Das Leben zu Beginn des 11

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Unterm Sternenmantel
Heinrichsgarten und Grüner Lehrpfad
in Speikern
1000 Jahre Bistum Bamberg
1
Vom Amt für Landwirtschaft und Forsten wird jährlich ein
Grüner Pfad angelegt.
Er vermittelt für Ausflügler, Spaziergänger, Schulklassen, Radfahrer oder wer
auch immer den Pfad entlang geht, ein Bild über unsere Land- und
Forstwirtschaft und gibt dem Betrachter auf verschiedenen Schautafeln
vielfältige Informationen.
Anlässlich
der
1000-Jahrfeier
des
Bistums Bamberg wird der Grüne Pfad im
Jahr 2007 in Speikern eingerichtet. Er
führt neben vielen Besonderheiten an dem
vom Dekanat Neunkirchen gestalteten
Heinrichsgarten vorbei. Dieser stellt eines
der „Highlights“ des 3 km langen
Rundwanderweges dar.
Im
Heinrichsgarten
sind
Kräuter-,
Gemüse- und Kulturpflanzen zu sehen wie sie zur Zeit der Bistumsgründung
Bamberg, um ca. 1007 n. Chr., kultiviert wurden.
Er vermittelt einen anschaulichen Eindruck über die Nutzpflanzen dieser
Epoche, die in unserer Zeit zum Teil kaum noch bekannt sind.
Der Grüne Pfad beginnt am Parkplatz des „Archäologischen Wanderweges“ an
der Straße von Speikern nach Kersbach und führt auf einem
ca. 3 Kilometer langen Rundweg durch das Schallerholz an
den
Hügelgräbern
und
den
landwirtschaftlichen
Schaukulturen vorbei, bis zum Heinrichsgarten mit vielen
alten sehenswerten Kräutern und Gewürzen.
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Liebe Besucherinnen, lieber Besucher!
Wenn wir von einem Garten reden, dann verbinden sich damit
unterschiedliche Vorstellungen wie z. B. Nutzgarten, Blumengarten, Park,
Gärtlein, Obstbaumgarten usw.
Im Rahmen des Bistumsjubiläums der Erzdiözese Bamberg entstand die
Idee, einen Garten anzulegen, der den Pflanzen gewidmet ist, die schon zur
Zeit des Hl. Kaisers Heinrich vor 1000 Jahren angepflanzt wurden. Was
war das damals für eine Zeit?
In den künstlerischen Darstellungen wird der Garten bis auf die
Unkenntlichkeit reduziert und mit der Idee vom Paradiesgarten verbunden.
Im schroffen Gegensatz dazu stand die für heutige Verhältnisse
bescheidene Ernährungslage der damaligen Bevölkerung. Die Besiedelung
nahm zu, denn aufgrund erheblicher Rodungen wurde Ackerland
gewonnen. Der Beetpflug, bestehend aus Rad- und Streichbrett, löste den
Hakenpflug ab, die 3-Felderwirtschaft wurde eingeführt und im
Wesentlichen wurden hochhalmige Getreidesorten, wie Roggen, Gerste,
Hafer und Dinkel mit der Sichel kurz unterhalb der Ähren geerntet.
Die Hauptnahrung bestand aus einem Getreidebrei, der mit Wasser oder
Milch angerührt wurde. Salz, Gemüse und Obst verfeinerten das Gericht.
Linsen, Erbsen, Bohnen, Fenchel, Mangold, Sellerie, Gurken und
verschiedene Rüben- und Kohlarten ergänzten den Speisezettel. Gewürze,
wie wir sie heute gebrauchen, und die Pflanzen aus der „Neuen Welt“, wie
z. B. Kartoffeln und Tomaten gab es damals noch nicht, ebenso wenig wie
Herbizide, Fungizide und genveränderte Pflanzen.
Der Gang durch den Heinrichsgarten erinnert uns nicht nur an eine
vergangene Zeit, sondern er mahnt uns auch zu einem sorgsamen und
achtungsvollen Umgang mit der Schöpfung.
Dekan Wolfgang Angerer
3
Das Leben zu Beginn des 11. Jahrhunderts!
Zu Beginn des 11. Jh. lebten 80 Prozent der
Bevölkerung als Landwirte in Gehöften.
Neben einen großen, nicht unterkellerten,
Haupthaus, das als Wohn- (Stall) haus und
Arbeitsgebäude diente, gab es Speicher und
als Werk- oder Vorratsräume genutzte
Grubenhäuser. In der Regel waren die
Häuser aus Holz, im Inneren war
Lehmboden, die Fenster ohne Glas und als Koch- und Wärmequelle
diente eine ebenerdige, offene Feuererstelle in der Mitte des Hauses.
Als Möbel dienten Schemel und Hocker und schlichte Regale und
Truhen als Vorratsmöbel. Tische und Betten gab es nur in den
Häusern der adeligen Führungsschicht (zur damaligen Zeit lebten
auch Adelige noch in derartigen Gehöften) und Klöstern.
Jedes Gehöft hatte eine eigene Wasserversorgung in Form eines Brunnens
oder Wasserlaufs. An die Gebäude Schloss sich der Hausgarten an, in dem
Gemüse und Kräuter sowie Obst und Nussbäume kultiviert wurden. Das
ganze Gehöft, einschließlich des Gartens war mit einem Zaun oder einer
Hecke umschlossen. In Dreifelderwirtschaft (Wintergetreide, Sommergetreide, Brache zur Viehweide) wurden Emmer, Einkorn, Hirse, Roggen,
Hafer, Dinkel und Gerste angebaut.
Die medizinische Versorgung zur damaligen Zeit, wurde zum größten Teil
von den Klöstern abgedeckt. Die Mönche und Nonnen waren Arzt und
Apotheker zugleich und erfüllten als Bewahrer des heilkundigen Wissens
der Antike eine wichtige Funktion. Die Rohstoffe zur Herstellung ihrer
Arzneimittel wuchsen in den Klostergärten. Aber auch in der Bevölkerung
gab es Kräuterkundige, die zur damaligen Zeit noch nicht als Hexen/r
verfolgt wurden.
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Kaiser Heinrich II. schenkte 1007 seinem neuen Bistum Bamberg das
„Lorscher Arzneibuch“. Es entstand gegen Ende des 8. Jahrhunderts und ist
das älteste medizinische Buch Deutschlands. Es deckt das gesamte
medizinische und pharmazeutische Wissen seiner Zeit ab.
Das von Bischof Richbodo verfasste „Lorscher Arzneibuch“ trat der
damaligen medizinfeindlichen Haltung entgegen, dass Krankheit, Schmerz
und Leid als Teil der göttlichen Schöpfung, also von Gott gegeben zu sehen
sei.
Im „Heinrichsgarten unterm Sternenhimmel“ in Speikern (Gemeinde
Neunkirchen am Sand) haben wir einen kleinen Teil der zur damaligen Zeit
bereits bekannten Heilkräuter angepflanzt. Mit kleinen Schautafeln wird
jede Pflanze kurz beschrieben. Es ist ein Versuch, den Pflanzen, die wir
teilweise sogar als Unkraut beschimpfen, wieder etwas Achtung als
Heilkraut zu schenken. Im Anschluss dieses Gartens befinden sich
Schauflächen mit verschiedenen Gemüse- und alten Getreidesorten, von
denen sich die damalige Bevölkerung hauptsächlich ernährte.
Bei der Erkundung in eine Welt der Heilkräuter und Speisen vor 1000
Jahren wünsche ich Ihnen viel Spaß!
Noch eine kleine Anmerkung am Ende: Wer noch nie mit
Heilkräutern gearbeitet hat, sollte sich vor Anwendung nochmals
genau über die einzelnen Kräuter und deren Handhabung erkundigen,
da die hier aufgeführten Pflanzen nur kurz vorgestellt wurden.
Planung des Kräutergartens und Zusammenstellung
Marion Ntagouloudis
Ottensooser Weg 41
91233 Neunkirchen
Tel. 09153-923386
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Alant
Inula helenium
Bereits die alten Griechen und Römer schätzten die
Pflanze als Heil- und Färberpflanze. Der Name
„Inula“ weißt auf den hohen Gehalt des stärke­
ähnlichen Kohlehydrates Insulin hin, was den
Zuckerspiegel im Blut weniger ansteigen lässt. Den
Beiname „helenium“ bekam sie nach einer alten
Sage: Als die schöne Helena aus Troja entführt
wurde, weinte sie bitterlich und überall dort, wo ihre
Tränen den Boden berührten, soll der Alant
gewachsen sein.
Um ca. 1095 n. Chr. gelangte die Pflanze dann auch in unsere Breiten, wo
sie sich schnell in Kloster- und Bauerngärten verbreitete. Heute findet man
den Alant bei uns fast nur noch verwildert auf Feuchtwiesen und feuchten
Wegesrändern.
Wirkung und Anwendung
Antiseptisch, Magen stärkend, schleimlösend,
Die Wurzel als Tee bei Magenproblemen, Husten, Bronchitis und Asthma.
Die Alantwurzel zu Pulver verarbeitet, ist Bestandteil von
Diabetikernahrung.
In manchen Ländern wird Alant industriell zu Bitterlikören, Hustenmittel
und Magentonika verarbeitet.
Vorsicht!: Zu hohe Mengen führen zur Übelkeit!
6
Anis
Pimpinella anisum
Anis war schon vor über 3000 Jahren ein
beliebtes Gewürz und Heilmittel im
Mittelmeerraum. Griechen und Römern
galt es als Magenheilmittel und sie
verwendeten es im Brot. Plinius der
Ältere (ca. 24 n. Chr.) schrieb über den
Anis, dass er nicht nur den Atem
verbessere, sondern dass man nach
dessen Genuss auch jünger aussähe;
außerdem war er der Meinung, dass
Anissamen böse Träume vertreibe.
Benediktinermönche brachten den Anis
im 9. Jahrhundert mit nach Nordeuropa.
Die Hauptanbaugebiete liegen aber auch
heute weiterhin im sonnigen Südeuropa.
Wirkung und Anwendung
Appetitanregend, verdauungsfördernd, krampfstillend, blähungstreibend,
auswurffördernd, harntreibend, milchbildend
Die Samen von Anis kann man in Brot einbacken, daher wird er
mancherorts auch „Backsamen“ genannt. Er würzt Süßspeisen, schmeckt in
Obstsalaten und Weihnachtsgebäck. Suppen, Soßen oder Gemüse verleiht
er eine süßliche Note. Frische Blätter kann man in Salate und Suppen
geben. Schwere Speisen macht er leichter verdaulich. Als Tee wirkt er bei
verschleimten Husten und Verdauungsstörungen, bei stillenden Müttern
fördert er die Milchbildung.
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Baldrian
Valeriana
officinalis
Baldrian wächst in ganz Europa, Klein,
Mittel, Nordasien und Japan. Valeriana hat
seinen Ursprung in dem Wort „valer“ =
gesund bleiben. Im Mittelalter wurde er als
Mittel gegen die Pest und zum Schutz vor
bösen Geister und Hexen eingesetzt. Er
liebt das feuchte Element, Undinen
Wassernixen, Elfen und die Geister des
Mondes sollen in mondhellen Nächten um
ihn tanzen. Daher auch die Namen „Elfenoder Mondkraut“. Weitere Volksnamen
sind Katzenkraut (Katzen sind wie wild auf
frische und getrocknete Pflanzen), Stinkwurz (der Geruch der Wurzel ist
gewöhnungsbedürftig), Tollerjahn Hexenkraut, Mondwurz und wilder
Calmus. Baldrian trägt auch den Namen des Germanischen Lichtgottes
Baldur. Die Germanen sahen im Baldrian die Kräfte Baldurs, Gott des
Lichts. Seine beruhigende Wirkung wurde erst ab dem zwanzigsten
Jahrhundert genutzt.
Wirkung und Anwendung
Baldrianzubereitungen wirken beruhigend und krampflösend, lindern
Schmerz und haben einen psychisch leicht anregender Effekt. Baldrian
vermag innere Unruhe, Angst und Spannungszustände zu beseitigen und
einen Zustand der Ausgeglichenheit hervorzurufen. Baldrian betäubt nicht
und macht nicht süchtig, kann gut auch tagsüber zur Beruhigung
angewandt werden. Als Tee oder Fertigpräparate aus der Apotheke.
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Barbarakraut
Barbarae vulgaris
Das Gewöhnliche Barbarakraut kommt in
Europa natürlich vor. Das Kraut ist nach
der heiligen Barbara, Schutzpatronin der
Bergleute und Steinbrucharbeiter benannt.
Die Handwerker benutzten das Kraut bei
Verletzungen einst wie Pflaster. Die
Blätter wurden bis zum 4. Dezember am
Barbaratag frisch geerntet und dem Salat
beigemischt, sie enthalten sehr viel
Vitamin C.
Wirkung und Anwendung
Appetitanregend, blutreinigend, harntreibend, wundreinigend
Die frischen Blätter fein geschnitten in Salate und das frische Blatt zur
Wundversorgung. Getrocknet verliert das Kraut seinen Wert.
9
Beifuss
Artemisia vulgaris
Sie war die Pflanze der Griechischen Göttin
Artemis, die als Beschützerin bei Geburten
und bei allen Frauenkrankheiten galt. In der
Antike hatte die Pflanze den Beinamen
Parthenis = Jungfrauenkraut. Im alten
Ägypten war sie der Göttin Isis geweiht, die
Römer weihten sie Diana. Beifuss galt in allen
Ländern als großes Frauenheilmittel. Im
Mittelalter wurde sie in einem Kräutergedicht
als „Mutter der Kräuter“ und in einem
angelsächsischen Kräutersegen als das älteste
der Kräuter angerufen. Man nannte sie auch
„Schoßkraut“. Frauen banden es sich während der Geburt um den Bauch,
um diese zu erleichtern.
Noch nicht allzu lange zurück, räucherte man an Maria Himmelfahrt die
Ställe mit Beifuss, um das Vieh vor Krankheiten und bösem Zauber zu
schützen oder hängte einen Beifuss Kranz auf. Wie Mistel und
Johanniskraut, ist auch der Beifuss eine Kraftpflanze, die Schamanen in
allen Kulturen Kraft und Macht verleiht. Selbst die Götter bedienten sich
seiner Kraft, Thor der germanische Donnergott besaß einen Zaubergürtel
„Megingjardr“, mit diesem Gürtel aus Beifuss konnte er seine Kraft
verdoppeln. Ein Beifußsträußchen im Schuh, soll die Füße vor Ermüdung
schützen.
Wirkung und Anwendung
Menstruationsfördernd (daher sollten Schwangere auf ihn verzichten),
entkrampfend, antibakteriell, durchblutungsfördernd Nerven beruhigend.
Als Tee oder als Fußbad bei Unterleibsstörungen, kalten Füßen,
Verkrampfungen, Kopfschmerzen, oder als Schlafkissen: Kleines Kissen
mit getrockneten Beifussblüten und –blättern füllen. Bei Neigung zu
Krämpfen und Einschlafschwierigkeiten, gemischt mit anderen Pflanzen z.
B. wie Lavendel, Thymian, Minze oder Rainfarn ergibt es ein gut duftendes
Kräuterkissen, das auch Ungeziefer und Motten fern hält.
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(Berg-)Bohnenkraut
Satureja montana
Das ursprünglich aus Südeuropa
stammende Winter- oder BergBohnenkraut
brachten
Benediktinermönche
im
9.
Jahrhundert in unsere Breiten. Alte
Namen wie Wurstkraut, Aalkraut
oder Weinkraut zeigen auf, dass
das Kraut schwer verdauliche
Speisen zugesetzt wurden.
Wirkung und Anwendung
Verdauungsfördernd, magenstärkend,
blähungshemmend, entkrampfend, keimtötend
Selten wird das Bohnenkraut heute noch als Tee zu Heilzwecken
eingesetzt, obwohl es durchaus geeignet wäre, als Magenmittel, als
blähungstreibendes Mittel und als Hustenmittel angewandt zu werden.
Selbstverständlich kommen die positiven Eigenschaften auch als Gewürz
zur Geltung.
11
Borretsch
Borago officinalis
Araber brachten den Borretsch nach
Spanien, wo sie ihn als Gemüse- und
Heilpflanze anbauten, von da aus
breitete er sich bis zum 12 Jahrhundert
über ganz Europa aus. In der Antike
wurde er gegen traurige Stimmung
eingesetzt,
daher
auch
der
volkstümliche Name
„Wohlgemutsblume“
Wirkung und Anwendung
Blutreinigend, Harntreibend, lindert Husten und Bronchitis, hilft bei
Rheuma, Herz- und Nierenleiden, wirkt leicht durchblutungsfördernd.
Tee oder Fertigpräparate aus der Apotheke, frische Blätter fein geschnitten
in Salate und Suppen
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Braunwurz
Scrophularia nodosa
Die Pflanze kommt in ganz Nordeuropa
natürlich von. Sie ist keine Augen- und
Nasenweide. Ihre Blätter (wenn man sie
reibt) und Wurzel verströmen einen
unangenehmen Geruch. Der Gattungsname
Scrophularia, abgeleitet vom lat. scrophula
(Halsdrüsengeschwulst), ist ein Hinweis auf
die Verwendung; nodosa (lat.) bedeutet
knotig.
Die
deutsche
Bezeichnung
Braunwurz kennzeichnet die Farbe der
Blüten und des Wurzelstockes. Im Altertum
wird Scrophularia bereits von Dioskurides
erwähnt, und auch die Kräuterbücher des
Mittelalters heben seine Verwendung bei
Geschwüren hervor
Wirkung und Anwendung
Erkrankungen des lymphatischen Systems, der Haut und des Magen-DarmTraktes, wie Schwächezustände, Drüsenverhärtungen,
Enddarmentzündung, Milchschorf.
Heute wird die Pflanze nur noch in der Homöopathie angewandt
.
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Brennessel
Urtica dioica
(= die Große),
Urtica urens
(= die Kleine)
Cäsars Truppen sollen die Brennnessel in
nordische Provinzen eingeführt haben. Wo
immer menschliche Siedlungen waren oder
sind ist die Brennnessel nicht weit. Wir
finden sie besonders an den Stellen, wo wir
unsere Abfälle und Ausscheidungen
hinterlassen,
auf
Schuttlätzen,
Kahlschlägen. Die Brennnessel können mit
einem Zuviel an Harnstoff sehr gut
umgehen.
Noch bis 1918 zahlte die „Berliner Nesselbaugesellschaft“ hohe Prämien
für den Anbau und die Ernte von Brennnessel, denn es ging um die
Versorgung des Heeres mit Unterbekleidung aus Nesselfasern. Seit einigen
Jahren gibt es in Norddeutschland wieder Forschungen und Anbauversuche
mit dem Ziel, einen preisattraktiven, strapazierfähigen (Brenn-) Nesselstoff
zu entwickelt, der den heutigen Erwartungen an Tragekomfort und
Aussehen gerecht werden soll. In der Industrie werden sie bereits bei dem
Ersatz von Glasfasern z. B. bei Formenteile wie Abdeckhauben in
Kofferräumen eingesetzt.
Wirkung und Anwendung
Entwässernd, entzündungshemmend, stoffwechselanregend,
durchblutungsfördernd, blutbildend, entgiftend, harnsäureabführend und
vitalisierend. Das frische Kraut zur Anregung des Körperstoffwechsels bei
Frühjahrskuren und zur Blutreinigung, bei leichten Anämien zur
Blutbildung, bei Erkrankungen der Harnwege. Die Samen bei
Erschöpfungszuständen, bei Stress und nach schwerer Krankheit, besonders
zur Stärkung von älterer Personen.
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Dill
Anethum graveolens
Bereits im antiken Griechenland, bei den
Ägyptern und den Römern wurde Dill als Würzund Heilkraut verwendet. Mönche brachten im
frühen Mittelalter den Dill über die Alpen zu
uns. Bereits 820 n. Chr. war für das Kloster St.
Gallen ein großer Platz für den Dillanbau im
Klostergarten vorgesehen, das geht aus
Aufzeichnungen der Mönche hervor. Interessant
ist, dass Dill als Vitamin-C- und Provitamin-Ahaltige Pflanze in Vorbereitung längerer
Weltraumflüge erfolgreich unter kosmischen
Bedingungen kultiviert wurde.
Wirkung und Anwendung
Verdauungsfördernd, harntreibend, fördert die Milchbildung
Frische oder getrocknete Blätter für Fisch, Gemüsegerichte, Salate, Suppen,
eingelegte Gurken usw.
Dillsamen als Tee bei Verdauungsstörungen und zur Milchbildung bei
stillenden Müttern.
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Eibisch
Althaea officinalis
Die Heimat des Eibisch ist Mittel-, Süd- und
Osteuropa. In Deutschland kommt er allerdings selten - verwildert auf feuchten
Wiesen und im Ufergebüsch auf salzhaltigem
Boden vor. Der Name "althaea" kommt
wahrscheinlich vom griechischen "althaino" "ich heile". Schon Karl der Große (747 -814
n.Chr.) wusste von der Heilwirkung der
Staude und befahl, ihn auf seinen Ländereien
anzubauen. In der Renaissancezeit wurde die
Pflanze als Allheilmittel benutzt. Sie sollte
gegen Husten, Magenbeschwerden, Zahnweh,
Geschlechtskrankheiten und
vieles andere helfen.
Wirkung und Anwendung
Schleimlösend, reizlindernd bei Husten, Heiserkeit, Magen und
Darmbeschwerden, wundheilend.
Durch den hohen Schleimgehalt findet Eibisch bei allen Erkrankungen des
Halses, Rachens und der Atmungsorgane als lösendes und reizmilderndes
Mittel Anwendung und ist daher wirksamer Bestandteil in den meisten
Brust- und Hustentees.
Eibisch hat sich auch bei Magenkatarrh/verdorbenem Magen als Tee
bewährt. Äußerlich kann ein Brei aus Eibischblättern die Wundheilung
fördern. Als Gurgellösung (Eibischtee) beruhigt er Mund-, Rachen- und
Zahnfleischentzündungen.
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Engelwurz
Angelica
archangelica
Der Name „Angelica archangelica“
heißt
„die
erzengelartige
Engelhafte“, dies hat seinen
Ursprung in einer alten Erzählung,
in der der Erzengel Michael einem
Einsiedler auf die heilkräftige
Wirkung der Pflanze aufmerksam
machte. Früher wurde die Pflanze
auch zum Schutz und zur Heilung
bei Pest eingesetzt. Gesammelt
wird die Wurzel.
Wirkung und Anwendung
Magen beruhigend, Verdauung fördernd, blähungstreibend,
besitzt darmdesinfizierende Eigenschaften
Als Tee, Tinktur und Salbe aus der Wurzel oder Fertigpräparate aus der
Apotheke bei Magen- und Darmproblemen.
Vorsicht!: Engelwurz in der Schwangerschaft kann Fehlgeburten auslösen.
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Fenchel
Foeniculum vulgare
Die Wildform ist vom Mittelmeerraum
beheimatet und dient seit jeher als
Gewürz- und Heilpflanze.
Benediktinermönche haben bereits im 9.
Jahrhundert den Fenchel über die Alpen zu
uns gebracht und kultiviert. Aus ihr haben
sich der Gewürzfenchel und der
Knollenfenchel entwickelt.
Wirkung und Anwendung
Entkrampfend, Appetit anregend, verdauungsfördernd,
blähungstreibend, auswurffördernd, harntreibend,
fördert die Milchbildung stillender Mütter
Fenchelsamen und Blätter können würzigen
Fischgerichten, Salaten und Soßen beigegeben werden,
der Tee hilft bei Blähungen,
krampfartigen und verschleimten Husten
und es gibt Fertigpräparate aus der Apotheke.
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Frauenmantel
Alchemilla Vulgaris
Der Frauenmantel war schon im Mittelalter
ein begehrtes Heilmittel. Der morgendliche
„Tautropfen“ des Frauenmantels wurde von
den Alchemisten zur Herstellung des Steins
der Weisen benötigt, daher stammt auch der
Name „Alchemilla“. Es sind aber keine
gewöhnlichen Tautropfen in der Blattmitte,
die wie Diamanten schimmern, sondern reiner
Pflanzensaft, den „Alchemilla“ aus den
Spitzen ihrer Blattzähnchen ausscheidet.
Wasser welches der Frauenmantel aus der
Erde aufsaugt, durch sein Pflanzengewebe
filtriert
und
des
Morgens
als
„Guttationstropfen“ (Guttation = Ausscheidung) wieder ausschwitzt. Für
die alten Alchemisten war er ein besonderes Geheimnis der Natur. Kein
Wunder, dass dieses Wasser magisch sein soll.
Wirkung und Anwendung
Entzündungshemmend, schmerzlindernd, zusammenziehend
Als Tee bei Frauenbeschwerden wie z. B. Menstruationsbeschwerden und
Wechseljahrsbeschwerden. Der Tee hat sich auch sechs Wochen vor bis
vier Wochen nach der Geburt zur Kräftigung der Gebärmutter, Stärkung
der weiblichen Beckenorgane und zur Kapillarabdichtung, sowie zur
schnellen Wundheilung der Geburtswege nach der Geburt bewährt, er
fördert die Milchbildung und hilft als Breikompresse bei
Brustentzündungen.
Man kann aber auch Fertigpräparate aus der Apotheke kaufen.
Kosmetiktipp: Die Wassertropfen früh morgens gesammelt, straffen kleine
Fältchen unter den Augen und frisch zerstampftes Kraut auf die Brust und
aufgebracht, strafft das Gewebe.
19
Goldrute
Solidago virgaurea
Die gewöhnliche Goldrute gehört zu unseren
heimischen Wildpflanzen und kommt gerne
an Wasserläufen, Weg- und Straßenrändern
vor. Seit Jahrhunderten wird das „Heidnische
Wundkraut“ bei schlecht heilenden Wunden
und bei Nierenleiden verwendet. Früher
diente sie auch zum Färben von Textilien.
Zwei weitere Solitago-sorten breiten sich
zurzeit in großer Anzahl bei uns aus, die
Kanadische Goldrute und die Riesengoldrute.
Sie haben eine ähnliche Wirkungsweise bei
Nierenleiden, allerdings besitzen sie keine
antibakterielle und entzündungshemmende
Wirkung.
Wirkung und Anwendung
Ausschwemmend, entzündungshemmend, krampflösend,
schmerzlindernd, antibakteriell, Nierenstein treibend,
Innerlich als Tee oder Fertigpräparate aus der Apotheke
als harntreibendes Mittel bei Nierensteinen,
Blasen- und Nierenentzündung und Harnverhalten.
Äußerlich als Kompresse oder Umschlag
bei schlechtheilenden Wunden
oder als Gurgellösung bei Halsschmerzen.
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Gundermann
Glecoma hederacea
Der Gundermann ist eine bei uns heimische
Wildpflanze. Im Mittelalter galt sie als
magische Schutzpflanze. Ein Kranz aus
Gundermann in der Walpurgisnacht
gebunden machte einen hellsichtig und
man konnte damit sogar die Hexen
erkennen. Der Gundermann wurde auch zu
antidämonischen Ritualen benutzt. Ein
Gundermann
der
während
eines
Segenspruches gepflückt wurde, konnte vor
Bösem schützen und Krankheiten heilen.
Weihwasser mit Gundermann half immer,
die Kühe gaben mehr Milch, die Kinder
gediehen gut, das Haus war beschützt
und die Ernt gesichert.
Wirkung und Anwendung
Entzündungshemmend, schmerzlindernd, zusammenziehend,
schleimlösend, wundheilend, anregend auf Blase und Nieren und anregende
und regulierende Wirkung auf den Stoffwechsel, Kräftigungsmittel.
Als Frischpresssaft oder als Beigabe der frischen oder getrockneten Blätter
in Salaten und Suppen. Äußerlich kann man die frischen Blätter bei
schlecht heilenden und eiternden Wunden oder als Vollbad zur Kräftigung
für Gelenke und Muskeln.
Traditionell: Früher als wilde Petersilie in vielen Essen und in der
Gründonnerstagssuppe
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Hagebutte
Fructus Cynobati
Die Hagebutte, auch Wildrose oder
Heckenrose genannt, wächst in
Europa und Asien wild in Hecken,
Gebüschen und Böschungen. Der
Name Hagebutte weist auf das
Vorkommen der Pflanze (Rosa
canina) an Hecken (altdeutsch und
schweizerdeutsch „Hag“) hin.
Ihr Vitamin C Gehalt ist frisch 20 x
höher als bei der Zitrone, pro 100 g
getrockneter Droge 0,5 – 1,7 g
Vitamin C, im Vergleich: in der
Apotheke erhältliche Vitamin C Brausetabletten enthalten 0,05 bis 0,2 g je
Tablette  Tagesbedarf eines Menschen ca. 1 mg/kg (bei Krankheit
erhöht)
Wirkung und Anwendung
In erster Linie Vitamin C Spender und dadurch Zellstoffwechsel fördernd,
eine antivirale Wirkung des von den Zellen gebildeten Schutzstoffes
Interferon wird dadurch gefördert.
Als Tee aus den Früchten
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Holunderblüten
Sambucus nigra L.
Holunder ist in ganz Europa beheimatet und
wurde schon früh als Heilkraut erkannt. Ein alter
Bauernspruch sagt, vor dem Holunder solle man
den Hut ziehen. Dieser Ausspruch gründet auf
lange und gute Erfahrung mit diesem Strauch,
der seit jeher an den Wohnstätten der Menschen
anzutreffen war. Der Baum war eine Art
Hausapotheke und lieferte mit seinen Blüten und
Früchten hervorragende Arznei. Früher wurden
auch Blätter und Rinde arzneilich angewandt,
dies wird heute aber wegen der giftig wirkenden
Inhaltstoffe (Sambunigrin) nicht mehr getan.
Früher wurden auch Wolle, Stoffe und sogar
Haare damit gefärbt.
Wirkung und Anwendung
Schweiß treibend, verbessert die Bronchialsekretion,
schwach Harntreibend, Abwehr aufbauend.
Blüten und Beerensaft als schweißtreibendes Mittel, Tee bei
Erkältungskrankheiten und Fieber
äußerlich: Kräuterkissen, Vollbad
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Hopfen
Humulus lupulus
Als Wildpflanze wächst er bevorzugt an
stickstoffreichen Standorten mit ausreichend
Feuchtigkeit. Man findet ihn vor allem an
Waldrändern, Lichtungen und Gebüschen.
Hopfen ist zweihäusig, das heißt, es gibt
unterschiedliche weibliche und männliche
Pflanzen. Zum Bierbrauen und als Heilpflanze
werden nur die unbefruchteten Ähren, auch
Dolden oder Zapfen genannt, der weiblichen
Pflanzen verwendet. Die Pflanzen können bis zu
50 Jahre werden.
Hopfen wurde bereits im Mittelalter bei Verstopfung, Harnverhalten und
Ausbleiben der Menstruation verwendet. In Form von Salben und Bädern
wurde er bei Geschwüren und Flechten und anderen Hautleiden sehr
geschätzt. Hopfen gehört zu jenen Drogen, die in großen Mengen angebaut
wurden und werden. Der Weltverbrauch liegt bei ca. 50.00 t pro Jahr.
Hauptverwendungszweck ist die Bierbrauerei.
Wirkung und Anwendung
Beruhigend, schlaffördernd, entkrampfend, antidepressiv, appetitanregend
harntreibend, östrogene Wirkung, deshalb im Klimakterium beruhigend
Der Tee hilft beim Einschlafen, körperlicher Unruhe, nervösen Magen,
Harnverhalten, Unruhe und Erregungszustände im Klimakterium. Die
Hopfendolden kann man auch mit Lavendel und anderen beruhigenden
Pflanzen in ein Duftkissen geben.
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Huflattich
Tussilago farfara
Der Huflattich ist eine bei uns heimische
Wild- und Heilpflanze. Sein lateinischer
Name rühmt seine spezifischen Heilkräfte,
„tussis“ = Husten und „agre“ = vertreiben,
also der „Hustenvertreiber“. „Filius ante
patrem“ so nannte man im Mittelalter den
Huflattich, „Sohn der vor dem Vater
kommt“ und meinte damit die besondere
Eigenart des Huflattichs, zu blühen, lange
bevor die Blätter nachkommen. Im
Mittelalter rauchte man den Huflattich
gegen Husten und Schweratmigkeit.
Wirkung und Anwendung
Reiz mildernd auf Bronchialwege, Magen und Darm;
schleimverflüssigend, entzündungshemmend,
auswurffördernd, entkeimend.
Als Tee oder Fertigpräparate aus der Apotheke
bei Reizhusten, Heiserkeit und Lungenleiden,
bei Entzündungen der Mund- und Rachenschleimhaut
und bei Magen- und Darmreizungen.
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Johanniskraut
Hypericum perforatum
Das Johanniskraut kommt von Europa bis nach
Nordafrika und Westasien natürlich vor.
Johanniskraut wurde schon immer als
magisches Heilkraut von Menschen verehrt.
Hypericum perforatum unterscheidet sich von
anderen Johanniskrautarten durch seinen
zweikantigen Stängel und den Öldrüsen der
Blüten und Blätter, die wie durchstochen
wirken. Eine alte Geschichte erzählt, dass der
Teufel sehr wütend auf Gott war, als er den
Menschen das heilende Kraut schenkte, und er
versuchte es mit spitzen Nadeln zu zerstören.
Dies kräftigte das Kraut jedoch nur und es
entwickelte an den Einstichstellen heilende
Ölzellen. Johanniskraut ist eine Sonnenpflanze und wurde seit jeher zum
Schutz vor Krankheiten und bösen Geistern verwendet. Am Johannistag
mittags geerntet soll es die meiste Kraft enthalten.
Wirkung und Anwendung
Das Kraut wirkt Stimmung aufhellend, das Öl antibakteriell, antiviral,
zusammenziehend, entzündungshemmend, wundheilend, schmerzlindernd
Als Tee bei (Winter-) Depressionen, Angstzuständen, Erschöpfung,
Wechseljahrsbeschwerden, Schlafstörungen, Migräne und Wetterfühligkeit.
Als Öl bei Schnitt- und Schürfwunden, Prellungen, Verstauchungen,
Verrenkungen, Verbrennungen, Sonnenbrand, Nervenschmerzen,
Gürtelrose, Rheumatischen Beschwerden, zur Vorbeugung und Therapie
bei Wundliegen, bei alten Narben und Amputationsbeschwerden und gut
geeignet als Pflegemittel bei spröder und trockener Haut.
Vorsicht: Johanniskrautanwendungen können bei zuviel Sonne
Hautirritationen auslösen.
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Echte Kamille
Matricaria chamomilla
Ursprünglich stammt die echte Kamille
aus dem Südosten Europas und
Nordasiens, wurde aber schon vor dem
Mittelalter in ganz Europa verbreitet.
Im Mittelalter wurde sie hauptsächlich
bei Frauenleiden eingesetzt, daher
stammt auch der volkstümliche Name
„Mutterkraut“, ebenso wie ihr lat.
Name „Matricaria“ (Matre = Mutter).
Im Mittelalter hielten Abergläubische
Menschen die Kamille für ein
Zauberkraut: Wenn sich ein in einem
Zimmer aufgehängtes Kamillenbündel
beim Eintreten einer Frau bewegt, so
war sie als Hexe enttarnt.
Wirkung und Anwendung:
Entzündungshemmend, krampflösend, entblähend, Magen beruhigend,
wundheilend, leicht antibiotisch, mild schmerzlindernd
Innerlich anzuwenden als Tee und äußerlich als Gurgellösung, zur
Inhalation, für Umschläge und Sitzbäder.
27
Knoblauch
Allium sativum
Knoblauch
stammt
ursprünglich
aus
Zentralasien, wurde aber schon vor
Jahrtausenden in die gesamte Welt verbreitet.
Die ägyptischen Pyramidenarbeiter wurden
mit regelmäßigen hohen Knoblauchgaben
gesund und bei Kräften gehalten. Sie hatten
damals schon Kenntnis über dessen Bakterien
hemmende Wirkung und konnten ihn so als
Vorbeugemittel gegen Infektionen einsetzen,
die bei großen Menschenansammlungen, wie
dem Bau der Pyramiden häufig auftraten. Er
gehört mit zu den ältesten Heil- und
Gewürzpflanzen.
Wirkung und Anwendung
Antibakteriell, antibiotisch, Appetit und Verdauung fördernd,
Blutdrucksenkend, allgemein stärkend und er soll den Alterungsprozess
verzögern
Die frische Knoblauchzwiebel in Salaten, Soßen und Suppen usw. oder
Fertigpräparate aus der Apotheke.
28
Kümmel
Carum Carvi
Kümmel ist in Europa heimisch und vom
Mittelmeerraum bis nach Mittelasien
verbreitet. Bevorzugt mag er feuchte
Wiesen. Im Mittelalter trug man die
Samen in einem Säckchen um den Hals,
dies sollte vor bösen Geistern und
Krankheit schützen.
Wirkung und Anwendung
Krampflösend, Verdauungsfördernd, Blähungstreibend, leicht
antibakteriell, Appetitanregend
Schwer verdauliche Speisen, wie Kohl oder fetter Braten
werden durch die Beigabe von Kümmelsamen verträglicher.
Bei stillenden Müttern wirkt der Tee Milch bildend.
Äußerlich kann ein mit Olivenöl gemischtes Kümmelöl
als Einreibemittel bei Erkrankungen der Atmungsorgane,
bei Rheuma und bei Blähungen angewandt werden.
29
Königskerze
Verbascum
thapsiforme
Die bei uns heimische Wild- und Heilpflanze ist
mit ihrer Größe von bis zu 2 m eine wahrhaft
königliche Erscheinung. Der griechische Arzt
Dioskurides benutzte die Wurzeln und Blätter zur
Behandlung von Durchfällen, Augenleiden und
Wunden. Aristoteles nahm die Samen zum
Fischfang, er nutzte die auf Fische lähmende
Wirkung der Saponine (Inhaltstoffe des Samens).
Hildegard von Bingen riet den Tee bei
Schwermüdigkeit, da die Königskerze zu den
Sonnenpflanzen gehört und diese Licht in die
Seele bringe. In Milch gekocht soll sie bei Erkrankungen der Lunge von
ähnlichem Nutzen wie der Lebertran sein. Im Mittelalter tauchte man die
Fruchtstände in Pech und Harz und verwendete sie als Fackeln – z. B. in
Königshäusern.
Wirkung und Anwendung
Reiz lindernd, Auswurf fördernd, wundheilend
Innerlich als Tee oder Fertigpräparate aus der Apotheke bei Husten,
Bronchitis, Lungenleiden und starker Verschleimung
Äußerlich als Bäder, Umschläge, Wickel bei schlecht heilenden Wunden.
30
Koriander
Coriandrum sativum
Koriander ist mit eines der ältesten
bekannten Gewürze. Ursprünglich war er
im östlichen Mittelmeergebiet beheimatet,
verbreitete sich aber im Mittelalter schnell
bis nach Mitteleuropa. Er wurde Im Grab
des Tutenchamon (1323 v. Chr.) gefunden
und auch in Sanskritschriften und in der
Bibel (Altes Testament) erwähnt. Im
Kochbuch des Römers Apicius (1. Jhdt. n.
Chr.) gibt es 70 Rezepte, bei denen
Koriander
verwendet
wurde.
Im
Mittelalter wurde er gegen Flöhe und
Läuse eingesetzt, daher auch sein Name
„Wanzenkraut“. Die Spanier brachten ihn
nach Lateinamerika, wo es fester
Bestandteil der Küche wurde. Heute gibt
es ihn weltweit, besonders aber in Mittel- und Südamerika, Südostasien
(häufig in Thailand und Vietnam), China, Nordafrika.
Wirkung und Anwendung
Verdauungsfördernd, blähungshemmend, krampflösend,
entzündungshemmend.
Tee: 1 TL zerstoßenen Samen in einer Tasse kochendem Wasser 10
Minuten ziehen lassen; hilft bei der Verdauung.
Frische Blätter können gut in Suppen und Salaten verarbeitet werden
Achtung: in großen Mengen frische Blätter genossen führt zu
alkoholähnlichen Folgen, nämlich Euphorie, die von Depressionen gefolgt
31
Lavendel
Lavandula angustifolia
Lavendel
ist
ursprünglich
in
den
Mittelmeerländern Zuhause und kam erst
Anfang des Mittelalters mit Mönchen über die
Alpen zu uns. Im 16 Jahrhundert schrieb der
Wissenschaftler und Arzt Rembert Dodoen
„Es stärkt dies schön gut und lebendig
riechende Kraut die Sinne, den Verstand und
das Gedächtnis. Lavandula kommt von lavere
= baden waschen, die Römer gaben gerne
Lavendelblüten in ihre Bäder. Im Mittelalter
streute
man
in
der
Erkältungszeit
Lavendelblüten auf den Boden um die
Ansteckungen zu vermindern. Was man
früher noch nicht wusste, Lavendelöl
eliminiert ca. 70 % der pathogenen Keime in der Luft.
Wirkung und Anwendung
Beruhigend, gallefördernd, blähungshemmend, keimhemmend,
mild durchblutungsfördernd, kühlend bei Verbrennungen.
Bei Erkältung kann man das ätherische Öl in der Duftlampe ins
Krankenzimmer stellen, das Öl hält auch Insekten ab.
Unruhigen Säuglingen kann man Lavendelsträußchen übers Bett hängen
oder vor dem Schlafen ein Lavendelbad machen.
Ein Lavendelkissen fördert ebenfalls das einschlafen
und hält Motten fern.
Lavendelöl mit einem guten pflanzlichem Öl verdünnt
zum Einreiben bei Schmerzen und Verbrennungen
oder das Kraut als Gallen- oder Beruhigungstee.
Den höchsten Wirkungsgrad entfaltet die Pflanze,
wenn die Blüten sich gerade öffnen.
32
Liebstöckel
Levisticum officinale
Ursprünglich
kommt
der
Liebstöckel aus Persien. Mönche
haben ihn um ca. 1000 n. Chr. nach
Nordeuropa eingeführt und er ist
seit dem in ganz Europa
verbreitet. Früher wurde die
Pflanze
auch
„Badpflanze“
genannt, da Bäder in Liebstöckel
Hautkrankheiten vorbeugen und
heilen sollen. Im Mittelalter
glaubten Jungfrauen, dass die
getrocknete Wurzel als Amulett
getragen den Liebsten zu ihnen
führen werde. Den Namen
„Maggikraut“ erhielt er wegen
seines ähnlichen Geschmacks
wie die Würzsoße von „Maggi“.
Wirkung und Anwendung
Harntreibend, verdauungsfördernd, blähungstreibend, unterdrückt
Sodbrennen, stärkt die Abwehr, lindert Erkrankungen der Atemwege.
Als Tee oder das frisches Kraut in Suppen, Salaten,
Gemüse- und Fleischgerichten,
als Liebstöckelbad beruhigt Entzündungen der Haut.
Tipp: Fußbäder in Liebstöckeltee sollen gegen Schweißfüße wirken.
33
Löwenzahn
Taraxacum
officinalis
Löwenzahn
ist
eine
heimische
Wildpflanze und ist auf der ganzen
Nordhalbkugel verbreitet. Ihre Vorzüge
waren schon im antiken Griechenland
bekannt und im Mittelalter erlebte sie
bei uns eine Hochzeit. Die harntreibende
Wirkung bescherte der Pflanze Namen
wie Bettseicher, Pissblume, Brunssonne.
Wirkung und Anwendung
Verdauungsfördernd, appetitanregend, gallesekretionsfördernd,
stoffwechselanregend, harntreibend, leicht abführend.
Als Tee oder Frischpflanzenpresssaft bei Störungen des Gallenflusses,
Appetitlosigkeit, Verdauungsbeschwerden, zur unterstützenden Therapie
bei rheumatischen Beschwerden und als wassertreibendes, leicht
abführendes Mittel.
Die frischen, jungen Blätter kann man roh als Salatbeigabe oder als
Gemüse dünsten. Die Wurzeln stellen aufgrund des hohen Insulingehaltes
ein hervorragendes Diabetikergemüse dar.
Im Frühjahr hilft sie uns dank ihrer blutreinigenden Eigenschaften die
Frühjahrsmüdigkeit zu überwinden.
34
Marienkraut
Tanacetum
parthenium
Die
kurzlebige
Staude
stammt ursprünglich aus
dem Kaukasus und ist
mittlerweile in ganz Europa
als Heil- und Zierpflanze
verbreitet. Im Mittelalter –
zu
Hochzeiten
des
Kindbettfiebers – wurde es
als Wehen förderndes Mittel
eingesetzt.
Weitere
Volksnamen
wie
Mutterkraut, Jungfernkraut,
Mägdeblumenkraut
und
Mutterkamille weisen auf ein Frauenheilmittel hin(lat. Beiname parthenium
= Jungfrau). Der Tee wurde werdende Mütter gegeben um die Geburt,
sowie die Nachgeburt zu beschleunigen.
Wirkung und Anwendung
Krampflösend, fiebersenkend, Wehen treibend
Heute wird das Heilkraut nur noch selten in der Naturheilkunde angewandt.
Als Tee bei Menstruationsbeschwerden, Wehenschwäche, drohender
Fehlgeburt, rheumatischen Beschwerden, sowie als Wurmmittel. Zur
Vorbeugung gegen Migräne ist in letzter Zeit das Mutterkraut wieder im
Gespräch, nachdem eine Doppelblind-Studie mit 270 Migränepatienten und
einer Placebo-Kontollgruppe die Wirksamkeit in bestimmten Fällen unter
Beweis gestellt hat.
35
Melisse
Melissa officinalis
Ihr ursprüngliches Verbreitungsgebiet erstreckt
sich vom östlichen Mittelmeerraum über den Iran
bis nach Südwestsibirien. Bereits in der Antike
erkannte man die positive Wirkung aufs Gemüt
und aufs Gedächtnis.
Karl der Große (783) befahl, dass in jedem
Klostergarten Melisse angebaut werden solle. So
fand sie die Verbreitung in die mittelalterlichen
Klostergärten.
Wirkung und Anwendung
Antiviral, antibakteriell, schweißtreibend, beruhigend,
krampflösend (Frauenleiden),
Stimmung ausgleichend (Depressionen),
stärkend, appetitanregend
Innerlich als Tee oder Fertigpräparate aus der Apotheke bei Stress,
Schlafstörungen, nervösem Magen, innerlicher Unruhe, Erkältung und
äußerlich als Umschläge und Wickel, Dampfinhalation und Kräuterkissen.
Tipp: bei ersten Anzeichen von Lippenherpes frische Melissenblätter
quetschen und an die betroffene Stelle drücken.
36
Petersilie
Petroselinum
crispum
Seinen Ursprung findet die Petersilie im
südlichen Europa, sie kam aber schon sehr
früh über die Alpen in nördlichere Breiten.
Die Griechen und Römer waren von seiner
Heil- und Würzkraft begeistert. Lange Zeit
ist die Petersilie in Vergessenheit geraten
und erst im 15. Jahrhundert wurde sie
wiederentdeckt. Den Griechen galt sie als
Symbol der Freude und Festlichkeit, daher
trugen
Sie
bei
Festlichkeiten
Petersilienkränze auf dem Haupt. Wie
jeder Gärtner weiß, keimt Petersilie sehr schwer, das liegt nach einer alten
Legende daran, dass das „Peterlein“ erst nach Rom pilgern muss, um sich
beim hl. Petrus die Erlaubnis zum aufgehen zu holen und bis er zurück ist
dauert es 7 Wochen. In Anspielung auf die potenzfördernde und abortive
Wirkung der Petersilie nannte man im Mittelalter Straßen, in denen sich
Bordelle befanden auch Peterlesgässchen.
Wirkung und Anwendung
Blutreinigend, harntreibend, blutbildend
Petersilie ist ein hervorragender Vitamin C Lieferant. Das frische Kraut
kann in Salate, Suppen, Eintöpfe, Soßen, Quark verarbeitet werden. Die
Petersilienwurzel kann man in Suppen oder als Gemüse verarbeiten.
Vorsicht!: Petersiliensamen können Fehlgeburten auslösen.
37
Ringelblume
Calendula
officinalis
Die Heimat der Ringelblume
erstreckt sich von Südeuropa bis
nach Asien. „Sponsa solis“,
Sonnenbraut
wurde
die
Ringelblume im Volksmund auch
genannt. Ihre enorme Wuchs und
Regenerationskraft galt im alten
Ägypten als ein Verjüngungsmittel.
Sie blüht umso mehr, je häufiger
man ihre Blüten erntet. Traditionell
wurde sie in Hochzeitssträuße
eingebunden mit dem symbolischen
Wunsch: je mehr geliebt wird,
umso mehr blüht und gedeiht die
Liebe selbst. Die Blütenblätter
wurden auch als Safranersatz zum
färben von Butter, Käse und
Suppen verwendet, daher auch der
Name „Safranrose“.
Wirkung und Anwendung
Wundheilend, entzündungshemmend, immunstimulierend,
lympfabflussfödernd, krampflösend,
Innerlich als Tee oder Fertigpräparate aus der Apotheke bei entzündlichen
Erkrankungen der Verdauungsorgane und bei Menstruationsstörungen,
Lympfproblemen.
Äußerlich als Öl, Salbe, Tinktur für Umschläge und Kompressen zur
Wundheilung, bei Brustentzündung, Venenentzündung, Abszessen, und
bei allen schlecht heilenden Wunden.
38
Salbei
Salvia
offincinalis
Der Name Salbei kommt vom
lateinischen Salvare = heilen. Seine
Heimat ist der Mittelmeerraum, wo
er bevorzugt in den Küstenregionen
vorkommt. Zu uns kam er ca. um
das 10. Jh. n. Chr. In einem alten
Kräuterbuch aus dieser Zeit heißt es:
„Warum sterben Menschen an
Krankheiten, wenn in den Gärten
der Salbei wächst.“ Salbei benutzte
man schon in der Antike als
Naturzahnbürste, das gab frischen
Atem , wirkte keimhemmend,
blutstillend
und
strafft
das
Zahnfleisch.
Wirkung und Anwendung
Entzündungshemmend, antibakteriell, Pilz hemmend (fungizid), antiviral,
zusammen ziehend, Milchbildung hemmend, schmerzlindernd,
Innerlich als Tee oder Fertigpräparate aus der Apotheke z. B. bei
übermäßigen Schwitzen, zum Abstillen, bei Husten.
Äußerlich als Umschläge, zur Inhalation oder als Gurgellösung bei
Halsentzündungen,
Husten und Lungenproblemen.
Tipp: Bei Hals oder Zahnschmerzen einfach ein Salbeiblatt in den Mund,
nimmt schnell den Schmerz.
39
Sauerampfer
Rumes acetosa
Der große Sauerampfer ist eine in
Europa
heimische,
mehrjährige
Pflanze, die bevorzugt auf feuchten
Wiesen oder Gewässerrändern wächst.
Die Pflanze war bereits in der Antike
als Heil- und Gewürzpflanze beliebt.
Die Pflanze erhielt ihren Namen
aufgrund ihres saueren Geschmacks.
Wirkung und Anwendung
Blutreinigend, Verdauung fördernd, hilft bei Magendarmerkrankungen.
Die frischen Blätter in Salate, Soßen und Suppen oder als Gemüse
zubereitet.
Vorsicht!: Empfindliche Personen können bei rohem Verzehr mit
Erbrechen und Durchfall auf den hohen Gehalt von Oxalsäure reagieren.
40
Schachtelhalm
Equisetum arvense
Viele Millionen Jahre bevor wir Menschen die
Erde bevölkerten, gab es den Schachtelhalm
schon in Form von riesigen Wäldern. Im
Steinkohlezeitalter konnte eine Pflanze bis zu
einem 30m hohen Baum wachsen. Damals gab es
noch keine Blütenpflanzen, welche die
Fortpflanzung
steuerten,
so
auch
der
Schachtelhalm, er vermehrt sich durch Sporen. In
der Heilkunde wurde der Ackerschachtelhalm seit
jeher wegen seiner blutstillenden Wirkung und
seiner günstigen Beeinflussung bei entzündlicher
Prozessen geschätzt. Zinnkraut wird er auch
genannt, da die kleinen Kieselsäurekristalle auf der Pflanze wie feines
Schmirgelpapier wirkt und damit schonend Zinn, Aluminium und Kupfer
auf Glanz poliert wurde
Wirkung und Anwendung
Wassertreibend, aktiviert den Bindegewebsstoffwechsel dadurch
gewebefestigend, insgesamt Stoffwechsel antreibend, blutstillend.
Innerlich als Tee bei Erkrankungen der ableitenden Harnwege und bei
Nierengrieß (Durchspülungstherapie), zur Ausschwemmung von Ödemen,
Äußerlich als Teilbäder zur Anregung des Hautstoffwechsels, bei
Frostbeulen, Druckblutungsstörungen,
schlechtheilenden Wunden und Ekzemen
Er schwemmt Schlackenstoffe aus Gelenken und fördert
den Stoffwechsel des Bindegewebes. Knochen, Gelenke, Sehnen, Bänder
und Zähne werden gestärkt. Da Kieselsäure sich schwer aus der Pflanze
löst, eine Kochzeit von mind. 20 Minuten anwenden.
Vorsicht Verwechslung! Der Sumpfschachtelhalm ist giftig!
41
Schafgarbe
Achilea millefolium
„Supercilium Veneris“ - Augenbraue der
Venus, Göttin der Liebe, Schönheit und Anmut
(in der Antike „Aphrodite“), wird sie in
Handschriften des frühen Mittelalters auch
genannt. Auch astrologisch wird sie dem
Planeten Venus zugeordnet. Die Schafgarbe
wurde auch Frauenkraut oder Frauendank
genannt. Pfarrer Kneip hat diese Pflanze wieder
zu neuem Ruhm verholfen, er sagte
einmal:„Viel Unheil bliebe den Frauen erspart,
würden sie ab und zu einmal nach der
Schafgarbe greifen“. Der alte Venusname
„Supercilium Veneris“ = Augenbrauen der
Venus (ihr Blatt sieht wie eine Augenbraue
aus), ist schon lange nicht mehr im Gebrauch.
In ihrem neuem lateinischen Namen „Achillea millefolium“ verbirgt sich
der Name des griechischen Helden Achilles. Der Griechischen Mythologie
nach hat der griechische Held Achilles, ein Schüler des heilkundigen
Centauren Chiron, mit der Schafgarbe die Verwundung des
Königs der Myser geheilt.
Wirkung und Anwendung:
Menstruationsregulierend, Krampflösend, entzündungshemmend,
antibakteriell, zusammenziehend, blutstillend, entblähend,
Innerlich als Tee oder äußerlich als Sitzbad, Wickel oder Auflage.
42
Schnittlauch
Allium
schoenoprasum
Schnittlauch ist in Mitteleuropa
heimisch, aber auch vom Himalaja
bis in die Rocky Mountains zu
finden.
Das
vitaminreiche
Würzkraut wurde bereits im
Mittelalter kultiviert und als
Würzkraut verwendet.
Wirkung und Anwendung
Appetitanregend, Verdauungsfördernd, Blutdrucksenkend,
in der Volksheilkunde wurde Schnittlauch bei Wurmbefall angewandt
Das frische Kraut in Salate, Soßen, Suppen, aufs Butterbrot oder
frisch einfrieren als Vorrat für den Winter
43
Schöllkraut
Chelidonium majus
Das heimische Heilkraut zählte zu den
Sonnenpflanzen und galt als Sinnbild für ein
friedvolles, ausgeglichenes Leben. Ein Amulett
aus Schöllkraut konnte Hass und Streit mindern
und aggressive Menschen beruhigen. Der Saft
des frischen Krautes erinnerte die alten
Heilpflanzenkenner an den Gallensaft der
menschlichen Galle und dies war für sie der
Hinweis, dass es sich hier um ein Leber und
Galleheilmittel handelte. Im Mittelalter wurde
der Saft auch zum Färben von Wolle, Stoffen, für Wandmalerei und als
Haarfärbemittel benutzt. Alte Namen wie „Goldkraut“ und „Goldwurz“, zeigen uns
das Interesse der Alchemisten zur damaligen Zeit. Sie glaubten die Pflanze wäre
notwendig um Gold herzustellen. Namen wie „Augengut“ und „Augenkraut“
weisen darauf hin, dass es als Augenheilmittel große Bedeutung hatte. Aristoteles
(350 v. Ch.) beobachtete, dass junge Schwalben die erblindet waren, von ihren
Müttern mit frischem Schöllkrautsaft geheilt wurden und noch im Mittelalter galt
es als Allheilmittel von Augenkrankheiten. Auf geistlichen Bildern des Mittelalters
findet man immer wieder Darstellungen von der Schwalbe als „Lichtvogel“ und
dem Chelidonium als „Himmelsgabe“, dies sollte bedeuten, dass das Schöllkraut
auch die „geistige Blindheit“ eines Menschen heile. Griechisch übersetzt bedeutet
Chelidonium majus, Schwalbe im Mai. Namen wie„Warzenkraut“ und
„Schällkraut“ weisen auf eine weitere Heilkraft hin, denn durch seine
zellteilungshemmende und baterientötende Eigenschaft kann es Warzen und
Hühneraugen „schmelzen“.
Wirkung und Anwendung
Zellteilungshemmend, Bakterien tötend, beruhigend, krampflösend,
Harnsäure lösend, gallesekretionsfördernd
Innerlich wird das Schöllkraut heute nur noch in der Homöopathie und
selten in der Naturheilkunde eingesetzt, da es aufgrund seiner enthaltenen
Alkaloide in größeren Mengen giftig wirkt. Der frische Saft der Pflanze
kann auf Warzen und Hühneraugen aufgetragen werden.
Vorsicht!:
Bei empfindlichen Menschen kann es zu Hautreizungen kommen.
44
Spitzwegerich
Plantago lanceolota
Der Spitzwegerich ist bei uns seit der
Steinzeit bekannt. Man glaubte, der
Wegerich beherrsche die Wege und
besonders jene, die direkt ins Totenreich
führen. Unsere germanischen Vorfahren
begruben ihre Toten oft auf grasigen Wegen.
Der Wegerich wuchs besonders gerne auf
solchen Wegen. Sie sahen darin die
Verkörperung der wieder ans Licht tretenden
Seelen. Die Ausgegrabene Wurzel wurde als
Amulett zum Schutz vor bösen Geistern
getragen. Am Wegesrand stehend konnte er
dem Reisenden bei Verwundungen, Bisse,
Stiche, Blutungen und Beinverletzungen
helfen.
Wirkung und Anwendung
Zusammenziehend, antibakteriell, reizmildernd, gewebefestigend,
blutstillend, wundheilend
Innerlich als Tee oder Fertigpräparat aus der Apotheke bei Husten,
Bronchitis, Entzündungen des Mund- und Rachenraumes.
Äußerlich kann man die frischen Blätter zur Wundauflage benutzen oder
den Tee zu Umschläge und Wickel verwenden.
45
Tausengüldenkraut
Centaurium erythraea
In Europa findet man das Tausendgüldenkraut
wildwachsend auf Wiesen und sonnigen
Waldkahlschlägen. Sein lateinischer Name
"Centaurium" soll von dem heilkundigen
griechischen Centauren Chiron kommen, der
mit dem Kraut schlecht heilende Wunden
versorgte. Das sagen die Einen, andere tippen
auf eine Zusammenziehung der lateinischen
Wörter "centum" (hundert) und "aurum" (Gold).
Das ist nicht unlogisch, dann hieß die Pflanze
wohl "Hundertguldenkraut", denn sie sollte nicht nur Gesundheit, sondern
auch Geld in die Tasche bringen. Im Mittelalter erhob man sie zum
Tausengüldenkraut. Manchen genügte das nicht: Die Elsässer nannten die
Pflanze
Dreitausigguldekraut,
in
Speyer
sprach
man
vom
Hunnerttausiggildigkraut und in Norddeutschland sogar vom
Milijöntusendkrut. Mehr bot keiner!
Wirkung und Anwendung
Verdauungsfördernd, zusammenziehend, appetitanregend, Organismus
kräftigend, Leber- und Gallestärkend,
Der Tee bei Appetitlosigkeit, bei Magen und Darmbeschwerden, Leber und
Gallebeschwerden, bei Schwangerschaftsübelkeit und bei Fieber. Nach
einer feucht-fröhlichen Nacht hilft dieser Tee, den Kopf zu klären.
46
Storchenschnabel
Geranium
robertianum
Beheimatet ist der stinkende
Storchenschnabel in Europa und
Asien; in Nord- und Südamerika
wurde er eingebürgert. Die heute
nur selten genutzte Droge wurde
im Mittelalter sehr häufig
verwendet und ist in allen
klassischen
Kräuterbüchern
beschrieben. Eingesetzt wurde sie
vor allem gegen Hämaturie (Blut
im Urin),Nierensteine und bei
chronischem Bronchialkatarrh sowie zur Behandlung von Wunden und
Geschwüren. Der Gattungsname Geranium wurde bereits bei Dioskurides
genutzt und leitet sich wegen der Form der Frucht vom griechischen
geranion (Diminutiv von geranos = Kranich) ab. Die auch in den
Kräuterbüchern des 16. Jh. geführte Droge mit dem Artnamen robertianum
weist auf den heiligen Robert oder Ruprecht hin, der ihren medizinischen
Gebrauch gelehrt haben soll.
Wirkung und Anwendung
Zusammenziehend, wundheilend, antiseptisch, entzündungshemmend,
Traditionell wurde der Storchenschnabel bei Zahnschmerzen, Prellungen,
Fieber, Gicht, Nieren- oder Lungenleiden und Nasenbluten verwendet,
seine Anwendung ist heute allerdings etwas in Vergessenheit geraten.
Als Tee kann man ihn anwenden bei starken Menstruationsbeschwerden,
sowie gegen Ohrensausen (Tinnitus). Wegen seiner antiseptischen und
entzündungshemmenden Wirkung wird er auch bei Hautausschlägen,
schlecht heilenden Wunden und bei Entzündungen im Mund- und
Rachenraum angewendet. Und: Wegen seines "Gestanks" kann der
Storchenschnabel auch zur Mückenabwehr
47
Thymian
Thymus vulgaris
Der Thymian kam Anfang des Mittelalters
mit Mönchen über die Alpen zu uns, wo er als
Heilpflanze in den Klostergärten Einzug hielt.
Sein Name stammt vom griechischen
„Thymus“, was Mut, Kraft u. Stärke aber
auch Zorn bedeutet. Bei den Römern wurde
er als Schutz vor Schädlingen zu den
Getreidevorräten gelegt und röm. Soldaten
badeten in verdünnten Thymiantee bevor sie
in den Krieg zogen, da er Mut und Tapferkeit
verleihen sollte. Im Mittelalter räucherte man
Thymian zur Abwehr von Seuchen und auch
den Gebärenden half er mit seinen
antibakteriellen
Eigenschaften.
Im
Volksmund wird die Pflanze heute noch manchmal „Marienbettstroh“
genannt, da die Jungfrau Maria die Grippe von Jesu mit Thymian
ausgepolstert haben soll. Später wurde er als Antibiotika der armen Leute
bezeichnet.
Wirkung und Anwendung
Antibakteriell und keimhemmend, schleimlösend, krampflösend,
Auswurf fördernd
Therapeutikum bei allen krampfartigen Bronchialerkrankungen
Innerlich als Tee, Thymiantinktur oder Fertigpräparate aus der Apotheke
und äußerlich als Gurgelmittel, Einreibung, Bad und Salben.
48
Weinraute
Ruta graveolens
Die Weinraute ist im Mittelmeerraum
beheimatet, wo sie schon lange als
Duft- und Heilpflanze geschätzt
wurde. Mönche brachten sie im 8.
Jahrhundert nach Nordeuropa. Im
Mittelalter
wurde
sie
als
Augenheilmittel eingesetzt, daher
auch der Volksname „Augenraute“.
Sie wurde auch mit Erfolg gegen die
Pest eingesetzt, da ihr Geruch die
Ratten als Krankheitsüberträger
vertrieb.
Wirkung und Anwendung
Gefäßerweiternd, Menstruation regulierend, krampflösend,
Den Tee bei Menstruationsbeschwerden und Bauchkrämpfen, Umschläge
bei Venenleiden.
Als Duftkissen vertreibt es Motten aus dem Kleiderschrank.
49
Ysop
Hyssopus officinalis
Ysop ist in Südeuropa und weiten Teilen
Asiens heimisch. Seine antiseptische Wirkung
wurde schon in der Antike sehr geschätzt.
Mönche brachten in um 900 n. Chr. zu uns, wo
er sich rasch in Kloster- und Bauergärten
verbreitete.
Wirkung und Anwendung
Magen stärkend, Verdauung fördernd, Abwehr steigernd, schleimlösend,
schmerzlindernd,
Das frische Kraut würzt Soßen, Salate, Fleisch und Fischgerichte, fette
Speisen macht es bekömmlicher. Als Tee hilft er bei Husten, als
Gurgelmittel bei Halsschmerzen und bei Magen und
Verdauungsproblemen.
50
Zwiebel
Allium cepa
Die Zwiebel wird seit dem 8. Jh. bei
uns in Klöstern angebaut. Sie zählt zu
den
am
längsten
kultivierten
Gewächsen. Überlieferungen aus der
Zeit um 3400 v. Chr. berichten vom
Anbau im Nildelta zur Zeit der ältesten
ägyptischen Dynastie. Die Pflanze aus
der „Küchenapotheke“ ist ein ideales
Mittel zur Vorbeugung altersbedingter
Gefäßveränderungen, und galt somit
lange als Jungbrunnen.
Wirkung und Anwendung
Antibiotisch, entzündungshemmend, Schleimhautabschwellend,
Verdauungsanregend, zieht Reiz und Giftstoffe an und leitet sie ab,
Innerlich ist sie eine hervorragende Zutat in der Küche.
Klein geschnitten und mit Honig übergossen
ergibt dies einen sehr guten Hustensaft,
äußerlich kann man die angewärmte Zwiebel als Zwiebelauflagen oder –
säckchen bei Ohrenschmerzen anwenden.
51
Alte Getreidesorten!
Amaranth (Amaranthus)
Amaranth ist botanisch kein Getreide, sondern gehört zu den
Fuchsschwanzgewächsen und stammt ursprünglich wahrscheinlich aus
Mexiko. Bereits bei den Azteken, Inka und Maya waren die
getreideähnlichen
Körner
neben
Quinoa
und
Mais
ein
Hauptnahrungsmittel. In fast 9000 Jahre alten Gräbern in Mexiko wurde
Samen dieser Pflanzen nachgewiesen. Die Spanier fürchteten im 16.
Jahrhundert, dass die Indios aufgrund der kräftigen Nahrung unbezwingbar
sein würden, der Anbau wurde bei Todesstrafe verboten und die Felder
zerstört. Nach anderen Quellen verboten die Spanier den Anbau, da
Amarant eine wichtige Zutat beim zeremoniellen Götterdienst war, um so
die zeremoniellen Menschenopfer zu unterbinden. Als Folge starben
Millionen Indios an Mangelernährung.
Amaranthus-Arten sind in den wärmeren Zonen der Erde verbreitet, meist
in trockenen Steppengebieten, Ödland und Kulturland. Die Gattung umfasst
etwa 60 bis 70 Arten, die auf allen Kontinenten außer der Antarktis
vorkommen. Genutzt werden vor allem die Samen der an Hirse erinnernden
Körner. Amaranth erlebt heute vor allem wegen seines Nährstoffgehaltes
ein Comeback. Neben den Samen nutzt man auch die Blätter, die wie
Spinat zubereitet werden. Eine Amaranthpflanze kann bis zu 500.000 der
winzigen Samen enthalten
52
Dinkel
(Triticum spelta)
Dinkel oder „Spelz“ ist ein Vorläufer unseres
heutigen Weizens. Wildformen von Dinkel
sind nicht bekannt, daher nimmt man an, dass
er sich durch Mutation aus Emmer und
Einkorn entwickelt hat. Pilger und Wanderer
nahmen Dinkel als haltbare Frucht überallhin
mit, daher ist er heute weltweit verbreitet. Dinkel kam ab 1700 v. Chr. in
unsere Gegend. Im 18. Jh. war Dinkel ein wichtiges Handelsgetreide. Aus
früherer Tradition (wohl ausgelöst durch mehrere Missernten
hintereinander), begann man den Dinkel schon grün zu ernten (Grünkern),
um wenigsten über den Winter zu kommen. Typische Anbaugebiete waren
Schwaben (Schwabenkorn), Franken (Frankenkorn), die Schweiz und
Belgien. Orte wie Dinkelsbühl oder Dinkelscherben haben die Dinkelähren
im Wappen, daran kann gesehen werden, wie hoch das Getreide geschätzt
wurde. Im 20. Jahrhundert verringerte sich der Anbau, da er schlechte
Ernteerträge erbrachte und außerdem war Dinkel als Spelzgetreide
backtechnisch nicht unkompliziert. Neuerdings wird er wieder vermehrt
angebaut, da er heute von Allergiekern sehr geschätzt wird (Alternative bei
Weizenallergie). Sein Ertrag bleibt zwar hinter dem des Weizens, er
verträgt jedoch raueres Klima und ist resistenter gegen Krankheiten. Im
Unterschied zum Weizen ist das Dinkelkorn fest mit den Spelzen
verwachsen (wie z. B. auch Gerste), dadurch ist es zwar besser geschützt,
die Verarbeitung erfordert aber einen zusätzlichen Verarbeitungsschritt – es
muss (z. B. auf einem „Gerbgang“) entspelzt werden.
Obwohl Dinkel über einen hohen Proteingehalt verfügt, ist er nicht einfach
zu behandeln. Der Kleber ist geschmeidig und gut dehnbar, ist aber
empfindlich, weshalb die Gefahr einer Überknetung besteht. Die
Verbesserung der Mehle wird mit der Zugabe von 0,008 % Ascorbinsäure
erreicht. Im Biobereich kann ersatzweise 0,1 % Acerolakirschpulver
verwendet werden. Gebäck aus Dinkelmehl verfügt über eine geringe
Frischhaltung und wird schon nach kurzer Zeit trocken und hart. In der
Praxis wird dieser Problematik mit Vorteigen und Dinkelsauer begegnet.
Gebäck aus Dinkel erfüllt daher nur schwerlich die Kriterien von
Weizengebäcken. schmeckt aber trotzdem hervorragend.
53
Einkorn
(Triticum boeoticum)
Das Einkorn gehört mit zu den ältesten
Getreidearten. Weizen und Emmer hatten vor
fast 10 000 Jahren denselben Vorfahren, das
Wild-Einkorn. Ausgehend vom Gebiet
zwischen Euphrat und Tigris haben sich die Kulturformen des Einkorns ab
ca. 7600 v. Chr. schrittweise von Kleinasien bis nach Europa verbreitet. Bis
zur Bronzezeit war das Einkorn hauptsächliche Grundlage des Ackerbaus.
Doch mit Beginn der Ackerbaukultur verlor das Einkorn neben Emmer und
Gerste bald eine geringere Bedeutung. Dennoch hat sich das Korn an
verschiedenen Orten bis in unsere Zeit als anspruchslose Kulturpflanze
gehalten. In Italien wurde es auch als Viehfutter benutzt, so sollen mit
Einkorn gefütterte Schweine schneller wachsen, ein strahlendes
Borstenkleid haben und gesünder sein.
Einkorn, das feinste unter unseren Getreidesorten, schmeckt leicht nussig
und fein aromatisch. Es hat einen hohen Anteil an komplexen
Kohlehydraten, wertvolle Eiweißstoffe und ein hoher Gehalt an essentiellen
Aminosäuren. Der Mineralstoffgehalt liegt etwa doppelt so hoch wie beim
Weizen. Das herausragende Merkmal des Einkorns ist jedoch der hohe
Gehalt an Carotinoiden, diese geben dem Korn nicht nur seine leuchtend
gelbe Farbe, sondern sie besitzen u. a. auch eine zellschützende Wirkung
auf unseren Körper. Einkorn eignet sich in besonderer Weise im
diätetischen Nährmittelbereich. Und für Menschen, die auf Weizeneiweiß
allergisch reagieren, kann das Einkorn eine interessante und gesunde
Alternative darstellen.
Einkorn färbt den Teig intensiv gelblich, er eignet sich hervorragend für
Nudeln und feine Backware.
54
Emmer
(Triticum dicoccoides)
Emmer ist ebenfalls eines unserer ältesten
Getreidearten. Entwicklungsgeschichtlich
tritt der Emmer, das „Zweikorn“ später auf
als das klassische Einkorn. Wilder Emmer
ist aus Wildformen des Wild-Einkorns hervorgegangen. Im vorderen Orient
war Emmer in fast jeder neolithischen (jungsteinzeitlichen) Siedlung
anzutreffen. Dort war er damals unbestritten das Hauptgetreide,
stellenweise zusammen mit Gerste und viel wichtiger als das Einkorn. In
Mitteleuropa hat sich der Emmer zusammen mit Einkorn und Gerste
ausgebreitet. Der neolithische Ackerbau mit diesen Getreidearten begann in
Knossos auf Kreta und im östlichen Festlands Griechenlands schon kurz
vor 6000 v. Chr.. Zu uns kam das Korn etwa 4600 v. Chr. wahrscheinlich
über Ungarn und Bulgarien. Ähnlich wie beim Einkorn ging der Anbau des
Emmers nach der Bronzezeit zurück. Um 1000 n. Chr. wurde er nur noch
selten angebaut.
Emmer ist wie Einkorn und Dinkel ein Spelzgetreide, das der Ernährung
der Menschen für Brot und Brei diente. Emmer hat bei weitem keinen so
hohen Gehalt an Carotinoiden wie das Einkorn, aber immer noch sehr viel
mehr als Weizen. Der Gehalt an Mineralstoffen liegt ebenfalls deutlich
höher als beim Weizen, besonders der hohe Zink-Gehalt des Emmers ist
auffallend. Sein Mehl ist kleberreicher als das des gewöhnlichen Weizens.
Aufgrund seines Klebergehaltes ist es sehr gut geeignet zur Herstellung von
Brot und Teigwaren, diese haben eine leicht dunkle Farbe und einen
herzhaften Geschmack.
55
Gerste
(Hordeum vulgare L.)
Erste Kulturgerstenfunde in Ägypten und
Vorderasien stammen aus dem 6. bis 9.
Jahrtausend v. Chr.. Aus Wildgersten mit
brüchiger Ährenspindel und kleinen Körnern
entstanden durch Auslese und Kreuzung die
Kulturformen. Als Ursprungspflanze wird die
zweizeilige Wildgerste (Hordeum spontaneum)
angesehen.
Die
Mehrzeiligkeit
beruht
wahrscheinlich auf Mutationen. Von Vorderasien
ausgehend heute in einem Gürtel des gemäßigten
Klimas rund um die Welt angebaut, auch in den
Subtropen und Hochländern der Tropen.
In Entwicklungsländern z. T. noch Brotgetreide; Graupen, Grütze für
Suppen und Breie; Viehfutter, Körner von eiweißreicher mehrzeiliger
Wintergerste; Malzrohstoff, Körner von eiweißarmer, zweizeiliger
Sommergerste 8-13% Eiweiß, 70% Kohlenhydrate, 2% Fett im Korn. Die
Zuchtziele sind Sicherung und Steigerung der Erträge sowie Qualitätsverbesserung. Bei Wintergerste wird ein hoher Eiweißgehalt, bei
Braugerste ein niedriger Eiweiß- und hoher Stärkegehalt angestrebt.
Resistenzeigenschaften gegen Pilz- und Viruskrankheiten und Eignung für
den Anbau unter bestimmten Standortbedingungen (z.B. Trockenheit,
hoher Salzgehalt des Bodens spielen eine wichtige Rolle.
56
Rispenhirse
(Panicum miliaceum)
Im Altertum und Mittelalter zählten die
unterschiedlichen
Hirsearten
zum
meistangebauten Getreide. Bei uns
wurde
Hauptsächlich
Rispenhirse
angebaut
(Weitere
Hirsearten:
Mohrenhirse, Perlhirse, Kolbenhirse,
Japanhirse, Fingerhirse usw.).
In der früheren Neuzeit wurde Hirse in
Europa durch die Einfuhr von Kartoffel
und Mais fast völlig verdrängt. Um die Gesundheit zu stärken, empfahl
schon der griechischen Philosoph Pythagoras die Hirse. In vielen Gebieten
Afrikas
und
Asiens
sind
die
unterschiedlichen
Hirsearten
Hauptnahrungsmittel, werden aber auch dort zunehmend vom Mais
verdrängt. In Westafrika wird daraus ein traditionelles Bier, das Dolo,
hergestellt. Industriell wird Hirse auch bei uns von einigen spezialisierten
Brauereien zur Herstellung von glutenfreiem Bier für Menschen mit
Glutenunverträglichkeit (Zöliakie) genutzt. Bei uns kann man Hirse als
Korn, Mehl, Grieß, Flocken oder Popkorn bekommen.
57
Leinsamen(Linum usitatissimum)
Flachs genannt) hängt wahrscheinlich mit dem keltischen
„lin“ (Faden) zusammen. Der lateinische Name Linum
(Lein) usitatissimum weist auf die vielfältige Nutzbarkeit
der Pflanze hin. Nach der Verwendung des Leins als
Gewebefaser und Nahrungsmittel wurde sehr schnell auch
seine heilende Wirkung erkannt. So nutzten nach den
Ägyptern auch antike Ärzte wie die Hippokratiker den
Leinsamen zu Behandlung von Sonnenbrand, Geschwüren,
Husten und Darmträgheit. Theophrast (376 – 286 v. Chr.),
der ein Schüler des Aristoteles war und eine “Geschichte
der Pflanzen” verfasste, beschreibt die Verwendung des
Pflanzenschleimes aus Lein für medizinische Zwecke.
Hildegard von Bingen (1098–1179) empfiehlt u.a. den
Einsatz von Leinsamen als Umschlag: „Und wer irgendwo
an seinem Körper durch Feuer gebrannt wurde, der koche
Leinsamen in Wasser bei großer Hitze und tauche ein leinernes Tuch in das
Wasser, und lege es warm auf die Stelle, wo er gebrannt wurde, und das
Tuch zieht die Verbrennung heraus“. In der Volksmedizin wird der
schleimhaltige Leinsamen seit längerem als leichtes Abführmittel benutzt
sowie zur Behandlung von Störungen der oberen Luftwege (z.B. Husten),
Entzündungen von Magen und Darm, Koliken, Erkrankungen der
Harnwege, Gicht und Rheuma angewandt. Phytotherapeutisch werden zwei
aus Lein gewonnene Drogen benutzt: Der Leinsamen (syn. Lini semen,
Flachssamen, Flachslinsen, Leinwanzen; Haarlinsen, Hornsamen) und das
Leinöl (Lini oleum) Nach dem heutigen Erkenntnisstand der Phytotherapie
sind Leinsamen insbesondere für die Behandlung der chronischen
Verstopfung (Obstipation) geeignet. Dabei werden die ganzen, nur leicht
gequetschten, nicht geschroteten Samen verwendet.
Das Antioxidanz Vitamin E im Leinöl vermag auf Grund seiner
Radikalfängerwirkung die Haut auch vor übermäßiger Exposition
gegenüber UV-Strahlung zu schützen, die zur Auslösung bzw. zum
Wachstum von Hauttumoren führen kann. In anerkannten Fachbüchern
wird die gute hautpflegende Wirkung von Leinöl als gesicherter
Wissensstand vermittelt.
58
Roggen
(Secale cereale)
Roggen ist keines der klassischen Getreide der
Antike. Man vermutet seinen Ursprung vor 2000 bis
3000 Jahren als „Unkraut“ in Weizenfeldern
Kleinasiens, wo es im Mischanbau verbreitet wurde.
Heute ist Roggen das wichtigste Brotgetreide in
Nordeuropa und Sibirien. Weitere Hauptanbaugebiete
liegen in Mittel- und Westeuropa, Vorder- und
Zentralasien sowie in Nordamerika.
Roggenmehl enthält viel Eiweiß und in hohem Maß die essentielle
Aminosäure Lysin und wird bei uns hauptsächlich als Brotgetreide und
Futtergetreide verwendet. Roggen ist eine Getreideart mit geringen
Standortansprüchen.
Er
hat
ein
hohes
Nährstoffund
Wasseraneignungsvermögen und daher geringe Ansprüche an den Boden.
Er kann selbst auf leichten, sandigen Böden, bei niedrigen Temperaturen
und in höheren Lagen problemlos angebaut werden und hohe Erträge
erbringen. Seine Wüchsigkeit und Gestalt bringen ein sehr gutes
Unkrautunterdrückungsvermögen mit sich.
In feuchteren Jahren kann Roggen vom Mutterkornpilz befallen werden.
Mutterkornbesatz muss unbedingt sauber herausgereinigt werden, da der
Pilz für Mensch und Tier giftig ist. Es gibt Sommer- und Winterroggen,
wobei bei uns hauptsächlich Winterroggen angebaut wird.
59
Weizen
(triticum aestivum)
Die Kultur des Weizens begann um 7000
v.Chr. im euroasiatischen Raum. Wildformen
wurden zunächst gesammelt und dann gezielt
angebaut. Mutationen und Kreuzungen führten
zum Kulturweizen. Der Kulturweizen ist aus
drei
verschiedenen
Wildweizenformen
zusammengesetzt. Er trägt das sechsfache
eines einfachen Weizenchromosomensatzes .
Vermutlich hat sich zunächst der wilde
Emmer aus dem wilden Einkorn und dem
wilden Spelzweizen gebildet.
Durch Zusammenlagerung mit einem weiteren
Wildweizen sind schließlich Dinkel und Kulturweizen entstanden. Mit
seiner Ausbreitung nach Europa, Nordafrika und Asien gewann der Weizen
eine fundamentale Bedeutung für viele Kulturen. Weltweit wächst Weizen
heute auf nährstoffreichen Böden der gemäßigten Zonen, er meidet
klimatische Extreme. Sein eiweißreiches Mehl ist gut geeignet für Brot und
Teigwaren, Gries und Graupen für Suppen und Breie und wird auch als
Futtergetreide verwende.
60
Gemüse und Hülsenfrüchte
Linsen
Die Linse stammt von der Wildlin (Lens
orientalis) ab und gehört zu den
Hülsenfrüchten.
In
Europa
wurden
gezüchtete Linsen z.B. in der Höhle von
Franchthe in Griechenland gefunden, wo sie
bereits 7000 v. Chr. angebaut wurden.
Linsen
wurden
auch
in
der
mitteleuropäischen Linearbandkeramik gefunden, wo sie seit der ältesten
Phase, ca. 5500 v. Chr. bekannt sind. In der Genesis vollendet um das Jahr
1513 v.Chr. heißt es in Kap.25 Vers 29-34 ....und "Jakob gab Esau Brot
und ein Linsengericht und er begann zu essen und zu trinken. Dann stand er
auf und ging seines Weges. ". Die Pflanzen werden bis zu 50 cm hoch. Ihre
meist sechspaarig gefiederten Blätter bilden an ihrem Ende Ranken aus.
Die Hülsen sind maximal 2 cm lang der Schwäbischen Alb angebaut
(Linsen mit Spätzle ein Nationalgericht der Schwaben). Hierzulande findet
man meist ungeschälte, braune und grüne Tellerlinsen, die kleineren,
bereits geschälten und teilweise auch halbierten roten Linsen, die weicher
und breiiger kochen. Linsen sind leichter verdaulich als Erbsen oder
Bohnen und haben einen sehr hohen Eiweißanteil, ca. 25-30 % in der
Trockenmasse, wodurch sie besonders bei zeitweiligem Fasten oder
dauerhafter vegetarischer Ernährung ein sehr wertvolles und zugleich
preiswertes Nahrungsmittel darstellen. Bemerkenswert ist ebenso ihr
überdurchschnittlich hoher Gehalt an Zink, welches eine zentrale Rolle im
Stoffwechsel spielt. Da sie kleiner sind als andere Hülsenfrüchte, brauchen
sie auch weniger Einweich- und Kochzeit. Ungeschälte Linsen lassen sich
nach ausreichender Einweichzeit auch keimen und danach verarbeiten. Es
gibt Hinweise, dass so eine verbesserte Aufschließung von Nährstoffen
möglich ist.und enthalten runde, flache, etwa 1 bis 2 mm dicke Samen.
Verzehrt werden ausschließlich die Samen. Im alten Ägypten waren sie
eines der Grundnahrungsmittel. Heute werden Linsen vor allem in Spanien,
Russland, Chile, Argentinien, den USA, Kanada und Vorderasien angebaut.
Allein in Indien sind über 50 Sorten verbreitet.
61
Ackerbohne
Die Wildform, von der die Ackerbohne abstammt,
ist nicht bekannt. Heute kommt die Ackerbohne nur
als Kulturpflanze vor. Als Kandidaten genannte
Wildpflanzen (Vicia narbonensis, Vicia galilaea)
sind heutigen Erkenntnissen nach zwar nahe
Verwandte, aber keine Stammformen. Vicia faba
und Vicia narbonensis sind nach neueren
Erkenntnissen Geschwister einer Elternform, die
heute ausgestorben ist. Am nächsten zur vermuteten
Wildform wird die im Himalaja angebaute Unterart
Vicia faba Die Ackerbohne (Vicia faba), auch
Saubohne,
Dicke
Bohne,
Große
Bohne,
Pferdebohne, Faberbohne oder Puffbohne genannt, ist eine Nutzpflanze aus
der Familie der Hülsenfrüchtler. In Indien, am Himalaja und in
Südostspanien kommt eine primitive, stark verzweigte Kulturform ohne
Haupttrieb und mit kleinen Samen vor: Vicia faba subsp. paucijuga (Alef.)
Murat., die als der Wildform sehr nahestehend angesehen wird. Frühe
Formen der „Dicken Bohne“ waren gar nicht so dick.
Man findet diese kleineren Samen erstmals in archäologischen
Ausgrabungen in einer Steinzeitsiedlung bei Nazaret in Israel, die zwischen
6800 v. Chr. und 6500 v. Chr., eventuell auch nur 6000 v. Chr. datiert sind.
Es ist nicht klar, ob diese Samenfunde gesammelte Wildsamen oder
angebaute Bohnen sind. Erst seit dem 3. vorchristlichen Jahrtausend findet
sich die Dicke Bohne in vielen Ausgrabungsstätten im Mittelmeerraum.In
den ersten Jahrhunderten nach Christus entwickelte sich ein
Anbauschwerpunkt an der Nordseeküste, weil sie als einzige Hülsenfrucht
auf salzigen Böden in Küstennähe gedeiht. Neben anderen Hülsenfrüchten
(Linse, Erbse) stellte sie die Versorgung der Menschen mit Proteinen
sicher. Im Mittelalter war sie eines der wichtigsten Nahrungsmittel, auch
bedingt durch die hohen Erträge.
Seit dem 17. Jahrhundert ging der
Anbau in Europa zurück. Die aus Amerika eingeführt Gartenbohne und
Feuerbohne wurden zur menschlichen Ernährung vorgezogen. Die dicke
Bohne dient heute hauptsächlich als Viehfutter.
62
Erbse
(Pisum sativum)
Die Erbse stammt ursprünglich aus Kleinasien und
ist seit Jahrtausenden eine wichtige Nutzpflanze.
Sie war früher ein wichtiger Protein-Lieferant für
die menschliche Ernährung. Heute wird sie vor
allem als Gemüse und als Tierfutter verwendet. Ab
etwa 8000 v. Chr. ist der Anbau von Erbsen durch
archäologische Funde belegt. Die ältesten Funde
stammen aus Jericho, und Aswad in Syrien und
gehören zu jungsteinzeitlichen Ackerbaukulturen. Aus Griechenland, wo
die Wildform ebenfalls heimisch ist, gibt es einen Fund aus der Zeit 7300
bis 6000 v. Chr. (Franchthi). Anhand der archäologischen Funde lassen
sich die Unterarten und Varietäten kaum unterscheiden und der Übergang
von den Wild- zu den Kulturformen kaum exakt nachzeichnen. Die Erbse
zählt ebenfalls zu den Hülsenfrüchten. Die Wildformen (P. sativum subsp.
elatius wachsen heute noch wild in den Maquis und als Ackerunkräuter in
Griechenland, Türkei und in der Levante. Von dort breitete sich die Erbse
mit dem Ackerbau nach Europa aus: Bulgarien 4800 bis 4600 v. Chr. (Stufe
Karanova I/II), Serbien 5300 bis 4500 v. Chr. (Starčevo-Kultur), Polen ab
4500 v. Chr. In Deutschland war die Erbse, wie auch die Linse, neben
Getreide das Grundnahrungsmittel der ältesten Ackerbauern. An jeder
zweiten Getreidefundstelle kommen auch Erbsen vor. Aus der Mittleren
Jungsteinzeit liegen anteilsmäßig wesentlich weniger Erbsenfunde vor, die
Ursache dafür ist ungeklärt, lag aber möglicherweise in einer vermehrten
Nutztierhaltung. In der Bronzezeit, ab etwa 1800 v. Chr., nahm der Anteil
der Hülsenfrüchte und damit auch der Erbsen wieder zu. Bis ins 17.
Jahrhundert wurde die Erbse als Trockengemüse verwendet und im
allgemeinen als Mus gegessen. Erst ab dem 16. oder 17. Jahrhundert
wurden Sorten gezüchtet, die man unreif und grün verspeiste oder als
Zuckererbsen mit der Hülse. Zu Beginn waren diese Erbsen sehr teuer und
etwa am Hof König Ludwig XIV. sehr beliebt. Die Trockenerbsen wurden
jedoch erst durch die modernen Konservierungstechniken (Konserven,
Tiefkühlen) vom Speisezettel verdrängt, erleben aber im Rahmen der
Vollwertküche wieder eine kleine Renaissance.
63
Mangold
(Beta vulgaris)
Angenommen wird, dass die Kulturformen von
Mangold (Beta vulgaris) innerhalb des
natürlichen Vorkommens im Mittelmeerraum
entstanden sind. Wildformen werden in China,
Zentral- und Westasien, entlang der Küsten des
Mittelmeeres und der europäischen Küsten am
Atlantik, so auch an der Nordseeküste, gefunden.
Entsprechend ist auch das Verbreitungsgebiet der Wildrübe, wobei sie in
südlichen Bereichen auch im Inland zu finden ist. So wird die Mangold–
Rübe schon längere Zeit vor der ersten schriftlichen Erwähnung kultiviert
worden sein. Das älteste Schriftzeugnis findet sich in einer Pflanzenliste
aus den Gärten des babylon. Königs Merodachbaiadan (722-711 v.Chr.)
unter der Bezeichnung 'silqa'. Hippokrates beschrieb die Pflanze als
alltägliche Gemüsepflanze, von der Blätter und auch Wurzeln verwendet
wurden als Krankenkost roten und einer weißen Form berichtet.
Dioskorides spricht von "zweierlei Geschlecht".
Der "rote Mangolt", einschließlich der Wurzeln mit Linsen gekocht, stopfe
danach den Stuhlgang. Der "weiße Mangolt" sei dem Magen nützlich und
treibe den Stuhlgang. Die ältesten archäologischen Funde sind
Fruchtkelche, die in einer jungsteinzeitlichen Küstensiedlung (ca. 2000
v.Chr.) in Nordholland gefunden wurden. Grabungsfunde von
Fruchtknäueln in röm. Kastellen, z.B. Novaesium (Neuß) belegen, dass der
Mangold (und/oder Rüben) durch die Römer nach Deutschland kam. Hier
ist das erste schriftliche Zeugnis das „Capitulare de villis“ Karls des
Großen. Die Volksmedizin empfiehlt Mangold bei Blutarmut, Nervosität,
Darmträgheit, Atemwegs-, Darm- und Magenentzündungen. Außerdem
unterstützt er die Fettverdauung, entlastet die Leber und neutralisiert
zellschädigende Radikale. Blattmangold wird genau wie Spinat zubereitet,
während man beim Stielmangold vor allem die Blattstiele wie Spargel
dünstet. Man spricht auch vom "Spargel des kleinen Mannes". Mangold
kann gerade im Sommer, wenn der Frühspinat vorbei ist und der
Herbstspinat erst heranwachsen muss, den Spinat ersetzen. Mangold ist
demnach ein altes, gesundes Gemüse, welches gerade in den letzten Jahren
wieder eine große Renaissance erfahren hat.
64
LITERATURVERZEICHNIS
 Böhrngen, Siegfried, „Pflanzen helfen heilen“, 1. Auflage, Berlin
1990,Verlag Volk
und Gesundheit
 Fischer-Rizzi, Susanne, „Medizin der Erde“, 8. Auflage, München
1994, Hugendubel
 Fischer, W. K., „Kosmos Naturführer, Welche Heilpflanze ist das? , 1.
Auflage,
Stuttgart 2005, Frank-Kosmos Verlags-GmbH & Co.KG
 Lotz, Birgit und Rausch, Andrea, „Kräuterlexikon“, 1. Auflage,
Egglofsheim 1995,
Nebel Verlag
 Rätsch, Christian, „Heilkräuter der Antike“, 2. Auflage, München1998,
Diederichs Verlag
 Reute und Rußhardt Katja, „Das Pflanzen und Kräuterbuch, Hildegard
von Bingen“,
1. Auflage, Köln 2006, Naumann & Göbel Verlagsgesellschaft mbH
 Sonn Annegret und Bügring Ursel, „Heilpflanzen in der Pflege“, 1.
Auflage, Bern 2004,
Verlag Hans Huber
 Urban & Schwarzenberg, „Taschenlexikon der Medizin“, 3. Auflage,
München-WienBaltimore 1981, Tutsch
 Wendelberger E., „Heilpflanzen“, München 1975, 1. Auflage, BLV
Verlagsgesellschaft mbH
Zusammenstellung und
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Fritz Kroder, Kapellenstr 5, 91233 Speikern
Tel: 09153-7712
65
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