Endbericht AFI Wertschöpfung von EUR 6,0 Mio. Der Betrieb des Kraftwerks sichert bei allen Erbringern von unternehmensbezogenen Dienstleistungen eine Beschäftigung von 164 Beschäftigungsverhältnissen bzw. 114 Vollzeitäquivalenten. An zweiter Stelle stehen die Dienstleistungen der Kreditinstitute. Der Betrieb des Kraftwerks generiert eine Produktion von EUR 8,9 Mio. und eine Wertschöpfung von EUR 5,5 Mio. Des Weiteren sind 65 Verhältnissen bzw. 60 Vollzeitäquivalenten gesichert. Die Handelsvermittlungs- u. Großhandelsleistungen sind am drittstärksten betroffen.45 Der Betrieb des Kraftwerks generiert in diesem Sektor EUR 5,8 Mio. Produktion und EUR 3,3 Mio. Wertschöpfung. Dadurch sichert das Kraftwerk 56 Beschäftigungsverhältnisse bzw. 50 Vollzeitäquivalenten. Auf diese drei Gütergruppen entfallen etwa ein Viertel der Produktionseffekte und fast ein Drittel der Wertschöpfungs- und Beschäftigungseffekte. 45 Großhandelsleistungen sind Vorprodukte sowohl für die Erzeugung von elektrischen Strom als auch für von Fernwärme (vgl. Kapitel 7.4.2.1.3). Darüber hinaus werden Handelsleistungen auch für die Herstellung von vielen anderen Vorprodukten von Strom und Fernwärme. Das bedeutet, dass diese Dienstleistungen direkt und indirekt im Kraftwerksbetrieb verwendet werden. Welche Arten von Großhandelsleistungen für das Kraftwerk von besonderer Bedeutung sind, kann aufgrund der Datenlage jedoch nicht gesagt werden. Q:\5195_AFI\Docs\Berichte\Endbericht\05_5195_AFI_Endbericht.doc ALLPLAN GmbH Seite 281 Endbericht AFI Tabelle 7.44: Die zehn vom Betrieb des Kraftwerks am meisten profitierenden Güter (im Basis-Szenario) [70] Produktion WertSchöpfung in Mio. EUR Unternehmensbezogene Dienstleistungen DL der Kreditinstitute Handelsvermittlungs- u. Großhandelsleistungen DL des Grundstücks- und Wohnungswesens Geräte der ElektrizitätsErzeugung und -verteilung Gasversorgung 10,19 8,89 6,04 5,48 164 65 114 60 5,82 3,30 56 50 5,23 3,23 10 8 5,04 1,73 28 27 5,04 0,63 8 7 4,95 2,34 41 31 3,93 1,96 27 26 3,93 1,97 37 36 3,58 37,27 93,86 2,11 18,40 47,19 47 386 869 43 307 711 DL der EDV und von Datenbanken Nachrichtenübermittlungsdienstleistungen Bauarbeiten Landverkehrs- u. Transportleist. in Rohrfernleitungen; Schifffahrtsleistungen sonstige Güter (47 Güter) Gesamteffekte Beschäftigung Verhältnisse VZÄ Q:\5195_AFI\Docs\Berichte\Endbericht\05_5195_AFI_Endbericht.doc ALLPLAN GmbH Seite 282 Endbericht AFI Unter den anderen stark betroffenen Gütern bzw. Sektoren sind mit den Geräten der Elektrizitätserzeugung und –Verteilung, Dienstleistungen der EDV und von Datenbanken, Bauarbeiten46 und schließlich Landverkehrs- u. Transportleistung. in Rohrfernleitungen; Schifffahrtsleistungen47 vier Gütergruppen, welche auch unter den zehn wichtigsten Vorleistungen der Elektrizitätsversorgung (vgl. Kapitel 7.4.2.1.3) enthalten sind. Abschließend kann festgestellt werden, dass der Betrieb des Kraftwerks eher geringe Auswirkungen auf die österreichische Volkswirtschaft entfaltet. Dies ist dadurch erklärbar, dass die Elektrizitätswirtschaft mit den anderen Sektoren der österreichischen Volkswirtschaft wenig verflochten ist. Die wertmäßig bedeutendste Vorleistung des Kraftwerks – die Steinkohle – wird nicht in Österreich gekauft, sondern importiert. 7.4.4.2.4 Betrieb ab der Nachrüstung Aus Sicht des Kraftwerks wirkt sich der Betrieb der CCS-Anlage als Verringerung des Outputs an elektrischem Strom aus. Im verwendeten Modell, in welchem sich die Inputs proportional zu den Outputs verändern, bewirkt dies eine Verringerung der Einkäufe an Vorleistungen und somit der Effekte auf die österreichische Volkswirtschaft. Durch den Betrieb der CO2-Behandlung könnte sich die Vorleistungsstruktur des Kraftwerks möglicherweise ändern. Die Technologie ist jedoch noch so neu, dass sich derartige Veränderungen kaum abschätzen lassen. Es gibt dazu noch keinerlei Literatur. Deshalb sind die Effekte des Betriebs ab der Inbetriebnahme der CCSAnlage auf Basis der gleichen Verflechtung der Elektrizitätswirtschaft mit der österreichischen Volkswirtschaft wie die Wirkungen vor Inbetriebnahme berechnet. In Folge dessen dürften die in diesem Kapitel präsentieren Ergebnisse eher eine Approximation der tatsächlichen Werte darstellen. 46 47 Hierin sind u. a. die Instandhaltungsarbeiten an Kraftwerksbauten enthalten. Darunter fällt etwa auch der Transport der Steinkohle zum Kraftwerk. Q:\5195_AFI\Docs\Berichte\Endbericht\05_5195_AFI_Endbericht.doc ALLPLAN GmbH Seite 283 Endbericht AFI Freilich ist denkbar, dass Kraftwerkbetreiber ein Entsorgungsunternehmen mit Transport und Speicherung des CO2 beauftragen und dadurch der Kauf von Vorleistungen steigt. Dies könnte bewirken, dass die Effekte durch den Betrieb der CO2-Abscheidung sogar steigen. Es ist ebenso möglich, dass die CCS-Anlage die Ergiebigkeit des Kraftwerks verringert, der notwenige Einsatz an Inputs (Brennstoff, Personal, etc.) aber annähernd gleich bleibt. Dies würde eine Verringerung der Produktivität bedeuten. Veränderungen der Vorleistungsstruktur und der Produktivität können aus Mangel an Informationen nicht abgebildet werden. Tabelle 7.45: Gesamteffekte des Betriebs nach Inbetriebnahme der CCS-Anlage [70] Produktion Niedrigpreis-Szenario Basis-Szenario Hochpreis-Szenario Anteil an den Effekten der Strom- und FWErzeugung im BasisSzenario (in %) Anteil an der Gesamtwirtschaft im Basis-Szenario (in %) WertSchöpfung in Mio. EUR 68,09 34,63 77,71 38,72 82,60 40,79 Beschäftigung Verhältnisse VZÄ 641 524 710 581 745 610 5,633 5,713 5,751 5,746 0,021 0,020 0,017 0,017 Ebenso wie die Effekte des Betriebs vor der Installation der CCS-Anlage werden die Effekte des Weiterbetriebs nach der Nachrüstung berechnet, indem die Multiplikatoren mit den hergestellten Mengen an Strom und Fernwärme multipliziert werden. Daraus entstehen wiederum die Effekte des elektrischen Teils und des Fernwärmeteils. Diese werden sodann zu den Effekten der gesamten Kraftwerksanlage addiert. Die Ergebnisse der Berechungen der Gesamteffekte sind in der Tabelle 7.45 dargestellt. Der Betrieb des Kraftwerks nach Inbetriebnahme der CCS-Anlage generiert im Basis-Szenario in der gesamten österreichischen Volkswirtschaft eine Produktion von EUR 77,7 Mio. und eine Wertschöpfung von EUR 38,7 Mio. Durch den Betrieb werden 710 Verhältnissen bzw. 581 Vollzeitäquivalenten gesichert. Im Vergleich zum Betrieb des Kraftwerks vor Zuschaltung der CCS-Anlage sind die Effekte je nach Indikator zwischen 17,3% und 18,2% niedriger. Q:\5195_AFI\Docs\Berichte\Endbericht\05_5195_AFI_Endbericht.doc ALLPLAN GmbH Seite 284 Endbericht AFI Der Anteil der Effekte des Kraftwerks an den Effekten der gesamten österreichischen Elektrizitäts- und Fernwärmewirtschaft beträgt (im Basis-Szenario) bei allen Indikatoren rund 6%. Das Ergebnis ist plausibel, weil der Anteil des vom Kraftwerk gelieferten elektrischen Stroms an der gesamten in Österreich produzierten Menge 6,20% und der vom Kraftwerk erzeugten Fernwärme 4,58% beträgt. Der Anteil der Effekte an der Gesamtwirtschaft macht je nach Indikator zwischen 0,017% und 0,021% aus. Die Bandbereiten sind wieder eng. Die Abweichungen der Produktion gegenüber dem Basis-Szenario betragen beim Niedrigpreis-Szenario -12,39% und beim HochpreisSzenario +6,28%. Die Variationen der anderen Indikatoren bewegen sich in ähnlichen Dimensionen. Die Kleinheit der Unterscheide zwischen dem höchsten und dem niedrigsten Wert ist auf das Faktum zurückzuführen, dass die Empfindlichkeit der nachgefragten Menge an elektrischem Strom gegenüber Variationen des Preises sehr gering ist. Die betroffenen Güter sind dieselben, weil die Vorleistungsstruktur der Strom- und der Fernwärmeerzeugung gleich ist (siehe Tabelle 7.44). 7.4.5 Ergebnisse der Modellrechnungen im Kontext der Literatur 7.4.5.1 Einleitung Einleitend ist zu erwähnen, dass es dem Recherche zufolge wenig passende Literatur über die volkswirtschaftlichen Effekte der Errichtung oder des Betriebs von Kraftwerken gibt bzw. veröffentlicht ist. Dies kann unter anderem daran liegen, dass erstens die Fragestellungen ungewöhnlich und zweitens vermutlich manche Studien zu diesen Themen unveröffentlicht bleiben. Es sind beispielsweise im Hinblick auf die gegenständliche Fragestellung keine Studien zu österreichischen Kraftwerken bekannt. Einige Studien sind über die Effekte auf die deutsche bzw. auf die schweizerische Volkswirtschaft verfügbar. Im Anschluss sollen die Ergebnisse einiger mit dieser Arbeit vergleichbarer Studien beschrieben werden. Es gibt jedoch eine Reihe von Einschränkungen der Vergleichbarkeit, die zu beachten sind: 1. Gerade bei Input-Output-Analysen ergibt sich das Problem der Vergleichbarkeit der Datenbasis. Die volkswirtschaftlichen Verflechtungen sind daher nicht ohne weiteres von einer Nationalökonomie auf eine andere übertragbar, außer man unterstellt, dass das Vorleistungsgeflecht, die Beziehungen zwischen den einzelnen Wirtschaftsbereichen und damit die gesamte Wirtschaftsstruktur sehr ähnlich sind. Q:\5195_AFI\Docs\Berichte\Endbericht\05_5195_AFI_Endbericht.doc ALLPLAN GmbH Seite 285 Endbericht AFI 2. Ein weiteres damit eng verwandtes Problem ergibt sich durch die Unterschiede bei der Struktur der Investitionen und die Anteile der Importe der bei Errichtung oder Betrieb verwendeten Vorleistungen. Im Bezug auf Wärmekraftwerke ist die Hauptursache der Unterschiede in der Importstruktur in der unterschiedlichen Ausstattung der Länder mit Brennstoffvorkommen zu finden. Die in österreichischen Kraftwerken verfeuerte Kohle ist nahezu ausschließlich importiert, während bspw. in Deutschland zum Teil heimische Kohle verwendet wird. Ähnliches gilt für die Bestandteile der Kraftwerksanlage. So werden bspw. in Österreich derzeit keine Dampfturbinen erzeugt. Beides spiegelt sich sowohl in der Verflechtungsmatrix als auch in der Importmatrix der Input-Output-Tabelle wider. 3. Für einen sinnvollen Vergleich kommen nur Kraftwerke gleicher Größe in Betracht, da Anlagen verschiedener Ausmaße unterschiedlich hohe Investitionsaufwendungen verursachen und beim Betrieb unterschiedlich hohe Vorleistungen nachfragen. Um einen Vergleich von Studien über Kraftwerke unterschiedlicher Größe zu ermöglichen, müssen die Ergebnisse zuerst größenbereinigt werden. 4. Des Weiteren ist zu beachten, dass die gütermäßige Zusammensetzung der Anlage von Kraftwerkstechnologie zu Kraftwerkstechnologie unterschiedlich ist. Entsprechend unterschiedlich sind die volkswirtschaftlichen Wirkungen der Errichtung. Ähnliches gilt für die Effekte des Betriebs von Kraftwerken unterschiedlicher Art. 5. Letztlich spielen auch die Zeitpunkte, in welcher die Studien entstehen, eine gewichtige Rolle. Die Input-Output-Analyse basiert auf der Annahme, dass sich kurzfristig Produktionstechnologie und Verflechtungen innerhalb der Volkswirtschaft sowie gegenüber dem Ausland nicht ändern. Sofern Studien jedoch Input-Output-Tabellen für unterschiedliche Berichtsjahre zu Grunde legen, spiegeln diese geänderte Verflechtungen und Technologie wieder. Dies erschwert den Vergleich zusätzlich zu den schon genannten Punkten. Schon diese Umstände machen es sehr schwierig, sinnvolle Vergleiche zwischen Studien anzustellen. Weitere Probleme ergeben sich aus unterschiedlichen Zielen und Fragestellungen der betrachteten Studien. In diesem Kapitel wird trotz der angeführten Erschwernisse der Versuch unternommen, die Ergebnisse der vorliegenden Arbeit in den Kontext der Literatur zu stellen. Q:\5195_AFI\Docs\Berichte\Endbericht\05_5195_AFI_Endbericht.doc ALLPLAN GmbH Seite 286 Endbericht AFI Im Rahmen dessen sind zuerst Fragestellung, Methodik und Resultate einiger Studien dargestellt, bevor Schlussfolgerungen hinsichtlich der Machbarkeit von Vergleichen gezogen werden. 7.4.5.2 Literaturüberblick Dem Stand der Erkenntnis nach führte das DIW als erstes Institut im deutschen Sprachraum Studien über volkswirtschaftliche Effekte von Errichtung und Betrieb eines Kraftwerks durch. Obwohl die Studien schon dreißig Jahre alt sind, seinen sie hier der Vollständigkeit halber angeführt. Der Artikel DIW Wochenbericht (1976a) untersucht die Wirkungen der Errichtung eines Kernkraftwerks im Wert von DM 1,075 Mrd. auf die Produktion und Beschäftigung auf Basis der DIW Input-Output-Tabelle für 1972. Die generierte Produktion beträgt knapp DM 3,3 Mrd., am stärksten profitiert Stahlbau/Maschinenbau mit DM 1,3 Mrd. DM 0,9 Mrd. sind multiplikatorinduziert und DM 0,5 Mrd. zusätzlicher privater Verbrauch, der durch das zusätzliche Einkommen generiert wird. Auf ein Jahr bezogen führt der Kraftwerksbau zu 39.000 Erwerbstätigen, von denen 14.000 auf dem zusätzlichen privaten Verbrauch beruhen. 24.000 Erwerbstätige werden ohne multiplikatorinduzierte Effekte generiert. Der Artikel DIW Wochenbericht (1976b) untersucht die Wirkungen der Errichtung und des Betriebs eines Steinkohlekraftwerks von 2 mal 700 MW auf Produktion und Beschäftigung mittels Input-Output-Analyse. Es werden durch die Errichtung DM 2,6 Mrd. Bruttoproduktion aus DM 1 Mrd. Investitionen generiert. Davon entfallen DM 0,5 Mrd. auf direkte Vorleistungen, DM 0,4 Mrd. auf indirekte Produktionseffekte, DM 0,5 Mrd. auf den durch das erhöhte Einkommen induzierten Verbrauch und DM 0,3 Mrd. auf daraus resultierende direkte und indirekte Produktionswirkungen. Es werden ca. 40.000 Personenjahre an Erwerbstätigeneffekten genannt. Davon beruhen 13.000 auf den durch den zusätzlichen privaten Verbrauch generierten Effekten. Durch den Betrieb des Kraftwerks wird während der 25-jährigen Laufzeit eine Bruttoproduktion von DM 1 Mrd. jährlich generiert, davon DM 0,3 Mrd. durch Stromlieferungen, je DM 0,2 Mrd. durch direkte und indirekte Vorleistungen, DM 0,1 Mrd. durch den erhöhten privaten Verbrauch, der aus dem erhöhten Einkommen resultiert und DM 0,1 Mrd. durch daraus resultierende direkte und indirekte Produktionswirkungen. 11.000 Arbeitsplätze werden gesichert, ohne multiplikatorinduzierte Effekte sind es 8.000 Erwerbspersonen. Q:\5195_AFI\Docs\Berichte\Endbericht\05_5195_AFI_Endbericht.doc ALLPLAN GmbH Seite 287 Endbericht AFI Die Ergebnisse der beiden Arbeiten vom DIW sind nur mit großer Vorsicht mit jenen der vorliegenden Studie vergleichbar. Die Berechnungen beruhen auf Input-OutputTabellen, welche 34 Jahre alt sind. Seither hat sich nicht nur die Verflechtung der Branchen untereinander sowie mit dem Ausland und die Wirtschaftstruktur in Deutschland verändert sondern auch die Arbeitsproduktivität stark erhöht. Die Studie Greenpeace (2000) Deutschland e.V. und EUtech Energie Management GmbH vergleicht die volkswirtschaftlichen Effekte eines Braunkohle-Kraftwerks mit jenen eines alternativen Kraftwerksparks, welcher Windkraft (on- und offshore), Biomasse, Biogas, Wasserkraft, industrielle Kraft-Wärme-Kopplung, Geothermie, etc. nutzt. Neben Effizienzbetrachtungen verschiedener Energieformen, Nachweis der Versorgungssicherheit und Berücksichtigung von Emissionsaspekten, stellen wohl die Beschäftigungsberechungen den stärksten Anhaltspunkt für einen Vergleich dar. Es werden direkte und indirekte Effekte berechnet, wobei aus der Studie nicht genau hervorgeht, wie die indirekten Effekte genau berechnet werden. Allerdings werden die direkten Beschäftigungszahlen für die verschiedenen Energieformen pro Energieeinheit (MWh) sowie Referenz-Studien genannt bzw. zitiert. Die wichtigsten Ergebnisse der Studie sind in folgender Tabelle 7.46 zusammengefasst. Q:\5195_AFI\Docs\Berichte\Endbericht\05_5195_AFI_Endbericht.doc ALLPLAN GmbH Seite 288 Endbericht AFI Tabelle 7.46: Vergleich der Beschäftigungseffekte alternativer Kraftwerkparks [48] Windkraft onshore Windkraft offshore Geothermie Wasserkraft Photovoltaik Biomasse Biogas GuD KWK Berechnungsvorschriften aus der Literatur Abschätzung der Beschäftigungseffekte Bezugsgröße Langfristige Effekte (Arbeitspl.) Einmalige Effekte (Pers.j.) Pro MW Pro MW Pro MW Pro MW Pro MW Pro MW Pro Anlage Pro TWh/a Pro Anlage Langfristige Effekte (Arbeitspl.) Einmalige Effekte (Pers.j.) Vorges. AnlagenKonzept 0,7 16,9 338 MW 237 5712 1,1 28,65 530 MW 583 15185 0,755 26,5 300 MW 227 7950 0,504 27,6 115 MW 58 3174 1 (pro 76,56 Anlage) 0,9 43 100 MW 58 7656 303 MW 273 13029 1,45 11 439 3333 79 - 85 0 2-3 - 303 Anlagen 1071 TWh/a 37 Anlagen 103 0 Für erneuerbare Energien sei auf den Bericht Bremer Energie Instituts (2003) hingewiesen. Es werden direkte und indirekte Beschäftigungseffekte mit Hilfe eines Input-Output-Modells für die Energieformen Biogas, Biomasse, Photovoltaik & Solarthermie, Wasser und Wind berechnet. Die Ergebnisse basieren allerdings auf einer telefonischen Befragung, über deren Repräsentativität keine Aussage getroffen werden kann. Es ergeben sich Beschäftigungseffekte, die wiederum in Betriebseffekte, Investitionseffekte, Budgeteffekte und Gesamteffekte untergliedert werden. Die Ergebnisse sind in Tabelle 7.47 zusammengefasst. Q:\5195_AFI\Docs\Berichte\Endbericht\05_5195_AFI_Endbericht.doc ALLPLAN GmbH Seite 289 Endbericht AFI Tabelle 7.47: Spezifische Beschäftigungseffekte verschiedener EE-Technologien bei Normierung auf eine jährliche Energieerzeugung von 2 GWh [65] Technologie AnlagenGröße in kW Windkraft Photovoltaik Solarthermie Biomasse Biogas Wasserkraft (klein, 30 J.) Wasserkraft (groß, 50 J.) Geothermie (klein) Geothermie (groß) 1.000 2.500 286 286 333 Investitionseffekt BetriebsBudget- Gesamteffekt, effekt, effekt 20 J. 20.J. In Personenjahren (Vollzeitbeschäftigung) 14,1 11,1 -31,8 -6,6 191,4 26,5 -273,3 -55,3 Vergleich nicht sinnvoll 9,3 26,9 -35,2 1,0 9,2 23,6 -42,3 -9,5 31,6 16,4 -28,0 20,0 333 9,2 8,4 -22,6 -5,0 286 11,1 8,1 -35,5 -16,3 286 7,6 4,3 -35,5 -23,6 Die Konzeptstudie VGB PowerTech Service GmbH (2004) behandelt neben technischen Aspekten eines mit Steinkohle befeuerten Kraftwerks sowie Umweltaspekten auch die volkswirtschaftlichen Effekte des Baus und Betriebs des Kraftwerks. Es wird die Input-Output-Analyse anwendet. Die Errichtung erfordert Aufwendungen im Wert von EUR 480 Mio. Die geplante Leistung soll 600 MW betragen. Es ergibt sich eine Bruttowertschöpfung von EUR 312 Mio. sowie 6.160 Beschäftigte (6.160 Personenjahre) für den Bau des Kraftwerks. Die Errichtungszeit beträgt 3 Jahre. Für den geplanten 35-jährigen Betrieb des Kraftwerks werden auch die direkten und indirekten sowie die gesamten Beschäftigungs- und Wertschöpfungseffekte berechnet. Direkt für den Betrieb werden exklusive zusätzlicher Arbeitskräfte für Wartungs- und Instandhaltung 70 Mitarbeiter benötigt. Durch den Beschäftigungseffekt ergeben sich einschließlich indirekter Effekte 200 Arbeitsplätze – daher ergibt sich eine Gesamtanzahl von 270. Tabelle 7.48 fasst die Ergebnisse zusammen. Q:\5195_AFI\Docs\Berichte\Endbericht\05_5195_AFI_Endbericht.doc ALLPLAN GmbH Seite 290 Endbericht AFI Tabelle 7.48: Produktions- und Beschäftigungsverhältnisse des Betriebs eines Kraftwerks [59] Einheit Bruttowertschöpfung Mio. EUR Beschäftigung Personen/a direkt 68,2 70 indirekt 18,9 200 insgesamt 87,1 270 Neben diesen Arbeiten ist eine Reihe von Arbeiten bekannt, welche sich zwar auch mit den volkswirtschaftlichen Effekten der Elektrizitätserzeugung beschäftigen, jedoch kaum mit der vorliegenden Studie vergleichbar sind. Sie sind hier der Vollständigkeit halber genannt. In der Studie Bremer Energie-Institut (1998) wird eine volkswirtschaftliche Bewertung der Kernenergie in Form eines Vergleichs zwischen zwei Szenarien im Rahmen des deutschen Ausstiegs aus der Atomenergie abgeben. Im Referenzszenario werden die Kernkraftwerke bis zum Ende ihrer technischen Lebenszeit betrieben, während im Ausstiegsszenario alle Kernkraftwerke innerhalb von fünf Jahren stillgelegt werden. Es werden Kostenwirkungen, Wirkungen auf die Umwelt, technologische Wirkungen und Beschäftigungswirkungen untersucht. Aufgrund der unterschiedlichen Aufgabenstellungen dieser Studie und der vorliegenden ist ein Vergleich nicht möglich. Die Studie Schneider, Holzberger (2004) untersucht die Effekte des ÖKOPFörderprogramms (Ökostrom-Programm) auf volkswirtschaftliche Größen wie BIP, Volkseinkommen und Beschäftigung einerseits sowie auf die Emissionshöhe andererseits. Ein Vergleich der Ergebnisse mit den Effekten von Errichtung und Betrieb eines Kraftwerks ist nicht sinnvoll. In der Studie Metrom AG (2005) werden die direkten und indirekten Beschäftigungswirkungen, die aus einem Input-Output-Modell gewonnen werden, sowie die Effekte auf den Staatshaushalt und die Regionalwirtschaft in der Schweiz durch einen Kraftwerksneubau untersucht. Es wird jedoch die Situation angenommen, dass die Bestandteile der Kraftwerke zwar in der Schweiz produziert werden und das Kraftwerk nach Inbetriebnahme von dort aus gewartet wird. Der Standort des Kraftwerks liegt jedoch im Ausland, wodurch die Kraftwerksteile exportiert werden. Diese Studie beschreibt somit eine deutlich andere Situation und ist somit mit der vorliegenden Arbeit nicht vergleichbar. Q:\5195_AFI\Docs\Berichte\Endbericht\05_5195_AFI_Endbericht.doc ALLPLAN GmbH Seite 291 Endbericht AFI Das Gutachten Energy Environment Forecast Analysis (2005) unterscheidet unterschiedliche Szenarien, nämlich eine Regellaufzeit für Kernkraftwerke von 32, von 40 und von 60 Jahren, und untersucht volkswirtschaftliche und energiewirtschaftliche Auswirkungen der Änderung der Laufzeit von Kernkraftwerken in Deutschland. In diesem Gutachten werden Berechnungen nur auf aggregiertem Niveau durchgeführt, deshalb ist ein Vergleich der Ergebnisse natürlich auch durch die unterschiedliche Aufgabenstellung nicht zielführend. Im Synthesebericht Abteilung Raumordnung-Statistik (2005) wurde der Vorstand der Abteilung Raumordnung-Statistik des Amtes der Landesregierung von Landeshauptmann DDr. Herwig van Staa mit der fachlichen Prüfung dieses Optionsberichtes beauftragt. Im Rahmen von 17 Prüffeldern sollten alle Auswirkungen der Errichtung von Wasserkraftwerken untersucht werden. Bei der Berechnung der volkwirtschaftlichen Effekte wurde die Errichtung sowie der Betrieb von Kraftwerken berücksichtigt, wobei direkte, indirekte und induzierte Effekte ermittelt wurden. Es werden die Effekte der Errichtung und des Betriebs für verschiedene Kraftwerksbauten berechnet, wobei die zugrunde liegenden Daten nicht ersichtlich sind. Aus den Studien ergeben sich Spannen von 600 bis 23.000 Jahresbeschäftigtungsverhältnisse für die Kraftwerkserrichtung direkt und indirekt, während der Betrieb meist unter 30 Beschäftigungsverhältnisse bedingt. Errichtungsinvestitionen kommen durch Verflechtungen den Wirtschaftssektoren Bauwesen, unternehmensnahe Dienstleistungen sowie Maschinenbau und Elektronikund Elektrotechnikindustrie zu Gute. Die maximalen indirekten Effekte aus dem Betrieb werden mit bis zu 106 Jahresbeschäftigtungsverhältnissen beziffert. 7.4.5.3 Schlussfolgerungen des Literaturüberblicks Im Lichte der oben angeführten Studien sowie ihrer Ergebnisse ist abschließend zu erwähnen, dass es sich bei allen Studien um abweichende zu Grunde liegende Fragestellung handelt, die einen Vergleich deutlich erschweren. Am ähnlichsten erweisen sich die beiden DIW-Studien, wobei nur jene, die die ausgehenden Effekte eines Steinkohlekraftwerks untersucht, sowohl Effekte der Errichtung als auch des Betriebs untersucht. Diesen Studien kommen aber weitere Nachteile hinzu. Es liegen nun schon fast 30 Jahre zwischen der verwendeten Input-Output-Tabelle und jener der vorliegenden Studie verwendeten. Eine weitere Erschwernis betrifft die Größenunterschiede, die sämtliche Studien dieses Literaturüberblicks einem direkten Vergleich entziehen. Letztlich sind österreichische Studien, welche auf österreichischen Input-Output-Daten beruhen und eine ähnliche Zielsetzung aufweisen, nicht auffindbar, sofern existent. Es muss deshalb angemerkt werden, dass ein sinnvoller Vergleich dieser Studie mit den oben angeführten kaum durchführbar ist. Q:\5195_AFI\Docs\Berichte\Endbericht\05_5195_AFI_Endbericht.doc ALLPLAN GmbH Seite 292 Endbericht 7.4.6 AFI Überlegungen zu externen Kosten Als externe Kosten werden Kosten bezeichnet, die bei der Erzeugung eines Produktes entstehen, aber nicht vom Verursacher getragen werden und sich auch nicht in den Marktpreisen des Produktes widerspiegeln. Unter diese Kategorie fallen beispielsweise die Kosten zur Behebung von Umwelt- und Gesundheitsschäden sowie die Kosten, die durch den Klimawandel verursacht werden. Als weitere Beispiele sind Umweltverschmutzung oder Lärmbelästigung durch Bauarbeiten zu nennen. Mögliche Schadensträger sind die Bewohner eines betroffenen Gebietes, aber auch die Landwirtschaft, Wälder, naturnahe Ökosysteme, Bäche und Flüsse. An dieser Stelle soll auf die Studie Greenpeace (2000) verwiesen werden bzw. die Ergebnisse kurz zusammengefasst werden, um Anhaltspunkte für die externen Kosten von unterschiedlichen Kraftwerken zu bekommen. In der angeführten Studie sind aus verschiedenen Quellen externe Kosten der Energieerzeugung mit unterschiedlichen Technologien gegenüber gestellt.48 Generell fällt auf, dass die Bandbreite der Ergebnisse sehr breit ist. Trotz der großen Differenzen wird bei allen Studien deutlich, dass die externen Kosten bei der Stromerzeugung mit Kohle höher anzusetzen sind als bei der Stromerzeugung mit regenerativen Energien. Die externen Kosten für die Stromerzeugung in Kohlekraftwerken werden in einem Bereich von EUR 8,7 bis EUR 30,0 pro MWh angegeben. Die Studie von Greenpeace weißt darauf hin, dass eine exakte quantitative Abschätzung von Klimafolgeschäden jedoch bedingt durch die vielfältigen Eingangsparameter schwierig ist. Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung spricht von etwa EUR 3,0 Mrd. an jährlichen, volkswirtschaftlichen Kosten. Sofern Annahme eines konstanten CO2Austoßes von 837,5 Mio. Tonnen CO2/Jahr hält, lautet der Preis für eine Tonne CO2 EUR 3,5. Tabelle 7.49 soll Anhaltspunkte für die Bandbreite von ExpertenSchätzungen für externe Kosten von unterschiedlichen Stromerzeugungssystemen in EUR/MWh geben. 48 Beim betrachteten Kohlekraftwerk handelt es sich um ein Braunkohlekraftwerk. Q:\5195_AFI\Docs\Berichte\Endbericht\05_5195_AFI_Endbericht.doc ALLPLAN GmbH Seite 293 Endbericht AFI Tabelle 7.49: Externe Kosten unterschiedlicher ausgewählten Studien in EUR/MWh [48] Schätz- Enquete Wert Kohle IER 12/8600 1997 Friedrich/ Voß Krewitt Stromerzeugungssysteme Hoh- 2000 meyer 1997 2001 18,66 10,74 30,01 Unterer 8,69 19,33 Oberer 200,58 195,42 72,35 Unterer 5,42 in GUD oberer 18,97 Wasser- unterer 1,18 0,46 kraft oberer 8,69 3,83 2002 1) 229,62 3,27 Winden- unterer 0,36 0,05 0,20 0,41 ergie 2,20 1,18 0,26 2,30 1) Enquete 263,93 Erdgas oberer in 3,89 2,20 externe Kosten nach Kommissionsmehrheit Abschließend soll Tabelle 7.50 Auskunft über Expertenmeinungen zu externen Kosten durch Klimaschäden geben. Demnach schätzen Experten die externen Kosten aber im Allgemeinen deutlich höher auf bis zu 135 EUR/tCO2. Tabelle 7.50: Expertenmeinungen zu externen Kosten durch Klimaschäden im Vergleich [48] Externe Kosten EUR/t CO2 Hohmeyer 7 bis 134 Friedrich 20 Matthes 100 S. J. Tol 11 1) 1) Wechselkurs: 1,20 USD/EUR Q:\5195_AFI\Docs\Berichte\Endbericht\05_5195_AFI_Endbericht.doc ALLPLAN GmbH Seite 294 Endbericht 7.4.7 AFI Zusammenfassung Der volkswirtschaftliche Teil der vorliegenden Arbeit führt eine Abschätzung der direkten und indirekten volkswirtschaftlichen Effekte der • Errichtung und der • Nachrüstung mit einem Carbon Sequestration and Storage (CCS) System sowie des • Betriebs vor der Nachrüstung und des • Weiterbetriebs nach der Nachrüstung des projektierten Kraftwerks auf die österreichische Volkswirtschaft durch. Die Analyse berücksichtigt nicht nur jene Wirtschaftsbereiche, welche die Errichtung bzw. den Betrieb ausführen, sondern auch jene Branchen, die mit den ausführenden über Bezugs- und Lieferantenströme verbunden sind und damit auf alle Sektoren in Österreich. Die Modellrechnungen ergeben, dass die Errichtung des Kraftwerks in Österreichs Wirtschaft direkt, indirekt und einkommensinduziert in allen Jahren gemeinsam eine Produktion49 von EUR 1.013,6 Mio., eine Wertschöpfung50 von EUR 502,5 Mio. und eine Beschäftigung von 9.019 Beschäftigungsverhältnissen51 (bzw. 7.840 Vollzeitäquivalenten52) generiert. 49 Der Produktionswert misst den tatsächlichen Produktionsumfang eines Produzenten und errechnet sich im Wesentlichen auf der Grundlage der Umsatzerlöse und der aktivierten Eigenleistungen. Details siehe Glossar volkswirtschaftlicher Begriffe im Anhang. 50 Um Güter produzieren zu können, setzen Unternehmen wiederum Güter, und zwar nichtdauerhafte Produktionsmittel und Dienstleistungen sowie Leistungen von Produktionsfaktoren (wie bspw. Arbeit, physisches Kapital, Finanzkapital, etc.) ein. Unter Faktorleistungen versteht man Leistungen, die nicht produziert werden. Die in Geldeinheiten gemessenen Aufwendungen für Faktorleistungen bezeichnet man als Wertschöpfung. Sie besteht im Wesentlichen aus den Komponenten Löhne und Gehälter, Sozialversicherungsbeiträge, Betriebsüberschuss und Abschreibungen. Details siehe Glossar volkswirtschaftlicher Begriffe im Anhang. 51 Mit dieser Definition sind sowohl Beschäftigungsverhältnisse der Arbeitnehmer als auch der Selbständigen sowie Teilzeit und Vollzeit abgedeckt. Details siehe Glossar volkswirtschaftlicher Begriffe im Anhang. 52 Vollzeitäquivalente sind auf Normalarbeitszeit umgerechnete Beschäftigungsverhältnisse. Q:\5195_AFI\Docs\Berichte\Endbericht\05_5195_AFI_Endbericht.doc ALLPLAN GmbH Seite 295 Endbericht AFI Die Effekte betragen aufgeteilt auf die drei Jahre der Errichtung für die Produktion durchschnittlich rund EUR 337,9 Mio., Wertschöpfung etwa EUR 167,5 Mio. und Beschäftigung rund 3.006 Beschäftigungsverhältnisse (2.613 Vollzeitäquivalente). Damit schafft die Errichtung bei allen drei Indikatoren etwa 0,1% der gesamtwirtschaftlichen Leistung Österreichs. Von den im Inland ansässigen Unternehmen profitieren jene am meisten, welche zu den Wirtschaftszweigen der Bauwirtschaft, der Kreditinstitute und der Herstellung von Maschinen gehören. Die Modellrechnungen ergeben des Weiteren, dass die Nachrüstung des Kraftwerks in allen Jahren insgesamt eine Produktion von EUR 445,1 Mio., eine Wertschöpfung von EUR 217,7 Mio. und eine Beschäftigung von 3.893 Beschäftigungsverhältnissen (bzw. 3.365 Vollzeitäquivalenten) nach sich zieht. Diese wirtschaftlichen Auswirkungen verteilen sich sehr ungleich auf die drei Jahre der Nachrüstung, weil der größte Teil der Anlage, nämlich die CO2-Abscheidung, im dritten Jahr errichtet wird. Die Zurechnung der Effekte auf die einzelnen Jahre ergibt, dass auf die beiden ersten jeweils eine Produktion von EUR 7,8 Mio., eine Wertschöpfung von EUR 3,6 Mio. und eine Beschäftigung von 64 Beschäftigungsverhältnissen (bzw. 56 Vollzeitäquivalenten) entfallen. Im dritten Jahr betragen die Auswirkungen EUR 429,4 Mio., EUR 210,0 Mio. und 3.765 Beschäftigungsverhältnisse (bzw. 2.252 Vollzeitäquivalente). Der Anteil an der gesamtwirtschaftlichen Leistung beträgt bei allen drei Indikatoren im dritten Jahr etwa 0,11%. Die drei am meisten profitierenden Wirtschaftszweige sind die Maschinenbauindustrie, die Kreditinstitute und die Erbringer von Handelsvermittlungs- und Großhandelsleistungen. Die Wirkungen des Betriebs des Kraftwerks vor und nach der Nachrüstung werden für drei Szenarien über die Entwicklung der Preise von elektrischem Strom und Fernwärme berechnet. Gemäß den Modellrechnungen betragen im Basis-Szenario vor der Inbetriebnahme der CCS-Anlage die Effekte des Betriebs auf die Produktion EUR 93,9 Mio. Dadurch entsteht eine Wertschöpfung von EUR 47,2 Mio. Der Betrieb sichert eine Beschäftigung von 869 Beschäftigungsverhältnissen (bzw. 711 Vollzeitäquivalenten). Im Vergleich zu den Effekten der Strom und FernwärmeWirtschaft machen die Effekte des Betriebs je nach Indikator zwischen 6,8% und 7,0% aus. Die volkswirtschaftlichen Effekte des Betriebs nehmen gemäß den Modellrechnungen durch die Inbetriebnahme der CCS-Anlage merklich ab. Das Kraftwerk generiert im Basis-Szenario in der gesamten österreichischen Volkswirtschaft eine Produktion von EUR 77,7 Mio., wodurch eine Wertschöpfung von EUR 38,7 Mio. entsteht. Durch den Betrieb werden 710 Beschäftigungsverhältnisse (bzw. 581 Vollzeitäquivalente) gesichert. Im Vergleich zum Betrieb des Kraftwerks vor Zuschaltung der CCS-Anlage sind die Effekte je nach Indikator zwischen 17,3% und 18,2% niedriger. Q:\5195_AFI\Docs\Berichte\Endbericht\05_5195_AFI_Endbericht.doc ALLPLAN GmbH Seite 296 Endbericht AFI Bei der Aufteilung der Effekte auf einzelne Jahre wird angenommen, dass die Errichtung in den drei Jahren vor Inbetriebnahme (von Beginn des Jahres „-2“ bis zum Ende des Jahres „0“) stattfindet. Die Kraftwerksanlage geht unmittelbar nach Fertigstellung in Betrieb (am Beginn des Jahres „1“) und bleibt bis in das Jahr 50 am Netz. Am Beginn des 26-ten Betriebsjahres wird eine Zusatzanlage zugeschaltet, welche das CO2 abscheidet, abtransportiert und in einer Lagerstätte speichert. Diese Anlage wird in den drei Jahren vor Inbetriebnahme (Anfang des Jahres „23“ bis Ende des Jahres „25“) errichtet. Entsprechend entstehen die Effekte der Errichtung der Kraftwerksanlage und der CCS-Anlage einmalig in den Jahren „-2“ bis „0“ sowie „23“ bis „25“. Der Betrieb entfaltet seine Wirkung kontinuierlich in den Jahren „1“ bis „25“ und in etwas verändertem Ausmaß vom Jahr „26“ bis zur Stilllegung. 600,0 4.000 3.964 3.500 523,3 3.249 3.000 400,0 2.500 381,8 300,0 2.296 315,9 2.296 2.000 315,9 257,2 1.500 200,0 199,4 1.000 151,5 151,5 766 711 766 100,0 101,7 93,9 Beschäftigung (in Vollzeitäquivalente) Produktion u. Wertschöpfung (in Mio. EUR) 500,0 581 101,7 500 77,7 50,9 47,2 50,9 38,7 0,0 0 -2 -1 0 1 bis 22 23 24 25 ab 26 Jahr Produktion Wertschöpfung Beschäftigung Abbildung 7.9: Gesamteffekte des Kraftwerks aufgeteilt auf einzelne Jahre (Summe aus Errichtung und Betrieb) Die Berechnungen werden für das Jahr 2001 durchgeführt, weil nur für dieses Jahr die entsprechenden volkswirtschaftlichen Grunddaten – die Input-Output Tabellen zur Verfügung standen. Deshalb können die Resultate nur für das Referenzjahr 2001 unmittelbare Gültigkeit beanspruchen. Weil sowohl die Datenbasis als auch sonstige vorliegende Informationen die Durchführung einer Prognose nicht erlauben, werden die Effekte so berechnet als ob die Errichtung, die Nachrüstung, der Betrieb und der Weiterbetrieb im selben Jahr stattfinden. Q:\5195_AFI\Docs\Berichte\Endbericht\05_5195_AFI_Endbericht.doc ALLPLAN GmbH Seite 297 Endbericht 7.5 AFI Analyse der nichttechnischen Barrieren und Aspekte Um die sozialen Barrieren beim Bau eines neuen Kraftwerks darstellen zu können, ist es notwendig, den Begriff zu definieren. Laut Langenscheidt beschreibt der Begriff Barriere: „Ein Hindernis, das jemanden von etwas fernhält“. Im Falle der sozialen Barrieren handelt es sich um Hindernisse des Baues und des Betriebes eines Kraftwerkes durch Einwendungen der Bevölkerung. Soziale Barrieren lassen sich in 4 Untergruppen unterteilen: • Wissensstand der Bevölkerung zum Thema Energie und Umwelt • Angst vor den Auswirkungen des Baues auf die Lebensqualität • Bedenken zur Sicherheit der Anlage – Angstzustände • Auswirkungen auf die Gesundheit durch den Kraftwerksbetrieb Auf jede einzelne dieser 4 Barrieren wird in folgenden Kapiteln eingegangen. Der Verkehr nimmt einen wichtigen Aspekt bei allen vier Untergruppen ein. Darum wird das Thema Verkehr öfters, jedoch in verschiedenen Zusammenhängen, in diesem Kapitel behandelt. Da diese Barrieren häufig beim Bau eines neuen Kraftwerkes auftreten, unabhängig von der Art des Energieträgers, ist es äußert wichtig den betroffenen Bevölkerung die Technologie und die Verfahrensweise in einer klaren und verständlichen Weise zu vermitteln. Die Anrainer müssen von Beginn an in das Projekt eines neuen Kraftwerkes integriert sein, ebenso die Öffentlichkeit und NGO’s, da jene Menschen einen großen Einfluss besitzen, das Projekt zu boykottieren. Es wurde bereits wissenschaftlich bewiesen, dass soziale Barrieren häufig durch die Unwissenheit der Bevölkerung entstehen. Darum ist es ratsam die positiven, aber auch die negativen Auswirkungen bei Bau und Betrieb des Kraftwerkes darzulegen. Q:\5195_AFI\Docs\Berichte\Endbericht\05_5195_AFI_Endbericht.doc ALLPLAN GmbH Seite 298 Endbericht AFI Ein wichtiger Aspekt der zu einer Barriere führt ist die Angst der Bevölkerung vor Unfällen innerhalb des Kraftwerksbetriebes. Angst vor einem plötzlich auftretenden Problem, das zur Verschlechterung der Lebensqualität führen kann und somit eine ernstzunehmende Bedrohung darstellen könnte. 7.5.1 Soziale Barrieren und Aspekte 7.5.1.1 Umwelt Wissensstand der Bevölkerung zum Thema Energie und Um herauszufinden welche sozialen Barrieren sich bei dem Bau eines neuen Kohlekraftwerks ergeben, muss zuvor geklärt werden in wie weit sich die Bevölkerung mit dem Thema Energie und Umwelt auseinandergesetzt hat. Die Klärung des Wissensstandes stellt die Grundlage für das weitere Verständnis der Bevölkerung zu den komplexen Prozessen innerhalb eines Kohlekraftwerkes dar. Hierzu müssen einige Fragen gestellt werden: • Welche Themen erscheinen der Bevölkerung als wichtig bzw. unwichtig? • Welche CO2 Quellen sind der Bevölkerung bekannt und zu welchem Anteil sind diese einzelnen Quellen an der globalen CO2 Situation beteiligt? • Auf welche Themen muss man besonders eingehen um die Bevölkerung in den Prozess des Baues eines neuen Kraftwerks integrieren zu können? Zu dem Thema Energie und Umwelt wurde in Großbritannien eine Befragung der Bevölkerung im Jahr 2005 durchgeführt. Die Studie gibt Aufschluss über die als wichtig erachteten Themen bei Energie und Umwelt. In Tabelle 7.51 sind die grundlegenden Basisdaten zur Befragung dargestellt. Die Anzahl der teilnehmenden Personen aber auch der geschätzten Teilnehmern sind abgebildet. Bei der Befragung wurde eine Rücklaufquote von ~40% erzielt. Zusätzlich gibt die Tabelle Aufschluss über die prozentuelle Beantwortung von Männern zu Frauen und über das Durchschnittsalter. Q:\5195_AFI\Docs\Berichte\Endbericht\05_5195_AFI_Endbericht.doc ALLPLAN GmbH Seite 299 Endbericht AFI Tabelle 7.51: Grundlegende Daten zum Wissenstand der Bevölkerung [55] Number of participants 1.056 Number of participants solicited 2.640 Response rate 40% % Male / % Female Average age 47,6 / 52,4% 40 to 49 years old In Tabelle 7.52 sind die Gesamtergebnisse der Befragung zu den am wichtigsten erachteten Themen dargestellt. Rund 49% der Personen sind der Meinung, dass die globale Erwärmung ein wichtiges Thema bei Energie- und Umweltaspekten einnimmt. Mit etwa 2% wurde der Smog und mit 0% der saure Regen gewählt, womit sie als die 2 „unwichtigsten“ Themen für die Bevölkerung dargestellt werden. Tabelle 7.52: wichtige Umweltthemen lt. britischer Bevölkerung [55] In Abbildung 7.10 sind die Antworten dargestellt auf die Frage „Was wissen Sie über die globale Erwärmung und welche Aussage beschreibt Ihre Meinung?“ Rund 70% der Befragten antworteten, dass Handlungsbedarf besteht, um die globale Erwärmung zu unterbinden. Rund 18% gaben an nicht genug Informationen zu diesem Thema zu haben um sich eine Meinung bilden zu können. Q:\5195_AFI\Docs\Berichte\Endbericht\05_5195_AFI_Endbericht.doc ALLPLAN GmbH Seite 300 Endbericht AFI Abbildung 7.10: öffentliche Meinung zur globalen Erwärmung [55] Da rund 49% der Befragten antworteten, dass die globale Erwärmung ein wichtiges Umweltthema ist, wurden weitere Befragungen zu diesem Thema durchgeführt. In Abbildung 7.11 sind die Antworten auf folgende Frage dargestellt: „Was denken Sie, welche Maßnahmen wird von Großbritannien unternommen, um das Problem der globalen Erwärmung zu reduzieren?“. Rund 27% der Personen gaben an, dass sich der Lebensstil ändern muss, um eine Einsparung an Energie zu erzielen. Etwa 21% der Befragten denken, dass das Problem der globalen Erwärmung in Großbritannien ignoriert wird und keine Aktionen gesetzt werden, um ein Voranschreiten aufzuhalten. Q:\5195_AFI\Docs\Berichte\Endbericht\05_5195_AFI_Endbericht.doc ALLPLAN GmbH Seite 301 Endbericht AFI Abbildung 7.11: Meinungen über die zukünftige Entwicklung der UK zum Thema globale Erwärmung [55] In Abbildung 7.12 dargestellt findet man auf die Frage, welche CO2 Quellen mit welchem Prozentsatz an der globalen Erwärmung beteiligt sind, die gegebenen Antworten der befragten Personen. Wie aus dieser Abbildung hervorgeht, werden vor allem Fahrzeuge, Industrien und kohlebefeuerte Kraftwerke zur Energieerzeugung als Hauptemittenten gesehen. Aber auch der Raumheizung und der Atmung werden hohe Stellenwerte zur CO2 Situation zugeordnet. Falsche Einschätzungen ergaben sich im Bereich der Atmung und der Atomkraft, da diese einen geringen bzw. keinen Einfluss auf die CO2 Situation haben. Abbildung 7.12: CO2 Emissionsquellen laut Befragung [55] Q:\5195_AFI\Docs\Berichte\Endbericht\05_5195_AFI_Endbericht.doc ALLPLAN GmbH Seite 302 Endbericht AFI Eine weitere Untersuchung des Tyndall Centers in Großbritannien bezüglich der Auswirkungen von Kohlekraft, Nuklearkraft und Windkraft ergab, dass es für die Bevölkerung einen Unterschied macht, welche Energieform für die Energieerzeugung verwendet wird. In Abbildung 7.13 sind die Ergebnisse der Befragung dargestellt. Aus der Befragung geht hervor, dass vor allem die Kohle stark an der CO2 Situation und der globalen Erwärmung beteiligt ist. Jedoch schätzten die Probanden, dass die Kohle im Gegensatz zur Atomenergie weniger gefährliche Abfallstoffe produziert und somit als weniger gefährlich eingestuft werden könnte. Abbildung 7.13: Einschätzung der Befragten zu Kohle-, Nuklear- und Windenergie [53] Zusammenfassung und Lösungsoption: Abschließend ist zu sagen, dass soziale Barrieren stark von dem Wissensstand der Bevölkerung abhängen. Je weniger Wissen Anrainer über das Thema Energie und Umwelt besitzen desto skeptischer und ablehnender reagieren sie auf energie- und umweltrelevante Themen. Um eine solche ablehnende Haltung zu vermeiden, ist es notwendig, das Thema Energie und Umwelt mehr zu forcieren und zu diskutieren. Einschlägige Studien des britischen Tyndall Centers zeigen, dass Probanden ohne Kenntnisse zu einem energiespezifischen Thema ablehnend gegenüberstehen. Hingegen wenn Informationen zu dem energiespezifischen Thema erteilt werden, reagiert der Großteil der Probanden gegenüber dem Thema positiver und zustimmender. Q:\5195_AFI\Docs\Berichte\Endbericht\05_5195_AFI_Endbericht.doc ALLPLAN GmbH Seite 303 Endbericht AFI 7.5.1.2 Veränderung der Lebensqualität beim Bau und Betrieb eines neuen Kraftwerks Eine weitere soziale Barriere beim Bau und Betrieb eines neuen Kohlekraftwerks stellt die Frage der veränderten Lebensqualität dar. Die Lebensqualität lässt sich durch 3 Untergruppen beeinflussen, die sich wie folgt unterteilen lassen: • Wohnumfeld • Lärm- und Staubentwicklung • Klassische Emissionen durch Kraftwerk und Verkehr Ob diese 3 Punkte eine Verschlechterung der Lebensqualität hervorrufen können, ist in den meisten Fällen schwer festzustellen, da die Lebensqualität von vielen weiteren Umständen abhängig ist. 7.5.1.2.1 Wohnumfeld Bei diesem Punkt wird auf mögliche Auswirkungen auf die Gemeinde, aber auch auf einzelne Gemeindebewohner bei Bau und Betrieb eines neuen Kohlekraftwerkes eingegangen. Für die betroffene Gemeinde bedeutet der Bau eines neuen Kohlekraftwerkes sowohl positive als auch negative Auswirkungen hinzunehmen. Zu den Auswirkungen zählen, wie bereits im Kapitel „volkswirtschaftliche Analyse“ aufgezeigt wurde: • Steigung der regionalen Wertschöpfung • Schaffung neuer Arbeitsplätze • Neue Steuereinnahmen • Senkung der Grundstückspreise • Möglicher Ausbau des Straßennetzes Q:\5195_AFI\Docs\Berichte\Endbericht\05_5195_AFI_Endbericht.doc ALLPLAN GmbH Seite 304 Endbericht AFI Auswirkungen für Gemeindemitglieder und somit mögliche auftretende Barrieren im Bereich des Wohnumfeldes lassen sich wie folgt unterteilen: • Lärm- und Staubentwicklung • Veränderungen des Landschaftsbildes • Verminderung der Grundstückspreise Lärm- und Staubentwicklung: Die Auswirkungen durch Lärm und Staub beim Bau und Betrieb eines neuen Kohlekraftwerkes sind zu verzeichnen durch: • zusätzliche Verkehrsbelastungen während der Bauphase • Verkehrsbelastungen während der Betriebsphase • Steigerung der Staubemissionen Besonders in der Bauphase ist mit erhöhtem Verkehrsaufkommen zu rechnen. Da in dieser Phase auf den Einsatz von Schwer- und Hilfsfahrzeugen nicht verzichtet werden kann ist ein Anstieg der Verkehrsbelastung gegeben. Zusätzlich zu den Materiallieferungen und Maschinenlieferungen ist eine Steigerung des Personenverkehrs zu erwarten. In der Betriebsphase ist die Verkehrbelastung deutlich geringer als in den Baumonaten jedoch kann es bei Störfällen zu einem zeitlich begrenzten Anstieg des Verkehrsaufkommens durch Einsatz von Spezialeinheiten kommen. Da mit solchen Ereignissen eher selten zu rechnen ist, nehmen sie keinen besonderen Stellenwert in der Verkehrsstatistik ein. Diese Tatsachen haben zur Folge, dass der Lärmpegel rund um die Baustelle deutlich höher ist, als es viele Anrainer gewohnt sind. Zusätzlich zu dem erhöhten Lärmpegel ist ein Anstieg von Staubemissionen zu verzeichnen. Beide Auswirkungen können die Lebensqualität der Anrainer negativ beeinflussen. Hier ist besonders darauf zu achten, dass dies ein sensibles und wichtiges Thema für die Bevölkerung darstellt und somit ernst genommen werden sollte. Q:\5195_AFI\Docs\Berichte\Endbericht\05_5195_AFI_Endbericht.doc ALLPLAN GmbH Seite 305 Endbericht AFI Veränderungen des Landschaftsbildes: Viele Bewohner von Gemeinden sind stolz auf ihr Landschaftsbild. Durch den Bau eines Kraftwerkes wird dieses Bild jedoch verändert. Dadurch stellt die Veränderung des Landschaftsbildes eine mögliche Barriere für die Gemeindemitglieder dar. Um die möglich entstehende Barriere bei Veränderungen des Landschaftsbildes darstellen zu können, ist eine Definition des Begriffes notwendig. Der Begriff Landschaftsbild ist definiert als: „Optischer Eindruck der Landschaft einschließlich ihrer Silhouetten, Bauten und Ortschaften“ Im Zuge einer Umweltverträglichkeitsprüfung werden die Veränderungen des Ortschaftsbildes darstellt, die sich am Standort des neuen Kraftwerkes ergeben. Dazu gehören Untersuchungen der Landschaft und des Landschaftscharakters sowie die Einschätzung der Veränderungen des Landschaftsbildes. In einem dazugehörigen Gutachten werden die Ergebnisse und die zu erwartenden Auswirkungen aufgelistet. Vor allem bei Kraftwerken die an einem, bis dato, nicht genutzten Standort erbaut werden, treten häufig Einwendungen durch die Bevölkerung auf, da sich das Ortsbild in einem großen Ausmaß verändert. Bei bereits existierenden und nutzbar gemachten Standorten bedeutet eine Veränderung durch Umbau oder Ausweitung eines Kraftwerkes meist geringe bis mäßige nachteilige Auswirkungen für die Gemeinde und auf das einzelne Gemeindemitglied. Verminderung der Grundstückspreise: Eine exakte Aussage über die Veränderungen der Grundstückspreise rund um das Kraftwerk ist in diesem Stadium des Projektes nicht möglich. Jedoch ist zu erwähnen, dass die Minderung der Grundstücke als Vor- und Nachteil gesehen werden kann. Zum einem bedeutet diese Änderung zusätzliche Betriebsansiedelungen und Neubauten von Wohngebäuden. Andererseits bedeutet eine Absenkung der Grundstückspreise eine Minderung des Grundstückswertes von bereits bebauten Grundstücken aber auch von Grundstücken die zum Verkauf ausgeschrieben werden. Q:\5195_AFI\Docs\Berichte\Endbericht\05_5195_AFI_Endbericht.doc ALLPLAN GmbH Seite 306 Endbericht AFI Zusammenfassung und Lösungsoption: Das erhöhte Verkehrsaufkommen, die Veränderungen des Landschaftsbildes und die Verminderung der Grundstückspreise müssen als möglich auftretende Barrieren betrachtet werden. Vor allem das erhöhte Verkehrsaufkommen und der damit verbundene Lärm können sich negativ auf die Lebensqualität der umliegenden Anrainer auswirken. Wenn die Bevölkerung bereits vor Baubeginn über die möglichen Geräuschequellen und über die eingesetzten Geräuscheminderungsmaßnahmen informiert wird, können Widerstände verhindert werden. Aufklärungsarbeit bezüglich der Maßnahmen, Staubemissionen zu minimieren, muss geleistet werden. Im Bereich des Landschaftsbildes sollte frühzeitig informiert werden, welche Maßnahmen gesetzt werden, um das Kraftwerk in die Landschaft zu integrieren. Zusätzlich sollten die positiven Effekte durch den Kraftwerksbau betont und hervorgehoben werden. Die Verminderung der Grundstückspreise sollte ausführlich behandelt werden. In diesem Zusammenhang sollten vor allem die positiven Effekte hervorgehoben werden. 7.5.1.2.2 Lärmentwicklung Die Lärmentwicklung stellt einen Teilbereich, Lebensqualität der Bevölkerung haben kann, dar. der Auswirkungen auf die Die Zunahme an Lärm lässt sich durch folgende Teilbereiche identifizieren: • Verkehr • Kraftwerksbetrieb Q:\5195_AFI\Docs\Berichte\Endbericht\05_5195_AFI_Endbericht.doc ALLPLAN GmbH Seite 307 Endbericht AFI Verkehr: Da sich schalltechnische Emissionen nicht nur, wie in Kapitel 7.5.1.2.1 beschrieben, auf die Bau- und Betriebsphase beschränken, wird nun der Verkehr als weiterer Verursacher betrachtet. Vor allem in der Bauphase ist mit erhöhtem Verkehrsaufkommen durch Zulieferungen von Baumaterialien und Hilfsgütern sowie von Maschinen zu rechnen. Zusätzlich zu diesen Fahrten muss der Personenverkehr miteinbezogen werden. In der Betriebsphase nimmt die Verkehrbelastung zwar grundlegend ab, jedoch kann es bei Störfällen zu einem zeitlich begrenzten Anstieg des Verkehrsaufkommens durch Einsatz von Spezialeinheiten kommen. Da mit solchen Ereignissen eher selten zu rechnen ist, nehmen sie keinen besonderen Stellenwert in der Verkehrsstatistik ein. Durch die erhöhte Mobilität ergeben sich während des Baues und des Betriebes Verkehrsspitzen, die in den Spitzenstunden zu einer erhöhten Verkehrsdichte führen. Dies hat zur Folge, dass in den verkehrsintensiven Stunden die Verkehrsmenge zunimmt und gleichzeitig zu einem Absinken der Fahrgeschwindigkeit führt. Während sich also die Zunahme an Verkehr auf der freien Strecke durch eine Abnahme der mittleren Reisegeschwindigkeit bemerkbar macht, verlängern sich an den Straßenkreuzungen die Wartezeiten an den benachrangten Kreuzungsästen, wobei die Wartezeiten allerdings mit steigendem Verkehrsaufkommen überproportional ansteigen. Auf Grund des steigenden Verkehrsaufkommens kann davon ausgegangen werden, dass die Sicherheit auf den Straßen abnimmt. Wie sich die Veränderungen des Verkehres auf die Unfallstatistik ausüben, gilt abzuwägen. Einen wichtigen Stellenwert nimmt die Tatsache ein, dass durch das erhöhte Verkehrsaufkommen die Sicherheit auf den Straßen abnimmt. Vor allem Radfahrer und spielende Kinder leiden unter dem zunehmenden Verkehr und Staubemissionen verursacht durch den Verkehr. Sicherheitsmaßnahmen müssen in diesem Bereich getroffen werden, um die Sicherheit von Radfahrern und vor allem von Kindern gewährleisten zu können. Da jeder Mensch Lärm anders empfindet, ist eine Einschätzung über mögliche Auswirkungen auf die Lebensqualität von Person zu Person variabel. Q:\5195_AFI\Docs\Berichte\Endbericht\05_5195_AFI_Endbericht.doc ALLPLAN GmbH Seite 308 Endbericht AFI Bei empfindlichen Personen ist jedoch das Auftreten von gesundheitlichen Auswirkungen durch die Lärmentwicklung maßgeblich für die Lebensqualität. Mögliche Auswirkungen sind dabei: • chronische Kopfschmerzen • Schlafstörungen • und andere Beschwerden Kraftwerksbetrieb: Um eine exakte Bestimmung der schalltechnischen Einflussgrößen durchführen zu können sind Grunddaten notwendig, wie zum Beispiel, eingesetzte Maschinen (Bagger) und Werkstoffe. Die Methode zur Messung der örtlichen Schallimmissionen beruht auf der ÖNORM S 5004, wobei es zur Ermittlung der Ist – Maße für Tag und Nacht an vorgegebenen Immissionspunkten kommt. In der Bestimmung der spezifischen Schallimmissionen wird zusätzlich auf folgende Punkte Rücksicht genommen: • die projektspezifischen Daten • die Schallemissionen Tag / Nacht • richtliniengemäß die Bodendämpfung und die Schallreflexionen • die Berechnung erfolgt richtlinienkonform Oktavbändern von 63 Hz bis 8000 Hz. frequenzbezogen in den Die folgenden Werte sollen, anhand des Beispiels GDK Mellach zeigen, welche Einflussgrößen, hinsichtlich Schall- und Lärmbelästigung während des Betriebs und in der Bauphase entstehen: Q:\5195_AFI\Docs\Berichte\Endbericht\05_5195_AFI_Endbericht.doc ALLPLAN GmbH Seite 309 Endbericht AFI Abbildung 7.14: Emissionsquellen bei Bau und Betrieb eines Kohlekraftwerkes [51] Abbildung 7.15: Emissionsquellen bei Baugeräten [51] Die Gesamtbelastung wird im Wesentlichen durch die Situation des IST - Zustandes bestimmt. Durch die projektsgemäß ausgewählten Schallschutzmaßnahmen sowie durch die zusätzlich vorgeschlagenen Ausgleichsmaßnahmen kann diese Veränderung so gering gehalten werden, dass die von der Weltgesundheitsorganisation WHO vorgegebenen Richtwerte von 55/45 dB (Tag/Nacht) auch unter Berücksichtigung der Schwankungsbreite von ± 1 dB an allen Punkten eingehalten oder unterschritten werden. Q:\5195_AFI\Docs\Berichte\Endbericht\05_5195_AFI_Endbericht.doc ALLPLAN GmbH Seite 310 Endbericht AFI Zu den bereits erwähnten Geräuschquellen zählen spezifische Verarbeitungsmaßnahmen der Kohle. Zu diesen zählen vor allem die Mahlung und die Förderung über Bänder. Zusammenfassung und Lösungsoption: Abschließend kann festgehalten werden, dass sich die Lebensqualität betroffener Gemeindemitglieder durch die steigende Lärmentwicklung verschlechtern kann. Eine exakte Aussage ob Lärm einen Einfluss auf die Lebensqualität ausübt, kann nicht belegt werden. Um mögliche Barrieren in diesem Bereich frühzeitig zu erkennen und zu reduzieren, sollte die Bevölkerung rechtzeitig über Veränderungen und Auswirkungen, durch den Verkehr und den Kraftwerksbetrieb, informiert werden. Diese Maßnahme bietet zwar keinen 100%igen Schutz vor Ablehnung seitens der Bevölkerung, jedoch bringt die Einbeziehung meist eine gewisse Besänftigung und das Gefühl respektiert und ernst genommen zu werden. 7.5.1.2.3 Klassische Emissionen Emissionen stellen einen wichtigen Aspekt bei der Beeinflussung der Lebensqualität von betroffenen Gemeindemitgliedern dar. Auf Grund der Abhängigkeit der Lebensqualität zu der Gesundheit eines Menschens wird hier auf das Kapitel 7.5.1.4 „Auswirkungen auf die Gesundheit“ verwiesen. In jenem Kapitel sind die gesundheitlichen Auswirkungen auf den Menschen dargestellt. Zu den negativ wirkenden Emissionen zählen: • SO2 • CO2 • NOx • N2O • Staubemissionen Q:\5195_AFI\Docs\Berichte\Endbericht\05_5195_AFI_Endbericht.doc ALLPLAN GmbH Seite 311 Endbericht AFI Zusammenfassung und Lösungsoption: Bei Normalbetrieb des Kraftwerkes sind durch klassische Emissionen keine negativen Auswirkungen auf die Lebensqualität zu verzeichnen. Bei unkontrolliertem Austreten von klassischen Emissionen ist jedoch mit Auswirkungen zu rechnen. Vor allem durch gesundheitliche Veränderungen, verursacht durch klassische Emissionen, kann es zu Verschlechterungen der Lebensqualität kommen. Dies ist in den meisten Fällen jedoch von Mensch zu Mensch unterschiedlich. Ausschlaggebend ist in diesem Zusammenhang vor allem der Gesundheitszustand vor Störfällen. Um Ängste der Bevölkerung bezüglich Einbußungen der Lebensqualität zu reduzieren, sollte die Bevölkerung über installierte Emissionsmessvorrichtungen und über Notfallvorkehrungen ausführlich aufgeklärt werden. 7.5.1.3 Bedenken zur Sicherheit der Kraftwerksanlage Bei dieser Barriere handelt es sich um menschliche Empfindungen zum Thema Sicherheit der Kraftwerksanlage. Barrieren entstehen hierbei vor allem durch die Unwissenheit der Bevölkerung zu spezifischen Kraftwerksprozessen und vorgegebenen Sicherheitsbestimmungen. Die Bedenken zur Sicherheit lassen sich unterteilen in: • Austreten von klassischen Emissionen im Störfall • Austreten radioaktiv strahlender Stoffe • Verunreinigungen des Grundwassers • Kritisches technisches Bauteilversagen Q:\5195_AFI\Docs\Berichte\Endbericht\05_5195_AFI_Endbericht.doc ALLPLAN GmbH Seite 312 Endbericht AFI 7.5.1.3.1 Austreten von klassischen Emissionen im Störfall Von einem Störfall wird dann gesprochen, wenn nicht planmäßige Betriebsänderungen auftreten von denen negative Auswirkungen auf die Umwelt zu erwarten sind. Anlagen die von einem Störfall betroffen sein können sind: • DeNOx Anlage (Dentrifikationsanlage) • Verdampfer • Trafo Ausfall der DeNOx Anlage: Für den Ausbau des GDK Mellach wurde der Ausfall einer DeNOx Anlage simuliert und wie folgt dargestellt: Die Parameter für die Simulation sind in Abbildung 7.16 aufgelistet. Abbildung 7.16: Emissionsparameter für NOx bei Ausfall der DeNOx Anlage [51] Die angegebenen Emissionsparameter sind auf den Normalbetrieb der Anlage ausgerichtet. Q:\5195_AFI\Docs\Berichte\Endbericht\05_5195_AFI_Endbericht.doc ALLPLAN GmbH Seite 313 Endbericht AFI In Tabelle 7.53 sind die maximal zu erwartenden Halbstundenmittelwerte der NOxKonzentration angeführt. Wie beim Normalbetrieb treten hier die höchsten Konzentrationen beim Volllastbetrieb im Winter auf. Tabelle 7.53: NOx Emissionen bei Ausfall der DeNOx Anlage bei Volllast [51] Aus der einjährigen Simulation wurde jener Wert entnommen, für den die höchste Zusatzbelastung berechnet wurde. Der berechnete maximale Halbstundenmittelwert der Zusatzbelastung trat bei einer Windgeschwindigkeit von 3,8 m/s und sehr labilen Ausbreitungsbedingungen (Klasse V) auf. Tabelle 7.54: Grenzwert für NOx Immissionswerte [51] *) Die Ableitung des HMW max. erfolgte aus dem gemessenen TMW max. über die Relation nach Beychok: HMW max. = TMW max. / 0,15. Die höchste mögliche Zusatzbelastung tritt somit nicht bei meteorologischen Bedingungen auf, bei denen die höchste Vorbelastung zu erwarten ist. Hohe Vorbelastungswerte treten typischerweise in Zusammenhang mit windschwachen, stabilen Wetterlagen auf. Der Grenzwert für NOx Immissionswerte bei Anlagen mit DeNOx Rauchgasreinigungseinrichtungen mit SCR sind in Tabelle 7.53 angeführt. Laut dem Forstgesetz liegt der Grenzwert bei dem HMW bei einem Maximalwert von 300µg/m³. Wenn man nun den Maximalwert bei Ausfall der DeNOx Anlage aus Abbildung 7.16 betrachtet wird der Grenzwert auch bei Ausfall nicht überschritten. Q:\5195_AFI\Docs\Berichte\Endbericht\05_5195_AFI_Endbericht.doc ALLPLAN GmbH Seite 314 Endbericht AFI Ammoniakaustritt am Verdampfer: Aufgrund der sicherheitstechnischen Bestimmungen und Vorkehrungen ist ein Austritt von Ammoniak praktisch auszuschleißen. Am Verdampfer kann im Störfall jedoch NH3 austreten. Im Fall des GDK Mellach wurden folgende Annahmen getroffen, um mittels des Störfallmodells des VDI Berechnungen durchführen zu können. • Austritt der gesamten NH3 Menge innerhalb von 1 Sekunde • Austrittshöhe 0m (Boden) • Bebauungshöhe in unmittelbarer Umgebung etwa 20m • Rauhigkeitsklasse 5 (z0=1,2m sehr rauer Untergrund) • ungünstige meteorologische Randbedingungen (im Falle bodennaher Quellen stabile Schichtung, schwacher Wind, niedrige Inversion). Tabelle 7.55 zeigt die anhand des Störfallmodells errechneten maximalen Konzentrationsspitzen auf. Wie bereits in den Rahmenbedingungen festgelegt, ist die Freisetzungsdauer relativ gering gewählt. Im Ergebnis wurden Halbstundenmittelwerte ermittelt. Die Ergebnisse für eine Entfernung von 1.200 und 1.400m wurden aus programmtechnischen Gründen auf 2.000 bzw. 2.400 Sekunden erhöht. Tabelle 7.55: maximale Konzentration von NH3 bei Austritt am Verdampfer [51] Betrachtet man nun die Rechenergebnisse für den Entfernungsbereich von 300m, so sieht man, dass die Spitzenkonzentration von rund 3,5 mg/m³ nach rund 285 Sekunden erreicht wird. Nach insgesamt 450 Sekunden ist die Konzentration in diesem Bereich bereits auf unter 0,3 mg/m³ abgesunken. Auch hier bleibt die aus der Maximaldosis abgeleiteten Halbstundenmittelwerte unter dem Forstgrenzwert von 0,3 mg/m³. Q:\5195_AFI\Docs\Berichte\Endbericht\05_5195_AFI_Endbericht.doc ALLPLAN GmbH Seite 315 Endbericht AFI Trafobrand: Die Gefahr vom Austritt von Emissionen besteht durch ölgeführte Geräte, die im Brandfall Emissionen entlassen. Zu diesen Geräten zählen: • Transformatoren • Messwandler • Leistungsschalter Vor allem Transformatoren weisen erhebliche Ölmengen auf, die im Brandfall relevant sind. Für die Berechnungen kann davon ausgegangen werden, dass der Brand durch das Isolieröl bestimmt ist. Isolierkabel und Kunststoffisolierungen gelten beim Transformator als nicht brennbare Bestandteile und sind aus diesem Grund nicht relevant. Bei der Verbrennung von Isolierölen treten Schadstoffe wie: • Kohlenmonoxid • Stickoxide • Ruß • Sonderverbindungen (PAH, Dioxine und Furane) • HCL Da für die Berechnungen der entstehenden Emissionen einzelne Emissionsfaktoren und die Abbrandraten notwendig sind, sind diese in Tabelle 7.56 und Tabelle 7.57 dargestellt. Tabelle 7.56: Emissionsfaktoren beim Trafobrand [51] Q:\5195_AFI\Docs\Berichte\Endbericht\05_5195_AFI_Endbericht.doc ALLPLAN GmbH Seite 316 Endbericht AFI Tabelle 7.57: Abbrandraten bei Trafobrand [51] Zur Simulation des Ausbreitungsvorganges bei diffusen Emissionsquellen wird das Gauß-Kurzzeit-Modell STOER V 2.23 des VDI herangezogen, welches die Immissionsberechnung von Punkt-, Flächen- und Linienquellen ermöglicht. [51] Entsprechend den Vorgaben des Rechenmodells werden folgende Festlegungen getroffen [51]: • Freisetzungszeit 3600 s • Rauhigkeitsklasse 5 • Freisetzungshöhe 0,5m • Mittlere Bebauungshöhe 20m • Abbrandraten: Szenario 1: 30% der Brandlast innerhalb 1 Stunde Das Ergebnis des Rechenmodells ist in Tabelle 7.58 dargestellt. Tabelle 7.58: max. Immissionskonzentration in mg/m³ bei Trafobrand (Abbrandrate 30% pro Stunde) [51] Q:\5195_AFI\Docs\Berichte\Endbericht\05_5195_AFI_Endbericht.doc ALLPLAN GmbH Seite 317 Endbericht AFI Zusammenfassung und Lösungsoption: Auch bei kurzfristigem Ausfall der DeNOx Anlage werden im Fall des GDK Mellach die Immissionsgrenzwerte nicht überschritten.Aus diesem Grund wird das Risiko an der DeNOx Anlage als gering eingestuft. Auch bei der Verdampferanlage, wo ein Austreten von gesundheitsschädigendem Ammoniak im Störfall relevant sein kann, zeigen die Ergebnisse des Rechenbeispiels im GDK Mellach, dass die Grenzwerte noch unterschritten werden. Bei den Auswirkungen eines Trafobrandes ist eine exakte Aussage nicht möglich. Um der Bevölkerung das Gefühl der Sicherheit zu geben ist eine vollständige Aufklärung über die möglichen Risiken und Schutzmaßnahmen notwendig. 7.5.1.3.2 Austreten radioaktiv strahlender Stoffe In einem Bericht der Strahlenschutzkommission in Deutschland wurde berichtet, dass Kohlekraftwerke radioaktiv strahlende Stoffe entlassen. Bei diesen Stoffen handelt es sich um so genannte α-Strahlen. Diese α-Strahlen sind dicht ionisierende Strahlen mit einem hohen linearen Energieübertragungsvermögen. Demgegenüber resultiert die Strahlenexposition durch Emissionen radioaktiver Stoffe aus Kernkraftwerken aus der Einwirkung von β- und γ-Strahlen. Diese Strahlen sind lockere ionisierende Strahlen mit einem niedrigen linearen Energieübertragungsvermögen. Bei der in dem getesteten Kohlekraftwerk verwendeten Steinkohle handelt es sich um die Ruhr-Steinkohle. Bei den Tests wurden für das Kohlekraftwerk aber auch für das Kernkraftwerk die gleichen Rahmenbedingungen festgelegt. Man ist von der Annahme ausgegangen, dass sich die betrachtete Referenzperson ganzjährig an einem ungünstigen Ort aufgehalten hat und auch ihren gesamten Nahrungsbedarf aus diesem Bereich gedeckt hat. Zur Vergleichbarkeit wurden für beide Kraftwerkstypen die meteorologischen Daten für den Standtort Biblis (Deutschland) verwendet. Es muss dabei darauf hingewiesen werden, dass die getesteten Anlagen mit mehrstufigen elektrostatischen Filtern zur Staubrückhaltung ausgerüstet waren. [52] Um die Strahlensituation besser darstellen zu können ist der Vergleich zwischen einem Kohlekraftwerk und einem Kernkraftwerk in Tabelle 7.59 dargestellt. Q:\5195_AFI\Docs\Berichte\Endbericht\05_5195_AFI_Endbericht.doc ALLPLAN GmbH Seite 318 Endbericht AFI Tabelle 7.59: Vergleich Kohlekraftwerk – Kernkraftwerk [52] Kohlekraftwerk Kaminhöhe [m] Kernkraftwerk 200 100 Langzeitausbreitungsfaktor abh. von Kaminüberhöhung [s/m3] 2*10-8 3*10-7 Quelldistanz = Abstand des Ortes maximaler Immission vom Kamin [m] 2500 500 Langzeitausbreitungsfaktor für Gamma 2*10-3 Submersion [s/m2] Mittlere Windgeschwindigkeit in Kaminhöhe [m/s] 8 7 Niederschlagsmenge pro Jahr im Hauptwindrichtungssektor [mm/a] 150 150 Anreicherungszeit der Nuklide im Boden [a] 1 1 Depositionsgeschwindigkeit für U-238, U234, Th-230, Ra-226, Th-232 und Th-228 [m/s] 0,015 für Pb-210 und Po-210 [m/s] 0,005 1,5*10-3 Depositionsgeschwindigkeit für Aerosole Proportionalitätskonstante für Washoutfaktor für U-238, U-234, Th-230, Ra-226, Th-232 und Th-228 [a/mm*s] 1*10-8 für Pb-210 und Po-210 [a/mm*s] 3*10-9 Proportionalitätskonstante für Washout von elementarem Jod 8*10-9 Die aus beiden Kraftwerkstypen resultierende radioaktive Strahlung ist in folgenden Abbildungen dargestellt. Abbildung 7.17 zeigt die radioaktive Strahlung bei Kohlekraftwerken und Abbildung 7.18 zeigt die radioaktive Strahlung bei Kernkraftwerken. Q:\5195_AFI\Docs\Berichte\Endbericht\05_5195_AFI_Endbericht.doc ALLPLAN GmbH Seite 319 Endbericht AFI Abbildung 7.17: radioaktive Strahlung bei Kohlekraftwerk [52] Abbildung 7.18: radioaktive Strahlung bei Kernkraftwerk [52] Q:\5195_AFI\Docs\Berichte\Endbericht\05_5195_AFI_Endbericht.doc ALLPLAN GmbH Seite 320 Endbericht AFI Zusammenfassung und Lösungsoption: Dem Bericht der Strahlenschutzkommission in Deutschland kann entnommen werden, dass Kohlekraftwerke radioaktiv strahlende Stoffe entlassen. Bei diesen Stoffen handelt es sich um so genannte α-Strahlen. Im Gegensatz dazu entlassen Kernkraftwerke β- und γ-Strahlen. Eine Lösungsoption stellt die Aufklärung der Bevölkerung zum Thema Kohlekraftwerk dar. Es sollte über radioaktiv strahlende Stoffe informiert werden und die gesundheitlichen Folgen diskutiert werden. Zusätzlich zu dieser Maßnahme sollte die Bevölkerung Informationen zu sicherheitstechnischen Auflagen und Bestimmungen erhalten. 7.5.1.3.3 Verunreinigung des Grundwassers Für den Menschen ist es relevant in wie weit eine Gefährdung des Grundwassers durch den Bau und den Betrieb eines Kohlekraftwerkes besteht. Einen besonderen Stellenwert nimmt das Grundwasser ein, wenn es als Trinkwasser genutzt wird. Mögliche Verunreinigungen des Grundwassers können Auftreten durch: • Unkontrolliertes Austreten von Schmiermitteln • Unkontrolliertes Austreten von eingesetzten Chemikalien • Unkontrolliertes Austreten von in der Rauchgasreinigung gebildeten Säuren • Verunreinigte Regenwässer Grundsätzlich ist in der Bauphase eines Kraftwerkes mit einem Eingriff in den Grundwasserspiegel zu rechnen. Aus diesem Grund sind im Vorfeld des Projektes hydrogeologische Gutachten zu erstellen, die den Eingriff in den Wasserhaushalt aufzeigen sollen und mögliche Gegenmaßnahmen beinhalten. Laut der UVE (Umweltverträglichkeitserklärung) im Projekt GDK Mellach, Ausbau des FHKW um ein GDK, ist im Bereich der Kühlturmanlage von keinem direkten Eingriff in das Grundwasser zu rechnen. Q:\5195_AFI\Docs\Berichte\Endbericht\05_5195_AFI_Endbericht.doc ALLPLAN GmbH Seite 321 Endbericht AFI Da es im Störfall zu unkontrollierbaren Austreten von möglichen grundwasserverunreinigenden Stoffen kommen kann, sollte ein Störfallsachverständiger im Vorfeld mögliche Fehlerquellen identifizieren und möglichst umfangreich eliminieren und absichern. Zusammenfassung und Lösungsoption: Grundsätzlich besteht nur ein geringes Risiko von Grundwasserverunreinigungen durch den Bau und Betrieb eines neuen Kohlekraftwerkes. In Störfällen der Anlagen und bei Unfällen durch Tankwägen besteht jedoch die Gefahr von Verunreinigungen des Wassers. Für solche Fälle sind Maßnahmenkataloge entworfen worden, um die Gefahr so schnell wie möglich unter Kontrolle bringen zu können. Zusätzlich zu den Maßnahmenkatalogen sind Messstationen installiert, die bei geringen Abweichungen von Normalzustand Alarm schlagen. Um die Bevölkerung zu informieren, sollte über die Wassernutzung und die installierten Sicherheitssysteme, die ein frühzeitiges Erkennen von Leckagen und austretenden Flüssigkeiten ermöglichen, eine ausführliche Aufklärung durchgeführt werden. 7.5.1.3.4 Kritische technische Bauteilversagen Bei kritischem technischem Bauteilversagen kann eine Gefährdung des Bereichs außerhalb des Werksgeländes entstehen. Dies kann auftreten durch: • Explosionen • Versagen bewegter Bauteile Zusammenfassung und Lösungsoption: Da in den letzten Jahrzehnten keine nennenswerten Vorfälle in diesem Bereich bekannt geworden sind, wird das Risiko von kritischen technischen Bauteilversagen auf ein geringes bis vernachlässigbares eingeschätzt. Q:\5195_AFI\Docs\Berichte\Endbericht\05_5195_AFI_Endbericht.doc ALLPLAN GmbH Seite 322 Endbericht 7.5.1.4 AFI Auswirkungen auf die Gesundheit Kohle besitzt seit den 60iger Jahren einen schlechten Ruf unter den Energieträgern. Vor allem da man mit der Stromerzeugung aus Kohle rauchende und stinkende Schlote in Verbindung gebracht hat. Ohne Filterung gelangen damals Stickstoffverbindungen, Schwefelverbindungen, Kohlenstoffverbindungen und andere schädliche Gase in die Luft, die sich negativ auf die Gesundheit des Menschens auswirken. Mit dem heutigen Stand der Technik wird der Austritt von gesundheitsschädlichen Gasen weitestgehend vermieden. Wie bereits in den vorherigen Kapiteln beschrieben, ist nur bei Störfällen mit einer gesundheitsschädigenden Menge an Emissionen zu rechnen. Jedoch wirken sich nicht nur Emissionen im Störfall beeinträchtigend auf die Gesundheit des Menschen aus, sondern auch der Einfluss von elektromagnetischen Feldern und schalltechnische Emissionen (Lärm). 7.5.1.4.1 Emissionen Vor allem die bei Störfällen auftretenden Emissionen werden von der direkt betroffenen Bevölkerung als Bedrohung gesehen und stellen deshalb eine Barriere dar. Bei den gesundheitsschädigenden Gasen, die in einem Störfall auftreten und wahrgenommen werden können, handelt es sich um: • Staub • Feinstaub • Kohlenmonoxid • Kohlendioxid • Stickstoffdioxid • Schwefeldioxid • Kohlenwasserstoffe • Ozon Q:\5195_AFI\Docs\Berichte\Endbericht\05_5195_AFI_Endbericht.doc ALLPLAN GmbH Seite 323 Endbericht AFI Staub: Schwebstäube sind Teilchen mit einem aerodynamischen Durchmesser (definiert als der Durchmesser einer Kugel mit der normierten Dichte von 1 g/cm³, welche die gleiche Sinkgeschwindigkeit hat wie der Partikel selber) von maximal 35µm. Staub zählt erst seit Jahrzehnten zu den klassischen Luftschadstoffen, die in Österreich gemessen werden. Der Grenzwert beträgt 150µg/m3 als Tagesmittelwert. Er liegt zur Gänze im Bereich der einatmungsfähigen Teilchen. Lungengängig sind Teilchen mit einem aerodynamischen Durchmesser von ≤ etwa 10 µm, wobei die größeren Korngrößenfraktionen eher zu Belästigungswirkungen führen. Von der International Standards Organisation (ISO) und dem American Council of Government Industrial Hygienists (ACGIH) wurde eine Einteilung der Partikelfraktionen nach der Möglichkeit verschiedener Tiefen des Atemtraktes zu erreichen vorgenommen: • einatembare (inhallable) Partikel - gelangen über Mund- bzw. Nasenöffnung in den Körper (<40 bis 60µm) • thorakale (thoracic) Partikel erreichen (10µm) können Atemwege jenseits des Kehlkopfes Bei Tagesmittelwerten über 0,3mg/m3 wurde beobachtet, dass sich der Zustand von Patienten mit chronischer Bronchitis akut verschlechterte. Bei Kindern, die in Gebieten mit Staubkonzentrationen von 0,1mg/m3 und darüber und zusätzlich S02Konzentrationen von über 0,12mg/m3 (Jahresmittelwerte) wohnten, war eine erhöhte Häufigkeit bestimmter Erkrankungen des Atemtraktes nachweisbar [51]. Feinstaub: Die gesundheitlichen Risiken, die von Partikeln in der Umwelt ausgehen, wurden in den letzten 10 Jahren gründlich untersucht. Die amerikanische Umweltbehörde hat im Oktober 2004 eine umfassende Bewertung von Feinstäuben vorgelegt (UA-IPA 2004). Darin wurde festgestellt, dass die Exposition gegenüber Feinstaub negative gesundheitliche Auswirkungen im Hinblick auf Atemwegeund Herzkreislauferkrankungen hat. Folgende Zusammenhänge mit der Kurzzeitexposition wurden festgestellt: Q:\5195_AFI\Docs\Berichte\Endbericht\05_5195_AFI_Endbericht.doc ALLPLAN GmbH Seite 324 Endbericht AFI • Erhöhte Mortalitätsraten (Sterberaten) • vermehrte Krankenhausaufnahme und Arztbesuche wegen Herzkreislauf- und Atemwegserkrankungen • Entzündungsund Funktionsparameter Partikelkonzentrationen an Tagen mit hohen Studien zur Langzeitexposition gegenüber Feinstaub ergeben einen statistischen Zusammenhang mit der Sterblichkeit an kardiopulmonalen Ursachen und Lungenkrebs. Epidemiologen beobachten zudem, dass die Langzeitexposition mit Feinstaub zu chronischen Atemwegssymptomen und Erkrankungen führen kann. Im Hinblick auf die Partikelgröße zeigen die vorhandenen Studien, dass sowohl grobe als auch feine und ultrafeine Partikel Einfluss auf Mortalität und Krankheitsgeschehen nehmen. Eine zunehmende Zahl von epidemiologischen Studien zeigt klarere Assoziationen zwischen der Exposition gegenüber PM 2,5 - Feinstaub und adversen Gesundheitseffekten, woraus sich ergibt, dass PM 2,5 gesundheitlich relevanter als PM 10 ist. Als Jahresmittelwert gilt in der EU derzeit ein Grenzwert von 0,04 mg/m3, in Kalifornien von 0,03 mg/m3 und in der Schweiz von 0,02 mg/m3. [51] Kohlenmonoxid: Die natürlichen CO-Konzentrationen der Außenluft liegen unter 0,001 mg/m³. Die Giftigkeit von Kohlenmonoxid beruht auf der Reaktion mit dem Hämoglobin des Blutes. CO bindet sich reversibel am Hämoglobin der roten Blutkörperchen mit der Folge eines Sauerstoffmangels im Gewebe (Gehirn, Herz). Bei zuvor erkrankten Personen mit verminderter Sauerstoffversorgung von Organen ist ab 3% Carboxihämoglobin = COHb im Blut vorzeitig mit pektanginösen Beschwerden und Veränderungen globaler ZNS-Funktionen (Wahrnehmung, Aufmerksamkeit, Reaktionsbereitschaft) zu rechnen. CO zählt zu den klassischen Luftschadstoffen und wird seit Jahrzehnten in Österreich gemessen. Das IGL (Immissionsschutzgesetz Luft) sieht einen Grenzwert von 10 mg/m3 als MW8 vor. [51] Q:\5195_AFI\Docs\Berichte\Endbericht\05_5195_AFI_Endbericht.doc ALLPLAN GmbH Seite 325 Endbericht AFI Kohlendioxid: CO2 ist als Bestandteil der Atmungsluft mit etwa 3-4% vertreten. Erste Gesundheitsstörungen treten häufig beim Einatmen von Luft auf, die einen CO2 Gehalt von etwa 6% aufweist. Zu diesen Auswirkungen gehören Kopfschmerzen, Ohrensausen und Herzklopfen. Bei langsamer Zunahme von CO2 und einem Luftanteil von 8-10% ist mit Atemnot, Bewusstlosigkeit und sogar Atemstillstand zu rechnen. Eine 12%ige CO2 Konzentration in der Luft besitzt die Eigenschaft sofort tödlich zu sein. CO2 gilt im Allgemeinen als Atemgift. Stickstoffdioxid: Stickstoffoxide (NOx) entstehen fasst ausschließlich als Nebenprodukte von Verbrennungsprozessen etwa in Feuerungsanlagen aller Art sowie in Motoren. Hierbei wird vorwiegend Stickstoffmonoxid (NO) freigesetzt, das je nach Luftchemismus innerhalb von Minuten bis Stunden zu Stickstoffdioxid (NO2) aufoxidiert wird. NO2 ist ein Reizgas mit geringer Wasserlöslichkeit aber guter Lipidlöslichkeit und dringt daher in die tiefen Atemwege vor. Während Gesunde auch bei relativ hohen NO2-Konzentrationen keine Änderung des Atemwegswiderstandes zeigen, reagieren Kranke (Asthmatiker, Bronchitiker) empfindlicher. Schulkinder weisen in NO2- belasteten Gebieten mehr Atemwegserkrankungen auf. NO2 zählt zu den klassischen Luftschadstoffen und wird seit Jahrzehnten in Österreich gemessen. Die Grenzwerte nach IGL für NO2 sind 200 µg/m3 als Halbstundenmittelwert. Als Jahresmittelwert gilt im Jahr 2005 bis 2009 40 µg/m3, 2010 bis 2011 35 µg/m3 und ab 2012 30 µg/m3. Für den Tagesmittelwert gilt ein Zielwert von 80 µg/m³. [51] Schwefeldioxid: Schwefeldioxid wirkt gemeinsam insbesondere in Kombination mit Staub auf die Atemwege, Haut und Schleimhäute und führt in höheren Konzentrationen zu Atembeschwerden. Gefährdet sind insbesondere Asthmatiker. Schwefeldioxid wird in der Atmosphäre teilweise zu Schwefelsäure oxidiert und verursacht zusammen mit NOX die Versäuerung von Böden und Gewässern. [51] Q:\5195_AFI\Docs\Berichte\Endbericht\05_5195_AFI_Endbericht.doc ALLPLAN GmbH Seite 326 Endbericht AFI Kohlenwasserstoffe: Aromatische Kohlenwasserstoffe besitzen in Abhängigkeit von ihrer chemischen Struktur mehr oder weniger ausgeprägte narkotische Wirkung. Diese Einwirkung kann zu erheblichen haut- und schleimhautreizenden Auswirkungen führen. Als Luftverunreinigungen haben die so genannten BTX-Stoffe (Benzol, Toluol, Xylol, Ethylbenzole) Bedeutung, besonders das Benzol als wichtiges Umweltgift. Ozon: Der Geruch von Ozon wird je nach Konzentration als nelken-, heu- oder chlorähnlich oder als nach Stickstoffoxiden riechend beschrieben und ist ab etwa 0,01 ppm wahrnehmbar. Tage mit erhöhter Ozonkonzentration treten bei länger andauernden Schönwetterperioden mit intensiver Sonneneinstrahlung auf (Fotosmog, Sommersmog). Die bodennahen Ozonkonzentrationen zeigen eine ausgeprägte Tag/Nacht-Abhängigkeit. Ozon ist toxisch, primär mit reizender Wirkung auf Augen und Schleimhäute (MAK 0,2 mg/m3 bzw. 0,1 ppm). Atembeschwerden mit Abnahme des Respirationsvolumens, Nasenbluten, Bronchitis bis hin zu Lungenödemen sind weitere Symptome der Intoxikation. Als MIK-Wert sind 120 µg/m³ festgelegt. Bei längerer sommerlicher Schönwetterlage kommt es zu deutlichen Überschreitungen dieses Wertes (Sommersmog). Bei Werten von 180 µg/m³ wird die Bevölkerung gewarnt. [51] Zusammenfassung und Lösungsoption: Abschließend ist zu sagen, dass sich Emissionen, die einen bestimmten Grenzwert überschreiten, negativ auf die menschliche Gesundheit auswirken können. Da es jedoch mit dem heutigen Stand der Technik nur bei Störfällen zu erhöhen Emissionswerten kommt, kann man davon ausgehen, dass das Risiko gesundheitlicher Auswirkungen zu erleiden ein geringes ist. Um die Bevölkerung aufzuklären sollten frühzeitige Informationen über die real möglichen Auswirkungen und Gegenmaßnahmen bei Auftreten von gesundheitlichen Beeinträchtigungen betrieben werden. Dies sollte unbedingt unter Einbeziehung von akzeptierten Experten vollzogen werden. Q:\5195_AFI\Docs\Berichte\Endbericht\05_5195_AFI_Endbericht.doc ALLPLAN GmbH Seite 327 Endbericht AFI 7.5.1.4.2 Elektromagnetische Felder (EMF) Die gesundheitliche Bewertung, ob durch die Netzanbindung (Stichleitung) elektromagnetische Felder entstehen werden, ist am Beispiel des GDK Mellach dargestellt. Als Beurteilungsgrundlage dienten einerseits das Gutachten von Univ. Prof. Dr. Leitgeb, sowie der Überprüfung durch die technischen Amtssachverständigen im UVP-Gutachten. Im Hinblick auf die höher frequenten elektromagnetischen Felder können aufgrund von Koronarerscheinungen von der 380 kV-Freileitung höher frequentierte elektromagnetische Störsignale ausgesendet werden, die Rundfunk- und Fernsehempfang beeinträchtigen können. Kurzzeitige EMF-Expositionen sind anders zu bewerten als lange einwirkende. Bei Trägern von Implantaten wie z.B. Herzschrittmachern oder Insulinpumpen oder Cochlea-Implantaten kann es eventuell durch elektromagnetische Felder bei akuter Einwirkung zu einer Störung ihrer Funktion kommen. Theoretische Überlegungen zeigen, dass noch bei 20 µT im ungünstigsten Fall Störbeeinflussungen möglich sind [52]. Störbeeinflussungen unter 100 µT werden allerdings von Kainz et. al. (2001) zwar als möglich, aber dennoch unwahrscheinlich bezeichnet. In Einzelfällen wurden Störbeeinflussungen tatsächlich ab etwa 30 µT beobachtet (Leitgeb, persönliche Mitteilung an einen medizinischen ASV). Die International Agency for Research on Cancer (IARC), stellt 2002 in Band 80 (NONIONIZING RADIATION, Part 1) fest, dass nieder frequente magnetische Wechselfelder, wie sie beim Transport oder bei Verwendung von elektrischen Strom entstehen, möglicherweise krebserregend sind. Besonders unter langfristigen gesundheitlichen Auswirkungen (mutagene, teratogene und cancerogene Wirkung) steht die Frage der krebsauslösenden Wirkung (Cancerogenität) von schwach elektromagnetischen 50/60 Hz-Feldern mit Flussdichten von weniger als 1 µT im Vordergrund. Die mögliche Cancerogenität gründet insbesondere auf epidemiologischen Studien zur kindlichen Leukämie. Kinder sind unter anderem deshalb für epidemiologische Studien zu Krebsursachen besonders wichtig, da Krebserkrankungen bei Kindern nach einer viel kürzeren Latenzzeit auftreten als die meisten Krebsarten bei Erwachsenen. Seltene Erkrankungen (wie Leukämie) eignen sich besser zur Untersuchung eines Zusammenhangs zwischen Umwelteinflüssen und Krankheiten, weil bei häufiger Erkrankungen (wie z.B. Lungenkrebs) etwaige geringe Zusatzrisiken im „statistischen Rauschen“ des Allgemeinrisikos (das z. B. bei Lungenkrebs durch Tabakrauch dominiert wird) leicht übersehen werden. Q:\5195_AFI\Docs\Berichte\Endbericht\05_5195_AFI_Endbericht.doc ALLPLAN GmbH Seite 328 Endbericht AFI Insgesamt kann festgestellt werden, dass das Projekt zu keinen Gesundheitsgefährdungen oder wesentlichen Störungen des Wohlbefindens durch elektromagnetische Felder führen wird. Im Störfall kann es durch Blitzeinschlag bzw. Schaltvorgänge zu subjektiv wahrnehmbaren Felderhöhungen wie unter einer Gewitterwolke kommen (17,6 kV/m). Auch bei Ausfall einer Phase sind nur kurzzeitige Felderhöhungen prognostiziert, von denen keine Gefährdung von in der Nähe befindlichen Personen zu erwarten sind (Erhöhung des magnetischen Feldes auf 82 µT). Durch die Immissionen im Freien sind auch Beeinträchtigungen von implantierten Herzschrittmachern nicht gegeben. Bei Dauerstrom (BDmax µT 18,55) wird der Wert von 30 µT deutlich unterschritten (gutartige Störbeeinflussungen möglich). Bei Daueraufenthalt im nächsten Wohnobjekt werden sowohl die Grenzwerte der ÖNORM S1119 für Dauerexposition sicher eingehalten bzw. der Schweizer Vorsorgewert als strengster gesetzlich geregelter Anlagenwert für Neuanlagen wird für den thermischen Grenzstrom zu 25% ausgeschöpft (0,25µT) und bei Dauerstrombetrieb zu nur 15% (0,15 µT) [51]. Zusammenfassung und Lösungsoption: Grundsätzlich gilt, dass elektromagnetische Felder keinen Einfluss auf den Gesundheitszustand eines Menschens ausüben. Bei Menschen mit Herzschrittmachern oder Insulinpumpen oder Cochlea-Implantaten kann es eventuell durch elektromagnetische Felder zu Störungen der Funktion kommen. Das Auftreten von Krebserkrankungen kann jedoch nicht ausschließlich den elektromagnetischen Feldern zugerechnet werden. Aus diesen Gründen wird das Risiko durch elektromagnetische Felder als gering eingestuft. 7.5.1.4.3 Lärm Lärm stellt eine Barriere dar, die subjektiv und somit von Mensch zu Mensch anders wahrgenommen wird. Anhand des Beispiels GDK Mellach soll aufgezeigt werden, welche Auswirkungen die Schallemissionen auf den unmittelbar betroffenen Einwohnerkreis kurz- und langfristig mit sich bringen. Es wurde dabei auf das Gutachten über Umweltmedizin aus dem UVP für das oben genannte Kraftwerk Bezug genommen. Q:\5195_AFI\Docs\Berichte\Endbericht\05_5195_AFI_Endbericht.doc ALLPLAN GmbH Seite 329 Endbericht AFI Unterscheidungen wurden dabei zwischen • Bauphase • Betriebsphase • Tag • Nacht getroffen. Als Beurteilungszeitraum für die Nacht wurde der Kapitel zwischen 22.00 Uhr und 06.00 Uhr gewählt. Um nun konkrete Aussagen über das schalltechnische Verhalten rund um das Kraftwerk treffen zu können, mussten zuvor Messungen an bestimmten Referenzpunkten vorgenommen werden. Diese an den Referenzpunkten gemessenen schalltechnischen Emissionen werden auf nicht gemessene Punkte umgelegt. Bauphase: Für die in der Bauphase entstehenden schalltechnischen Emissionen konnten laut Gutachten des GDK Mellach folgende Ergebnisse festgestellt werden. In den meisten Referenzpunkten ist mit einer Erhöhung des energieäquivalenten Dauerschallpegels zu rechnen, wobei jedoch der Grenzwert von 55 dB eingehalten werden kann. Bei einigen ist dieser Wert jedoch nicht einhaltbar. In diesen Fällen kommt es zu Abweichung der Ist-Situation von 2 bis 7dB. Bei diesen Erhöhungen des Ist Zustandes wird laut ÖAI-Richtlinie mit Beschwerden der umliegenden Gemeindemitglieder gerechnet. Vergleicht man nun die Schallpegelspitzen miteinander, kommt es zu einer noch deutlicheren Anhebung der Schallbelastung. Hinsichtlich eines Vergleiches mit der Ist-Situation kommt es dabei zu einem Schallpegelunterschied von bis zu 10 dB, was, wenn man davon ausgeht, dass ab einem Unterschied von 5 dB Beschwerden auftreten, als noch schädlicher einzustufen ist. Um die entsprechenden gesundheitlichen Schäden vermeiden zu können, müssen die verschiedensten vorbeugenden Maßnahmen zur Dämmung der Schallemissionen getroffen werden. Im vorliegenden Beispiel wurden Zeiten, zu denen besonders laute Q:\5195_AFI\Docs\Berichte\Endbericht\05_5195_AFI_Endbericht.doc ALLPLAN GmbH Seite 330 Endbericht AFI Maschinen eingesetzt werden müssen, fixiert. Diese sollen nicht in den Morgen- bzw. Abendstunden sein und sollten Arbeiten in kritischen Zeiten von unbedingter Notwendigkeit sein, so sind dies zuvor mit den besonders betroffenen Anrainern zu besprechen bzw. die Zeiten abzuklären. Werden diese Vorschriften eingehalten, so können weitere gesundheitliche Schäden aufgrund der Lärmbelastung beinahe gänzlich ausgeschlossen werden. Betriebsphase: Für die Zeit des Betriebes bei Tag und bei Nacht wird mit den gleichen Schallimmissionen gerechnet, wobei jedoch im Vergleich zu der Ist-Situation tagsüber keine und nachts eine Veränderung festzustellen sind. Besonders an den am meisten belasteten Referenzpunkten kann es zu Anhebungen des Basispegelwertes kommen. Die Änderungen können an diesen Punkten von 3 bis 5 dB reichen. Ab 3 dB kann das menschliche Ohr Unterschiedsempfindungen wahrnehmen. Der in den Guidelines for Community Noise 1999 und von der WHO festgelegte Grenzwert für die Nachtzeit von 45 dBA im Außenbereich wäre heute ohne schalltechnische Maßnahmen nicht mehr einzuhalten. Bei einem Außenpegel von 45 dBA erzielt man am Ohr des Schläfers bei Spaltlüftung auch einen Pegel von 35 dBA. Ein Überschreiten des Dauerschallpegels (LA,eq) von 35 dBA hat weniger einen Aufweckeffekt als vielmehr Einschlafstörungen zur Folge. Zwar können diese Störungen abnehmen und schließlich verschwinden, jedoch nur wenn sich die Bevölkerung an die erhöhte Schallimmission gewöhnt hat. Wo die Grenze der Gewöhnung liegt, lässt sich nicht sicher festlegen. Im angeführten Beispiel also, lässt sich das Erreichen der festgelegten Grenzwerte nur mehr durch technische Mehrmaßnahmen verwirklichen. Wenn diese zusätzlichen Maßnahmen durchgeführt werden, müssen hinsichtlich der Schallpegelspitzen und der Änderung der Basispegel keine gesundheitlichen Schäden, wie Schlafstörungen usw., befürchtet werden. Zusammenfassung und Lösungsoption: Gesundheitliche Schäden sind durch die heutige Schallschutztechnik weitest gehend ausgeschlossen. Bei einer Überschreitung von 35 dBA sind bei Nachtbetrieb zwar keine Gehörschäden zu verzeichnen, jedoch besteht die Möglichkeit von Einschlafschwierigkeiten. Eine tatsächliche Schädigung des Herz-Kreislauf-Systems ist Q:\5195_AFI\Docs\Berichte\Endbericht\05_5195_AFI_Endbericht.doc ALLPLAN GmbH Seite 331 Endbericht AFI ab etwa 65 dBA, bei dauernder Einwirkung des Geräusches, möglich. Bei etwa 80 dBA und ständiger Einwirkung des Geräusches sind Gehörschäden nicht mehr auszuschließen. Da dieser Geräuschepegel jedoch unterschritten wird, sind keine Erkrankungen zu erwarten. 7.5.2 Ökologische Barrieren und Aspekte Um ökologische Barrieren und Aspekte darstellen zu können, ist es notwendig, den Begriff im Vorfeld zu definieren. Definition von Ökologie: „Ökologie ist die Wissenschaft von den Beziehungen des Organismus zur umgebenden Umwelt“ Hinsichtlich der ökologischen Barrieren und Aspekte steht das Kriterium der Wirkungen auf den Treibhauseffekt im Mittelpunkt des Klimaschutzes. Da das Thema der Emissionen bereits in vorherigen Kapiteln beschrieben worden ist, wird hier auf diese Kapiteln hin verwiesen. Unterscheidungen können getroffen werden zwischen: • Regionalen Barrieren • Nationalen Barrieren 7.5.2.1 Regionale Barrieren Vor allem die regionalen Auswirkungen beim Bau eines neuen Kohlekraftwerkes nehmen einen wichtigen Stellenwert in der Bevölkerung ein. Regionale Barrieren lassen sich unterteilen in: • Erhöhtes Verkehrsaufkommen • Gefährdung des Ökosystems • Abfallaufkommen Q:\5195_AFI\Docs\Berichte\Endbericht\05_5195_AFI_Endbericht.doc ALLPLAN GmbH Seite 332 Endbericht AFI 7.5.2.1.1 Erhöhtes Verkehrsaufkommen Das erhöhte Verkehrsaufkommen ist auf die Bauphase und die Betriebsphase des neuen Kraftwerkes zurückzuführen. Da sich der Bau eines neunen Kraftwerkes nicht nur auf die Gemeinde am Standort von den Auswirkungen betroffen ist, wird dies als regionales Problem angesehen. Bauphase: Während der Bauphase fallen diverse Fahrten an wie: • Anlieferung der zu verarbeitenden Bauteile • Anlieferung Hilfsgütern • Personenverkehr durch Personal, Besucher und Fremdfirmen Da in kleineren Gemeinden oft keine ausreichende Möglichkeit besteht Baumaterialien zu erstehen, ist eine Zulieferung aus der näheren Region notwendig. Aus diesem Grund erhöht sich, durch die Notwendigkeit der Zulieferung der Baumateriale, das Verkehrsaufkommen. Zusätzlich zum erhöhten Verkehrsaufkommen ist mit Beeinträchtigungen der Qualität des Verkehrsablaufes und der Verkehrssicherheit zu rechnen. Die sinkende Qualität ist auf die personenintensiven Monate der gesamten Bauphase zurückzuführen. Im Zuge der An- und Abfahrten wachsen an spezifischen Knotenpunkten die mittleren Wartezeiten und sorgen für eine Absenkung der mittleren Reisegeschwindigkeit. Betriebsphase: In der Betriebsphase ist vor allem mit erhöhtem Personenverkehr zu rechnen und in regelmäßigen Abständen die Anlieferung von Brennstoffen bzw. Hilfsstoffen. In dieser Phase ist mit einem deutlich geringeren Verkehrsaufwand zu rechnen als in der Bauphase. Trotzdem besteht die Gefahr, dass es zu Stoßzeiten zu Verkehrsbehinderungen kommen kann. Bedingt durch das erhöhte Verkehrsaufkommen ist mit Steigerungen von Emissionen, Verkehrsunfällen und schalltechnischen Emissionen zu rechen. Wie bereits im Kapitel 7.5.1.4.1 beschreiben zählen zu den verkehrsbedingten Emissionen: Q:\5195_AFI\Docs\Berichte\Endbericht\05_5195_AFI_Endbericht.doc ALLPLAN GmbH Seite 333 Endbericht • CO2 • CO • NOx • Kohlenwasserstoffe • Feinstaub AFI Störfall: Durch einen eventuellen Störfall im Kraftwerk kann es zu einem erhöhten Verkehrsaufkommen durch Einsatzfahrzeuge, Reparaturarbeiten, eventuell Schaulustige und Medien kommen. Da derartige Störfälle jedoch relativ selten und zeitlich beschränkt auftreten, ist es aus verkehrlicher Sicht vertretbar, wenn diese Auswirkungen auf den Verkehrsablauf und die Verkehrssicherheit im Zeitraum des Störfalls kurzfristig groß sind. Zusammenfassung und Lösungsoption: Regional bedeutet erhöhtes Verkehrsaufkommen vor allem in der Bauphase mehr Verkehr, Staub- und Abgasemissionen. Gerade zu Beginn der Bauphase ist mit erheblichen Behinderungen durch den Verkehr zu rechnen. Nach der Inbetriebnahme des Kraftwerkes wird das Verkehrsaufkommen jedoch deutlich zurückgehen. Durch Störfälle kann es zu kurzfristigen und zeitlich beschränkten steigenden Verkehrsaufkommen kommen, die jedoch vernachlässigbar sind. Um Einwände aus der Bevölkerung zu unterbinden, ist es notwendig die betroffenen Regionen frühzeitig zu informieren und mögliche Maßnahmen zu setzen, wie man den Verkehr flüssig halten kann. Bei gut ausgebauten Infrastrukturen besteht natürlich die Möglichkeit diverse Bau- und Hilfsstoffe über das Bahnsystem an den Standort zu transportieren. Q:\5195_AFI\Docs\Berichte\Endbericht\05_5195_AFI_Endbericht.doc ALLPLAN GmbH Seite 334 Endbericht AFI 7.5.2.1.2 Gefährdung des Ökosystems „Ein Ökosystem ist ein System, das die Gesamtheit der Lebewesen und ihre unbelebte Umwelt in ihren Wechselbeziehungen umfasst“. Da das Ökosystem ein komplexes und äußerst sensibles System ist, können sich bereits kleine Umweltschäden zu großen Umweltbelastungen entwickeln. Diese können auftreten durch: • Unfälle • Auswirkungen durch Bautätigkeiten Unfälle: Das Ökosystem kann durch Störfälle in der Anlage gefährdet werden. Dies ist vor allem der Fall bei: • Unkontrolliertem Austreten von Schmiermitteln • Unkontrolliertem Austreten von eingesetzten Chemikalien • Unkontrolliertem Austreten von in der Rauchgasreinigung gebildeten Säuren • Verunreinigte Regenwässer Um solche Unfälle durch Leckagen oder sonstige Verunreinigungen vermeiden zu können, werden regelmäßige Kontrollen durchgeführt. Zusätzlich zu dieser Maßnahme existieren Maßnahmenkataloge, um bei unvorhergesehenen Unfällen so rasch als möglich reagieren und handeln zu können. Auswirkungen durch Bautätigkeiten: Beim Bau eines neuen Kraftwerkes sind bestimmte Umbauten am Standort notwendig, um den Bau realisieren zu können. Da diese Bauten unumgänglich sind, muss darauf geachtet werden nicht zu sehr in die Umwelt einzugreifen. Q:\5195_AFI\Docs\Berichte\Endbericht\05_5195_AFI_Endbericht.doc ALLPLAN GmbH Seite 335 Endbericht AFI Mögliche Eingriffe in die Umwelt sind durch: • Leitungsbau • Trockenlegungen von Sümpfen • Abholzungen • Abdichtung des Bodens durch Asphaltierarbeiten • Erhöhte Emissionswerte möglich. Zusammenfassung und Lösungsoption: Da das Ökosystem ein sensibles System ist, ist beim Bau des neuen Kraftwerkes darauf zu achten, Unfälle und unnotwenige Eingriffe in die Umwelt zu vermeiden. Dies ist im Vorfeld bereits in der Planungsphase zu berücksichtigen. Um Barrieren zu vermeiden sollte die Bevölkerung und vor allem Umweltschützer von den Eingriffen in die Natur informiert und aufgeklärt werden. 7.5.2.1.3 Abfallaufkommen Im Bereich Abfallwirtschaft müssen die für das Vorhaben abfallwirtschaftlich relevanten gesetzlichen Regelungen dargestellt und die möglichen Umweltauswirkungen des Vorhabens untersucht werden. Die abfallwirtschaftliche Betrachtung schließt sowohl den bestimmungsgemäßen Betrieb, als auch die Bauund Nachsorgephase ein und geht auf mögliche Auswirkungen in einem Störfall ein. Als wesentliche Auswirkungen aus abfallwirtschaftlicher Sicht müssen Art, Menge, Qualität und Verbleib der durch das Vorhaben verursachten Abfälle dokumentiert werden. Das Abfallaufkommen lässt sich in 3 Untergruppen unterteilen: • Bauphase • Betriebsphase • Störphase Q:\5195_AFI\Docs\Berichte\Endbericht\05_5195_AFI_Endbericht.doc ALLPLAN GmbH Seite 336 Endbericht AFI Bauphase: Aus abfallwirtschaftlicher Sicht sind Maßnahmen zur Abfallvermeidung und Verwertung notwendig, um Ressourcen zu schonen und einen nachhaltigen Schutz der Umwelt während der Bauphase zu gewähren. Vor allem in der ersten Bauphase werden Bodenaushübe auftreten. Je nach Qualität kann dieser Bodenaushub genutzt werden oder falls eine Verwertung nicht möglich sein sollte, entsprechend den gesetzlichen Bestimmungen deponiert werden. Neben den Bodenaushüben ist mit geringen Mengen an Betonabbruch, Eisen- und Stahlabfällen, Baustellenabfällen und Bauholz zu rechnen. Durch die eingesetzten Materialien ist keine wesentliche Umweltauswirkung zu erwarten. Betriebsphase: Während der Betriebsphase wird vor allem mit Abfällen gerechnet, die durch Wartungs-, Instandhaltungs- und Reparaturarbeiten anfallen. Je nach den regionalen Bedingungen besteht die Möglichkeit das regionale Abfallund Umweltmanagementsystem mit einzubinden. Abfälle, die zusätzlich anfallen werden, sind Klärschlamme und Rückstände aus dem Verbrennungsprozess. Störphase: Mögliche Störfälle die sich negativ auf das Abfallvolumen auswirken können sind: • Brandrückstände • Rückstände durch Austreten von Ölen oder Kühlmitteln Die anfallenden Abfälle müssen den gesetzlichen Bestimmungen zufolge entsorgt werden. Q:\5195_AFI\Docs\Berichte\Endbericht\05_5195_AFI_Endbericht.doc ALLPLAN GmbH Seite 337 Endbericht AFI Zusammenfassung und Lösungsoption: Zusammenfassend ist festzuhalten, dass weder während der Bauphase noch in der Betriebsphase mit erheblichen Umweltbeeinflussungen und Beeinflussungen auf den Menschen zu rechnen ist. Da alle Abfälle dem Abfallwirtschaftsgesetz unterliegen und bestimmte Lagerungs- und Entsorgungsbestimmungen existieren, ist aus abfallwirtschaftlicher Sicht das Risiko von Beeinflussungen auf Mensch und Natur als gering einzustufen. Regional kann das erhöhte Abfallaufkommen durch Abfallentsorgungsbetriebe übernommen werden und somit die regionale Wertschöpfung steigern. Wenn diese Möglichkeit jedoch nicht besteht, so ist mit erhöhtem Verkehrsaufkommen durch den Abtransport der Abfallstoffe zu rechnen. 7.5.2.2 Nationale Barrieren Nationale Barrieren stellen bei ökologischen Barrieren einen wichtigen Stellenwert dar. Mit dem Kyoto Protokoll hat sich Österreich zu einer 13%-igen Reduktion der Treibhausgasemissionen bis zum Jahr 2010 verpflichtet. Als Basisjahr wird das Jahr 1990 herangezogen. Zu den Treibhausgasemissionen zählen: • CO2 • N2O • CH4 • HFKW • FKW • SF6 Im Zusammenhang mit dem Bau und Betrieb des Kohlekraftwerkes spielt vor allem die veränderte CO2 Situation eine maßgebliche Rolle für Österreich. Q:\5195_AFI\Docs\Berichte\Endbericht\05_5195_AFI_Endbericht.doc ALLPLAN GmbH Seite 338 Endbericht AFI 7.5.2.2.1 Veränderungen der Emissionen Da sich Österreich zum Kyoto Protokoll bekannt hat, sind die Änderungen an den nationalen Emissionswerten ausschlaggebend für die Einhaltung des Protokolls. In welchem Umfang sich die Menge der Emissionen belaufen wird, kann der Fallstudie aus Kapitel 7.3.1 entnommen werden. Jedoch ist festzuhalten, dass sich durch den Einsatz von Carbon Sequestration and Storage die Emissionsmenge auf ein Minimum reduzieren würde. Zusammenfassung und Lösungsoption: Da die nationalen Emissionen stark beeinflusst werden durch den Bau und Betrieb eines neuen Kohlekraftwerkes bietet der Einsatz von Carbon Sequestration and Storage Technologie eine Möglichkeit, die CO2 Emissionen deutlich zu reduzieren. Eine Vermeidung von CO2 ist bei dieser Technologie zwar nicht möglich, jedoch kann verhindert werden, dass sie in die Atmosphäre ausgetragen werden. Aus diesem Grund sollte der Einsatz dieser Technologie eingesetzt werden. 7.5.2.2.2 Verstärktes Verkehrsaufkommen Das steigende Verkehrsaufkommen spielt aus Emissionsgründen eine maßgebliche Rolle in der CO2 Situation von Österreich. In wieweit sich das verstärkte Verkehraufkommen auf die CO2 Situation ausübt, gilt abzuklären. Eine Möglichkeit um den Verkehr zu reduzieren würde die Nutzung der Bahnwege bedeuten, um Materialien und Hilfsgüter zum Standort des neuen Kraftwerkes zu transportieren. Die Nutzung der Bahnsystems setzt voraus, dass die Infrastruktur am Standort dem entsprechend ausgeprägt sein muss. Da ein Transport mit dem Bahnsystem nicht ausschließlich vermieden werden kann, ist der Einsatz von Lastkraftwägen unumgänglich. Eine weitere Möglichkeit bietet darum das Nutzen von Kat-Systemen für Lastkraftwägen, um die CO2 Emissionen, ausgehend von diversen benötigten Fahrten, zu reduzieren. Q:\5195_AFI\Docs\Berichte\Endbericht\05_5195_AFI_Endbericht.doc ALLPLAN GmbH Seite 339 Endbericht AFI Zusammenfassung und Lösungsoption: Zusammenfassend kann festgehalten werden, dass das verstärkte Verkehrsaufkommen einen maßgeblichen Einfluss auf die CO2 Situation in Österreich ausübt. Um die CO2 Emissionen zu reduzieren könnten, wenn vorhanden, Bahnsysteme genutzt und Kat-Systeme für Lastkraftwägen vorgeschrieben werden. Sozioökonomische Barrieren und Aspekte 7.5.3 Um sozioökonomische Barrieren und Aspekte aufzeigen zu können, ist es notwendig, den Begriff zu definieren. Laut Definition beschreibt der Begriff Sozioökonomie: „Die Gesellschaft in ihrer wirtschaftlichen Struktur“ Sozioökonomische Aspekte lassen sich unterscheiden in: • Entwicklung des regionalen Wirtschaftswachstums • Veränderung der Infrastruktur • Erhöhte Betriebsansiedelungen • Erhöhte Steuereinnahmen für die Gemeinde • Entwicklung der Grundstückspreise und Gebäudepreise (Mietpreise) 7.5.3.1 Entwicklung des regionalen Wirtschaftswachstums Die quantitative Bewertung des regionalen Wirtschaftswachstums wurde bereits im Kapitel 7.4 dargestellt. Aus diesem Grund wird in diesem Kapitel nicht näher darauf eingegangen. Q:\5195_AFI\Docs\Berichte\Endbericht\05_5195_AFI_Endbericht.doc ALLPLAN GmbH Seite 340 Endbericht 7.5.3.2 AFI Veränderung der Infrastruktur Durch den Bau und Betrieb eines neuen Kohlekraftwerkes sind Beeinträchtigungen der Infrastruktur zu erwarten. Diese Beeinträchtigungen können unterteilt werden in: • Versorgung mit elektrischer Energie und Wasser • Entsorgung • Kommunikation • Verkehrsinfrastruktur (öffentlicher Verkehr und Individualverkehr) Durch den Bau und vor allem durch den Betrieb des neuen Kraftwerkes ist die Versorgung mit elektrischer Energie gewährleistet. Die Versorgung mit Wasser ist von den vorhandenen Verträgen der Gemeinde mit Wasserversorgungsunternehmen abhängig. Der Bereich der Müllentsorgung wird häufig durch die Gemeinde am Standtort geregelt oder direkt vom Kraftwerksbetreiber. Im Kapitel 7.5.2.1.3 wurde bereits die Problematik der Abfallentsorgung behandelt, darum wird auf dieses Kapitel hin verwiesen. Die Kommunikationsentwicklung am Standort, auf Grund des neuen Kraftwerkes, kann durchaus verbessert werden. Dies ist möglich durch den Ausbau des Kabelsystems in der Gemeinde. Die Verkehrsinfrastruktur lässt sich unterteilen in den öffentlichen Verkehr und den Individualverkehr. Der öffentliche Verkehr wird durch die erhöhte Frequenz und Belastung der Straßenanlagen, bedingt durch LKW und Sonderfahrzeuge, beeinflusst. Zusätzlich zum Erhöhten Verkehrsaufkommen ist die Verschmutzung der Straßenanlagen ein wichtiges Thema. Beim Individualverkehr sind Verbesserungen der Straßen möglich, aber auch der Ausbau von Rad- und Gehwegen. Q:\5195_AFI\Docs\Berichte\Endbericht\05_5195_AFI_Endbericht.doc ALLPLAN GmbH Seite 341 Endbericht 7.5.3.3 AFI Erhöhte Betriebsansiedelungen Um Betriebsansiedelungen erzielen zu können, ist der Aufbau eines regionalen Managements notwendig. Es soll eine Stärkung der Region hervorrufen. Wenn nun das regionale Management dazu verwendet wird, die Infrastruktur in der Region zu verbessern, sind neue Betriebsansiedelungen durchaus möglich. Für Betriebe stellt die Verringerung der Grundstückspreise, rund um das Kraftwerk, eine große Attraktivität dar, in diese Region zu investieren. Natürlich spielt dabei die vorhandene oder ausgebaute Infrastruktur eine maßgebliche Rolle. Für Gemeindemitglieder bedeutet eine erhöhte Betriebsansiedelung: • Steigung an der regionalen Wertschöpfung • Schaffung von neuen Arbeitsplätzen • Verringerung der Wochenpendler 7.5.3.4 Erhöhte Steuereinnahmen für die Gemeinde Eine Gemeinde profitiert vom Kraftwerksbau und Betrieb durch die zusätzlichen Steuereinnahmen. In welcher Höhe sich diese Steuereinnahmen belaufen, ist von rechtlichen Bestimmungen abhängig und wird in diesem Zusammenhang nicht näher behandelt. Die steuerlichen Einnahmen bedeuten für eine Gemeinde einen Zuwachs an sozialem Status. Der neue Status kann dazu genutzt werden die Gemeinde, durch den Bau neuer Wohnsiedlungen, zu vergrößern und somit weitere Steuereinnahmen zu sichern. Durch die geschaffene, verbesserte Arbeitsplatzsituation kann sich Abwanderungsrate verringern und das zuvor notwendige pendeln Gemeindemitgliedern verhindert werden. die von Somit stellen die erhöhten Steuereinnahmen durchaus positive Aussichten für die Gemeinde und einzelne Gemeindemitglieder dar. Q:\5195_AFI\Docs\Berichte\Endbericht\05_5195_AFI_Endbericht.doc ALLPLAN GmbH Seite 342 Endbericht 7.5.3.5 AFI Entwicklung der Grundstückspreise und Gebäudepreise Dieses Thema wurde bereits in Kapitel 7.5.1.2.1 detaillierter behandelt. Aus diesem Grund wird an dieser Stelle auf dieses Kapitel verwiesen. Zusammenfassung und Lösungsoption: Zusammenfassend lassen sich sozioökonomische Barrieren und Aspekte in 5 Untergruppen unterteilen. Betriebsansiedelungen stellen eine dieser Untergruppen dar. Um Betriebsansiedelungen in der betroffenen Region zu erzielen, sind die Veränderungen der Infrastruktur ausschlaggebend. Wenn der Standort als attraktiv, durch eine intakte Infrastruktur und geringe Grundstückspreise, erachtet wird, so ergeben sich Vorteile für die Gemeinde und dessen Mitglieder. Vorteile ergeben sich durch: • möglichen Ausbau des Straßennetzes • Zunahme an Betrieben und somit Arbeitsplätzen • Steigerung der regionalen Wertschöpfung • Verringerung der Abwanderungsrate • Erwerb von günstigen Grundstücken • Erhöhung des sozialen Status der Gemeinde Nachteile ergeben sich für die Bevölkerung durch die Verringerung von Grundstückspreisen und Wertverlusten von Gebäuden durch das nahe liegende Kohlekraftwerk. Eine Lösungsoption um sozioökonomische Barrieren zu verhindern ist, dass Hervorheben von positiven Effekten durch den Bau des neuen Kohlekraftwerkes. Zum Beispiel die Möglichkeit Grund zu verpachten, der als „unbrauchbar“ erachtet wurde. Die Bevölkerung sollte jedoch auch über die möglichen negativen Konsequenzen informiert werden. Q:\5195_AFI\Docs\Berichte\Endbericht\05_5195_AFI_Endbericht.doc ALLPLAN GmbH Seite 343 Endbericht 7.5.4 AFI Prüfverfahren Ein Prüfverfahren ermöglicht eine frühzeitige Abschätzung möglich auftretender Barrieren beim Bau und bei Betrieb eines neuen Kraftwerkes. Am Beispiel des UVP Verfahrens in der GDK Mellach, zur Genehmigung des Ausbaues der Anlage, wurde ein solches Verfahren für Kohlekraftwerke dargelegt. Das Umweltverträglichkeitsverfahren wurde in 9 Prüffelder unterteilt. Diese 9 Prüffelder lassen sich unterteilen in: • Immissionstechnik und Klima • Schalltechnisches Gutachten • Maschinentechnik • Fachbereich Naturschutz • Sicherheitstechnik • Umweltmedizin • Verkehrstechnik • Denkmalschutz • Energiewirtschaft Weitere Prüffelder, die im Falle des GDK Mellach aufgrund der speziellen Anlagenkonzeption nicht zur Anwendung kamen, sind: • Lokale Risken des Einsatzes von Carbon Capture and Storage Technologien (vor allem Gesundheitsrisken) • Globale Risken des Einsatzes von Carbon Capture and Storage Technologien (vor allem Umweltrisken) Jedes dieser einzelnen Prüffelder beschreibt die Zusammensetzung eines Bereiches in dem das öffentliche Interesse zu prüfen ist. Q:\5195_AFI\Docs\Berichte\Endbericht\05_5195_AFI_Endbericht.doc ALLPLAN GmbH Seite 344 Endbericht 7.5.4.1 AFI Immissionstechnik und Klima Der Fachbeitrag „Immissionstechnik und Klima“ enthält die für die Umweltverträglichkeitserklärung erforderlichen Darstellungen der voraussichtlich beeinträchtigten Umwelt mit dem Ist-Zustand und eine Beschreibung der zu erwartenden möglichen erheblichen Auswirkungen des Vorhabens auf die Umwelt. Das UVP Verfahren lässt sich unterteilen in folgende Untergruppen: • Beurteilungsgrundlagen • Klima • Beschreibung der Immissions-Ist-Situation • Bauphase • Auswirkungen des Betriebes • Störfall Jede dieser Untergruppen beschäftigt sich mit den möglichen Auswirkungen durch den Bau und den Betrieb eines Kohlekraftwerkes. Die Beurteilungsgrundlagen schließen • Gesetzgebung mit dem Immissionsschutzgesetz – Luft • Verordnungen des Bundesministeriums für Land- und Forstwirtschaft zu Luftverunreinigungen • Immissionsgrenzwerte und Immissionszielwerte zum Schutz der Ökosysteme und der Vegetation • Ozongesetz ein. Die Untergruppe „Klima“ beschreibt die lokalen, klimabedingten Bedingungen eines Standortes und mögliche Ausbreitungsszenarien. Die „Immissions-Ist-Situation“ zeigt die Situation der klimarelevanten Emissionen wie CO, Stickoxide (NO, NO2, NOx), Partikel (Schwebestaub und Partikel PM10), Ammoniak, Schwefel- und Stickstoffverbindungen und Ozon auf. Q:\5195_AFI\Docs\Berichte\Endbericht\05_5195_AFI_Endbericht.doc ALLPLAN GmbH Seite 345 Endbericht AFI Eine weitere Unterteilung würde bezüglich der Bauphase und der Betriebsphase vorgenommen. Während der Bauphase sind die zu erwartenden Emissionen, Auswirkungen und Maßnahmen aufgezeigt. In der Betriebsphase werden anschließend anfallende Betriebsemissionen, Berechnung und Ermittlung der zu erwartenden Auswirkungen bearbeitet. Die Untergruppe „Störfall“ beschreibt die möglichen Auswirkungen bei Ausfall der DeNOx Anlage, bei Trafobrand und bei Ammoniak Austritt am Verdampfer. Auf diese Störfälle wird in weiteren Kapiteln näher eingegangen. 7.5.4.2 Schalltechnische Gutachten Aufbauend auf die klimarelevanten Emissionen folgt der nächste Fachbereich des UVP Verfahrens, mit dem Titel „Schalltechnisches Gutachten“. Das schalltechnische Gutachten umfasst: • Allgemeine Auftragsbestimmung • Befund - Richtlinien und Vorschriften - Beschreibung der Anlage (Darstellung der Emissionsquellen) - örtliche Schallemissionen Schallemissionen) • in der Nachbarschaft (spezifische Gutachten - Ermittlung des Beurteilungspegels - Grenzen der zumutbaren Störung - Zusammenstellung und Beurteilung der Geräuschverhältnisse Im schalltechnischen Gutachten werden maßgebende Emissionsquellen bei Normalbetrieb, beim Anfahrbetrieb und bei Überprüfungen angeführt. Aufbauend auf die Emissionsquellen werden Maßnahmen zur Senkung der schalltechnischen Emissionen angeführt. Um die Wirksamkeit der Maßnahmen zu überprüfen, werden die Immissionen in der Nachbarschaft gemessen. Dabei wird wieder zwischen Normalbetrieb, Anfahrbetrieb sowie Tag und Nacht unterschieden. Q:\5195_AFI\Docs\Berichte\Endbericht\05_5195_AFI_Endbericht.doc ALLPLAN GmbH Seite 346 Endbericht 7.5.4.3 AFI Maschinentechnik Ein weiteres Fachgebiet in einer UVP ist der Bereich der „Maschinentechnik“. Dieses Fachgebiet zeigt die maschinentechnische Zusammenschau und die Anlagensicherheit auf. Die Maschinentechnische Zusammenschau lässt sich dabei in Einzelbereiche unterteilen. Diese Einzelbereiche umfassen: • Brennstoffversorgung • Gasdruckpegelstation • Gasturbinen • Abhitzekessel • Dampfturbine • Hauptkühlsystem • Fernwärme • Automatisierungskonzept • Nebenanlagen (Deonat, Notstromaggregat) • Haustechnik Kondensatsystem, Druckluftversorgung und Die Anlagensicherheit befasst sich mit den bereits aufgezählten Teilbereichen der maschinentechnischen Zusammenschau im Bezug auf die Einhaltung der sicherheitstechnischen Bestimmungen. 7.5.4.4 Naturschutz Dieser Fachbereich befasst sich mit den Teilgebieten Flora, Fauna und Ökosystem. In weiterer Folge werden Schutzgebiete identifiziert und welche Auswirkungen durch den Kraftwerksbau zu erwarten sind. Q:\5195_AFI\Docs\Berichte\Endbericht\05_5195_AFI_Endbericht.doc ALLPLAN GmbH Seite 347 Endbericht 7.5.4.5 AFI Sicherheitstechnik Gemäß den Anforderungen des UVP-G 2000 an die Umweltverträglichkeitserklärung sind die möglichen Auswirkungen des Projektes auf die Umwelt zu beschreiben, wozu auf Basis einer Sicherheitsanalyse auch die Erhebung der Auswirkungen von Industrieunfällen bzw. Störfällen zu betrachten sind. Während von „Industrieunfällen“ nur dann gesprochen werden kann, wenn die Kriterien der Industrieunfallverordnung BGBl.II 354/2002 zutreffen, werden unter „Störfälle“ Betriebsstörungen bzw. unerwünschte Betriebszustände verstanden, die im Rahmen der vorliegenden Sicherheitsanalyse im Hinblick auf ihre Auswirkungen untersucht werden. [51] Vor allem die Sicherheitstechnik bei Störfällen ist ausschlaggebend für diesen Fachbereich. Störfall: Als Grundlage für eine sicherheitstechnische Analyse der Anlage muss geklärt werden, welche Stoffe zum Einsatz kommen werden. Zusätzlich zu den eingesetzten Stoffen müssen die Reaktionskenndaten eruiert werden, um das Gefährdungspotential bestimmen zu können. Mögliche Störfälle sind: • Gasexplosion • Versagen einer Turbine oder eines Abhitzekessels • Gasaustritt • Ausfall der Rauchgasreinigungsanlage • Chemikalienaustritt • Brand • Betriebsstörungen der Hochspannungsanlage Im Kapitel 7.5.1.4 „Auswirkungen auf die Gesundheit“ wurden bereits die gesundheitlichen Auswirkungen durch erhöhte Emissionswerte dargestellt. Darum wird hier nicht näher darauf eingegangen. Q:\5195_AFI\Docs\Berichte\Endbericht\05_5195_AFI_Endbericht.doc ALLPLAN GmbH Seite 348 Endbericht 7.5.4.6 AFI Umweltmedizin Die Umweltmedizin nimmt vor allem für die umliegende Bevölkerung einen wichtigen Stellenwert ein. In diesem Fachbereich sind folgende Themen behandelt worden: • Aufgabenstellung • Verwendete Unterlagen • Luftschadstoffe • Schallemissionen • Elektromagnetische Felder • Erschütterungen • Grundwasser • Behandlung der eingelangten Stellungnahmen und Einwendungen Im Bericht des UVP Verfahrens GDK Mellach wurde auf die relevantesten Schadstoffe eingegangen, die gesundheitliche Folgen für den Menschen verursachen könnten. Dazu gehören nicht nur klassische Emissionen, sondern auch Schallemissionen, elektromagnetische Felder, Erschütterungen und das Grundwasser. 7.5.4.7 Verkehrstechnik Im Fachbereich „Verkehr“ sind folgende Teilbereiche beschrieben: • Ist-Zustand der bestehenden Verkehrsinfrastruktur • vorhabensbedingten Änderungen des Verkehrsaufkommens • Maßnahmen zur Vermeidung und Verminderung von verkehrsbedingten negativen Auswirkungen auf den Menschen und die Umwelt Um den Ist-Zustand der bestehenden Verkehrsinfrastruktur zu erfassen, wurde im Zuge des UVP Verfahrens die Qualität des Verkehrsablaufes mit dem Ortsgebiet und Freilandbereich betrachtet. Dazu gehören die Erhebung der Verkehrssicherheit und der Unfallstatistik und das Überprüfen der Anlagenverhältnisse auf Gewichts- oder Geschwindigkeitsbeschränkungen auf diversen Straßenabschnitten. Abschließend wurde die Sensibilität der einzelnen Teilbereiche untersucht. Q:\5195_AFI\Docs\Berichte\Endbericht\05_5195_AFI_Endbericht.doc ALLPLAN GmbH Seite 349 Endbericht AFI Da sich das Verkehrsaufkommen in 3 Untergruppen unterteilen lässt (Bauphase, Betriebsphase und Störphase) wurde für diese 3 Phasen eine mögliche Verkehrsbelastung erstellt. 7.5.4.8 Kulturgüter - Denkmalschutz In diesem Fachbereich wird geprüft, ob Kulturgüter wie Baudenkmale oder archäologische Fundstellen, insbesondere unter Denkmalschutz stehende Objekte durch den Bau eines Kraftwerkes in Mitleidenschaft gezogen werden oder sogar zerstört werden. Denkmäler unterliegen dem so genannten Denkmalschutzgesetz. 7.5.4.9 Energiewirtschaft Die Energiewirtschaft ist die Grundlage und damit der Wegbereiter für den Bau. Bevor auf die energiewirtschaftlichen Aspekte eingegangen wird, ist es notwendig den Bedarf an Energie offen zu legen, um den Bau eines neuen Kraftwerkes rechtfertigen zu können. Aufbauend auf die Bedarfsbestimmung an elektrischer energiewirtschaftlichen Aspekte. Zu diesen zählen: • Auswahl der einsetzbaren Technologie • der zu erwartende Wirkungsgrad • elektrische Energie • Einsatz des Brennstoffes 7.5.4.10 Technologien Energie folgen die Risken des Einsatzes von Carbon Capture and Storage Für die angesprochenen Erhebungen unter den Stakeholdern sind ebenso die Risken des Einsatzes von Carbon Capture and Storage Technologien zu überprüfen. Diese Risken können in die folgenden zwei Untergruppen unterteilt werden: Q:\5195_AFI\Docs\Berichte\Endbericht\05_5195_AFI_Endbericht.doc ALLPLAN GmbH Seite 350 Endbericht AFI • Lokale Risken des Einsatzes von Carbon Capture and Storage Technologien; die manifestieren sich vor allem in Gesundheitsrisken • Globale Risken des Einsatzes von Carbon Capture and Storage Technologien; die manifestieren sich vor allem in Umweltrisken Die Risken der einzelnen Verfahrensschritte wurden überblicksartig in den folgenden Kapiteln diskutiert: • Risken der Abscheidung von CO2: teilweise Technologierecherchen in den Kapiteln 5.1, 5.2 und 5.3.2 • Risken des Transportes von CO2: Kapitel 5.3.3 • Risken des Einlagerung von CO2: Kapitel 5.3.4 im Zuge der Entsprechend der jeweils identifizierten Risken (und der in Zukunft identifizierten Risken, intensive Forschung zu diesem Thema sind derzeit im Laufen) sind entsprechende Prüffelder zu generieren. • Ein Überblick über bereits durchgeführte Barrierenanalysen zum Thema Carbon Capture and Storage ist in Kapitel 7.5.5.2 zu finden. Zusammenfassung: Zusammenfassend ist zu sagen, dass das Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) in dem GDK Mellach durch die Definition verschiedener Prüffelder eine Möglichkeit bietet Barrieren frühzeitig zu erkennen und Maßnahmen zu setzen, um diese zu unterbinden oder zu lösen. Die Umweltverträglichkeitserklärung wurde auf Basis der technischen Konzeption für das Vorhaben der Umweltverträglichkeit untersucht. Dabei wurde unterschieden zwischen: • Bauphase • Betriebsphase • Störfälle Q:\5195_AFI\Docs\Berichte\Endbericht\05_5195_AFI_Endbericht.doc ALLPLAN GmbH Seite 351 Endbericht AFI Auf Basis dieser Angaben und einer umfassenden Beschreibung der Ist-Situation wurden in der UVE die möglichen Auswirkungen auf: • Menschen • Tiere • Pflanzen • Lebensräume • Boden • Wasser • Luft und Klima • Landschaft • Kulturgüter eingegangen. Die Wechselwirkungen zwischen den einzelnen Schutzgütern wurden dabei behandelt. Aus dem Bericht geht hervor, dass mit keinen erheblichen Auswirkungen gerechnet wird. Q:\5195_AFI\Docs\Berichte\Endbericht\05_5195_AFI_Endbericht.doc ALLPLAN GmbH Seite 352 Endbericht AFI 7.5.5 Beispiel für Barrierenanalysen 7.5.5.1 Barrierenanalysen GDK Mellach Die VERBUND - Austrian Thermal Power GmbH & Co KG plant am bestehenden Kraftwerksstandort Mellach, wo bereits ein Fernheizkraftwerk in Betrieb ist, die Errichtung eines Gas- und Dampfturbinen-Kombinationskraftwerks zur Erzeugung von elektrischer Energie und Fernwärme. Die geplante Anlage wird eine durchschnittliche elektrische Nettoerzeugungsleistung von 855MW bei reinem Kondensationsbetrieb aufweisen. Der Nettowirkungsgrad der Anlage entspricht dem besten Stand der Technik und wird bei reiner Stromerzeugung im Bereich zwischen 56,8 und 57,6% liegen. Bei einer jährlichen Betriebszeit von 7.500 Volllaststunden ergibt das im Kondensationsbetrieb eine elektrische Jahresarbeit von rund 6,45TWh. [50] Weiters ist die Auskoppelung von Fernwärme in der Höhe von maximal 250 MWth geplant. Bei maximaler Fernwärmeauskoppelung wird ein Brennstoffnutzungsgrad von ca. 70% erreicht werden. [50] Bei der angeführten Anlage soll Erdgas als Brennstoff verwendet werden. Auf Grund der Tatsache, dass die Errichtung des neuen Kraftwerkparks, den neuesten Daten für Österreich entspricht, dient das UVP Verfahren GDK Mellach als Beispiel für eine mögliche Barrierenanalyse. Zusammenfassend werden Ergebnisse des UVP Verfahrens dargestellt. Teilergebnisse und Auszüge aus dem UVP Verfahren wurden bereits zuvor behandelt. Wie bereits im Kapitel 7.5.4 dargestellt, setzt sich das UVP Verfahren aus 9 Prüffeldern zusammen. Auf 3 Prüffelder wird zu Demonstrationszwecken näher eingegangen. Diese sind: • Immissionstechnik und Klima • Schalltechnisches Gutachten • Maschinentechnik Q:\5195_AFI\Docs\Berichte\Endbericht\05_5195_AFI_Endbericht.doc ALLPLAN GmbH Seite 353 Endbericht AFI Immissionstechnik und Klima: Die folgenden Zusammenstellungen zur Bewertung der Luftschadstoffimmissionen basiert auf der Kombination der höchsten ermittelten oder abgeleiteten Vorbelastung im Projektgebiet kombiniert mit der Emission, die sich bei Ausschöpfung der Emissionsgrenzwerte ergibt und unter den Ausbreitungsbedingungen, welche die höchste Zusatzbelastung erwarten lassen. In folgenden Tabellen [51] sind die Immissionswerte der einzelnen relevanten Luftschadstoffe dargestellt. Diese setzen sich zusammen aus der Vor-, Zusatz und Gesamtbelastung sowie dem Grenzwert bzw. Zielwert und der Zusatzbelastung gemessen am Prozentsatz des Grenzwertes. Tabelle 7.60: Ergebnis Immissionsberechnungen Kohlenmonoxid Tabelle 7.61: Ergebnis Immissionsberechnungen Stickstoffdioxid Tabelle 7.62: Ergebnis Immissionsberechnungen Stickstoffmonoxid (NOx) Q:\5195_AFI\Docs\Berichte\Endbericht\05_5195_AFI_Endbericht.doc ALLPLAN GmbH Seite 354 Endbericht AFI Tabelle 7.63: Ergebnis Immissionsberechnungen Schwefeldioxid Tabelle 7.64: Ergebnis Immissionsberechnungen Feinstaub (PM10) Tabelle 7.65: Ergebnis Immissionsberechnungen Ammoniak Schalltechnisches Gutachten: In den folgenden Tabellen sind die spezifischen Schallimmissionen für einzelne Anlagenteile, bezogen auf die Immissionspunkte 1–10, dargestellt. Da für den Dauerbetrieb vor allem die Immissionswerte in der Nacht entscheidend sind, werden nachstehend nur die maßgebenden Immissionen für diesen Bezugszeitraum (ungünstigste halbe Stunde) angeführt. Q:\5195_AFI\Docs\Berichte\Endbericht\05_5195_AFI_Endbericht.doc ALLPLAN GmbH Seite 355 Endbericht AFI Betriebsphase: Die in Tabelle 7.66 dargestellten Schallpegel wurden in insgesamt 3 Gemeinden (Neudorf, Wildon und Mellach) rund um das Kraftwerk gemessen. Diese Messungen wurden im Freien und vor Wohnhäusern durchgeführt. Die Flächenwidmung gibt Aufschluss, um welches Gebiet es sich handelt. So steht das „L“ für Freiland, „DO“ und „AF“ für Auffüllungsgebiet und „WA“ für allgemeines Wohngebiet. Tabelle 7.66: Immissionen bei Nacht – Normalbetrieb [51] Der Vergleich zwischen dem Ist-Zustand und dem zu erwartenden Immissionen zeigt, dass in allen 10 Messstationen der derzeitige Istwert des Schallpegels unterschritten werden soll. Q:\5195_AFI\Docs\Berichte\Endbericht\05_5195_AFI_Endbericht.doc ALLPLAN GmbH Seite 356 Endbericht AFI Bauphase: Wie bereits in der Betriebsphase erläutert, wurde der Schallpegel in insgesamt 3 Gemeinden (Neudorf, Wildon und Mellach), während der Bausphase, gemessen. Diese Messungen wurden im Freien und vor Wohnhäusern durchgeführt. Die Flächenwidmung gibt Aufschluss, um welches Gebiet es sich handelt. So steht das „L“ für Freiland, „DO“ und „AF“ für Auffüllungsgebiet und „WA“ für allgemeines Wohngebiet. Tabelle 7.67: Immissionen bei Tag – Bauphase [51] Q:\5195_AFI\Docs\Berichte\Endbericht\05_5195_AFI_Endbericht.doc ALLPLAN GmbH Seite 357 Endbericht AFI Wie aus Tabelle 7.67 ersichtlich, ist durch den Bau des Gas- und Dampfkraftwerkes mit kurzfristigen Erhöhungen des Schallpegels zu rechnen. Gravierende Steigerungen des Schallpegels sind im Gebiet IP3 (beschreibt ein vordefiniertes Gebiet rund um das GDK Mellach) erwarten. Der derzeitige Schallpegel wurde mit 49 dB gemessen. Durch den Bau des Kraftwerkes steigt dieser Wert auf bis zu 54,9 dB in der Phase des baulichen Aufbaues und während der Montage. Maschinentechnik: Da das Prüffeld der Maschinentechnik sehr umfangreich ausgearbeitet wurde wird ein Auszug zur Demonstration dargestellt. Die Maschinentechnik ist unterteilt in: • Brennstoffversorgung • Gasdruckregelstation • Gasturbinen • Abhitzekessel • Dampfturbine • Hauptkühlsystem • Fernwärme • Automatisierungskonzept • Nebenanlagen Nebenanlage: Die Nebenanlage ist in insgesamt 12 Untergruppen unterteilt worden. Eine Untergruppe davon ist das Nebenkühlwassersystem auf das näher eingegangen wird. Das Nebenkühlwassersystem ist ein geschlossener mit Deonat gefüllter Kreislauf welcher die Wärmen der Ölsysteme, E- Systeme, Probenahmekühler, SpeisewasserKondensat- und Wasserringpumpen und Druckluftanlage beider Linien in den Nebenkühlwasserwärmetauschern (je zwei 100% Wärmetauscher) an das Frischwasser (Mur) bzw. das Kühlturmwasser abführt (Wärmeabfuhr ca. 2x10 MWth). Mit diesem Konzept (Öl/Wasser- und Wasser/Wasser-Wärmetauscher) des Nebenkühlwassersystems gelingt es einen möglichen Öleintritt in den Kühlkreislauf in jedem Fall innerhalb des Nebenkühlkreislaufes zu halten und nicht an die Umgebung Q:\5195_AFI\Docs\Berichte\Endbericht\05_5195_AFI_Endbericht.doc ALLPLAN GmbH Seite 358 Endbericht AFI – Vorfluter abzugeben, weil die Kühlstellen durch das Zwischenkühlsystem vom Frischwasser/Kühlturmwasser getrennt sind. Die Kühler werden als URohrwärmetauscher ausgeführt. Die Werkstoffwahl für die Rohrbündel des Wärmetauschers, Rohrleitungen und Armaturen erfolgt jeweils nach den Anforderungen des eingesetzten Mediums – Deonat/Rohwasser bzw. konditioniertes Kühlturmwasser. Zur Abfuhr der Wärme aus dem Nebenkühlkreis der Linie 1, wird Frischwasser (ca. 0,5 m³/s, Stichleitungsrohrdurchmesser ca. Ø 500mm) aus der Hauptkühlwasserleitung der Linie 1 entnommen. Die Abfuhr der Wärme aus dem Nebenkühlkreislauf der Linie 2 erfolgt mit dem Hauptkühlwasser (ca. 0,5 m³/s, Stichleitungsrohrdurchmesser ca. Ø 500mm) der Linie 2. Die Wärme wird, wie die Kondensationswärme der Linie 2, über den Kühlturm an die Umgebungsluft abgegeben. [51] 7.5.5.2 Barrierenanalysen für Carbon Capture and Storage Die Carbon Capture and Storage Technologien selbst stellen laut [54] keine Barriere dar. Nichttechnische Aspekte können sich aber sehr wohl als Barrieren darstellen. Zu diesen Barrieren gehören: • Kosten • Risken • Öffentliche Meinung Wie bereits zuvor erwähnt, ist das Entstehen von Barrieren meist darauf zurückzuführen, dass kaum oder keine ausreichenden Kenntnisse zu dem Thema vorhanden sind. Wie auch in der Studie der Universität Eidenhoven verringern sich die Bedenken und somit die Angst, der Bevölkerung vor der CCS Technologie durch Bereitstellung von Informationen. Da für diese Studie vor allem die öffentliche Meinung einen hohen Stellenwert einnimmt, wird auf dieses Thema in diesem Kapitel eingegangen. Kosten Bei den Kosten, die als Barriere gesehen werden, handelt es sich vor allem um die Kosten der Abtrennung und Speicherung. Wie bereits in den Kapiteln 5.3.2.5 und 5.3.4.7 beschrieben, sind die Gesamtkosten von der Abtrennungstechnologie, der Länge des Transportes und der Ablagerungstechnologie abhängig. Q:\5195_AFI\Docs\Berichte\Endbericht\05_5195_AFI_Endbericht.doc ALLPLAN GmbH Seite 359 Endbericht AFI Risken Die Risken lassen sich in den Ausstoß von CO2 Emissionen, Sachschäden an der Konstruktion und die Verminderung der Trinkwasserqualität unterteilen. Risken der Carbon Capture and Storage Technologien wurden, wie bereits vorher angeführt, überblicksartig in den folgenden Kapiteln diskutiert: • Risken der Abscheidung von CO2: teilweise Technologierecherchen in den Kapiteln 5.1, 5.2 und 5.3.2 • Risken des Transportes von CO2: Kapitel 5.3.3 • Risken des Einlagerung von CO2: Kapitel 5.3.4 im Zuge der Öffentliche Meinung Wie bereits erwähnt stellt die Technologie von Carbon Capture and Storage keine direkte Barriere dar, jedoch aber die Akzeptanz der Technologie, wenn diese in unmittelbarer Nachbarschaft errichtet werden soll. Die Erweiterung einer Anlage um die Technologie der Abtrennung stellt dabei nicht das Hauptproblem dar. Eben so wenig wie der Transport von CO2. Ausschlaggebend für Barrieren ist hierbei die Tatsache, dass CO2 in ausgeschöpften Gas- oder Ölfeldern direkt neben dem eigenen Grundstück abgelagert werden sollen. Die unmittelbaren Anrainer fürchten ein etwaiges Undichtwerden eines Feldes. Auf Grund dessen stellt die Technologie der Abspeicherung eine soziale Barriere dar. [54] Eine Studie der Eindhoven Universität hat das Problem der CCS Technologie und den daraus resultierenden Barrieren dargestellt. In Abbildung 7.19 ist die Aufteilung der Altersgruppen und der Schulbildung dargestellt. Wie man der Grafik entnehmen kann, sind mit über 50% Absolventen einer Universität unter den Teilnehmern. Q:\5195_AFI\Docs\Berichte\Endbericht\05_5195_AFI_Endbericht.doc ALLPLAN GmbH Seite 360 Endbericht AFI Abbildung 7.19: Alter und Ausbildung der Teilnehmer [54] Wie in Abbildung 7.20 dargestellt, wurde zu Beginn der Befragung der Wissensstand der Teilnehmer zum Thema CO2 ermittelt. Wie man dieser Abbildung entnehmen kann, haben rund 58% der Befragten zugegeben, keine besonderen Kenntnisse zum Thema CO2-Speicherung aufweisen zu können. Abbildung 7.20: Befragung zur Kenntnis über CO2-Speicherung [54] Eine weitere Unterteilung der Kenntnisse ist in Abbildung 7.21 dargestellt. Aus dieser Abbildung geht hervor, dass annähernd die Hälfte der Befragten Kenntnisse zu den Themen Physik und Chemie, Elektrizitätserzeugung, Klimaproblematik, Bereitstellung von Energie, Technologien und Risken, Regierungsgrundsätze und Umwelt aufweisen. Q:\5195_AFI\Docs\Berichte\Endbericht\05_5195_AFI_Endbericht.doc ALLPLAN GmbH Seite 361 Endbericht AFI Abbildung 7.21: Befragung zu Grundkenntnissen [54] In Abbildung 7.22 wurden den Teilnehmern Fragen zu ihrer persönlichen Meinung gestellt. Die erste Frage bezieht sich auf die Attraktivität CO2 in der eigenen Umgebung zu speichern. Dazu konnten die Befragten zwischen „unerwünscht“ und „erwünscht“ Abstufungen vornehmen. Etwa 4% der Befragten empfinden die Möglichkeit der CO2-Speicherung in der näheren Umgebung als positiv. Auf die Frage wie die Empfindung sei bezüglich CO2-Speicherung außerhalb von bebauten Gebieten antworteten etwa 30% der Teilnehmer, dass dies eine gute Möglichkeit darstellt CO2 der Atmosphäre zu entziehen. Abbildung 7.22: Öffentliche Meinung zu CO2-Speicherung [54] Da für viele betroffene Personen vor allem die Frage des Risikos mit dem die Speicherung verbunden ist wichtig erscheint, wurde die Frage gestellt: „Wie würden Sie die Vorteile der CO2-Speicherung für die Gesellschaft sehen?“ In Abbildung 7.23 ist das Ergebnis auf die zuvor gestellte Fragen zu sehen. Etwa 18% der Befragten glauben, das die Speicherung geringe Vorteile für die Gesellschaft aufweist. Etwa 30% antworteten, dass es weder positive noch negative Effekte auf die Gesellschaft haben wird. Rund 8% sind der Meinung, dass CO2-Speicherung große Vorteile für die Gesellschaft bringt. Q:\5195_AFI\Docs\Berichte\Endbericht\05_5195_AFI_Endbericht.doc ALLPLAN GmbH Seite 362 Endbericht AFI Abbildung 7.23: Vorteile der CO2-Speicherung für die Gesellschaft [54] In Abbildung 7.24 ist das derzeitige Ergebnis der Befragung dargestellt, welche Meinung die Befragten zur CCS Technologie haben. Die Mehrheit gab an, kaum Informationen über die Technologie zu besitzen oder eher negativ darüber denken. Abbildung 7.24: öffentliche Meinung zur CCS Technologie [56] Q:\5195_AFI\Docs\Berichte\Endbericht\05_5195_AFI_Endbericht.doc ALLPLAN GmbH Seite 363 Endbericht AFI Nach ausführlichen Informationen zu den Möglichkeiten und Risiken der CCS Technologie wurde die Frage des Wissens entscheidend besser dargestellt als zuvor. Zu der Frage ob die Technologie gemocht wird ist ein deutlicher Unterschied zu erkennen, wie in Abbildung 7.25 dargestellt. Zuvor antworteten insgesamt 13% die Technologie zu mögen, nach der Informationsbereitstellung antworteten insgesamt 38% positiv. Abbildung 7.25: öffentliche Meinung zur CCS Technologie nach Informationsbereitstellung [56] Österreich: Auch in Österreich beschäftigt man sich mit dem Thema Carbon Capture and Storage. Im Jahr 2005 wurden Experten, Fachmänner und Laien zu dem Thema CCS befragt. Die Befragung ging von der Technischen Universität Graz aus. Der erstellte Fragebogen wurde in 4 verschiedene Frageblöcke unterteilt. Diese sind: • Risken und Chancen der CCS – Technologie • Marktdurchdringung von CCS – Technologien im Kraftwerksbereich • Spezielle Fragen zu verschiedenen CCS – Technologien • Sonstige Fragen zu CCS Q:\5195_AFI\Docs\Berichte\Endbericht\05_5195_AFI_Endbericht.doc ALLPLAN GmbH Seite 364 Endbericht AFI In Abbildung 7.26 ist eine Frage aus dem Fragebogen mit insgesamt 12 Fragen dargestellt. Abbildung 7.26: Frage 1 aus dem Frageblock 1 über CCS Nach Rückfrage mit dem Verantwortlichen des Fragebogens ist die Auswertung des Fragebogens zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht abgeschlossen. Zusammenfassung: Die Technologie von Carbon Capture and Storage stellt laut der Eindhovener Universität in den Niederlanden keine Barriere dar. Barrieren in diesem Bereich sind meist auf die nicht ausreichenden Kenntnisse der Bevölkerung zum Thema CCS zurückzuführen. Generell betrachtet wird eine Anlage, welche die Technologie der CO2-Abtrennung nachrüstet, nicht als Barriere gesehen für die CCS Technologie. Die Hauptbedenken der Bevölkerung liegen hier in der Tatsache, dass CO2 in ausgeschöpften Gas- und Ölfeldern in der näheren Umgebung gespeichert werden soll. Betroffene Anrainer befürchten ein Austreten des CO2 Gases. Um herausfiltern zu können wie die Kenntnisse zu dem Thema CCS sind, wurden allgemeine Kenntnisse überprüft und anschließend die Kenntnisse spezifisch zur CCS Technologie. Abgeschlossen wurde die Befragung mit der Frage welche Vorteile sie für die Gesellschaft sehen, wenn die CCS Technologie zum Einsatz kommen würde. Q:\5195_AFI\Docs\Berichte\Endbericht\05_5195_AFI_Endbericht.doc ALLPLAN GmbH Seite 365 Endbericht AFI Etwa 18% der Befragten glauben, dass die Speicherung geringe Vorteile für die Gesellschaft aufweist. Etwa 30% antworteten, dass es weder positive noch negative Effekte auf die Gesellschaft haben wird. Und rund 8% sind der Meinung, dass CO2Speicherung große Vorteile für die Gesellschaft bringt. Ein Vergleich des Tyndall Centers ergab, dass rund 63% der Befragten entweder keine Kenntnisse besitzen oder negativ über die CCS Technologie denken. Nach umfangreicher Informationsbereitstellung konnte der Wert auf 34% reduziert werden. Auch in Österreich beschäftigt man sich mit dem Thema Carbon Capture and Storage. Im Jahr 2005 fand dazu eine Befragung von Experten, Fachmänner und Laien zu dem Thema CCS statt. Die Befragung ging von der Technischen Universität Graz aus. Zum jetzigen Zeitpunkt sind jedoch noch keine Auswertungen der Fragebogen verfügbar. Q:\5195_AFI\Docs\Berichte\Endbericht\05_5195_AFI_Endbericht.doc ALLPLAN GmbH Seite 366 Endbericht 8 AFI LITERATURVERZEICHNIS Zitate: [1] Kratena, K.; Wüger, M.; Energieszenarien für Österreich bis 2020; Studie des Österreichischen Instituts für Wirtschaftsforschung; Wien; 2005 [2] Altmann, H.; Stamatelopoulos, G.-N.; Steps towards the minimisation of CO2 emissions from coal-fired power plants. 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Homepage: http://www.wv-bergbau.de/ http://www.mu.sachsen-anhalt.de/lau/luesa/Schadstoffe.html http://www.sw-unna.de/content/06-Service/__Energielexikon/E/Elektrosmog.php?b=06&m1=__-Energielexikon&m2=E http://www.hbg-bremen.de/~matthiash/physik/files/Physik/EPhase%20Energie%20(EWS)/P%2012%20referate%2046%20k.pdf http://www.umweltbundesamt.at/umweltschutz/gesundheit/gesverursacher/verkehr_ ges/ http://www.data-archive.ac.uk/doc/4741/mrdoc/pdf/4741userguide1.pdf Q:\5195_AFI\Docs\Berichte\Endbericht\05_5195_AFI_Endbericht.doc ALLPLAN GmbH Seite 377 Endbericht 9 AFI ABBILDUNGSVERZEICHNIS Abbildung 0.1: Gesamteffekte des Kraftwerks aufgeteilt auf einzelne Jahre (Summe aus Errichtung und Betrieb) 11 Diagram 0.2: Total Effects of the Plant split into single years (sum of construction and operation) 23 Abbildung 2.1: weltweiter Energiebedarf 1970-2030 [14] 36 Abbildung 2.2: Energiebedarf in der EU25 1990-2030 [31] 37 Abbildung 2.3: Energieflussbild Österreich 2004 [62] 38 Abbildung 2.4: weltweites Vorkommen fossiler Energieträger 40 Abbildung 2.5: weltweite Reserven, Reichweite, Ressourcen fossiler Energieträger [18] 40 Abbildung 2.6: globale Verteilung fossiler Energiereserven [BP 2002] 41 Abbildung 2.7: Rohölreserven global [16] 43 Abbildung 2.8: globale Erdgasreserven [16] 44 Abbildung 2.9: Nachgewiesene Kohlereserven 2004 [16] 45 Abbildung 2.10: Prozentuelle Aufteilung fossiler Energiereserven in EU25 [31] 47 Abbildung 2.11: Rohölreserven in Österreich [17] 48 Abbildung 3.1: Russische Kohlelagerstätten 51 Abbildung 4.1: Bruttoinlandsverbrauch von Kohle in Österreich 53 Abbildung 4.2: energetischer Endverbrauch von Kohle in Österreich 54 Abbildung 4.3: Kohleverbrauch zur Stromerzeugung in der Welt 2003 [27] 55 Abbildung 4.4: Kohleverbrauch zur Stromerzeugung in der EU25 1995-2030 [31] 56 Abbildung 4.5: Bruttostromerzeugung in Österreich [26] 57 Abbildung 4.6: Stromerzeugung nach Energieträgern in Österreich [26] 58 Abbildung 4.7: Anthropogen verursachte Änderungen der Temperatur 1850-2000 [37] 60 Abbildung 5.1: Entwicklungsstufen von Clean Coal Technologien [18] 67 Abbildung 5.2: F&E Vision von COORTEC 2005-2050 [19] 68 Abbildung 5.3: Zeitplan eines 700°C Kraftwerkes [20] 70 Abbildung 5.4: schematische Darstellung eines Kohledampfkraftwerkes mit höchsten Dampfzuständen [5] 71 Abbildung 5.5: Verbesserungsmaßnahmen eines Kohledampfkraftwerkes [3] 72 Abbildung 5.6: schematische Darstellung eines Hochtemperaturwärmeübertragers [23] 76 Q:\5195_AFI\Docs\Berichte\Endbericht\05_5195_AFI_Endbericht.doc ALLPLAN GmbH Seite 378 Endbericht AFI Abbildung 5.7: schematische Darstellung einer Hochtemperaturgasreinigung [23] 77 Abbildung 5.8: schematische Darstellung einer Druckkohlestaubfeuerung mit Dekarbonisierung [3] 80 Abbildung 5.9: schematische Darstellung eines kohlestaubgefeuertes Kraftwerkes mit Rauchgaskarbonisierung[3] 81 Abbildung 5.10: Darstellung einer stationären Wirbelschicht 82 Abbildung 5.11: Darstellung einer zirkulierenden Wirbelschicht 83 Abbildung 5.12: schematische Darstellung einer Druckwirbelschichtfeuerung der 1.Generation [23] 84 Abbildung 5.13: schematische Darstellung einer Druckwirbelschichtfeuerung der 2.Generation [3] 86 Abbildung 5.14: schematische Darstellung einer Druckwirbelschicht der 2.Generation - Verbrennung und Vergasung [3] 87 Abbildung 5.15: schematische Darstellung eines Kohlekombikraftwerkes mit Kohlevergasung[29] 91 Abbildung 5.16: schematische Darstellung eines Kohlekombikraftwerkes mit Kohlevergasung und integrierter CO2 Abscheidung [3] 94 Abbildung 5.17: Blockschaltprozessschema Kohlekombikraftwerkes mit sauerstoffbetriebener Kohlevergasung und Brenngasdekarbonisierung [3] 96 Abbildung 5.18: schematische Darstellung eines Gas- und Dampfkraftwerkes 97 Abbildung 5.19: schematische Darstellung eines Gas- und Dampfkraftwerkes mit externer Feuerung [3] 100 Abbildung 5.20: schematische Darstellung eines Gas- und Dampfkraftwerkes mit Rauchgas Dekarbonisierung [3] 103 Abbildung 5.21: schematische Darstellung eines Gas- und Dampfkraftwerkes mit sauerstoffbetriebenen Autoreformierung und Brenngaskarbonisierung [3] 104 Abbildung 5.22: schematische Darstellung eines Hybridkraftwerkes mit Brennstoffzelle [3] 106 Abbildung 5.23: schematische Darstellung eines kohlebefeuerten Kombikraftwerkes mit Kohlevergasung und in Kombination mit einer Brennstoffzelle [3] 106 Abbildung 5.24: schematische Darstellung eines sauerstoffbetriebenen Kraftwerkes [3] 108 Abbildung 5.25: schematische Darstellung einer Oxyfuel Anlage [4] 109 Abbildung 5.26: Reifegrad von Oxyfuel Anlagenkomponenten [2] 110 Abbildung 5.27: schematische Darstellung einer Brennstoffzelle mit Zumischung des Anodenabgases [3] 114 Abbildung 5.28:schematische Darstellung einer Hochtemperaturgasturbine Graz Cycle [24] 115 Q:\5195_AFI\Docs\Berichte\Endbericht\05_5195_AFI_Endbericht.doc ALLPLAN GmbH Seite 379 Endbericht AFI Abbildung 5.29:schematische Darstellung des S-Graz Cycles [24] 116 Abbildung 5.30: schematische Darstellung einer Wirbelschichttrocknungsanlage RWE Power [8] 117 Abbildung 5.31: schematische Darstellung der Zero Emission Coal Alliance [25] 119 Abbildung 5.32: schematische Darstellung der Zero Emission Coal Technologie [25] 120 Abbildung 5.33: Zeitplan der Zero Emission Coal Technologie [25] 121 Abbildung 5.34: Übersicht über Möglichkeiten der Abtrennung und Abspeicherung122 127 Abbildung 5.35: Darstellung der CO2-Abtrennungsmöglichkeiten Abbildung 5.36: Darstellung des Chemical Loopings [34] 134 Abbildung 5.37: Häufig eingesetzte Lösungsmittel zur CO2-Abtrennung bei industriellen Prozessen [37] 135 146 Abbildung 5.38: Übersicht der CO2 Langstreckenpipelines [37] Abbildung 5.39: spezifische Investitionskosten für Pipelines [37] 150 Abbildung 5.40: Transportkosten für CO2 [37] 151 Abbildung 5.41: Möglichkeiten der geologischen Speicherung im Überblick [37] 153 Abbildung 5.42: schematische Darstellung von Enhanced Oil Recovery 156 Abbildung 5.43: Schematische Darstellung eines Grundwasserspeichers mit Salzwasser am Beispiel von Sleipner [47] 158 Abbildung 5.44: Anwendungsmöglichkeiten der CO2 Karbonisierung [37] 163 Abbildung 5.45: Kosten für die ozeanische Speicherung [37] 169 Abbildung 5.46: CO2-Speicherungskosten bei Mineralkarbonisierung [37] 169 Abbildung 7.1: Anlagenschaltbild 700°C Kraftwerk [3] 181 Abbildung 7.2: Anlagenschaltbild für die Oxyfuel-Technologie 183 Abbildung 7.3: Prinzipschaltbild eines Kondensationskraftwerks mit Wärmeauskopplung 186 Abbildung 7.4: Prinzipschaltbild einer Absorptionskältemaschine [22] 193 Abbildung 7.5: Prinzipschaltbild einer Adsorptionskältemaschine [22] 194 Abbildung 7.6: Pipeline Durchmesser in Abhängigkeit der transportierten Menge CO2 226 Abbildung 7.7: Input-Output-Modell zur Analyse der Errichtung bzw. Nachrüstung, schematischer Überblick 256 Abbildung 7.8: Input-Output-Modell zur Analyse des Betriebs, schematischer Überblick 273 Abbildung 7.9: Gesamteffekte des Kraftwerks aufgeteilt auf einzelne Jahre (Summe aus Errichtung und Betrieb) 297 Abbildung 7.10: öffentliche Meinung zur globalen Erwärmung [55] 301 Q:\5195_AFI\Docs\Berichte\Endbericht\05_5195_AFI_Endbericht.doc ALLPLAN GmbH Seite 380 Endbericht AFI Abbildung 7.11: Meinungen über die zukünftige Entwicklung der UK zum Thema globale Erwärmung [55] 302 Abbildung 7.12: CO2 Emissionsquellen laut Befragung [55] 302 Abbildung 7.13: Einschätzung der Befragten zu Kohle-, Nuklear- und Windenergie [53] 303 Abbildung 7.14: Emissionsquellen bei Bau und Betrieb eines Kohlekraftwerkes [51] 310 Abbildung 7.15: Emissionsquellen bei Baugeräten [51] 310 Abbildung 7.16: Emissionsparameter für NOx bei Ausfall der DeNOx Anlage [51] 313 Abbildung 7.17: radioaktive Strahlung bei Kohlekraftwerk [52] 320 Abbildung 7.18: radioaktive Strahlung bei Kernkraftwerk [52] 320 Abbildung 7.19: Alter und Ausbildung der Teilnehmer [54] 361 Abbildung 7.20: Befragung zur Kenntnis über CO2-Speicherung [54] 361 Abbildung 7.21: Befragung zu Grundkenntnissen [54] 362 Abbildung 7.22: Öffentliche Meinung zu CO2-Speicherung [54] 362 Abbildung 7.23: Vorteile der CO2-Speicherung für die Gesellschaft [54] 363 Abbildung 7.24: öffentliche Meinung zur CCS Technologie [56] 363 Abbildung 7.25: öffentliche Meinung zur CCS Technologie nach Informationsbereitstellung [56] 364 Abbildung 7.26: Frage 1 aus dem Frageblock 1 über CCS 365 Q:\5195_AFI\Docs\Berichte\Endbericht\05_5195_AFI_Endbericht.doc ALLPLAN GmbH Seite 381 Endbericht 10 AFI TABELLENVERZEICHNIS Tabelle 0.1: Einschätzung der Befragten zu Kohle-, Nuklear- und Windenergie 13 Table 0.2: Estimation of interviewed persons concerning coal, nuclear and wind power 25 Tabelle 2.1: Energiebedarf in der EU25 von 1990-2030 [31] 37 Tabelle 2.2: Rohölreserve global [17] 42 Tabelle 2.3: globale Erdgasreserven 43 Tabelle 2.4: Kohlereserven global 2004 [16] 46 Tabelle 2.5: Ölreserven in Österreich [17] 49 Tabelle 2.6: Erdgasreserven in Österreich [17] 49 Tabelle 4.1: Prozentuelle Abhängigkeit der Kohle bei der Stromerzeugung (2004) [27] 55 Tabelle 4.2: Kohleverbrauch in der EU25 1995-2030 [31] 56 Tabelle 4.3: Abfallaufkommen für 1 GWh Strom aus Steinkohle [66] 65 Tabelle 5.1: F&E Maßnahmen eines Dampfkraftwerkes mit 700°C [3] 73 Tabelle 5.2: Zusammenfassung eines Dampfkraftwerkes mit 700°C 75 Tabelle 5.3: F&E Maßnahmen eines Kohlekombikraftwerkes mit Druckkohlestaubfeuerung [3] 78 Tabelle 5.4: Zusammenfassung einer Druckkohlestaubfeuerung 79 Tabelle 5.5: Zusammenfassung einer Druckwirbelschichtfeuerung der 1.Generation85 Tabelle 5.6: F&E Maßnahmen einer Druckwirbelschichtfeuerung der 2.Generation[3] 88 Tabelle 5.7: Zusammenfassung einer Druckwirbelschichtfeuerung der 2. Generation 89 Tabelle 5.8: Zusammenfassung eines Kohlekombikraftwerkes mit integrierter Vergasung 93 Tabelle 5.9: Zusammenfassung eines Kombikraftwerkes mit integrierter Kohlevergasung (IGCC) und CO2-Abtrennung 95 Tabelle 5.10: Zusammenfassung eines Kohlekombikraftwerkes mit sauerstoffbetriebener Kohlevergasung und Brenngaskarbonisierung 96 Tabelle 5.11: F&E Maßnahmen für Gas- und Dampf Anlagen [3] 98 Tabelle 5.12: Zusammenfassung einer Gas- und Dampf Anlage 99 Tabelle 5.13: F+E Maßnahmen eines Gas- und Dampfkraftwerkes mit externer Feuerung [3] 101 Q:\5195_AFI\Docs\Berichte\Endbericht\05_5195_AFI_Endbericht.doc ALLPLAN GmbH Seite 382 Endbericht AFI Tabelle 5.14: Zusammenfassung einer Gas- und Dampf Anlage mit externer Feuerung 102 Tabelle 5.15: Zusammenfassung einer Gas- und Dampf Anlage mit Rauchgaskarbonisierung 103 Tabelle 5.16: Zusammenfassung eines Hybridkraftwerkes 107 Tabelle 5.17: Entwicklungsschritte zum 1.000 MWel Oxyfuel – Kraftwerk [4] 111 Tabelle 5.18: Auslegungsdaten der Pilot- Oxyfuel Anlage Vattenfall [7] 112 Tabelle 5.19: Zusammenfassung einer Oxyfuel-Anlage 113 Tabelle 5.20: Zusammenfassung einer SOFC Brennstoffzelle 115 Tabelle 5.21: Entwicklungsschritte der Trocknungsanlage Frechen [8] 118 Tabelle 5.22: Zusammenfassung einer Braunkohlevortrocknung 118 Tabelle 5.23: Zusammenfassung der Zero Emission Coal Technologie 121 Transportund Tabelle 5.24: Überblick der CO2-Abtrennungs-, Speicherungsmöglichkeiten 123 Tabelle 5.25: CO2 Emissionsquellen mit einem Ausstoß >0,1 MtCO2/a [63] 125 Tabelle 5.26: Aufschlüsselung der CO2 Emissionen nach Regionen und Sektor in 2000 MtCO2 [63] 126 Tabelle 5.27: CO2-Abtrennungskosten bei einem neu gebauten kohlestaubbefeuerten Kraftwerk [37] 138 Tabelle 5.28: CO2-Abtrennungskosten bei existierendem kohlestaubbefeuerten Kohlekraftwerk [37] 140 Tabelle 5.29: CO2-Abtrennungskosten bei neuen IGCC Systemen [37] 142 Tabelle 5.30: CO2-Abtrennungskosten bei Verwendung von Oxyfuel Prozessen [37] 144 Tabelle 5.31: Transportkosten pro 100 bzw. 500km [37] 151 154 Tabelle 5.32: Laufende geologische Projekte zur CO2-Abspeicherung [37] Tabelle 5.33: Indirekte und direkte Technologien zur Überwachung von CO2 [37] 165 Tabelle 6.1: Zusammenfassung Gesamtkonzepte Technologien Ist-Zustand, Teil 1172 Tabelle 6.2: Zusammenfassung Gesamtkonzepte Technologien Ist-Zustand, Teil 1173 Tabelle 6.3: Zusammenfassung Gesamtkonzepte Technologien Zukunft, Teil 1 174 Tabelle 6.4: Zusammenfassung Gesamtkonzepte Technologien Zukunft, Teil 2 175 Tabelle 6.5: Zusammenfassung Teilkonzepte Technologien Ist-Zustand 176 Tabelle 6.6: Zusammenfassung Teilkonzepte Technologien Zukunft 177 Tabelle 7.1 Typische Stromverlustkennziffern in Abhängigkeit der Verschaltung des Fernwärmeauskoppelungssystems 187 Tabelle 7.2: Werte der Produkte der Fallstudienanlage 195 Tabelle 7.3: Technische Inputparameter, Betrieb ohne Carbon Sequestration und Storage, reiner Kondensationsbetrieb 198 Q:\5195_AFI\Docs\Berichte\Endbericht\05_5195_AFI_Endbericht.doc ALLPLAN GmbH Seite 383 Endbericht AFI Tabelle 7.4: Technische Inputparameter, Betrieb ohne Carbon Sequestration und Storage, Fernwärmeauskoppelung 50 MWth 200 Tabelle 7.5: Technische Inputparameter, Betrieb ohne Carbon Sequestration und 201 Storage, Fernwärmeauskoppelung 200 MWth Tabelle 7.6: Technische Inputparameter, Betrieb mit Carbon Sequestration und Storage, reiner Kondensationsbetrieb 203 Tabelle 7.7: Technische Inputparameter, Betrieb mit Carbon Sequestration und Storage, Fernwärmeauskoppelung 50 MWth 205 Tabelle 7.8: Technische Inputparameter, Betrieb mit Carbon Sequestration und Storage, Fernwärmeauskoppelung 200 MWth 206 Tabelle 7.9: Verteilung der Investitionskosten, AD-700 Anlage 212 Tabelle 7.10: Investitionskosten, AD-700 Anlage 213 Tabelle 7.11: Investitionskosten, AD-700 Anlage mit Fernwärmeauskoppelung 214 Tabelle 7.12: Relativer möglicher, österreichischer Anteil an den Investitionskosten AD-700 Anlage 216 Tabelle 7.13: Absoluter möglicher, österreichischer Anteil an den Investitionskosten AD-700 Anlage 218 Tabelle 7.14: Verteilung der Investitionskosten, Oxyfuel-Anlage 220 Tabelle 7.15: Investitionskosten, Oxyfuel-Anlage 221 Tabelle 7.16: Relativer möglicher, österreichischer Anteil an den Investitionskosten Oxyfuel-Anlage 222 Tabelle 7.17: Absoluter möglicher, österreichischer Anteil an den Investitionskosten Oxyfuel-Anlage 223 Tabelle 7.18: Verteilung der Investitionskosten, CO2-Transport 227 227 Tabelle 7.19: Investitionskosten, CO2-Transport Tabelle 7.20: Relativer möglicher, österreichischer Anteil an den Investitionskosten CO2-Transport 228 Tabelle 7.21: Absoluter möglicher, österreichischer Anteil an den Investitionskosten CO2-Transport 229 Tabelle 7.22: Verteilung der Investitionskosten, CO2-Einlagerung 232 Tabelle 7.23: Investitionskosten, CO2- Einlagerung 232 Tabelle 7.24: Relativer möglicher, österreichischer Anteil an den Investitionskosten CO2- Einlagerung 233 Tabelle 7.25: Absoluter möglicher, österreichischer Anteil an den Investitionskosten CO2- Einlagerung 234 Tabelle 7.26: Inputs des Wirtschaftszweigs Elektrizitätsversorgung [64] 238 Tabelle 7.27: Verwendung des Guts Elektrischer Strom und Dienstleistungen der Elektrizitätsversorgung [64] 241 Q:\5195_AFI\Docs\Berichte\Endbericht\05_5195_AFI_Endbericht.doc ALLPLAN GmbH Seite 384 Endbericht AFI Tabelle 7.28: Inputs des Wirtschaftszweigs Fernwärmeversorgung [64] 244 Tabelle 7.29: Verwendung des Guts Fernwärme und Dienstleistungen der Fernwärmeversorgung [64] 246 Tabelle 7.30: Energiepreise im Basis-Szenario, 2005 bis 2020 252 Tabelle 7.31: Aus dem Inland bezogene Bestandteile des Kraftwerks in ÖCPAGliederung 258 Tabelle 7.32: Aus dem Inland bezogene Bestandteile der CCS-Anlage in ÖCPAGliederung 259 Tabelle 7.33: Effekte der Errichtung des Kraftwerks auf Produktion, Wertschöpfung und Beschäftigung [70] 263 Tabelle 7.34: Aufteilung der Gesamteffekte der Errichtung des Kraftwerks auf die drei Jahre der Bauzeit [70] 263 Tabelle 7.35: Multiplikatoren der Errichtung des Kraftwerks [70] 264 Tabelle 7.36:Die zehn von der Errichtung des Kraftwerks am meisten profitierenden Güter [70] 267 Tabelle 7.37: Aufteilung der Gesamteffekte der Errichtung des Kraftwerks auf die drei Jahre der Bauzeit [70] 269 Tabelle 7.38: Multiplikatoren der Nachrüstung des Kraftwerks [70] 270 Tabelle 7.39: Die zehn von der Nachrüstung des Kraftwerks am meisten profitierenden Güter (kumulierte Effekte über drei Jahre) [70] 272 Tabelle 7.40: Preise und Mengen von elektrischen Strom [70] 276 Tabelle 7.41: Preise fossiler Brennstoffe und Mengen von Fernwärme [70] 276 Tabelle 7.42: Multiplikatoren der Produktion von elektrischem Strom und Fernwärme [70] 278 Tabelle 7.43: Gesamteffekte des Betriebs vor Inbetriebnahme der CCS-Anlage [70] 279 Tabelle 7.44: Die zehn vom Betrieb des Kraftwerks am meisten profitierenden Güter (im Basis-Szenario) [70] 282 Tabelle 7.45: Gesamteffekte des Betriebs nach Inbetriebnahme der CCS-Anlage [70] 284 Tabelle 7.46: Vergleich der Beschäftigungseffekte alternativer Kraftwerkparks [48] 289 Tabelle 7.47: Spezifische Beschäftigungseffekte verschiedener EE-Technologien bei Normierung auf eine jährliche Energieerzeugung von 2 GWh [65] 290 Tabelle 7.48: Produktions- und Beschäftigungsverhältnisse des Betriebs eines Kraftwerks [59] 291 Tabelle 7.49: Externe Kosten unterschiedlicher Stromerzeugungssysteme in ausgewählten Studien in EUR/MWh [48] 294 Q:\5195_AFI\Docs\Berichte\Endbericht\05_5195_AFI_Endbericht.doc ALLPLAN GmbH Seite 385 Endbericht AFI Tabelle 7.50: Expertenmeinungen zu externen Kosten durch Klimaschäden im Vergleich [48] 294 Tabelle 7.51: Grundlegende Daten zum Wissenstand der Bevölkerung [55] 300 Tabelle 7.52: wichtige Umweltthemen lt. britischer Bevölkerung [55] 300 Tabelle 7.53: NOx Emissionen bei Ausfall der DeNOx Anlage bei Volllast [51] 314 Tabelle 7.54: Grenzwert für NOx Immissionswerte [51] 314 Tabelle 7.55: maximale Konzentration von NH3 bei Austritt am Verdampfer [51] 315 Tabelle 7.56: Emissionsfaktoren beim Trafobrand [51] 316 Tabelle 7.57: Abbrandraten bei Trafobrand [51] 317 Tabelle 7.58: max. Immissionskonzentration in mg/m³ bei Trafobrand (Abbrandrate 30% pro Stunde) [51] 317 Tabelle 7.59: Vergleich Kohlekraftwerk – Kernkraftwerk [52] 319 Tabelle 7.60: Ergebnis Immissionsberechnungen Kohlenmonoxid 354 Tabelle 7.61: Ergebnis Immissionsberechnungen Stickstoffdioxid 354 Tabelle 7.62: Ergebnis Immissionsberechnungen Stickstoffmonoxid (NOx) 354 Tabelle 7.63: Ergebnis Immissionsberechnungen Schwefeldioxid 355 Tabelle 7.64: Ergebnis Immissionsberechnungen Feinstaub (PM10) 355 Tabelle 7.65: Ergebnis Immissionsberechnungen Ammoniak 355 Tabelle 7.66: Immissionen bei Nacht – Normalbetrieb [51] 356 Tabelle 7.67: Immissionen bei Tag – Bauphase [51] 357 Q:\5195_AFI\Docs\Berichte\Endbericht\05_5195_AFI_Endbericht.doc ALLPLAN GmbH Seite 386 Endbericht 11 AFI ABKÜRZUNGEN AHDE Abhitzedampferzeuger CCS Carbon Capture and Storage CO2 -Abscheidung und -Lagerung DeNox Dentrifikationsanlage DKSF Druckkohlestaubfeuerung PF Pulverised fuel system DWSF Druckwirbelschichtfeuerung PFBC Pressurised Fluidised Bed Combustion EFCC Externally Fired Combined Cycle = Kombikraftwerk mit indirekt befeuerter Gasturbine GuD Gas- und Dampfkraftwerk HD, MD, ND Hoch-, Mittel-, Niederdruck HTWÜ Hochtemperaturwärmeübertrager IGCC Integrated Gasification Combined Cycle = Kombikraftwerk mit integrierter Kohlevergasung LZA Luftzerlegungsanlage REA Rauchgasentschwefelungsanlage RRWÜ Rohgas/Reingas-Wärmeüberträgers SCR Selective Caltalytic Reactor = Selektiver katalytischer Reaktor = DeNOx Katalysator PCC Pulverised coal combustion ZEC Zero Emission Coal Q:\5195_AFI\Docs\Berichte\Endbericht\05_5195_AFI_Endbericht.doc ALLPLAN GmbH Seite 387 Endbericht 12 AFI GLOSSAR WIRTSCHAFTSSTATISTISCHER UND VOLKSWIRTSCHAFTLICHER BEGRIFFE • Anlageinvestitionen [71] Die Anlageinvestitionen umfassen den Erwerb abzüglich der Veräußerungen von Anlagegütern durch gebietsansässige Produzenten in einem Zeitraum zuzüglich gewisser Werterhöhungen an nichtproduzierten Vermögensgütern durch produktive Tätigkeiten von Produzenten oder institutionellen Einheiten. Zum Anlagevermögen zählen produzierte Sachanlagen und produzierte immaterielle Anlagegüter, die wiederholt oder kontinuierlich länger als ein Jahr in der Produktion eingesetzt werden. • Anschaffungspreise [73] Bewertung zu Anschaffungspreisen entspricht dem vom Käufer bezahlten Betrag, abzüglich der abziehbaren, aber inklusive der nicht abziehbaren Mehrwertsteuer. Sonstige Gütersteuern und Importabgaben sind ebenfalls inkludiert, Gütersubventionen nicht. Im Anschaffungspreis sind auch Handelsund Transportspannen enthalten; dies gilt auch für die auf Importen liegenden im Inland erbrachten Handels- und Transportleistungen. Anschaffungspreise können nach folgendem Schema in Herstellungspreise übergeleitet werden: Anschaffungspreise - Nichtabzugsfähige Mehrwertsteuer - Importabgaben - Sonstige Gütersteuern + Gütersubventionen - Handelsspannen - Transportspannen = Herstellungspreise • Beschäftigung [73] Beschäftigungsverhältnisse: Ein Beschäftigungsverhältnis liegt vor, wenn ein expliziter oder impliziter Vertrag zwischen einer Person und einer gebietsansässigen institutionellen Einheit (wie bspw. Unternehmen, öffentlichen Körperschaft, etc.) über die Verrichtung von Arbeit gegen eine Vergütung für einen bestimmten Zeitraum oder bis auf weiteres besteht. Mit dieser Definition sind sowohl Beschäftigungsverhältnisse der Arbeitnehmer als auch der Selbständigen abgedeckt. Vollzeitäquivalente: Vollzeitäquivalente sind auf Normalarbeitszeit umgerechnete Beschäftigungsverhältnisse. Q:\5195_AFI\Docs\Berichte\Endbericht\05_5195_AFI_Endbericht.doc ALLPLAN GmbH Seite 388 Endbericht AFI • Bruttoinlandsprodukt (BIP) [73] Summe der Wertschöpfung aller Sektoren zuzüglich Gütersteuern und abzüglich der Gütersubventionen. Das BIP beschreibt den in einem bestimmten Zeitraum (üblicherweise ein Kalenderjahr) von den in einem Land ansässigen produzierenden Einheiten (bspw. Unternehmen, öffentlichen Körperschaften, etc.) im Rahmen ihrer wirtschaftlichen Tätigkeit zusätzlich geschaffenen Wert. Das BIP wird zu Marktpreisen bewertet. • Bruttoinvestitionen [71] Zu den Bruttoinvestitionen gehören: a) Bruttoanlageinvestitionen b) Vorratsveränderungen c) Nettozugang an Wertsachen Brutto bedeutet vor Abzug der Abschreibungen. Die Nettoinvestitionen sind die Bruttoinvestitionen abzüglich der Abschreibungen. Bruttoanlageinvestitionen umfassen den Erwerb abzüglich Veräußerungen von Anlagegütern. Zum Anlagevermögen zählen produzierte Sachanlagen (z.B. Bauten, Maschinen, Fahrzeuge) und produzierte immaterielle Anlagegüter (z.B. Software, Urheberrechte), die wiederholt oder kontinuierlich länger als ein Jahr im Produktionsprozess eingesetzt werden. [73] • Direkte Effekte Ausmaß an Produktion, Wertschöpfung und Beschäftigung, welches unmittelbar bei der Herstellung der nachgefragten Güter generiert wird. • Endnachfrage Endnachfrage (auch als Endverwendung bezeichnet) eines Gutes ist jener Teil der Produktion, der als Konsum in privaten und öffentlichen Haushalten, als Bruttoanlageinvestitionen und für Exporte verbraucht wird, also nicht als Vorleistung in den Prozess der Herstellung von anderen Gütern eingeht. Die Endnachfrage umfasst neben der Konsumnachfrage der privaten Haushalte und des Staates und den Bruttoanlageinvestitionen sowie den Exporten noch die Vorratsveränderungen und den Nettozugang an Wertsachen. • Exporte [71] Die Exporte umfassen Transaktionen mit Waren und Dienstleistungen (Verkäufe, Tausch, Schenkungen oder Übereignungen) von Gebietsansässigen an Gebietsfremde. Bei den Exporten wird unterscheiden in solche, deren Adressat innerhalb und in solche deren Adressat außerhalb der Europäischen Union sind. • Gesamtaufkommen Gesamtaufkommen = Inländische Produktion + Importe Q:\5195_AFI\Docs\Berichte\Endbericht\05_5195_AFI_Endbericht.doc ALLPLAN GmbH Seite 389 Endbericht AFI • Güter [71] Güter, d. h. Waren und Dienstleistungen, sind das Ergebnis eines Produktionsprozesses. Sie werden ausgetauscht und für verschiedene Zwecke verwendet: als Input bei der Produktion anderer Güter (Vorleistungen) oder für den Konsum bzw. zu Investitionszwecken (Endnachfrage). • Gütergruppen Zusammenfassung einzelner Güter zu einer Gruppe (z.B. Dienstleistungen des Gesundheitswesens (ÖCPA 85.1), Dienstleistungen des Veterinärwesens (ÖCPA 85.2) und Dienstleistungen des Sozialwesens (ÖCPA 85.3) werden zu der Gruppe „Dienstleistungen des Gesundheits-, Veterinär- und Sozialwesens“ (ÖCPA 85) zusammengefasst) • Güterkonto [71] Das Güterkonto zeigt für die Gesamtwirtschaft oder für Gütergruppen das Aufkommen (Produktion und Import) und die Verwendung von Waren und Dienstleistungen (Vorleistungen, Konsum, Vorratsveränderungen, Bruttoinvestitionen und Exporte). • Gütersteuern [73] Die Gütersteuern sind mengen- oder wertmäßige Steuern, die pro Einheit einer produzierten oder gehandelten Ware bzw. Dienstleistung zu entrichten sind. Sie umfassen die Mehrwertsteuer, Importabgaben ohne Einfuhrumsatzsteuer und sonstige Gütersteuern (Mineralölsteuer, Tabaksteuer, Normverbrauchsabgabe, Versicherungssteuer, Getränkesteuer, Grunderwerbssteuer etc). • Gütersubventionen [73] Gütersubventionen werden ebenfalls pro Einheit einer produzierten oder gehandelten Ware bzw. Dienstleistung mengen- oder wertbezogen gewährt, oder als Ausgleich für die Differenz zwischen einem angestrebten Preis und dem tatsächlichen Marktpreis gezahlt. Zu den Gütersubventionen zählen Importsubventionen und sonstige Gütersubventionen (Betriebswirtschaftlicher Transfer an die ÖBB, EU-Subventionen, Bundesfonds-AMA, Landessubventionen an Krankenanstalten etc). In Österreich fallen derzeit keine Importsubventionen an. • Herstellungspreise [73] Der Herstellungspreis ist der Betrag, den der Produzent je Einheit der von ihm produzierten Waren oder Dienstleistungen vom Käufer erhält, abzüglich der auf die produzierten oder verkauften Güter zu zahlenden Steuern (also ohne Gütersteuern), zuzüglich aller empfangenen Subventionen, die auf die produzierte oder verkauften Güter gewährt werden (also einschließlich Gütersubventionen). Die Bewertung zu Herstellungspreisen ermöglicht eine Q:\5195_AFI\Docs\Berichte\Endbericht\05_5195_AFI_Endbericht.doc ALLPLAN GmbH Seite 390 Endbericht AFI vom nationalen Steuersystem unabhängigere Messung der Produktionsprozesse als z.B. die Marktpreise. • Indirekte Effekte Effekte, welche durch die wirtschaftlichen Lieferverflechtungen von den direkten Effekten ausgelöst werden. • Induzierte Effekte Durch die durch direkten und indirekten Effekte generierten Löhne und Gehälter ziehen gewöhnlich Konsumnachfrage nach sich. Diese Nachfrage induziert zusätzliche Produktion und zusätzliche Wertschöpfung, wodurch weitere Arbeitsplätze geschaffen werden, welche in den direkten und indirekten Effekten selbst nicht erfasst sind. Diese Auswirkungen bezeichnet man einkommensinduzierte Effekte. • Inputs und Outputs [73] Die im Produktionsprozess von gebietsansässigen Einheiten (wie bspw. Unternehmen, öffentliche Körperschaften) erzeugten Waren und Dienstleistungen werden als Output und die im Produktionsprozess verbrauchten, verarbeiteten oder umgewandelten Waren und Dienstleistungen sowie die eingesetzten Produktionsfaktoren werden als Input. • (öffentliche und private) Investitionen [71] Investitionen sind Ausgaben für den Erwerb von Waren, Dienstleistungen oder Informationen, die eine Einheit tätigt, da sie erwartet, dass sich durch sie ihre Tätigkeit während einer über einen Berichtszeitraum hinausgehenden Zeitspanne dauerhaft zu ihrem direkten oder indirekten Nutzen entwickelt. • Klassifikationen der Wirtschaftsstatistik - ÖCPA [73] Die ÖCPA ist die nationale Fassung der auf europäischer Ebene geltenden und aktualisierten Gütersystematik CPA (Classification of products by activities). Die Statistische Güterklassifikation in Verbindung mit den Wirtschaftszweigen in der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft (CPA) ist die europäische Version der Zentralen Güterklassifikation der Vereinten Nationen Version 1.1 (CPC Ver. 1.1). Die CPA umfasst sowohl transportierbare und nicht transportierbare Sachgüter sowie Dienstleistungen. Im Gegensatz zur CPC (Central Product Classification) folgt die CPA der strukturellen Gliederung der Systematik der Wirtschaftszweige, d.h. die einzelnen Güter sind direkt gemäß ihrem wirtschaftlichen Ursprung sortiert. Q:\5195_AFI\Docs\Berichte\Endbericht\05_5195_AFI_Endbericht.doc ALLPLAN GmbH Seite 391 Endbericht AFI Güterklassifikationen sind in vielen Bereichen der Wirtschaftsstatistik wie z.B. in der Außenhandelsstatistik, der Produktions- und Verbrauchsstatistik, der Energiestatistik usw. von zentraler Bedeutung. Um wirtschaftsstatistische Daten aus diesen Bereichen adäquat analysieren und darstellen zu können, bedarf es einer Gütersystematik, die den aktuellen wirtschaftlichen Gegebenheiten entspricht. - ÖNACE [73] ÖNACE ist die österreichischen Version der NACE Revision 1.1 (NACE steht für die französische Bezeichnung der europäischen Wirtschaftstätigkeitenklassifikation „nomenclature général des activités économiques dans les communautés européenes“). Die aktuellste Version stammt aus dem Jahr 2003 – seit 1. Jänner 2003 ist die NACE laut Europäischer Kommissionsverordnung (Verordnung (EG) Nr. 29/2002 der Kommission vom 19.12.2001) in allen Mitgliedsstaaten verbindlich anzuwenden. Die ÖNACE 2003 umfasst alle Wirtschaftstätigkeiten, ist hierarchisch strukturiert und gliedert sich in 17 Abschnitte, 31 Unterabschnitte, 62 Abteilungen, 224 Gruppen, 514 Klassen und 722 Unterklassen. • Konsum privater Haushalte [72] Konsum der privaten Haushalte nach dem Verbrauchskonzept entspricht dem Wert der Konsumgüter, die die privaten Haushalte erhalten haben (und zwar entweder durch Kauf oder durch einen Transfer des Staates) und die unmittelbar der Befriedigung ihrer Bedürfnisse und Wünsche dienen. • Lagerveränderungen/Vorratsveränderungen [71] Vorratsveränderungen erfassen den Wert der Vorratszugänge abzüglich des Wertes der Abgänge (einschließlich "normaler" Verluste) vom Vorratsbestand. Diese Veränderungen können sowohl Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe, unfertige Erzeugnisse, Fertigerzeugnisse als auch Handelswaren betreffen. • Marktpreise [73] Der Marktpreis ist der am Markt realisierte Preis eines Gutes; er schließt im Gegensatz zum Herstellungspreis die Gütersteuern mit ein und ist um die Gütersubventionen reduziert. • Nettozugang an Wertsachen [71] Wertsachen sind nichtfinanzielle Vermögensgüter, die primär als Wertanlage dienen und nicht der Produktion oder dem Konsum und die normalerweise ihren physischen Wert erhalten (z.B. Edelsteine, Antiquitäten, sonstige Kunstgegenstände wie Gemälde, Skulpturen). • öffentlicher Konsum [74] Die Konsumausgaben des Staates (ESVG 1995, 3.79) setzen sich aus zwei Q:\5195_AFI\Docs\Berichte\Endbericht\05_5195_AFI_Endbericht.doc ALLPLAN GmbH Seite 392 Endbericht AFI Kategorien zusammen: den der vom Staat selbst erstellten Güter (ohne selbsterstellte Anlagen) und vom Staat auf dem Markt gekaufte Güter, die ohne irgendwelche Umwandlungen als soziale Sachtransfers den Haushalten für ihren Konsum zur Verfügung gestellt werden. • Preiselastizität In der ökonomischen Literatur wird als Maß für die Veränderungen der nachgefragten Menge aufgrund von Veränderungen der Preise die so genannte Preiselastizität angeben. Dieser Indikator zeigt an, um wie viel Prozent die Nachfrage nach einem Gut sinkt, wenn der Preis um 1% steigt. Ist der Absolutbetrag der Preiselastizität kleiner als 1, spricht man von einer unelastischen, ist er größer als 1, von einer elastischen und ist er gleich 1 von einer isoelastischen Nachfrage. Es ist des Weiteren zwischen Eigenpreis- und Kreuzpreiselastizität zu unterscheiden. Die Eigenpreiselastizität gibt die Änderung der Nachfragemenge bei Änderung des Preises des jeweiligen Guts an, während die Kreuzpreiselastizität die Nachfrageänderung bei Änderung der Preise anderer Güter beziffert. • Produktion Der Produktionswert misst den tatsächlichen Produktionsumfang eines Produzenten und errechnet sich auf der Grundlage der Umsatzerlöse, der aktivierten Eigenleistungen, des Bezuges von zum Wiederverkauf bestimmten Waren und Dienstleistungen sowie unter Berücksichtigung der Vorratsveränderungen von fertigen und unfertigen Erzeugnissen und von Waren und Dienstleistungen, die zum Wiederverkauf bestimmt sind. • Sonstige Produktionsabgaben [73] Die "sonstigen Produktionsabgaben" umfassen gemäß ESVG sämtliche Steuern, die von Unternehmen aufgrund ihrer Produktionstätigkeit, unabhängig von der Menge oder dem Wert der produzierten oder verkauften Güter, zu entrichten sind (wie bspw. Grundsteuer, Kfz-Steuer, etc.). Sie sind zahlbar auf den Grund und Boden, das Anlagevermögen oder die eingesetzten Arbeitskräfte. • Sonstige Subventionen [73] Die "sonstigen Subventionen" umfassen lt. ESVG alle an gebietsansässige Produktionseinheiten gezahlten Subventionen, die nicht zu den Gütersubventionen zählen. • Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung (VGR) [74] Quantitative Darstellungsform des Volkseinkommens während einer bestimmten Periode (meist ein Jahr) unter drei Gesichtspunkten: Entstehung, Verteilung, Verwendung. Die EU-Staaten (Europäische Union) gehen bei der Berechnung nach dem ESVG 1995 (Europäisches System der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen) vor. Q:\5195_AFI\Docs\Berichte\Endbericht\05_5195_AFI_Endbericht.doc ALLPLAN GmbH Seite 393 Endbericht AFI • Vollzeitäquivalente (VZÄ) der Erwerbstätigkeit [73] Diese entsprechen der Zahl der auf Normalarbeitszeit umgerechneten Beschäftigungsverhältnisse. Sie ergeben sich, indem das Arbeitsvolumen durch die Stundenzahl dividiert wird, die im Wirtschaftsgebiet im Durchschnitt je Vollarbeitsplatz geleistet wird. Es werden sowohl Beschäftigungsverhältnisse der Arbeitnehmer als auch der Selbständigen abgedeckt. • Vorleistungen [71] Die Vorleistungen messen den Wert der im Produktionsprozess verbrauchten, verarbeiteten oder umgewandelten Waren und Dienstleistungen. Nicht dazu gehört die Nutzung des Anlagevermögens, die anhand der Abschreibungen gemessen wird. • Wertschöpfung [73] Um Güter produzieren zu können, setzen Unternehmen wiederum Güter, und zwar nichtdauerhafte Produktionsmittel (z.B. Rohstoffe, Halbfabrikate, Energie, usw.) und Dienstleistungen sowie Leistungen von Produktionsfaktoren (z.B. Arbeit, Maschinen, usw.) ein. Unter Faktorleistungen versteht man Leistungen, die nicht produziert werden. Dazu gehören menschliche Arbeitsleistungen, die Nutzung von Grund und Boden sowie die Nutzung dauerhafter Produktionsmittel wie Gebäude, Maschinen usw. Die in Geldeinheiten gemessenen Aufwendungen für Faktorleistungen bezeichnet man als Wertschöpfung. Sie besteht im Wesentlichen aus den Komponenten Löhne und Gehälter, Sozialversicherungsbeiträge, Betriebsüberschuss und Abschreibungen. Die Bruttowertschöpfung ergibt sich aus dem Gesamtwert der im Produktionsprozess von gebietsansässigen Einheiten (wie bspw. Unternehmen, öffentliche Körperschaften) erzeugten Waren und Dienstleistungen (Output = Produktionswert), vermindert um die im Produktionsprozess verbrauchten, verarbeiteten oder umgewandelten Waren und Dienstleistungen (Input = Vorleistungen). Die Bruttowertschöpfung wird zu Herstellungspreisen bewertet. Der Produktionswert umfasst sowohl die Wertschöpfung als auch die Vorleistungen eines Herstellungsprozesses. Die Wertschöpfung gibt dagegen den im jeweiligen Herstellungsprozess entstehenden Wertzuwachs an. Bei der Aggregation der Produktionswerte aller Güter einer Volkswirtschaft werden deshalb Vorleistungen doppelt gezählt. Deshalb werden bei der Berechnung des Bruttoinlandsprodukts (BIP) die Wertschöpfungen aller Wirtschaftsbereiche und nicht die Produktionswerte aggregiert. Q:\5195_AFI\Docs\Berichte\Endbericht\05_5195_AFI_Endbericht.doc ALLPLAN GmbH Seite 394 Endbericht AFI 13 INPUT-OUTPUT-MODELLE 13.1 Das offene statische Leontief-Modell Das seit 1968 realisierte Make-Use System der Input-Output Tabellen geht von einer Unterscheidung zwischen den Gütern (im Weiteren mit dem Index i = 1, 2, ..., n bezeichnet) und Wirtschaftsbereichen ( j = 1, 2, ..., k ) aus. Die Anzahl der Wirtschaftsbereiche muss nicht mit der Anzahl der Güter übereinstimmen. In der österreichischen Input-Output-Tabelle 2000 ist das jedoch der Fall (was weitere Analysemöglichkeiten bietet). Aus einem System von miteinander verknüpften Produktions- und Güterkonten werden Aufkommens- und Verwendungstabellen erstellt. Sie sind nach Wirtschaftsbereichen („Aktivitäten“) und Gütergruppen („Güter“) gegliederte Matrizen. Die Make-Matrix zeigt die nach Gütern gegliederten Produktionswerte der einzelnen Wirtschaftsbereiche und damit das Güteraufkommen aus heimischer Produktion. Wir bezeichnen die Make-Matrix mit V = {v ji } , wobei v ji der Produktionswert des Gutes i ist, das im Wirtschaftsbereich j hergestellt wurde. Die Verwendungstabelle bildet die Güterverwendung als Vorleistung in den einzelnen Aktivitäten (auch Use-Matrix genannt) und als Endverwendung ab. Sie zeigt daher die Verwendung von Waren und Dienstleistungen nach Gütern und Verwendungsarten, d.h. als Vorleistungen (Intermediärverbrauch), Konsum, Bruttoinvestitionen oder Exporte. Darüber hinaus weist die Tabelle die Komponenten der Bruttowertschöpfung aus, das heißt Arbeitnehmerentgelt, sonstige Produktionssteuern, sonstige Subventionen, Abschreibungen und Nettobetriebsüberschuss inkl. Selbständigeneinkommen. Wir bezeichnen mit U die Use-Matrix mit den Elementen uij (i = 1, 2, ..., n; j = 1, 2, ..., k ) . Sie geben den Wert des Gutes i an, das als Input im Wirtschaftsbereich j eingesetzt wurde. Dabei wird zwischen zwei Versionen unterschieden: Version A, in der zwischen heimischen Gütern und importierten Gütern Q:\5195_AFI\Docs\Berichte\Endbericht\05_5195_AFI_Endbericht.doc ALLPLAN GmbH Seite 395 Endbericht AFI nicht getrennt wird und Version B, in der sowohl bei Intermediärverbrauch als auch bei der Endnachfrage zwischen heimischen und importierten Gütern unterschieden wird. Somit haben wir in der Version B zwei Use-Matrizen: { } = {u } für die importierten Güter. U d = uijd für die heimischen Güter Um m ij Im Folgenden werden Vektoren durch Unterstreichung gekennzeichnet. Eine Input-Output Tabelle in der Version B hat somit folgende Form: Abb. 1: Grundstruktur des Make- und Use-Systems (Version B) Kategorien der Endverwendung Aktivitäten Use (Absorption) nur importierte Lieferungen Endverwendung nur importierte Lieferungen Um Ym qm Yd Importe Ud Make V Wertschöpfung Heimisches Aufkommen ( wobei q = q1d , q2d ,..., qnd d ) qd' Produktion BIP Aktivitäten Produktion g Importe Endverwendung nur heimische Lieferungen Exporte Heimische Güter Use (Absorption) nur heimische Lieferungen Heimische Verwendung qd Heimische Güter W g' ( ) das Aufkommen an heimischen Gütern q = q1m , q2m ,..., qnm , m das Aufkommen an importierten Gütern ist. Q:\5195_AFI\Docs\Berichte\Endbericht\05_5195_AFI_Endbericht.doc ALLPLAN GmbH Seite 396 Endbericht AFI g = ( g1 , g 2 ,..., g k ) bezeichnet die Produktionserlöse (Produktionskosten) der Wirt- schaftsbereiche. Y d (Y m ) ist die Verwendungstabelle nach den Endverwendungskategorien für die heimischen (importierten) Güter und W ist die Matrix der Wertschöpfung. Aus dieser Tabelle ergeben sich die folgenden Bilanzgleichungen: Summenbedingungen Version B: n ∑v = gj ji i =1 n ( j = 1, 2,..., k ) n r ∑u + ∑u + ∑ w i =1 d ij i =1 k ∑v fj = gj ( j = 1, 2,..., k ) Produktionskosten (Summe Prod. werte) (2) = qid (i = 1, 2,..., n) heimisches Güteraufkommen (3) d ij + yid = qid (i = 1, 2,..., n) heimische Güterverwendung (4) + yim = qim (i = 1, 2,..., n) Verwendung der importierten Güter (5) k ∑u k ∑u j =1 f =1 (1) ji j =1 j =1 m ij Produktionserlöse (Summe Prod. werte) m ij Für analytische Zwecke lassen sich nun aus den vorhandenen Daten folgende Koeffizienten berechnen: bijd = i = 1, 2,..., n j = 1, 2,..., k uijd gj { } B d = bijd Matrix der Inputkoeffizienten (oder Vorleistungskoeffizienten) der heimischen Produktion in der Dimension Güter x Aktivitäten. b = m ij i = 1, 2,..., n j = 1, 2,..., k uijm gj { } B m = bijm Matrix der Inputkoeffizienten importierter Güter in der Dimension Güter x Aktivitäten. Q:\5195_AFI\Docs\Berichte\Endbericht\05_5195_AFI_Endbericht.doc ALLPLAN GmbH Seite 397 Endbericht cij = AFI vij i = 1, 2,..., n gj j = 1, 2,..., k C = {cij } Produkt Mix Matrix in der Dimension Güter x Aktivitäten. Da die Vorleistungsstruktur – wie aus der Use-Matrix und aus den Inputkoeffizienten bij ersichtlich – für Aktivitäten, nicht aber für die einzelnen erzeugten Güter statistisch verfügbar ist, erhebt sich die Frage nach der Vorleistungsstruktur für Güter. Mit anderen Worten, wie lassen sich die Inputkoeffizienten in der Dimension Güter x Güter ermitteln? Dazu ist eine bestimmte Technologieannahme notwendig: Industrietechnologie – oder Gütertechnologieannahme. ¬ Bei der Industrietechnologieannahme wird unterstellt, dass alle in einem bestimmten Wirtschaftsbereich erzeugten Güter mit der gleichen Inputstruktur produziert werden. ¬ Bei der Gütertechnologieannahme wird unterstellt, dass zur Produktion jedes Gutes stets die gleiche Inputstruktur benötigt wird, gleichgültig in welchem Wirtschaftsbereich das Gut hergestellt wird. Bei der Erstellung der österreichischen symmetrischen (das heißt in der Dimension Güter x Güter) Input-Output Tabelle 2000 wurde die Annahme der Gütertechnologie zugrunde gelegt. Daher beschränken wir uns im weiteren nur auf das Input-Output Modell unter dieser Annahme. Unter der Verwendung der Inputkoeffizientenmatrix B und der Produkt-Mix Matrix C lassen sich die Bilanzgleichungen (4) und (3) folgendermaßen umschreiben: Bd g + y = q d d Cg = q d (6) (7) Für die exogen gegebene Endnachfrage y d stellt das System (6) – (7) ein Gleichungssystem mit 2 n Gleichungen und 2 n Variablen (q1,..., qn ; g1 , g 2 ,..., g n ) dar. Dabei muss von der Annahme ausgegangen werden, dass die Anzahl der Güter gleich der Anzahl der Wirtschaftsbereiche ist (n=k). Dann folgt aus (7): Q:\5195_AFI\Docs\Berichte\Endbericht\05_5195_AFI_Endbericht.doc ALLPLAN GmbH Seite 398 Endbericht AFI g = C −1 q . (8) d Nach Substitution von (8) für g in (6) erhält man: B d C −1 q + y = q . d d d Aus diesem Gleichungssystem kann man für gegebene Endnachfrage y die dafür d notwendige heimische Güterproduktion q berechnen: d q − B d C −1 q = y d d d (I − B C )q = y q = (I − B C ) y d d −1 d −1 d (9) d −1 d . Durch die Multiplikation der Inputkoeffizientenmatrix Bd mit der inversen Produkt-Mix Matrix haben wir die Matrix der direkten Inputkoeffizienten in der Dimension Güter x Güter erhalten. Die Elemente dieser Matrix der direkten Inputkoeffizienten geben uns den direkten Verbrauch des Gutes i pro eine Einheit des Gutes l (i, l = 1, 2,..., n) an. Die Spalten dieser Matrix, die man nun mit AC = B d C −1 bezeichnet, beschreiben daher die gesuchte Inputstruktur für die einzelnen Güter. ( Die Matrix I − B d C −1 ) −1 in (9) ist die Leontief-Inverse oder die Matrix der kumula- tiven Inputkoeffizienten. Die Elemente dieser Matrix zeigen die direkten und indirekten Effekte auf die heimische Güterproduktion, die von einer Einheit der Endnachfrage ausgehen. Die Spaltensummen der Leontief-Inverse stellen die Produktions- (oder Output-) Multiplikatoren dar. Sie geben uns den gesamtwirtschaftlichen Produktionswert an, der durch eine Einheit der Endnachfrage eines bestimmten Gutes ausgelöst wird (die so genannten „Total backward linkages“, (siehe auch MILLER-BLAIR 1985, Kap. 9). Dabei wird von den Annahmen der Homogenität der Güterströme und einer linear-limitationalen Produktionsfunktion (Leontief-Produktionsfunktion) sowie der Stabilität der Anteile der heimischen Güter in der Version B ausgegangen. Q:\5195_AFI\Docs\Berichte\Endbericht\05_5195_AFI_Endbericht.doc ALLPLAN GmbH Seite 399 Endbericht AFI Um die von der Endnachfrage ausgelösten Effekte auf die Produktion der einzelnen Wirtschaftsbereiche erfassen zu können, substituieren wir (9) für q in (8): d ( g = C −1 I − B d C − 1 ) −1 y d (10) Nach einer Umformung erhält man eine alternative Darstellung. ( g = C − Bd ) −1 (10’) d y . Sie zeigt, dass das ursprüngliche Leontief-Modell in dem in jedem Wirtschaftsbereich nur ein Gut hergestellt wird, ein Spezialfall des Make- und Use-Systems unter der Gütertechnologieannahme darstellt. In dem ursprünglichen Leontief-Modell ist nämlich die Matrix C eine Einheitsmatrix und somit folgt aus (10’): ( g = I − Bd ) −1 (11) d y . Für die Berechnung der Wertschöpfungseffekte werden aus den Daten in der Verwendungstabelle die Wertschöpfungskoeffizienten awj ( j = 1, 2,..., n) berechnet: awj = wj ( j = 1, 2,..., n), gj (12) wobei wj die Wertschöpfung im Wirtschaftsbereich j bezeichnet. Kennt man die Höhe und die Zusammensetzung der Nachfrage nach Gütern eines Wirtschaftszweiges oder einer Gruppe von Einheiten, so kann errechnet werden, welche Effekte von dieser Nachfrage auf Produktion, Wertschöpfung, Lohn- und Gehaltssumme und Beschäftigung in der gesamten Volkswirtschaft ausgehen. Die durch die Nachfrage generierte Wertschöpfung in den einzelnen Wirtschaftsbereichen ergibt sich als: ( w I = Aˆ w C − B d ) −1 yI . (13) Q:\5195_AFI\Docs\Berichte\Endbericht\05_5195_AFI_Endbericht.doc ALLPLAN GmbH Seite 400 Endbericht AFI wobei Aˆ w die Diagonalmatrix der Wertschöpfungskoeffizienten und yI der Vektor der Nachfrage ist. Analog lassen sich die durch die Nachfrage induzierten Beschäftigten ermitteln: ( l I = Aˆ l C − B d ) −1 yI (14) wobei Âl die Diagonalmatrix der Arbeitskoeffizienten alj ( j = 1,2,K, n) ist und l der Vektor der Beschäftigten. Sie sind definiert als Anzahl der Beschäftigten (Vollzeitäquivalenten) pro Einheit der Produktionserlöse des j-ten Wirtschaftsbereiches. Bei gegebenem Bruttojahresgehalt pro Beschäftigten lassen sich nun auch die durch die Nachfrage induzierten Bruttolöhne und Bruttogehälter berechnen. Diese Beziehungen gelten für alle Kategorien der Endverwendung. 13.2 Das um die Einkommenseffekte erweiterte offene InputOutput Modell Das zuvor beschriebene Modell dient zur Ermittlung der durch die einzelnen Endverwendungskategorien beziehungsweise durch die Konsumnachfrage eines Wirtschaftszweiges oder einer Gruppe von Einheiten ausgelösten Primäreffekte. Durch die Nachfrage werden Beschäftigung und folglich Löhne und Gehälter in Österreich generiert. Die entstehenden Einkommen induzieren – nach Berücksichtigung aller Abgaben und einer durchschnittlichen Sparquote – wiederum eine Nachfrage nach Konsumgütern. Diese Konsumnachfrage – nach Berücksichtigung des Anteils von importierten Gütern – löst ihrerseits Nachfrage nach Gütern aus, die (direkt oder indirekt) als Inputs für diese nachgefragten Konsumgüter dienen. Somit wird Produktion in verschiedenen Wirtschaftsbereichen generiert, Arbeitsplätze werden gesichert und die daraus resultierenden Löhne und Gehälter (nach Abzug aller Abgaben) werden wiederum konsumwirksam. Q:\5195_AFI\Docs\Berichte\Endbericht\05_5195_AFI_Endbericht.doc ALLPLAN GmbH Seite 401 Endbericht AFI Die Berechung der einkommensinduzierten Effekte wird in folgenden Schritten durchgeführt: Berechnung der Konsumausgaben der Beschäftigten aus Primäreffekten Dazu benötigt man als Vorinformation die Bruttolöhne und Gehälter pro Beschäftigtem in jedem Wirtschaftszweig der Österreichischen Volkswirtschaft. Diese Daten können nicht direkt aus den von den Statistikämtern gelieferten Input-OutputMatrizen entnommen werden, sondern werden wie folgt berechnet: bd = b / l wobei b für die Bruttolöhne und Gehälter in den Wirtschaftsbereichen, l für die Anzahl der Beschäftigten in Vollzeitäquivalenten und bd für die durchschnittlichen Bruttolöhne und Gehälter pro Beschäftigtem in jedem Wirtschaftszweig in der Österreichischen Volkswirtschaft stehen. Im nächsten Zwischenschritt werden sodann die Bruttolöhne und Gehälter der Beschäftigten aus den Primäreffekten in den einzelnen Wirtschaftsbereichen berechnet. Dabei bedient man sich folgender Formel: bI = l I *bd wobei b I die Bruttolöhne und Gehälter der Beschäftigten aus den Primäreffekten in den einzelnen Wirtschaftsbereichen und l I die Beschäftigten in VZÄ aus den Primäreffekten jedes Wirtschaftszweigs sind. Die gesamten Konsumausgaben der Beschäftigten aus den Primäreffekten ergeben sich dann aus bI = ∑ (b I * 0,56) wobei bI die Konsumausgaben aller Beschäftigten aus den Primäreffekten sind. Diese Ausgaben werden sodann entsprechend der Struktur des privaten Konsums auf die einzelnen Güter aufgeteilt. Man bekommt dadurch den Vektor der Q:\5195_AFI\Docs\Berichte\Endbericht\05_5195_AFI_Endbericht.doc ALLPLAN GmbH Seite 402 Endbericht AFI Konsumausgaben der Beschäftigten in VZÄ aus den Primäreffekten (gegliedert nach Gütern) k I . Berechnung der einkommensinduzierten Produktion Um nun von den Konsumausgaben der Beschäftigten k I zur einkommensinduzierten Produktion g E zu gelangen, multipliziert man die Leontief-Inverse ( I − AC ) −1 mit den Konsumausgaben: g E = ( I − AC ) −1 * k I Q:\5195_AFI\Docs\Berichte\Endbericht\05_5195_AFI_Endbericht.doc ALLPLAN GmbH Seite 403 Endbericht AFI Berechnung der einkommensinduzierten Beschäftigung und der einkommensinduzierten Wertschöpfung Im letzten Schritt wird aus der einkommensinduzierten Produktion die einkommensinduzierte Beschäftigung über die folgende Formel errechnet: l E j = g E j * al j wobei l E j einkommensinduzierte Beschäftigung in VZÄ im Wirtschaftsbereich j, g E j einkommensinduzierte Produktion im Wirtschaftsbereich j und al j die Arbeitskoeffizienten (= Beschäftigte in VZÄ / Produktion) im Wirtschaftsbereich j bezeichnen. Die einkommensinduzierte Wertschöpfung lässt sich wie folgt berechnen: wE j = g E j * a w j wobei wE j für die einkommensinduzierte Wertschöpfung im Wirtschaftsbereich j, g E j für die einkommensinduzierte Produktion im Wirtschaftsbereich j und a w j für die Wertschöpfungskoeffizienten (= Wertschöpfung / Produktion) im Wirtschaftsbereich j stehen. Die Schritte 1 bis 3 werden so lange wiederholt, bis die einkommensinduzierte Beschäftigung gegen Null konvergiert. Es werden daher mehrere „Runden“ gerechnet. Erfahrungsgemäß nähert sich die einkommensinduzierte Beschäftigung nach drei Runden dem Wert 0. Die durch die Nachfrage ausgelösten Gesamteffekte auf Güterproduktion, Wertschöpfung und Beschäftigung in den einzelnen Wirtschaftsbereichen ergeben sich aus der Addition der Primäreffekte mit der Summe der einkommensinduzierten Effekte. Erfahrungsgemäß kommen zu den Primäreffekten etwa 20 % bis 25 % an einkommensinduzierten Effekten hinzu. Q:\5195_AFI\Docs\Berichte\Endbericht\05_5195_AFI_Endbericht.doc ALLPLAN GmbH Seite 404