32_Bericht_Markenwirkung Nachhaltigkeit

Werbung
NACHHALTIGKEIT UND MARKENWIRKUNG
Ganzheitliche Strategien
Umweltwerbung
Sustainable Business
Green Ökologisches
Marketing
Marketing
Nachhaltigkeitsstrategien
Green
Procurement
Ethisches Unternehmertum
CSR: Corporate Social Responsibility
Nachhaltigkeit
Greenwashing
KURZDOSSIER – EIN ÜBERBLICK
1
Worum geht es bei Nachhaltigkeit?
Einführung
Ergebnisse und Begriffsbestimmung
2
Markenwirkung von Umweltthemen
Zusammenfassung der Ergebnisse
Der Begriff Nachhaltigkeit hat eine neue Bedeutung bekommen, er steht für Ökologie, Soziales und
Ökonomie; Ökonomie steht nicht mehr im Gegensatz zu Ökologie, sondern im sich bedingenden
Zusammenhang
Nachhaltiges Verhalten generiert Vertrauen beim Verbraucher; der Konsument ist weitgehend
sensibilisiert, aber nur bedingt bereit, dies finanziell zusätzlich zu honorieren; Verstöße gegen das
„Nachhaltigkeitsgebot“ werden vom Kunden mit Ablehnung bestraft
Deutsche Unternehmen behandeln seit 2002 in stark zunehmendem Maße das Thema Nachhaltigkeit
in ihren Berichtswesen; die große Mehrzahl der börsennotierten Unternehmen veröffentlicht in
integrierter oder separater Weise Nachhaltigkeitsberichte
Durch Katastrophenereignisse, wie Fukushima, ist der Verbraucher erneut sensibilisiert; mit
zeitlichem Abstand zu dem Ereignis nimmt aber die Bereitschaft, für Nachhaltigkeit Eingeständnisse
(Mehrpreis, Akzeptanz von Einschränkungen) zu machen, ab
Nachhaltigkeit trägt durchschnittlich zu 10% an Reputationserlösen bei; Reputationserträge
exemplarisch an 10 DAX-Unternehmen gemessen, machen durchschnittlich 22% des Gesamtumsatzes
aus
Praxisbeispiel FRoSTA: langfristige Sicherung durch Umsetzung einer konsequenten Nachhaltigkeitsstrategie; Preiserhöhung durchgesetzt; Marktposition entgegen der Marktentwicklung durchgesetzt;
Marktposition ausgebaut; Umsatz kontinuierlich gesteigert
3
Wandel der Begriffsbedeutung
Eine Begriffsbestimmung
Eingeführt im 18. Jahrhundert in der Forstwirtschaft stand der Begriff „Nachhaltigkeit“ in den 1980er Jahren
exklusiv für „grüne“ Umweltthemen. Seit Mitte der 1990er wandelt sich der Begriff zum Synonym für
„Werte“-orientierte Kriterien der Dimensionen:
Wirtschaftlich
Ökologisch
Sozial
Hinter jedem Kriterium steht ein ethisch-moralischer Ansatz: So heißt „wirtschaftlich“ nicht unbedingt, den
größtmöglichen Gewinn zu erzielen, sondern steht auch für Transparenz, Belastbarkeit, solide Geschäftsbeziehungen etc.
Umweltthemen stellen somit nur einen Teil des Gesamtbereichs dar, der jedoch sehr vielschichtig von CO2
bis Ressourcenschonung eine breite Palette abdeckt.
Das inhaltliche Verständnis von „Nachhaltigkeit“ ist je nach Interessengruppe sehr unterschiedlich:
„Kerngeschäft zeigt, dass soziale und
ökologische Unternehmensverantwortung
sowie nachhaltig ausgerichtetes
Wirtschaften mit ökonomischem Erfolg
einhergehen.“
„Produkte und Dienstleistungen sollen zu einer
nachhaltigen Entwicklung beitragen, die die
Lebensgrundlage künftiger Generationen
sicherstellt und global mehr soziale
Gerechtigkeit bewirken.“
Nachhaltiges Wirtschaften werde ihr Kerngeschäft in den nächsten fünf bis zehn Jahren prägen,
erwarten 93 Prozent der führenden Vorstandschefs der Welt. Das ergab im Oktober 2010 eine
Studie der UN-Initiative „Global Compact“.
4
Adressaten: Stakeholder und Shareholder
An wen richtet sich eine grüne Botschaft?
Stakeholder: Den Begriff hat wohl zum ersten Mal das Stanford Research Institute 1963 benutzt,
um deutlich zu machen, dass Aktionäre nicht die einzige Zielgruppe sind, die das Management
von Unternehmen beachten muss.
Zu den Stakeholdern eines Unternehmens gehören Mitarbeiter, Zulieferer, Kunden,
Nichtregierungsorganisationen (NGOs), wissenschaftliche Einrichtungen, Regierungen o.Ä.
Obwohl die Kunden in der Mehrzahl neben
den Kapitalmärkten sind, sind sie noch die
stärksten „Bremser“ einer deutlicheren
Nachhaltigkeitsorientierung in den
Unternehmen. Nur ein kleinerer Teil der
Kunden kauft bewusst bei bestimmten
Unternehmen ein, weil sie entweder
Ökoprodukte wollen oder weil sie Vertrauen in
das ethische und verantwortliche Verhalten
eines Unternehmens haben. Der Anteil solcher
Kunden nimmt allerdings deutlich zu.
Starke Treiber sind jedoch die NGOs:
Mangelndes Vertrauen aufgrund inkonsistenter
Geschäftsstrategie und -praxis ruft Kunden- und
andere Interessengruppen auf den Plan.
Beispiel: Shell 1995 und der Plan, die Brent Spar
zu versenken. Obwohl Shell juristisch im Recht
war, führte die Kommunikationsstrategie von
Greenpeace zu Umsatzeinbrüchen von bis zu
50%/Tankstelle.
5
Wie wirken politische Initiativen auf Unternehmen?
Politische Impulse
6
Ein durch die UN gefördertes Netzwerk, das sich an die Privatwirtschaft weltweit richtet
Der „Global Compact“ der Vereinten Nationen ist eine strategische Initiative für Unternehmen, die sich
verpflichten, ihre Geschäftstätigkeiten und Strategien an zehn universell anerkannten Prinzipien aus den
Bereichen Menschenrechte, Arbeitsnormen, Umweltschutz und Korruptionsbekämpfung auszurichten.
Damit kann die Wirtschaft als wichtige treibende Kraft der Globalisierung dazu beitragen, dass die
Entwicklung von Märkten und Handelsbeziehungen, von Technologien und Finanzwesen allen
Wirtschaftsräumen und Gesellschaften zugutekommt.
Eine freiwillige Initiative zur Förderung nachhaltiger Entwicklung und
gesellschaftlichen Engagements
Ein Wertekatalog auf der Grundlage universell anerkannter Prinzipien
Ein Netzwerk von Unternehmen und Stakeholdern
Ein Forum für gemeinsames Lernen und Erfahrungsaustausch
Mit mehr als 8.700 Teilnehmern aus über 140 Ländern ist „Global Compact“ die weltweit größte
Initiative gesellschaftlich engagierter Unternehmen und anderer Stakeholder.
7
Wirkzusammenhänge nach „Global Compact“1
Ergebnisse: Quantitative und qualitative Vorteile
Ressourcenschonung senkt Betriebskosten: Ein umweltschonender Energie- und Ressourcenverbrauch durch optimierte Betriebsabläufe und Produktinnovationen senkt die Betriebskosten.
Zuliefererstandards nutzen vielen Seiten: Öko-soziale Standards, stabilere Geschäftsbeziehungen zu
Zulieferern und eine höhere Mitarbeitermotivation steigern die Qualität von Produkten und Prozessen
und bringen mehr Kundenzufriedenheit.
Motivierte Mitarbeiter stärken Unternehmen: Mehr Mitarbeitermotivation stärkt Produktivität und
Wettbewerbsfähigkeit.
Nachhaltiges Produktdesign eröffnet Märkte: Eine nachhaltige Ausrichtung der Produktentwicklung
erhöht das Innovationspotenzial und eröffnet Marktchancen.
Risiken systematisch senken sichert Zukunft: Ein verfeinertes Risikomanagement spricht für sich
selbst.
Glaubwürdigkeit festigt Kundenbeziehungen: Die Einhaltung von Standards und deren positive
betriebswirtschaftliche Effekte erhöhen die Reputation bei Kunden und Interessengruppen.
Nachhaltigkeit erleichtert Kapitalmarktzugang: Die vielen positiven Wechselwirkungen können den
Zugang zum Kapitalmarkt erleichtern, indem sie die Aktionärsbindung und den Stand gegenüber
anderen Kreditgebern, wie Banken, verbessern.
1: Studie der UN-Initiative Global Compact aus dem Jahr 2011
8
Wie wichtig ist Nachhaltigkeit im Investmentranking?
Ranking
9
DJSI: Dow Jones Sustainability Indexes
Ein Öko-Index, der mit klassischen Indizes korrespondiert.
Idee und Historie
„Dow Jones Sustainability Indexes“, kurz DJSI, ist ein Kooperationsprojekt des Dow Jones Verlagshauses und des Zürcher
Unternehmens Sustainable Asset Management (SAM).
Anlass: Zunahme von Investoren, die die Kriterien „Ökologie“ und „Soziales“ in ihre Investitionsentscheidung einfließen
lassen.
Idee: Entwicklung eines Indizes, der gut mit klassischen Aktienindizes, wie dem Dow Jones Global Index, vergleichbar ist.
Damit klare Unterscheidung zu bereits existierenden Öko-Indizes, wie zum Beispiel dem NAI oder dem DOMINI 400 Social
Index.
Mittlerweile über 40 nach geographischen und wirtschaftlichen Gesichtspunkten unterschiedene Indizes, die im täglichen
Monitoring stehen. Bei Krisensituationen können Firmen täglich aus dem Index herausgenommen werden.
Die wichtigsten DJS-Indizes :
8. September 1999: DJSI World
15. Oktober 2001: DJSI STOXX, DJSI EURO STOXX (nur Euro-Zone)
17. Februar 2005: AuSSI (Australian SAM Sustainability Index) – basiert auf DJSI World
23. September 2005: DJSI North America, DJSI United States
23. Januar 2006: Dow Jones Islamic Market Sustainability Index
31. Januar 2006: Blue-Chip Indizes DJSI STOXX 40 und DJSI EURO STOXX 40
26. August 2008: Blue-Chip Indizes DJSI World 80 und DJSI World ex US 80
26. August 2008: Blue-Chip Indizes DJSI North America 40 und DJSI United States 40
10
DJSI: Dow Jones Sustainability Indexes
Die Kriterien
Branchenübergreifende Kriterien: Gewichtung 43%
Wirtschaftlich: 18%
6% Unternehmensführung
Managementvergütung,
Transparenz
6%
Ökologisch: 3%
Umweltberichterstattung
Abdeckung,
Genauigkeit
Risiko-/Krisenmanagement
Risikodefinition, Belastungstest
6% Verhaltens-/Antikorruptionsregeln
Sozial: 22%
5,5% Personalentwicklung
Lernprozesse, Talenterfassung
5,5% Bindung Talente
Boni, leistungsabhängiger Lohn
5%
Arbeitspraxis
Antidiskriminierung, Beschwerde
3%
Corporate Citizenship
Spenden, öffentl. Wohltätigkeit
Geschäftsbeziehungen, Berichterstattung
3%
Sozialbilanz
Branchenspezifische Kriterien: Gewichtung 57%
Chancen und Risiken jeder Branche werden einzeln berücksichtigt
Starke Branchenunterschiede; Einfluss auf die Gewichtung der Dimensionen Wirtschaft, Ökologie und Soziales
Einteilung in Branchen in Anlehnung an das „Industry Classification Benchmark“. 58 Branchen /19 „Supersectors“
11
DJSI: Dow Jones Sustainability Indexes
Die Methodik
Grunddaten
Erfassung der relevanten Daten erfolgt durch
„SAM“.
Speziell entwickelte Fragebögen, die von den
Unternehmen ausgefüllt werden.
Weitere Informationsquellen: öffentlich
zugängliche Dokumente wie Jahresberichte,
Nachhaltigkeitsberichte oder Medienberichte
sowie der direkte Kontakt mit den Unternehmen.
Informationen werden sowohl intern von SAM
als auch extern überprüft und validiert (externe
Prüfung durch Deloitte). Prüfung umfasst vor
allem den Abgleich der verschiedenen
Informationsquellen.
Monitoring
Geschäftspraktiken
Steuerhinterziehung
Geldwäsche
Korruption
Menschenrechtsverletzungen
Diskriminierung
Zwangsumsiedlungen
Kinderarbeit
Konflikte mit der Belegschaft
Massenentlassungen
Streiks
Katastrophen/Unfälle
Umweltkatastrophen
Rückrufaktionen
Betriebsstörungen
12
DJSI: Dow Jones Sustainability Indexes
Sub-Indizes
Ranking: „Top Components“ aus Dow Jones Sustainability Eurozone Index
13
DJSI: Dow Jones Sustainability Indexes
Sub-Indizes
Ranking: „Top Components“ aus Dow Jones Sustainability Europe Index
14
DJSI: Dow Jones Sustainability Indexes
Sub-Indizes
Ranking: „Top Components“ aus Dow Jones Sustainability World Index
15
Wie bewerten Spezialisten nachhaltiges Verhalten?
Rating-Agentur
16
oekom research AG
Hintergrund
Rating-Agentur im Bereich des nachhaltigen Investments; Analyse von
Unternehmen und Ländern hinsichtlich ihrer ökologischen und sozialen
Performance
Hauptklientel: institutionelle Investoren und Finanzdienstleister
Gegründet 1993, bezeichnet sich selbst als weltweit führende Rating-Agentur
im Bereich „nachhaltige Investments“
Arbeitet in Kooperation mit diversen NGOs, Universitäten und Institutionen
der Umweltorganisationen und -projekten
Komplettes Portfolio einer Rating-Agentur unter der Thematik Nachhaltigkeit:
Investment Advisory, Screening Services bis Analysen
17
oekom research AG
Methodik: Filtern durch verschiedene „Universen“
Zwei-Stufen-Modell:
1.
Im ersten Schritt (Corporate Scouting): Screening auf Basis
öffentlich verfügbarer Informationen
Screening dient der Identifikation von Wertpapieremittenten,
die das Potenzial haben, den oekom Prime Status zu
erreichen. Diese Unternehmen werden im oekom Rating
Universe zusammengefasst.
2.
In einem zweiten Schritt erfolgt ein Corporate Rating anhand
von 100 sozialen und umweltbezogenen Kriterien
Ergebnisse werden in umfassenden Rating Reports
dokumentiert. Das oekom Rating Universe umfasst aktuell
rund 1.000 Unternehmen.
Unternehmen, die besonders durch soziale und umweltbezogene Leistungen hervorstechen, werden mit „Prime“
bewertet. Derzeit rund 550 Unternehmen.
Unternehmen mit Defiziten in sozialen und umweltbezogenen Leistungen, die keine Transparenz schaffen,
bleiben im oekom Scouting Universe.
Diese werden im Sinne eines indikativen Ratings beurteilt
und die Ergebnisse in „Scouting Reports“ dokumentiert.
Alle Dossiers sind käuflich; Beispiel-Report von BMW als
Anlage 1
18
oekom research AG
Studie: Beispiel Rating Jahresvergleich 2009/2008
19
Wie beurteilen Agenturen Nachhaltigkeit im Ranking?
Werbe-Agentur
20
Sustainability Image Score 2012 (SIS)1
Ein Ranking deutscher Unternehmen der Serviceplan Gruppe
Wirkmechanismus: Kundenkriterien bilden einen Index, der den Markenmehrwert beeinflusst.
Einflussfaktoren
Sustainability Image Score
Green Image Score (ökologische
Nachhaltigkeit): die ökologische
Wahrnehmung eines Unternehmens,
z.B. der verantwortungsvolle Umgang
mit Ressourcen.
Economic Image Score (ökonomische
Nachhaltigkeit): die Einschätzung,
ob ein Unternehmen fair und seriös
wirtschaftet oder anfällig für
fragwürdige Geschäftspraktiken,
Bestechung und Korruption ist.
Social Image Score (soziale Nachhaltigkeit): Bietet das Unternehmen
gute Arbeitsbedingungen? Bemüht
es sich um sichere Arbeitsplätze?
Übernimmt es gesellschaftliche
Verantwortung? Engagiert es sich
für karitative Zwecke?
Markenmehrwert
Image
Qualität
Führung
Nachhaltigkeit
Attraktivität
Wirtschaftlicher Erfolg
Werte
Kompetenz
Sympathie
SIS
Loyalität
Gesamtzufriedenheit
Wiederwahl/Loyalität
Weiterempfehlung
Cross Selling
1: Befragt wurden 7.678 Personen nach ihrer Einschätzung zur Nachhaltigkeit von 101 Unternehmen aus 16 Branchen
21
Sustainability Image Score
Die zusammengefassten Ergebnisse der Erhebung 2012
.
Das Thema Nachhaltigkeit ist bei den Konsumenten angekommen
Seit der Atomkraft-Bewegung der 80er werden Umweltaspekte diskutiert
Nachhaltigkeit steht heute aber für die Bereiche Umwelt, soziale und ökonomische Aspekte
Wichtigste Werte: Verantwortung, Beständigkeit und Zukunftsorientierung
Ökonomie & Soziales werden wichtiger
Ökologie nach wie vor wichtigster Treiber für ein positives Image
Wird bei deutschen Unternehmen von den Konsumenten am negativsten beurteilt
Soziale Nachhaltigkeit schneidet dagegen am besten ab. Nachhaltigkeitsimage aller Unternehmen hat sich
verschlechtert.
Konsumenten werden also immer kritischer gegenüber Nachhaltigkeitsbemühungen von Unternehmen und
entsprechender Kommunikation.
.
Negative Schlagzeilen bleiben hängen
Krisen, kritische Berichterstattung oder auch fehlende Transparenz werden von Konsumenten unmittelbar
negativ verbucht
Umso mehr, wenn Unternehmen sich in Sachen Nachhaltigkeit nicht etabliert haben
Ein negatives Nachhaltigkeitsimage bleibt fest verankert
.
Kontinuität & Konsequenz zahlen sich aus
Gewinner-Unternehmen konnten sich aufgrund ganzheitlicher und konsequenter Nachhaltigkeitsstrategie
über alle drei Dimensionen in Relation zu den Konkurrenten behaupten.
Unter den Top-Unternehmen echte Benchmarks für gute nachhaltigkeitsorientierte Markenführung.
Vor allem die entsprechenden kommunikativen Maßnahmen, um diese in den Köpfen der Konsumenten zu
verankern.
22
Sustainability Image Score 2012
Ranking der Unternehmen mittels Sustainability Image Score
Top-10-Unternehmen über alle Branchen
1
HIPP
2
Alete
3
BMW
4
Miele
5
Bärenmarke
6
Landliebe
7
Audi
8
9
10
2012
2011
Wertedefinition:
0-59 = kritisch
60-69 = zu beobachten
70-85 = gut
86-100 = sehr gut
Otto
Mercedes Benz
dm
60
65
70
75
80
23
Welchen Stellenwert hat Nachhaltigkeit in Bilanzen?
Wirtschaftsprüfung
24
KPMG als Stellvertreter für WPs
Nachhaltigkeitsberichterstattung und angeschlossene Dienstleistungen
Die Motivation: das neue Geschäftsfeld „Nachhaltigkeit“
KPMG steht stellvertretend für die Branche der Wirtschaftsprüfungsgesellschaften, die durch das Thema
Nachhaltigkeit ein neues Geschäftsfeld haben
Die großen Gesellschaften bieten alle einen Full-Service-Ansatz an, bestehend aus Prüfungs- und Beratungsleistungen in den Bereichen:
Sustainability Management
•
Entwicklung und Implementierung von Nachhaltigkeitsstrategien
•
Diesbezügliche Einführung integrierter Managementsysteme
•
Qualitative und quantitative Beurteilung von Chancen und Risiken
•
Interne Audits
•
Implementierung ganzheitliches Carbon Assets Management
Integrated Reporting
•
Erstellung Nachhaltigkeitsberichte
•
Konzeption Nachhaltigkeitskommunikation
Assurance und Zertifizierung
•
Prüfung von Nachhaltigkeitsberichten nach Standards
•
Zertifizierung von integrierten Managementsystemen
•
Prüfung von Emissionen und EE gemäß der Regularien
Tax
•
•
•
Steuereffiziente Gestaltung von nachhaltiger Lieferkette, CO2-Rechten und Derivaten
Beratung zu steuerrechtlichen und staatlichen Förderprogrammen
Durchführung von Ökosteuer-Checks
25
KPMG als
KPMG:
Handbücher
Stellvertreter
undfür
Studien
WPs
Nachhaltigkeitsberichterstattung und angeschlossene Dienstleistungen
Erfahrungsergebnisse
Berichterstattung über Nachhaltigkeitsaktivitäten ist bei deutschen Unternehmen etabliert
Separate Berichte als PDF in der Mehrzahl; steigende Anzahl von interaktiven Portalen im
Internet
Etablieren sich als Teil der jährlichen Finanzberichterstattung
GRI-G3-Leitfaden gilt als internationaler Standard für die Berichtsform
Der deutsche Nachhaltigkeitsrat hat einen Nachhaltigkeitskodex entwickelt, der auf Marktmechanismen basiert; dieser soll der EU als Best Practice für mögliche Gesetzgebung dienen
Neue Megatrends, wie Wasserknappheit, werden zunehmend in der Berichterstattung
akzentuiert
Unternehmen berichten vorwiegend über Aspekte ihrer Lieferketten; quantitative Angaben
oder die Einbeziehung ihrer Lieferanten sind noch die Ausnahme
Anzahl von Prüfungen der Angaben zur Nachhaltigkeit haben verstärkt zugenommen
Neue Epoche der Unternehmensberichterstattung hat begonnen; integrierte Berichterstattung
im Rahmen von definierten Standards hat begonnen (Rahmenwerk: IIRC)
Kapitalmarkt hat das Thema Nachhaltigkeit erkannt; Nachhaltigkeitsberichterstattung ist ein
Anforderungskriterium für kapitalmarktorientierte Unternehmen
26
KPMG als
KPMG:
Handbücher
Stellvertreter
undfür
Studien
WPs
Nachhaltigkeitsberichterstattung
Auszug
von Einzelergebnissen und angeschlossene Dienstleistungen
Häufigkeit von allgemeinen Informationen zur „Nachhaltigkeit“
Im nationalen Vergleich sind DAXUnternehmen Vorreiter, die sich durch
Nachhaltigkeitsberichte akzentuieren
International stehen die DAX-Unternehmen im gleichen Status wie die
größten Unternehmen international
Unterschiede gibt es für DAXUnternehmen in der eigenen Prüfung
ihrer Berichte; hier stehen sie
internationalen Unternehmen nach
Im europäischen Vergleich liegt
Deutschland durch institutionelle
Organisationen zum Thema
Nachhaltigkeit vorn (Beispiel:
Nachhaltigkeitsrat, der einen
Ehrenkodex entwickelt hat)
27
KPMG als
KPMG:
Handbücher
Stellvertreter
undfür
Studien
WPs
Nachhaltigkeitsberichterstattung und angeschlossene Dienstleistungen
Einzelergebnisse
Häufigkeit von Informationen zur „Nachhaltigkeit“ im Geschäftsbericht
Die vorherrschende Art der Berichterstattung ist die Integration eines Kapitels über
Nachhaltigkeit im Lagebericht; DAX-Unternehmen nutzen darüber hinaus eine eher
populistisch gestaltete Berichterstattung auf ihren Internetseiten
28
KPMG als
KPMG:
Handbücher
Stellvertreter
undfür
Studien
WPs
Nachhaltigkeitsberichterstattung und angeschlossene Dienstleistungen
Einzelergebnisse
Häufigkeit von Informationen zur „Nachhaltigkeit“ im Geschäftsbericht
Die Entwicklung hin zu Berichterstattung ist signifikant und global gleich verlaufend.
29
KPMG als
KPMG:
Handbücher
Stellvertreter
undfür
Studien
WPs
Nachhaltigkeitsberichterstattung und angeschlossene Dienstleistungen
Einzelergebnisse
Motive
30
Was tut der deutsche Kunde in puncto Nachhaltigkeit?
Marktforschung
Global Green Index (GGI)
31
GfK Global Green Index (GGI)
Wie grün ist der Verbraucher wirklich?
Seit Oktober 2011 veröffentlicht die GfK in einer neuen repräsentativen Umfrage einen Index zur quantitativen Darstellung des
Umweltbewusstseins der Deutschen. Einzelergebnisse werden zu 7 Sub-Indizes verdichtet. Für den GGI 2011 zählten Ergebnisse
aus August und Oktober 2011. Zwischenzeitlich wurden in 2012 Erhebungen im Februar und Juni 2012 erhoben und
veröffentlicht. Es werden generelle Einstellungen erfasst, aber auch ob und in welchem Ausmaß Verbraucher bereit sind,
Umweltmaßnahmen auch durch höhere Preise zu honorieren. (Studie: € 1.900,-)
Grobe Zusammenfassung der Ergebnisse des GGI 2011:
Konsum und Produktion
Verbraucher würden für umweltbewusste Produkte mehr zahlen
Aktiv noch keine signifikante Kaufbeeinflussung
Jeder Zweite signalisiert aber, möglicherweise auf Umweltsiegel künftig zu achten
Energieversorgung
Deutsche wollen Energieversorgung ohne Atomkraft
Über 70% akzeptieren dafür Ausbau Stromnetze auch in unmittelbarer Umgebung
Energiesicherheit nur für Minderheit Argument für Weiterbetrieb
Abfall/Recycling
Energie im Haushalt
Mobilität und Tourismus
Engagement für
Umweltschutz
80% trennen Müll aus Überzeugung
Wieder 80% achten beim Einkauf auf Abfallvermeidung
Jeder Dritte allerdings nur bereit, höhere Entsorgungsgebühren zu zahlen
Maßnahmen müssen sich rechnen
80% nur für Energieeffizienzmaßnahmen, wenn sich diese wirtschaftlich lohnen
60% bereit zur Anschaffung energieeffizienterer Haushaltsgeräte
Mobilität aus Kostengründen umweltvakant; Tourismus nur bedingt umweltbezogen
Jeder Dritte benutzt aus Kostengründen sein Auto zeitweise nicht
Nur 20% suchen Reiseziele unter umweltfreundlichen Aspekten aus
Nur 14% unterstützen regelmäßig Umweltorganisationen
15% beteiligen sich an Umweltschutzaktivitäten
32
GfK Global Green Index (GGI)
Gründe und Trends
Die erste Erhebung stand stark unter dem Eindruck von „Fukushima“.
Mit Abstand zum Katastrophenereignis sinkt auch die Zahlungsbereitschaft für die Energiewende und
Akzeptanz mit damit verbundenen Maßnahmen (76% Bereitschaft August 2011; 69% August 2012).
Die Bewertung einzelner Maßnahmen (Ausbau der Netze; Windkraftanlagen in unmittelbarer Nähe)
hängt stark vom Alter ab: Jüngere zeigen höhere Toleranz; Ältere stehen Energiewende eher kritisch
gegenüber.
Durch zunehmende Konjunkturängste sinkt auch die Bereitschaft, sich an den Kosten der Energiewende
zu beteiligen.
Nur bei dem Thema Energiebezug zeigte sich eine höhere Bereitschaft, Öko-Strom auch zu etwas
höheren Preisen zu kaufen.
Ansonsten werden Umweltmaßnahmen dort honoriert, wo sie stattfinden, ohne dass der Verbraucher
dazu aktiv werden muss.
33
GfK Global Green Index (GGI)
Die Zeitreihe
Wertebereich
August 2011
Oktober 2011
Februar 2012
Juni 2012
Konsum und
Produktion
69,0
60,0
66,7
67,3
Energieversorgung
154,8
149,3
144,6
143,2
Abfall/Recycling
168,6
171,9
172,8
173,2
Energie im Haushalt
36,0
35,0
29,8
34,0
Mobilität
113,9
110,8
114,5
118,1
Tourismus
47,0
39,2
41,0
37,7
Engagement für
Umweltschutz
25,3
20,5
20,6
21,0
34
Wie verhalten sich Kunden bezüglich Nachhaltigkeit?
Marktforschung
&
35
Otto Group Trendstudie 2011
3. Studie zum ethischen Konsum
Hintergrund
Die Otto Group zeichnet sich bei ihrem unternehmerischen Auftreten durch ein
erfolgreiches Gespür für die beim Kunden wichtigen Marketing-Instrumente aus.
Im Gegensatz zu anderen klassischen Versendern hat die Otto Group auch in
anderen Bereichen ihr verstaubtes Image aus der Nachkriegszeit erfolgreich in ein
modernes Hightech-Unternehmen migriert (erfolgreichstes Instrument: Nr. 1 im
Online-Handel in Europa).
Ihre Homepage steht ganz im Zeichen von „Nachhaltigkeit“ und Wertewandel;
das Firmenmotto lautet dieser These folgend „Die Kraft der Verantwortung“.
Im 2-Jahresrhythmus erstellt die Otto Group zusammen mit dem Trendbüro/
Hamburg seit 2007 eine Studie zum Wertewandel bei den Konsumenten. Damit
erstellt sie neben der GfK/Nürnberg die in der Öffentlichkeit meistbeachteten
Ergebnisse zum Thema „nachhaltiges Management und Konsumentenwandel“.
Die Ergebnisse werden methodisch durch Desk Research, Feldversuch mit den
Focus-Gruppen, CATI-Befragungen und Experten-Interviews ermittelt. Die
Focus-Gruppen sind eingeteilt in Netzwerkkinder (16-25 Jahre), Generation X
(26-45 Jahre) und Babyboomer (46-65 Jahre).
36
Otto Group Trendstudie 2011
3. Studie zum ethischen Konsum
Qualitative Zusammenfassung der Ergebnisse:
Neue Anmutung der Öko-Kultur: vom Weltverbesserer zum Selbstverbesserer, der mit dem
Kassenbon abstimmt.
Mit der LOHAS-Bewegung vollzog sich eine Entideologisierung und Ästhetisierung des ethischen
Konsums (LOHAS: Lifestyle of Health and Sustainability).
Durch Banken- und Wirtschaftskrisen „Vertrauen“ als neue Währung: weil es verloren ging, wurde
es wichtiger.
Ethische Prinzipien mischen sich in das Kauferlebnis: die Einsicht, dass man die Umwelt nicht
ausbeuten darf, wird ergänzt um die Einsicht, dass man soziale Beziehungen nicht ausbeuten darf.
Der Staat als schützende Hand hat an Macht verloren. Unternehmen stoßen in das politische
Vakuum vor und besetzen das Thema Nachhaltigkeit.
Konsumenten nutzen ihre neue Macht. Verbraucher sind heute kritischer, informierter und
engagierter als je zuvor. Netzwerktechnologien ermöglichen Transparenz und Dialog in Echtzeit.
Top-down-Logik wird ersetzt durch Netzwerkkommunikation. Fehltritte oder GreenwashingAktivitäten von Unternehmen sorgen für einen wahren „Shitstorm“ mit negativen Folgen für das
Unternehmensimage.
37
Otto Group Trendstudie 2011
3. Studie zum ethischen Konsum
Quantitative Trendaussagen:
Grafik: Otto Group Trendstudie 2011
38
Otto Group Trendstudie 2011
3. Studie zum ethischen Konsum
Einzelergebnis: Kaufbereitschaft für „ethische“ Produkte
44% der Befragten sagen, dass sie mehr Geld für biologisch oder regional produzierte, fair gehandelte
oder klimafreundlich produzierte Produkte ausgeben als noch vor zwei Jahren
Grafik: Otto Group Trendstudie 2011
39
Otto Group Trendstudie 2011
3. Studie zum ethischen Konsum
Nach Focus-Gruppen differenziertes Einzelergebnis: Kaufbereitschaft
Grafik: Otto Group Trendstudie 2011
40
Otto Group Trendstudie 2011
3. Studie zum ethischen Konsum
Einzelergebnis: „Ethisches“ Bewusstsein in der Kaufentscheidung
Grafik: Otto Group Trendstudie 2011
41
Otto Group Trendstudie 2011
3. Studie zum ethischen Konsum
Einzelergebnis: Bereitschaft für das Kriterium „Nachhaltigkeit“ mehr zu bezahlen
Grafik: Otto Group Trendstudie 2011
42
Otto Group Trendstudie 2011
3. Studie zum ethischen Konsum
Einteilung der Konsumenten in Genotypen
Grafik: Otto Group Trendstudie 2011
43
Otto Group Trendstudie 2011
3. Studie zum ethischen Konsum
Einzelergebnis: Kaufentscheidung und Konsumentenvertrauen nach Genotypen
Grafik: Otto Group Trendstudie 2011
44
Otto Group Trendstudie 2011
3. Studie zum ethischen Konsum
Weitere Einzelergebnisse: Thema Vertrauen
Unabhängige Testinstanzen und NGOs sind Vertrauensgewinner:
91% vertrauen Testinstitutionen, wie „Stiftung Warentest“ (Niveau von Freunden und
Familie)
72% halten Greenpeace & Co für vertrauenswürdig
Politik und Medien verspielen weiter Vertrauen:
43% vertrauen Medienberichten nicht mehr und für 24% ist das Vertrauen in
Medienberichte gesunken
15% vertrauen Politik und Werbung; damit ähnliches Niveau wie Vertrauen in Werbung
(10%)
Wenig Vertrauen in Unternehmen, aber ethische Prinzipien erzeugen Grundvertrauen:
77% der Befragten bringen Unternehmen, die ethisch korrekte Produkte herstellen,
sofort ein Grundvertrauen entgegen
45
Otto Group Trendstudie 2011
3. Studie zum ethischen Konsum
Weitere Einzelergebnisse: Ansätze zur Strategie für Unternehmen
„Trust Design“ statt „Emotional Design“: Werte werden wichtiger als Ästhetik; Fokus verschiebt sich
von rein materiellen (Produkt-)Aspekten hin zu immateriellen Eigenschaften
Ganzheitliche und langfristige Strategie: Unternehmenswerte statt Markenwerte
Marketing 3.0: Nicht Kommunikation und Marketing, sondern Unternehmensphilosophie und
-kultur; nicht die materielle Produkteigenschaft steht mehr im Zentrum der Kaufentscheidung,
sondern unter welchen Bedingungen es hergestellt wurde (Anlehnung an Kotler, 2010)
4Ps wird zu 6Ps: Produkt, Preis, Platzierung und Promotion werden ergänzt mit zentraler Bedeutung
von P = People (Kunden, Mitarbeiter und Lieferanten) und P = Purpose im Sinne von „Übernahme
gesellschaftlicher Verantwortung“
Einfacher und leichter Zugang zu Informationen und Produkten; Nudge-Prinzip: Entscheidungsfreiheit für den Kunden erhalten, aber die Rahmenbedingungen so verändern, dass bestimmte
Entscheidungen einfacher und wahrscheinlicher gemacht werden
Vom Monolog zum Dialog: Transparenz, Ehrlichkeit und Kritikfähigkeit: 86% haben mehr Vertrauen
in Unternehmen mit transparenter Informationspolitik
Ethik und Vertrauen als Wettbewerbsvorteil bei Integration von Nachhaltigkeit in das Kerngeschäft
46
Wie viel Umsatz absolut bringt Nachhaltigkeit?
Marktforschung
47
CRS: Corporate Reputation Score
Anteil der Reputation am Umsatz
Marktforschung bei 10 DAX-Unternehmen:
Welchen Anteil hat die Reputation am Umsatz?
Zusammenfassung der wichtigsten Ergebnisse:
Beispielhafte Untersuchung an 10 DAX-Unternehmen im Auftrag von Biesalski & Company/Serviceplan bei den
Unternehmen: Daimler, VW, BMW, Allianz, Deutsche Bank, Lufthansa, adidas, Bayer, Henkel und Beiersdorf
Reputationsinhalte sind: Kundenorientierung, wirtschaftliche Stärke, Innovationskraft, Arbeitgeberattraktivität,
Kapitalmarktattraktivität und Nachhaltigkeit
Reputationserlöse: Durchschnittlich 22% des Umsatzes der untersuchten DAX-Unternehmen hingen von der
Reputation ab, die Spanne reichte von einem relativen Anteil am Umsatz zwischen 15% und 35%
Branchenübergreifend machte Nachhaltigkeit einen Anteil von 10% am Reputationserlös aus
In absoluten Umsatzzahlen für 2010 bei den betrachteten DAX-Unternehmen aus dem Automobilsektor beträgt
der Reputationserlös:
BMW: 21 Mrd. Euro
Daimler: 23,2 Mrd. Euro
VW: 37,1 Mrd. Euro
48
CRS: Corporate Reputation Score
Wie viel Umsatz schafft Reputation?
Branchenübergreifende Wertschöpfungstreiber
Rund 60% des Reputationsumsatzes der in der Studie betrachteten Unternehmen können durch identifizierbare Treiber
erklärt werden; 40% des Reputationsumsatzes sind Faktoren, die entweder auf nicht gemessene oder aber nicht messbare
Faktoren zurückzuführen sind.
Grafik: Biesalski & Company, Serviceplan 2012
49
CRS: Corporate Reputation Score
Stärke und Wert der Reputation am Umsatz
Reputationsindikatoren der einzelnen untersuchten DAX-Unternehmen
Reputationsstärke zeigt, wie stark ein Unternehmen im Bewusstsein von Kunden verankert ist. Je höher die
Reputationsstärke, desto stärker diese Verankerung
Reputationswert ist der prozentual erklärbare Anteil von Reputation am Kaufverhalten und damit am Umsatz
Grafik: Biesalski & Company, Serviceplan 2012
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CRS: Corporate Reputation Score
Wie viel Umsatz gemessen in € schafft Reputation?
Konkrete Reputationserlöse der untersuchten DAX-Unternehmen
Reputationserlöse zeigen, wie hoch der monetäre Anteil von Reputation am Umsatz ist
Reputation wirkt immer additiv, d.h. eine Steigerung entspricht immer einer entsprechenden Steigerung der Gesamterlöse.
Eine Verringerung führt immer zu einem entsprechenden Rückgang der Gesamterlöse
Ergebnis Einzelbetrachtung: BMW erzielt einen
niedrigeren absoluten Reputationserlös als Daimler
und VW
Bei BMW entfällt aber ein größerer Anteil des
Konzernabsatzes auf Reputation (siehe vorige Seite)
Grafik: Biesalski & Company, Serviceplan 2012
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CRS: Corporate Reputation Score
Unternehmensspezifische Wertschöpfungstreiber
Stellhebel der Reputation bei BMW und Henkel
Reputationskriterien werden je nach Unternehmen unterschiedlich gewertet
Nachhaltigkeit hat einen relativ stabilen Anteil am Reputationswert
Grafik: Biesalski & Company, Serviceplan 2012
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Wie wirkt Nachhaltigkeit auf die Umsatzentwicklung?
Praxisbeispiel
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Praxisbeispiel: FRoSTA
2003 – Nachhaltigkeitsstrategie im Produktmarketing
Ausgangssituation und Wende
Bis 2002: Sandwichposition zwischen den Premiummarken mit hohem Werbebudget (Iglo, Knorr) und den DiscounterHandelsmarken mit niedrigem Preis (Aldi, Lidl, Penny, Plus etc.)
Strategiewechsel 2003: Reinheitsgebot
Weniger Ware pro Packung, dadurch Preise erhöht
Marketingbotschaft
Beste Rohwaren, beste Zutaten, 100% Transparenz, keine Chemie, traditionell gekocht ohne Zusatzstoffe
54
Praxisbeispiel: FRoSTA
2003 – Nachhaltigkeitsstrategie im Produktmarketing
Nachhaltigkeitsbemühungen von FRoSTA und Darstellung
Reinheitsgebot: 100% pur ohne Zusatzstoffe
CO2-Fußabdruck: Teilnahme am „Product Carbon Footprint Pilotprojekt“ mit Veröffentlichung der CO2-Bilanz
zu den einzelnen Gerichten
Bestandserhaltende Fischerei: Fischrohwaren aus nachhaltiger Fischerei
Umweltschutz: Energiesparen, Reduktion von CO2-Ausstoß und klimafreundlicher Energiebezug (EEG)
Lieferantenkette: Alle Vorlieferanten müssen den gleichen Nachhaltigkeitskriterien entsprechen
Gesellschaftliches Engagement: Unterstützung fair gehandelter Produkte, z.B. „Solino 100% Ethiopian coffee“
Darstellung: Screenshot der Internetseite von FRoSTA (oberer Teil/Reiter Nachhaltigkeit)
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Praxisbeispiel: FRoSTA
2003 – Nachhaltigkeitsstrategie im Produktmarketing
Momentaufnahmen des Marktes
2011:
Allgemein: Marktvolumen um 1,7% gesunken
Bei FRoSTA wieder gegenläufiger Trend
FRoSTA: Umsatzerlöse konnten um 3,1%
gesteigert werden
Verbrauchergunst: Marke FRoSTA in Deutschland
mit + 2,1% weiter gut und besser als der
Gesamtmarkt entwickelt (Quelle: Nielsen 2011)
Marktsegment TK-Komplettmenüs: Marktführerschaft FRoSTA mit einem Marktanteil von
29,2% (Quelle: Nielsen 2011, leh+dm o. Aldi ,
Lidl, Norma)
Neue Gemüse-Range „Koch-kreativ“ wuchs um
37,5% (Quelle Nielsen 2011, leh+dm o. Aldi, Lidl,
Norma)
Quelle: Jahresabschluss FRoSTA AG 2011 aus Bundesanzeiger
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Praxisbeispiel: FRoSTA
2003 – Nachhaltigkeitsstrategie im Produktmarketing
Marktanteilsentwicklung FRoSTA ; Auszug TK-Komplettgerichte
Exemplarisch für die Entwicklung stehen die TK-Komplettgerichte und deren Entwicklung der Marktanteile
Hier konnte FRoSTA seinen Marktanteil seit Strategiewechsel nahezu verdoppeln
Quelle: FRoSTA eigene Darstellung auf Basis A.C. Nielsen, Marktanteil TK-Komplettgerichte
57
Praxisbeispiel: FRoSTA
2003 – Nachhaltigkeitsstrategie im Produktmarketing
Umsatzentwicklung des Gesamtkonzerns folgt Markenanteil im TK-Bereich
FRoSTA hat verschiedene Geschäftsfelder (Erstmarke, Zweitmarken; Produktmarke für gewerbliche Kunden
(Gemeinschaftsbewirtung; Firmenangebote))
Der Gesamtumsatz profitierte erheblich durch den Strategiewechsel; die Umsatzentwicklung war von Wachstum
gekennzeichnet; oftmals auch gegen den allgemeinen Markttrend, der von Umsatzeinbrüchen gekennzeichnet war
450
400
350
300
250
200
150
100
50
0
2002
2003
2004
2005
2006
2007
2008
2009
2010
2011
Quelle: Umsatz in Mio. € FRoSTA laut eigener Information im Bundesanzeiger
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Wer hat noch Nachhaltigkeit positiv eingesetzt?
Praxisbeispiele
Honda/GE/Branchen
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Praxisbeispiele: Sammelsurium
Weitere Beispiele mit Nachhaltigkeitsstrategien
Branchenmeldungen und Firmen mit Umsatzerfolgen
Markenwertsteigerung seit Nachhaltigkeitsinitiativen:
+17%
+28%
Umsatzsteigerung seit Nachhaltigkeitsinitiativen:
Drogerien
+1,1%
Energieversorger
+5,2%
Babynahrung
+9,5%
60
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