Aufklärung und Einverständniserklärung für eine Endoskopisch-retrograde CholangioPankreaticographie (ERCP) Patient: Name, Vorname: _____________________________________ Geburtsdatum: _____________________________________ PID-Nummer: _____________________________________ Station/Überweisung: _____________________________________ Was ist eine ERCP? Bei der ERCP werden die Gallenwege (cholangio-) und das Gangsystem der Bauchspeicheldrüse (pancreatico-) untersucht. Bei der ERCP handelt es sich um die Kombination einer Spiegelung (Endoskopie) des Zwölffingerdarms und einer Röntgenuntersuchung der Gallenwege und des Bauchspeicheldrüsenganges. Untersucht wird mit einem flexiblen schlauchähnlichen Instrument (Endoskop), das an seiner beweglichen Spitze mit einer Optik versehen ist, mit Hilfe derer der Untersucher die Schleimhaut betrachten kann. Das Endoskop wird über ein Mundstück durch den Mund, die Speiseröhre und den Magen bis in den Zwölffingerdarm in Höhe der Mündung des Gallenganges und des Bauchspeicheldrüsengganges vorgeschoben. Sie liegen dabei zunächst auf der linken Körperseite, später auf dem Bauch, atmen ruhig und gleichmäßig und lassen allen Speichel durch den Mund abfließen. Der Hauptgallengang und der Bauchspeicheldrüsengang münden gemeinsam, umgeben von einem Schließmuskel (Papille), in den Zwölffingerdarm. Durch den Arbeitskanal des Endoskops wird ein dünner Katheter vorgeschoben und in die gemeinsame Mündung der Gallenwege und des Bauchspeicheldrüsengangs eingeführt. Durch diesen Katheter wird vorsichtig Röntgenkontrastmittel in die Gallenwege und/oder den Bauchspeicheldrüsengang eingespritzt. Gesteuert durch das Endoskop wird der Katheter unter Röntgendurchleuchtung so plaziert, daß das Röntgenkontrastmittel entweder in die Gallenwege oder in den Bauchspeicheldrüsengang oder in beide gelangt. Anschließend werden Röntgenaufnahmen dieser Gänge angefertigt. Gelingt es nicht, den gewünschten Gang darzustellen, kann es gelegentlich erforderlich sein, die Papille mit einem Papillotom (Hochfrequenzstrom-Draht) oder einem Nadelmesser zu eröffnen, um den Zugang zu den Gängen zu erleichtern. Ziel der Untersuchung ist es zum einen, krankhafte Veränderungen der Gallenwege, des Bauchspeicheldrüsenganges oder der Papille zu diagnositizieren. Darüberhinaus bietet die ERCP eine Vielzahl therapeutischer Optionen. Diese werden durch dünne Instrumente ermöglicht, die durch einen Arbeitskanal des Endoskops an den gewünschten Ort vorgeschoben werden. Sie gestatten je nach Diagnose z.B. die Entfernung von Steinen im Gallen- oder Bauchspeicheldrüsengang (Körbchen, Ballons), die Aufdehnung oder Überbrückung von Engstellen (Ballons, Endoprothesen), die Drainage von Zysten (Drainagekatheter), die Entnahme von Gewebsproben (Biopsiezangen) oder die Eröffnung der Papille zum besseren Abfluß der Galle- und Bauchspeicheldrüsensekrete (Papillenschnitt oder Papillotomie). Notwendigkeit der Untersuchung: Die Erforderlichkeit der Untersuchung bei Ihnen wird im ärztlichen Aufklärungsgespräch mit Ihnen besprochen. Voraussetzungen: • Nüchternbedingungen, d.h. mindestens sechs Stunden keine Nahrungs- oder Getränkeeinnahme • Herausnehmbarer Zahnersatz muß unmittelbar vor der Untersuchung entfernt werden Beruhigungsmedikamente: Nach Absprache mit dem untersuchenden Arzt erhalten sie zur Untersuchung in der Regel ein beruhigendes Medikament, kombiniert mit einem Schmerzmittel. Die Medikamente werden intravenös oder intramuskulär verabreicht. Sie bewirken ggf. einen leichten Schlaf und verhindern u.U. eine Erinnerung an die Untersuchung. Entscheidungsfähigkeit, Wahrnehmungsvermögen und Reaktionsfähigkeit werden durch die Medikamente auch über den Zeitpunkt des Erwachens hinaus deutlich eingeschränkt. Deshalb müssen Sie nach Verabreichung auch über die Dauer der Untersuchung hinaus überwacht werden. Sie sollten am gleichen Tag kein P. Leicht, Dr. J. Schirra Auto lenken und auch keine wichtigen Entscheidungen zu treffen haben. Nach der Untersuchung sollte über mindestens zwei Stunden Nahrungskarenz eingehalten werden, die je nach Ergebnis der Untersuchung auch über längere Zeit erforderlich sein kann. Auf Alkohol sollten sie für einen Zeitraum von 24 Stunden nach der Untersuchung völlig verzichten. Risiken: Häufigkeit und Schwere von Komplikationen hängen von der Art der Untersuchung ab. Grundsätzlich sind folgende, allerdings insgesamt seltene, Komplikationen möglich: • Medikamentennebenwirkungen, Kontrastmittelunverträglichkeiten • Aspiration: das Verschlucken Mageninhalt in die Luftröhre von die Untersuchung nicht wieder hergestellt werden kann. • Blutungen, insbesondere bei Eingriffen mit Durchtrennung oder Dehnung von Gewebe (Papillotomie, Ballondilatation). • Strahlenbelastung: Je nach Dauer der Untersuchung und Art des Eingriffes können unterschiedlich lange Durchleuchtungszeiten mit entsprechender Strahlenbelastung entstehen. • Perforation: Verletzungen der Wand von Speiseröhre, Magen, Darm oder dse Gallenganges (Steinextraktion). • Bauchspeicheldrüsenentzündung (Pankreatitis), meist flüchtiger Natur, schwere Verlaufsformen kommen jedoch vor • Entzündung der Gallenwege (Cholangitis), eine mögliche Komplikation, wenn der freie Abfluß der Galle durch Besondere Risiken Ihrerseits: • Blutgerinnungstörungen, Neigung zu Blutergüssen, Bluterkrankheit? ja nein ❑ ❑ • Gerinnungshemmende Medikamente (z.B. Marcumar, Aspirin)? ja nein • Künstliche Herzklappe? ❑ ❑ ❑ ja ❑ nein • Infektionserkrankung (insbesondere Gelbsucht, Tuberkulose, AIDS)? ja nein ❑ • Kontrastmittelallergie oder lichkeit? ❑ Medikamentenunverträgja nein ❑ ❑ Blutungen können in aller Regel während der Untersuchung endoskopisch gestillt werden. Komplikationen wie ein in der Papille eingeklemmter Stein oder eine Perforation können auch in einer nachfolgenden Operation resultieren. Insgesamt ist die ERCP jedoch eine sichere und effiziente Untersuchungs- und Behandlungsmethode. In der Untersuchung vorgesehene therapeutische Maßnahmen (vom Arzt auszufüllen): ❑ Papillotomie ❑ Steinextraktion ❑ Einlage einer Endoprothese ❑ Aufdehnung einer Stenose ❑ Drainage von Zysten ❑ Entnahme von Gewebsproben (Biopsien) Erklärung des Patienten zur Aufklärung über die Untersuchung und Einverständnis Frau/Herr Dr. _____________________________ hat heute mit mir auf der Grundlage dieses Aufklärungsbogens ein Aufklärungsgespräch über die vorgesehene ERCP geführt. Sinn der Untersuchung und insbesondere mögliche Risiken für mich wurden mir erläutert. Etwaige Fragen meinerseits nach Maßnahmen, die im Zusammenhang mit dem Eingriff stehen, sowie nach unter Umständen erforderlichen Nebeneingriffen wurden beantwortet. Die Erläuterungen wurden in einer für mich verständlichen Form gegeben. Ich willige hiermit in die Durchführung einer Endoskopisch-retrograden Cholangio-Pancreaticographie (ERCP) bei mir/meiner/meinem __________________ ein. Ich bin einverstanden mit den oben aufgeführten vorgesehenen therapeutischen Maßnahmen, deren Notwendigkeit, Art und Ausführung mir ausführlich erklärt worden sind. Zu medizinisch angezeigten Änderungen und Erweiterungen des Verfahrens sowie zu zusätzlichen Eingriffen, die sich unvorhergesehen im Verlauf der Untersuchung ergeben, gebe ich ebenfalls meine Zustimmung. Ich habe keine weiteren Fragen. Anmerkungen: Datum: ______________________ Unterschrift des Patienten bzw. der Eltern oder des/der Sorgeberechtigten Unterschrift des Arztes, der die Einverständniserklärung entgegennimmt