Wertschöpfung von EUR 6,0 Mio. Der Betrieb des Kraftwerks sichert

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Wertschöpfung von EUR 6,0 Mio. Der Betrieb des Kraftwerks sichert bei allen
Erbringern von unternehmensbezogenen Dienstleistungen eine Beschäftigung von
164 Beschäftigungsverhältnissen bzw. 114 Vollzeitäquivalenten.
An zweiter Stelle stehen die Dienstleistungen der Kreditinstitute. Der Betrieb des
Kraftwerks generiert eine Produktion von EUR 8,9 Mio. und eine Wertschöpfung von
EUR 5,5 Mio. Des Weiteren sind 65 Verhältnissen bzw. 60 Vollzeitäquivalenten
gesichert. Die Handelsvermittlungs- u. Großhandelsleistungen sind am drittstärksten
betroffen.45 Der Betrieb des Kraftwerks generiert in diesem Sektor EUR 5,8 Mio.
Produktion und EUR 3,3 Mio. Wertschöpfung. Dadurch sichert das Kraftwerk 56
Beschäftigungsverhältnisse bzw. 50 Vollzeitäquivalenten. Auf diese drei
Gütergruppen entfallen etwa ein Viertel der Produktionseffekte und fast ein Drittel
der Wertschöpfungs- und Beschäftigungseffekte.
45
Großhandelsleistungen sind Vorprodukte sowohl für die Erzeugung von elektrischen Strom als auch
für von Fernwärme (vgl. Kapitel 7.4.2.1.3). Darüber hinaus werden Handelsleistungen auch für die
Herstellung von vielen anderen Vorprodukten von Strom und Fernwärme. Das bedeutet, dass diese
Dienstleistungen direkt und indirekt im Kraftwerksbetrieb verwendet werden. Welche Arten von
Großhandelsleistungen für das Kraftwerk von besonderer Bedeutung sind, kann aufgrund der
Datenlage jedoch nicht gesagt werden.
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Tabelle 7.44: Die zehn vom Betrieb des Kraftwerks am meisten profitierenden Güter (im
Basis-Szenario) [70]
Produktion
WertSchöpfung
in Mio. EUR
Unternehmensbezogene
Dienstleistungen
DL der Kreditinstitute
Handelsvermittlungs- u.
Großhandelsleistungen
DL des Grundstücks- und
Wohnungswesens
Geräte der ElektrizitätsErzeugung und -verteilung
Gasversorgung
10,19
8,89
6,04
5,48
164
65
114
60
5,82
3,30
56
50
5,23
3,23
10
8
5,04
1,73
28
27
5,04
0,63
8
7
4,95
2,34
41
31
3,93
1,96
27
26
3,93
1,97
37
36
3,58
37,27
93,86
2,11
18,40
47,19
47
386
869
43
307
711
DL der EDV und von
Datenbanken
Nachrichtenübermittlungsdienstleistungen
Bauarbeiten
Landverkehrs- u.
Transportleist. in
Rohrfernleitungen;
Schifffahrtsleistungen
sonstige Güter (47 Güter)
Gesamteffekte
Beschäftigung
Verhältnisse
VZÄ
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Unter den anderen stark betroffenen Gütern bzw. Sektoren sind mit den Geräten der
Elektrizitätserzeugung und –Verteilung, Dienstleistungen der EDV und von
Datenbanken, Bauarbeiten46 und schließlich Landverkehrs- u. Transportleistung. in
Rohrfernleitungen; Schifffahrtsleistungen47 vier Gütergruppen, welche auch unter
den zehn wichtigsten Vorleistungen der Elektrizitätsversorgung (vgl. Kapitel
7.4.2.1.3) enthalten sind.
Abschließend kann festgestellt werden, dass der Betrieb des Kraftwerks eher geringe
Auswirkungen auf die österreichische Volkswirtschaft entfaltet. Dies ist dadurch
erklärbar, dass die Elektrizitätswirtschaft mit den anderen Sektoren der
österreichischen Volkswirtschaft wenig verflochten ist. Die wertmäßig bedeutendste
Vorleistung des Kraftwerks – die Steinkohle – wird nicht in Österreich gekauft,
sondern importiert.
7.4.4.2.4 Betrieb ab der Nachrüstung
Aus Sicht des Kraftwerks wirkt sich der Betrieb der CCS-Anlage als Verringerung des
Outputs an elektrischem Strom aus. Im verwendeten Modell, in welchem sich die
Inputs proportional zu den Outputs verändern, bewirkt dies eine Verringerung der
Einkäufe an Vorleistungen und somit der Effekte auf die österreichische
Volkswirtschaft.
Durch den Betrieb der CO2-Behandlung könnte sich die Vorleistungsstruktur des
Kraftwerks möglicherweise ändern. Die Technologie ist jedoch noch so neu, dass sich
derartige Veränderungen kaum abschätzen lassen. Es gibt dazu noch keinerlei
Literatur. Deshalb sind die Effekte des Betriebs ab der Inbetriebnahme der CCSAnlage auf Basis der gleichen Verflechtung der Elektrizitätswirtschaft mit der
österreichischen Volkswirtschaft wie die Wirkungen vor Inbetriebnahme berechnet.
In Folge dessen dürften die in diesem Kapitel präsentieren Ergebnisse eher eine
Approximation der tatsächlichen Werte darstellen.
46
47
Hierin sind u. a. die Instandhaltungsarbeiten an Kraftwerksbauten enthalten.
Darunter fällt etwa auch der Transport der Steinkohle zum Kraftwerk.
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Freilich ist denkbar, dass Kraftwerkbetreiber ein Entsorgungsunternehmen mit
Transport und Speicherung des CO2 beauftragen und dadurch der Kauf von
Vorleistungen steigt. Dies könnte bewirken, dass die Effekte durch den Betrieb der
CO2-Abscheidung sogar steigen. Es ist ebenso möglich, dass die CCS-Anlage die
Ergiebigkeit des Kraftwerks verringert, der notwenige Einsatz an Inputs (Brennstoff,
Personal, etc.) aber annähernd gleich bleibt. Dies würde eine Verringerung der
Produktivität bedeuten. Veränderungen der Vorleistungsstruktur und der
Produktivität können aus Mangel an Informationen nicht abgebildet werden.
Tabelle 7.45: Gesamteffekte des Betriebs nach Inbetriebnahme der CCS-Anlage [70]
Produktion
Niedrigpreis-Szenario
Basis-Szenario
Hochpreis-Szenario
Anteil an den Effekten
der Strom- und FWErzeugung im BasisSzenario (in %)
Anteil an der
Gesamtwirtschaft im
Basis-Szenario (in %)
WertSchöpfung
in Mio. EUR
68,09
34,63
77,71
38,72
82,60
40,79
Beschäftigung
Verhältnisse
VZÄ
641
524
710
581
745
610
5,633
5,713
5,751
5,746
0,021
0,020
0,017
0,017
Ebenso wie die Effekte des Betriebs vor der Installation der CCS-Anlage werden die
Effekte des Weiterbetriebs nach der Nachrüstung berechnet, indem die
Multiplikatoren mit den hergestellten Mengen an Strom und Fernwärme multipliziert
werden. Daraus entstehen wiederum die Effekte des elektrischen Teils und des
Fernwärmeteils. Diese werden sodann zu den Effekten der gesamten
Kraftwerksanlage addiert.
Die Ergebnisse der Berechungen der Gesamteffekte sind in der Tabelle 7.45
dargestellt. Der Betrieb des Kraftwerks nach Inbetriebnahme der CCS-Anlage
generiert im Basis-Szenario in der gesamten österreichischen Volkswirtschaft eine
Produktion von EUR 77,7 Mio. und eine Wertschöpfung von EUR 38,7 Mio. Durch den
Betrieb werden 710 Verhältnissen bzw. 581 Vollzeitäquivalenten gesichert. Im
Vergleich zum Betrieb des Kraftwerks vor Zuschaltung der CCS-Anlage sind die
Effekte je nach Indikator zwischen 17,3% und 18,2% niedriger.
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Der Anteil der Effekte des Kraftwerks an den Effekten der gesamten österreichischen
Elektrizitäts- und Fernwärmewirtschaft beträgt (im Basis-Szenario) bei allen
Indikatoren rund 6%. Das Ergebnis ist plausibel, weil der Anteil des vom Kraftwerk
gelieferten elektrischen Stroms an der gesamten in Österreich produzierten Menge
6,20% und der vom Kraftwerk erzeugten Fernwärme 4,58% beträgt. Der Anteil der
Effekte an der Gesamtwirtschaft macht je nach Indikator zwischen 0,017% und
0,021% aus.
Die Bandbereiten sind wieder eng. Die Abweichungen der Produktion gegenüber dem
Basis-Szenario betragen beim Niedrigpreis-Szenario -12,39% und beim HochpreisSzenario +6,28%. Die Variationen der anderen Indikatoren bewegen sich in
ähnlichen Dimensionen. Die Kleinheit der Unterscheide zwischen dem höchsten und
dem niedrigsten Wert ist auf das Faktum zurückzuführen, dass die Empfindlichkeit
der nachgefragten Menge an elektrischem Strom gegenüber Variationen des Preises
sehr gering ist.
Die betroffenen Güter sind dieselben, weil die Vorleistungsstruktur der Strom- und
der Fernwärmeerzeugung gleich ist (siehe Tabelle 7.44).
7.4.5
Ergebnisse der Modellrechnungen im Kontext der Literatur
7.4.5.1
Einleitung
Einleitend ist zu erwähnen, dass es dem Recherche zufolge wenig passende Literatur
über die volkswirtschaftlichen Effekte der Errichtung oder des Betriebs von
Kraftwerken gibt bzw. veröffentlicht ist. Dies kann unter anderem daran liegen, dass
erstens die Fragestellungen ungewöhnlich und zweitens vermutlich manche Studien
zu diesen Themen unveröffentlicht bleiben. Es sind beispielsweise im Hinblick auf die
gegenständliche Fragestellung keine Studien zu österreichischen Kraftwerken
bekannt. Einige Studien sind über die Effekte auf die deutsche bzw. auf die
schweizerische Volkswirtschaft verfügbar. Im Anschluss sollen die Ergebnisse einiger
mit dieser Arbeit vergleichbarer Studien beschrieben werden. Es gibt jedoch eine
Reihe von Einschränkungen der Vergleichbarkeit, die zu beachten sind:
1. Gerade bei Input-Output-Analysen ergibt sich das Problem der
Vergleichbarkeit der Datenbasis. Die volkswirtschaftlichen Verflechtungen sind
daher nicht ohne weiteres von einer Nationalökonomie auf eine andere
übertragbar, außer man unterstellt, dass das Vorleistungsgeflecht, die
Beziehungen zwischen den einzelnen Wirtschaftsbereichen und damit die
gesamte Wirtschaftsstruktur sehr ähnlich sind.
Q:\5195_AFI\Docs\Berichte\Endbericht\05_5195_AFI_Endbericht.doc
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2. Ein weiteres damit eng verwandtes Problem ergibt sich durch die Unterschiede
bei der Struktur der Investitionen und die Anteile der Importe der bei
Errichtung oder Betrieb verwendeten Vorleistungen. Im Bezug auf
Wärmekraftwerke ist die Hauptursache der Unterschiede in der Importstruktur
in der unterschiedlichen Ausstattung der Länder mit Brennstoffvorkommen zu
finden. Die in österreichischen Kraftwerken verfeuerte Kohle ist nahezu
ausschließlich importiert, während bspw. in Deutschland zum Teil heimische
Kohle verwendet wird. Ähnliches gilt für die Bestandteile der
Kraftwerksanlage. So werden bspw. in Österreich derzeit keine Dampfturbinen
erzeugt. Beides spiegelt sich sowohl in der Verflechtungsmatrix als auch in der
Importmatrix der Input-Output-Tabelle wider.
3. Für einen sinnvollen Vergleich kommen nur Kraftwerke gleicher Größe in
Betracht, da Anlagen verschiedener Ausmaße unterschiedlich hohe
Investitionsaufwendungen verursachen und beim Betrieb unterschiedlich hohe
Vorleistungen nachfragen. Um einen Vergleich von Studien über Kraftwerke
unterschiedlicher Größe zu ermöglichen, müssen die Ergebnisse zuerst
größenbereinigt werden.
4. Des Weiteren ist zu beachten, dass die gütermäßige Zusammensetzung der
Anlage von Kraftwerkstechnologie zu Kraftwerkstechnologie unterschiedlich
ist. Entsprechend unterschiedlich sind die volkswirtschaftlichen Wirkungen der
Errichtung. Ähnliches gilt für die Effekte des Betriebs von Kraftwerken
unterschiedlicher Art.
5. Letztlich spielen auch die Zeitpunkte, in welcher die Studien entstehen, eine
gewichtige Rolle. Die Input-Output-Analyse basiert auf der Annahme, dass
sich kurzfristig Produktionstechnologie und Verflechtungen innerhalb der
Volkswirtschaft sowie gegenüber dem Ausland nicht ändern. Sofern Studien
jedoch Input-Output-Tabellen für unterschiedliche Berichtsjahre zu Grunde
legen, spiegeln diese geänderte Verflechtungen und Technologie wieder. Dies
erschwert den Vergleich zusätzlich zu den schon genannten Punkten.
Schon diese Umstände machen es sehr schwierig, sinnvolle Vergleiche zwischen
Studien anzustellen. Weitere Probleme ergeben sich aus unterschiedlichen Zielen und
Fragestellungen der betrachteten Studien. In diesem Kapitel wird trotz der
angeführten Erschwernisse der Versuch unternommen, die Ergebnisse der
vorliegenden Arbeit in den Kontext der Literatur zu stellen.
Q:\5195_AFI\Docs\Berichte\Endbericht\05_5195_AFI_Endbericht.doc
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Seite 286
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Im Rahmen dessen sind zuerst Fragestellung, Methodik und Resultate einiger Studien
dargestellt, bevor Schlussfolgerungen hinsichtlich der Machbarkeit von Vergleichen
gezogen werden.
7.4.5.2
Literaturüberblick
Dem Stand der Erkenntnis nach führte das DIW als erstes Institut im deutschen
Sprachraum Studien über volkswirtschaftliche Effekte von Errichtung und Betrieb
eines Kraftwerks durch. Obwohl die Studien schon dreißig Jahre alt sind, seinen sie
hier der Vollständigkeit halber angeführt.
Der Artikel DIW Wochenbericht (1976a) untersucht die Wirkungen der Errichtung
eines Kernkraftwerks im Wert von DM 1,075 Mrd. auf die Produktion und
Beschäftigung auf Basis der DIW Input-Output-Tabelle für 1972. Die generierte
Produktion
beträgt
knapp
DM
3,3
Mrd.,
am
stärksten
profitiert
Stahlbau/Maschinenbau mit DM 1,3 Mrd. DM 0,9 Mrd. sind multiplikatorinduziert und
DM 0,5 Mrd. zusätzlicher privater Verbrauch, der durch das zusätzliche Einkommen
generiert wird. Auf ein Jahr bezogen führt der Kraftwerksbau zu 39.000
Erwerbstätigen, von denen 14.000 auf dem zusätzlichen privaten Verbrauch beruhen.
24.000 Erwerbstätige werden ohne multiplikatorinduzierte Effekte generiert.
Der Artikel DIW Wochenbericht (1976b) untersucht die Wirkungen der Errichtung
und des Betriebs eines Steinkohlekraftwerks von 2 mal 700 MW auf Produktion und
Beschäftigung mittels Input-Output-Analyse. Es werden durch die Errichtung DM 2,6
Mrd. Bruttoproduktion aus DM 1 Mrd. Investitionen generiert. Davon entfallen DM
0,5 Mrd. auf direkte Vorleistungen, DM 0,4 Mrd. auf indirekte Produktionseffekte, DM
0,5 Mrd. auf den durch das erhöhte Einkommen induzierten Verbrauch und DM 0,3
Mrd. auf daraus resultierende direkte und indirekte Produktionswirkungen. Es werden
ca. 40.000 Personenjahre an Erwerbstätigeneffekten genannt. Davon beruhen
13.000 auf den durch den zusätzlichen privaten Verbrauch generierten Effekten.
Durch den Betrieb des Kraftwerks wird während der 25-jährigen Laufzeit eine
Bruttoproduktion von DM 1 Mrd. jährlich generiert, davon DM 0,3 Mrd. durch
Stromlieferungen, je DM 0,2 Mrd. durch direkte und indirekte Vorleistungen, DM 0,1
Mrd. durch den erhöhten privaten Verbrauch, der aus dem erhöhten Einkommen
resultiert und DM 0,1 Mrd. durch daraus resultierende direkte und indirekte
Produktionswirkungen.
11.000
Arbeitsplätze
werden
gesichert,
ohne
multiplikatorinduzierte Effekte sind es 8.000 Erwerbspersonen.
Q:\5195_AFI\Docs\Berichte\Endbericht\05_5195_AFI_Endbericht.doc
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Die Ergebnisse der beiden Arbeiten vom DIW sind nur mit großer Vorsicht mit jenen
der vorliegenden Studie vergleichbar. Die Berechnungen beruhen auf Input-OutputTabellen, welche 34 Jahre alt sind. Seither hat sich nicht nur die Verflechtung der
Branchen untereinander sowie mit dem Ausland und die Wirtschaftstruktur in
Deutschland verändert sondern auch die Arbeitsproduktivität stark erhöht.
Die Studie Greenpeace (2000) Deutschland e.V. und EUtech Energie Management
GmbH vergleicht die volkswirtschaftlichen Effekte eines Braunkohle-Kraftwerks mit
jenen eines alternativen Kraftwerksparks, welcher Windkraft (on- und offshore),
Biomasse, Biogas, Wasserkraft, industrielle Kraft-Wärme-Kopplung, Geothermie, etc.
nutzt. Neben Effizienzbetrachtungen verschiedener Energieformen, Nachweis der
Versorgungssicherheit und Berücksichtigung von Emissionsaspekten, stellen wohl die
Beschäftigungsberechungen den stärksten Anhaltspunkt für einen Vergleich dar. Es
werden direkte und indirekte Effekte berechnet, wobei aus der Studie nicht genau
hervorgeht, wie die indirekten Effekte genau berechnet werden. Allerdings werden
die direkten Beschäftigungszahlen für die verschiedenen Energieformen pro
Energieeinheit (MWh) sowie Referenz-Studien genannt bzw. zitiert. Die wichtigsten
Ergebnisse der Studie sind in folgender Tabelle 7.46 zusammengefasst.
Q:\5195_AFI\Docs\Berichte\Endbericht\05_5195_AFI_Endbericht.doc
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Tabelle 7.46: Vergleich der Beschäftigungseffekte alternativer Kraftwerkparks [48]
Windkraft
onshore
Windkraft
offshore
Geothermie
Wasserkraft
Photovoltaik
Biomasse
Biogas
GuD
KWK
Berechnungsvorschriften aus
der Literatur
Abschätzung der
Beschäftigungseffekte
Bezugsgröße
Langfristige
Effekte
(Arbeitspl.)
Einmalige
Effekte
(Pers.j.)
Pro
MW
Pro
MW
Pro
MW
Pro
MW
Pro
MW
Pro
MW
Pro
Anlage
Pro
TWh/a
Pro
Anlage
Langfristige
Effekte
(Arbeitspl.)
Einmalige
Effekte
(Pers.j.)
Vorges.
AnlagenKonzept
0,7
16,9
338 MW
237
5712
1,1
28,65
530 MW
583
15185
0,755
26,5
300 MW
227
7950
0,504
27,6
115 MW
58
3174
1
(pro 76,56
Anlage)
0,9
43
100 MW
58
7656
303 MW
273
13029
1,45
11
439
3333
79
-
85
0
2-3
-
303
Anlagen
1071
TWh/a
37
Anlagen
103
0
Für erneuerbare Energien sei auf den Bericht Bremer Energie Instituts (2003)
hingewiesen. Es werden direkte und indirekte Beschäftigungseffekte mit Hilfe eines
Input-Output-Modells für die Energieformen Biogas, Biomasse, Photovoltaik &
Solarthermie, Wasser und Wind berechnet. Die Ergebnisse basieren allerdings auf
einer telefonischen Befragung, über deren Repräsentativität keine Aussage getroffen
werden kann. Es ergeben sich Beschäftigungseffekte, die wiederum in
Betriebseffekte, Investitionseffekte, Budgeteffekte und Gesamteffekte untergliedert
werden. Die Ergebnisse sind in Tabelle 7.47 zusammengefasst.
Q:\5195_AFI\Docs\Berichte\Endbericht\05_5195_AFI_Endbericht.doc
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Tabelle 7.47: Spezifische Beschäftigungseffekte verschiedener EE-Technologien bei
Normierung auf eine jährliche Energieerzeugung von 2 GWh [65]
Technologie
AnlagenGröße in
kW
Windkraft
Photovoltaik
Solarthermie
Biomasse
Biogas
Wasserkraft
(klein, 30 J.)
Wasserkraft
(groß, 50 J.)
Geothermie
(klein)
Geothermie
(groß)
1.000
2.500
286
286
333
Investitionseffekt
BetriebsBudget- Gesamteffekt,
effekt,
effekt
20 J.
20.J.
In Personenjahren (Vollzeitbeschäftigung)
14,1
11,1
-31,8
-6,6
191,4
26,5
-273,3
-55,3
Vergleich nicht sinnvoll
9,3
26,9
-35,2
1,0
9,2
23,6
-42,3
-9,5
31,6
16,4
-28,0
20,0
333
9,2
8,4
-22,6
-5,0
286
11,1
8,1
-35,5
-16,3
286
7,6
4,3
-35,5
-23,6
Die Konzeptstudie VGB PowerTech Service GmbH (2004) behandelt neben
technischen Aspekten eines mit Steinkohle befeuerten Kraftwerks sowie
Umweltaspekten auch die volkswirtschaftlichen Effekte des Baus und Betriebs des
Kraftwerks. Es wird die Input-Output-Analyse anwendet. Die Errichtung erfordert
Aufwendungen im Wert von EUR 480 Mio. Die geplante Leistung soll 600 MW
betragen. Es ergibt sich eine Bruttowertschöpfung von EUR 312 Mio. sowie 6.160
Beschäftigte (6.160 Personenjahre) für den Bau des Kraftwerks. Die Errichtungszeit
beträgt 3 Jahre. Für den geplanten 35-jährigen Betrieb des Kraftwerks werden auch
die direkten und indirekten sowie die gesamten Beschäftigungs- und
Wertschöpfungseffekte berechnet. Direkt für den Betrieb werden exklusive
zusätzlicher Arbeitskräfte für Wartungs- und Instandhaltung 70 Mitarbeiter benötigt.
Durch den Beschäftigungseffekt ergeben sich einschließlich indirekter Effekte 200
Arbeitsplätze – daher ergibt sich eine Gesamtanzahl von 270. Tabelle 7.48 fasst die
Ergebnisse zusammen.
Q:\5195_AFI\Docs\Berichte\Endbericht\05_5195_AFI_Endbericht.doc
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Tabelle 7.48: Produktions- und Beschäftigungsverhältnisse des Betriebs eines Kraftwerks
[59]
Einheit
Bruttowertschöpfung Mio. EUR
Beschäftigung
Personen/a
direkt
68,2
70
indirekt
18,9
200
insgesamt
87,1
270
Neben diesen Arbeiten ist eine Reihe von Arbeiten bekannt, welche sich zwar auch
mit den volkswirtschaftlichen Effekten der Elektrizitätserzeugung beschäftigen,
jedoch kaum mit der vorliegenden Studie vergleichbar sind. Sie sind hier der
Vollständigkeit halber genannt.
In der Studie Bremer Energie-Institut (1998) wird eine volkswirtschaftliche
Bewertung der Kernenergie in Form eines Vergleichs zwischen zwei Szenarien im
Rahmen des deutschen Ausstiegs aus der Atomenergie abgeben. Im
Referenzszenario werden die Kernkraftwerke bis zum Ende ihrer technischen
Lebenszeit betrieben, während im Ausstiegsszenario alle Kernkraftwerke innerhalb
von fünf Jahren stillgelegt werden. Es werden Kostenwirkungen, Wirkungen auf die
Umwelt, technologische Wirkungen und Beschäftigungswirkungen untersucht.
Aufgrund der unterschiedlichen Aufgabenstellungen dieser Studie und der
vorliegenden ist ein Vergleich nicht möglich.
Die Studie Schneider, Holzberger (2004) untersucht die Effekte des ÖKOPFörderprogramms (Ökostrom-Programm) auf volkswirtschaftliche Größen wie BIP,
Volkseinkommen und Beschäftigung einerseits sowie auf die Emissionshöhe
andererseits. Ein Vergleich der Ergebnisse mit den Effekten von Errichtung und
Betrieb eines Kraftwerks ist nicht sinnvoll.
In der Studie Metrom AG (2005) werden die direkten und indirekten
Beschäftigungswirkungen, die aus einem Input-Output-Modell gewonnen werden,
sowie die Effekte auf den Staatshaushalt und die Regionalwirtschaft in der Schweiz
durch einen Kraftwerksneubau untersucht. Es wird jedoch die Situation
angenommen, dass die Bestandteile der Kraftwerke zwar in der Schweiz produziert
werden und das Kraftwerk nach Inbetriebnahme von dort aus gewartet wird. Der
Standort des Kraftwerks liegt jedoch im Ausland, wodurch die Kraftwerksteile
exportiert werden. Diese Studie beschreibt somit eine deutlich andere Situation und
ist somit mit der vorliegenden Arbeit nicht vergleichbar.
Q:\5195_AFI\Docs\Berichte\Endbericht\05_5195_AFI_Endbericht.doc
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Das Gutachten Energy Environment Forecast Analysis (2005) unterscheidet
unterschiedliche Szenarien, nämlich eine Regellaufzeit für Kernkraftwerke von 32,
von 40 und von 60 Jahren, und untersucht volkswirtschaftliche und
energiewirtschaftliche Auswirkungen der Änderung der Laufzeit von Kernkraftwerken
in Deutschland. In diesem Gutachten werden Berechnungen nur auf aggregiertem
Niveau durchgeführt, deshalb ist ein Vergleich der Ergebnisse natürlich auch durch
die unterschiedliche Aufgabenstellung nicht zielführend.
Im Synthesebericht Abteilung Raumordnung-Statistik (2005) wurde der Vorstand der
Abteilung Raumordnung-Statistik des Amtes der Landesregierung von
Landeshauptmann DDr. Herwig van Staa mit der fachlichen Prüfung dieses
Optionsberichtes beauftragt. Im Rahmen von 17 Prüffeldern sollten alle
Auswirkungen der Errichtung von Wasserkraftwerken untersucht werden. Bei der
Berechnung der volkwirtschaftlichen Effekte wurde die Errichtung sowie der Betrieb
von Kraftwerken berücksichtigt, wobei direkte, indirekte und induzierte Effekte
ermittelt wurden. Es werden die Effekte der Errichtung und des Betriebs für
verschiedene Kraftwerksbauten berechnet, wobei die zugrunde liegenden Daten nicht
ersichtlich sind. Aus den Studien ergeben sich Spannen von 600 bis 23.000
Jahresbeschäftigtungsverhältnisse für die Kraftwerkserrichtung direkt und indirekt,
während der Betrieb meist unter 30 Beschäftigungsverhältnisse bedingt.
Errichtungsinvestitionen kommen durch Verflechtungen den Wirtschaftssektoren
Bauwesen, unternehmensnahe Dienstleistungen sowie Maschinenbau und Elektronikund Elektrotechnikindustrie zu Gute. Die maximalen indirekten Effekte aus dem
Betrieb werden mit bis zu 106 Jahresbeschäftigtungsverhältnissen beziffert.
7.4.5.3
Schlussfolgerungen des Literaturüberblicks
Im Lichte der oben angeführten Studien sowie ihrer Ergebnisse ist abschließend zu
erwähnen, dass es sich bei allen Studien um abweichende zu Grunde liegende
Fragestellung handelt, die einen Vergleich deutlich erschweren. Am ähnlichsten
erweisen sich die beiden DIW-Studien, wobei nur jene, die die ausgehenden Effekte
eines Steinkohlekraftwerks untersucht, sowohl Effekte der Errichtung als auch des
Betriebs untersucht. Diesen Studien kommen aber weitere Nachteile hinzu. Es liegen
nun schon fast 30 Jahre zwischen der verwendeten Input-Output-Tabelle und jener
der vorliegenden Studie verwendeten. Eine weitere Erschwernis betrifft die
Größenunterschiede, die sämtliche Studien dieses Literaturüberblicks einem direkten
Vergleich entziehen. Letztlich sind österreichische Studien, welche auf
österreichischen Input-Output-Daten beruhen und eine ähnliche Zielsetzung
aufweisen, nicht auffindbar, sofern existent. Es muss deshalb angemerkt werden,
dass ein sinnvoller Vergleich dieser Studie mit den oben angeführten kaum
durchführbar ist.
Q:\5195_AFI\Docs\Berichte\Endbericht\05_5195_AFI_Endbericht.doc
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Seite 292
Endbericht
7.4.6
AFI
Überlegungen zu externen Kosten
Als externe Kosten werden Kosten bezeichnet, die bei der Erzeugung eines Produktes
entstehen, aber nicht vom Verursacher getragen werden und sich auch nicht in den
Marktpreisen des Produktes widerspiegeln. Unter diese Kategorie fallen
beispielsweise die Kosten zur Behebung von Umwelt- und Gesundheitsschäden sowie
die Kosten, die durch den Klimawandel verursacht werden. Als weitere Beispiele sind
Umweltverschmutzung oder Lärmbelästigung durch Bauarbeiten zu nennen. Mögliche
Schadensträger sind die Bewohner eines betroffenen Gebietes, aber auch die
Landwirtschaft, Wälder, naturnahe Ökosysteme, Bäche und Flüsse.
An dieser Stelle soll auf die Studie Greenpeace (2000) verwiesen werden bzw. die
Ergebnisse kurz zusammengefasst werden, um Anhaltspunkte für die externen
Kosten von unterschiedlichen Kraftwerken zu bekommen. In der angeführten Studie
sind aus verschiedenen Quellen externe Kosten der Energieerzeugung mit
unterschiedlichen Technologien gegenüber gestellt.48
Generell fällt auf, dass die Bandbreite der Ergebnisse sehr breit ist. Trotz der großen
Differenzen wird bei allen Studien deutlich, dass die externen Kosten bei der
Stromerzeugung mit Kohle höher anzusetzen sind als bei der Stromerzeugung mit
regenerativen Energien. Die externen Kosten für die Stromerzeugung in
Kohlekraftwerken werden in einem Bereich von EUR 8,7 bis EUR 30,0 pro MWh
angegeben. Die Studie von Greenpeace weißt darauf hin, dass eine exakte
quantitative Abschätzung von Klimafolgeschäden jedoch bedingt durch die
vielfältigen Eingangsparameter schwierig ist.
Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung spricht von etwa EUR 3,0 Mrd. an
jährlichen, volkswirtschaftlichen Kosten. Sofern Annahme eines konstanten CO2Austoßes von 837,5 Mio. Tonnen CO2/Jahr hält, lautet der Preis für eine Tonne CO2
EUR 3,5. Tabelle 7.49 soll Anhaltspunkte für die Bandbreite von ExpertenSchätzungen für externe Kosten von unterschiedlichen Stromerzeugungssystemen in
EUR/MWh geben.
48
Beim betrachteten Kohlekraftwerk handelt es sich um ein Braunkohlekraftwerk.
Q:\5195_AFI\Docs\Berichte\Endbericht\05_5195_AFI_Endbericht.doc
ALLPLAN GmbH
Seite 293
Endbericht
AFI
Tabelle 7.49: Externe Kosten unterschiedlicher
ausgewählten Studien in EUR/MWh [48]
Schätz- Enquete
Wert
Kohle
IER
12/8600 1997
Friedrich/ Voß
Krewitt
Stromerzeugungssysteme
Hoh-
2000 meyer
1997
2001
18,66
10,74 30,01
Unterer
8,69
19,33
Oberer
200,58
195,42 72,35
Unterer
5,42
in GUD
oberer
18,97
Wasser-
unterer
1,18
0,46
kraft
oberer
8,69
3,83
2002 1)
229,62
3,27
Winden- unterer
0,36
0,05
0,20
0,41
ergie
2,20
1,18
0,26
2,30
1)
Enquete
263,93
Erdgas
oberer
in
3,89
2,20
externe Kosten nach Kommissionsmehrheit
Abschließend soll Tabelle 7.50 Auskunft über Expertenmeinungen zu externen Kosten
durch Klimaschäden geben. Demnach schätzen Experten die externen Kosten aber
im Allgemeinen deutlich höher auf bis zu 135 EUR/tCO2.
Tabelle 7.50: Expertenmeinungen zu externen Kosten durch Klimaschäden im Vergleich
[48]
Externe Kosten EUR/t CO2
Hohmeyer
7 bis 134
Friedrich
20
Matthes
100
S. J. Tol
11
1)
1)
Wechselkurs: 1,20 USD/EUR
Q:\5195_AFI\Docs\Berichte\Endbericht\05_5195_AFI_Endbericht.doc
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Seite 294
Endbericht
7.4.7
AFI
Zusammenfassung
Der volkswirtschaftliche Teil der vorliegenden Arbeit führt eine Abschätzung der
direkten und indirekten volkswirtschaftlichen Effekte der
•
Errichtung und der
•
Nachrüstung mit einem Carbon Sequestration and Storage (CCS) System
sowie des
•
Betriebs vor der Nachrüstung und des
•
Weiterbetriebs nach der Nachrüstung des projektierten Kraftwerks
auf die österreichische Volkswirtschaft durch. Die Analyse berücksichtigt nicht nur
jene Wirtschaftsbereiche, welche die Errichtung bzw. den Betrieb ausführen, sondern
auch jene Branchen, die mit den ausführenden über Bezugs- und Lieferantenströme
verbunden sind und damit auf alle Sektoren in Österreich.
Die Modellrechnungen ergeben, dass die Errichtung des Kraftwerks in Österreichs
Wirtschaft direkt, indirekt und einkommensinduziert in allen Jahren gemeinsam eine
Produktion49 von EUR 1.013,6 Mio., eine Wertschöpfung50 von EUR 502,5 Mio. und
eine Beschäftigung von 9.019 Beschäftigungsverhältnissen51 (bzw. 7.840
Vollzeitäquivalenten52) generiert.
49
Der Produktionswert misst den tatsächlichen Produktionsumfang eines Produzenten und errechnet
sich im Wesentlichen auf der Grundlage der Umsatzerlöse und der aktivierten Eigenleistungen. Details
siehe Glossar volkswirtschaftlicher Begriffe im Anhang.
50
Um Güter produzieren zu können, setzen Unternehmen wiederum Güter, und zwar nichtdauerhafte
Produktionsmittel und Dienstleistungen sowie Leistungen von Produktionsfaktoren (wie bspw. Arbeit,
physisches Kapital, Finanzkapital, etc.) ein. Unter Faktorleistungen versteht man Leistungen, die nicht
produziert werden. Die in Geldeinheiten gemessenen Aufwendungen für Faktorleistungen bezeichnet
man als Wertschöpfung. Sie besteht im Wesentlichen aus den Komponenten Löhne und Gehälter,
Sozialversicherungsbeiträge, Betriebsüberschuss und Abschreibungen. Details siehe Glossar
volkswirtschaftlicher Begriffe im Anhang.
51
Mit dieser Definition sind sowohl Beschäftigungsverhältnisse der Arbeitnehmer als auch der
Selbständigen sowie Teilzeit und Vollzeit abgedeckt. Details siehe Glossar volkswirtschaftlicher Begriffe
im Anhang.
52
Vollzeitäquivalente sind auf Normalarbeitszeit umgerechnete Beschäftigungsverhältnisse.
Q:\5195_AFI\Docs\Berichte\Endbericht\05_5195_AFI_Endbericht.doc
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Seite 295
Endbericht
AFI
Die Effekte betragen aufgeteilt auf die drei Jahre der Errichtung für die Produktion
durchschnittlich rund EUR 337,9 Mio., Wertschöpfung etwa EUR 167,5 Mio. und
Beschäftigung rund 3.006 Beschäftigungsverhältnisse (2.613 Vollzeitäquivalente).
Damit schafft die Errichtung bei allen drei Indikatoren etwa 0,1% der
gesamtwirtschaftlichen Leistung Österreichs. Von den im Inland ansässigen
Unternehmen profitieren jene am meisten, welche zu den Wirtschaftszweigen der
Bauwirtschaft, der Kreditinstitute und der Herstellung von Maschinen gehören.
Die Modellrechnungen ergeben des Weiteren, dass die Nachrüstung des Kraftwerks
in allen Jahren insgesamt eine Produktion von EUR 445,1 Mio., eine Wertschöpfung
von EUR 217,7 Mio. und eine Beschäftigung von 3.893 Beschäftigungsverhältnissen
(bzw. 3.365 Vollzeitäquivalenten) nach sich zieht. Diese wirtschaftlichen
Auswirkungen verteilen sich sehr ungleich auf die drei Jahre der Nachrüstung, weil
der größte Teil der Anlage, nämlich die CO2-Abscheidung, im dritten Jahr errichtet
wird. Die Zurechnung der Effekte auf die einzelnen Jahre ergibt, dass auf die beiden
ersten jeweils eine Produktion von EUR 7,8 Mio., eine Wertschöpfung von EUR 3,6
Mio. und eine Beschäftigung von 64 Beschäftigungsverhältnissen (bzw. 56
Vollzeitäquivalenten) entfallen. Im dritten Jahr betragen die Auswirkungen EUR 429,4
Mio., EUR 210,0 Mio. und 3.765 Beschäftigungsverhältnisse (bzw. 2.252
Vollzeitäquivalente). Der Anteil an der gesamtwirtschaftlichen Leistung beträgt bei
allen drei Indikatoren im dritten Jahr etwa 0,11%. Die drei am meisten
profitierenden Wirtschaftszweige sind die Maschinenbauindustrie, die Kreditinstitute
und die Erbringer von Handelsvermittlungs- und Großhandelsleistungen.
Die Wirkungen des Betriebs des Kraftwerks vor und nach der Nachrüstung werden
für drei Szenarien über die Entwicklung der Preise von elektrischem Strom und
Fernwärme berechnet. Gemäß den Modellrechnungen betragen im Basis-Szenario vor
der Inbetriebnahme der CCS-Anlage die Effekte des Betriebs auf die Produktion EUR
93,9 Mio. Dadurch entsteht eine Wertschöpfung von EUR 47,2 Mio. Der Betrieb
sichert eine Beschäftigung von 869 Beschäftigungsverhältnissen (bzw. 711
Vollzeitäquivalenten). Im Vergleich zu den Effekten der Strom und FernwärmeWirtschaft machen die Effekte des Betriebs je nach Indikator zwischen 6,8% und
7,0% aus.
Die volkswirtschaftlichen Effekte des Betriebs nehmen gemäß den Modellrechnungen
durch die Inbetriebnahme der CCS-Anlage merklich ab. Das Kraftwerk generiert im
Basis-Szenario in der gesamten österreichischen Volkswirtschaft eine Produktion von
EUR 77,7 Mio., wodurch eine Wertschöpfung von EUR 38,7 Mio. entsteht. Durch den
Betrieb werden 710 Beschäftigungsverhältnisse (bzw. 581 Vollzeitäquivalente)
gesichert. Im Vergleich zum Betrieb des Kraftwerks vor Zuschaltung der CCS-Anlage
sind die Effekte je nach Indikator zwischen 17,3% und 18,2% niedriger.
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Endbericht
AFI
Bei der Aufteilung der Effekte auf einzelne Jahre wird angenommen, dass die
Errichtung in den drei Jahren vor Inbetriebnahme (von Beginn des Jahres „-2“ bis
zum Ende des Jahres „0“) stattfindet. Die Kraftwerksanlage geht unmittelbar nach
Fertigstellung in Betrieb (am Beginn des Jahres „1“) und bleibt bis in das Jahr 50 am
Netz. Am Beginn des 26-ten Betriebsjahres wird eine Zusatzanlage zugeschaltet,
welche das CO2 abscheidet, abtransportiert und in einer Lagerstätte speichert. Diese
Anlage wird in den drei Jahren vor Inbetriebnahme (Anfang des Jahres „23“ bis Ende
des Jahres „25“) errichtet. Entsprechend entstehen die Effekte der Errichtung der
Kraftwerksanlage und der CCS-Anlage einmalig in den Jahren „-2“ bis „0“ sowie „23“
bis „25“. Der Betrieb entfaltet seine Wirkung kontinuierlich in den Jahren „1“ bis „25“
und in etwas verändertem Ausmaß vom Jahr „26“ bis zur Stilllegung.
600,0
4.000
3.964
3.500
523,3
3.249
3.000
400,0
2.500
381,8
300,0
2.296
315,9
2.296
2.000
315,9
257,2
1.500
200,0
199,4
1.000
151,5
151,5
766
711
766
100,0
101,7
93,9
Beschäftigung (in Vollzeitäquivalente)
Produktion u. Wertschöpfung (in Mio. EUR)
500,0
581
101,7
500
77,7
50,9
47,2
50,9
38,7
0,0
0
-2
-1
0
1 bis 22
23
24
25
ab 26
Jahr
Produktion
Wertschöpfung
Beschäftigung
Abbildung 7.9: Gesamteffekte des Kraftwerks aufgeteilt auf einzelne Jahre (Summe aus
Errichtung und Betrieb)
Die Berechnungen werden für das Jahr 2001 durchgeführt, weil nur für dieses Jahr
die entsprechenden volkswirtschaftlichen Grunddaten – die Input-Output Tabellen zur Verfügung standen. Deshalb können die Resultate nur für das Referenzjahr 2001
unmittelbare Gültigkeit beanspruchen. Weil sowohl die Datenbasis als auch sonstige
vorliegende Informationen die Durchführung einer Prognose nicht erlauben, werden
die Effekte so berechnet als ob die Errichtung, die Nachrüstung, der Betrieb und der
Weiterbetrieb im selben Jahr stattfinden.
Q:\5195_AFI\Docs\Berichte\Endbericht\05_5195_AFI_Endbericht.doc
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Endbericht
7.5
AFI
Analyse der nichttechnischen Barrieren und Aspekte
Um die sozialen Barrieren beim Bau eines neuen Kraftwerks darstellen zu können, ist
es notwendig, den Begriff zu definieren.
Laut Langenscheidt beschreibt der Begriff Barriere: „Ein Hindernis, das jemanden von
etwas fernhält“.
Im Falle der sozialen Barrieren handelt es sich um Hindernisse des Baues und des
Betriebes eines Kraftwerkes durch Einwendungen der Bevölkerung.
Soziale Barrieren lassen sich in 4 Untergruppen unterteilen:
•
Wissensstand der Bevölkerung zum Thema Energie und Umwelt
•
Angst vor den Auswirkungen des Baues auf die Lebensqualität
•
Bedenken zur Sicherheit der Anlage – Angstzustände
•
Auswirkungen auf die Gesundheit durch den Kraftwerksbetrieb
Auf jede einzelne dieser 4 Barrieren wird in folgenden Kapiteln eingegangen.
Der Verkehr nimmt einen wichtigen Aspekt bei allen vier Untergruppen ein. Darum
wird das Thema Verkehr öfters, jedoch in verschiedenen Zusammenhängen, in
diesem Kapitel behandelt.
Da diese Barrieren häufig beim Bau eines neuen Kraftwerkes auftreten, unabhängig
von der Art des Energieträgers, ist es äußert wichtig den betroffenen Bevölkerung die
Technologie und die Verfahrensweise in einer klaren und verständlichen Weise zu
vermitteln. Die Anrainer müssen von Beginn an in das Projekt eines neuen
Kraftwerkes integriert sein, ebenso die Öffentlichkeit und NGO’s, da jene Menschen
einen großen Einfluss besitzen, das Projekt zu boykottieren.
Es wurde bereits wissenschaftlich bewiesen, dass soziale Barrieren häufig durch die
Unwissenheit der Bevölkerung entstehen. Darum ist es ratsam die positiven, aber
auch die negativen Auswirkungen bei Bau und Betrieb des Kraftwerkes darzulegen.
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Endbericht
AFI
Ein wichtiger Aspekt der zu einer Barriere führt ist die Angst der Bevölkerung vor
Unfällen innerhalb des Kraftwerksbetriebes. Angst vor einem plötzlich auftretenden
Problem, das zur Verschlechterung der Lebensqualität führen kann und somit eine
ernstzunehmende Bedrohung darstellen könnte.
7.5.1
Soziale Barrieren und Aspekte
7.5.1.1
Umwelt
Wissensstand der Bevölkerung zum Thema Energie und
Um herauszufinden welche sozialen Barrieren sich bei dem Bau eines neuen
Kohlekraftwerks ergeben, muss zuvor geklärt werden in wie weit sich die
Bevölkerung mit dem Thema Energie und Umwelt auseinandergesetzt hat. Die
Klärung des Wissensstandes stellt die Grundlage für das weitere Verständnis der
Bevölkerung zu den komplexen Prozessen innerhalb eines Kohlekraftwerkes dar.
Hierzu müssen einige Fragen gestellt werden:
•
Welche Themen erscheinen der Bevölkerung als wichtig bzw. unwichtig?
•
Welche CO2 Quellen sind der Bevölkerung bekannt und zu welchem Anteil sind
diese einzelnen Quellen an der globalen CO2 Situation beteiligt?
•
Auf welche Themen muss man besonders eingehen um die Bevölkerung in
den Prozess des Baues eines neuen Kraftwerks integrieren zu können?
Zu dem Thema Energie und Umwelt wurde in Großbritannien eine Befragung der
Bevölkerung im Jahr 2005 durchgeführt. Die Studie gibt Aufschluss über die als
wichtig erachteten Themen bei Energie und Umwelt.
In Tabelle 7.51 sind die grundlegenden Basisdaten zur Befragung dargestellt. Die
Anzahl der teilnehmenden Personen aber auch der geschätzten Teilnehmern sind
abgebildet. Bei der Befragung wurde eine Rücklaufquote von ~40% erzielt.
Zusätzlich gibt die Tabelle Aufschluss über die prozentuelle Beantwortung von
Männern zu Frauen und über das Durchschnittsalter.
Q:\5195_AFI\Docs\Berichte\Endbericht\05_5195_AFI_Endbericht.doc
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Endbericht
AFI
Tabelle 7.51: Grundlegende Daten zum Wissenstand der Bevölkerung [55]
Number of participants
1.056
Number of participants solicited
2.640
Response rate
40%
% Male / % Female
Average age
47,6 / 52,4%
40 to 49 years old
In Tabelle 7.52 sind die Gesamtergebnisse der Befragung zu den am wichtigsten
erachteten Themen dargestellt. Rund 49% der Personen sind der Meinung, dass die
globale Erwärmung ein wichtiges Thema bei Energie- und Umweltaspekten
einnimmt. Mit etwa 2% wurde der Smog und mit 0% der saure Regen gewählt,
womit sie als die 2 „unwichtigsten“ Themen für die Bevölkerung dargestellt werden.
Tabelle 7.52: wichtige Umweltthemen lt. britischer Bevölkerung [55]
In Abbildung 7.10 sind die Antworten dargestellt auf die Frage „Was wissen Sie über
die globale Erwärmung und welche Aussage beschreibt Ihre Meinung?“
Rund 70% der Befragten antworteten, dass Handlungsbedarf besteht, um die globale
Erwärmung zu unterbinden. Rund 18% gaben an nicht genug Informationen zu
diesem Thema zu haben um sich eine Meinung bilden zu können.
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Endbericht
AFI
Abbildung 7.10: öffentliche Meinung zur globalen Erwärmung [55]
Da rund 49% der Befragten antworteten, dass die globale Erwärmung ein wichtiges
Umweltthema ist, wurden weitere Befragungen zu diesem Thema durchgeführt. In
Abbildung 7.11 sind die Antworten auf folgende Frage dargestellt: „Was denken Sie,
welche Maßnahmen wird von Großbritannien unternommen, um das Problem der
globalen Erwärmung zu reduzieren?“. Rund 27% der Personen gaben an, dass sich
der Lebensstil ändern muss, um eine Einsparung an Energie zu erzielen. Etwa 21%
der Befragten denken, dass das Problem der globalen Erwärmung in Großbritannien
ignoriert wird und keine Aktionen gesetzt werden, um ein Voranschreiten
aufzuhalten.
Q:\5195_AFI\Docs\Berichte\Endbericht\05_5195_AFI_Endbericht.doc
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Endbericht
AFI
Abbildung 7.11: Meinungen über die zukünftige Entwicklung der UK zum Thema globale
Erwärmung [55]
In Abbildung 7.12 dargestellt findet man auf die Frage, welche CO2 Quellen mit
welchem Prozentsatz an der globalen Erwärmung beteiligt sind, die gegebenen
Antworten der befragten Personen. Wie aus dieser Abbildung hervorgeht, werden vor
allem Fahrzeuge, Industrien und kohlebefeuerte Kraftwerke zur Energieerzeugung als
Hauptemittenten gesehen. Aber auch der Raumheizung und der Atmung werden
hohe Stellenwerte zur CO2 Situation zugeordnet. Falsche Einschätzungen ergaben
sich im Bereich der Atmung und der Atomkraft, da diese einen geringen bzw. keinen
Einfluss auf die CO2 Situation haben.
Abbildung 7.12: CO2 Emissionsquellen laut Befragung [55]
Q:\5195_AFI\Docs\Berichte\Endbericht\05_5195_AFI_Endbericht.doc
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Endbericht
AFI
Eine weitere Untersuchung des Tyndall Centers in Großbritannien bezüglich der
Auswirkungen von Kohlekraft, Nuklearkraft und Windkraft ergab, dass es für die
Bevölkerung einen Unterschied macht, welche Energieform für die Energieerzeugung
verwendet wird. In Abbildung 7.13 sind die Ergebnisse der Befragung dargestellt.
Aus der Befragung geht hervor, dass vor allem die Kohle stark an der CO2 Situation
und der globalen Erwärmung beteiligt ist. Jedoch schätzten die Probanden, dass die
Kohle im Gegensatz zur Atomenergie weniger gefährliche Abfallstoffe produziert und
somit als weniger gefährlich eingestuft werden könnte.
Abbildung 7.13: Einschätzung der Befragten zu Kohle-, Nuklear- und Windenergie [53]
Zusammenfassung und Lösungsoption:
Abschließend ist zu sagen, dass soziale Barrieren stark von dem Wissensstand der
Bevölkerung abhängen. Je weniger Wissen Anrainer über das Thema Energie und
Umwelt besitzen desto skeptischer und ablehnender reagieren sie auf energie- und
umweltrelevante Themen.
Um eine solche ablehnende Haltung zu vermeiden, ist es notwendig, das Thema
Energie und Umwelt mehr zu forcieren und zu diskutieren. Einschlägige Studien des
britischen Tyndall Centers zeigen, dass Probanden ohne Kenntnisse zu einem
energiespezifischen Thema ablehnend gegenüberstehen. Hingegen wenn
Informationen zu dem energiespezifischen Thema erteilt werden, reagiert der
Großteil der Probanden gegenüber dem Thema positiver und zustimmender.
Q:\5195_AFI\Docs\Berichte\Endbericht\05_5195_AFI_Endbericht.doc
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Endbericht
AFI
7.5.1.2
Veränderung der Lebensqualität beim Bau und Betrieb
eines neuen Kraftwerks
Eine weitere soziale Barriere beim Bau und Betrieb eines neuen Kohlekraftwerks stellt
die Frage der veränderten Lebensqualität dar.
Die Lebensqualität lässt sich durch 3 Untergruppen beeinflussen, die sich wie folgt
unterteilen lassen:
•
Wohnumfeld
•
Lärm- und Staubentwicklung
•
Klassische Emissionen durch Kraftwerk und Verkehr
Ob diese 3 Punkte eine Verschlechterung der Lebensqualität hervorrufen können, ist
in den meisten Fällen schwer festzustellen, da die Lebensqualität von vielen weiteren
Umständen abhängig ist.
7.5.1.2.1 Wohnumfeld
Bei diesem Punkt wird auf mögliche Auswirkungen auf die Gemeinde, aber auch auf
einzelne Gemeindebewohner bei Bau und Betrieb eines neuen Kohlekraftwerkes
eingegangen.
Für die betroffene Gemeinde bedeutet der Bau eines neuen Kohlekraftwerkes sowohl
positive als auch negative Auswirkungen hinzunehmen.
Zu den Auswirkungen zählen, wie bereits im Kapitel „volkswirtschaftliche Analyse“
aufgezeigt wurde:
•
Steigung der regionalen Wertschöpfung
•
Schaffung neuer Arbeitsplätze
•
Neue Steuereinnahmen
•
Senkung der Grundstückspreise
•
Möglicher Ausbau des Straßennetzes
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Endbericht
AFI
Auswirkungen für Gemeindemitglieder und somit mögliche auftretende Barrieren im
Bereich des Wohnumfeldes lassen sich wie folgt unterteilen:
•
Lärm- und Staubentwicklung
•
Veränderungen des Landschaftsbildes
•
Verminderung der Grundstückspreise
Lärm- und Staubentwicklung:
Die Auswirkungen durch Lärm und Staub beim Bau und Betrieb eines neuen
Kohlekraftwerkes sind zu verzeichnen durch:
•
zusätzliche Verkehrsbelastungen während der Bauphase
•
Verkehrsbelastungen während der Betriebsphase
•
Steigerung der Staubemissionen
Besonders in der Bauphase ist mit erhöhtem Verkehrsaufkommen zu rechnen. Da in
dieser Phase auf den Einsatz von Schwer- und Hilfsfahrzeugen nicht verzichtet
werden kann ist ein Anstieg der Verkehrsbelastung gegeben. Zusätzlich zu den
Materiallieferungen und Maschinenlieferungen
ist
eine
Steigerung
des
Personenverkehrs zu erwarten.
In der Betriebsphase ist die Verkehrbelastung deutlich geringer als in den
Baumonaten jedoch kann es bei Störfällen zu einem zeitlich begrenzten Anstieg des
Verkehrsaufkommens durch Einsatz von Spezialeinheiten kommen. Da mit solchen
Ereignissen eher selten zu rechnen ist, nehmen sie keinen besonderen Stellenwert in
der Verkehrsstatistik ein.
Diese Tatsachen haben zur Folge, dass der Lärmpegel rund um die Baustelle deutlich
höher ist, als es viele Anrainer gewohnt sind. Zusätzlich zu dem erhöhten Lärmpegel
ist ein Anstieg von Staubemissionen zu verzeichnen. Beide Auswirkungen können die
Lebensqualität der Anrainer negativ beeinflussen. Hier ist besonders darauf zu
achten, dass dies ein sensibles und wichtiges Thema für die Bevölkerung darstellt
und somit ernst genommen werden sollte.
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Endbericht
AFI
Veränderungen des Landschaftsbildes:
Viele Bewohner von Gemeinden sind stolz auf ihr Landschaftsbild. Durch den Bau
eines Kraftwerkes wird dieses Bild jedoch verändert. Dadurch stellt die Veränderung
des Landschaftsbildes eine mögliche Barriere für die Gemeindemitglieder dar.
Um die möglich entstehende Barriere bei Veränderungen des Landschaftsbildes
darstellen zu können, ist eine Definition des Begriffes notwendig.
Der Begriff Landschaftsbild ist definiert als:
„Optischer Eindruck der Landschaft einschließlich ihrer Silhouetten, Bauten und
Ortschaften“
Im Zuge einer Umweltverträglichkeitsprüfung werden die Veränderungen des
Ortschaftsbildes darstellt, die sich am Standort des neuen Kraftwerkes ergeben. Dazu
gehören Untersuchungen der Landschaft und des Landschaftscharakters sowie die
Einschätzung der Veränderungen des Landschaftsbildes. In einem dazugehörigen
Gutachten werden die Ergebnisse und die zu erwartenden Auswirkungen aufgelistet.
Vor allem bei Kraftwerken die an einem, bis dato, nicht genutzten Standort erbaut
werden, treten häufig Einwendungen durch die Bevölkerung auf, da sich das Ortsbild
in einem großen Ausmaß verändert. Bei bereits existierenden und nutzbar
gemachten Standorten bedeutet eine Veränderung durch Umbau oder Ausweitung
eines Kraftwerkes meist geringe bis mäßige nachteilige Auswirkungen für die
Gemeinde und auf das einzelne Gemeindemitglied.
Verminderung der Grundstückspreise:
Eine exakte Aussage über die Veränderungen der Grundstückspreise rund um das
Kraftwerk ist in diesem Stadium des Projektes nicht möglich.
Jedoch ist zu erwähnen, dass die Minderung der Grundstücke als Vor- und Nachteil
gesehen werden kann. Zum einem bedeutet diese Änderung zusätzliche
Betriebsansiedelungen und Neubauten von Wohngebäuden. Andererseits bedeutet
eine Absenkung der Grundstückspreise eine Minderung des Grundstückswertes von
bereits bebauten Grundstücken aber auch von Grundstücken die zum Verkauf
ausgeschrieben werden.
Q:\5195_AFI\Docs\Berichte\Endbericht\05_5195_AFI_Endbericht.doc
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Endbericht
AFI
Zusammenfassung und Lösungsoption:
Das erhöhte Verkehrsaufkommen, die Veränderungen des Landschaftsbildes und die
Verminderung der Grundstückspreise müssen als möglich auftretende Barrieren
betrachtet werden. Vor allem das erhöhte Verkehrsaufkommen und der damit
verbundene Lärm können sich negativ auf die Lebensqualität der umliegenden
Anrainer auswirken. Wenn die Bevölkerung bereits vor Baubeginn über die möglichen
Geräuschequellen und über die eingesetzten Geräuscheminderungsmaßnahmen
informiert wird, können Widerstände verhindert werden. Aufklärungsarbeit bezüglich
der Maßnahmen, Staubemissionen zu minimieren, muss geleistet werden.
Im Bereich des Landschaftsbildes sollte frühzeitig informiert werden, welche
Maßnahmen gesetzt werden, um das Kraftwerk in die Landschaft zu integrieren.
Zusätzlich sollten die positiven Effekte durch den Kraftwerksbau betont und
hervorgehoben werden.
Die Verminderung der Grundstückspreise sollte ausführlich behandelt werden. In
diesem Zusammenhang sollten vor allem die positiven Effekte hervorgehoben
werden.
7.5.1.2.2 Lärmentwicklung
Die Lärmentwicklung stellt einen Teilbereich,
Lebensqualität der Bevölkerung haben kann, dar.
der
Auswirkungen
auf
die
Die Zunahme an Lärm lässt sich durch folgende Teilbereiche identifizieren:
•
Verkehr
•
Kraftwerksbetrieb
Q:\5195_AFI\Docs\Berichte\Endbericht\05_5195_AFI_Endbericht.doc
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Endbericht
AFI
Verkehr:
Da sich schalltechnische Emissionen nicht nur, wie in Kapitel 7.5.1.2.1 beschrieben,
auf die Bau- und Betriebsphase beschränken, wird nun der Verkehr als weiterer
Verursacher betrachtet.
Vor allem in der Bauphase ist mit erhöhtem Verkehrsaufkommen durch Zulieferungen
von Baumaterialien und Hilfsgütern sowie von Maschinen zu rechnen. Zusätzlich zu
diesen Fahrten muss der Personenverkehr miteinbezogen werden.
In der Betriebsphase nimmt die Verkehrbelastung zwar grundlegend ab, jedoch kann
es bei Störfällen zu einem zeitlich begrenzten Anstieg des Verkehrsaufkommens
durch Einsatz von Spezialeinheiten kommen. Da mit solchen Ereignissen eher selten
zu rechnen ist, nehmen sie keinen besonderen Stellenwert in der Verkehrsstatistik
ein.
Durch die erhöhte Mobilität ergeben sich während des Baues und des Betriebes
Verkehrsspitzen, die in den Spitzenstunden zu einer erhöhten Verkehrsdichte führen.
Dies hat zur Folge, dass in den verkehrsintensiven Stunden die Verkehrsmenge
zunimmt und gleichzeitig zu einem Absinken der Fahrgeschwindigkeit führt.
Während sich also die Zunahme an Verkehr auf der freien Strecke durch eine
Abnahme der mittleren Reisegeschwindigkeit bemerkbar macht, verlängern sich an
den Straßenkreuzungen die Wartezeiten an den benachrangten Kreuzungsästen,
wobei die Wartezeiten allerdings mit steigendem Verkehrsaufkommen
überproportional ansteigen.
Auf Grund des steigenden Verkehrsaufkommens kann davon ausgegangen werden,
dass die Sicherheit auf den Straßen abnimmt. Wie sich die Veränderungen des
Verkehres auf die Unfallstatistik ausüben, gilt abzuwägen.
Einen wichtigen Stellenwert nimmt die Tatsache ein, dass durch das erhöhte
Verkehrsaufkommen die Sicherheit auf den Straßen abnimmt. Vor allem Radfahrer
und spielende Kinder leiden unter dem zunehmenden Verkehr und Staubemissionen
verursacht durch den Verkehr. Sicherheitsmaßnahmen müssen in diesem Bereich
getroffen werden, um die Sicherheit von Radfahrern und vor allem von Kindern
gewährleisten zu können.
Da jeder Mensch Lärm anders empfindet, ist eine Einschätzung über mögliche
Auswirkungen auf die Lebensqualität von Person zu Person variabel.
Q:\5195_AFI\Docs\Berichte\Endbericht\05_5195_AFI_Endbericht.doc
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Endbericht
AFI
Bei empfindlichen Personen ist jedoch das Auftreten von gesundheitlichen
Auswirkungen durch die Lärmentwicklung maßgeblich für die Lebensqualität.
Mögliche Auswirkungen sind dabei:
•
chronische Kopfschmerzen
•
Schlafstörungen
•
und andere Beschwerden
Kraftwerksbetrieb:
Um eine exakte Bestimmung der schalltechnischen Einflussgrößen durchführen zu
können sind Grunddaten notwendig, wie zum Beispiel, eingesetzte Maschinen
(Bagger) und Werkstoffe.
Die Methode zur Messung der örtlichen Schallimmissionen beruht auf der ÖNORM S
5004, wobei es zur Ermittlung der Ist – Maße für Tag und Nacht an vorgegebenen
Immissionspunkten kommt.
In der Bestimmung der spezifischen Schallimmissionen wird zusätzlich auf folgende
Punkte Rücksicht genommen:
•
die projektspezifischen Daten
•
die Schallemissionen Tag / Nacht
•
richtliniengemäß die Bodendämpfung und die Schallreflexionen
•
die Berechnung erfolgt richtlinienkonform
Oktavbändern von 63 Hz bis 8000 Hz.
frequenzbezogen
in
den
Die folgenden Werte sollen, anhand des Beispiels GDK Mellach zeigen, welche
Einflussgrößen, hinsichtlich Schall- und Lärmbelästigung während des Betriebs und in
der Bauphase entstehen:
Q:\5195_AFI\Docs\Berichte\Endbericht\05_5195_AFI_Endbericht.doc
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Endbericht
AFI
Abbildung 7.14: Emissionsquellen bei Bau und Betrieb eines Kohlekraftwerkes [51]
Abbildung 7.15: Emissionsquellen bei Baugeräten [51]
Die Gesamtbelastung wird im Wesentlichen durch die Situation des IST - Zustandes
bestimmt. Durch die projektsgemäß ausgewählten Schallschutzmaßnahmen sowie
durch die zusätzlich vorgeschlagenen Ausgleichsmaßnahmen kann diese
Veränderung
so
gering
gehalten
werden,
dass
die
von
der
Weltgesundheitsorganisation WHO vorgegebenen Richtwerte von 55/45 dB
(Tag/Nacht) auch unter Berücksichtigung der Schwankungsbreite von ± 1 dB an
allen Punkten eingehalten oder unterschritten werden.
Q:\5195_AFI\Docs\Berichte\Endbericht\05_5195_AFI_Endbericht.doc
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Endbericht
AFI
Zu
den
bereits
erwähnten
Geräuschquellen
zählen
spezifische
Verarbeitungsmaßnahmen der Kohle. Zu diesen zählen vor allem die Mahlung und
die Förderung über Bänder.
Zusammenfassung und Lösungsoption:
Abschließend kann festgehalten werden, dass sich die Lebensqualität betroffener
Gemeindemitglieder durch die steigende Lärmentwicklung verschlechtern kann. Eine
exakte Aussage ob Lärm einen Einfluss auf die Lebensqualität ausübt, kann nicht
belegt werden. Um mögliche Barrieren in diesem Bereich frühzeitig zu erkennen und
zu reduzieren, sollte die Bevölkerung rechtzeitig über Veränderungen und
Auswirkungen, durch den Verkehr und den Kraftwerksbetrieb, informiert werden.
Diese Maßnahme bietet zwar keinen 100%igen Schutz vor Ablehnung seitens der
Bevölkerung, jedoch bringt die Einbeziehung meist eine gewisse Besänftigung und
das Gefühl respektiert und ernst genommen zu werden.
7.5.1.2.3 Klassische Emissionen
Emissionen stellen einen wichtigen Aspekt bei der Beeinflussung der Lebensqualität
von betroffenen Gemeindemitgliedern dar. Auf Grund der Abhängigkeit der
Lebensqualität zu der Gesundheit eines Menschens wird hier auf das Kapitel 7.5.1.4
„Auswirkungen auf die Gesundheit“ verwiesen. In jenem Kapitel sind die
gesundheitlichen Auswirkungen auf den Menschen dargestellt.
Zu den negativ wirkenden Emissionen zählen:
•
SO2
•
CO2
•
NOx
•
N2O
•
Staubemissionen
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Zusammenfassung und Lösungsoption:
Bei Normalbetrieb des Kraftwerkes sind durch klassische Emissionen keine negativen
Auswirkungen auf die Lebensqualität zu verzeichnen. Bei unkontrolliertem Austreten
von klassischen Emissionen ist jedoch mit Auswirkungen zu rechnen. Vor allem durch
gesundheitliche Veränderungen, verursacht durch klassische Emissionen, kann es zu
Verschlechterungen der Lebensqualität kommen. Dies ist in den meisten Fällen
jedoch von Mensch zu Mensch unterschiedlich. Ausschlaggebend ist in diesem
Zusammenhang vor allem der Gesundheitszustand vor Störfällen.
Um Ängste der Bevölkerung bezüglich Einbußungen der Lebensqualität zu
reduzieren, sollte die Bevölkerung über installierte Emissionsmessvorrichtungen und
über Notfallvorkehrungen ausführlich aufgeklärt werden.
7.5.1.3
Bedenken zur Sicherheit der Kraftwerksanlage
Bei dieser Barriere handelt es sich um menschliche Empfindungen zum Thema
Sicherheit der Kraftwerksanlage. Barrieren entstehen hierbei vor allem durch die
Unwissenheit der Bevölkerung zu spezifischen Kraftwerksprozessen und
vorgegebenen Sicherheitsbestimmungen.
Die Bedenken zur Sicherheit lassen sich unterteilen in:
•
Austreten von klassischen Emissionen im Störfall
•
Austreten radioaktiv strahlender Stoffe
•
Verunreinigungen des Grundwassers
•
Kritisches technisches Bauteilversagen
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7.5.1.3.1 Austreten von klassischen Emissionen im Störfall
Von einem Störfall wird dann gesprochen, wenn nicht planmäßige
Betriebsänderungen auftreten von denen negative Auswirkungen auf die Umwelt zu
erwarten sind.
Anlagen die von einem Störfall betroffen sein können sind:
•
DeNOx Anlage (Dentrifikationsanlage)
•
Verdampfer
•
Trafo
Ausfall der DeNOx Anlage:
Für den Ausbau des GDK Mellach wurde der Ausfall einer DeNOx Anlage simuliert
und wie folgt dargestellt:
Die Parameter für die Simulation sind in Abbildung 7.16 aufgelistet.
Abbildung 7.16: Emissionsparameter für NOx bei Ausfall der DeNOx Anlage [51]
Die angegebenen Emissionsparameter sind auf den Normalbetrieb der Anlage
ausgerichtet.
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In Tabelle 7.53 sind die maximal zu erwartenden Halbstundenmittelwerte der NOxKonzentration angeführt. Wie beim Normalbetrieb treten hier die höchsten
Konzentrationen beim Volllastbetrieb im Winter auf.
Tabelle 7.53: NOx Emissionen bei Ausfall der DeNOx Anlage bei Volllast [51]
Aus der einjährigen Simulation wurde jener Wert entnommen, für den die höchste
Zusatzbelastung berechnet wurde. Der berechnete maximale Halbstundenmittelwert
der Zusatzbelastung trat bei einer Windgeschwindigkeit von 3,8 m/s und sehr labilen
Ausbreitungsbedingungen (Klasse V) auf.
Tabelle 7.54: Grenzwert für NOx Immissionswerte [51]
*) Die Ableitung des HMW max. erfolgte aus dem gemessenen TMW max. über die Relation nach Beychok: HMW
max. = TMW max. / 0,15.
Die höchste mögliche Zusatzbelastung tritt somit nicht bei meteorologischen
Bedingungen auf, bei denen die höchste Vorbelastung zu erwarten ist. Hohe
Vorbelastungswerte treten typischerweise in Zusammenhang mit windschwachen,
stabilen Wetterlagen auf.
Der
Grenzwert
für
NOx Immissionswerte bei Anlagen mit DeNOx
Rauchgasreinigungseinrichtungen mit SCR sind in Tabelle 7.53 angeführt. Laut dem
Forstgesetz liegt der Grenzwert bei dem HMW bei einem Maximalwert von
300µg/m³. Wenn man nun den Maximalwert bei Ausfall der DeNOx Anlage aus
Abbildung 7.16 betrachtet wird der Grenzwert auch bei Ausfall nicht überschritten.
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Ammoniakaustritt am Verdampfer:
Aufgrund der sicherheitstechnischen Bestimmungen und Vorkehrungen ist ein
Austritt von Ammoniak praktisch auszuschleißen. Am Verdampfer kann im Störfall
jedoch NH3 austreten.
Im Fall des GDK Mellach wurden folgende Annahmen getroffen, um mittels des
Störfallmodells des VDI Berechnungen durchführen zu können.
•
Austritt der gesamten NH3 Menge innerhalb von 1 Sekunde
•
Austrittshöhe 0m (Boden)
•
Bebauungshöhe in unmittelbarer Umgebung etwa 20m
•
Rauhigkeitsklasse 5 (z0=1,2m sehr rauer Untergrund)
•
ungünstige meteorologische Randbedingungen (im Falle bodennaher Quellen
stabile Schichtung, schwacher Wind, niedrige Inversion).
Tabelle 7.55 zeigt die anhand des Störfallmodells errechneten maximalen
Konzentrationsspitzen auf. Wie bereits in den Rahmenbedingungen festgelegt, ist die
Freisetzungsdauer
relativ
gering
gewählt.
Im
Ergebnis
wurden
Halbstundenmittelwerte ermittelt. Die Ergebnisse für eine Entfernung von 1.200 und
1.400m wurden aus programmtechnischen Gründen auf 2.000 bzw. 2.400 Sekunden
erhöht.
Tabelle 7.55: maximale Konzentration von NH3 bei Austritt am Verdampfer [51]
Betrachtet man nun die Rechenergebnisse für den Entfernungsbereich von 300m, so
sieht man, dass die Spitzenkonzentration von rund 3,5 mg/m³ nach rund 285
Sekunden erreicht wird. Nach insgesamt 450 Sekunden ist die Konzentration in
diesem Bereich bereits auf unter 0,3 mg/m³ abgesunken. Auch hier bleibt die aus
der Maximaldosis abgeleiteten Halbstundenmittelwerte unter dem Forstgrenzwert
von 0,3 mg/m³.
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Trafobrand:
Die Gefahr vom Austritt von Emissionen besteht durch ölgeführte Geräte, die im
Brandfall Emissionen entlassen. Zu diesen Geräten zählen:
•
Transformatoren
•
Messwandler
•
Leistungsschalter
Vor allem Transformatoren weisen erhebliche Ölmengen auf, die im Brandfall
relevant sind. Für die Berechnungen kann davon ausgegangen werden, dass der
Brand durch das Isolieröl bestimmt ist. Isolierkabel und Kunststoffisolierungen gelten
beim Transformator als nicht brennbare Bestandteile und sind aus diesem Grund
nicht relevant.
Bei der Verbrennung von Isolierölen treten Schadstoffe wie:
•
Kohlenmonoxid
•
Stickoxide
•
Ruß
•
Sonderverbindungen (PAH, Dioxine und Furane)
•
HCL
Da für die Berechnungen der entstehenden Emissionen einzelne Emissionsfaktoren
und die Abbrandraten notwendig sind, sind diese in Tabelle 7.56 und Tabelle 7.57
dargestellt.
Tabelle 7.56: Emissionsfaktoren beim Trafobrand [51]
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Tabelle 7.57: Abbrandraten bei Trafobrand [51]
Zur Simulation des Ausbreitungsvorganges bei diffusen Emissionsquellen wird das
Gauß-Kurzzeit-Modell STOER V 2.23 des VDI herangezogen, welches die
Immissionsberechnung von Punkt-, Flächen- und Linienquellen ermöglicht. [51]
Entsprechend den Vorgaben des Rechenmodells werden folgende Festlegungen
getroffen [51]:
•
Freisetzungszeit 3600 s
•
Rauhigkeitsklasse 5
•
Freisetzungshöhe 0,5m
•
Mittlere Bebauungshöhe 20m
•
Abbrandraten: Szenario 1: 30% der Brandlast innerhalb 1 Stunde
Das Ergebnis des Rechenmodells ist in Tabelle 7.58 dargestellt.
Tabelle 7.58: max. Immissionskonzentration in mg/m³ bei Trafobrand (Abbrandrate 30%
pro Stunde) [51]
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Zusammenfassung und Lösungsoption:
Auch bei kurzfristigem Ausfall der DeNOx Anlage werden im Fall des GDK Mellach die
Immissionsgrenzwerte nicht überschritten.Aus diesem Grund wird das Risiko an der
DeNOx Anlage als gering eingestuft.
Auch bei der Verdampferanlage, wo ein Austreten von gesundheitsschädigendem
Ammoniak im Störfall relevant sein kann, zeigen die Ergebnisse des Rechenbeispiels
im GDK Mellach, dass die Grenzwerte noch unterschritten werden.
Bei den Auswirkungen eines Trafobrandes ist eine exakte Aussage nicht möglich.
Um der Bevölkerung das Gefühl der Sicherheit zu geben ist eine vollständige
Aufklärung über die möglichen Risiken und Schutzmaßnahmen notwendig.
7.5.1.3.2 Austreten radioaktiv strahlender Stoffe
In einem Bericht der Strahlenschutzkommission in Deutschland wurde berichtet, dass
Kohlekraftwerke radioaktiv strahlende Stoffe entlassen. Bei diesen Stoffen handelt es
sich um so genannte α-Strahlen. Diese α-Strahlen sind dicht ionisierende Strahlen
mit einem hohen linearen Energieübertragungsvermögen. Demgegenüber resultiert
die Strahlenexposition durch Emissionen radioaktiver Stoffe aus Kernkraftwerken aus
der Einwirkung von β- und γ-Strahlen. Diese Strahlen sind lockere ionisierende
Strahlen mit einem niedrigen linearen Energieübertragungsvermögen.
Bei der in dem getesteten Kohlekraftwerk verwendeten Steinkohle handelt es sich
um die Ruhr-Steinkohle. Bei den Tests wurden für das Kohlekraftwerk aber auch für
das Kernkraftwerk die gleichen Rahmenbedingungen festgelegt. Man ist von der
Annahme ausgegangen, dass sich die betrachtete Referenzperson ganzjährig an
einem ungünstigen Ort aufgehalten hat und auch ihren gesamten Nahrungsbedarf
aus diesem Bereich gedeckt hat. Zur Vergleichbarkeit wurden für beide
Kraftwerkstypen die meteorologischen Daten für den Standtort Biblis (Deutschland)
verwendet.
Es muss dabei darauf hingewiesen werden, dass die getesteten Anlagen mit
mehrstufigen elektrostatischen Filtern zur Staubrückhaltung ausgerüstet waren. [52]
Um die Strahlensituation besser darstellen zu können ist der Vergleich zwischen
einem Kohlekraftwerk und einem Kernkraftwerk in Tabelle 7.59 dargestellt.
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Tabelle 7.59: Vergleich Kohlekraftwerk – Kernkraftwerk [52]
Kohlekraftwerk
Kaminhöhe [m]
Kernkraftwerk
200
100
Langzeitausbreitungsfaktor abh. von
Kaminüberhöhung [s/m3]
2*10-8
3*10-7
Quelldistanz = Abstand des Ortes maximaler
Immission vom Kamin [m]
2500
500
Langzeitausbreitungsfaktor für Gamma
2*10-3
Submersion [s/m2]
Mittlere Windgeschwindigkeit in Kaminhöhe
[m/s]
8
7
Niederschlagsmenge pro Jahr im Hauptwindrichtungssektor [mm/a]
150
150
Anreicherungszeit der Nuklide im Boden [a]
1
1
Depositionsgeschwindigkeit für U-238, U234, Th-230, Ra-226, Th-232 und Th-228
[m/s]
0,015
für Pb-210 und Po-210 [m/s]
0,005
1,5*10-3
Depositionsgeschwindigkeit für Aerosole
Proportionalitätskonstante für Washoutfaktor
für U-238, U-234, Th-230, Ra-226, Th-232
und Th-228 [a/mm*s]
1*10-8
für Pb-210 und Po-210 [a/mm*s]
3*10-9
Proportionalitätskonstante für Washout von
elementarem Jod
8*10-9
Die aus beiden Kraftwerkstypen resultierende radioaktive Strahlung ist in folgenden
Abbildungen dargestellt. Abbildung 7.17 zeigt die radioaktive Strahlung bei
Kohlekraftwerken und Abbildung 7.18 zeigt die radioaktive Strahlung bei
Kernkraftwerken.
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Abbildung 7.17: radioaktive Strahlung bei Kohlekraftwerk [52]
Abbildung 7.18: radioaktive Strahlung bei Kernkraftwerk [52]
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Zusammenfassung und Lösungsoption:
Dem Bericht der Strahlenschutzkommission in Deutschland kann entnommen
werden, dass Kohlekraftwerke radioaktiv strahlende Stoffe entlassen. Bei diesen
Stoffen handelt es sich um so genannte α-Strahlen.
Im Gegensatz dazu entlassen Kernkraftwerke β- und γ-Strahlen.
Eine Lösungsoption stellt die Aufklärung der Bevölkerung zum Thema Kohlekraftwerk
dar. Es sollte über radioaktiv strahlende Stoffe informiert werden und die
gesundheitlichen Folgen diskutiert werden. Zusätzlich zu dieser Maßnahme sollte die
Bevölkerung Informationen zu sicherheitstechnischen Auflagen und Bestimmungen
erhalten.
7.5.1.3.3 Verunreinigung des Grundwassers
Für den Menschen ist es relevant in wie weit eine Gefährdung des Grundwassers
durch den Bau und den Betrieb eines Kohlekraftwerkes besteht. Einen besonderen
Stellenwert nimmt das Grundwasser ein, wenn es als Trinkwasser genutzt wird.
Mögliche Verunreinigungen des Grundwassers können Auftreten durch:
•
Unkontrolliertes Austreten von Schmiermitteln
•
Unkontrolliertes Austreten von eingesetzten Chemikalien
•
Unkontrolliertes Austreten von in der Rauchgasreinigung gebildeten Säuren
•
Verunreinigte Regenwässer
Grundsätzlich ist in der Bauphase eines Kraftwerkes mit einem Eingriff in den
Grundwasserspiegel zu rechnen. Aus diesem Grund sind im Vorfeld des Projektes
hydrogeologische Gutachten zu erstellen, die den Eingriff in den Wasserhaushalt
aufzeigen sollen und mögliche Gegenmaßnahmen beinhalten. Laut der UVE
(Umweltverträglichkeitserklärung) im Projekt GDK Mellach, Ausbau des FHKW um ein
GDK, ist im Bereich der Kühlturmanlage von keinem direkten Eingriff in das
Grundwasser zu rechnen.
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Da
es
im
Störfall
zu
unkontrollierbaren
Austreten
von
möglichen
grundwasserverunreinigenden
Stoffen
kommen
kann,
sollte
ein
Störfallsachverständiger im Vorfeld mögliche Fehlerquellen identifizieren und
möglichst umfangreich eliminieren und absichern.
Zusammenfassung und Lösungsoption:
Grundsätzlich besteht nur ein geringes Risiko von Grundwasserverunreinigungen
durch den Bau und Betrieb eines neuen Kohlekraftwerkes. In Störfällen der Anlagen
und bei Unfällen durch Tankwägen besteht jedoch die Gefahr von Verunreinigungen
des Wassers. Für solche Fälle sind Maßnahmenkataloge entworfen worden, um die
Gefahr so schnell wie möglich unter Kontrolle bringen zu können. Zusätzlich zu den
Maßnahmenkatalogen sind Messstationen installiert, die bei geringen Abweichungen
von Normalzustand Alarm schlagen.
Um die Bevölkerung zu informieren, sollte über die Wassernutzung und die
installierten Sicherheitssysteme, die ein frühzeitiges Erkennen von Leckagen und
austretenden Flüssigkeiten ermöglichen, eine ausführliche Aufklärung durchgeführt
werden.
7.5.1.3.4 Kritische technische Bauteilversagen
Bei kritischem technischem Bauteilversagen kann eine Gefährdung des Bereichs
außerhalb des Werksgeländes entstehen.
Dies kann auftreten durch:
•
Explosionen
•
Versagen bewegter Bauteile
Zusammenfassung und Lösungsoption:
Da in den letzten Jahrzehnten keine nennenswerten Vorfälle in diesem Bereich
bekannt geworden sind, wird das Risiko von kritischen technischen Bauteilversagen
auf ein geringes bis vernachlässigbares eingeschätzt.
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7.5.1.4
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Auswirkungen auf die Gesundheit
Kohle besitzt seit den 60iger Jahren einen schlechten Ruf unter den Energieträgern.
Vor allem da man mit der Stromerzeugung aus Kohle rauchende und stinkende
Schlote in Verbindung gebracht hat. Ohne Filterung gelangen damals
Stickstoffverbindungen, Schwefelverbindungen, Kohlenstoffverbindungen und andere
schädliche Gase in die Luft, die sich negativ auf die Gesundheit des Menschens
auswirken. Mit dem heutigen Stand der Technik wird der Austritt von
gesundheitsschädlichen Gasen weitestgehend vermieden. Wie bereits in den
vorherigen
Kapiteln
beschrieben,
ist
nur
bei
Störfällen
mit
einer
gesundheitsschädigenden Menge an Emissionen zu rechnen.
Jedoch wirken sich nicht nur Emissionen im Störfall beeinträchtigend auf die
Gesundheit des Menschen aus, sondern auch der Einfluss von elektromagnetischen
Feldern und schalltechnische Emissionen (Lärm).
7.5.1.4.1 Emissionen
Vor allem die bei Störfällen auftretenden Emissionen werden von der direkt
betroffenen Bevölkerung als Bedrohung gesehen und stellen deshalb eine Barriere
dar.
Bei den gesundheitsschädigenden Gasen, die in einem Störfall auftreten und
wahrgenommen werden können, handelt es sich um:
•
Staub
•
Feinstaub
•
Kohlenmonoxid
•
Kohlendioxid
•
Stickstoffdioxid
•
Schwefeldioxid
•
Kohlenwasserstoffe
•
Ozon
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Staub:
Schwebstäube sind Teilchen mit einem aerodynamischen Durchmesser (definiert als
der Durchmesser einer Kugel mit der normierten Dichte von 1 g/cm³, welche die
gleiche Sinkgeschwindigkeit hat wie der Partikel selber) von maximal 35µm. Staub
zählt erst seit Jahrzehnten zu den klassischen Luftschadstoffen, die in Österreich
gemessen werden. Der Grenzwert beträgt 150µg/m3 als Tagesmittelwert. Er liegt zur
Gänze im Bereich der einatmungsfähigen Teilchen. Lungengängig sind Teilchen mit
einem aerodynamischen Durchmesser von ≤ etwa 10 µm, wobei die größeren
Korngrößenfraktionen eher zu Belästigungswirkungen führen.
Von der International Standards Organisation (ISO) und dem American Council of
Government Industrial Hygienists (ACGIH) wurde eine Einteilung der
Partikelfraktionen nach der Möglichkeit verschiedener Tiefen des Atemtraktes zu
erreichen vorgenommen:
•
einatembare (inhallable) Partikel - gelangen über Mund- bzw. Nasenöffnung in
den Körper (<40 bis 60µm)
•
thorakale (thoracic) Partikel erreichen (10µm)
können Atemwege jenseits des Kehlkopfes
Bei Tagesmittelwerten über 0,3mg/m3 wurde beobachtet, dass sich der Zustand von
Patienten mit chronischer Bronchitis akut verschlechterte. Bei Kindern, die in
Gebieten mit Staubkonzentrationen von 0,1mg/m3 und darüber und zusätzlich S02Konzentrationen von über 0,12mg/m3 (Jahresmittelwerte) wohnten, war eine erhöhte
Häufigkeit bestimmter Erkrankungen des Atemtraktes nachweisbar [51].
Feinstaub:
Die gesundheitlichen Risiken, die von Partikeln in der Umwelt ausgehen, wurden in
den letzten 10 Jahren gründlich untersucht. Die amerikanische Umweltbehörde hat
im Oktober 2004 eine umfassende Bewertung von Feinstäuben vorgelegt (UA-IPA
2004). Darin wurde festgestellt, dass die Exposition gegenüber Feinstaub negative
gesundheitliche
Auswirkungen
im
Hinblick
auf
Atemwegeund
Herzkreislauferkrankungen hat. Folgende Zusammenhänge mit der Kurzzeitexposition
wurden festgestellt:
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•
Erhöhte Mortalitätsraten (Sterberaten)
•
vermehrte Krankenhausaufnahme und Arztbesuche wegen Herzkreislauf- und
Atemwegserkrankungen
•
Entzündungsund
Funktionsparameter
Partikelkonzentrationen
an
Tagen
mit
hohen
Studien zur Langzeitexposition gegenüber Feinstaub ergeben einen statistischen
Zusammenhang mit der Sterblichkeit an kardiopulmonalen Ursachen und
Lungenkrebs. Epidemiologen beobachten zudem, dass die Langzeitexposition mit
Feinstaub zu chronischen Atemwegssymptomen und Erkrankungen führen kann. Im
Hinblick auf die Partikelgröße zeigen die vorhandenen Studien, dass sowohl grobe als
auch feine und ultrafeine Partikel Einfluss auf Mortalität und Krankheitsgeschehen
nehmen. Eine zunehmende Zahl von epidemiologischen Studien zeigt klarere
Assoziationen zwischen der Exposition gegenüber PM 2,5 - Feinstaub und adversen
Gesundheitseffekten, woraus sich ergibt, dass PM 2,5 gesundheitlich relevanter als
PM 10 ist.
Als Jahresmittelwert gilt in der EU derzeit ein Grenzwert von 0,04 mg/m3, in
Kalifornien von 0,03 mg/m3 und in der Schweiz von 0,02 mg/m3. [51]
Kohlenmonoxid:
Die natürlichen CO-Konzentrationen der Außenluft liegen unter 0,001 mg/m³. Die
Giftigkeit von Kohlenmonoxid beruht auf der Reaktion mit dem Hämoglobin des
Blutes. CO bindet sich reversibel am Hämoglobin der roten Blutkörperchen mit der
Folge eines Sauerstoffmangels im Gewebe (Gehirn, Herz). Bei zuvor erkrankten
Personen mit verminderter Sauerstoffversorgung von Organen ist ab 3%
Carboxihämoglobin = COHb im Blut vorzeitig mit pektanginösen Beschwerden und
Veränderungen globaler ZNS-Funktionen (Wahrnehmung, Aufmerksamkeit,
Reaktionsbereitschaft) zu rechnen. CO zählt zu den klassischen Luftschadstoffen und
wird seit Jahrzehnten in Österreich gemessen. Das IGL (Immissionsschutzgesetz
Luft) sieht einen Grenzwert von 10 mg/m3 als MW8 vor. [51]
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Kohlendioxid:
CO2 ist als Bestandteil der Atmungsluft mit etwa 3-4% vertreten. Erste
Gesundheitsstörungen treten häufig beim Einatmen von Luft auf, die einen CO2
Gehalt von etwa 6% aufweist. Zu diesen Auswirkungen gehören Kopfschmerzen,
Ohrensausen und Herzklopfen. Bei langsamer Zunahme von CO2 und einem
Luftanteil von 8-10% ist mit Atemnot, Bewusstlosigkeit und sogar Atemstillstand zu
rechnen. Eine 12%ige CO2 Konzentration in der Luft besitzt die Eigenschaft sofort
tödlich zu sein. CO2 gilt im Allgemeinen als Atemgift.
Stickstoffdioxid:
Stickstoffoxide (NOx) entstehen fasst ausschließlich als Nebenprodukte von
Verbrennungsprozessen etwa in Feuerungsanlagen aller Art sowie in Motoren.
Hierbei wird vorwiegend Stickstoffmonoxid (NO) freigesetzt, das je nach
Luftchemismus innerhalb von Minuten bis Stunden zu Stickstoffdioxid (NO2)
aufoxidiert wird. NO2 ist ein Reizgas mit geringer Wasserlöslichkeit aber guter
Lipidlöslichkeit und dringt daher in die tiefen Atemwege vor. Während Gesunde auch
bei relativ hohen NO2-Konzentrationen keine Änderung des Atemwegswiderstandes
zeigen, reagieren Kranke (Asthmatiker, Bronchitiker) empfindlicher. Schulkinder
weisen in NO2- belasteten Gebieten mehr Atemwegserkrankungen auf. NO2 zählt zu
den klassischen Luftschadstoffen und wird seit Jahrzehnten in Österreich gemessen.
Die Grenzwerte nach IGL für NO2 sind 200 µg/m3 als Halbstundenmittelwert. Als
Jahresmittelwert gilt im Jahr 2005 bis 2009 40 µg/m3, 2010 bis 2011 35 µg/m3 und
ab 2012 30 µg/m3. Für den Tagesmittelwert gilt ein Zielwert von 80 µg/m³. [51]
Schwefeldioxid:
Schwefeldioxid wirkt gemeinsam insbesondere in Kombination mit Staub auf die
Atemwege, Haut und Schleimhäute und führt in höheren Konzentrationen zu
Atembeschwerden. Gefährdet sind insbesondere Asthmatiker. Schwefeldioxid wird in
der Atmosphäre teilweise zu Schwefelsäure oxidiert und verursacht zusammen mit
NOX die Versäuerung von Böden und Gewässern. [51]
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Kohlenwasserstoffe:
Aromatische Kohlenwasserstoffe besitzen in Abhängigkeit von ihrer chemischen
Struktur mehr oder weniger ausgeprägte narkotische Wirkung. Diese Einwirkung
kann zu erheblichen haut- und schleimhautreizenden Auswirkungen führen. Als
Luftverunreinigungen haben die so genannten BTX-Stoffe (Benzol, Toluol, Xylol,
Ethylbenzole) Bedeutung, besonders das Benzol als wichtiges Umweltgift.
Ozon:
Der Geruch von Ozon wird je nach Konzentration als nelken-, heu- oder chlorähnlich
oder als nach Stickstoffoxiden riechend beschrieben und ist ab etwa 0,01 ppm
wahrnehmbar. Tage mit erhöhter Ozonkonzentration treten bei länger andauernden
Schönwetterperioden
mit
intensiver
Sonneneinstrahlung
auf
(Fotosmog,
Sommersmog). Die bodennahen Ozonkonzentrationen zeigen eine ausgeprägte
Tag/Nacht-Abhängigkeit. Ozon ist toxisch, primär mit reizender Wirkung auf Augen
und Schleimhäute (MAK 0,2 mg/m3 bzw. 0,1 ppm). Atembeschwerden mit Abnahme
des Respirationsvolumens, Nasenbluten, Bronchitis bis hin zu Lungenödemen sind
weitere Symptome der Intoxikation. Als MIK-Wert sind 120 µg/m³ festgelegt. Bei
längerer sommerlicher Schönwetterlage kommt es zu deutlichen Überschreitungen
dieses Wertes (Sommersmog).
Bei Werten von 180 µg/m³ wird die Bevölkerung gewarnt. [51]
Zusammenfassung und Lösungsoption:
Abschließend ist zu sagen, dass sich Emissionen, die einen bestimmten Grenzwert
überschreiten, negativ auf die menschliche Gesundheit auswirken können. Da es
jedoch mit dem heutigen Stand der Technik nur bei Störfällen zu erhöhen
Emissionswerten kommt, kann man davon ausgehen, dass das Risiko
gesundheitlicher Auswirkungen zu erleiden ein geringes ist.
Um die Bevölkerung aufzuklären sollten frühzeitige Informationen über die real
möglichen Auswirkungen und Gegenmaßnahmen bei Auftreten von gesundheitlichen
Beeinträchtigungen betrieben werden. Dies sollte unbedingt unter Einbeziehung von
akzeptierten Experten vollzogen werden.
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7.5.1.4.2 Elektromagnetische Felder (EMF)
Die gesundheitliche Bewertung, ob durch die Netzanbindung (Stichleitung)
elektromagnetische Felder entstehen werden, ist am Beispiel des GDK Mellach
dargestellt. Als Beurteilungsgrundlage dienten einerseits das Gutachten von Univ.
Prof.
Dr.
Leitgeb,
sowie
der
Überprüfung
durch
die
technischen
Amtssachverständigen im UVP-Gutachten. Im Hinblick auf die höher frequenten
elektromagnetischen Felder können aufgrund von Koronarerscheinungen von der 380
kV-Freileitung höher frequentierte elektromagnetische Störsignale ausgesendet
werden, die Rundfunk- und Fernsehempfang beeinträchtigen können.
Kurzzeitige EMF-Expositionen sind anders zu bewerten als lange einwirkende.
Bei Trägern von Implantaten wie z.B. Herzschrittmachern oder Insulinpumpen oder
Cochlea-Implantaten kann es eventuell durch elektromagnetische Felder bei akuter
Einwirkung zu einer Störung ihrer Funktion kommen. Theoretische Überlegungen
zeigen, dass noch bei 20 µT im ungünstigsten Fall Störbeeinflussungen möglich sind
[52].
Störbeeinflussungen unter 100 µT werden allerdings von Kainz et. al. (2001) zwar als
möglich, aber dennoch unwahrscheinlich bezeichnet. In Einzelfällen wurden
Störbeeinflussungen tatsächlich ab etwa 30 µT beobachtet (Leitgeb, persönliche
Mitteilung an einen medizinischen ASV). Die International Agency for Research on
Cancer (IARC), stellt 2002 in Band 80 (NONIONIZING RADIATION, Part 1) fest, dass
nieder frequente magnetische Wechselfelder, wie sie beim Transport oder bei
Verwendung von elektrischen Strom entstehen, möglicherweise krebserregend sind.
Besonders unter langfristigen gesundheitlichen Auswirkungen (mutagene, teratogene
und cancerogene Wirkung) steht die Frage der krebsauslösenden Wirkung
(Cancerogenität) von schwach elektromagnetischen 50/60 Hz-Feldern mit
Flussdichten von weniger als 1 µT im Vordergrund.
Die mögliche Cancerogenität gründet insbesondere auf epidemiologischen Studien
zur kindlichen Leukämie. Kinder sind unter anderem deshalb für epidemiologische
Studien zu Krebsursachen besonders wichtig, da Krebserkrankungen bei Kindern
nach einer viel kürzeren Latenzzeit auftreten als die meisten Krebsarten bei
Erwachsenen. Seltene Erkrankungen (wie Leukämie) eignen sich besser zur
Untersuchung eines Zusammenhangs zwischen Umwelteinflüssen und Krankheiten,
weil bei häufiger Erkrankungen (wie z.B. Lungenkrebs) etwaige geringe Zusatzrisiken
im „statistischen Rauschen“ des Allgemeinrisikos (das z. B. bei Lungenkrebs durch
Tabakrauch dominiert wird) leicht übersehen werden.
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Insgesamt
kann
festgestellt
werden,
dass
das
Projekt
zu
keinen
Gesundheitsgefährdungen oder wesentlichen Störungen des Wohlbefindens durch
elektromagnetische Felder führen wird. Im Störfall kann es durch Blitzeinschlag bzw.
Schaltvorgänge zu subjektiv wahrnehmbaren Felderhöhungen wie unter einer
Gewitterwolke kommen (17,6 kV/m). Auch bei Ausfall einer Phase sind nur
kurzzeitige Felderhöhungen prognostiziert, von denen keine Gefährdung von in der
Nähe befindlichen Personen zu erwarten sind (Erhöhung des magnetischen Feldes
auf 82 µT). Durch die Immissionen im Freien sind auch Beeinträchtigungen von
implantierten Herzschrittmachern nicht gegeben. Bei Dauerstrom (BDmax µT 18,55)
wird der Wert von 30 µT deutlich unterschritten (gutartige Störbeeinflussungen
möglich). Bei Daueraufenthalt im nächsten Wohnobjekt werden sowohl die
Grenzwerte der ÖNORM S1119 für Dauerexposition sicher eingehalten bzw. der
Schweizer Vorsorgewert als strengster gesetzlich geregelter Anlagenwert für
Neuanlagen wird für den thermischen Grenzstrom zu 25% ausgeschöpft (0,25µT)
und bei Dauerstrombetrieb zu nur 15% (0,15 µT) [51].
Zusammenfassung und Lösungsoption:
Grundsätzlich gilt, dass elektromagnetische Felder keinen Einfluss auf den
Gesundheitszustand
eines
Menschens
ausüben.
Bei
Menschen
mit
Herzschrittmachern oder Insulinpumpen oder Cochlea-Implantaten kann es eventuell
durch elektromagnetische Felder zu Störungen der Funktion kommen. Das Auftreten
von Krebserkrankungen kann jedoch nicht ausschließlich den elektromagnetischen
Feldern zugerechnet werden.
Aus diesen Gründen wird das Risiko durch elektromagnetische Felder als gering
eingestuft.
7.5.1.4.3 Lärm
Lärm stellt eine Barriere dar, die subjektiv und somit von Mensch zu Mensch anders
wahrgenommen wird.
Anhand des Beispiels GDK Mellach soll aufgezeigt werden, welche Auswirkungen die
Schallemissionen auf den unmittelbar betroffenen Einwohnerkreis kurz- und
langfristig mit sich bringen. Es wurde dabei auf das Gutachten über Umweltmedizin
aus dem UVP für das oben genannte Kraftwerk Bezug genommen.
Q:\5195_AFI\Docs\Berichte\Endbericht\05_5195_AFI_Endbericht.doc
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Seite 329
Endbericht
AFI
Unterscheidungen wurden dabei zwischen
•
Bauphase
•
Betriebsphase
•
Tag
•
Nacht
getroffen.
Als Beurteilungszeitraum für die Nacht wurde der Kapitel zwischen 22.00 Uhr und
06.00 Uhr gewählt.
Um nun konkrete Aussagen über das schalltechnische Verhalten rund um das
Kraftwerk treffen zu können, mussten zuvor Messungen an bestimmten
Referenzpunkten vorgenommen werden. Diese an den Referenzpunkten gemessenen
schalltechnischen Emissionen werden auf nicht gemessene Punkte umgelegt.
Bauphase:
Für die in der Bauphase entstehenden schalltechnischen Emissionen konnten laut
Gutachten des GDK Mellach folgende Ergebnisse festgestellt werden.
In den meisten Referenzpunkten ist mit einer Erhöhung des energieäquivalenten
Dauerschallpegels zu rechnen, wobei jedoch der Grenzwert von 55 dB eingehalten
werden kann. Bei einigen ist dieser Wert jedoch nicht einhaltbar. In diesen Fällen
kommt es zu Abweichung der Ist-Situation von 2 bis 7dB. Bei diesen Erhöhungen des
Ist Zustandes wird laut ÖAI-Richtlinie mit Beschwerden der umliegenden
Gemeindemitglieder gerechnet.
Vergleicht man nun die Schallpegelspitzen miteinander, kommt es zu einer noch
deutlicheren Anhebung der Schallbelastung. Hinsichtlich eines Vergleiches mit der
Ist-Situation kommt es dabei zu einem Schallpegelunterschied von bis zu 10 dB, was,
wenn man davon ausgeht, dass ab einem Unterschied von 5 dB Beschwerden
auftreten, als noch schädlicher einzustufen ist.
Um die entsprechenden gesundheitlichen Schäden vermeiden zu können, müssen die
verschiedensten vorbeugenden Maßnahmen zur Dämmung der Schallemissionen
getroffen werden. Im vorliegenden Beispiel wurden Zeiten, zu denen besonders laute
Q:\5195_AFI\Docs\Berichte\Endbericht\05_5195_AFI_Endbericht.doc
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Seite 330
Endbericht
AFI
Maschinen eingesetzt werden müssen, fixiert. Diese sollen nicht in den Morgen- bzw.
Abendstunden sein und sollten Arbeiten in kritischen Zeiten von unbedingter
Notwendigkeit sein, so sind dies zuvor mit den besonders betroffenen Anrainern zu
besprechen bzw. die Zeiten abzuklären. Werden diese Vorschriften eingehalten, so
können weitere gesundheitliche Schäden aufgrund der Lärmbelastung beinahe
gänzlich ausgeschlossen werden.
Betriebsphase:
Für die Zeit des Betriebes bei Tag und bei Nacht wird mit den gleichen
Schallimmissionen gerechnet, wobei jedoch im Vergleich zu der Ist-Situation
tagsüber keine und nachts eine Veränderung festzustellen sind.
Besonders an den am meisten belasteten Referenzpunkten kann es zu Anhebungen
des Basispegelwertes kommen. Die Änderungen können an diesen Punkten von 3 bis
5 dB reichen.
Ab 3 dB kann das menschliche Ohr Unterschiedsempfindungen wahrnehmen. Der in
den Guidelines for Community Noise 1999 und von der WHO festgelegte Grenzwert
für die Nachtzeit von 45 dBA im Außenbereich wäre heute ohne schalltechnische
Maßnahmen nicht mehr einzuhalten. Bei einem Außenpegel von 45 dBA erzielt man
am Ohr des Schläfers bei Spaltlüftung auch einen Pegel von 35 dBA. Ein
Überschreiten des Dauerschallpegels (LA,eq) von 35 dBA hat weniger einen
Aufweckeffekt als vielmehr Einschlafstörungen zur Folge. Zwar können diese
Störungen abnehmen und schließlich verschwinden, jedoch nur wenn sich die
Bevölkerung an die erhöhte Schallimmission gewöhnt hat. Wo die Grenze der
Gewöhnung liegt, lässt sich nicht sicher festlegen.
Im angeführten Beispiel also, lässt sich das Erreichen der festgelegten Grenzwerte
nur mehr durch technische Mehrmaßnahmen verwirklichen.
Wenn diese zusätzlichen Maßnahmen durchgeführt werden, müssen hinsichtlich der
Schallpegelspitzen und der Änderung der Basispegel keine gesundheitlichen Schäden,
wie Schlafstörungen usw., befürchtet werden.
Zusammenfassung und Lösungsoption:
Gesundheitliche Schäden sind durch die heutige Schallschutztechnik weitest gehend
ausgeschlossen. Bei einer Überschreitung von 35 dBA sind bei Nachtbetrieb zwar
keine Gehörschäden zu verzeichnen, jedoch besteht die Möglichkeit von
Einschlafschwierigkeiten. Eine tatsächliche Schädigung des Herz-Kreislauf-Systems ist
Q:\5195_AFI\Docs\Berichte\Endbericht\05_5195_AFI_Endbericht.doc
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Seite 331
Endbericht
AFI
ab etwa 65 dBA, bei dauernder Einwirkung des Geräusches, möglich. Bei etwa 80
dBA und ständiger Einwirkung des Geräusches sind Gehörschäden nicht mehr
auszuschließen. Da dieser Geräuschepegel jedoch unterschritten wird, sind keine
Erkrankungen zu erwarten.
7.5.2
Ökologische Barrieren und Aspekte
Um ökologische Barrieren und Aspekte darstellen zu können, ist es notwendig, den
Begriff im Vorfeld zu definieren.
Definition von Ökologie:
„Ökologie ist die Wissenschaft von den Beziehungen des Organismus zur
umgebenden Umwelt“
Hinsichtlich der ökologischen Barrieren und Aspekte steht das Kriterium der
Wirkungen auf den Treibhauseffekt im Mittelpunkt des Klimaschutzes. Da das Thema
der Emissionen bereits in vorherigen Kapiteln beschrieben worden ist, wird hier auf
diese Kapiteln hin verwiesen.
Unterscheidungen können getroffen werden zwischen:
•
Regionalen Barrieren
•
Nationalen Barrieren
7.5.2.1
Regionale Barrieren
Vor allem die regionalen Auswirkungen beim Bau eines neuen Kohlekraftwerkes
nehmen einen wichtigen Stellenwert in der Bevölkerung ein.
Regionale Barrieren lassen sich unterteilen in:
•
Erhöhtes Verkehrsaufkommen
•
Gefährdung des Ökosystems
•
Abfallaufkommen
Q:\5195_AFI\Docs\Berichte\Endbericht\05_5195_AFI_Endbericht.doc
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Seite 332
Endbericht
AFI
7.5.2.1.1 Erhöhtes Verkehrsaufkommen
Das erhöhte Verkehrsaufkommen ist auf die Bauphase und die Betriebsphase des
neuen Kraftwerkes zurückzuführen. Da sich der Bau eines neunen Kraftwerkes nicht
nur auf die Gemeinde am Standort von den Auswirkungen betroffen ist, wird dies als
regionales Problem angesehen.
Bauphase:
Während der Bauphase fallen diverse Fahrten an wie:
•
Anlieferung der zu verarbeitenden Bauteile
•
Anlieferung Hilfsgütern
•
Personenverkehr durch Personal, Besucher und Fremdfirmen
Da in kleineren Gemeinden oft keine ausreichende Möglichkeit besteht
Baumaterialien zu erstehen, ist eine Zulieferung aus der näheren Region notwendig.
Aus diesem Grund erhöht sich, durch die Notwendigkeit der Zulieferung der
Baumateriale, das Verkehrsaufkommen.
Zusätzlich zum erhöhten Verkehrsaufkommen ist mit Beeinträchtigungen der Qualität
des Verkehrsablaufes und der Verkehrssicherheit zu rechnen. Die sinkende Qualität
ist auf die personenintensiven Monate der gesamten Bauphase zurückzuführen. Im
Zuge der An- und Abfahrten wachsen an spezifischen Knotenpunkten die mittleren
Wartezeiten und sorgen für eine Absenkung der mittleren Reisegeschwindigkeit.
Betriebsphase:
In der Betriebsphase ist vor allem mit erhöhtem Personenverkehr zu rechnen und in
regelmäßigen Abständen die Anlieferung von Brennstoffen bzw. Hilfsstoffen. In
dieser Phase ist mit einem deutlich geringeren Verkehrsaufwand zu rechnen als in
der Bauphase. Trotzdem besteht die Gefahr, dass es zu Stoßzeiten zu
Verkehrsbehinderungen kommen kann.
Bedingt durch das erhöhte Verkehrsaufkommen ist mit Steigerungen von Emissionen,
Verkehrsunfällen und schalltechnischen Emissionen zu rechen. Wie bereits im Kapitel
7.5.1.4.1 beschreiben zählen zu den verkehrsbedingten Emissionen:
Q:\5195_AFI\Docs\Berichte\Endbericht\05_5195_AFI_Endbericht.doc
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Seite 333
Endbericht
•
CO2
•
CO
•
NOx
•
Kohlenwasserstoffe
•
Feinstaub
AFI
Störfall:
Durch einen eventuellen Störfall im Kraftwerk kann es zu einem erhöhten
Verkehrsaufkommen
durch
Einsatzfahrzeuge,
Reparaturarbeiten,
eventuell
Schaulustige und Medien kommen. Da derartige Störfälle jedoch relativ selten und
zeitlich beschränkt auftreten, ist es aus verkehrlicher Sicht vertretbar, wenn diese
Auswirkungen auf den Verkehrsablauf und die Verkehrssicherheit im Zeitraum des
Störfalls kurzfristig groß sind.
Zusammenfassung und Lösungsoption:
Regional bedeutet erhöhtes Verkehrsaufkommen vor allem in der Bauphase mehr
Verkehr, Staub- und Abgasemissionen. Gerade zu Beginn der Bauphase ist mit
erheblichen Behinderungen durch den Verkehr zu rechnen. Nach der Inbetriebnahme
des Kraftwerkes wird das Verkehrsaufkommen jedoch deutlich zurückgehen. Durch
Störfälle kann es zu kurzfristigen und zeitlich beschränkten steigenden
Verkehrsaufkommen kommen, die jedoch vernachlässigbar sind.
Um Einwände aus der Bevölkerung zu unterbinden, ist es notwendig die betroffenen
Regionen frühzeitig zu informieren und mögliche Maßnahmen zu setzen, wie man
den Verkehr flüssig halten kann. Bei gut ausgebauten Infrastrukturen besteht
natürlich die Möglichkeit diverse Bau- und Hilfsstoffe über das Bahnsystem an den
Standort zu transportieren.
Q:\5195_AFI\Docs\Berichte\Endbericht\05_5195_AFI_Endbericht.doc
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Endbericht
AFI
7.5.2.1.2 Gefährdung des Ökosystems
„Ein Ökosystem ist ein System, das die Gesamtheit der Lebewesen und ihre
unbelebte Umwelt in ihren Wechselbeziehungen umfasst“.
Da das Ökosystem ein komplexes und äußerst sensibles System ist, können sich
bereits kleine Umweltschäden zu großen Umweltbelastungen entwickeln. Diese
können auftreten durch:
•
Unfälle
•
Auswirkungen durch Bautätigkeiten
Unfälle:
Das Ökosystem kann durch Störfälle in der Anlage gefährdet werden. Dies ist vor
allem der Fall bei:
•
Unkontrolliertem Austreten von Schmiermitteln
•
Unkontrolliertem Austreten von eingesetzten Chemikalien
•
Unkontrolliertem Austreten von in der Rauchgasreinigung gebildeten Säuren
•
Verunreinigte Regenwässer
Um solche Unfälle durch Leckagen oder sonstige Verunreinigungen vermeiden zu
können, werden regelmäßige Kontrollen durchgeführt. Zusätzlich zu dieser
Maßnahme existieren Maßnahmenkataloge, um bei unvorhergesehenen Unfällen so
rasch als möglich reagieren und handeln zu können.
Auswirkungen durch Bautätigkeiten:
Beim Bau eines neuen Kraftwerkes sind bestimmte Umbauten am Standort
notwendig, um den Bau realisieren zu können. Da diese Bauten unumgänglich sind,
muss darauf geachtet werden nicht zu sehr in die Umwelt einzugreifen.
Q:\5195_AFI\Docs\Berichte\Endbericht\05_5195_AFI_Endbericht.doc
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AFI
Mögliche Eingriffe in die Umwelt sind durch:
•
Leitungsbau
•
Trockenlegungen von Sümpfen
•
Abholzungen
•
Abdichtung des Bodens durch Asphaltierarbeiten
•
Erhöhte Emissionswerte
möglich.
Zusammenfassung und Lösungsoption:
Da das Ökosystem ein sensibles System ist, ist beim Bau des neuen Kraftwerkes
darauf zu achten, Unfälle und unnotwenige Eingriffe in die Umwelt zu vermeiden.
Dies ist im Vorfeld bereits in der Planungsphase zu berücksichtigen.
Um Barrieren zu vermeiden sollte die Bevölkerung und vor allem Umweltschützer von
den Eingriffen in die Natur informiert und aufgeklärt werden.
7.5.2.1.3 Abfallaufkommen
Im Bereich Abfallwirtschaft müssen die für das Vorhaben abfallwirtschaftlich
relevanten
gesetzlichen
Regelungen
dargestellt
und
die
möglichen
Umweltauswirkungen des Vorhabens untersucht werden. Die abfallwirtschaftliche
Betrachtung schließt sowohl den bestimmungsgemäßen Betrieb, als auch die Bauund Nachsorgephase ein und geht auf mögliche Auswirkungen in einem Störfall ein.
Als wesentliche Auswirkungen aus abfallwirtschaftlicher Sicht müssen Art, Menge,
Qualität und Verbleib der durch das Vorhaben verursachten Abfälle dokumentiert
werden.
Das Abfallaufkommen lässt sich in 3 Untergruppen unterteilen:
•
Bauphase
•
Betriebsphase
•
Störphase
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AFI
Bauphase:
Aus abfallwirtschaftlicher Sicht sind Maßnahmen zur Abfallvermeidung und
Verwertung notwendig, um Ressourcen zu schonen und einen nachhaltigen Schutz
der Umwelt während der Bauphase zu gewähren.
Vor allem in der ersten Bauphase werden Bodenaushübe auftreten. Je nach Qualität
kann dieser Bodenaushub genutzt werden oder falls eine Verwertung nicht möglich
sein sollte, entsprechend den gesetzlichen Bestimmungen deponiert werden.
Neben den Bodenaushüben ist mit geringen Mengen an Betonabbruch, Eisen- und
Stahlabfällen, Baustellenabfällen und Bauholz zu rechnen.
Durch die eingesetzten Materialien ist keine wesentliche Umweltauswirkung zu
erwarten.
Betriebsphase:
Während der Betriebsphase wird vor allem mit Abfällen gerechnet, die durch
Wartungs-, Instandhaltungs- und Reparaturarbeiten anfallen. Je nach den regionalen
Bedingungen
besteht
die
Möglichkeit
das
regionale
Abfallund
Umweltmanagementsystem mit einzubinden.
Abfälle, die zusätzlich anfallen werden, sind Klärschlamme und Rückstände aus dem
Verbrennungsprozess.
Störphase:
Mögliche Störfälle die sich negativ auf das Abfallvolumen auswirken können sind:
•
Brandrückstände
•
Rückstände durch Austreten von Ölen oder Kühlmitteln
Die anfallenden Abfälle müssen den gesetzlichen Bestimmungen zufolge entsorgt
werden.
Q:\5195_AFI\Docs\Berichte\Endbericht\05_5195_AFI_Endbericht.doc
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Endbericht
AFI
Zusammenfassung und Lösungsoption:
Zusammenfassend ist festzuhalten, dass weder während der Bauphase noch in der
Betriebsphase mit erheblichen Umweltbeeinflussungen und Beeinflussungen auf den
Menschen zu rechnen ist. Da alle Abfälle dem Abfallwirtschaftsgesetz unterliegen und
bestimmte Lagerungs- und Entsorgungsbestimmungen existieren, ist aus
abfallwirtschaftlicher Sicht das Risiko von Beeinflussungen auf Mensch und Natur als
gering einzustufen.
Regional kann das erhöhte Abfallaufkommen durch Abfallentsorgungsbetriebe
übernommen werden und somit die regionale Wertschöpfung steigern. Wenn diese
Möglichkeit jedoch nicht besteht, so ist mit erhöhtem Verkehrsaufkommen durch den
Abtransport der Abfallstoffe zu rechnen.
7.5.2.2
Nationale Barrieren
Nationale Barrieren stellen bei ökologischen Barrieren einen wichtigen Stellenwert
dar. Mit dem Kyoto Protokoll hat sich Österreich zu einer 13%-igen Reduktion der
Treibhausgasemissionen bis zum Jahr 2010 verpflichtet. Als Basisjahr wird das Jahr
1990 herangezogen.
Zu den Treibhausgasemissionen zählen:
•
CO2
•
N2O
•
CH4
•
HFKW
•
FKW
•
SF6
Im Zusammenhang mit dem Bau und Betrieb des Kohlekraftwerkes spielt vor allem
die veränderte CO2 Situation eine maßgebliche Rolle für Österreich.
Q:\5195_AFI\Docs\Berichte\Endbericht\05_5195_AFI_Endbericht.doc
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Endbericht
AFI
7.5.2.2.1 Veränderungen der Emissionen
Da sich Österreich zum Kyoto Protokoll bekannt hat, sind die Änderungen an den
nationalen Emissionswerten ausschlaggebend für die Einhaltung des Protokolls. In
welchem Umfang sich die Menge der Emissionen belaufen wird, kann der Fallstudie
aus Kapitel 7.3.1 entnommen werden. Jedoch ist festzuhalten, dass sich durch den
Einsatz von Carbon Sequestration and Storage die Emissionsmenge auf ein Minimum
reduzieren würde.
Zusammenfassung und Lösungsoption:
Da die nationalen Emissionen stark beeinflusst werden durch den Bau und Betrieb
eines neuen Kohlekraftwerkes bietet der Einsatz von Carbon Sequestration and
Storage Technologie eine Möglichkeit, die CO2 Emissionen deutlich zu reduzieren.
Eine Vermeidung von CO2 ist bei dieser Technologie zwar nicht möglich, jedoch kann
verhindert werden, dass sie in die Atmosphäre ausgetragen werden. Aus diesem
Grund sollte der Einsatz dieser Technologie eingesetzt werden.
7.5.2.2.2 Verstärktes Verkehrsaufkommen
Das steigende Verkehrsaufkommen spielt aus Emissionsgründen eine maßgebliche
Rolle in der CO2 Situation von Österreich.
In wieweit sich das verstärkte Verkehraufkommen auf die CO2 Situation ausübt, gilt
abzuklären. Eine Möglichkeit um den Verkehr zu reduzieren würde die Nutzung der
Bahnwege bedeuten, um Materialien und Hilfsgüter zum Standort des neuen
Kraftwerkes zu transportieren. Die Nutzung der Bahnsystems setzt voraus, dass die
Infrastruktur am Standort dem entsprechend ausgeprägt sein muss.
Da ein Transport mit dem Bahnsystem nicht ausschließlich vermieden werden kann,
ist der Einsatz von Lastkraftwägen unumgänglich. Eine weitere Möglichkeit bietet
darum das Nutzen von Kat-Systemen für Lastkraftwägen, um die CO2 Emissionen,
ausgehend von diversen benötigten Fahrten, zu reduzieren.
Q:\5195_AFI\Docs\Berichte\Endbericht\05_5195_AFI_Endbericht.doc
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Endbericht
AFI
Zusammenfassung und Lösungsoption:
Zusammenfassend
kann
festgehalten
werden,
dass
das
verstärkte
Verkehrsaufkommen einen maßgeblichen Einfluss auf die CO2 Situation in Österreich
ausübt. Um die CO2 Emissionen zu reduzieren könnten, wenn vorhanden,
Bahnsysteme genutzt und Kat-Systeme für Lastkraftwägen vorgeschrieben werden.
Sozioökonomische Barrieren und Aspekte
7.5.3
Um sozioökonomische Barrieren und Aspekte aufzeigen zu können, ist es notwendig,
den Begriff zu definieren.
Laut Definition beschreibt der Begriff Sozioökonomie:
„Die Gesellschaft in ihrer wirtschaftlichen Struktur“
Sozioökonomische Aspekte lassen sich unterscheiden in:
•
Entwicklung des regionalen Wirtschaftswachstums
•
Veränderung der Infrastruktur
•
Erhöhte Betriebsansiedelungen
•
Erhöhte Steuereinnahmen für die Gemeinde
•
Entwicklung der Grundstückspreise und Gebäudepreise (Mietpreise)
7.5.3.1
Entwicklung des regionalen Wirtschaftswachstums
Die quantitative Bewertung des regionalen Wirtschaftswachstums wurde bereits im
Kapitel 7.4 dargestellt. Aus diesem Grund wird in diesem Kapitel nicht näher darauf
eingegangen.
Q:\5195_AFI\Docs\Berichte\Endbericht\05_5195_AFI_Endbericht.doc
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Seite 340
Endbericht
7.5.3.2
AFI
Veränderung der Infrastruktur
Durch den Bau und Betrieb eines neuen Kohlekraftwerkes sind Beeinträchtigungen
der Infrastruktur zu erwarten. Diese Beeinträchtigungen können unterteilt werden in:
•
Versorgung mit elektrischer Energie und Wasser
•
Entsorgung
•
Kommunikation
•
Verkehrsinfrastruktur (öffentlicher Verkehr und Individualverkehr)
Durch den Bau und vor allem durch den Betrieb des neuen Kraftwerkes ist die
Versorgung mit elektrischer Energie gewährleistet. Die Versorgung mit Wasser ist
von den vorhandenen Verträgen der Gemeinde mit Wasserversorgungsunternehmen
abhängig.
Der Bereich der Müllentsorgung wird häufig durch die Gemeinde am Standtort
geregelt oder direkt vom Kraftwerksbetreiber. Im Kapitel 7.5.2.1.3 wurde bereits die
Problematik der Abfallentsorgung behandelt, darum wird auf dieses Kapitel hin
verwiesen.
Die Kommunikationsentwicklung am Standort, auf Grund des neuen Kraftwerkes,
kann durchaus verbessert werden. Dies ist möglich durch den Ausbau des
Kabelsystems in der Gemeinde.
Die Verkehrsinfrastruktur lässt sich unterteilen in den öffentlichen Verkehr und den
Individualverkehr. Der öffentliche Verkehr wird durch die erhöhte Frequenz und
Belastung der Straßenanlagen, bedingt durch LKW und Sonderfahrzeuge, beeinflusst.
Zusätzlich zum Erhöhten Verkehrsaufkommen ist die Verschmutzung der
Straßenanlagen ein wichtiges Thema. Beim Individualverkehr sind Verbesserungen
der Straßen möglich, aber auch der Ausbau von Rad- und Gehwegen.
Q:\5195_AFI\Docs\Berichte\Endbericht\05_5195_AFI_Endbericht.doc
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Seite 341
Endbericht
7.5.3.3
AFI
Erhöhte Betriebsansiedelungen
Um Betriebsansiedelungen erzielen zu können, ist der Aufbau eines regionalen
Managements notwendig. Es soll eine Stärkung der Region hervorrufen. Wenn nun
das regionale Management dazu verwendet wird, die Infrastruktur in der Region zu
verbessern, sind neue Betriebsansiedelungen durchaus möglich.
Für Betriebe stellt die Verringerung der Grundstückspreise, rund um das Kraftwerk,
eine große Attraktivität dar, in diese Region zu investieren. Natürlich spielt dabei die
vorhandene oder ausgebaute Infrastruktur eine maßgebliche Rolle.
Für Gemeindemitglieder bedeutet eine erhöhte Betriebsansiedelung:
•
Steigung an der regionalen Wertschöpfung
•
Schaffung von neuen Arbeitsplätzen
•
Verringerung der Wochenpendler
7.5.3.4
Erhöhte Steuereinnahmen für die Gemeinde
Eine Gemeinde profitiert vom Kraftwerksbau und Betrieb durch die zusätzlichen
Steuereinnahmen. In welcher Höhe sich diese Steuereinnahmen belaufen, ist von
rechtlichen Bestimmungen abhängig und wird in diesem Zusammenhang nicht näher
behandelt.
Die steuerlichen Einnahmen bedeuten für eine Gemeinde einen Zuwachs an sozialem
Status. Der neue Status kann dazu genutzt werden die Gemeinde, durch den Bau
neuer Wohnsiedlungen, zu vergrößern und somit weitere Steuereinnahmen zu
sichern.
Durch die geschaffene, verbesserte Arbeitsplatzsituation kann sich
Abwanderungsrate verringern und das zuvor notwendige pendeln
Gemeindemitgliedern verhindert werden.
die
von
Somit stellen die erhöhten Steuereinnahmen durchaus positive Aussichten für die
Gemeinde und einzelne Gemeindemitglieder dar.
Q:\5195_AFI\Docs\Berichte\Endbericht\05_5195_AFI_Endbericht.doc
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Seite 342
Endbericht
7.5.3.5
AFI
Entwicklung der Grundstückspreise und Gebäudepreise
Dieses Thema wurde bereits in Kapitel 7.5.1.2.1 detaillierter behandelt. Aus diesem
Grund wird an dieser Stelle auf dieses Kapitel verwiesen.
Zusammenfassung und Lösungsoption:
Zusammenfassend lassen sich sozioökonomische Barrieren und Aspekte in 5
Untergruppen unterteilen. Betriebsansiedelungen stellen eine dieser Untergruppen
dar. Um Betriebsansiedelungen in der betroffenen Region zu erzielen, sind die
Veränderungen der Infrastruktur ausschlaggebend. Wenn der Standort als attraktiv,
durch eine intakte Infrastruktur und geringe Grundstückspreise, erachtet wird, so
ergeben sich Vorteile für die Gemeinde und dessen Mitglieder.
Vorteile ergeben sich durch:
•
möglichen Ausbau des Straßennetzes
•
Zunahme an Betrieben und somit Arbeitsplätzen
•
Steigerung der regionalen Wertschöpfung
•
Verringerung der Abwanderungsrate
•
Erwerb von günstigen Grundstücken
•
Erhöhung des sozialen Status der Gemeinde
Nachteile ergeben sich für die Bevölkerung durch die Verringerung von
Grundstückspreisen und Wertverlusten von Gebäuden durch das nahe liegende
Kohlekraftwerk.
Eine Lösungsoption um sozioökonomische Barrieren zu verhindern ist, dass
Hervorheben von positiven Effekten durch den Bau des neuen Kohlekraftwerkes.
Zum Beispiel die Möglichkeit Grund zu verpachten, der als „unbrauchbar“ erachtet
wurde. Die Bevölkerung sollte jedoch auch über die möglichen negativen
Konsequenzen informiert werden.
Q:\5195_AFI\Docs\Berichte\Endbericht\05_5195_AFI_Endbericht.doc
ALLPLAN GmbH
Seite 343
Endbericht
7.5.4
AFI
Prüfverfahren
Ein Prüfverfahren ermöglicht eine frühzeitige Abschätzung möglich auftretender
Barrieren beim Bau und bei Betrieb eines neuen Kraftwerkes.
Am Beispiel des UVP Verfahrens in der GDK Mellach, zur Genehmigung des Ausbaues
der Anlage, wurde ein solches Verfahren für Kohlekraftwerke dargelegt. Das
Umweltverträglichkeitsverfahren wurde in 9 Prüffelder unterteilt.
Diese 9 Prüffelder lassen sich unterteilen in:
•
Immissionstechnik und Klima
•
Schalltechnisches Gutachten
•
Maschinentechnik
•
Fachbereich Naturschutz
•
Sicherheitstechnik
•
Umweltmedizin
•
Verkehrstechnik
•
Denkmalschutz
•
Energiewirtschaft
Weitere Prüffelder, die im Falle des GDK Mellach aufgrund der speziellen
Anlagenkonzeption nicht zur Anwendung kamen, sind:
•
Lokale Risken des Einsatzes von Carbon Capture and Storage Technologien
(vor allem Gesundheitsrisken)
•
Globale Risken des Einsatzes von Carbon Capture and Storage Technologien
(vor allem Umweltrisken)
Jedes dieser einzelnen Prüffelder beschreibt die Zusammensetzung eines Bereiches
in dem das öffentliche Interesse zu prüfen ist.
Q:\5195_AFI\Docs\Berichte\Endbericht\05_5195_AFI_Endbericht.doc
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Seite 344
Endbericht
7.5.4.1
AFI
Immissionstechnik und Klima
Der Fachbeitrag „Immissionstechnik und Klima“ enthält die für die
Umweltverträglichkeitserklärung erforderlichen Darstellungen der voraussichtlich
beeinträchtigten Umwelt mit dem Ist-Zustand und eine Beschreibung der zu
erwartenden möglichen erheblichen Auswirkungen des Vorhabens auf die Umwelt.
Das UVP Verfahren lässt sich unterteilen in folgende Untergruppen:
•
Beurteilungsgrundlagen
•
Klima
•
Beschreibung der Immissions-Ist-Situation
•
Bauphase
•
Auswirkungen des Betriebes
•
Störfall
Jede dieser Untergruppen beschäftigt sich mit den möglichen Auswirkungen durch
den Bau und den Betrieb eines Kohlekraftwerkes.
Die Beurteilungsgrundlagen schließen
•
Gesetzgebung mit dem Immissionsschutzgesetz – Luft
•
Verordnungen des Bundesministeriums für Land- und Forstwirtschaft zu
Luftverunreinigungen
•
Immissionsgrenzwerte und Immissionszielwerte zum Schutz der Ökosysteme
und der Vegetation
•
Ozongesetz
ein.
Die Untergruppe „Klima“ beschreibt die lokalen, klimabedingten Bedingungen eines
Standortes und mögliche Ausbreitungsszenarien.
Die „Immissions-Ist-Situation“ zeigt die Situation der klimarelevanten Emissionen wie
CO, Stickoxide (NO, NO2, NOx), Partikel (Schwebestaub und Partikel PM10),
Ammoniak, Schwefel- und Stickstoffverbindungen und Ozon auf.
Q:\5195_AFI\Docs\Berichte\Endbericht\05_5195_AFI_Endbericht.doc
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Seite 345
Endbericht
AFI
Eine weitere Unterteilung würde bezüglich der Bauphase und der Betriebsphase
vorgenommen. Während der Bauphase sind die zu erwartenden Emissionen,
Auswirkungen und Maßnahmen aufgezeigt. In der Betriebsphase werden
anschließend anfallende Betriebsemissionen, Berechnung und Ermittlung der zu
erwartenden Auswirkungen bearbeitet.
Die Untergruppe „Störfall“ beschreibt die möglichen Auswirkungen bei Ausfall der
DeNOx Anlage, bei Trafobrand und bei Ammoniak Austritt am Verdampfer. Auf diese
Störfälle wird in weiteren Kapiteln näher eingegangen.
7.5.4.2
Schalltechnische Gutachten
Aufbauend auf die klimarelevanten Emissionen folgt der nächste Fachbereich des
UVP Verfahrens, mit dem Titel „Schalltechnisches Gutachten“. Das schalltechnische
Gutachten umfasst:
•
Allgemeine Auftragsbestimmung
•
Befund
- Richtlinien und Vorschriften
- Beschreibung der Anlage (Darstellung der Emissionsquellen)
- örtliche Schallemissionen
Schallemissionen)
•
in
der
Nachbarschaft
(spezifische
Gutachten
- Ermittlung des Beurteilungspegels
- Grenzen der zumutbaren Störung
- Zusammenstellung und Beurteilung der Geräuschverhältnisse
Im schalltechnischen Gutachten werden maßgebende Emissionsquellen bei
Normalbetrieb, beim Anfahrbetrieb und bei Überprüfungen angeführt. Aufbauend auf
die Emissionsquellen werden Maßnahmen zur Senkung der schalltechnischen
Emissionen angeführt. Um die Wirksamkeit der Maßnahmen zu überprüfen, werden
die Immissionen in der Nachbarschaft gemessen. Dabei wird wieder zwischen
Normalbetrieb, Anfahrbetrieb sowie Tag und Nacht unterschieden.
Q:\5195_AFI\Docs\Berichte\Endbericht\05_5195_AFI_Endbericht.doc
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Endbericht
7.5.4.3
AFI
Maschinentechnik
Ein weiteres Fachgebiet in einer UVP ist der Bereich der „Maschinentechnik“. Dieses
Fachgebiet
zeigt
die
maschinentechnische
Zusammenschau
und
die
Anlagensicherheit auf.
Die Maschinentechnische Zusammenschau lässt sich dabei in Einzelbereiche
unterteilen. Diese Einzelbereiche umfassen:
•
Brennstoffversorgung
•
Gasdruckpegelstation
•
Gasturbinen
•
Abhitzekessel
•
Dampfturbine
•
Hauptkühlsystem
•
Fernwärme
•
Automatisierungskonzept
•
Nebenanlagen
(Deonat,
Notstromaggregat)
•
Haustechnik
Kondensatsystem,
Druckluftversorgung
und
Die Anlagensicherheit befasst sich mit den bereits aufgezählten Teilbereichen der
maschinentechnischen Zusammenschau im Bezug auf die Einhaltung der
sicherheitstechnischen Bestimmungen.
7.5.4.4
Naturschutz
Dieser Fachbereich befasst sich mit den Teilgebieten Flora, Fauna und Ökosystem. In
weiterer Folge werden Schutzgebiete identifiziert und welche Auswirkungen durch
den Kraftwerksbau zu erwarten sind.
Q:\5195_AFI\Docs\Berichte\Endbericht\05_5195_AFI_Endbericht.doc
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Endbericht
7.5.4.5
AFI
Sicherheitstechnik
Gemäß den Anforderungen des UVP-G 2000 an die Umweltverträglichkeitserklärung
sind die möglichen Auswirkungen des Projektes auf die Umwelt zu beschreiben, wozu
auf Basis einer Sicherheitsanalyse auch die Erhebung der Auswirkungen von
Industrieunfällen
bzw.
Störfällen
zu
betrachten
sind.
Während
von
„Industrieunfällen“ nur dann gesprochen werden kann, wenn die Kriterien der
Industrieunfallverordnung BGBl.II 354/2002 zutreffen, werden unter „Störfälle“
Betriebsstörungen bzw. unerwünschte Betriebszustände verstanden, die im Rahmen
der vorliegenden Sicherheitsanalyse im Hinblick auf ihre Auswirkungen untersucht
werden. [51]
Vor allem die Sicherheitstechnik bei Störfällen ist ausschlaggebend für diesen
Fachbereich.
Störfall:
Als Grundlage für eine sicherheitstechnische Analyse der Anlage muss geklärt
werden, welche Stoffe zum Einsatz kommen werden. Zusätzlich zu den eingesetzten
Stoffen
müssen
die
Reaktionskenndaten
eruiert
werden,
um
das
Gefährdungspotential bestimmen zu können.
Mögliche Störfälle sind:
•
Gasexplosion
•
Versagen einer Turbine oder eines Abhitzekessels
•
Gasaustritt
•
Ausfall der Rauchgasreinigungsanlage
•
Chemikalienaustritt
•
Brand
•
Betriebsstörungen der Hochspannungsanlage
Im Kapitel 7.5.1.4 „Auswirkungen auf die Gesundheit“ wurden bereits die
gesundheitlichen Auswirkungen durch erhöhte Emissionswerte dargestellt. Darum
wird hier nicht näher darauf eingegangen.
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Endbericht
7.5.4.6
AFI
Umweltmedizin
Die Umweltmedizin nimmt vor allem für die umliegende Bevölkerung einen wichtigen
Stellenwert ein. In diesem Fachbereich sind folgende Themen behandelt worden:
•
Aufgabenstellung
•
Verwendete Unterlagen
•
Luftschadstoffe
•
Schallemissionen
•
Elektromagnetische Felder
•
Erschütterungen
•
Grundwasser
•
Behandlung der eingelangten Stellungnahmen und Einwendungen
Im Bericht des UVP Verfahrens GDK Mellach wurde auf die relevantesten Schadstoffe
eingegangen, die gesundheitliche Folgen für den Menschen verursachen könnten.
Dazu gehören nicht nur klassische Emissionen, sondern auch Schallemissionen,
elektromagnetische Felder, Erschütterungen und das Grundwasser.
7.5.4.7
Verkehrstechnik
Im Fachbereich „Verkehr“ sind folgende Teilbereiche beschrieben:
•
Ist-Zustand der bestehenden Verkehrsinfrastruktur
•
vorhabensbedingten Änderungen des Verkehrsaufkommens
•
Maßnahmen zur Vermeidung und Verminderung von verkehrsbedingten
negativen Auswirkungen auf den Menschen und die Umwelt
Um den Ist-Zustand der bestehenden Verkehrsinfrastruktur zu erfassen, wurde im
Zuge des UVP Verfahrens die Qualität des Verkehrsablaufes mit dem Ortsgebiet und
Freilandbereich betrachtet. Dazu gehören die Erhebung der Verkehrssicherheit und
der Unfallstatistik und das Überprüfen der Anlagenverhältnisse auf Gewichts- oder
Geschwindigkeitsbeschränkungen auf diversen Straßenabschnitten. Abschließend
wurde die Sensibilität der einzelnen Teilbereiche untersucht.
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Endbericht
AFI
Da sich das Verkehrsaufkommen in 3 Untergruppen unterteilen lässt (Bauphase,
Betriebsphase und Störphase) wurde für diese 3 Phasen eine mögliche
Verkehrsbelastung erstellt.
7.5.4.8
Kulturgüter - Denkmalschutz
In diesem Fachbereich wird geprüft, ob Kulturgüter wie Baudenkmale oder
archäologische Fundstellen, insbesondere unter Denkmalschutz stehende Objekte
durch den Bau eines Kraftwerkes in Mitleidenschaft gezogen werden oder sogar
zerstört werden.
Denkmäler unterliegen dem so genannten Denkmalschutzgesetz.
7.5.4.9
Energiewirtschaft
Die Energiewirtschaft ist die Grundlage und damit der Wegbereiter für den Bau.
Bevor auf die energiewirtschaftlichen Aspekte eingegangen wird, ist es notwendig
den Bedarf an Energie offen zu legen, um den Bau eines neuen Kraftwerkes
rechtfertigen zu können.
Aufbauend auf die Bedarfsbestimmung an elektrischer
energiewirtschaftlichen Aspekte. Zu diesen zählen:
•
Auswahl der einsetzbaren Technologie
•
der zu erwartende Wirkungsgrad
•
elektrische Energie
•
Einsatz des Brennstoffes
7.5.4.10
Technologien
Energie
folgen
die
Risken des Einsatzes von Carbon Capture and Storage
Für die angesprochenen Erhebungen unter den Stakeholdern sind ebenso die Risken
des Einsatzes von Carbon Capture and Storage Technologien zu überprüfen. Diese
Risken können in die folgenden zwei Untergruppen unterteilt werden:
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Seite 350
Endbericht
AFI
•
Lokale Risken des Einsatzes von Carbon Capture and Storage Technologien;
die manifestieren sich vor allem in Gesundheitsrisken
•
Globale Risken des Einsatzes von Carbon Capture and Storage Technologien;
die manifestieren sich vor allem in Umweltrisken
Die Risken der einzelnen Verfahrensschritte wurden überblicksartig in den folgenden
Kapiteln diskutiert:
•
Risken
der
Abscheidung
von
CO2:
teilweise
Technologierecherchen in den Kapiteln 5.1, 5.2 und 5.3.2
•
Risken des Transportes von CO2: Kapitel 5.3.3
•
Risken des Einlagerung von CO2: Kapitel 5.3.4
im
Zuge
der
Entsprechend der jeweils identifizierten Risken (und der in Zukunft identifizierten
Risken, intensive Forschung zu diesem Thema sind derzeit im Laufen) sind
entsprechende Prüffelder zu generieren.
•
Ein Überblick über bereits durchgeführte Barrierenanalysen zum Thema
Carbon Capture and Storage ist in Kapitel 7.5.5.2 zu finden.
Zusammenfassung:
Zusammenfassend ist zu sagen, dass das Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) in
dem GDK Mellach durch die Definition verschiedener Prüffelder eine Möglichkeit
bietet Barrieren frühzeitig zu erkennen und Maßnahmen zu setzen, um diese zu
unterbinden oder zu lösen.
Die Umweltverträglichkeitserklärung wurde auf Basis der technischen Konzeption für
das Vorhaben der Umweltverträglichkeit untersucht. Dabei wurde unterschieden
zwischen:
•
Bauphase
•
Betriebsphase
•
Störfälle
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Seite 351
Endbericht
AFI
Auf Basis dieser Angaben und einer umfassenden Beschreibung der Ist-Situation
wurden in der UVE die möglichen Auswirkungen auf:
•
Menschen
•
Tiere
•
Pflanzen
•
Lebensräume
•
Boden
•
Wasser
•
Luft und Klima
•
Landschaft
•
Kulturgüter
eingegangen.
Die Wechselwirkungen zwischen den einzelnen Schutzgütern wurden dabei
behandelt. Aus dem Bericht geht hervor, dass mit keinen erheblichen Auswirkungen
gerechnet wird.
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Endbericht
AFI
7.5.5
Beispiel für Barrierenanalysen
7.5.5.1
Barrierenanalysen GDK Mellach
Die VERBUND - Austrian Thermal Power GmbH & Co KG plant am bestehenden
Kraftwerksstandort Mellach, wo bereits ein Fernheizkraftwerk in Betrieb ist, die
Errichtung eines Gas- und Dampfturbinen-Kombinationskraftwerks zur Erzeugung
von elektrischer Energie und Fernwärme.
Die geplante Anlage wird eine durchschnittliche elektrische Nettoerzeugungsleistung
von 855MW bei reinem Kondensationsbetrieb aufweisen. Der Nettowirkungsgrad der
Anlage entspricht dem besten Stand der Technik und wird bei reiner Stromerzeugung
im Bereich zwischen 56,8 und 57,6% liegen. Bei einer jährlichen Betriebszeit von
7.500 Volllaststunden ergibt das im Kondensationsbetrieb eine elektrische
Jahresarbeit von rund 6,45TWh. [50]
Weiters ist die Auskoppelung von Fernwärme in der Höhe von maximal 250 MWth
geplant. Bei maximaler Fernwärmeauskoppelung wird ein Brennstoffnutzungsgrad
von ca. 70% erreicht werden. [50]
Bei der angeführten Anlage soll Erdgas als Brennstoff verwendet werden. Auf Grund
der Tatsache, dass die Errichtung des neuen Kraftwerkparks, den neuesten Daten für
Österreich entspricht, dient das UVP Verfahren GDK Mellach als Beispiel für eine
mögliche Barrierenanalyse.
Zusammenfassend werden Ergebnisse des UVP Verfahrens dargestellt. Teilergebnisse
und Auszüge aus dem UVP Verfahren wurden bereits zuvor behandelt. Wie bereits im
Kapitel 7.5.4 dargestellt, setzt sich das UVP Verfahren aus 9 Prüffeldern zusammen.
Auf 3 Prüffelder wird zu Demonstrationszwecken näher eingegangen. Diese sind:
•
Immissionstechnik und Klima
•
Schalltechnisches Gutachten
•
Maschinentechnik
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AFI
Immissionstechnik und Klima:
Die folgenden Zusammenstellungen zur Bewertung der Luftschadstoffimmissionen
basiert auf der Kombination der höchsten ermittelten oder abgeleiteten Vorbelastung
im Projektgebiet kombiniert mit der Emission, die sich bei Ausschöpfung der
Emissionsgrenzwerte ergibt und unter den Ausbreitungsbedingungen, welche die
höchste Zusatzbelastung erwarten lassen.
In folgenden Tabellen [51] sind die Immissionswerte der einzelnen relevanten
Luftschadstoffe dargestellt. Diese setzen sich zusammen aus der Vor-, Zusatz und
Gesamtbelastung sowie dem Grenzwert bzw. Zielwert und der Zusatzbelastung
gemessen am Prozentsatz des Grenzwertes.
Tabelle 7.60: Ergebnis Immissionsberechnungen Kohlenmonoxid
Tabelle 7.61: Ergebnis Immissionsberechnungen Stickstoffdioxid
Tabelle 7.62: Ergebnis Immissionsberechnungen Stickstoffmonoxid (NOx)
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AFI
Tabelle 7.63: Ergebnis Immissionsberechnungen Schwefeldioxid
Tabelle 7.64: Ergebnis Immissionsberechnungen Feinstaub (PM10)
Tabelle 7.65: Ergebnis Immissionsberechnungen Ammoniak
Schalltechnisches Gutachten:
In den folgenden Tabellen sind die spezifischen Schallimmissionen für einzelne
Anlagenteile, bezogen auf die Immissionspunkte 1–10, dargestellt. Da für den
Dauerbetrieb vor allem die Immissionswerte in der Nacht entscheidend sind, werden
nachstehend nur die maßgebenden Immissionen für diesen Bezugszeitraum
(ungünstigste halbe Stunde) angeführt.
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AFI
Betriebsphase:
Die in Tabelle 7.66 dargestellten Schallpegel wurden in insgesamt 3 Gemeinden
(Neudorf, Wildon und Mellach) rund um das Kraftwerk gemessen. Diese Messungen
wurden im Freien und vor Wohnhäusern durchgeführt.
Die Flächenwidmung gibt Aufschluss, um welches Gebiet es sich handelt. So steht
das „L“ für Freiland, „DO“ und „AF“ für Auffüllungsgebiet und „WA“ für allgemeines
Wohngebiet.
Tabelle 7.66: Immissionen bei Nacht – Normalbetrieb [51]
Der Vergleich zwischen dem Ist-Zustand und dem zu erwartenden Immissionen
zeigt, dass in allen 10 Messstationen der derzeitige Istwert des Schallpegels
unterschritten werden soll.
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AFI
Bauphase:
Wie bereits in der Betriebsphase erläutert, wurde der Schallpegel in insgesamt 3
Gemeinden (Neudorf, Wildon und Mellach), während der Bausphase, gemessen.
Diese Messungen wurden im Freien und vor Wohnhäusern durchgeführt.
Die Flächenwidmung gibt Aufschluss, um welches Gebiet es sich handelt. So steht
das „L“ für Freiland, „DO“ und „AF“ für Auffüllungsgebiet und „WA“ für allgemeines
Wohngebiet.
Tabelle 7.67: Immissionen bei Tag – Bauphase [51]
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Endbericht
AFI
Wie aus Tabelle 7.67 ersichtlich, ist durch den Bau des Gas- und Dampfkraftwerkes
mit kurzfristigen Erhöhungen des Schallpegels zu rechnen. Gravierende Steigerungen
des Schallpegels sind im Gebiet IP3 (beschreibt ein vordefiniertes Gebiet rund um
das GDK Mellach) erwarten. Der derzeitige Schallpegel wurde mit 49 dB gemessen.
Durch den Bau des Kraftwerkes steigt dieser Wert auf bis zu 54,9 dB in der Phase
des baulichen Aufbaues und während der Montage.
Maschinentechnik:
Da das Prüffeld der Maschinentechnik sehr umfangreich ausgearbeitet wurde wird
ein Auszug zur Demonstration dargestellt.
Die Maschinentechnik ist unterteilt in:
•
Brennstoffversorgung
•
Gasdruckregelstation
•
Gasturbinen
•
Abhitzekessel
•
Dampfturbine
•
Hauptkühlsystem
•
Fernwärme
•
Automatisierungskonzept
•
Nebenanlagen
Nebenanlage:
Die Nebenanlage ist in insgesamt 12 Untergruppen unterteilt worden. Eine
Untergruppe davon ist das Nebenkühlwassersystem auf das näher eingegangen wird.
Das Nebenkühlwassersystem ist ein geschlossener mit Deonat gefüllter Kreislauf
welcher die Wärmen der Ölsysteme, E- Systeme, Probenahmekühler, SpeisewasserKondensat- und Wasserringpumpen und Druckluftanlage beider Linien in den
Nebenkühlwasserwärmetauschern (je zwei 100% Wärmetauscher) an das
Frischwasser (Mur) bzw. das Kühlturmwasser abführt (Wärmeabfuhr ca. 2x10 MWth).
Mit diesem Konzept (Öl/Wasser- und Wasser/Wasser-Wärmetauscher) des
Nebenkühlwassersystems gelingt es einen möglichen Öleintritt in den Kühlkreislauf in
jedem Fall innerhalb des Nebenkühlkreislaufes zu halten und nicht an die Umgebung
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Endbericht
AFI
– Vorfluter abzugeben, weil die Kühlstellen durch das Zwischenkühlsystem vom
Frischwasser/Kühlturmwasser getrennt sind. Die Kühler werden als URohrwärmetauscher ausgeführt. Die Werkstoffwahl für die Rohrbündel des
Wärmetauschers, Rohrleitungen und Armaturen erfolgt jeweils nach den
Anforderungen des eingesetzten Mediums – Deonat/Rohwasser bzw. konditioniertes
Kühlturmwasser. Zur Abfuhr der Wärme aus dem Nebenkühlkreis der Linie 1, wird
Frischwasser (ca. 0,5 m³/s, Stichleitungsrohrdurchmesser ca. Ø 500mm) aus der
Hauptkühlwasserleitung der Linie 1 entnommen. Die Abfuhr der Wärme aus dem
Nebenkühlkreislauf der Linie 2 erfolgt mit dem Hauptkühlwasser (ca. 0,5 m³/s,
Stichleitungsrohrdurchmesser ca. Ø 500mm) der Linie 2. Die Wärme wird, wie die
Kondensationswärme der Linie 2, über den Kühlturm an die Umgebungsluft
abgegeben. [51]
7.5.5.2
Barrierenanalysen für Carbon Capture and Storage
Die Carbon Capture and Storage Technologien selbst stellen laut [54] keine Barriere
dar. Nichttechnische Aspekte können sich aber sehr wohl als Barrieren darstellen. Zu
diesen Barrieren gehören:
•
Kosten
•
Risken
•
Öffentliche Meinung
Wie bereits zuvor erwähnt, ist das Entstehen von Barrieren meist darauf
zurückzuführen, dass kaum oder keine ausreichenden Kenntnisse zu dem Thema
vorhanden sind. Wie auch in der Studie der Universität Eidenhoven verringern sich
die Bedenken und somit die Angst, der Bevölkerung vor der CCS Technologie durch
Bereitstellung von Informationen.
Da für diese Studie vor allem die öffentliche Meinung einen hohen Stellenwert
einnimmt, wird auf dieses Thema in diesem Kapitel eingegangen.
Kosten
Bei den Kosten, die als Barriere gesehen werden, handelt es sich vor allem um die
Kosten der Abtrennung und Speicherung. Wie bereits in den Kapiteln 5.3.2.5 und
5.3.4.7 beschrieben, sind die Gesamtkosten von der Abtrennungstechnologie, der
Länge des Transportes und der Ablagerungstechnologie abhängig.
Q:\5195_AFI\Docs\Berichte\Endbericht\05_5195_AFI_Endbericht.doc
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Endbericht
AFI
Risken
Die Risken lassen sich in den Ausstoß von CO2 Emissionen, Sachschäden an der
Konstruktion und die Verminderung der Trinkwasserqualität unterteilen.
Risken der Carbon Capture and Storage Technologien wurden, wie bereits vorher
angeführt, überblicksartig in den folgenden Kapiteln diskutiert:
•
Risken
der
Abscheidung
von
CO2:
teilweise
Technologierecherchen in den Kapiteln 5.1, 5.2 und 5.3.2
•
Risken des Transportes von CO2: Kapitel 5.3.3
•
Risken des Einlagerung von CO2: Kapitel 5.3.4
im
Zuge
der
Öffentliche Meinung
Wie bereits erwähnt stellt die Technologie von Carbon Capture and Storage keine
direkte Barriere dar, jedoch aber die Akzeptanz der Technologie, wenn diese in
unmittelbarer Nachbarschaft errichtet werden soll.
Die Erweiterung einer Anlage um die Technologie der Abtrennung stellt dabei nicht
das Hauptproblem dar. Eben so wenig wie der Transport von CO2. Ausschlaggebend
für Barrieren ist hierbei die Tatsache, dass CO2 in ausgeschöpften Gas- oder
Ölfeldern direkt neben dem eigenen Grundstück abgelagert werden sollen. Die
unmittelbaren Anrainer fürchten ein etwaiges Undichtwerden eines Feldes. Auf Grund
dessen stellt die Technologie der Abspeicherung eine soziale Barriere dar. [54]
Eine Studie der Eindhoven Universität hat das Problem der CCS Technologie und den
daraus resultierenden Barrieren dargestellt.
In Abbildung 7.19 ist die Aufteilung der Altersgruppen und der Schulbildung
dargestellt. Wie man der Grafik entnehmen kann, sind mit über 50% Absolventen
einer Universität unter den Teilnehmern.
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Abbildung 7.19: Alter und Ausbildung der Teilnehmer [54]
Wie in Abbildung 7.20 dargestellt, wurde zu Beginn der Befragung der Wissensstand
der Teilnehmer zum Thema CO2 ermittelt. Wie man dieser Abbildung entnehmen
kann, haben rund 58% der Befragten zugegeben, keine besonderen Kenntnisse zum
Thema CO2-Speicherung aufweisen zu können.
Abbildung 7.20: Befragung zur Kenntnis über CO2-Speicherung [54]
Eine weitere Unterteilung der Kenntnisse ist in Abbildung 7.21 dargestellt. Aus dieser
Abbildung geht hervor, dass annähernd die Hälfte der Befragten Kenntnisse zu den
Themen Physik und Chemie, Elektrizitätserzeugung, Klimaproblematik, Bereitstellung
von Energie, Technologien und Risken, Regierungsgrundsätze und Umwelt
aufweisen.
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Endbericht
AFI
Abbildung 7.21: Befragung zu Grundkenntnissen [54]
In Abbildung 7.22 wurden den Teilnehmern Fragen zu ihrer persönlichen Meinung
gestellt. Die erste Frage bezieht sich auf die Attraktivität CO2 in der eigenen
Umgebung zu speichern. Dazu konnten die Befragten zwischen „unerwünscht“ und
„erwünscht“ Abstufungen vornehmen. Etwa 4% der Befragten empfinden die
Möglichkeit der CO2-Speicherung in der näheren Umgebung als positiv. Auf die Frage
wie die Empfindung sei bezüglich CO2-Speicherung außerhalb von bebauten Gebieten
antworteten etwa 30% der Teilnehmer, dass dies eine gute Möglichkeit darstellt CO2
der Atmosphäre zu entziehen.
Abbildung 7.22: Öffentliche Meinung zu CO2-Speicherung [54]
Da für viele betroffene Personen vor allem die Frage des Risikos mit dem die
Speicherung verbunden ist wichtig erscheint, wurde die Frage gestellt: „Wie würden
Sie die Vorteile der CO2-Speicherung für die Gesellschaft sehen?“
In Abbildung 7.23 ist das Ergebnis auf die zuvor gestellte Fragen zu sehen. Etwa
18% der Befragten glauben, das die Speicherung geringe Vorteile für die Gesellschaft
aufweist. Etwa 30% antworteten, dass es weder positive noch negative Effekte auf
die Gesellschaft haben wird. Rund 8% sind der Meinung, dass CO2-Speicherung
große Vorteile für die Gesellschaft bringt.
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AFI
Abbildung 7.23: Vorteile der CO2-Speicherung für die Gesellschaft [54]
In Abbildung 7.24 ist das derzeitige Ergebnis der Befragung dargestellt, welche
Meinung die Befragten zur CCS Technologie haben. Die Mehrheit gab an, kaum
Informationen über die Technologie zu besitzen oder eher negativ darüber denken.
Abbildung 7.24: öffentliche Meinung zur CCS Technologie [56]
Q:\5195_AFI\Docs\Berichte\Endbericht\05_5195_AFI_Endbericht.doc
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Endbericht
AFI
Nach ausführlichen Informationen zu den Möglichkeiten und Risiken der CCS
Technologie wurde die Frage des Wissens entscheidend besser dargestellt als zuvor.
Zu der Frage ob die Technologie gemocht wird ist ein deutlicher Unterschied zu
erkennen, wie in Abbildung 7.25 dargestellt. Zuvor antworteten insgesamt 13% die
Technologie zu mögen, nach der Informationsbereitstellung antworteten insgesamt
38% positiv.
Abbildung 7.25: öffentliche Meinung zur CCS Technologie nach Informationsbereitstellung
[56]
Österreich:
Auch in Österreich beschäftigt man sich mit dem Thema Carbon Capture and
Storage. Im Jahr 2005 wurden Experten, Fachmänner und Laien zu dem Thema CCS
befragt. Die Befragung ging von der Technischen Universität Graz aus.
Der erstellte Fragebogen wurde in 4 verschiedene Frageblöcke unterteilt. Diese sind:
•
Risken und Chancen der CCS – Technologie
•
Marktdurchdringung von CCS – Technologien im Kraftwerksbereich
•
Spezielle Fragen zu verschiedenen CCS – Technologien
•
Sonstige Fragen zu CCS
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Endbericht
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In Abbildung 7.26 ist eine Frage aus dem Fragebogen mit insgesamt 12 Fragen
dargestellt.
Abbildung 7.26: Frage 1 aus dem Frageblock 1 über CCS
Nach Rückfrage mit dem Verantwortlichen des Fragebogens ist die Auswertung des
Fragebogens zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht abgeschlossen.
Zusammenfassung:
Die Technologie von Carbon Capture and Storage stellt laut der Eindhovener
Universität in den Niederlanden keine Barriere dar.
Barrieren in diesem Bereich sind meist auf die nicht ausreichenden Kenntnisse der
Bevölkerung zum Thema CCS zurückzuführen.
Generell betrachtet wird eine Anlage, welche die Technologie der CO2-Abtrennung
nachrüstet, nicht als Barriere gesehen für die CCS Technologie. Die Hauptbedenken
der Bevölkerung liegen hier in der Tatsache, dass CO2 in ausgeschöpften Gas- und
Ölfeldern in der näheren Umgebung gespeichert werden soll. Betroffene Anrainer
befürchten ein Austreten des CO2 Gases.
Um herausfiltern zu können wie die Kenntnisse zu dem Thema CCS sind, wurden
allgemeine Kenntnisse überprüft und anschließend die Kenntnisse spezifisch zur CCS
Technologie.
Abgeschlossen wurde die Befragung mit der Frage welche Vorteile sie für die
Gesellschaft sehen, wenn die CCS Technologie zum Einsatz kommen würde.
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Seite 365
Endbericht
AFI
Etwa 18% der Befragten glauben, dass die Speicherung geringe Vorteile für die
Gesellschaft aufweist. Etwa 30% antworteten, dass es weder positive noch negative
Effekte auf die Gesellschaft haben wird. Und rund 8% sind der Meinung, dass CO2Speicherung große Vorteile für die Gesellschaft bringt.
Ein Vergleich des Tyndall Centers ergab, dass rund 63% der Befragten entweder
keine Kenntnisse besitzen oder negativ über die CCS Technologie denken. Nach
umfangreicher Informationsbereitstellung konnte der Wert auf 34% reduziert
werden.
Auch in Österreich beschäftigt man sich mit dem Thema Carbon Capture and
Storage. Im Jahr 2005 fand dazu eine Befragung von Experten, Fachmänner und
Laien zu dem Thema CCS statt. Die Befragung ging von der Technischen Universität
Graz aus. Zum jetzigen Zeitpunkt sind jedoch noch keine Auswertungen der
Fragebogen verfügbar.
Q:\5195_AFI\Docs\Berichte\Endbericht\05_5195_AFI_Endbericht.doc
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Seite 366
Endbericht
8
AFI
LITERATURVERZEICHNIS
Zitate:
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http://www.bmwi.de/Redaktion/Inhalte/Pdf/Publikationen/Dokumentationen/forschu
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Seite 377
Endbericht
9
AFI
ABBILDUNGSVERZEICHNIS
Abbildung 0.1: Gesamteffekte des Kraftwerks aufgeteilt auf einzelne Jahre (Summe
aus Errichtung und Betrieb)
11
Diagram 0.2: Total Effects of the Plant split into single years (sum of construction
and operation)
23
Abbildung 2.1: weltweiter Energiebedarf 1970-2030 [14]
36
Abbildung 2.2: Energiebedarf in der EU25 1990-2030 [31]
37
Abbildung 2.3: Energieflussbild Österreich 2004 [62]
38
Abbildung 2.4: weltweites Vorkommen fossiler Energieträger
40
Abbildung 2.5: weltweite Reserven, Reichweite, Ressourcen fossiler Energieträger
[18]
40
Abbildung 2.6: globale Verteilung fossiler Energiereserven [BP 2002]
41
Abbildung 2.7: Rohölreserven global [16]
43
Abbildung 2.8: globale Erdgasreserven [16]
44
Abbildung 2.9: Nachgewiesene Kohlereserven 2004 [16]
45
Abbildung 2.10: Prozentuelle Aufteilung fossiler Energiereserven in EU25 [31]
47
Abbildung 2.11: Rohölreserven in Österreich [17]
48
Abbildung 3.1: Russische Kohlelagerstätten
51
Abbildung 4.1: Bruttoinlandsverbrauch von Kohle in Österreich
53
Abbildung 4.2: energetischer Endverbrauch von Kohle in Österreich
54
Abbildung 4.3: Kohleverbrauch zur Stromerzeugung in der Welt 2003 [27]
55
Abbildung 4.4: Kohleverbrauch zur Stromerzeugung in der EU25 1995-2030 [31] 56
Abbildung 4.5: Bruttostromerzeugung in Österreich [26]
57
Abbildung 4.6: Stromerzeugung nach Energieträgern in Österreich [26]
58
Abbildung 4.7: Anthropogen verursachte Änderungen der Temperatur 1850-2000
[37]
60
Abbildung 5.1: Entwicklungsstufen von Clean Coal Technologien [18]
67
Abbildung 5.2: F&E Vision von COORTEC 2005-2050 [19]
68
Abbildung 5.3: Zeitplan eines 700°C Kraftwerkes [20]
70
Abbildung 5.4: schematische Darstellung eines Kohledampfkraftwerkes mit höchsten
Dampfzuständen [5]
71
Abbildung 5.5: Verbesserungsmaßnahmen eines Kohledampfkraftwerkes [3]
72
Abbildung 5.6: schematische Darstellung eines Hochtemperaturwärmeübertragers
[23]
76
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Seite 378
Endbericht
AFI
Abbildung 5.7: schematische Darstellung einer Hochtemperaturgasreinigung [23] 77
Abbildung 5.8: schematische Darstellung einer Druckkohlestaubfeuerung mit
Dekarbonisierung [3]
80
Abbildung 5.9: schematische Darstellung eines kohlestaubgefeuertes Kraftwerkes mit
Rauchgaskarbonisierung[3]
81
Abbildung 5.10: Darstellung einer stationären Wirbelschicht
82
Abbildung 5.11: Darstellung einer zirkulierenden Wirbelschicht
83
Abbildung 5.12: schematische Darstellung einer Druckwirbelschichtfeuerung der
1.Generation [23]
84
Abbildung 5.13: schematische Darstellung einer Druckwirbelschichtfeuerung der
2.Generation [3]
86
Abbildung 5.14: schematische Darstellung einer Druckwirbelschicht der 2.Generation
- Verbrennung und Vergasung [3]
87
Abbildung 5.15: schematische Darstellung eines Kohlekombikraftwerkes mit
Kohlevergasung[29]
91
Abbildung 5.16: schematische Darstellung eines Kohlekombikraftwerkes mit
Kohlevergasung und integrierter CO2 Abscheidung [3]
94
Abbildung
5.17:
Blockschaltprozessschema
Kohlekombikraftwerkes
mit
sauerstoffbetriebener Kohlevergasung und Brenngasdekarbonisierung [3]
96
Abbildung 5.18: schematische Darstellung eines Gas- und Dampfkraftwerkes
97
Abbildung 5.19: schematische Darstellung eines Gas- und Dampfkraftwerkes mit
externer Feuerung [3]
100
Abbildung 5.20: schematische Darstellung eines Gas- und Dampfkraftwerkes mit
Rauchgas Dekarbonisierung [3]
103
Abbildung 5.21: schematische Darstellung eines Gas- und Dampfkraftwerkes mit
sauerstoffbetriebenen Autoreformierung und Brenngaskarbonisierung [3]
104
Abbildung 5.22: schematische Darstellung eines Hybridkraftwerkes mit
Brennstoffzelle [3]
106
Abbildung 5.23: schematische Darstellung eines kohlebefeuerten Kombikraftwerkes
mit Kohlevergasung und in Kombination mit einer Brennstoffzelle [3]
106
Abbildung 5.24: schematische Darstellung eines sauerstoffbetriebenen Kraftwerkes
[3]
108
Abbildung 5.25: schematische Darstellung einer Oxyfuel Anlage [4]
109
Abbildung 5.26: Reifegrad von Oxyfuel Anlagenkomponenten [2]
110
Abbildung 5.27: schematische Darstellung einer Brennstoffzelle mit Zumischung des
Anodenabgases [3]
114
Abbildung 5.28:schematische Darstellung einer Hochtemperaturgasturbine Graz Cycle
[24]
115
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Seite 379
Endbericht
AFI
Abbildung 5.29:schematische Darstellung des S-Graz Cycles [24]
116
Abbildung 5.30: schematische Darstellung einer Wirbelschichttrocknungsanlage RWE
Power [8]
117
Abbildung 5.31: schematische Darstellung der Zero Emission Coal Alliance [25] 119
Abbildung 5.32: schematische Darstellung der Zero Emission Coal Technologie [25]
120
Abbildung 5.33: Zeitplan der Zero Emission Coal Technologie [25]
121
Abbildung 5.34: Übersicht über Möglichkeiten der Abtrennung und Abspeicherung122
127
Abbildung 5.35: Darstellung der CO2-Abtrennungsmöglichkeiten
Abbildung 5.36: Darstellung des Chemical Loopings [34]
134
Abbildung 5.37: Häufig eingesetzte Lösungsmittel zur CO2-Abtrennung bei
industriellen Prozessen [37]
135
146
Abbildung 5.38: Übersicht der CO2 Langstreckenpipelines [37]
Abbildung 5.39: spezifische Investitionskosten für Pipelines [37]
150
Abbildung 5.40: Transportkosten für CO2 [37]
151
Abbildung 5.41: Möglichkeiten der geologischen Speicherung im Überblick [37] 153
Abbildung 5.42: schematische Darstellung von Enhanced Oil Recovery
156
Abbildung 5.43: Schematische Darstellung eines Grundwasserspeichers mit
Salzwasser am Beispiel von Sleipner [47]
158
Abbildung 5.44: Anwendungsmöglichkeiten der CO2 Karbonisierung [37]
163
Abbildung 5.45: Kosten für die ozeanische Speicherung [37]
169
Abbildung 5.46: CO2-Speicherungskosten bei Mineralkarbonisierung [37]
169
Abbildung 7.1: Anlagenschaltbild 700°C Kraftwerk [3]
181
Abbildung 7.2: Anlagenschaltbild für die Oxyfuel-Technologie
183
Abbildung
7.3:
Prinzipschaltbild
eines
Kondensationskraftwerks
mit
Wärmeauskopplung
186
Abbildung 7.4: Prinzipschaltbild einer Absorptionskältemaschine [22]
193
Abbildung 7.5: Prinzipschaltbild einer Adsorptionskältemaschine [22]
194
Abbildung 7.6: Pipeline Durchmesser in Abhängigkeit der transportierten Menge CO2
226
Abbildung 7.7: Input-Output-Modell zur Analyse der Errichtung bzw. Nachrüstung,
schematischer Überblick
256
Abbildung 7.8: Input-Output-Modell zur Analyse des Betriebs, schematischer
Überblick
273
Abbildung 7.9: Gesamteffekte des Kraftwerks aufgeteilt auf einzelne Jahre (Summe
aus Errichtung und Betrieb)
297
Abbildung 7.10: öffentliche Meinung zur globalen Erwärmung [55]
301
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Seite 380
Endbericht
AFI
Abbildung 7.11: Meinungen über die zukünftige Entwicklung der UK zum Thema
globale Erwärmung [55]
302
Abbildung 7.12: CO2 Emissionsquellen laut Befragung [55]
302
Abbildung 7.13: Einschätzung der Befragten zu Kohle-, Nuklear- und Windenergie
[53]
303
Abbildung 7.14: Emissionsquellen bei Bau und Betrieb eines Kohlekraftwerkes [51]
310
Abbildung 7.15: Emissionsquellen bei Baugeräten [51]
310
Abbildung 7.16: Emissionsparameter für NOx bei Ausfall der DeNOx Anlage [51] 313
Abbildung 7.17: radioaktive Strahlung bei Kohlekraftwerk [52]
320
Abbildung 7.18: radioaktive Strahlung bei Kernkraftwerk [52]
320
Abbildung 7.19: Alter und Ausbildung der Teilnehmer [54]
361
Abbildung 7.20: Befragung zur Kenntnis über CO2-Speicherung [54]
361
Abbildung 7.21: Befragung zu Grundkenntnissen [54]
362
Abbildung 7.22: Öffentliche Meinung zu CO2-Speicherung [54]
362
Abbildung 7.23: Vorteile der CO2-Speicherung für die Gesellschaft [54]
363
Abbildung 7.24: öffentliche Meinung zur CCS Technologie [56]
363
Abbildung
7.25:
öffentliche
Meinung
zur
CCS
Technologie
nach
Informationsbereitstellung [56]
364
Abbildung 7.26: Frage 1 aus dem Frageblock 1 über CCS
365
Q:\5195_AFI\Docs\Berichte\Endbericht\05_5195_AFI_Endbericht.doc
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Seite 381
Endbericht
10
AFI
TABELLENVERZEICHNIS
Tabelle 0.1: Einschätzung der Befragten zu Kohle-, Nuklear- und Windenergie
13
Table 0.2: Estimation of interviewed persons concerning coal, nuclear and wind
power
25
Tabelle 2.1: Energiebedarf in der EU25 von 1990-2030 [31]
37
Tabelle 2.2: Rohölreserve global [17]
42
Tabelle 2.3: globale Erdgasreserven
43
Tabelle 2.4: Kohlereserven global 2004 [16]
46
Tabelle 2.5: Ölreserven in Österreich [17]
49
Tabelle 2.6: Erdgasreserven in Österreich [17]
49
Tabelle 4.1: Prozentuelle Abhängigkeit der Kohle bei der Stromerzeugung (2004)
[27]
55
Tabelle 4.2: Kohleverbrauch in der EU25 1995-2030 [31]
56
Tabelle 4.3: Abfallaufkommen für 1 GWh Strom aus Steinkohle [66]
65
Tabelle 5.1: F&E Maßnahmen eines Dampfkraftwerkes mit 700°C [3]
73
Tabelle 5.2: Zusammenfassung eines Dampfkraftwerkes mit 700°C
75
Tabelle
5.3:
F&E
Maßnahmen
eines
Kohlekombikraftwerkes
mit
Druckkohlestaubfeuerung [3]
78
Tabelle 5.4: Zusammenfassung einer Druckkohlestaubfeuerung
79
Tabelle 5.5: Zusammenfassung einer Druckwirbelschichtfeuerung der 1.Generation85
Tabelle 5.6: F&E Maßnahmen einer Druckwirbelschichtfeuerung der 2.Generation[3]
88
Tabelle 5.7: Zusammenfassung einer Druckwirbelschichtfeuerung der 2. Generation
89
Tabelle 5.8: Zusammenfassung eines Kohlekombikraftwerkes mit integrierter
Vergasung
93
Tabelle 5.9: Zusammenfassung eines Kombikraftwerkes mit integrierter
Kohlevergasung (IGCC) und CO2-Abtrennung
95
Tabelle
5.10:
Zusammenfassung
eines
Kohlekombikraftwerkes
mit
sauerstoffbetriebener Kohlevergasung und Brenngaskarbonisierung
96
Tabelle 5.11: F&E Maßnahmen für Gas- und Dampf Anlagen [3]
98
Tabelle 5.12: Zusammenfassung einer Gas- und Dampf Anlage
99
Tabelle 5.13: F+E Maßnahmen eines Gas- und Dampfkraftwerkes mit externer
Feuerung [3]
101
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AFI
Tabelle 5.14: Zusammenfassung einer Gas- und Dampf Anlage mit externer
Feuerung
102
Tabelle 5.15: Zusammenfassung einer Gas- und Dampf Anlage mit
Rauchgaskarbonisierung
103
Tabelle 5.16: Zusammenfassung eines Hybridkraftwerkes
107
Tabelle 5.17: Entwicklungsschritte zum 1.000 MWel Oxyfuel – Kraftwerk [4]
111
Tabelle 5.18: Auslegungsdaten der Pilot- Oxyfuel Anlage Vattenfall [7]
112
Tabelle 5.19: Zusammenfassung einer Oxyfuel-Anlage
113
Tabelle 5.20: Zusammenfassung einer SOFC Brennstoffzelle
115
Tabelle 5.21: Entwicklungsschritte der Trocknungsanlage Frechen [8]
118
Tabelle 5.22: Zusammenfassung einer Braunkohlevortrocknung
118
Tabelle 5.23: Zusammenfassung der Zero Emission Coal Technologie
121
Transportund
Tabelle
5.24:
Überblick
der
CO2-Abtrennungs-,
Speicherungsmöglichkeiten
123
Tabelle 5.25: CO2 Emissionsquellen mit einem Ausstoß >0,1 MtCO2/a [63]
125
Tabelle 5.26: Aufschlüsselung der CO2 Emissionen nach Regionen und Sektor in 2000
MtCO2 [63]
126
Tabelle 5.27: CO2-Abtrennungskosten bei einem neu gebauten kohlestaubbefeuerten
Kraftwerk [37]
138
Tabelle 5.28: CO2-Abtrennungskosten bei existierendem kohlestaubbefeuerten
Kohlekraftwerk [37]
140
Tabelle 5.29: CO2-Abtrennungskosten bei neuen IGCC Systemen [37]
142
Tabelle 5.30: CO2-Abtrennungskosten bei Verwendung von Oxyfuel Prozessen [37]
144
Tabelle 5.31: Transportkosten pro 100 bzw. 500km [37]
151
154
Tabelle 5.32: Laufende geologische Projekte zur CO2-Abspeicherung [37]
Tabelle 5.33: Indirekte und direkte Technologien zur Überwachung von CO2 [37] 165
Tabelle 6.1: Zusammenfassung Gesamtkonzepte Technologien Ist-Zustand, Teil 1172
Tabelle 6.2: Zusammenfassung Gesamtkonzepte Technologien Ist-Zustand, Teil 1173
Tabelle 6.3: Zusammenfassung Gesamtkonzepte Technologien Zukunft, Teil 1
174
Tabelle 6.4: Zusammenfassung Gesamtkonzepte Technologien Zukunft, Teil 2
175
Tabelle 6.5: Zusammenfassung Teilkonzepte Technologien Ist-Zustand
176
Tabelle 6.6: Zusammenfassung Teilkonzepte Technologien Zukunft
177
Tabelle 7.1 Typische Stromverlustkennziffern in Abhängigkeit der Verschaltung des
Fernwärmeauskoppelungssystems
187
Tabelle 7.2: Werte der Produkte der Fallstudienanlage
195
Tabelle 7.3: Technische Inputparameter, Betrieb ohne Carbon Sequestration und
Storage, reiner Kondensationsbetrieb
198
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AFI
Tabelle 7.4: Technische Inputparameter, Betrieb ohne Carbon Sequestration und
Storage, Fernwärmeauskoppelung 50 MWth
200
Tabelle 7.5: Technische Inputparameter, Betrieb ohne Carbon Sequestration und
201
Storage, Fernwärmeauskoppelung 200 MWth
Tabelle 7.6: Technische Inputparameter, Betrieb mit Carbon Sequestration und
Storage, reiner Kondensationsbetrieb
203
Tabelle 7.7: Technische Inputparameter, Betrieb mit Carbon Sequestration und
Storage, Fernwärmeauskoppelung 50 MWth
205
Tabelle 7.8: Technische Inputparameter, Betrieb mit Carbon Sequestration und
Storage, Fernwärmeauskoppelung 200 MWth
206
Tabelle 7.9: Verteilung der Investitionskosten, AD-700 Anlage
212
Tabelle 7.10: Investitionskosten, AD-700 Anlage
213
Tabelle 7.11: Investitionskosten, AD-700 Anlage mit Fernwärmeauskoppelung
214
Tabelle 7.12: Relativer möglicher, österreichischer Anteil an den Investitionskosten
AD-700 Anlage
216
Tabelle 7.13: Absoluter möglicher, österreichischer Anteil an den Investitionskosten
AD-700 Anlage
218
Tabelle 7.14: Verteilung der Investitionskosten, Oxyfuel-Anlage
220
Tabelle 7.15: Investitionskosten, Oxyfuel-Anlage
221
Tabelle 7.16: Relativer möglicher, österreichischer Anteil an den Investitionskosten
Oxyfuel-Anlage
222
Tabelle 7.17: Absoluter möglicher, österreichischer Anteil an den Investitionskosten
Oxyfuel-Anlage
223
Tabelle 7.18: Verteilung der Investitionskosten, CO2-Transport
227
227
Tabelle 7.19: Investitionskosten, CO2-Transport
Tabelle 7.20: Relativer möglicher, österreichischer Anteil an den Investitionskosten
CO2-Transport
228
Tabelle 7.21: Absoluter möglicher, österreichischer Anteil an den Investitionskosten
CO2-Transport
229
Tabelle 7.22: Verteilung der Investitionskosten, CO2-Einlagerung
232
Tabelle 7.23: Investitionskosten, CO2- Einlagerung
232
Tabelle 7.24: Relativer möglicher, österreichischer Anteil an den Investitionskosten
CO2- Einlagerung
233
Tabelle 7.25: Absoluter möglicher, österreichischer Anteil an den Investitionskosten
CO2- Einlagerung
234
Tabelle 7.26: Inputs des Wirtschaftszweigs Elektrizitätsversorgung [64]
238
Tabelle 7.27: Verwendung des Guts Elektrischer Strom und Dienstleistungen der
Elektrizitätsversorgung [64]
241
Q:\5195_AFI\Docs\Berichte\Endbericht\05_5195_AFI_Endbericht.doc
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AFI
Tabelle 7.28: Inputs des Wirtschaftszweigs Fernwärmeversorgung [64]
244
Tabelle 7.29: Verwendung des Guts Fernwärme und Dienstleistungen der
Fernwärmeversorgung [64]
246
Tabelle 7.30: Energiepreise im Basis-Szenario, 2005 bis 2020
252
Tabelle 7.31: Aus dem Inland bezogene Bestandteile des Kraftwerks in ÖCPAGliederung
258
Tabelle 7.32: Aus dem Inland bezogene Bestandteile der CCS-Anlage in ÖCPAGliederung
259
Tabelle 7.33: Effekte der Errichtung des Kraftwerks auf Produktion, Wertschöpfung
und Beschäftigung [70]
263
Tabelle 7.34: Aufteilung der Gesamteffekte der Errichtung des Kraftwerks auf die drei
Jahre der Bauzeit [70]
263
Tabelle 7.35: Multiplikatoren der Errichtung des Kraftwerks [70]
264
Tabelle 7.36:Die zehn von der Errichtung des Kraftwerks am meisten profitierenden
Güter [70]
267
Tabelle 7.37: Aufteilung der Gesamteffekte der Errichtung des Kraftwerks auf die drei
Jahre der Bauzeit [70]
269
Tabelle 7.38: Multiplikatoren der Nachrüstung des Kraftwerks [70]
270
Tabelle 7.39: Die zehn von der Nachrüstung des Kraftwerks am meisten
profitierenden Güter (kumulierte Effekte über drei Jahre) [70]
272
Tabelle 7.40: Preise und Mengen von elektrischen Strom [70]
276
Tabelle 7.41: Preise fossiler Brennstoffe und Mengen von Fernwärme [70]
276
Tabelle 7.42: Multiplikatoren der Produktion von elektrischem Strom und Fernwärme
[70]
278
Tabelle 7.43: Gesamteffekte des Betriebs vor Inbetriebnahme der CCS-Anlage [70]
279
Tabelle 7.44: Die zehn vom Betrieb des Kraftwerks am meisten profitierenden Güter
(im Basis-Szenario) [70]
282
Tabelle 7.45: Gesamteffekte des Betriebs nach Inbetriebnahme der CCS-Anlage [70]
284
Tabelle 7.46: Vergleich der Beschäftigungseffekte alternativer Kraftwerkparks [48]
289
Tabelle 7.47: Spezifische Beschäftigungseffekte verschiedener EE-Technologien bei
Normierung auf eine jährliche Energieerzeugung von 2 GWh [65]
290
Tabelle 7.48: Produktions- und Beschäftigungsverhältnisse des Betriebs eines
Kraftwerks [59]
291
Tabelle 7.49: Externe Kosten unterschiedlicher Stromerzeugungssysteme in
ausgewählten Studien in EUR/MWh [48]
294
Q:\5195_AFI\Docs\Berichte\Endbericht\05_5195_AFI_Endbericht.doc
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Endbericht
AFI
Tabelle 7.50: Expertenmeinungen zu externen Kosten durch Klimaschäden im
Vergleich [48]
294
Tabelle 7.51: Grundlegende Daten zum Wissenstand der Bevölkerung [55]
300
Tabelle 7.52: wichtige Umweltthemen lt. britischer Bevölkerung [55]
300
Tabelle 7.53: NOx Emissionen bei Ausfall der DeNOx Anlage bei Volllast [51]
314
Tabelle 7.54: Grenzwert für NOx Immissionswerte [51]
314
Tabelle 7.55: maximale Konzentration von NH3 bei Austritt am Verdampfer [51] 315
Tabelle 7.56: Emissionsfaktoren beim Trafobrand [51]
316
Tabelle 7.57: Abbrandraten bei Trafobrand [51]
317
Tabelle 7.58: max. Immissionskonzentration in mg/m³ bei Trafobrand (Abbrandrate
30% pro Stunde) [51]
317
Tabelle 7.59: Vergleich Kohlekraftwerk – Kernkraftwerk [52]
319
Tabelle 7.60: Ergebnis Immissionsberechnungen Kohlenmonoxid
354
Tabelle 7.61: Ergebnis Immissionsberechnungen Stickstoffdioxid
354
Tabelle 7.62: Ergebnis Immissionsberechnungen Stickstoffmonoxid (NOx)
354
Tabelle 7.63: Ergebnis Immissionsberechnungen Schwefeldioxid
355
Tabelle 7.64: Ergebnis Immissionsberechnungen Feinstaub (PM10)
355
Tabelle 7.65: Ergebnis Immissionsberechnungen Ammoniak
355
Tabelle 7.66: Immissionen bei Nacht – Normalbetrieb [51]
356
Tabelle 7.67: Immissionen bei Tag – Bauphase [51]
357
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11
AFI
ABKÜRZUNGEN
AHDE
Abhitzedampferzeuger
CCS
Carbon Capture and Storage
CO2 -Abscheidung und -Lagerung
DeNox
Dentrifikationsanlage
DKSF
Druckkohlestaubfeuerung
PF
Pulverised fuel system
DWSF
Druckwirbelschichtfeuerung
PFBC
Pressurised Fluidised Bed Combustion
EFCC
Externally Fired Combined Cycle
= Kombikraftwerk mit indirekt befeuerter
Gasturbine
GuD
Gas- und Dampfkraftwerk
HD, MD, ND
Hoch-, Mittel-, Niederdruck
HTWÜ
Hochtemperaturwärmeübertrager
IGCC
Integrated Gasification Combined Cycle
= Kombikraftwerk mit integrierter
Kohlevergasung
LZA
Luftzerlegungsanlage
REA
Rauchgasentschwefelungsanlage
RRWÜ
Rohgas/Reingas-Wärmeüberträgers
SCR
Selective Caltalytic Reactor
= Selektiver katalytischer Reaktor = DeNOx Katalysator
PCC
Pulverised coal combustion
ZEC
Zero Emission Coal
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12
AFI
GLOSSAR WIRTSCHAFTSSTATISTISCHER UND
VOLKSWIRTSCHAFTLICHER BEGRIFFE
•
Anlageinvestitionen [71]
Die Anlageinvestitionen umfassen den Erwerb abzüglich der Veräußerungen
von Anlagegütern durch gebietsansässige Produzenten in einem Zeitraum
zuzüglich gewisser Werterhöhungen an nichtproduzierten Vermögensgütern
durch produktive Tätigkeiten von Produzenten oder institutionellen Einheiten.
Zum Anlagevermögen zählen produzierte Sachanlagen und produzierte
immaterielle Anlagegüter, die wiederholt oder kontinuierlich länger als ein Jahr
in der Produktion eingesetzt werden.
•
Anschaffungspreise [73]
Bewertung zu Anschaffungspreisen entspricht dem vom Käufer bezahlten
Betrag, abzüglich der abziehbaren, aber inklusive der nicht abziehbaren
Mehrwertsteuer. Sonstige Gütersteuern und Importabgaben sind ebenfalls
inkludiert, Gütersubventionen nicht. Im Anschaffungspreis sind auch Handelsund Transportspannen enthalten; dies gilt auch für die auf Importen liegenden
im Inland erbrachten Handels- und Transportleistungen.
Anschaffungspreise können nach folgendem Schema in Herstellungspreise
übergeleitet werden:
Anschaffungspreise
- Nichtabzugsfähige Mehrwertsteuer
- Importabgaben
- Sonstige Gütersteuern
+ Gütersubventionen
- Handelsspannen
- Transportspannen
= Herstellungspreise
•
Beschäftigung [73]
Beschäftigungsverhältnisse: Ein Beschäftigungsverhältnis liegt vor, wenn ein
expliziter oder impliziter Vertrag zwischen einer Person und einer
gebietsansässigen institutionellen Einheit (wie bspw. Unternehmen,
öffentlichen Körperschaft, etc.) über die Verrichtung von Arbeit gegen eine
Vergütung für einen bestimmten Zeitraum oder bis auf weiteres besteht. Mit
dieser Definition sind sowohl Beschäftigungsverhältnisse der Arbeitnehmer als
auch der Selbständigen abgedeckt.
Vollzeitäquivalente: Vollzeitäquivalente sind auf Normalarbeitszeit
umgerechnete Beschäftigungsverhältnisse.
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Endbericht
AFI
•
Bruttoinlandsprodukt (BIP) [73]
Summe der Wertschöpfung aller Sektoren zuzüglich Gütersteuern und
abzüglich der Gütersubventionen. Das BIP beschreibt den in einem
bestimmten Zeitraum (üblicherweise ein Kalenderjahr) von den in einem Land
ansässigen produzierenden Einheiten (bspw. Unternehmen, öffentlichen
Körperschaften, etc.) im Rahmen ihrer wirtschaftlichen Tätigkeit zusätzlich
geschaffenen Wert. Das BIP wird zu Marktpreisen bewertet.
•
Bruttoinvestitionen [71]
Zu den Bruttoinvestitionen gehören:
a) Bruttoanlageinvestitionen
b) Vorratsveränderungen
c) Nettozugang an Wertsachen
Brutto bedeutet vor Abzug der Abschreibungen. Die Nettoinvestitionen sind die
Bruttoinvestitionen abzüglich der Abschreibungen.
Bruttoanlageinvestitionen umfassen den Erwerb abzüglich Veräußerungen von
Anlagegütern. Zum Anlagevermögen zählen produzierte Sachanlagen (z.B.
Bauten, Maschinen, Fahrzeuge) und produzierte immaterielle Anlagegüter
(z.B. Software, Urheberrechte), die wiederholt oder kontinuierlich länger als
ein Jahr im Produktionsprozess eingesetzt werden. [73]
•
Direkte Effekte
Ausmaß an Produktion, Wertschöpfung und Beschäftigung, welches
unmittelbar bei der Herstellung der nachgefragten Güter generiert wird.
•
Endnachfrage
Endnachfrage (auch als Endverwendung bezeichnet) eines Gutes ist jener Teil
der Produktion, der als Konsum in privaten und öffentlichen Haushalten, als
Bruttoanlageinvestitionen und für Exporte verbraucht wird, also nicht als
Vorleistung in den Prozess der Herstellung von anderen Gütern eingeht. Die
Endnachfrage umfasst neben der Konsumnachfrage der privaten Haushalte
und des Staates und den Bruttoanlageinvestitionen sowie den Exporten noch
die Vorratsveränderungen und den Nettozugang an Wertsachen.
•
Exporte [71]
Die Exporte umfassen Transaktionen mit Waren und Dienstleistungen
(Verkäufe, Tausch, Schenkungen oder Übereignungen) von Gebietsansässigen
an Gebietsfremde. Bei den Exporten wird unterscheiden in solche, deren
Adressat innerhalb und in solche deren Adressat außerhalb der Europäischen
Union sind.
•
Gesamtaufkommen
Gesamtaufkommen = Inländische Produktion + Importe
Q:\5195_AFI\Docs\Berichte\Endbericht\05_5195_AFI_Endbericht.doc
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Seite 389
Endbericht
AFI
•
Güter [71]
Güter, d. h. Waren und Dienstleistungen, sind das Ergebnis eines
Produktionsprozesses. Sie werden ausgetauscht und für verschiedene Zwecke
verwendet: als Input bei der Produktion anderer Güter (Vorleistungen) oder
für den Konsum bzw. zu Investitionszwecken (Endnachfrage).
•
Gütergruppen
Zusammenfassung einzelner Güter zu einer Gruppe (z.B. Dienstleistungen des
Gesundheitswesens (ÖCPA 85.1), Dienstleistungen des Veterinärwesens
(ÖCPA 85.2) und Dienstleistungen des Sozialwesens (ÖCPA 85.3) werden zu
der Gruppe „Dienstleistungen des Gesundheits-, Veterinär- und Sozialwesens“
(ÖCPA 85) zusammengefasst)
•
Güterkonto [71]
Das Güterkonto zeigt für die Gesamtwirtschaft oder für Gütergruppen das
Aufkommen (Produktion und Import) und die Verwendung von Waren und
Dienstleistungen (Vorleistungen, Konsum, Vorratsveränderungen,
Bruttoinvestitionen und Exporte).
•
Gütersteuern [73]
Die Gütersteuern sind mengen- oder wertmäßige Steuern, die pro Einheit
einer produzierten oder gehandelten Ware bzw. Dienstleistung zu entrichten
sind. Sie umfassen die Mehrwertsteuer, Importabgaben ohne
Einfuhrumsatzsteuer und sonstige Gütersteuern (Mineralölsteuer,
Tabaksteuer, Normverbrauchsabgabe, Versicherungssteuer, Getränkesteuer,
Grunderwerbssteuer etc).
•
Gütersubventionen [73]
Gütersubventionen werden ebenfalls pro Einheit einer produzierten oder
gehandelten Ware bzw. Dienstleistung mengen- oder wertbezogen gewährt,
oder als Ausgleich für die Differenz zwischen einem angestrebten Preis und
dem tatsächlichen Marktpreis gezahlt. Zu den Gütersubventionen zählen
Importsubventionen und sonstige Gütersubventionen (Betriebswirtschaftlicher
Transfer an die ÖBB, EU-Subventionen, Bundesfonds-AMA,
Landessubventionen an Krankenanstalten etc). In Österreich fallen derzeit
keine Importsubventionen an.
•
Herstellungspreise [73]
Der Herstellungspreis ist der Betrag, den der Produzent je Einheit der von ihm
produzierten Waren oder Dienstleistungen vom Käufer erhält, abzüglich der
auf die produzierten oder verkauften Güter zu zahlenden Steuern (also ohne
Gütersteuern), zuzüglich aller empfangenen Subventionen, die auf die
produzierte oder verkauften Güter gewährt werden (also einschließlich
Gütersubventionen). Die Bewertung zu Herstellungspreisen ermöglicht eine
Q:\5195_AFI\Docs\Berichte\Endbericht\05_5195_AFI_Endbericht.doc
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Seite 390
Endbericht
AFI
vom nationalen Steuersystem unabhängigere Messung der
Produktionsprozesse als z.B. die Marktpreise.
•
Indirekte Effekte
Effekte, welche durch die wirtschaftlichen Lieferverflechtungen von den
direkten Effekten ausgelöst werden.
•
Induzierte Effekte
Durch die durch direkten und indirekten Effekte generierten Löhne und
Gehälter ziehen gewöhnlich Konsumnachfrage nach sich. Diese Nachfrage
induziert zusätzliche Produktion und zusätzliche Wertschöpfung, wodurch
weitere Arbeitsplätze geschaffen werden, welche in den direkten und
indirekten Effekten selbst nicht erfasst sind. Diese Auswirkungen bezeichnet
man einkommensinduzierte Effekte.
•
Inputs und Outputs [73]
Die im Produktionsprozess von gebietsansässigen Einheiten (wie bspw.
Unternehmen, öffentliche Körperschaften) erzeugten Waren und
Dienstleistungen werden als Output und die im Produktionsprozess
verbrauchten, verarbeiteten oder umgewandelten Waren und Dienstleistungen
sowie die eingesetzten Produktionsfaktoren werden als Input.
•
(öffentliche und private) Investitionen [71]
Investitionen sind Ausgaben für den Erwerb von Waren, Dienstleistungen oder
Informationen, die eine Einheit tätigt, da sie erwartet, dass sich durch sie ihre
Tätigkeit während einer über einen Berichtszeitraum hinausgehenden
Zeitspanne dauerhaft zu ihrem direkten oder indirekten Nutzen entwickelt.
•
Klassifikationen der Wirtschaftsstatistik
-
ÖCPA [73]
Die ÖCPA ist die nationale Fassung der auf europäischer Ebene
geltenden und aktualisierten Gütersystematik CPA (Classification of
products by activities). Die Statistische Güterklassifikation in
Verbindung mit den Wirtschaftszweigen in der Europäischen
Wirtschaftsgemeinschaft (CPA) ist die europäische Version der
Zentralen Güterklassifikation der Vereinten Nationen Version 1.1 (CPC
Ver. 1.1).
Die CPA umfasst sowohl transportierbare und nicht transportierbare
Sachgüter sowie Dienstleistungen. Im Gegensatz zur CPC (Central
Product Classification) folgt die CPA der strukturellen Gliederung der
Systematik der Wirtschaftszweige, d.h. die einzelnen Güter sind direkt
gemäß ihrem wirtschaftlichen Ursprung sortiert.
Q:\5195_AFI\Docs\Berichte\Endbericht\05_5195_AFI_Endbericht.doc
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Seite 391
Endbericht
AFI
Güterklassifikationen sind in vielen Bereichen der Wirtschaftsstatistik
wie z.B. in der Außenhandelsstatistik, der Produktions- und
Verbrauchsstatistik, der Energiestatistik usw. von zentraler Bedeutung.
Um wirtschaftsstatistische Daten aus diesen Bereichen adäquat
analysieren und darstellen zu können, bedarf es einer Gütersystematik,
die den aktuellen wirtschaftlichen Gegebenheiten entspricht.
-
ÖNACE [73]
ÖNACE ist die österreichischen Version der NACE Revision 1.1 (NACE
steht für die französische Bezeichnung der europäischen
Wirtschaftstätigkeitenklassifikation „nomenclature général des activités
économiques dans les communautés européenes“). Die aktuellste
Version stammt aus dem Jahr 2003 – seit 1. Jänner 2003 ist die NACE
laut Europäischer Kommissionsverordnung (Verordnung (EG) Nr.
29/2002 der Kommission vom 19.12.2001) in allen Mitgliedsstaaten
verbindlich anzuwenden. Die ÖNACE 2003 umfasst alle
Wirtschaftstätigkeiten, ist hierarchisch strukturiert und gliedert sich in
17 Abschnitte, 31 Unterabschnitte, 62 Abteilungen, 224 Gruppen, 514
Klassen und 722 Unterklassen.
•
Konsum privater Haushalte [72]
Konsum der privaten Haushalte nach dem Verbrauchskonzept entspricht dem
Wert der Konsumgüter, die die privaten Haushalte erhalten haben (und zwar
entweder durch Kauf oder durch einen Transfer des Staates) und die
unmittelbar der Befriedigung ihrer Bedürfnisse und Wünsche dienen.
•
Lagerveränderungen/Vorratsveränderungen [71]
Vorratsveränderungen erfassen den Wert der Vorratszugänge abzüglich des
Wertes der Abgänge (einschließlich "normaler" Verluste) vom Vorratsbestand.
Diese Veränderungen können sowohl Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe, unfertige
Erzeugnisse, Fertigerzeugnisse als auch Handelswaren betreffen.
•
Marktpreise [73]
Der Marktpreis ist der am Markt realisierte Preis eines Gutes; er schließt im
Gegensatz zum Herstellungspreis die Gütersteuern mit ein und ist um die
Gütersubventionen reduziert.
•
Nettozugang an Wertsachen [71]
Wertsachen sind nichtfinanzielle Vermögensgüter, die primär als Wertanlage
dienen und nicht der Produktion oder dem Konsum und die normalerweise
ihren physischen Wert erhalten (z.B. Edelsteine, Antiquitäten, sonstige
Kunstgegenstände wie Gemälde, Skulpturen).
•
öffentlicher Konsum [74]
Die Konsumausgaben des Staates (ESVG 1995, 3.79) setzen sich aus zwei
Q:\5195_AFI\Docs\Berichte\Endbericht\05_5195_AFI_Endbericht.doc
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Seite 392
Endbericht
AFI
Kategorien zusammen: den der vom Staat selbst erstellten Güter (ohne
selbsterstellte Anlagen) und vom Staat auf dem Markt gekaufte Güter, die
ohne irgendwelche Umwandlungen als soziale Sachtransfers den Haushalten
für ihren Konsum zur Verfügung gestellt werden.
•
Preiselastizität
In der ökonomischen Literatur wird als Maß für die Veränderungen der
nachgefragten Menge aufgrund von Veränderungen der Preise die so
genannte Preiselastizität angeben. Dieser Indikator zeigt an, um wie viel
Prozent die Nachfrage nach einem Gut sinkt, wenn der Preis um 1% steigt. Ist
der Absolutbetrag der Preiselastizität kleiner als 1, spricht man von einer
unelastischen, ist er größer als 1, von einer elastischen und ist er gleich 1 von
einer isoelastischen Nachfrage. Es ist des Weiteren zwischen Eigenpreis- und
Kreuzpreiselastizität zu unterscheiden. Die Eigenpreiselastizität gibt die
Änderung der Nachfragemenge bei Änderung des Preises des jeweiligen Guts
an, während die Kreuzpreiselastizität die Nachfrageänderung bei Änderung der
Preise anderer Güter beziffert.
•
Produktion
Der Produktionswert misst den tatsächlichen Produktionsumfang eines
Produzenten und errechnet sich auf der Grundlage der Umsatzerlöse, der
aktivierten Eigenleistungen, des Bezuges von zum Wiederverkauf bestimmten
Waren und Dienstleistungen sowie unter Berücksichtigung der
Vorratsveränderungen von fertigen und unfertigen Erzeugnissen und von
Waren und Dienstleistungen, die zum Wiederverkauf bestimmt sind.
•
Sonstige Produktionsabgaben [73]
Die "sonstigen Produktionsabgaben" umfassen gemäß ESVG sämtliche
Steuern, die von Unternehmen aufgrund ihrer Produktionstätigkeit,
unabhängig von der Menge oder dem Wert der produzierten oder verkauften
Güter, zu entrichten sind (wie bspw. Grundsteuer, Kfz-Steuer, etc.). Sie sind
zahlbar auf den Grund und Boden, das Anlagevermögen oder die eingesetzten
Arbeitskräfte.
•
Sonstige Subventionen [73]
Die "sonstigen Subventionen" umfassen lt. ESVG alle an gebietsansässige
Produktionseinheiten gezahlten Subventionen, die nicht zu den
Gütersubventionen zählen.
•
Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung (VGR) [74]
Quantitative Darstellungsform des Volkseinkommens während einer
bestimmten Periode (meist ein Jahr) unter drei Gesichtspunkten: Entstehung,
Verteilung, Verwendung. Die EU-Staaten (Europäische Union) gehen bei der
Berechnung nach dem ESVG 1995 (Europäisches System der
Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen) vor.
Q:\5195_AFI\Docs\Berichte\Endbericht\05_5195_AFI_Endbericht.doc
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Seite 393
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AFI
•
Vollzeitäquivalente (VZÄ) der Erwerbstätigkeit [73]
Diese entsprechen der Zahl der auf Normalarbeitszeit umgerechneten
Beschäftigungsverhältnisse. Sie ergeben sich, indem das Arbeitsvolumen
durch die Stundenzahl dividiert wird, die im Wirtschaftsgebiet im Durchschnitt
je Vollarbeitsplatz geleistet wird. Es werden sowohl Beschäftigungsverhältnisse
der Arbeitnehmer als auch der Selbständigen abgedeckt.
•
Vorleistungen [71]
Die Vorleistungen messen den Wert der im Produktionsprozess
verbrauchten, verarbeiteten oder umgewandelten Waren und
Dienstleistungen. Nicht dazu gehört die Nutzung des Anlagevermögens, die
anhand der Abschreibungen gemessen wird.
•
Wertschöpfung [73]
Um Güter produzieren zu können, setzen Unternehmen wiederum Güter, und
zwar nichtdauerhafte Produktionsmittel (z.B. Rohstoffe, Halbfabrikate,
Energie, usw.) und Dienstleistungen sowie Leistungen von
Produktionsfaktoren (z.B. Arbeit, Maschinen, usw.) ein. Unter Faktorleistungen
versteht man Leistungen, die nicht produziert werden. Dazu gehören
menschliche Arbeitsleistungen, die Nutzung von Grund und Boden sowie die
Nutzung dauerhafter Produktionsmittel wie Gebäude, Maschinen usw. Die in
Geldeinheiten gemessenen Aufwendungen für Faktorleistungen bezeichnet
man als Wertschöpfung. Sie besteht im Wesentlichen aus den Komponenten
Löhne und Gehälter, Sozialversicherungsbeiträge, Betriebsüberschuss und
Abschreibungen.
Die Bruttowertschöpfung ergibt sich aus dem Gesamtwert der im
Produktionsprozess von gebietsansässigen Einheiten (wie bspw.
Unternehmen, öffentliche Körperschaften) erzeugten Waren und
Dienstleistungen (Output = Produktionswert), vermindert um die im
Produktionsprozess verbrauchten, verarbeiteten oder umgewandelten Waren
und Dienstleistungen (Input = Vorleistungen). Die Bruttowertschöpfung wird
zu Herstellungspreisen bewertet.
Der Produktionswert umfasst sowohl die Wertschöpfung als auch die
Vorleistungen eines Herstellungsprozesses. Die Wertschöpfung gibt dagegen
den im jeweiligen Herstellungsprozess entstehenden Wertzuwachs an. Bei der
Aggregation der Produktionswerte aller Güter einer Volkswirtschaft werden
deshalb Vorleistungen doppelt gezählt. Deshalb werden bei der Berechnung
des Bruttoinlandsprodukts (BIP) die Wertschöpfungen aller
Wirtschaftsbereiche und nicht die Produktionswerte aggregiert.
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Endbericht
AFI
13
INPUT-OUTPUT-MODELLE
13.1
Das offene statische Leontief-Modell
Das seit 1968 realisierte Make-Use System der Input-Output Tabellen geht von einer
Unterscheidung zwischen den Gütern (im Weiteren mit dem Index i = 1, 2, ..., n bezeichnet) und Wirtschaftsbereichen ( j = 1, 2, ..., k ) aus. Die Anzahl der Wirtschaftsbereiche muss nicht mit der Anzahl der Güter übereinstimmen. In der
österreichischen Input-Output-Tabelle 2000 ist das jedoch der Fall (was weitere
Analysemöglichkeiten bietet).
Aus einem System von miteinander verknüpften Produktions- und Güterkonten werden Aufkommens- und Verwendungstabellen erstellt. Sie sind nach Wirtschaftsbereichen („Aktivitäten“) und Gütergruppen („Güter“) gegliederte Matrizen.
Die Make-Matrix zeigt die nach Gütern gegliederten Produktionswerte der
einzelnen Wirtschaftsbereiche und damit das Güteraufkommen aus heimischer
Produktion. Wir bezeichnen die Make-Matrix mit
V = {v ji } , wobei
v ji
der
Produktionswert des Gutes i ist, das im Wirtschaftsbereich j hergestellt wurde.
Die Verwendungstabelle bildet die Güterverwendung als Vorleistung in den einzelnen
Aktivitäten (auch Use-Matrix genannt) und als Endverwendung ab. Sie zeigt daher
die Verwendung von Waren und Dienstleistungen nach Gütern und
Verwendungsarten, d.h. als Vorleistungen (Intermediärverbrauch), Konsum,
Bruttoinvestitionen oder Exporte. Darüber hinaus weist die Tabelle die Komponenten
der Bruttowertschöpfung aus, das heißt Arbeitnehmerentgelt, sonstige
Produktionssteuern,
sonstige
Subventionen,
Abschreibungen
und
Nettobetriebsüberschuss inkl. Selbständigeneinkommen.
Wir
bezeichnen
mit
U
die
Use-Matrix
mit
den
Elementen
uij (i = 1, 2, ..., n; j = 1, 2, ..., k ) . Sie geben den Wert des Gutes i an, das als Input im
Wirtschaftsbereich j eingesetzt wurde. Dabei wird zwischen zwei Versionen unterschieden: Version A, in der zwischen heimischen Gütern und importierten Gütern
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nicht getrennt wird und Version B, in der sowohl bei Intermediärverbrauch als auch
bei der Endnachfrage zwischen heimischen und importierten Gütern unterschieden
wird. Somit haben wir in der Version B zwei Use-Matrizen:
{ }
= {u } für die importierten Güter.
U d = uijd für die heimischen Güter
Um
m
ij
Im Folgenden werden Vektoren durch Unterstreichung gekennzeichnet.
Eine Input-Output Tabelle in der Version B hat somit folgende Form:
Abb. 1:
Grundstruktur des Make- und Use-Systems (Version B)
Kategorien der
Endverwendung
Aktivitäten
Use (Absorption)
nur importierte
Lieferungen
Endverwendung
nur importierte
Lieferungen
Um
Ym
qm
Yd
Importe
Ud
Make
V
Wertschöpfung
Heimisches Aufkommen
(
wobei q = q1d , q2d ,..., qnd
d
)
qd'
Produktion
BIP
Aktivitäten
Produktion
g
Importe
Endverwendung
nur heimische
Lieferungen
Exporte
Heimische Güter
Use (Absorption)
nur heimische
Lieferungen
Heimische Verwendung
qd
Heimische Güter
W
g'
(
)
das Aufkommen an heimischen Gütern q = q1m , q2m ,..., qnm ,
m
das Aufkommen an importierten Gütern ist.
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Endbericht
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g = ( g1 , g 2 ,..., g k ) bezeichnet die Produktionserlöse (Produktionskosten) der Wirt-
schaftsbereiche.
Y d (Y m ) ist die Verwendungstabelle nach den Endverwendungskategorien für die heimischen (importierten) Güter und W ist die Matrix der Wertschöpfung.
Aus dieser Tabelle ergeben sich die folgenden Bilanzgleichungen:
Summenbedingungen Version B:
n
∑v
= gj
ji
i =1
n
( j = 1, 2,..., k )
n
r
∑u + ∑u + ∑ w
i =1
d
ij
i =1
k
∑v
fj
= gj
( j = 1, 2,..., k )
Produktionskosten (Summe Prod. werte) (2)
= qid
(i = 1, 2,..., n)
heimisches Güteraufkommen
(3)
d
ij
+ yid = qid
(i = 1, 2,..., n)
heimische Güterverwendung
(4)
+ yim = qim
(i = 1, 2,..., n)
Verwendung der importierten Güter
(5)
k
∑u
k
∑u
j =1
f =1
(1)
ji
j =1
j =1
m
ij
Produktionserlöse (Summe Prod. werte)
m
ij
Für analytische Zwecke lassen sich nun aus den vorhandenen Daten folgende Koeffizienten berechnen:
bijd =
i = 1, 2,..., n
j = 1, 2,..., k
uijd
gj
{ }
B d = bijd
Matrix der Inputkoeffizienten (oder Vorleistungskoeffizienten) der
heimischen Produktion in der Dimension Güter x Aktivitäten.
b =
m
ij
i = 1, 2,..., n
j = 1, 2,..., k
uijm
gj
{ }
B m = bijm
Matrix der Inputkoeffizienten importierter
Güter in der Dimension
Güter x Aktivitäten.
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Endbericht
cij =
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vij
i = 1, 2,..., n
gj
j = 1, 2,..., k
C = {cij }
Produkt Mix Matrix in der Dimension Güter x
Aktivitäten.
Da die Vorleistungsstruktur – wie aus der Use-Matrix und aus den Inputkoeffizienten
bij ersichtlich – für Aktivitäten, nicht aber für die einzelnen erzeugten Güter
statistisch verfügbar ist, erhebt sich die Frage nach der Vorleistungsstruktur für
Güter. Mit anderen Worten, wie lassen sich die Inputkoeffizienten in der Dimension
Güter x Güter ermitteln?
Dazu ist eine bestimmte Technologieannahme notwendig: Industrietechnologie –
oder Gütertechnologieannahme.
¬ Bei der Industrietechnologieannahme wird unterstellt, dass alle in einem bestimmten
Wirtschaftsbereich erzeugten Güter mit der gleichen Inputstruktur produziert werden.
¬ Bei der Gütertechnologieannahme wird unterstellt, dass zur Produktion jedes Gutes stets die
gleiche Inputstruktur benötigt wird, gleichgültig in welchem Wirtschaftsbereich das Gut hergestellt
wird.
Bei der Erstellung der österreichischen symmetrischen (das heißt in der Dimension
Güter x Güter) Input-Output Tabelle 2000 wurde die Annahme der Gütertechnologie
zugrunde gelegt. Daher beschränken wir uns im weiteren nur auf das Input-Output
Modell unter dieser Annahme.
Unter der Verwendung der Inputkoeffizientenmatrix B und der Produkt-Mix Matrix C
lassen sich die Bilanzgleichungen (4) und (3) folgendermaßen umschreiben:
Bd g + y = q
d
d
Cg = q
d
(6)
(7)
Für die exogen gegebene Endnachfrage y
d
stellt das System (6) – (7) ein
Gleichungssystem mit 2 n Gleichungen und 2 n Variablen (q1,..., qn ; g1 , g 2 ,..., g n ) dar.
Dabei muss von der Annahme ausgegangen werden, dass die Anzahl der Güter
gleich der Anzahl der Wirtschaftsbereiche ist (n=k). Dann folgt aus (7):
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g = C −1 q .
(8)
d
Nach Substitution von (8) für g in (6) erhält man:
B d C −1 q + y = q .
d
d
d
Aus diesem Gleichungssystem kann man für gegebene Endnachfrage y die dafür
d
notwendige heimische Güterproduktion q berechnen:
d
q − B d C −1 q = y
d
d
d
(I − B C )q = y
q = (I − B C ) y
d
d
−1
d
−1
d
(9)
d
−1
d
.
Durch die Multiplikation der Inputkoeffizientenmatrix Bd mit der inversen Produkt-Mix
Matrix haben wir die Matrix der direkten Inputkoeffizienten in der Dimension Güter x
Güter erhalten. Die Elemente dieser Matrix der direkten Inputkoeffizienten geben uns
den direkten Verbrauch des Gutes i pro eine Einheit des Gutes l (i, l = 1, 2,..., n) an.
Die Spalten dieser Matrix, die man nun mit AC = B d C −1 bezeichnet, beschreiben daher
die gesuchte Inputstruktur für die einzelnen Güter.
(
Die Matrix I − B d C −1
)
−1
in (9) ist die Leontief-Inverse oder die Matrix der kumula-
tiven Inputkoeffizienten. Die Elemente dieser Matrix zeigen die direkten und indirekten Effekte auf die heimische Güterproduktion, die von einer Einheit der
Endnachfrage ausgehen. Die Spaltensummen der Leontief-Inverse stellen die
Produktions- (oder Output-) Multiplikatoren dar. Sie geben uns den
gesamtwirtschaftlichen Produktionswert an, der durch eine Einheit der Endnachfrage
eines bestimmten Gutes ausgelöst wird (die so genannten „Total backward linkages“,
(siehe auch MILLER-BLAIR 1985, Kap. 9). Dabei wird von den Annahmen der
Homogenität der Güterströme und einer linear-limitationalen Produktionsfunktion
(Leontief-Produktionsfunktion) sowie der Stabilität der Anteile der heimischen Güter
in der Version B ausgegangen.
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Um die von der Endnachfrage ausgelösten Effekte auf die Produktion der einzelnen
Wirtschaftsbereiche erfassen zu können, substituieren wir (9) für q in (8):
d
(
g = C −1 I − B d C − 1
)
−1
y
d
(10)
Nach einer Umformung erhält man eine alternative Darstellung.
(
g = C − Bd
)
−1
(10’)
d
y .
Sie zeigt, dass das ursprüngliche Leontief-Modell in dem in jedem Wirtschaftsbereich
nur ein Gut hergestellt wird, ein Spezialfall des Make- und Use-Systems unter der Gütertechnologieannahme darstellt. In dem ursprünglichen Leontief-Modell ist nämlich
die Matrix C eine Einheitsmatrix und somit folgt aus (10’):
(
g = I − Bd
)
−1
(11)
d
y .
Für die Berechnung der Wertschöpfungseffekte werden aus den Daten in der Verwendungstabelle die Wertschöpfungskoeffizienten awj ( j = 1, 2,..., n) berechnet:
awj =
wj
( j = 1, 2,..., n),
gj
(12)
wobei wj die Wertschöpfung im Wirtschaftsbereich j bezeichnet.
Kennt man die Höhe und die Zusammensetzung der Nachfrage nach Gütern eines
Wirtschaftszweiges oder einer Gruppe von Einheiten, so kann errechnet werden, welche Effekte von dieser Nachfrage auf Produktion, Wertschöpfung, Lohn- und Gehaltssumme und Beschäftigung in der gesamten Volkswirtschaft ausgehen.
Die durch die Nachfrage generierte Wertschöpfung in den einzelnen Wirtschaftsbereichen ergibt sich als:
(
w I = Aˆ w C − B d
)
−1
yI .
(13)
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wobei Aˆ w die Diagonalmatrix der Wertschöpfungskoeffizienten und yI der Vektor der
Nachfrage ist.
Analog lassen sich die durch die Nachfrage induzierten Beschäftigten ermitteln:
(
l I = Aˆ l C − B d
)
−1
yI
(14)
wobei Âl die Diagonalmatrix der Arbeitskoeffizienten alj ( j = 1,2,K, n) ist und l der
Vektor der Beschäftigten. Sie sind definiert als Anzahl der Beschäftigten (Vollzeitäquivalenten) pro Einheit der Produktionserlöse des j-ten Wirtschaftsbereiches.
Bei gegebenem Bruttojahresgehalt pro Beschäftigten lassen sich nun auch die durch
die Nachfrage induzierten Bruttolöhne und Bruttogehälter berechnen.
Diese Beziehungen gelten für alle Kategorien der Endverwendung.
13.2
Das um die Einkommenseffekte erweiterte offene InputOutput Modell
Das zuvor beschriebene Modell dient zur Ermittlung der durch die einzelnen Endverwendungskategorien beziehungsweise durch die Konsumnachfrage eines Wirtschaftszweiges oder einer Gruppe von Einheiten ausgelösten Primäreffekte.
Durch die Nachfrage werden Beschäftigung und folglich Löhne und Gehälter in Österreich generiert. Die entstehenden Einkommen induzieren – nach Berücksichtigung
aller Abgaben und einer durchschnittlichen Sparquote – wiederum eine Nachfrage
nach Konsumgütern. Diese Konsumnachfrage – nach Berücksichtigung des Anteils
von importierten Gütern – löst ihrerseits Nachfrage nach Gütern aus, die (direkt oder
indirekt) als Inputs für diese nachgefragten Konsumgüter dienen. Somit wird
Produktion in verschiedenen Wirtschaftsbereichen generiert, Arbeitsplätze werden
gesichert und die daraus resultierenden Löhne und Gehälter (nach Abzug aller
Abgaben) werden wiederum konsumwirksam.
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Die Berechung der einkommensinduzierten Effekte wird in folgenden Schritten durchgeführt:
Berechnung der Konsumausgaben der Beschäftigten aus Primäreffekten
Dazu benötigt man als Vorinformation die Bruttolöhne und Gehälter pro
Beschäftigtem in jedem Wirtschaftszweig der Österreichischen Volkswirtschaft. Diese
Daten können nicht direkt aus den von den Statistikämtern gelieferten Input-OutputMatrizen entnommen werden, sondern werden wie folgt berechnet:
bd = b / l
wobei b für die Bruttolöhne und Gehälter in den Wirtschaftsbereichen, l für die Anzahl der Beschäftigten in Vollzeitäquivalenten und bd für die durchschnittlichen Bruttolöhne und Gehälter pro Beschäftigtem in jedem Wirtschaftszweig in der Österreichischen Volkswirtschaft stehen.
Im nächsten Zwischenschritt werden sodann die Bruttolöhne und Gehälter der Beschäftigten aus den Primäreffekten in den einzelnen Wirtschaftsbereichen berechnet.
Dabei bedient man sich folgender Formel:
bI = l I *bd
wobei b I die Bruttolöhne und Gehälter der Beschäftigten aus den Primäreffekten in
den einzelnen Wirtschaftsbereichen und l I die Beschäftigten in VZÄ aus den Primäreffekten jedes Wirtschaftszweigs sind.
Die gesamten Konsumausgaben der Beschäftigten aus den Primäreffekten ergeben
sich dann aus
bI = ∑ (b I * 0,56)
wobei bI die Konsumausgaben aller Beschäftigten aus den Primäreffekten sind.
Diese Ausgaben werden sodann entsprechend der Struktur des privaten Konsums auf
die einzelnen Güter aufgeteilt. Man bekommt dadurch den Vektor der
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Konsumausgaben der Beschäftigten in VZÄ aus den Primäreffekten (gegliedert nach
Gütern) k I .
Berechnung der einkommensinduzierten Produktion
Um nun von den Konsumausgaben der Beschäftigten k I zur einkommensinduzierten
Produktion g E zu gelangen, multipliziert man die Leontief-Inverse ( I − AC ) −1 mit den
Konsumausgaben:
g E = ( I − AC ) −1 * k I
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Berechnung der einkommensinduzierten Beschäftigung und der
einkommensinduzierten Wertschöpfung
Im letzten Schritt wird aus der einkommensinduzierten Produktion die einkommensinduzierte Beschäftigung über die folgende Formel errechnet:
l E j = g E j * al j
wobei l E j einkommensinduzierte Beschäftigung in VZÄ im Wirtschaftsbereich j, g E j
einkommensinduzierte Produktion im Wirtschaftsbereich j und al j die Arbeitskoeffizienten (= Beschäftigte in VZÄ / Produktion) im Wirtschaftsbereich j bezeichnen.
Die einkommensinduzierte Wertschöpfung lässt sich wie folgt berechnen:
wE j = g E j * a w j
wobei wE j für die einkommensinduzierte Wertschöpfung im Wirtschaftsbereich j, g E j
für die einkommensinduzierte Produktion im Wirtschaftsbereich j und a w j für die
Wertschöpfungskoeffizienten (= Wertschöpfung / Produktion) im Wirtschaftsbereich j
stehen.
Die Schritte 1 bis 3 werden so lange wiederholt, bis die einkommensinduzierte Beschäftigung gegen Null konvergiert. Es werden daher mehrere „Runden“ gerechnet.
Erfahrungsgemäß nähert sich die einkommensinduzierte Beschäftigung nach drei
Runden dem Wert 0.
Die durch die Nachfrage ausgelösten Gesamteffekte auf Güterproduktion, Wertschöpfung und Beschäftigung in den einzelnen Wirtschaftsbereichen ergeben sich aus der
Addition der Primäreffekte mit der Summe der einkommensinduzierten Effekte.
Erfahrungsgemäß kommen zu den Primäreffekten etwa 20 % bis 25 % an
einkommensinduzierten Effekten hinzu.
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