwerk oder
produzierendes Gewerbe – die optimale Belüftung
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Foto: Manns GmbH
I
rgendwann haben alle Firmengebäude, Lagerhallen &
Co. ihre besten Zeiten hinter
sich – oder werden schlicht
nicht mehr benötigt. Der Abriss solcher Gebäude ist eine Herausforderung, vor allem im sogenannten Bestand, also in dicht
bebauten Städten und Industriegebieten. „Um umstehende Gebäude nicht zu beschädigen, sind
Vor-Ort-Begehungen,
genaue
Berechnungen und Schadstoffprüfungen nötig“, erklärt Gerd
Manns,
Geschäftsführer
der
Manns GmbH. Das Abbruch- und
Entsorgungsunternehmen
aus
Windhagen beschäftigt derzeit 25
Mitarbeitern und hat sich in den
letzten Jahren auf den Abriss und
Rückbau von Wohn-, Büro- und
Industriegebäuden im Bestand
spezialisiert.
Für einen Abbruch im Bestand
muss im Vorfeld eine Abbruchstatik erstellt werden, etwa um für die
spätere Trennung vom Nachbarhaus die tragenden Wände zu ermitteln. „Da braucht man schon ein
geschultes Auge“, sagt Manns, der
seit 20 Jahren in diesem Geschäft
ist. „Auch Schadstoffe sollten bereits vor dem Abbruch erkannt
werden. Dafür müssen bei der Begehung Proben entnommen und in
ein unabhängiges Labor gegeben
werden.“ So könnten zum Beispiel
Silikonfugen an Türen und Fenstern oder in Sanitärräumen PCBhaltig sein und müssen vor dem
Abriss von Hand entfernt und
fachgerecht entsorgt werden. PCB
steht für polychlorierte Biphenyle,
giftige
und
krebserregende
Chlorverbindungen.
Sind die Begehungen abgeschlossen, beginnt die Entkernung des Gebäudes: Fenster, Türen, Elektroschrott wie Lampen,
Schalter und alte Geräte sowie alle Schadstoffe werden entfernt.
Das abzureißende Gebäude wird
von den Nachbarhäusern zum
Beispiel durch Sägen an den Decken und Wänden getrennt, abgestützt und erschütterungsfrei
von oben nach unten abgetragen.
Was übrig bleibt, sind viele große
Schutthaufen. Alle Baumaterialien, die der Abbruch zutage fördert, müssen streng getrennt und
separat der Entsorgung zugeführt
werden. Die Firma Manns unterhält am Standort Windhagen auch
einen eigenen Entsorgungsfachbetrieb.
Das Kreislaufwirtschaftsgesetz
regelt den Umgang mit allen auftretenden Materialien von Beton
bis Papier und schreibt deren
fachgerechte Entsorgung vor:
n Glas: wird gesammelt und zur
Glasmühle gebracht. Es ist sehr
gut recycelbar und kann zur
Herstellung neuer Glasprodukte mehrfach geschmolzen
werden.
n mineralischer Bauschutt (Steine): wird in der Recyclinganlage zerkleinert und dient als so-
TIPPS FÜR UNTERNEHMER: SICHERER ABRISS, DURCHDACHTE ENTSORGUNG
Erfahrung: Erfahrene Betriebe verfügen
über Referenzen, die ihr fachliches
Können zeigen. Ruhig danach fragen!
Zertifizierungen: Gütesiegel wie die
RAL-Zertifizierung sowie von den Mitarbeitern absolvierte Lehrgänge bescheinigen den Unternehmen besondere Fachkenntnis. Bei der Auswahl
bedenken!
Technik: Professionelle Abrissunternehmen setzen auf moderne Technik,
mit der ein erschütterungsfreies Abtragen des Gebäudes möglich ist, ohne
dass Nachbargebäude Schaden erleiden.
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Entsorgung: Nach dem Abriss muss die
Entsorgung aller Baumaterialien lückenlos dokumentiert werden. Einige
Abbruchunternehmen haben einen eigenen Entsorgungsfachbetrieb, in dem
alle Materialien fachgerecht der richtigen Stelle zugeführt werden.
Recycling: Gerade Bauschutt kann zu
90 Prozent recycelt werden. Vielleicht
wird dieser im eigenen Unternehmen
gleich für neue Bauprojekte wie Straßen- und Wegearbeiten benötigt?
Neubau: Wer schon beim Bau bewusst
die eingesetzten Materialien auswählt,
erleichtert später den Abriss und die
Entsorgung. Bauherren sollten auf recycelbare und ungiftige Baustoffe setzen.
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Wirtschaft im nördlichen Rheinland-Pfalz |
INDUSTRIE- & GEWERBEBAU
n
n
n
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Freitag, 28. April 2017
genanntes „Recycling“ beispielsweise zur Unterfütterung
von Wegen und Straßen. Ein
unabhängiges Labor prüft auf
Schadstoffe; ein Gütesiegel
quittiert dann die Erlaubnis zur
Weiterverwendung.
Beton: kann bis zu einer gewissen Menge neuem Beton
beigemischt werden. Diese
Technik ist jedoch noch nicht
ausgereift. Entsprechende
Tests, dieses Verfahren zu optimieren, laufen derzeit.
Stahl (in Betondecken) und
Elektroschrott: werden aus dem
Gebäude entfernt und einer
Recyclinganlage zugeführt.
Kupfer: wird an Metallrecycler
verkauft und findet dann in der
Industrie neue Anwendung.
Sondermüll: wird auf einer zugelassenen Deponie endgelagert. Manche Wandfarben
enthalten beispielsweise
Schwermetall und müssen mit
kleinen Handfräsen von der
Wand abgefräst werden.
ZUM UNTERNEHMEN:
Name: Manns GmbH
Standort: Windhagen (Kreis Neuwied)
Geschäftsführung: Gerd Manns
Ein Parkhaus wird abgerissen: Damit umstehende Gebäude nicht beschädigt werden, müssen die Arbeiten behutsam erfolgen. Das Bild zeigt einen
Bagger mit Abbruchzange vorn.
Foto: Manns GmbH
Gründung: 1996 von Gerd Manns
Kerngeschäft: Abbruch, Entsorgung,
Erdarbeiten
Mitarbeiter: 25
Jahresumsatz:
rund sechs Millionen Euro (2016)
Philosophie von Gerd Manns: „Immer
positiv denken, es gibt für alles eine
Lösung“: Mit diesem Gedanken führt er
sein Unternehmen.
Während die meisten Baustoffe
recycelt oder entsorgt werden
können, werden Schadstoffe wie
Asbest, Mineralwolle oder PCBhaltige Materialien auf einer zugelassenen Deponie endgelagert.
Da diese Stoffe höchst gesundheitsschädigend sind – Asbest und
Mineralwolle bestehen beispielsweise aus kleinen Fasern, die sich
beim Einatmen in oder an der
Lunge festsetzen –, muss die Entkernung von speziell geschulten
Mitarbeitern durchgeführt werden. „Wer mit dem Abbau von Asbest zu tun hat, muss einen
Schutzanzug, Maske, Brille und
Handschuhe
tragen“,
erklärt
Manns. Asbestplatten dürften
nicht zerbrochen oder zersägt
werden, sondern müssten vorsichtig abgetrennt und direkt vor
Ort in spezielle staubdichte Tüten
verpackt werden.
„Wer heute einen Gewerbeoder Industriebau errichtet, kann
bereits bei der Auswahl der Baumaterialien an den späteren Abbruch denken“, empfiehlt Manns.
„Die klassische Betonbauweise ist
eine gute Wahl, denn Beton kann
fast vollständig recycelt werden.
Auch eine Dämmung aus Glas-
schaum, Holz- oder Steinwolle
lässt sich später weiterverwenden.“ Alu- und Weißblechfassaden lassen sich einfach montieren, sind von der Architektur her
flexibel und vollständig recycelbar. Auch Holz ist ein umweltfreundlicher Baustoff. Wer dann
noch auf ungiftige Farben und
Abdichtungen setzt, leistet einen
großen Beitrag für die Umwelt.
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Björnsen Beratende Ingenieure:
Interdisziplinäre Leistungen aus einer Hand
Experten bieten wirtschaftliche und umweltverträgliche Lösungen
in sechs Geschäftsfeldern von Architektur bis Wasser
Bereits seit Jahrzehnten erfährt der Umweltschutz in der
Gesellschaft und damit in der
Wirtschaft stetig wachsende
Bedeutung. Den steigenden
Anforderungen an Nachhaltigkeit im Verbund mit technischen und wissenschaftlichen
Entwicklungen werden seit
über 50 Jahren Björnsen Beratende Ingenieure BCE gerecht.
Das Unternehmen mit Sitz in
Koblenz zählt zu den führenden Ingenieurgesellschaften in
Deutschland und arbeitet wegweisend bei der interdisziplinären Lösung von Aufgaben der
Wasser- und Abfallwirtschaft
sowie des Wasserbaus. Insbesondere für die komplexen
Anforderungen bei der Entwicklung von Standorten und
Betrieben, die dem Immissionsschutzrecht unterliegen, stehen interdisziplinäre Teams zur
Verfügung. Im Gewerbe- und
Industriebau übernehmen die
kompetenten Mitarbeiter alle
Generalplaner-Leistungen.
Bauingenieure und Architekten, Hydrologen und Biologen, Geologen, Geografen
und Ökologen, Umwelt- und
Verfahrensingenieure, Physiker, Mathematiker und Wirtschaftswissenschaftler - sie alle
arbeiten bei BCE Hand in Hand.
Die rund 140 hoch qualifizierten Ingenieure, Natur- und
Wirtschaftswissenschaftler bilden für jedes Projekt ein zugeschnittenes, bei Bedarf fachgebietsübergreifendes Team,
dessen Leiter die fachliche
Qualität und die Termintreue
sicherstellt und Ansprechpartner für den Auftraggeber ist.
„13 unserer Mitarbeiter sind
promoviert und wir pflegen
enge Beziehungen zu Hochschulen, um die neuesten technischen und wissenschaftlichen
Erkenntnisse in die Projektbearbeitung mit einbeziehen
zu können“, erklärt BCE-Geschäftsführer Ulrich Krath.
Ganzheitliche und wirtschaftliche Lösungen mit sämtlichen
Fachplanungsleistungen
aus
einer Hand von der Machbarkeitsstudie über alle Phasen
der Objektplanung bis zur
Bauüberwachung bietet das
inhabergeführte
Unternehmen mit seinen unabhängigen
beratenden Ingenieuren und
Architekten auch im Gewerbe- und Industriebau. „Von
der
Baugrunduntersuchung
bis hin zur Statik können wir
alles intern anbieten, so dass
für den Auftraggeber keine
Schnittstellen entstehen“, betont Krath. Dies gälte sowohl
für die Tragwerksplanung, die
technische
Gebäudeausrüstung und maschinentechnische
Versorgung als auch für die Betriebstechnik unterschiedlicher
Anlagen- und Produktionseinrichtungen. Entscheidende
Bedeutung habe neben der
Dauerhaftigkeit von Gebäuden
und Anlagen die Betriebssicherheit und das energetische
Verhalten, „daher haben wir in
das Geschäftsfeld Architektur
auch die Fachdisziplinen Energiebilanz, Wärme-, Brand- und
Explosionsschutz, dazu Sicherheits- und Gesundheitsschutz
sowie die Freiraumplanung integriert“.
Dass die Beziehung zum Element Wasser im Zentrum der
Arbeit von BCE steht, das heute
bundesweit an 11 Standorten
vertreten ist, zeigen auch die
Landschafts- und Freiraumplanungen. Ziel ist die optimale
Synthese von vorgefundenen
Gegebenheiten, funktionalen
Erfordernissen und ästhetischer
Qualität. Aspekte der Umweltverträglichkeit stehen bereits
bei der Planung von Hochwasserschutzbauwerken, Deichen
oder technischen Anlagen im
Fokus. Außerdem gestaltet BCE
Uferpromenaden und renaturiert Flüsse und Bäche.
Für zahlreiche Industrie-, Gewerbe und Logistikbetriebe
gelten oftmals strenge gesetzliche
immissionsschutzrechtliche Auflagen. Für diese
Anlagenbetreiber
erarbeitet
BCE Konzepte zur projektbezogenen Standort- und Betriebsentwicklung,
„welche
die vielschichtigen Anforderungen bereits im Vorfeld mit
einbeziehen und von der Genehmigung bis zur Umsetzung
passgenau tragen“, erklärt
Fachgebietsleiter Jörg Antweiler. Jüngstes Projekt in der Region ist das im Sommer 2016
eröffnete Logistikzentrum auf
der Zentraldeponie Eiterköpfe.
„Das Sozial- und Verwaltungsgebäude zeigt auch unseren
hohen Standard bei der Energieeffizienz, den wir durch den
ressourcenschonenden Einsatz
von Materialien erreichen“,
betont Krath und verweist auf
die Zertifizierung von BCE mit
dem
Umweltmanagementsystem EMAS. Außerdem arbeitet die Gesellschaft, deren
Geschäftsfelder neben Architektur, Ingenieurbau und Umwelt auch Energie, Wasser und
Informatik umfassen, auf Basis
des zertifizierten Qualitätsmanagementsystems nach DIN EN
ISO 9001. „Unser Bestreben ist
eine fachlich qualifizierte, unabhängige Beratung, die auf
den Erfolg unserer Kunden
zielt“, unterstreicht der Geschäftsführer. Daher habe BCE
die Bandbreite seiner Leistungen in den letzten Jahren kontinuierlich ausgeweitet und erstellt nun zusätzlich Studien als
Entscheidungshilfen für Investitionsvorhaben
öffentlicher
und privater Investoren, sichert
die Qualität von Großprojekten und leitet Forschungs- und
Entwicklungsvorhaben.
1960 gründeten Dr.-Ing. Gerhard Björnsen Dr.-Ing. Herbert
Kalweit ein Büro als Beratende
Ingenieure für
Wasserwirtschaft und Wasserbau in Koblenz. 1987 entstand die Dr.-Ing.
G. Björnsen Beratende Ingenieurgesellschaft mbH, seit 1988
firmiert das Büro unter Björnsen
Beratende
Ingenieure
GmbH. Heute gehören zu dem
Unternehmen 200 Mitarbeiter
in Tochterfirmen und Niederlassungen an 12 Standorten,
darunter einem in Polen. Der
Sitz des Betriebes ist nach wie
vor in Koblenz: 1994 zog Björnsen Beratende Ingenieure auf
das ehemalige Klostergelände
im gleichnamigen Gewerbegebiet Maria Trost.
Björnsen Beratende
Ingenieure GmbH
Maria Trost 3
56070 Koblenz
Tel. 0261 8851-0
[email protected]
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Wirtschaft im nördlichen Rheinland-Pfalz |
INDUSTRIE- & GEWERBEBAU
Freitag, 28. April 2017
Die Umwelt im Blick:
So sieht der
Rohbau in
KalenbaumScheuern heute
aus. Im Juli will
Premosys das
neue Firmengebäude
beziehen.
Foto: Premosys
KNX, Apps & Co.
stehen für modernes Bauen
Best-Practice-Beispiel Das Wiesbaumer Unternehmen Premosys hat von Juli an ein moderndes, rundum nachhaltiges Dach über dem Kopf.
I
ndustrie- und Gewerbebau
ist ein vielschichtiges Thema, bei dem längst nicht
mehr in „alten Bahnen“ gedacht wird. Vielmehr spielen
zukunftsweisende Aspekte wie
Energieeffizienz, Umwelt, Nachhaltigkeit, moderne Baustoffe und
neue Technologien eine immer
größere Rolle. So lassen sich heute etwa Heizungen über Gebäudeautomation individuell programmieren und über Apps fern-
„Alle unsere Mitarbeiter wurden im
Vorfeld befragt, welche Anforderungen
und Wünsche sie an das Gebäude und
die Arbeitsplätze stellen.“
Matthias Kuhl, CEO Premosys GmbH
steuern; überschüssige Energie
kann an anderer Stelle zweitverwertet werden, damit nichts verloren geht. Die Premosys GmbH
aus Wiesbaum zeigt mit ihrem
neuen Firmensitz, wie innovativer, umweltfreundlicher Industrie- und Gewerbebau funktioniert
– und zwar von Grund auf.
Denn nicht nur für ihre Kunden, sondern auch in eigener Sache baut Premosys buchstäblich
auf Nachhaltigkeit: Das derzeit in
Kalenborn-Scheuern in der Vulkaneifel entstehende Firmengebäude erfüllt alle Anforderungen
an ein KfW-Effizienzhaus 55, welches – wie der Name besagt –
rund 45 Prozent weniger Primärenergie im Jahr benötigt als vergleichbare Neubauten. Photovoltaik, Geothermie und intelligente
Steuerungsoptionen
verbinden
sich in Kalenborn-Scheuern zu einem „Rundum-effizient-Paket“.
Hier siedelt Premosys ab Sommer
2017 die Forschungs- und Entwicklungsabteilung, die Produktion sowie die Unternehmensverwaltung neu an.
Premosys entwickelt, produziert und vertreibt für seine Kunden aus verschiedenen Industriebereichen wie Automotive, Luftund Raumfahrt, Elektronikindustrie, Nahrungsmittel, Konsumgüter
sowie Druck- und Medizintechnik
hochinnovative Systeme zur Erkennung, Messung und Analyse
von Farbe und Licht in Produkti-
onsumgebungen. Die Produkte
der optischen Messtechnik sind
äußerst nachhaltig und tragen
maßgeblich zur Schonung von
Umwelt und Ressourcen bei. Am
derzeitigen Hauptstandort Wiesbaum
erfolgen
Entwicklung,
Montage, Kalibrierung und Prüfung der Produkte. Die Produktlösungen werden permanent weiterentwickelt, um den stetig
wachsenden Anforderungen der
Kunden zu genügen. Dafür spielt
Forschung die wichtigste Rolle –
auch diese soll von Sommer 2017
an im neuen Technikum in Kalenborn-Scheuern stattfinden.
Der futuristisch gestaltete, barrierefreie Neubau wird sich über
zwei Ebenen erstrecken und muss
die hohen und vielfältigen Anforderungen einer Hightech-Forschungseinrichtung erfüllen: „Eine autarke Energieversorgung,
eine strikte Trennung von Entwicklungslaboren und Produktion, hohe Sicherheit und Zugangskontrollen für den Laborbereich, Videoüberwachung aller
sensiblen Bereiche, die Einhaltung aller elektrostatischen Si-
cherheitsrichtlinien und die Klimatisierung der Entwicklungslabore sind nur einige davon“, zählt
Geschäftsführer Matthias Kuhl aus
dem Stegreif auf.
„Unser oberstes Ziel war es, ein
Gebäude zu errichten, welches
unabhängig von fossilen Ener-
gieträgern ist – vor allem im Hinblick auf die zukünftige Entwicklung der Energiekosten“, sagt
Kuhl. Im Vorfeld wurde ein Gutachten über den aktuellen und
zukünftigen Energiebedarf erstellt sowie alle Prozesse, Warenund Materialströme aufgezeich-
ZUM UNTERNEHMEN
Name: Premosys GmbH
Zum Gebäude:
Standort: Wiesbaum; voraussichtlich
ab Juli 2017 in Kalenborn-Scheuern
Projektzeitraum:
August 2016 bis Juli 2017
Gründung: 1999
Einsparung CO2 pro Jahr:
rund 170 Tonnen
Geschäftsführung: Matthias Kuhl
Mitarbeiter: 14 Mitarbeiter und drei
Auszubildende
Kerngeschäft: Optische Messtechnik
Unternehmensphilosophie:
„Wir erstellen Sonderlösungen für die
Industrie auf höchstem Qualitätsniveau
nach Maßgabe der Kunden.“
Einsparung Kosten für Energie pro
Jahr: 25 000 Euro
Einsparung Energie pro Jahr:
27 000 KWh
Investitionskosten (voraussichtlich):
2,8 Millionen Euro
Fördermittel: Europäischer Fonds für
regionale Entwicklung (EFRE)
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Zukunftsweisende
Gebäude: schnell,
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Wirtschaft im nördlichen Rheinland-Pfalz |
INDUSTRIE- & GEWERBEBAU
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Freitag, 28. April 2017
net. „Alle unsere Mitarbeiter wurden im Vorfeld befragt, welche
Anforderungen und Wünsche sie
an das Gebäude und die Arbeitsplätze stellen“, beschreibt der
Geschäftsführer die Planungsphase. „Schließlich sollen sie sich
tagtäglich im neuen Gebäude
wohlfühlen und dort ihre exzel-
„Unser oberstes Ziel war es, ein Gebäude zu
errichten, welches unabhängig von fossilen
Energieträgern ist – vor allem im Hinblick auf die
künftige Entwicklung der Energiekosten.“
Matthias Kuhl, CEO Premosys GmbH
lente Arbeit verrichten.“ So gibt
es im und am Gebäude genügend
Bereiche für Ruhe und Entspannung, und auf den für alle Mitarbeiter zugänglichen Terrassen
kann man auch während der Arbeitszeit den Kopf frei bekommen.
Autarke Energieversorgung
Das Gebäude ist in massiver Kalksandstein-Bauweise mit Wärmedämmverbundsystem und hochwärmedämmenden AluminiumFenstern mit Dreifach-Verglasung
errichtet – die besten Vorausset-
EUROPÄISCHER FONDS FÜR
REGIONALE ENTWICKLUNG (EFRE)
Aufgabe des Europäischen Fonds für
regionale Entwicklung (EFRE) ist es,
durch die Beseitigung von Ungleichheiten zwischen verschiedenen Regionen den wirtschaftlichen, sozialen und
territorialen Zusammenhalt in der
Europäischen Union zu stärken.
Förderberechtigt sind Unternehmen,
Kommunen, öffentliche Einrichtungen
sowie Verbände und Vereinigungen.
Schwerpunkte der Förderung sind
unter anderem:
n
n
n
n
n
n
Forschung und Entwicklung sowie
Innovation,
Verbesserung des Zugangs zu und
der Qualität von Informations- und
Kommunikationstechnologien (IKT),
Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit
von kleinen und
mittleren Unternehmen (KMU),
Verringerung der CO2-Emissionen in
allen Bereichen der Wirtschaft sowie
Anpassung an den Klimawandel,
Erhaltung und Schutz der
Umwelt sowie Förderung der
Ressourceneffizienz,
Förderung der Beschäftigung
und Unterstützung der Mobilität der
Arbeitskräfte,
Investitionen in Aus- und
Weiterbildung.
zungen für erfolgreiches Energiesparen. Eine 90-KW-Photovoltaikanlage mit etwa 600 Quadratmetern Kollektorfläche und ein
20-KW-Batteriespeicher, um auch
nachts keine Netzenergie zu benötigen, erzeugen den benötigten
Strom. Zur Wärmeerzeugung wird
eine hocheffiziente Sol-Wärmepumpe in Verbindung mit einem
2000-Liter-Wasserspeicher
eingesetzt, der überschüssige Wärme
zwischenspeichert. Durch erdnahe Geothermie wird die Wärme
aus dem Erdreich zur Beheizung
des gesamten Gebäudes über eine Fußbodenheizung genutzt.
„Jeder Raum verfügt über ein
Thermostat, um gezielt Energie
nur dort einzusetzen, wo sie benötigt wird. Zudem wird eine Lüftungsanlage mit Wärmerückge-
winnung eingebaut, um überschüssige Energie im Gebäude zu
lassen und zu verwerten“, erklärt
Kuhl. Damit versorge sich das Gebäude weitestgehend autark mit
Energie.
Zudem sind alle Räume mit
dimmbaren
energieeffizienten
LED-Leuchten und Präsenzmeldern ausgerüstet. Alle Komponenten im Gebäude wie Heizung
und Lüftung sind an ein sogenanntes KNX-System angebunden, über das ein zentrales Gebäudemanagementsystem aufgebaut wird. Künftig können alle
Komponenten sogar per App ferngesteuert werden.
Das Vorhaben wird durch den
Europäischen Fonds für regionale
Entwicklung (EFRE) gefördert.
Damit sollen die Voraussetzungen
geschaffen werden, das Unternehmen weiter zu entwickeln und
zusätzliche Arbeitsplätze in der
Region zur Verfügung zu stellen.
Schon jetzt blickt Matthias Kuhl
positiv auf das Projekt, denn von
den Anträgen für notwendige behördliche Genehmigungen im
vergangenen Sommer über die
Errichtung des Rohbaus bis hin
zum Ausbau ging alles sehr
schnell und ohne Verzögerungen:
„Wir gehen davon aus, dass die
gesamte Baumaßnahme gerade
mal elf Monate dauert, bis wir einziehen können.“ Es sei aber in seinen Augen immens wichtig, vor
Beginn eines solchen Projekts
umfassende Informationen über
die unterschiedlichen Energiekonzepte mit Kosten-NutzenRechnung zu sammeln, alle Mög-
In Deutschland werden die Strukturfonds federführend koordiniert durch
das Bundesministerium für Wirtschaft
und Energie (BMWi).
Telefon: 030 18615-6226,
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Bei der Gebäudeautomation mit einem KNX-System laufen alle Fäden zentral zusammen und können aufeinander abgestimmt gesteuert werden.
Foto: Fotolia
Foto: Premosys
lichkeiten nach ihren örtlichen
Gegebenheiten auszuloten und
dann mit fachkundiger Unterstützung die Entscheidungen zu
treffen. Und: „Man sollte sich vor
der Auftragsvergabe versichern,
dass der ausgewählte Bauträger
über die passende Erfahrung mit
Industriebauten verfügt. Seriöse
Unternehmen können geeignete
Referenzen vorweisen“, rät Kuhl.
KNX: GEBÄUDETECHNIK VIA KABEL
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Dies bietet Bauherren wie Architekten
und Investoren ein Höchstmaß an Zukunftssicherheit, wenn sie sich für eine
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Voraussetzung für die intelligente Vernetzung via KNX ist ein Kabel, das in
der Regel schon beim Neubau zusammen mit der Stromversorgung verlegt
wird. Die Intelligenz steckt in den
Tastsensoren oder Steuerzentralen.
Diese Geräte ersetzen die herkömmlichen Schalter und versenden Steuerbefehle an Leuchten, Jalousien, die
Musikanlage und andere KNX-fähige
Geräte. Über das KNX-System können
Funktionen wie Licht, Jalousien, Heizung, Belüftung und Sicherheitstechnik
gesteuert oder automatisiert werden.
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pinta
n
So soll es einmal aussehen: Der neue Premosys-Firmensitz wird sich autark mit Energie versorgen und so die Umwelt nachhaltig schonen.
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INDUSTRIE- & GEWERBEBAU
Freitag, 28. April 2017
„Ein entscheidungsfreudiger
Bauherr spart Zeit
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Interview Der frisch gewählte Vorstand der
Architektenkammer, Joachim Rind, gibt Einblicke in seine
Profession und zeigt der Wirtschaftszeitung, was
modernen Industrie- und Gewerbebau ausmacht.
W
orin unterscheidet
sich ein Auftrag im
Bereich Industrieund Gewerbebau
von beispielsweise
einem für Wohnimmobilien?
Das Gebäude ist weniger emotional als ein Wohnhaus. Industrieund Gewerbebau ist wesentlich
zweckorientierter, bemisst sich an
den erforderlichen funktionalen
Randbedingungen für Produktion, Verkauf und Verwaltung.
Dennoch: Emotionale Aspekte
sind auch hier wichtig, sowohl im
Hinblick auf Kundenansprache als
auch im Hinblick auf die Arbeitswelt der Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter. Dieser Aspekt wird
immer wieder vernachlässigt –
und steht hinter unternehmerischen
Kosten-Nutzen-Überlegungen zurück. Er spielt aber für
den Unternehmenserfolg oft eine
große Rolle.
Welche besonderen Herausforderungen halten Industrie- und Gewerbebau bereit? Inwiefern haben
sich diese in den vergangenen Jahren oder Jahrzehnten gewandelt?
Da gibt es einiges zu nennen. Der
Umweltgedanke, höhere Energieeinsparungen, optimierte Produktionsabläufe, die Stärkung einer Markenidentität zur besseren
Kundenansprache werden beispielsweise immer wichtiger.
Auch die Zufriedenheit am Arbeitsplatz und eine gute Arbeitsatmosphäre spielen bei zunehmendem Fachkräftemangel natürlich eine wichtige Rolle. Da
spielt zum Beispiel auch die Frage
hinein, wie Kommunikation und
Wissenstransfer im Unternehmen
so strukturiert werden können,
dass ein Mehrwert entsteht.
Räumliche Anreize zum Austausch, Begegnungs- und Pausenzonen oder offene Büros tragen hierzu bei. Besondere bauliche Herausforderungen für uns
Planer erwachsen aus der Chan-
ce, großzügige Dimensionen und
Konstruktionen zu bearbeiten, die
spannend sind und eine eigene
Ästhetik entwickeln können, die
über reine Zweckbestimmungen
hinaus gehen. Die „Kathedralen“
des Industriebaus aus dem späten
19. und frühen 20. Jahrhundert
sind hier große Vorbilder.
Welche aktuellen Trends sind zurzeit
in der Baubranche spürbar?
Was uns im Moment bewegt würde ich nicht „Trend“ nennen, sondern vielmehr „Zukunftsanforderung“. Im Hinblick auf die im In-
„Zunächst braucht der Bauherr eine
sehr genaue Analyse davon, was der
Neubau oder die Erweiterung leisten
soll. Das klingt einfach, ist aber
eine arbeitsintensive und
wichtige Vorleistung, die man nicht
unterschätzen darf.“
Joachim Rind,
Vorstand der Architektenkammer Rheinland-Pfalz
dustrie- und Gewerbebau manchmal kurze Nutzungsdauer sind
Umweltaspekte und Energieeinsparung sehr wichtig. Hochaktuell ist die Frage des Recyclings:
Wenn Industrie- und Gewerbebauten nur für zehn oder 20 Jahre
konzipiert werden, weil sich in
kurzen Zeiträumen die Unternehmensanforderungen wandeln,
dann ist so etwas nur verantwortbar, wenn am Ende kein Riesenberg von Bauschutt und Sondermüll anfällt, sondern im Idealfall
alles zu einem Rohstofflager demontiert werden kann. Und das
zu vertretbaren Entsorgungskosten. „Cradle to Cradle“ – von der
Wiege zur Wiege – nennen die
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Wirtschaft im nördlichen Rheinland-Pfalz |
INDUSTRIE- & GEWERBEBAU
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Freitag, 28. April 2017
Vordenker dieses im Grunde uralte, von der Natur abgeschaute
Prinzip. Noch ist das in aller Konsequenz Zukunftsmusik, aber in
vielen Teilschritten bereits erprobt.
Ein gewerblicher Neubau soll entstehen: Welche Aspekte müssen
hierfür berücksichtigt werden?
Zunächst braucht der Bauherr eine sehr genaue Analyse davon,
was der Neubau oder die Erwei-
„Besondere bauliche Herausforderungen für uns Planer erwachsen aus
der Chance, großzügige Dimensionen
und Konstruktionen zu bearbeiten,
die spannend sind und eine eigene
Ästhetik entwickeln können.“
Joachim Rind,
Vorstand der Architektenkammer Rheinland-Pfalz
terung leisten soll. Das klingt einfach, ist aber eine arbeitsintensive
und wichtige Vorleistung, die man
nicht unterschätzen darf. Ideal ist
es, wenn Bauherr und Architekt
diesen Forderungskatalog gemeinsam in einer zweiten Phase
noch einmal Punkt für Punkt abklopfen, hinterfragen und zu einem Gesamtkonzept zusammenbinden. Das geht sogar ohne Plan,
durch schlichtes Reden und Fragen. Dafür braucht es Zeit. Die allerdings ist gut investiert, denn
danach kann es zügig weitergehen - und man spart sich manche
Umplanung.
Die Architektenkammer Rheinland-Pfalz in Zahlen.
ren: Zeit und Geld. Wer sich zu
wenig Zeit nimmt, muss das an
anderer Stelle oft teuer bezahlen wenn nicht beim Bau selbst, dann
spätestens bei den Betriebskosten. Am wirkungsvollsten Zeit
und Geld sparen ein sorgfältiger
Planungsprozess und ein entscheidungsfreudiger,
mutiger
Bauherr. Die Welt auf den Kopf
stellen, können auch wir Architekten nicht. Deshalb: Wirklich
professionell ist eine straffe, aber
realistische Zeitplanung.
„Zeit ist Geld“ sagen viele. Und in
der Tat muss in unserer schnelllebigen Zeit oft vieles ganz schnell gehen und möglichst wenig kosten.
Wie stehen Sie zu dieser Entwicklung?
In der Tat ist das ein großes Problem, denn man kann eigentlich
beim Bauen nicht beides einspa-
Energieeffizienz und Umwelt sind
derzeit viel zitierte, wenn nicht gar
die wichtigsten Themen beim Bauen. Bei welchen Aspekten können Sie
hier schon in der Planungsphase
Einfluss nehmen?
Energieeffizienz und Nachhaltigkeit hängen zwar hauptsächlich
vom Nutzerverhalten ab, aber die
Grundentscheidungen werden in
der Planung getroffen. Beispielsweise ein optimiertes Nutzungskonzept und das Berücksichtigen
der eingesetzten Baumaterialien
und Konstruktionsweisen. Neben
der überall präsenten Frage nach
der Energieeffizienz geht es darum, ob im Hinblick auf einen späteren Rückbau Materialien und
Verbindungen gewählt werden
können, die eine möglichst rückstandsfreie Demontage erlauben.
Zusammen mit den Fachingenieuren für Heiz- und Klimatechnik
Die meisten Mitglieder der Kammer sind Hochbauarchitekten.
Grafik: Architektenkammer Rheinland-Pfalz
Grafik: Architektenkammer Rheinland-Pfalz
kann man ein umfassendes Energiekonzept erarbeiten und beispielsweise in der Produktion anfallende Abwärme weiter nutzen.
Natürlich geht es auch um die eingesetzten Energieträger: Kann
man regenerative Energien nutzen? Oder die Mobilität gleich mit
einbinden?
nes der Bundesländer. Außerdem
ungezählte DIN-Normen, Richtlinien und Technikregeln. Beim Industrie- und Gewerbebau kommen je nach Produktion noch sehr
unterschiedliche Gesetze, Verordnungen und Standards dazu.
Das alles aufzuzählen ist geradezu unmöglich. Vor wenigen Wo-
Was sind aus Ihrer Sicht die geeignetsten Maßnahmen, um energieeffizient, umweltfreundlich und
nachhaltig zu bauen?
Die allerbesten Maßnahmen heißen Nachdenken und gut Planen.
Denn es gibt prinzipiell viele
Möglichkeiten, Techniken und
Bauprodukte. Allerdings gilt es,
ein für das jeweilige Unternehmen, seine Produktion, seinen
Standort und Mitarbeiter passendes Konzept zu entwickeln. Was
für einen Betrieb an seinem
Standort gut und richtig ist, kann
für den nächsten Betrieb anderswo grundfalsch sein.
„Emotionale Aspekte sind auch hier
wichtig, sowohl im Hinblick auf
Kundenansprache als auch im Hinblick
auf die Arbeitswelt der
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.“
Stichwort Brandschutz & Co.: Welche rechtlichen Rahmenbedingungen müssen Sie in Ihre Konzeptionen
und Planungen mit einbeziehen?
Oje! Neben dem Bau- und Planungsrecht des Bundes gibt es je-
Joachim Rind,
Vorstand der Architektenkammer Rheinland-Pfalz
chen ist das neue „Architektenhandbuch“ herausgekommen. Die
Kammer sammelt darin die wichtigsten rechtlichen Vorschriften.
Rund 100 Texte auf knapp 800
Seiten sind nur der grundlegende
Rahmen. Aber: All diese Anforderungen müssen jeweils in der
Planung Berücksichtigung finden.
Und wenn es richtig gut werden
soll, wollen wir gemeinsam mit
dem Unternehmen, für das wir
bauen, auch noch einen Innovationsschritt zulegen.
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INDUSTRIE- & GEWERBEBAU
Freitag, 28. April 2017
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ZUR KAMMER
Die Architektenkammer RheinlandPfalz wurde 1950 als Körperschaft des
öffentlichen Rechts gegründet. Ihr gehören alle Architekten, Innen- und
Landschaftsarchitekten sowie Stadtplaner des Landes an – unabhängig
davon, ob sie freischaffend, angestellt
oder beamtet arbeiten. Die Förderung
der Baukultur, des Bauwesens, der
Landschaftspflege und der städtebaulichen Entwicklung gehören zum
gesetzlichen Auftrag der Architektenkammer Rheinland-Pfalz. Um diesem
Auftrag gerecht zu werden, ist es Ziel
der Architektenkammer RheinlandPfalz, Architektur, Innen- und Landschaftsarchitektur sowie Städtebau
durch Veranstaltungen, Ausstellungen,
Preise und Publikationen ins öffentliche
Bewusstsein zu rücken.
1993 hat die Architektenkammer
Rheinland-Pfalz die „Stiftung Baukultur Rheinland-Pfalz“ gegründet, die
gemeinsam mit dem Finanzministerium
und der Investitions- und Strukturbank
Rheinland-Pfalz sowie der Kammer
selbst Trägerin des Zentrums Baukultur
im Brückenturm in Mainz ist.
Quelle: Architektenkammer
Rheinland-Pfalz,
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