Klinische Strahlenbiologie Vorlesung 11.06.2015 Lübeck Dr. med. René Pahl, MaHM Universität zu Lübeck / UK S-H Campus Lübeck: Organisation der Radiologie Klinik für Radiologie & Nuklearmedizin Institut für Neuroradiologie Klinik für Strahlentherapie Prof. J. Barkhausen Prof. P. Schramm Prof. J. Dunst / Dr. Pahl Prof. G. Kovacs Prof. D. Rades Sektion Nuklearmedizin Frau PD I. Buchmann Ltd. Physiker Dr. Nadrowitz Radiologische Disziplinen Radiologische Diagnostik Untersuchung mit konv. Röntgen, CT, MR, Ultraschall Interventionelle Radiologie (Stents, Dilatationen, Neurolyse) Weiterbildungszeit: 5 Jahre Strahlentherapie/Radioonkologie Therapie mit Röntgenstrahlen (Linearbeschleuniger) Therapie mit umschlossenen Nukliden (Brachytherapie, Ir-192) Medikamentöse Tumortherapie, Palliativmedizin Weiterbildungszeit 5 Jahre (3-5 J Strahlentherapie, fakultativ 1 Jahr int. Onkologie, 1 Jahr Rad. Diagnostik) Nuklearmedizin Diagnostik mit offenen Nukliden (Szintigraphie) Therapie mit offenen Nukliden (Radiojodtherapie) Weiterbildungszeit 5 Jahre Strahlenbiologie Medizinische Physik Verlauf von Krankheiten Verschlechterung schwere Lungenentzündung Krebs Rückenprobleme, Bluthochdruck Zeit Wie gefährlich ist Krebs ? Überlebensrate nach 5-10 Jahren im Vgl. zur Normalbevölkerung 100% 80% 60% Krebs bei Kindern 40% 20% 0% Brustkrebs T4 N2 Frühfall M.Hodgkin, Prostata-Ca Hoden-Ca Mamma-Ca T1 alle Krebspatienten Lungenkrebs Metastasen Spontane Rückbildung oder Heilung von Krebs ist extrem selten. Ausnahme: Neuroblastom bei Babys (2 Fälle/a in D) Wie effektiv ist die Krebstherapie ? 60% 40% 20% 0% Pneumonie Herzinfarkt ohne moderne med. Therapie 80% ohne moderne med. Therapie 100% ohne moderne med. Therapie Heilungsrate Krebs Normale Zelle Dysplasie Krebsentstehung aus einer normalen Zelle spontan rückbildungsfähig Schwere Dysplasie Bösartige Krebszelle In-situ-Karzinom Invasives Karzinom nicht mehr spontan rückbildungsfähig Krebs / Tumore Tumorwachstum Das Prinzip von Sissa ibn Dahir (auch: Sessa) Auf dem 64. Feld liegen genau 9.223.372.036.854.775.808 Reiskörner. In Worten sind das: 9 Trillionen 223 Billiarden 372 Billionen 36 Milliarden 854 Millionen 775 Tausend 808 Reiskörner. Auf allen 64 Feldern zusammen befinden sich 18.446.744.073.709.551.615 Reiskörner. Wenn 40 Reiskörner 1 Gramm wiegen, sind das 461.168.601.842.739.000 Gramm oder 461.168.601.843 Tonnen. Nach Fischer Weltalmanach 97 beträgt die Weltjahresproduktion 1994 genau 539 Mio Tonnen. Also entspricht das 855,60 Jahresproduktionen von 1994. Tumor wäre ca. 1 cm groß Krebs / Tumore / Metastasen Durchmesser 10 cm Zell- Entdeckung des Tumors, zahl Sofortige Zerstörung durch Operation oder Bestrahlung 11 10 Ausgangsherd 1 cm 100 Mio 1 mm 300.000 0,1 mm 500 0,01 mm 1 Metastasen Zeit Fazit: bei Diagnose/Erstbehandlung können schon mikroskopische, noch nicht nachweisbare Metastasen vorhanden sein. Diese können, wenn sie später aufgetreten sind, kaum noch behandelt werden. Deshalb versucht man, durch eine prophylaktische medikamentöse Behandlung (Chemotherapie, evtl. Hormontherapie) diese Herde im Mikro-Stadium zu zerstören (sog. adjuvante Chemotherapie nach OP) Krebs / Tumore Metastasierung 100% 80% Tumorgröße und Metastasierung bei Brustkrebs Früherkennung verbessert Prognose Mediane Tumorgröße 2013: 1,7cm (pT≤1 ≈85%) 60% „minimal invasive cancer“ 40% Mediane Tumorgröße ca. 1985: 3,5 bis 4 cm (pT≤1 <20%) 20% 0% 0 2 5 8 cm Tumorgröße Tumorzellen können wandern und breiten sich mikroskopisch (mit bloßem Auge unsichtbar) in die Umgebung aus mikroskopische Ausdehnung sichtbarer Tumor Nach Operation können mikroskopisch kleine Reste in der Umgebung des ehemaligen Tumors zurück geblieben sein mikroskopische Ausdehnung sichtbarer Tumor Tumorreste nach OP können weiter wachsen und einen örtlichen Rückfall verursachen (Lokalrezidiv) mikroskopische Ausdehnung Brusterhaltende Therapie Tumorektomie + Strahlentherapie Standard: 1. Ganze Brust 50Gy in 5 Wochen 2. Narbe/ehem. Tumorregion Boost 10-16Gy in 1-1,5 Wo. Radioonkologie eine Blackbox? Die Evolution der Medizin Skalpell versus Photonen Primärblendensystem (fokussiert Strahl auf max. 40x40cm² in 100cm Abstand vom Fokus) Multi-Leaf-Kollimator MLC (gibt dem Feld die individuelle Form, 80120 computergesteuerte Miniblenden) MLC Ionisierende Strahlung (Bremsbzw. Elektronenstrahlung) Krebszentrum Nord und Onkologisches Zentrum Krebszentrum Nord (CCC-North) Einrichtung des UKSH Kooperation - Uni Kiel und Lübeck Hauptsitz - UKSH Campus Kiel Kooperationspartner - Krankenhäuser im Land und niedergelassene Ärzte Tumorbehandlungen an einem Klinikum der Maximalversorgung Chirurgie Gyn HNO Andere Urologie Pädiatrie NC Innere Hämatologie Radioonkologie Uniklinik Halle 2000 Schätzungen anhand Klinischem Krebsregister Wie wird Krebs geheilt ? Welche Verfahren haben welchen Anteil an den Krebsheilungen ? Eingesetzte Verfahren: Operation allein: ca. 30% OP + RT/RCT: ca. 40% RT/ RCT: ca. 20% Chemo-/Hormontherapie: ca. 10% Anteil der Verfahren an Heilungen: Operation: ca. 55% RT/RCT: ca. 30% Chemo-/Hormontherapie: ca. 15% Brusterhaltende Therapie Wie kann man das örtliche Rückfallrisiko verringern? Annahme: 45-jährige Patientin, Tumor wurde entfernt, aktuell gesund, Stadium pT1 pN1 M0 Rückfallrisiko in der Brust/ an der Brustwand innerhalb von 10 Jahren Keine weitere lokale Therapie ca. 30% Chemo- oder Hormontherapie ca. 25% Brustamputation ca. 10% Nachbestrahlung ca. 4% (+ Systemtherapie) Fazit: nach Tumorentfernung ist Bestrahlung gleichwertig wie Radikal-OP Tätigkeitsfelder einer typischen radioonkologischen Klinik 1200 Patienten / Jahr (600 – 2500) 1000 neue Patienten mit Tumoren 100 Patienten mit Zweitbestrahlung 10-40 Bestrahlungssitzungen (Fraktionen) Komplizierte Techniken 100 Patienten mit gutartigen Erkrankungen 2-10 Fraktionen einfach 85% der Patienten einer Strahlenklinik haben Krebs 95% der Bestrahlungen erfolgen wegen Krebs Tätigkeitsfelder einer typischen radioonkologischen Klinik 1200 Patienten / Jahr (600 – 2500) 100 Patienten mit Zweitbestrahlung 1000 neue Patienten mit Tumoren • • • • • 100 Patienten mit gutartigen Erkrankungen Ossifikationsprophylaxe nach TEP (40) Endokrine Orbitopathie (10) schmerzhafte Arthosen (40) „Entzündungsbestrahlungen“ andere Tätigkeitsfelder einer typischen radioonkologischen Klinik 1200 Patienten / Jahr (600 – 2500) 1000 neue Patienten mit Tumoren • • • • • • • • 100 Patienten mit Zweitbestrahlung 100 Patienten mit gutartigen Erkrankungen Nachbestrahlung bei Brustkrebs (200) def. RT bei Prostata-Ca (100) def./post RT/RCT bei HNO-Tumoren (150) def./post RT/RCT bei gyn. Tumoren (100) Prä-/postoperative Bestrahlung bei Darmkrebs (100) Hirntumoren (50), Lungenkrebs (50), Leukämien/Lymphome (50) Krebs bei Kindern (50) Metastasen (100), andere Strahlenbiologie Untersucht die Wirkung ionisierender Strahlen auf biologische Objekte. Verarbeitet Erkenntnisse aus Biologie, Medizin und Physik. Grundlage für Strahlenanwendung in der Röntgendiagnostik, Strahlentherapie und Nuklearmedizin. Grundbegriffe Energiedosis: Absorbierte Energie einer Ionisierenden Strahlung pro Masseeinheit 1 Gy = 1 J / kg (=100 rad) Grotthus-Draper-Gesetz: Von einer auf ein biologisches Objekt treffenden ionisierenden Strahlung wird nur der absorbierte Anteil wirksam! Grundlagen –Strahlenart 1. Arten von ionisierender Strahlung 1. Wellenstrahlung: γ-Strahlung und Röntgenstrahlung Führt über Wechselwirkungsprozesse zu geladenen Teilchen. Grundlagen –Strahlenart 1. RöntgenDiagnostik Strahlentherapie Grundlagen Ionisation: Das Valenzelektron verlässt das Atom Anregung: Ein Elektron wird auf eine weiter außen liegende Schale gehoben. Grundlagen Arten von ionisierender Strahlung 2. Teilchenstrahlung Geladen: Elektronen, Protonen, α-Teilchen, Hadronen Direkte Ionisation Die ionisierende Wirkung geladener Teilchen steigt mit dem Quadrat ihrer Ladung und sinkt mit ihrer Geschwindigkeit. Ungeladene Teilchen: Neutronen Wirkung durch Stoß auf andere Atome oder Moleküle Grundbegriffe Linearer Energietransfer (LET): Energieabgabe entlang des Weges einer Strahlung im Gewebe. Einteiliung in locker und dicht. LET= ΔE / ΔS (KEV/μm) Relative biologische Wirksamkeit (RBW) Qualitäts und Wichtungsfaktoren (WR). Wichitig für Umrechnug von Energiedosis (Gy) in biologische Äquivalenzdosis (Sv). Dicht ionisierende Strahlung mit hohem LET hat größere biologische Wirkung RBW (rel. Biologische Wirksamkeit) von Neutronen und schweren Ionen (z.B. C14) im Vergleich zu Röntgenstrahlen: im Strahlenschutz: 10-20 in der Strahlentherapie: 2-4 Abbildung aus: Kaufmann/Moser/Sauer: Radiologie Grundlagen Strahlenbiologie Wo wirkt Röntgenstrahlung in der Zelle ? Membranschäden >30Gy Proteinschäden >50Gy DNS-Schäden Zelltod: >1Gy Mutationen: keine Grenze Strahlenbiologie Wirkungsweise der Strahlentherapie subzellulär Target: DNS Direkte Strahlenwirkung & indirekte (über Wechselwirkung mit Wasser und Radikalbildung) Abbildungen aus: Kaufmann/Moser/Sauer: Radiologie Strahlenbiologie Reparatur von DNS-Schäden: schnell und effizient Nach Bestrahlung mit nur 1 Gy entstehen an der DNA in jeder Zelle: • etwa 3000 Basenschäden • 1000 Einzelstrangbrüche • 40 Doppelstranbrüche Die Reparatur erfolgt enzymvermittelt innerhalb von Minuten bis wenigen Stunden (Halbwertzeit der Reparatur: 20-30 min) und hinterlässt überwiegend ein vollkommen schadenfreie DNA. Auch Doppelstrang-brüche werden entgegen früherer Meinungen überwiegend (in ca. 95%) korrekt repariert. Abbildung aus: Kaufmann/Moser/Sauer: Radiologie Strahlenbiologie Strahlensensible Phasen des Zellzyklus Pfeile zeigen strahlensensib le Phasen Checkpoints • • • • DNA geschädigt? Replikation geglückt? Zelle groß genug? Umgebung Adäquat? Strahlenbiologie Mechanismen der Doppelstrangreparatur Non Homologe End-Joining: • DNA Enden werden durch Reparaturenzyme nach Entfernung der geschädigten Nucleotide verknüpft. DNA Ligase IV!. Keine Matritzen als Vorlage. Fehler sind möglich. Am häufigsten in Saugetieren. Homologe Rekombination: • Schwesterchromosom dient als Vorlage. Korrekte Reparatur. Meist in Bakterien und Hefen vorliegend. Bei Säugetieren nur möglich in später S-Phase oder G2 Phase. Strahlentherapie Zellzyklus Arrest nach Bestrahlung Das linear Quadratische Modell Linear-quadratisches Modell (Isoeffekt-Formel) Überlebende Zellen in % (logarithmisch) SF 100% Gewebe mit geringer Strahlenempfindlichkeit z.B. ZNS, Niere, kritische Organe, „strahlenunempfindliche“ Tumoren /= 2-3Gy SF = e 10% Gewebe mit hoher Strahlenempfindlichkeit z.B. Knochenmark, Hoden, strahlenempfindliche Tumoren /= 10 (-20)Gy –(D + D2) =1/Gy; = 1/Gy2 / = Gy 1% 0 2 4 6 Strahlendosis D in Gray (Gy)(linear) Strahlenbiologie Erholung subletaler Schäden – Elkind-Erholung Überlebende Zellen in % (logarithmisch) 100% 1x 6Gy 3x 2Gy 60% Erholung/Reparatur zwischen 2 Fraktionen Halbwertszeit der Reparatur: ca. 30min Zeitintervall für vollständige Erholung: 6h 22% 10% 1x 2Gy: 60% 3x 2Gy: 22% 1x 6Gy: 1% Überlebensgewinn durch Fraktionierung. 1,25% 1% 0 2 Überlebensfraktion (SF) bei (in diesem Beispiel) 4 6 Strahlendosis in Gray (Gy)(linear) α/β Werte von Geweben LQ Modell α/β Werte und Fraktionierung LQ Modell Warum Fraktionierung in der Strahlentherapie ? • • • • • Tumoren breiten sich mikroskopisch in die Umgebung aus. Wie bei einer Krebsoperation (Resektion „weit im Gesunden“ nötig) muss deshalb auch bei einer Strahlentherapie das gesund erscheinende Gewebe in der Tumorumgebung mitbehandelt werden. Gesundes Gewebe kann Strahlenschäden an der DNA besser reparieren als die meisten Tumoren. Deshalb Bestrahlung mit niedriger Dosis pro Tag (ca. 1,8-2,0Gy) an fünf Wochentagen (konventionelle Fraktionierung) Bei schnell wachsenden Tumoren ggf. Verkürzung der Gesamtbehandlungszeit (z.B. durch Bestrahlung 2x am Tag oder am Wochenende), sog. akzelerierte Fraktionierung bei kritischen Organen ist oft Reduktion der Einzeldosis und entsprechende Erhöhung der Fraktionszahl (sog. Hyperfraktionierung) sinnvoll. In der Praxis werden oft Kombinationen beider Verfahren verwendet: hyperfraktioniert-akzelerierte Bestrahlung Fraktionierung und Dosis Tumorgröße und notwendige Strahlendosis sichtbarer Tumor mikroskopische Ausdehnung 80Gy 70Gy 60Gy 50Gy 40Gy Dosis für Tumorkontrolle Gesundes Gewebe Fraktionierung und Dosis Tumorgröße und notwendige Strahlendosis Definitionen: Fraktionierung Konventionelle Fraktionierung 5x wöchentlich, 1,8 bis 2,0Gy pro Fraktion Hyperfraktionierung mehr Fraktionen („hyper“) Einzeldosis ≤1,6Gy Hypofraktionierung weniger Fraktionen („hypo“) Einzeldosis >>2Gy pro Fraktion Akzelerierung Verkürzung der Gesamtbehandlungszeit um ≥ 1 Woche gegenüber konv. Fraktionierung Kurative Fraktionierungsschemata Konv. Fraktionierung 5x wöch. 1,8 – 2,0Gy (z.B. 30x 2Gy) Gesamtdosis ca. 50-60Gy für Karzinome (20Gy Seminom/NHL) Dauer ca. 5-8 Wochen Hyperfraktionierung, Einzeldosis <1,8Gy (z.B. 40x 1,6Gy), Gesamtdosis höher, Dauer länger Akzelerierte Fraktionierung Einzeldosis 1,8 – 2,0Gy, Gesamtbehandlungszeit verkürzt, z.B. Bestrahlung am Wochenende Hyperfraktioniert-akzelerierte Bestrahlung Definitionen: Fraktionierung Prinzip Vorteile und Nachteile Konventionelle Fraktionierung 5x wöchentlich, 1,8 bis 2,0Gy • Gutes Mittelmaß, bekannte Wirkung Hyperfraktionierung mehr Fraktionen Einzeldosis ≤1,6Gy • Schont Organe mit hoher Reparaturleistung, z.B. Gehirn, Rückenmark. • Vorteile bei geringer Toleranz, z.B. bei vorbelasteten Geweben (Re-Bestrahlung). • Größerer Aufwand Hypofraktionierung weniger Fraktionen Einzeldosis >>2Gy • Kurze Behandlungszeit (bei palliativer RT). • Höhere Wirkung bei strahlenresistenten Tumoren • Nachteilig an Organen mit geringer Toleranz oder hoher Reparaturleistung Akzelerierung Verkürzung der Gesamtbehandlungszeit um ≥ 1Woche gegenüber konv. Fraktionierung • Höhere Wirkung an schnell proliferierenden Tumoren durch kurze Behandlungszeit, z.B. Pharynxtumoren • Stärkere akute Nebenwirkungen, Risiko von Spätfolgen Hyperfraktioniertakzelerierte Bestrahlung Einzeldosis ≤1,6Gy und kürzere Gesamtbehandlungszeit • Höhere Wirkung an schnell proliferierenden Tumoren durch kurze Behandlungszeit, z.B. Pharynxtumoren • Stärkere akute Nebenwirkungen Fraktionierung und Wachstumsverzögerung Strahlenresistenz Resistenzgrund Genaue Ursache Gegenmaßnahmen Primäre Strahlenresistenz Zellen reagieren wenig auf Bestrahlung Es gibt keine absolute Strahlenresistenz!! Tumorvolumen Je mehr Zellen, desto höher ist die zur Tumorkontrolle notwendige Dosis • Höhere Dosis der Strahlentherapie Proliferation Zellen vermehren sich während der Behandlungszeit • Verkürzung der Behandlungszeit Hypoxie Sekundäre Resistenz durch O2-Mangel • Höhere Gesamtdosis • Sim. Chemotherapie zur Strahlenverstärkung Tumoren sind schlechter oxygeniert als Normalgewebe Anteil pO2 <5mm Hg (%) Medianer pO2 (mm Hg) 133 Patienten mit HNO-Tumoren, pO2-Messung im Tumor und Normalgewebe (M.sternocleidomast.), MLU Halle / TU München, Becker et al., Int J Radiat. Oncol. Biol. Phys. 2000 O2-Partialdruck und Radiosensibilität: Sauerstoff-Effekt typ. medianer pO2 im Normalgewebe typ. medianer pO2 in Tumoren Heterogenität der Strahlenempfindlichkeit Annahmen: •Tumor ca. 1cm Durchmesser •ca. 109 Tumorzellen •Jede Bestrahlungsfraktion mit 2Gy „tötet“ (inaktiviert) 50% der noch lebenden Zellen •Heilungswahrscheinlichkeit (H) für den Patienten (PoissonStatistik): H= e– Zahl überlebender Tumorzellen Fazit: •es gibt eine Schwellendosis (Mindestdosis) für Heilung Dosis (Gy) Zellzahl H 0 0 1.000.000.00 0% 0 1 2 500.000.000 0% 2 4 250.000.000 0% 3 6 125.000.000 0% … … 27 54 7 0% 28 56 4 2% 33 66 0,23 89% 34 68 0,12 94% 35 70 0,07 97% .. Strahlenbiologie Poisson-Statistik Heterogenität der Strahlenempfindlichkeit Dosis (Gy) Zellpopulation 1 99,99% SF=50% Zellpopulation 2 (hypoxisch), 0,01% SF=80% Gesamtzellzahl H 0 0 999.9000.000 100.000 1.000.000.000 0% 1 2 499.950.000 80.000 500.030.00 0% 2 4 249.975.000 64.000 250.039.00 0% 3 6 124.987.500 51.200 125.038.700 0% … … 27 54 7 242 249 0% 28 56 4 197 201 0% 70 0,07 41 41 0% 84 0,00 0,8 0.8 45% .. 35 .. 47 Fazit: •resistente Subpopulation (falls vorhanden) bestimmt über die Heilung •diese Population gezielt bekämpfen Detektion von Tumorhypoxie mit 18 FDG-PET Hypoxie anaerobe Glykolyse (Diffusionsradius Glucose > O2) Hochregulierung membranöser Glucose-Transporter Patientin mit Z.n. Mamma-Ca und SCLC, mediastinales Staging Kurative Fraktionierungsschemata Konv. Fraktionierung 5x wöch. 1,8 – 2,0Gy (z.B. 30x 2Gy) Gesamtdosis ca. 50-70Gy für die meisten Karzinome (Dauer ca. 5-8 Wochen) Typische postoperative (adjuvante) Bestrahlung, z.B. Nachbestrahlung der Brust nach brusterhaltender OP oder bei langsam wachsenden Tumoren (Prostata-Ca, Darmkrebs), z.T. in Kombination mit Chemotherapie Hyperfraktioniert-akzelerierte Bestrahlung: ab der 2. oder 3. Woche Bestrahlung mit 2x täglich ca. 1,6Gy, dadurch 74Gy in 5 Wochen möglich Typische Bestrahlung bei schnell wachsenden Tumoren (z.B. HNO), oft mit gleichzeitiger Chemotherapie Kursus Bildgebende Verfahren/Strahlenbehandlung/Strahlenschutz Vorlesung Strahlentherapie Radiochemotherapie Synergismus von Strahlen- und Chemo- oder antihormoneller Therapie Beispiel Brustkrebs Therapie Patientinnen mit pN0-Status Patientinnen mit pN+-Status Brusterhaltende Operation Brusterhaltende Operation Radiotherapie der Brust Rezidivrate in der Brust + Brusterhaltende OP + Chemother. oder antihormonelle Therapie Brusterhaltende OP + Chemother. oder antihormonelle Therapie + Radiotherapie der Brust 30% 8% 40% 2% Daten der NSABP-B06-Studie, Fisher et al., N Engl J Med 1989 Fazit: Bei Patientinnen, die eine Chemotherapie oder Hormontherapie bekommen hatten, wirkte die Radiotherapie besser als bei Patientinnen, die nach der OP nur Bestrahlung bekamen. Strahlenbiologische Modelle zum Synergismus von Radio- und Chemotherapie Räumliche Kooperation XRT CTX Lokale Wirkungsverstärkung (Radiosensibilisierung) („1 + 1 = 2,5“ ) XRT CTX „Systemische“ Tumoren: Lokalisierte solide Tumoren: NHL, SCLC, adj. Mamma-Ca H&N, Zervix, Harnblase, Anus Chemo-Radiotherapie-Sequenzen Adjuvante Chemotherapie (nach RT oder OP) neoadjuvante Chemotherapie (vor RT oder OP) simultane Radiochemotherapie (Chemotherapie während RT) Ziel: Strahlensensibilisierung Radiother. CT CT CT CT CT CT Radiother. CT CT CT CT Radiother. Präoperative Radiochemotherapie bei Rektum-Ca Bestrahlung: 5x wö. 1,8Gy bis 45/50,4Gy Simultane Chemotherapie: Dauerinfusion von 5-FU über 120h in der 1. und 5. Woche Hinweise: • Strahlentherapie ambulant (10min/Tag) • Chemotherapie meist stationär (jeweils ca. 1 Woche) • identisches Regime auch bei postoperativer Radiochemotherapie 5-FU-Dauerinfusion mit portablen Pumpen via Port-System PORT: subcutaner venöser Zugang für Dauerinfusionen oder längerfristige Infusionsbehandlung (z.B. Chemotherapie) Präoperative Radiochemotherapie beim Rektumkarzinom Radiotherapie: 50.4 Gy 28 x 1.8 Gy Chemotherapie: d1-5 5-FU (1000 mg/m²/24) d 29 - 33 d1 d8 1 2 d 22 d 29 4 5 Oxaliplatin 50 mg/m²/d Woche 3 6 Rödel C et al., J Clin Oncol 2003 NSCLC Stadium III: Strahlentherapie + Chemotherapie Wang et al, 2009 Fazit: Beim inoperablen nicht-kleinzelligen Lungenkrebs (NSCLC) wird die mediane Überlebenszeit bestrahlter Patienten durch Chemotherapie verlängert, unabhängig, ob Chemotherapie vor (sequential) oder während (concurrent) der Bestrahlung erfolgt. Die Heilungsrate nach 3-5 Jahren wird aber nur dann relevant verbessert, wenn die Chemotherapie gleichzeitig mit der Bestrahlung (simultane Radiochemotherapie, concurrent chemoradiation) erfolgt. Kursus Bildgebende Verfahren/Strahlenbehandlung/Strahlenschutz Vorlesung Strahlentherapie Nebenwirkungen Therapeutische Breite Therapeutische Breite Wahrscheinlichkeit für Tumorkontrolle & Nebenwirkungen Strahlensensibilisierung (funktioniert, z.B. durch simultane Chemotherapie) Radioprotektion des gesunden Gewebes (durch opt. Bestrahlung) Strahlendosis Verlauf von akuten und chronischen Strahlenreaktionen während/nach Strahlentherapie Schweregrad der Strahlenreaktion akute Strahlenreaktion (oft unvermeidlich) Radiotherapie Dauer ca. 6 Wochen chronische Strahlenreaktio n (möglichst verhindern) Zeit Postmenopausale Patientinnen (>50 Jahre) mit brusterhaltender Therapie + TAM + Ganzbrust-RT • Studie von 1992 bis Juni 2000 • 769 Patientinnen > 50 Jahre mit BET • pT1-2, R0-Resektion, pN0, ER pos. oder unbekannt • Randomisation: Tam (20mg/d über 5 Jahre) versus TAM + RT • Radiotherapie: Innerhalb von 12 Wochen nach OP Ganze Brust 40Gy (16 x 2,5Gy, 5F/Woche, Ontario-Trial) 4-6MV oder Telekobalt Boost (Elektronen oder Photonen) Ergebnisse: • hochsignifikanter Effekt der RT auf lokale Kontrolle in der Brust • weniger axilläre Rezidive nach RT (0,5% vs. 2,55, p<0,05) • keine signifikanten Unterschiede in den Nebenwirkungen • Hauptnebenwirkung: Hitzewallungen durch Tam (53/69 Grad 3-NW) Fyles et al., N Engl J Med 351: 963-970, 2004 Oropharynx-Ca cT3 N2 M0 • OP (Resektion, mod. ND) + adj. Radiochemotherapie (66Gy + Cispl.) • primäre Radiochemotherapie (70Gy + Cisplatin) + ggf. selektive ND Gelegentlich sind Nebenwirkungen unvermeidlich: Korrelation von akuter Toxizität (Mukositis) und Überleben bei HNOTumoren Mukositis Grad 3-4 (PEG nötig) 60% 40% RT / RCT in rand. ARO-Studien Wendt, JCO 1998 (3J) 20% Budach, DEGRO 2001 (2J) Staar, IJROBP 2001 (2J.) Halle, Cis/Taxol (3J.) 0% REUTERS Der an Kehlkopfkrebs erkrankte US-Schauspieler Michael Douglas ist offenbar genesen. In einem Fernsehinterview erklärte er, dass der Tumor verschwunden sei. Die Freude in der Familie ist groß, das Fazit nüchtern: "Es war kein Spaß. Ist es bis heute nicht." New York - "Nach allem, was ich über diese besondere Krebsart weiß, habe ich den Tumor besiegt", sagte Michael Douglas dem Moderator Matt Lauer in einem Gespräch, ….. Im August 2010 hatte Douglas, der mit der Schauspielerin Catherine ZetaJones verheiratet ist und zwei Kinder hat, bekanntgegeben, dass man bei ihm Kehlkopfkrebs im fortgeschrittenen Stadium diagnostiziert habe. Er unterzog sich einer Strahlen- und Chemotherapie und nahm fast 15 Kilogramm ab. Noch nicht einmal seine Kinder habe man rausgehalten. Die nahmen dem Schauspieler zufolge regen Anteil an seiner Krebsbehandlung. Manchmal habe er sie mit zur Strahlentherapie genommen. "In diesem Alter war das gut für sie. Sie fanden das cool. Und es hat sie ein bisschen für die Zeit entschädigt, in der ihr Vater immer auf dem Sofa lag und nicht aufstehen konnte." Nachdem klar war, dass der Tumor weg sei, sei die Erleichterung groß gewesen. "Wir haben in den letzten Tagen eine große Party gefeiert." Aus: Spiegel online Patient mit M.Hodgkin, akute Hautreaktion bei Ende der Mantelfeld-RT mit 40Gy Verlauf einer akuten Strahlenreaktion Verlauf von akuten und chronischen Strahlenreaktionen während/nach Strahlentherapie Schweregrad der Strahlenreaktion akute Strahlenreaktion Idealer OPZeitpunkt etwa 6 Wochen nach Ende der Radiotherapie chronische Strahlenreaktion Radiotherapie Dauer ca. 6 Wochen Zeit Nebenwirkungen nach Strahlentherapie (Spätfolgen) Spätfolgen (>90d nach Strahlentherapie), z.B. Haut: Unterhautfibrose, Teleangiektasien HNO-Bereich: Xerostomie, Osteoradionekrose der Mandibula Becken: Darmstenose, radiogene Proktitis, Schrumpfblase Gehirn: Hirnnekrose, HVL-Insuffizienz, Querschnittslähmung Risiko: leichte Formen (Grad 1) rel. häufig (5-20%), schwere Nebenwirkungen (Grad 3-4) sollen je nach Situation 0-1% bis maximal 5-10% betragen Sekundärmalignom-Risiko: Krebsentstehung durch Strahlen(oder Chemo-)therapie: 2-5% nach 20 Jahren Sonderfall: Bestrahlung bei Kindern Wachstumsstörungen (Knochen, Brustdrüse) Sekundärmalignomrisiko besonders hoch, deshalb strenge Indikationsstellung Chronische Strahlenfolge an der Haut nach Röntgentherapie in Siebtechnik Strahlenspätfolge: Hautreaktion Grad 1, Teleangiektasien submammär nach Brust-RT Spätfolgen nach perkutaner Strahlentherapie im Halsbereich im frühen Kindesalter: verkürzter Hals, Atrophie der Muskulatur, Fibrose, Teleangiektasien. Patient klinisch beschwerdefrei Spätfolgen nach perkutaner Strahlentherapie (craniospinale Bestrahlung) wegen Medulloblastom: der 1 Jahr ältere Bruder wurde 6 Jahre zuvor bestrahlt und ist jetzt kleiner als sein jüngerer Bruder; Folge von Hormondefizit (Hypophysenbestrahlung) und vermindertem Wachstum speziell der Wirbelsäule. Außerdem verminderter Haarwuchs nach Schädelbestrahlung. Patient geheilt und klinisch beschwerdefrei. Heilung dieser Erkrankung ist ohne Strahlentherapie praktisch nie möglich. Patientin mit RT wegen Mamma-Ca, massive akute Hautreaktion bei 50Gy, V.a. genetisch bedingte Überempfindlichkeit (z.B. NijmegenBreakage-Syndrom), genetische Testung von der Patientin abgelehnt 65-jähriger Radiologe (Aufnahme 1986): chronische Strahlenschäden an der Hand, die jahrelang bei Röntgenuntersuchungen im Strahlenfeld war. 2.Finger wurde vor 5 Jahren wegen Synovialsarkom (radiogener Tumor) amputiert. Sonderfall von Strahlenspätfolgen: Malignominduktion Beispiel: Lungenkrebs nach Brustbestrahlung mit Bestrahlung: 2,5% ohne Bestrahlung: 1% (Deutsch et al., Cancer 2003) Daten der US-amerikanischen Studiengruppe NSABP. Patientinnen wurden nach Operation wegen Brustkrebs bestrahlt oder nicht. Nach 25 Jahren betrug die Rate von Lungenkrebs bei dann noch lebenden Patientinnen etwa 1% ohne Bestrahlung und 2,5% nach Bestrahlung. Das Risiko für Lungenkrebs wurde also durch die Bestrahlung (und die damit verbundene Strahlenbelastung der Lunge) mehr als verdoppelt, war aber absolut gering (ca. 1,0 bis 1,5%) Strahlenchirurgie Begriffsdefinitionen Radiochirurgie (Strahlenchirurgie) Präzisionsbestrahlung von kleinen Tumoren bis etwa 3cm Größe Früher vor allem Hirntumoren, zunehmend auch andere Tumoren, vor allem Lebertumoren und Lungentumoren und Metastasen Besonders aufwändige Technik mit hoher Präzision Einmalige Bestrahlung mit ca. 25Gy (sehr hohe Erfolgsquote) Steiler Abfall der Strahlendosis in der Umgebung, daher kaum Nebenwirkungen Die Entwicklung der Radiochirurgie ca. 1985: der schwedische Neurochirurg Lars Leksell führt Strahlentherapie als Ersatz für Operation bei unzugänglichen Hirntumoren ein. Sein dafür entwickeltes Kobaltgerät nennt er Gamma-Knife. ca. 1990: stereotaktische Strahlenchirurgie am Linearbeschleuniger am DKFZ (Kimmig), Mini-Multi-Leaf-Kollimator von Brainlab, ab 1993 kommerziell verfügbar. • • ca. 1998: Cyberknife, Roboter für Strahlenchirurgie ca. 2005: bildgeführte Strahlentherapie am Linac Lars Leksell (1907-1986) Radiochirurgie: Bildfusion (CT – MR) und Zielvolumendefinition Strahlenchirurgie bei singulärer Hirnmetastase Zeit 1.Tag 2.Tag ca. 8.00h ca. 15.00h Maßnahme Dauer Beratung, Untersuchung, Aufklärung ca. 1h MRT ca. 1h Ankunft (nüchtern), Maske Planungs-CT mit KM 45min 30min Berechnung, Programmierung des Geräts, QA („Quality assurance“) ca. 3 Stunden Bestrahlung Abschlussgespräch, Entlassung ca. 45min ca. 20 min Hochpräzisionsbestrahlung („Strahlenchirurgie“) ist besser als OP bei Hirnmetastasen OP RS Rezidive an behandelter Stelle treten nach Strahlenchirurgie (RS) nur halb so oft auf wie nach OP EORTC 22952-Studie, Kocher et al., J Clin Oncol 2011 Fraktionierungs-Regime extrem hohe biologische Wirkung einer Einzeitbestrahlung /=3Gy /=2Gy 1x 25Gy 140Gy 168Gy 3x 10Gy 78Gy 90Gy 5x 2x5Gy 80Gy 87Gy 37x 2Gy 74Gy 74Gy mit ExacTracPositionierungssystem Hochpräzisionsbestrahlung (500 T€, 3 Systeme in Norddeutschland, eines an der Uni Lübeck) • InfrarotPositionierungs-system an der Decke plus • stereotaktische Röntgen-röhren am Boden erlaubt Kontrolle der Position und Bewegung des Patienten vor und während der Bestrahlung Radiochirurgie bei atembeweglichen Tumoren: Technische Möglichkeiten • Bestrahlung in Atemstillstand (Narkose mit Jet-Ventilation, ab ca. 2000) • Bestrahlung des gesamten von der Atemexkursion betroffenen Volumens (4D-CT) • Gating: Bestrahlung nur in einer bestimmten Atemphase (Gerät wird durch Atemzyklus des Patienten an- und abgeschaltet) • Tracking: aktive Nachführung des Strahls (aktuell am CyberKnife) CyberKnife (Linearbeschleuniger am Roboterarm Roboter von KuKa aus Augsburg, Linac aus USA,, Software für Tracking von Prof. Achim Schweikard, Institut für Robotik, Uni Lübeck) Partikeltherapie Strahlentherapie mit Protonen und Kohlenstoffionen Physikalische (und mögliche biologische) Vorteile von Protonen/Ionen Depth of tumor • • • • • • geringe Eintrittsdosis hohe Dosis erst in definierter Eindringtiefe (sog. „Bragg-Peak“) dahinter steiler Dosisabfall dadurch sehr präzise Dosisverteilungen möglich geringste Umgebungsbelastung im Verhältnis zu konventionellen Bestrahlungstechniken mit Photonen bei schweren Ionen (z.B. Kohlenstoff)-Ionen höhere Effektivität wegen hohem RBE im Bereich des Bragg-Peaks; dadurch Behandlung von relativ strahlenunempfindlichen Tumoren möglich Fig. 1 adjuvante RT beim Rektum-Ca: Vorteile von PT vs. 3DCRT/IMRT Dynamische IMRT Wolff et al., Radiother Oncol 2012 Senkung des Risikos für Sekundärmalignome: es kommt auf die Integraldosis an! Photonen Protonen M.Herbst, RPTC RT-Technik und Risiko für Sekundärmalignome (berechnet) Bei einer normalen Lebenserwartung lag das absolute Risiko bei 55% (Rapid Arc ), 31%(3D CRT) und 4 % (IMPT, Protonentherapie mit Scanning) N.P.Brodin et al. Acta Oncol, 2011 Die schönste Insel Deutschlands: Trave-Insel mit Lübecker Altstadt (UNESCO-Welterbe) Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit Kiel, die einzige Uniklinik am Meer