GEOLOGI N E N TUTKI MUSLAITOS BULLETIN DE LA COMMISSION GEOLOGIOUE DE FINLANDE N:o 213 JATUL UND KARELISCHE MOLASSE IM S-KOLIGEBIET IN NORDKARELIEN UND IHRE BEZIEHUNGEN ZUM GEBIRGSBAU DES PRÄKAt'1BRISCHEN OROGENS VON GABOR. GAAL MIT 10 TEXTABBILDUNGEN. 6 TAFELABBILDUNGEN UND 2 BEILAGEN OTANIEMI 1964 GEOLOGINEN TUTKIMUSLAITOS BULLETIN OE LA COMMISSION G~OLOGIQUE OE FINLANOE N:o 213 JATU L UND KARELISCHE MOLASSE IM S-KOLIGEBIET IN NORDKARELIEN UND IHRE BEZIEHUNGEN ZUM GEBIRGSBAU DES PRÄKAMBRISCHEN OROGENS VON GABOR GAAL OTANIEMI 1964 Helsinki 1965. Va![ioneuvoston kirjapaino DANKSAGUNG Es ist mir eine angenehme Pflicht allen jenen zu danken, die mich in dieser Arbeit unterstützten. Der Outokumpu A .-G. verdanke ich überaus interessante Aufgaben, die mir ein Bild über das präkambrische Orogen in Nordkarelien und Savo vermittelten. Ihr Chefgeologe Prof. Dr. P. Haapala gab mir das Erlaubnis zur Publikation dieser Zeilen. Dr. V. Vähätalo, der Leiter der Erzsucheabteilung in Outokumpu unterstützte mich in allen Stadien der Arbeit und befürwortete zuvorkommenderweise die Veröffentlichung des Aufsatzes. Die Leitung der Aufnahme im S-Koligebiet hatte Mag. H. Wennervirta. Er führte mich in die Kenntnis der geologischen Verhältnisse ein und hat jederzeit mit Rat und Tat geholfen. Ohne seine Hilfe könnte dieser Aufsatz nicht ersheinen. Er hat die beigefügten Photos an geologisch wichtigen Stellen angefertigt. Weiterhin bin ich für aufschlussreiche Diskussionen den Geologen der Outokumpu A.-G., Mag. A. Huhma, Mag. Maija Huhma, Dr. A. Häkli, Mag. J. Saastamoinen und Mag. E. Viluksela dankbar. Das Manuskript hat der Freund Dr. G. Hertweck in Wien durchgelesen und korrigiert. Die Reinschrift machte Fräulein E. Kontkanen in Outokumpu. Schliesslich bin ich für die Veröffentlichung Prof. Dr. V. Marmo, dem Direktor der Geologischen Landesanstalt in Helsinki, dankbar. Outokumpu , Oktober 1963 Gabo1" Gaal ZUSAMMENFASSUNG In der vorliegenden Arbeit werden sowohl die petrologischen und tektonischen Merkmale als auch die stratigraphische und tektonische Stellung eines Schichtpaketes von schwachmetamorphen klastischen Sedimentgesteinen beschrieben. In diesen Ge· steinen, die eine eigene Fazies repräsentieren, werden die Molassebildungen einer prä. kambrischen Gebirgsbildung erkannt. Für sie wird in dieser Arbeit die Bezeichnung »Karelische Molasse» eingeführt. Die Karelische Molasse lagerte in der Spätphase des Orogens vor und z. T. über gefalteten Kordilleren der Kareliden ab und wurde selbst noch von karelischen Bild· ungen überschoben. Ihre tektonische Verformung ist geringer als die Verformung der Kareliden. Ähnliche Probleme ergeben sich von zahlreichen anderen Stellen des präkambri. sehen Orogens in Finnland. INHALTSVERZEICHNIS Seite VORWORT EINLEITUNG .......... . .... .. ... ...... . . . ...... ... . . .......... ..... . PETROLOGIE - STRATIGRAPHIE ...... . .... . ......... . ..... . ...... . Allgemeines . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Die Gesteinsarten und ihre V erbreitung .. . . . ..... . ........ . .. ... .. . Kareliden Phyllitische Glimmerschiefer des Kalevs . . ................ .. .. . . Koliquarzit .. ....... . .................. ... .. . ....... . .. . .. . . . Jatul und Karelische Molasse ...................... . ... . .. ... .. . . . Arkose· bis Serizitquarzite ....... . ........................ .. . . Arkose· bis feldspathältige Serizitquarzite ......... . ........... . Feldspathältige Serizit· bis reine Serizitquarzite ...... . ... .. ... . Karelische Molasse ...... . .. . . ..... ........ . .................... . . Synorogene Serie .... .. . . ... . .. . . . .. ............ . .. .. . ... ... . Blastopsephite .. . . ...... . .. . .. . . . . .. . .. .. . . .. .. . . ..... .. . . Postorogene Serie ... .............. .... . . . .................... . Reiner Quarzit ..... . ......... . .... . ....................... . Quarzrestschottermetakonglomer at ................... . ...... . Metamorphosezustand . ......... . . .. ....... .... .. ............ . Metadiabas ... .. ....... .. .. .... .. .. ....... .... ......... . .... . SEDIMENTATION ....... . .. .... . .... . ..... .. ... . .. . . . ...... .. .... .. . . Kareliden .. . . .. ......... . .................... .. .. .. . . .. .. ...... . J atul - die Kontinentalfazies Kalev - die Geosynklinalfazies . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Karelische Molasse . . ...................... .. . ... ......... . ...... Synorogene Serie ................... . ......... ... ........ . . ... Postorogene Serie .. .... .. .. ...... . .... .. .......... ... ......... TEKTONIK . ..... . . .. ... . ............. . ...... . . . . ...... .. . . . .... . .... Bewegungsphasen ........ .. ... .. ... . . . ................. . . . ....... Die Schieferungstypen ......... . .... ......... . .. . ...... .. ... ...... AUSBLICK . . ..... . ...... . ........ .. . ............ . .. . ................ . LITER ATUR ..... .. . . ..... ... .......... ... . .... ............ . .... . .... 7 9 10 10 13 13 15 15 17 17 18 20 22 22 22 27 28 29 29 29 31 31 31 31 32 32 33 34 35 36 38 44 VORWORT Nordöstlich des Sees Höytiäinen in Nordkarelien breitet sich eine flache, mit Mooren bedeckte Landschaft aus, deren Gesteinsunterlage Phyllite bzw. Glimmerschiefer bilden. Auf dem SW-Ufer des Sees Pielinen erheben sich die felsigen , hauptsächlich aus hellgefärbten, harten Quarziten aufgebauten Rücken eines in NW-SE-Richtung streichenden Gebirgszuges über diese Ebene. Die Landschaft wird von der höchsten Erhebung Nordkareliens, dem Koli (347 m) beherrscht und nach ihm Koligebiet genannt. Unter der Bezeichnung »S-Koligebiet» wird in dieser Arbeit die gebirgige Gegend S des Koli, etwa zwischen dem Berg Koli und dem Kirchspiel Kaltimo (Eno), verstanden. Dieses Gebiet ist verhältnismässig gut aufgeschlossen und eignet sich vorzüglich für eine geologische Kartierung. Sein Gesteinsbestand ist fast unverwittert, weil die darübergefahrenen Gletscher eine vermutlich yorhanden gewesene Verwitterungskruste entfernt haben. D er kartierte Bereich umfasst die ganze Breite des hauptsächlich aus Quarziten aufgebauten Bergzuges zwischen den Linien S des Koli - N des Jeronjärvi - N des Kenkälampi im Norden und S des Kaltimonjärvi - Riuttalampi - S Salmilammet - Heinävaara im Süden. Seine NE-E-Grenze bildet einerseits das Seeufer des Pielinen zwischen dem Koli und Ahveninen, anderseits verläuft diese W des Ala-Paukkajanjärvi und des Mokunlampi gegen den S-Zipfel des Kaltimonjärvi. Die Begrenzung nach W-SW ist durchwegs natürlich: Wir kartierten über die scharfe morphologische Grenze zwischen dem ebenen Glimmerschiefer- und dem gebirgigen Quarzitgelände nur der Übersicht wegen etwas nach ' Vesten hinaus. Die grösste Erhebung des S-Koligebietes ist der Verkkovaara (290 m) W des Jeronjärvi. Die Kartierung des S-Koligebietes war eine Gemeinschaftsarbeit unter der Führung von H. Wennervirta im Auftrage der Erzsucheabteilung der Outokumpu-A.G. Die Geländearbeiten, eine Aufschlusskartierung , wurden im Sommer des Jahres 1961 von T . P. Pouttu und dem Verfasser begonnen: Auf Luftaufnahmen 1 : 4.000 und 1 : 20.000 wurde der S-Abschnitt des Arbeitsgebietes , die breite Zone S des Paukkajanjärvi, detailliert aufgenommen. Im Sommer des Jahres 1962 wurde die Kartierung im N-Abschnitt vom 8 Bulletin de la Commission Geologique de Finlande N: 0 213. Verfasser fortgesetzt: Es wurde auf Luftaufnahmen 1 : 20.000 das Gebiet W der Linie Jeronjärvi - Herajärvi -- Alaselkä - Enonselkä - W des Paukkajanjärvi geologisch kartiert. Die Aufnahmsergebnisse wurden vom Verfasser ausgewertet und in eine geologische und eine tektonische Karte im Massstab 1: 20.000 eingetragen. Um jedoch ein zusammenhängendes Bild über das ganze S-Koligebiet zu erhalten, fehlten noch gewisse Bereiche. Diese wurden bereits von Geologen der Outokumpu-A.G. aufgenommen und die Aufnahmen wurden mir zuvorkommender Weise zur Verfügung gestellt: Den Streifen zwischen den Seen Jeronjärvi - Herajärvi - Alaselkä und Pielinen kartierte M. Tyni. J. Saastamoinen nahm das Gebiet E des Enonselkä und N-NW· des Paukkajanjärvi W des Pielinen auf. . Die geologische Karte der näheren Umgebung des Riuttalampi zeichnete H. Wennervirta. Die geologische Karte des S-Koligebietes wurde schliesslich für die Veröffentlichung vom Massstab 1 : 20.000 auf 1 : 50.000 verkleinert. Als topographische Unterlagen dienten Luftaufnahmen zu den Blättern der finnischen L andesaufnahme: die Blätter Kontiolahti 4224, Eno 4242, Ahmovaara 4313 , Kelvä 4331. EINLEITUNG Der Gesteinsbestand des S-Koligebietes setzt sich aus Gesteinen des präkarelischen Untergrundes, den darüberlagernden metamorphen Sedimentabkömmlingen der karelischen Zone und posttektonisch eingedrungenen schwachmetamorphen Diabasgängen zusammen. Über die Geologie der karelischen Zone bieten die Arbeiten von H . Väyrynen ein einheitliches Bild. Die Ansichten dieses Autors über die stratigraphische Gliederung des karelischen Gebirgsstreifens sind heute allgemein verbreitet. H. Väyrynen sieht in der, hauptsächlich aus Quarziten bestehenden Schichtfolge über dem präkarelischen Untergrund , die J. J. Sederholm »jatulische Formation» benannte, und in der dar überliegenden eintönigen PhyllitGlimmershieferfolge, für die der Name »kalevische Formation» nach W. Ramsay und B. Frosterus übernommen wurde , eine, nach oben immer jünger werdende Schichtfolge, mit einer Diskordanz zwischen dem Jatul und dem Kalev. Die kalevisehen Phyllite und Glimmerschiefer setzen nach H. Väyrynen über polymikten Konglomeraten , die Gerölle von jatulischen Quarziten führen , ein. »Die kalevisehen Phyllite sind also nach Ansicht des Verfassers bedeutend jünger als die jatulischen Bildungen und durch eine Diskordanz von Ihnen geschieden, gehören aber b eide demselben orogenen Zyklus an». (H. Väyrynen, 1933, S. 64). Die Begriffe »J atuh> und »Kalev» haben also ihre ursprüngliche Bedeutung als Formationen verloren. Sie werden zur Zeit, wenn überhaupt , als Faziesbegriffe benutzt: Jatul die Vorlandfazies, Kalev die Geosy nklinalfazies. In diesem Sinne werden sie auch im folgenden Aufsatz verwendet. Ferner werden hier unter dem Begriff »Kareliden» das Jatul und das Kalev zusammen verstanden. Das J atul, das Kalev und die , nun abgetrennte Einheit der Karelischen Molasse zusammen, werden als die »karelische Zone» des präkambrischen Orogens in Finnland b ezeichnet. In die Frage der Zusa mmengehörigkeit der Kareliden und Svekofenniden kann hier nicht eingegangen werden. Gegenstand der näheren Untersuchung ist der aus klastischen Metamorphiten bestehende Anteil der karelischen Zone im S-Koligebiet. Nach W. W . Wilkman's Pionieraufnahme wurde jetzt dieser aufschlussreiche Ge2 6H 2 - 6 4 10 Bulletin de la Commi ssion Gcologique de Finlandc N: 0 213. birgsstreifen mit zeitgemässen Methoden bearbeitet. Die detaillierte Kartierung lieferte neue Kenntnisse über den Baustil am E-Rande des präkarelischen Orogens in Nordkarelien. Die Erkenntnis einiger tektonischen Charakterzüge, die sich von denen der weiter im Westen folgenden starkmetamorphen und plastisch gefalteten Teilen des Orogens scharf unterscheiden, verhalf zu genaueren Aussagen auch über Stratigraphie und Sedimentation. Bis jetzt ist es bei der stratigraphischen Gliederung der karelischen Zone der Aufmerksamkeit entgangen, dass die »kalevischen Konglomerate» H. Väyrynens an einigen Stellen nicht nur Fragmente der unterlagernden jatulischen Quarzite, sondern auch der überlagernden phyllitischen Glimmerschiefer enthalten. Im S-Koligebiet wurden in Blastopsephiten im tektonisch Liegenden der kalevisehen Bildungen phyllitische Glimmerschieferbrocken angetroffen. Ähnliche klastische Metamorphite, die u.a. Glimmer schieferbruchstücke führen , sind bereits in der Literatur aus anderen Gebieten bekannt. Wenn man diesen Funden die richtige Bedeutung beimisst, müssen in der stratigraphischen Gliederung H. Väyrynen's einige Änderungen vorgenommen werden. Dies wurde in der folgenden Arbeit für das Koligebiet konsequent durchgeführt . PETROLOGIE - STRATIGRAPHIE ALLGEMEINES Den Ausführungen des nachfolgenden Kapitels vorgreifend, werden hier, der besseren Übersicht wegen, die stratigraphischen und faziellen Verhältnisse in kurzer Form geschildert. Eine im S-Koligebiet durchgeführte nähere Untersuchung der schwachmetamorphen grobklastischen Sedimente, welche von H. Väyrynen (1933 , S. 64- 70) als die Basalbildungen der kalevischen Phyllite bzw. Glimmerschiefer über der jatulischen Formation gedeutet wurden, führt zu neuen Ergebnissen: Unter den kalevischen Phylliten bzw. Glimmerschiefern lässt sich eine schwachmetamorphe synorogene Serie von rasch eingeschütteten polymikten Konglomeraten und Grauwackenkonglomeraten, primär verknüpft mit monomikten Quarzkonglomeraten und Arkose-Serizitquarziten, feststellen. Sie enthält nicht nur Bruchstücke aus dem unterlagernden Quarzit und präkarelischen Gneis, sondern auch Bruchstücke des üherlagernden phyllitischen Glimmerschiefers. Die synorogene Schüttungsserie ist also bedeutend jünger als die kale vischen Bildungen, wird aber von diesen überschoben. Sie hat, als eigene Fazies, Merkmale, die sie mit jüngeren Molassebildungen der Erdgeschichte parallelisieren lässt. Sie wird hier Karelische Molasse benannt. Die Glimmerschiefergerölle in den Blastopsephiten sind sowohl nach dem Aussehen (phyllitisch!) , als auch nach dem Mineralbestand den Gesteinen der kalevischen Serie im Hangenden ähnlich. Das jüngere Alter der Karelischen Molasse ist dadurch erwiesen und kann als Fixpunkt bei den weiteren Folgerungen dienen. Beim Aufsuchen der geologischen Grenzen der Karelischen Molasse begibt man sich nämlich notwendigerweise auf unsicheren Boden. Da wird uns die Hiflosigkeit des Geologen in einem Gebiet mit metamorphen fossilfreien Sedimenten und oft spärlichen Aufschlüssen bewusst. Eine sehr unangenehme Schwierigkeit ergibt sich aus einem scheinbar paradoxen Sachverhalt im Geröllbestand der Blastopsephite der Karelischen Molasse: Unter den allothigenen Komponenten befinden sich geschieferte metamorphe Arkose-bis Serizitquarzite die dasselbe Aussehen und dieselbe Zusammensetzung haben , wie die Arkose-bis Serizitquarzite , die selbst die 12 Bulletin de la Commission Geologique de Finlande N: 0 213. POSTTEKTONISCHE DIABASG Ä~GE KARELISCHE Postorogene Serie Quarzrestschottermetakonglomerat reiner Quarzit MOLASSE Synorogene Serie Meta.grauwackenkonglomerate polymikte und monomikte Metakonglomerate Arkose-bis Serizitquarzite - - - - - - - - - - - Diskordanz II. Ordnung - -_ _ _ _ _ _ _ __ J a t u I oder die Kontinentalfazies Arkose-bis Serizitquarzite Koliq uarzi t basales Quarzmetakonglomerat KARELIDEN KaI e v oder die Geosynklinalfazies Phyllitische Glimmerschiefer - - - Diskordanz I. Ordnung PRÄKARELISCHES GRUNDGEBIRGE Grundmasse dieser grobklastischen Gesteine bilden und die im Streichen in die polymikten Metakonglomerate übergehen. Eine reine deutungsfreie Beschreibung und kartenmässige Darstellung der klastischen Gesteinsserien im S-Koligebiet wäre möglich. Der Nachteil einer solchen )Unparteiischem> Darstellung liegt aber an der Hand. Man fasst auf diese Art zwei verschiedene geologische Körper zusammen und weicht einem Problem aus, das bei der Klärung der orogenen Vorgänge der karelischen Zone eine wichtige Position besitzt. Man muss leider zunächst dar an zweifeln, dass die geologischen Grenzen zwischen dem Jatul und der Karelischen Molasse im S-Kolige biet eindeutig erfasst werden können. Ihr Bestehen ist aber, wie es aus dieser Arbeit hervorgeht, zweifellos. Als sichere Karelische Molasse gelten die polymikten Blastopsephite und eine Serie von )reifem> gutsortierten Quarziten mit metamorphen Restschotterkonglomeraten, die diese überlagern. Unter den Arkose-bis Serizitquarziten gehört ein Anteil zum J atul , ein Anteil zur Karelischen Molasse. Die geologische Grenze muss innerhalb der Unter- und Oberkante dieses Schichtpaketes liegen. Auf der geologischen Karte ist die 'wahrscheinliche Verbreitung beider Anteile mit verschiedenen Farben dargestellt. GabOI· Gaal. Jatul und KareliscIie Molasse im S-Koligebiet .. _ 13 Nach dieser Einführung lassen sich die Bauelemente des S-Koligebietes stratigraphisch in folgendes Schema einordnen (siehe s. 12 und Beilage II). DIE GESTEINSARTEN UND IHRE VERBREITUNG Die Gesteine des präkarelischen Grundgebirges wurden in dieser Arbeit nicht näher untersucht_ G r a n i t- bis G r a n 0 d i 0 r i t g n eis e machen den überwiegenden Anteil des Untergrundes aus. Sie sind hauptsächlich porphyrisch entwickelt, geshiefert bis recht massig aussehend und mehr oder weniger migmatitisch injiziert. Sie unterlagern die Kareliden am E-Rand des Arbeitsgebietes und wölben sich in der Gegend E Kontiolahti unter metamorpher Sedimentbedeckung in einem ovalförmigen Körper, dessen grösste Durchmesser etwa 12.5 km in N-S-Richtung und 9.5 km in E-W-Richtung betragen, der Kuppel von Kontiolahti, domartig auf. 1/3 der Sedimentbedeckung dieser Kuppel besteht aus Gesteinen der Karelischen Molasse und 2/3 aus kalevisehen Bildungen. Eine abweichende Beschaffenheit besitzt ein Zug von gutgeschieferten Bändergneisen E des Kuusijärvi und des Urkkajalampi und W des Riuttalampi. Er wurde hier auf einer mit 350 gegen Weinfallenden Basisfläche auf Arkosequarzit und monomiktes Quarzmetakonglomerat überschoben. In seinem Hangenden ist er vom Koliquarzit überlagert. Es handelt sich hier um eine superkrustale Serie über dem Granit-bzw. Granodioritgneis: Metamorphe, ehemals p el i t i s c h - P sam mit i s ehe Ge s t e in e und ein umkristallisierter P lag i 0 k las p 0 r p h y r i t in Form von BiotitPlagioklasgneis und von Hornblende-Biotit-Plagioklasgneis in Amphibolit überführend. Die höhere Metamorphose, Migmatisierung und das plastische Verformungsbild dieser Gesteine sichern für sie ein höheres Alter, als das der dar überliegen den klastischen Gesteinsserien. Da aber ihr Verhältnis zu den kalevisehen Bildungen unbekannt ist, bleibt ihr präkarelisches Alter fraglich. Beide Gesteinsgruppen werden von einem ziegelroten P e g m a t i t diskordant durchbrochen. Der Pegmatit tritt besonders am S-Rande des Kartengebietes in grossen Massen auf. Er ist massig und meistens entlang mehreren Kluftscharen regelmässig zerklüftet. Er lässt mit freiem Auge nur roten Feldspat, grauen fettglänzenden Quarz und selten Turmalin erkennen. Dass der Pegmatit auch Quarzite durchbricht, wurde im S-Koligebiet nicht beobachtet. KARELIDEN In den Blastopsephiten der Karelischen Molasse treten Gerölle von Koliquarzit (Abb. 1), Arkose-bis Serizitquarziten (Abb. 8) und phyllitischen Glimmerschiefern (Abb. 2) nebeneinander auf. Diese Bildungen, die Lieferer der Gerölle, repräsentieren im S-Koligebiet die Kareliden. Über die Art der primären Verknüpfung von den Quarziten und phyllitischen Glimmerschiefern kann man aus dem kartierten Bereich nichts bestimmtes aussagen. Das relative stratigraphische Alter der beiden Serien bleibt hier also unbekannt. 14 Bulletin de la Commission Geologique de Finlande N:o 213. Abb. 1. Eckige Bruchstücke des gebänderten Koliquarzites im pol ymikten Metakonglomerat der Kareli schen Molasse SSW Verkkolampi. Abb. 2. Phyllitisches Glimmerschiefergeröll im polymikten Metakonglomerat der Karelischen Molasse in Heinävaara, auf der E-Seite der Heinävaarastrasse. (Etwa 150 ll1 westlich, auf der E-Seite der Strasse, legt sich mit flachem W-Fallen phyllitischer Glimmerschiefer über dieses Konglomerat.) Gabm' Gaal. Jatul und Karelische Molasse im S·Koligebiet ... 15 PHYLLITISHE GLIMMERSCHIEFER DES KALEVS Diese schwarz- bis dunkelgrauen, feinkörnigen, gutgeschieferten und meistens lebhaft gefalteten Gesteine sind in ihrer in weiten Arealen charakteristischen Einförmigkeit allgemein bekannt. Für den Durchschnittstyp ist im S-Koligebiet der Name ')phyllitischer Glimmerschiefer,) bezeichnend, wenn auch mehr glimmerreiche Lagen rein phyllitisch oder glimmerschieferartig aussehen können und einzelne quarzreiche Lagen eher den Namen ,)Glimmerquarzit,) verdienen. Mit freiem Auge lassen diese Gesteine auf ihren ebenen bis gefalteten Schieferungaflächen einen schwarzen, schuppigen Biotit(+Muskovit) b elag erkennen. Im Querbruch sind sie meistens feinschieferig mit rhythmisch abwechselnden Bändern von glimmerreichen und quarzreichen Lagen . KOLIQUARZIT Der Koliquarzit stellt im S-Koligebiet die jatulische Fazies der Kareliden dar. Über dem präkarelischen Grundgebirge, von ihm durch eine Diskordanz 1. Ordnung getrennt, und unter den Serien von rasch eingeschütteten, metamorphen klastischen Sedimenten der Karelischen Molasse, von dieser durch eine Diskordanz H. Ordnung getrennt, liegt am E-Rande des S-Koligebietes bestsortierter reiner Quarzit in bald an-, bald abschwellender Mächtigkeit. Nur im SE-Teil des Kartengebietes , E-SE des Kaltimonjärvi fehlt dieses Gestein. Hier kommen Arkosequarzite unmittelbar mit dem Granitgneis in Berührung. An einer Stelle in Hutunvaara, N des Paukkajanjärvi, wurde in der Basis des Jatuls unter dem reinen Quarzit ein metamorphes Quarzkonglomerat mit reichlicher Serizitschiefergrundmasse angetroffen. Hier liegen über dem präkarelischen Untergrund in einer grünen Serizitschiefergrundmasse hauptsächlich abgerundete, aber auch eckige Quarzgerölle von durchschnittlich 2, maximal 10 cm Durchmesser. Die Gerölle sind lagenweise dicht gepackt. Die Konglomeratbänke wechsellagern mit hellgrünen Serizitschiefern. (Abb. 3). Der beste stratigraphische Leithorizont ist im S-Koligebiet der reine Quarzit in seiner charakteristischen petrographischen Einförmigkeit. Er wird in dieser Arbeit »Koliquarzit» benannt. Der Name ist nach der höchsten Erhebung Nordkareliens, dem Koli (347 m) gewählt, der aus diesem Quarzit aufgebaut wird. Als Typuslokalität für den Koliquarzit sei die nächste Umgebung des Turistenhotels am Koli genannt. Dieses liegt bereits ausserhalb des Arbeitsgebietes. Von den Quarziten der überlagernden Karelischen Molasse ist der Koliquarzit deutlich zu unterscheiden. Während erstere klastisches Aussehen besitzen, ist der Koliquarzit vollkommen umkristallisiert. Er ist mittelkörnig bis glasig-kristallin, massig und von ausserordentlich grosser Gesteinshärte. Seine sedimentäre Herkunft lässt er meistens durch feine Bänderung, das Abwechseln fast serizitfreier und serizithältiger, verschiedengefärbter 16 Bulletin de la Commission Geologique de Finlande N: 0 213. Abb. 3. Quarzkonglomerat-Serizitschiefer in der Basis des Jatuls in Hutunvaara, N des Paukkaj anj ärvi. Lagen erkennen. Diese Bänder zeigen in vielen Aufschlüssen ursprüngliche Kreuzschichtung. Vom Koli sind auch Wellenfurchen bekannt (Abb. 4). Seine Gesteinsfarben sind zwar bunt, aber meistens stumpf: entweder gebändert, weiss-hellgrau-karminrot-rosa und weiss-rosa-grünlich, ev. weisshellgrün, oder einfärbig, weiss, rosa und hellgrün. Im Aufschluss ist der Koliquarzit mittel- bis dickgebankt, sehr häufig massig. Er ist bei mechanischer Beanspruchung bedeutend passiver und spröder als die Arkose-Serizitquarzite der Karelischen Molasse. Er zeigt daher meistens unregelmässige Zerklüftung und keine sekundären s- Überprägungen. Seine Bänke werden oft von schneeweissen, bisweilen recht dicken Quarzgängen durchsetzt. Ergebnisse einer gefügeanalytisch-petrographischen Untersuchung von disthenhaltigem Koliquarzit von der Typuslokalität finden wir bei A. Hietanen (1938, S. 88- 91). 4 Handstücke aus dem Gebiet zwischen dem Paukkajanjärvi, dem Kuusijärvi und dem Kaltimonjärvi wurden mikroskopisch untersucht. Sie zeigen granoblastisch umkristallisiertes, blastopsammitisches Reliktgefüge: Dicht nebeneinanderliegende, gutgerundete, klastische Quarzkörner sind durch die feinkörnige Pflasterstruktur der umkristallisierten Grundmasse verschweisst. Die Gesteine sind in Bezug auf alle Gemengteile postkristallin deformiert. (Tafel Ir, Fig. 1). Gabor Gaal. Jatul und Karelische Molasse im S-Koligebiet ... 17 Abb. 4. Wellenfurchen im Kollquarzit am W-Fusse des Koll, E des Jeronjärvi. Obwohl ihre Ränder an der Umkristallisation der Grundmasse teilnehmen, lassen die klastischen Quarzkörner meistens ihre runde Form erkennen. Die durchschnittliche Korngrösse dieser Körner beträgt 0. 5 mm (zwischen 0.3 und 1 mm). Sie lassen, neben undulöser Auslöschung, oft Böhm'sche Streifen erkennen. Diese uneinheitlich auslöschenden Lamellen sind durch Züge von feinen blasen artigen Einschlüssen markiert. Der Quarz der Grundmasse bildet ein granoblastisches Mosaik mit kleinen, fast äquidimensionalen Körnchen von der durchschnittlichen Korngrösse 0.1- 0.3 mm. Zwischen den Quarzkörnern wächst vollkommen regellos oder unvollkommen im seingeregelt sehr feinkörniger Serizit (1 - 7 %). Die Länge seiner Blättchen beträgt 0.02 5 bis 0.1 mm. Als Akzessorien finden sich vereinzelt eingestreute Feldspat-, Biotit-, Epidot-, Zirkonkörnchen und Erz . JATUL UND KARELISCHE MOLASSE ARKOSE- BIS SERIZITQU ARZITE Das mengenmässig überwiegende Schichtglied im S-Koligebiet bilden weithin einförmige hellgrüne Blastopsammite von charakteristisch kla3 6442-64 18 Bulletin de la Commission Geologique ue Finlande N: 0 213. stischem Aussehen. Sie enthalten zwei altersverschiedene geologische Einheiten, die im Felde wegen der ähnlichen oder gleichen petrographischen Ausbildung und der Fossilfreiheit nicht auseinanderzuhalten sind. Sie überlagern den Koliquarzit und verzahnen sich mit den Blastopsephiten über der Kuppel von Kontiolahti. Über ihnen kommen wiederum reine Quarzsande zum Absatz. Diese reinen Quarzite sind im S-Abschnitt des Arbeitsgebietes scharf, im N-Abschnitt mit einer schmalen Übergangszone (etwa 20- 40 m) von den Arkose-Serizitquarziten zu trennen. Während in der Nähe der Kuppel von Kontiolahti feldspatreiche (stellenweise nur feldspatenthaltende) Arkosequarzite auftreten, werden diese mit zunehmender Entfernung nach N durch serizitreichere Typen vertreten. Im allgemeinen enthalten Quarzite im Abschnitt S des Paukkajanjärvi durchschnittlich 15 % klastischen Feldspat und sind als Arkosequarzite bzw. feldspathältige Serizitquarzite anzusprechen. N des Paukkajanjärvi ist der Serizitgehalt vorherrschend und feldspathältige Serizitquarzite bzw. typische Serizitquarzite liegen vor. ARKOSE- BIS FELDSPATHÄLTIGE SERIZITQUARZITE (Typ 1) Das makroskopische Aussehen dieser Gesteine ist recht einheitlich. Ihre Gesteinsfarbe ist hellgrün (apfelgrün), seltener weiss-bräunlichgelb, rötlich oder braun. Die verwitterten Flächen sind gebleicht und im Querbruch ist unter ihnen ein Fe-reicher dunkler Saum sichtbar. Sie sind mittel- bis grobkörnig und haben klastisches Aussehen. Das unterscheidet sie vor allem vom typischen Koliquarzit, der wegen der starken Umkristallisation fast glasig erscheint. Transversalverschieferung ist in diesen Quarziten eine gewöhnliche Erscheinung. Doch ist die primäre Schichtung in der Abweschlung feinkörniger und grobkörniger ober feldspatreicher und quarzreicher Lagen fast immer erkennbar. Sie enthalten vereinzelt grössere Quarzgerölle. In vielen Aufschlüssen ist Kreuzschichtung zu sehen. Ausserdem wurden häufig Wellenfurchen angetroffen. Im Aufschluss ist dieser Quarzit meistens dünn- bis mittelbankig, öfters auch dünnplattig oder dickbankig bis massig. Im Arkose-Serizitquarzit sind gewöhnlich zwei s-Prägungen zu unterscheiden. Diese s-Flächen sind immer eben; nur in einem einzigen Falle konnte ich eine flache Faltung im Aufschlussbereich beobachten. Auf s zeigen Serizitblättchen oft Lineation (meistens A-Achse, sehr selten B-Achse). Die jüngste s-Prägung zeigt sich zumeist in Scherflächen, die das ältere s verbiegen und die Mineralkörner kataklastisch zermalmen. Arkosequarzite und feldspathältige Serizitquarzite wurden im S-Abschnitt des Arbeitsgebietes in 8 Dünnschliffen untersucht. Im allgemeinen wurden GClbo1· Gaal. J a tul und Karelische Molasse im S·Koligcbict .. . 19 in allen Präparaten dieselben Mineralkomponenten, aber in stark schwankenden Mengenverhältnissen angetroffen. Sie zeigen blastopsammitisches Reliktgefüge mit guterhaltenen klastischen Sedimentstrukturen: eckige bis schwachgerundete (selten ganz runde) Quarz- und Feldspatkörner liegen regellos und dicht gepackt in einer ± karbonathältigen, entweder lepidoblastisch oder unorientiert zu Serizit und Biotit umkristallisierten Matrix. In zwei Präparaten tritt die Menge der Grundrnasse stark zurück. Hier liegt ein granoblastisches Mosaik von umkristallisiertem Quarz vor, in dem grössere schwach abgerundete Feldspatkörner eingespannt sind. Ausgeprägte Schieferung wurde nicht beobachtet. (TafeilII, Fig. 1). Das durchschnittliche Verhältnis der Mineralkomponenten ist Quarz: Feldspat: Serizit: Biotit (u.a.) ~ 60 : 15: 20 : 5. Allothigene Komponenten: Qua r z ist in Form von eckigen Splittern oder schwachabgerundeten Körnchen von der durchschnittlichen Korngrösse 0.4 mm (zwischen 0.1 und 2 mm), wasserklar mit ganz feinen Einschlüssen. In einem Schliff ist der Quarzgehalt gänzlich durch Feldspat ersetzt. Sonst beträgt er durchschnittlich 60 % (zwischen 30 und 72 %) des Mineralbestandes. Er löscht undulös aus. Feldspat zeigt eckige bis gerundete klastische Körnchen mit der durchschnittlichen Korngrösse 0.3 mm (zwischen 0.0 5 und 2 mm): Mi k r 0 k 1 i n mit entweder frischen oder zersetzten Individuen herrscht gegenüber ungegittertem K - Na - F eId s pa t vor. Beide sind oft perthitisch entmischt: Ader- und Fleckenperthite, »Schachbrettalbit». PI a g i 0 k 1 a s ist in frischen oder serizitisierten Körnchen in oft beträchtlicher Menge vorhanden. Der Feldspatgehalt macht durchschnittlich 15 % (zwischen 2 und 75 %) aus. ± Kataklastisch zertrümmert. Als Akzessorien treten A p at i t und Z i r k 0 n auf. Authigene Komponenten: Der Se r i z i t gehalt ist im allgemeinen nicht hoch. Er beträgt im Durchschnitt etwa 20 % (zwischen 1 und 31 %). Der Serizit ist entweder in dicken Zügen parallel s, ± lepidoblastisch, oder in Nestern zwischen den klasischen Körnern regellos gewachsen. Bio t i t ist in einigen Gehaltsprozenten (0-5 %) in 6 Dünnschliffen zu sehen. Er zeigt schmutziggelben bis dunkelbräunlichgrünen Pleochroismus. Er ist mit Serizit und Chlorit verwachsen. Chlor i t (0- 4 %) wächst in winzigen Nestern oder in einzelnen Kriställchen vollkommen richtungslos zwischen den klastischen Körnern. Er 20 Bulletin de la COIllmission Geologique de Finlande N:o 213. Abb. 5. Kreuzschichtung im Arkose-Serizitquarzit am N-Ufer des Jeronjärvi. zeigt hellgelblichgrünen bis olivgrünen Pleochroismus und niedrige Doppelbrechung (-) mit graubraunen Interferenzfarben. Er ist einachsig. Farbloser Kar bon a t wurde in zwei Schliffen (2 und 21 %) zwischen den klastischen Körnern in ± lameller verzwillingten, körnig-formlosen Aggregaten beobachtet. Einige idiomorphe Säulchen von T u r mal i n zeigen Zonarbau mit lebhaftem Pleochroismus: Im Kern hellbraun - tiefgrün, im Saum farblos - hellgrün. Sie sind stellenweise zersplittert oder von Quarz durchlöchert. E p i d 0 t; Erz. FELDSPATHÄLTIGE SERIZIT- BIS REINE SERIZITQUARZITE (Typ 2) Der makroskopische Unterschied zwischen dem Typ 1 und dem Typ 2 ist nicht gross und der Übergang zwischen den beiden Typen erfolgt allmählich. Auf der geologischen Karte wurden die beiden Gesteinsarten nicht unterschieden. Der Typ 2 ist stärker geschiefert als der Typ 1. Er ist meistens dünngebankt bis dünnplattig mit gut ausgebildeten ebenen 8-Flächen. Auch massige Lagen erscheinen in den meisten Aufschlüssen mit dünnbankigen bis feinschiefrigen Bändern wechsellagernd. Die feinschiefrigen Bänder sind petrographisch als Serizitschiefer zu bezeichnen. Vorkommen von quarzgeröllhaltigen Lagen, Kreuzschichtung und Wellenfurchen sind auch in diesen Gesteinen oft anzutreffen. Auch das klastische Aussehen ist erhalten. (Abb. 5 und 6). Gabor Gaal. Jatul und Karelische Molasse im S-Koligebiet ... 21 Abb. 6. Kreuzschichtung im Arkose-Serizitquarzit S des Jeronjärvi. Die Gesteine sind im allgemeinen feinkörniger: fein- bis grobkörnig. Die Gesteinsfarbe ändert sich nach dem Serizitgehalt. Massige Lagen sind rötlich-hellgrün-wessgebändert, ge schieferte Lagen sind apfelgrün, hellgrün bis gelbgefärbt. Im N-Abschnitt des S-Koligebietes gehen die Quarzite vom Typ 2 im Hangenden ohne scharfe Grenzen in die reinen Quarzite der postorogenen Serie der Karelischen Molasse über. In einer 20-40 m breiten Zone wechsellagern geschieferte, serizitreiche und massige reine Quarzitlagen. Im Gebiet W des Metolampi scheint sich Serizitquarzit mit dem massigen reinen Quarzit zu verzahnen. Vom Typ 2 wurden 4 Dünnschliffe untersucht. Diese zeigen lepidoblastisch umkristallisiertes blastopsammitisches Reliktgefüge. (Tafel H, Fig. 2). Der Glimmer ist in dünnen bis oft recht dicken Zügen parallel seingeregelt. Er umfliesst die klastischen eckigen oder schwach abgerundeten Quarz- und Feldspatkörner. Der umkristallisierte Quarz bildet typische Pflasterstruktur. Das durchschnittliche Verhältnis Quarz: Feldspat: Serizit ist etwa 65 : 5 : 30. Die Bestandteile sind: Quarz (50-70 %), Feldspat (1 - 15 %), Karbonat (in zwei Schliffen 2 und 4 %), Serizit (20-40 %), Biotit (in einem Schliff 4 %) und als Akzessorien Apatit, Zirkon, Turmalin, Epidot, Erz. Arkose-Serizitquarzite im Kontakt mit Diabas: Häufig sind in Arkose-Serizitquarziten Kontakte mit Diabas zu beobachten. Die Nähe des hypabyssalen Ergussgesteines bewirkt im Gefüge und 22 Bulletin da la Commission Geologique de Finlande N: o 213. im Mineralbestand dieser Gesteine Veränderungen, die bereits mit freiem Auge wahrzunehmen sind: Die Gesteinsfarbe wir dunkler und eine erhöhte Umkristallisation macht sich in der ungewöhnlich hohen Gesteinshärte bemerkbar. Unter dem Mikroskop lässt sich ein hornfelsartig umkristallisierter, auffallend biotit- und chloritreicher (dafür serizitfreier!) feldspathältigel' Quarzit erkennen. Er zeigt porphyroblastisches Implikationsgefüge mit grossen runden Quarzxenoblasten, welche das Grundgewebe verdrängen ober poikiloblastisch einschliessen. Der Quarz (55 %) ist in grösseren Körnern sammelkristallisiert und in der feinkörnigen Grundrnasse nicht vertreten. Diese besteht aus gelb-dunkelgrün-pleochroitischem Biotit (15 %) und hellgrün-pleochroitischem Chlorit (20 %). Biotit und Chlorit treten in unorientierten Kristallbündeln oft miteinander verwachsen auf. Der klastische Feldspat (10 %), Plagioklas und K Na Feldspat, ist ungewöhnlich stark zersetzt. Er ist serizitisiert, perthitisch entmischt und seine eckigen Umrisse werden von neusprossenden Biotitkristallen verdrängt. Akzessorien sind, wie gewöhnlich, Zirkon und Apatit. KARELISCHE MOLASSE Die Karelische Molasse zerfällt im S-Koligebiet in zwei Einheiten: Die untere besteht aus leichtmetamorphen, unruhig sedimentierten, schlechtsortierten, klastischen Sedimenten und wird als synorogen gedeutet. Sie wird von bestsortierten, meist feinkörnigen Quarziten mit guter Rundung der klastischen Körner überlagert. Diese werden für postorogen gehalten. SYNOROGENE SERIE BLASTOPSEPHITE Die Serie der synorogenen, klastischen Metamorphite setzt im S-Abschnitt des Arbeitsgebietes, S des Enonselkä, über dem Koliquarzit, oder wo dieser fehlt , dem präkarelischen Grundgebirge an den meisten Stellen mit grobklastischen Bildungen ein. Im Gelände unterschieden wir zwischen monomikten Quarzkonglomeraten und polymikten Metakonglomeraten. Letztere wurden, womöglich, nach ihrem Geröllinhalt untergliedert. Zwischen den verschiedenen Konglomeratarten wurden vielfache Übergänge sowohl in vertikaler, als auch horizontaler Richtung beobachtet. Polymiktes Metakonglomerat ist das vorherrschende Schichtglied in den Ablagerungen über dem präkarelischen Gneis der Kuppel von Kontiolahti im S-Koligebiet. In diesem wurden Bruchstücke der karelischen Bedeckung, Koliquarzit und phyllitischer Glimmerschiefer, und des präkarelischen Sockels synorogen eingebettet. Gabor Gaa!. .Ja tul und Karelische Molasse im S·Koligebiet .. . 23 An ihrem E-Rande , zwischen dem Enonselkä und dem Kuusijärvi, transgrediert die Karelische Molasse über dem Koliquarzit mit entweder monomikten oder quarz- und feldspathältigen Konglomeraten. Auch in höheren Niveaus kommen diese Bildungen als vereinzelte Einlagerungen im Arkose-Serizitquarzit vor. Metakonglomerate, Metagrauwackenkonglomerate und Metagrauwacken der Umgebung der Kuppel von Kontiolahti: III Die Vorkommen dieser Gesteine sind in einem dreieckförmigen Areal zwischen dem Heinävaara, dem Hautajärvi und dem Urkkajalampi im tektonisch Liegenden von phyllitischen Glimmerschiefern an die Nachbarschaft der präkarelischen Gneise der Kuppel von Kontiolahti gebunden. In der Umgebung von Hautajärvi , Metolampi und Ilvesvaara werden die polymikten Metakonglomerate durch reine Quarzite der postorogenen Serie überlagert. Da einerseits dieser Quarzit im Abschnitt N Hautajärvi die Arkosen-Serizitquarzite überlagert, anderseits sich die Blastopsephite mit den Arkosen-Serizitquarziten sedimentär verzahnen, ist es anzunehmen, dass die hier beschriebenen Blastopsephite, als eigene Faziesausbildung, im SWTeil des Kartengebietes die ganze stratigraphische Breite der synorogenen Serie der Karelischen Molasse umfassen. In unmittelbarer Nähe des präkarelischen Untergrundes liegen metamorphe, grobklastische Sedimente, die hauptsächlich grosse (bis 1 m Durchmesser), eckige Bruchstücke des unterlag ern den Granitgneises neben Geröllen von migmatitischem Bändergneis, Pegmatit und Aplit führen. Häufig trifft man in diesen Gesteinen mehr oder weniger linsenförmig zerdrückte, grosse (max. 30 cm lang, 10 cm breit) Komponenten aus dem überlagernden phyllitischen Glimmerschiefer. Mit den Glimmerschieferfragmenten sind meistens Gerölle von geschieferten metamorphen Arkose-Serizitquarziten vergesellschaftet. In höheren Lagen mischen sich Bruchstücke von massigem, weiss, hellgrün oder rötlich gefärbtem, gebändertem Koliquarzit mit max. 12 m Durchmesser unter die allothigenen Komponenten. Zu den Gesteinsfragmenten treten eckige, bis gut gerundete Quarz- und Feldspatgerölle in grosser Anzahl hinzu. Die Ges"teinsbruchstücke und Gerölle liegen gänzlich unsortiert in einer dunklen , blastopelitischen bis -psammitischen, umkristallisierten, biotitreichen Grundmasse . Sie sind entweder dicht gepackt oder voneinander getrennt in die Matrix eingebettet. Diese Blastopsephite werden wegen ihrer charakteristischen Struktur, die vor allem die schlechte Kornsortierung und die grosse Menge der umkristallisierten pelitischen Matrix charakterisiert, Met ag rau w a c k e n k 0 n g 10m e I' a t e genannt. Sie sind massig bis geschiefert (Abb.7). 24 Bulletin de Ia Commission Geologique de Finlande N: 0 213. Abb. 7. Geschiefertes Metagrauwackenkonglomerat am Fusse des llvesvaara, W des Urkkajalampi. Geröllbestand: Porphyrischer Granit, pegmatitischer Granit, phyllitischer Glimmerschiefer und Arkosequarzit. Mit den Blastopsephiten treten in wechsellagernden Bänken Blastopsammite auf, deren Zusammensetzung derjenigen der Matrix der groklastischen Metamorphite entspricht. Sie weisen in Miniaturform die gleichen Strukturmerkmale, wie die Blastopsephite der Nachbarschaft der Kuppel von Kontiolahti auf. Sie sind petrographisch als Met a g rau w a c k e zu bezeichnen. * In höheren Niveaus und mit wachsender Entfernung von der Kuppel von Kontiolahti tritt in den Blastopsephiten eine zunehmende Abrundung der Komponenten ein. Zugleich scheint auch die Kornsortierung eine bessere zu sein. Die Gesteine nehmen die Strukturmerkmale von pol y m i k t e m Met a k 0 n g 10m e rat (Abb.8) an. In Richtung nach N verarmt der Geröllbestand: Der Gehalt an Gesteinsbruchstücken nimmt ab und das polymikte Metakonglomerat geht im Streichen über monomiktes Metaquarzkonglomerat allmählich in Arkose-Serizitquarzit über. Die blastopsammitischen Einlagerungen, die in wechsellagernden Bänken bereits über dem präkarelischen Untergrund auftreten, werden nach N häufiger. Zugleich vollzieht sich in ihrem Bestand ein Wandel: Der Glimmergehalt tritt allmählich zurück, bis ein Arkose-Serizitquarzit vorliegt. Die Metagrauwacke aus den blastopsammitischen Einlagerungen und der Grundmasse der Metagrauwackenkonglomerate wurde in 8 Dünnschliffen * Im Sinne von F. J. PETTIJOHN werden unter dem Namen "Grauwacke" dunkelgefärbte psammitische Gesteine verstanden, die neben Quarz, über 25% unstabiler allothigener Komponenten (Gesteinsfragmente, Feldspat) und mehr als 15% primärer pelitischer Grundmasse enthalten. Diese Gesteine sind durch schlechte Kornsortierung und mangelhafte Abrundung ihrer Komponenten ausgezeichnet. Gabor Gaul. .Jatul und Karelische Molasse im S·Koligebiet ... 25 Abb. 8. Polymiktes Metakonglomerat der Karelischen Molasse SS W des Verkkolampi. N at. Grösse 60 x 80 cm. In weisser Arkosequarzitgrundmasse Gerölle von Koliquarzit (a), Arkose· Serizitquarzit (b) und phyllitischem Glimmerschiefer (c). Deutliche Transversalschieferung. untersucht. Alle Proben stammen aus einem Umkreis von 0.5 bis 1.5 km Entfernung W bis SSW des Urkkajalampi im Kirchspiel Kontiolahti. Im Handstück sind diese Gesteine klastisch aussehende, mittel- bis grobkörnige, sehr harte, mehr oder weniger geschieferte, dunkelgraue Blastopsammite. Sie lassen in der Grundrnasse feinschuppigen Biotit und Serizit, klastische Feldspat- und Quarzkörner mit freiem Auge erkennen. Vereinzelt zeigen sich schlecht abgerundete oder eckige Quarz- und Feldspatgerölle (von 0.3-2 cm Durchmesser). Grössere Gesteinsfragmente sieht man erst im Aufschlussbereich. Alle Dünnschliffe zeigen ein grauwackenartiges, blastopsammitisches Reliktgefüge (Tafel IV, Fig. 1 u. 2.): In einer lepidoblastisch bis regellos zu Serizit, Biotit, Chlorit und Quarz umkristallisierten Matrix liegen unorientiert eckige und schwach abgerundete Körner von Feldspat, Quarz, Quarzit und Granit. Die folgenden Gehaltsprozentangaben gelten für 3 ausgezählte Schliffe. Das Verhältnis zwischen Detritus und Matrix beträgt etwa 46-55 : 54- 45. 4 6442-6~ 2G Bulletin de la Commi ssioll Geologique de Finlallde N: 0 213. Allothigene Komponenten: Qua r z (26-35 ,5 %) liegt entweder in Form von schwach abgerundeten Quarzitkörnern mit der durchschnittlichen Korngrösse von 1. 3 mm (zwischen 0. 5 und 1.9 mm) oder in eckigen, seltener abgerundeten Splittern mit der durchschnittlichen Korngrösse von 0.4 mm (zwischen 0.1 5 und 0.7 mm) vor. Die Quarzitkörner zeigen in einem granoblastischen Mosaik typische Pflasterstruktur. Beide Arten zeigen undulöse Auslöschung. K - Na - F eId s pa t (14.5 - 16 %), der oft harte Mikroklingitterung zeigt, lässt meistens seine ursprünglich eckige, klastische Form erkennen. Er ist einfach verzwillingt. Seine durschnittliche Korngrösse beträgt 0.7 mm (zwischen 0.1 5 und 4.5 mm). Er wird stark zersetzt: Parallel kristallographischen Richtungen wurden die Körner von Perthitspindeln durchsetzt, die sich stellenweise zu Perthitflecken vereinigen und oft das ganze Korn verdrängen (= »Schachbrettalbit»); ± Myrmekitbildung. Alle Körner sind entweder »getrübt» oder, besonders an Spalten und Rissen, serizitisiert; ± kataklastisch deformiert. In 3 Schliffen sind die klastischen Feldspatkörner von einem Biotitkranz, einem oft recht dichten Saum von neugewachsenem Biotit, umgeben. Der Biotit wächst in das Feldspatkorn hinein und verdrängt es in beträchtlichem Masse. PI a g i 0 k 1 a s (4-10 %) ist ebenfals serizitisiert. Er zeigt, in der Korngrösse des K-Na-Feldspates , lamellarverzwillingte, klastische und ± kataklastisch deformierte Körner. In zwei Schliffen wurden eckige Bruchstücke von feinkörnigem G I' a n i t , aus einem granoblastischen Mosaik von Quarz und Mikroklin bestehend, beobachtet. A p a t i t und Z i I' k 0 n sind als akzessorische Bestandteile in einigen Körnchen vorhanden. Authigene Komponentn: In der umkristallisierten Grundmasse ist SeI' i z i t (17.5-23 %) der vorherrschende Gemengteil. Er wächst zwischen den klastischen Körnern in Zügen parallel zu 8 neu. Seine durchschnittliche Korngrösse beträgt 0.06 0.0 8 mm. Bio ti t (6.5 - 17 %) wächst entweder richtungslos in kleinen Nestern, rosettenförmigen Aggregaten und im dichten Kranz um die Feldspatkörner oder parallel zu 8, mit dem Serizit verwachsen, neu. Seine Korngrösse ist gegenüber der des Serizites auffallend gross: durchschnittlich 0.1 5 mm (zwischen 0.0 5 und 0.3 mm). Er ist stark pleochroitisch: bräunlichgelb-schwarzbraun. Chlor i t (0-12 %) ist hellgelbrün - olivgrün pleochroitisch und unorientiert mit Biotit verwachsen. Gabor Gaul. J atul und K arelische Molasse im S·Koligebiet .. . 27 Qua r z (13-20 %) bildet im Grundgewebe ein feinkörniges Pflaster, dessen Körner eine undulöse bis glatte Auslöschung zeigen. Vereinzelt wurden im Grundgewebe feine Körnchen von neugesprosstem Alb i t beobachtet. Erz. Disthenhaltiges Metakonglomerat: In der Umgebung von Hokka, W bis S des Metolampi, sind unter den Geröllen des polymikten Metakonglomerates Komponenten vom Koliquarzit überwiegender Gemengteil. Diese Gesteinsart besitzt ein einheitliches Aussehen . ~er Durchschnittstyp ist ein weiss- bis bräunlichgelb gefärbtes, disthenhältiges Metakonglomerat mit meistens gut ausgeprägter Schieferung, die stellenweise das Auslängen der Gerölle bewirkt. Es enthält neben Quarz- und Feldspatgeröllen eckige, am häufigsten aber gerundete Fragmente von weissem Koliquarzit mit einem durchschnittlichen Durchmesser von 5- 10 cm (max. 30-35 cm). Vereinzelt finden sich in diesem Konglomerat runde Gerölle von einem kohlschwarzen, feinkristallinen und massigen Quarzit. Die Grundmasse des Metakonglomerates besteht aus (bis 5 mm) grossen weissen Muskovitblättchen, aus Quarz und Disthen. Letzterer ist, als violettoder blaugefärbte Aggregate, oft schon mit freiem Auge sichtbar. Eine mittelkörnige Einlagerung in diesem polymikten Metakonglomerat auf dem Ilvesvaara wurde mikroskopisch untersucht. Sie zeigt im Handstück ein etwas unregelmässig geshiefertes, stark kristallines, weiss bis hellbräunlieh-gelbes Metakonglomerat mit einigen Quarzgeröllen und grossen weissen Muskovitblättchen auf den gewellten Schieferungsflächen. Unter dem Mikroskop liegt ein nematoblastisch bis lepidoblastisch umkristallisiertes psephitisches Reliktgefüge vor. Alle Bestandteile sind vorzüglich im 8, das wellig gebogen ist , eigeregelt. Das Gestein ist in Bezug auf alle Gemengteile stark postkristallin deformiert. Der Quarz (etwa 60 %) bildet eine Pflasterstruktur, die von Muskovit blättchen und Disthenstengeln durchwachsen wird. Disthen (etwa 20 %) ist in stengeligen Aggregaten ausgebildet. Er ist farblos. Seine Doppelbrechnung bedingt die Interferenzfarben grau bis blau 1. Ordnung. In den Kristallsäulchen ist (001) schlecht ausgebildet. Dafür zeigen diese gute Spaltbarkeit quer zur Säulenrichtung . Muskovit (etwa 20 %) ist oft mit dem Disthen verwachsen. POSTOROGENE SERIE Nach der Ablagerung der synorogenen Serie dürften sich die Sedimentationsbedingungen geändert haden. Über den schlechtsortierten, )Unreifen» 28 Bulletin da la Commission Geologique de Finlande N: 0 213. .,---____~ N Blastopsephiten und -psammiten der Schüttungsserie wurden )reife), gutsortierte Quarzsande und Quarzschotterkonglomerate abgelagert. Wie schon erwähnt, ist die Grenze zwischen diesen zwei Serien im Gebiet S des Hautajärvi scharf. Über den polymikten Konglomeraten, deren Schieferungsflächen steil bis mittelsteil nach Weinfallen, liegt reiner massiger Quarzit flach. Deutlich zeigt diese VerAbb. 9. Transversalschieferung hältnisse die geologische Karte. S des Metoan der Grenze zwischen reinem Quarzit und polymildem Metalampi legt sich der Quarzit kappenartig eikonglomerat. nem runden Hügel auf, was die tropfenförmige Gestalt im Kartenbild ergibt. Hier liegt eine scheinbare Diskordanz vor: Eine Transversalschieferung, die die plastischeren Gesteine der synorogenen Serie verschiefert hat, den darüberliegenden spröden und vollkristallinen Quarzit hingegen nicht bearbeiten konnte (Abb. 9). N des Metolampi sind diese Quarzite, wie die synorogene Serie, steiltransversal verschiefert. Doch dürfte ihre primäre Lagerung, wie die Karte zeigt, ziemlich flach liegen. W des Metolampi und des Hautajärvi fallen die reinen Quarzite flach nach W, unter die phyllitischen Glimmerschiefer, ein. N des Hautajärvi liegt der reine Quarzit über den Arkose-Serizitquarziten mit einer schmalen (20-40 m) Übergangszone. Im Gebiet W des Jeronjärvi liegen Serizitquarzite als Zwischenlagen in den reinen Quarziten. Es konnte hier nicht entschieden werden, ob diese )Verzahnung) von primär-sedimentärer oder tektonischer Natur ist. REINER QUARZIT Die reinen Quarzite der postorogenen Serie sind makroskopisch vom Koliquarzit nicht zu unterscheiden. An einigen Stellen enthält der reine Quarzit kugelrunde, schneeweisse Quarzgerölle von der durchschnittlichen Korngrösse von 3/4cm: In einer grauoder rötlichgefärbten, vollkristallinen Quarzitgrundrnasse zerstreut, liegen diese als kreisrunde weis se Flecken. Sie sind mit der Grundrnasse zu einem homogenen Quarzitgefüge verschweisst. Fünf untersuchte Dünnschliffe haben im Durchschnitt einen höheren Serizitgehalt (5-12 %) als der Koliquarzit. Zwei Gefügetypen wurden beobachtet: Bei höherem Serizitgehalt bleiben die runden Umrisse der klastischen Körner, die dicht gepackt nebeinanderliegen, in einer extrem feinkörnigen, richtungslos gewachsenen Serizitgrundmasse gut erhalten. (Tafel In, Fig. 2. Gabor Gaal. Jatul und Karelische Molasse im S·Koligebiet ... 29 Bei niedrigem Serizitgehalt liegt ein granoblastisches Gefüge vor, in dem die klastischen Merkmale ganz verwischt werden können. Die klastischen Körner sind vorzüglich gerundeter Quarz, von der durchschnittlichen Korngrösse von 1 mm, und, in einem Schliff angetroffen, abgerundete Geröllehen von Koliquarzit (1) oder Gangquarz mit feinkörniger, granoblastischer Pflasterstruktur (max. Korngrösse 3 mm). QUARZRESTSCHOTTERMETAKONGLOMERAT Im Gebiet W bis SSW des Hautajärvi wird der reine Quarzit von mittelkörnigen Quarzrestschottermetakonglomeraten überlagert. Diese Gesteine enthalten mehrere Einschaltungen von dem reinen Quarzit, aus dem sie durch Wechsellagerung hervorgehen. METAMORPHOSEZUSTAND Die Gesteine des J atuls und der Karelischen Molasse wurden in der mittleren Grünschieferfazies, der Quarz-Albit-Epidot-Biotit Subfazies (W. S. Fyfe, F. J. Turner, J. Verhoogen, 1958) metamorph, richtungslos bis lepidoblastisch umkristallisiert. Die metamorphen Umwandlungsprodukte sind recht feinkörnig, und , da auch die Kristallisationsschieferung meistens weniger ausgeprägt ist, sind die primären Sedimentstrukturen sowohl im Schliff- als auch im Aufschlussbereich erhalten. In der Grundmasse der Blastopsephite über der Kuppel von Kontiolahti sind die durch die Metamorphose hervorgegangenen Mineralparagenesen für die mittlere Grünschieferfazies charakteristisch. Der ursprünglich hohe Anteil der klastisch eingestreuten, instabilen Komponenten und der pelitischen Beimengung hat hier die Umkristallisation besonders gefördert. Aus der metamorphen Umwandlung der Grundmasse entstand die Mineralassoziation Serizit (oder Muskovit )-Quarz-Biotit-Chlorit (-Disthen -Albit). In den Arkose-Serizitquarziten wird der Serizitgehalt auf Kosten von Biotit und Chlorit bedeutend höher. Die metamorphen Umwandlungsprodukte deuten auf eine ursprünglich stabilere Zusammensetzung hin: SerizitQuarzit(Biotit-Chlori t-Kar bona t-Al bit-Epidot-Turmalin). METADIABAS Der präkarelische Untergrund und die klastischen Metamorphite des SKoligebietes werden von zahlreichen Gängen eines hypabbyssalen Ergussgesteines von gabbroider Zusammensetzung in grossen Massen entweder in 30 Bulletin de la Commission Geologique de Finlande N: 0 213. Lagergängen oder diskordant durchbrochen. Diese liegen in schwachmetamorpher Form vor und werden »Metadiabas» genannt. Der Metadiabas ist zwar regelmässig zerklüftet, blieb aber überall ungeschiefert. Seine Intrusion erfolgte daher posttektonisch. Wo sein Kontakt zum Nebengestein hin aufgeschlossen ist, beobachtet man manchmal erstarrte Fluidaltextur und eckige Gesteinsbrocken, die aus dem Nebengestein herausgerissen wurden. SEDIMENTATION KARELIDEN JATUL - DIE KONTINENTALFAZIES Über dem präkarelischen Sockel, der bereits vor der Ablagerung der karelischen Sedimente bis zum Grundgebirgsstockwerk abgetragen wurde, kamen die Bildungen des Jatuls, reine Quarzsande mit wenigen basalen Quarzkonglomeratlagen (N des Paukkajanjärvi), zum Absatz. Äquivalente zu den Grobkonglomeraten der )}sariolischen Fazies)} des Jatuls (H. Väyrynen, 1933, S. 35) wurden an der Basis der Koliquarzite nicht angetroffen. Die subjatulische Fläche dürfte eine weitgehend eingeebnete Deflationsfläche gewesen sein. )}Die Gleichmässigkeit der Lagerfolge und der Struktur, sowie die gerade, feine Schichtung, sprechen ebenso für reife, ebene Formen der Erdoberfläche. Alle diese Tatsachen weisen hinreichend darauf hin, dass die Gegend eine sehr lange Kontinentalperiode durchgemacht hatte .. .» (H. Väyrynen, 1928, S. 35). Die Koliquarzite sind metamorphe Abkömmlinge von feinkörnigen reinen Quarzsanden (»Orthoquarzit)}). Die schlechte Kornsortierung und höherer Feldspat- und Glimmergehalt der Arkose-Serizitquarzite des Jatuls stehen im auffallenden Gegensatz zur Reinheit des Koliquarzites. Beiden Quarzitsorten sind aber Strukturmerkmale, wie Wellenfurchen und Kreuzschichtung gemeinsam. Sie sind als Kontinental- bis Seichtwasserablagerungen anzusehen. KALEV - DIE GEOSYNKLINALFAZIES Die phyllitischen Glimmerschiefer der kalevischen Fazies sind metamorph umgewandelte, pelitisch-psammitische Gesteine, die in grossen Massen mit rhythmischer Sedimentation in einem sinkenden Geosynklinalraum abgelagert wurden. Auf ihren Flyschcharakter hat als erster E. Wegmann (1928) hingewiesen. 32 Bulletin de la Commission Geologique de Finlande N: 0 213. )}The Kalevian phyllites are characterized by incomplete chemical weathering and they represent the flysch sediments of the Karelian sedimentation.)} (A. Simonen, 1960, S. 25). Es wurde hier festgestellt, dass in einer Spätphase des karelischen Orogens in einem Trog vor der frischgefalteten Kette der Kareliden klastische Sedimente eingeschüttet wurden, die den Ablagerungen der Molasse des alpinen Orogens ähneln. Wenn sich hier ein aktuogeologischer Vergleich weiter ausbauen lässt, wäre es zu erwarten, dass die kalevisehen Phyllite und Glimmerschiefer, die die Karelische Molasse überschieben, mit dem alpinen Flysch, der seinerseits die alpine Molasse tektonisch überlagert, parallelisierbar sind. Zur Überprüfung dieser Annahme liegen noch zu wenig Daten vor. Man müsste umfangreiche Untersuchungen einleiten, um diesen Gesteinskomplex als Fazies einerseits petrologisch, anderseits nach den auf Grund der petrologisehen Merkmale rekonstruierten Entstehungsbedingungen zu charakterisieren. So wäre ein exakter Vergleich mit dem )}Flysch)} möglich. KARELISCHE MOLASSE SYNOREGENE SERIE Der Koliquarzit und der phyllitische Glimmerschiefer lagen schon in metamorpher Form über dem präkarelischen Grundgebirge, als die Schüttungsserie der Karelischen Molasse* zur Ablagerung kam. Die Hauptphasen der Orogenese waren bereits abgeklungen. Die Glimmerschiefer lagen im Westen gefaltet und metamorph umgewandelt. Vor der gefalteten Gebirgskette entstand in einer Spätphase 9-es Orogens eine sinkende Vortiefe, in der sich rasch Molassesedimente ablagerten. In der Gegend um Kontiolahti wölbte sich, teils von phyllitischen Glimmerschiefern, teils vom Koliquarzit bedeckt, der präkarelische Untergrund (infolge des batholithartigen Eindringens eines jüngeren Granits? - P. Eskola, 1.949) domartig auf. Über ihm setzte eine ungewöhnlich rasche, synorogene Sedimentation ein. Der erste Blick auf das Kartenbild macht uns klar, dass die grobklastischen Sedimente der Karelischen Molasse im S-Koligebiet deutlich mit der Kuppel von Kontiolahti in primärsedimentärer Beziehung stehen. Die Untersuchung des Geröllinhaltes und die Übersicht der Verbreitung der einzelnen klastischen Gesteinsarten können uns zu einer Rekonstruktion des Bildungs* Molasse ist ein Faziesbegriff. Sie ist an ein bestimmtes Stadium des Orogens gebunden: Wäbrend der Heraushebung des Gebirgskörpers lagern sich in Trögen vor und zwischen den Ketten der neugebildeten Kordilleren grobklastische Sedimente, Psammite und Tone ab. Für die Molasse ist typisch Seichtmeer- bis Kontinentalentwicklung mit Kreuzschichtung, Wellenfurchen usw. Zwischen Flysch und Molasse kann man oft keine scharfe Grenze ziehen. Die Molasse ist tektonisch weniger verformt als der Flysch. Gab01' Gaal. Jatul und Karelische Molasse im S·Koligebiet ... 33 milieus verhelfen. Sowohl fehlende oder unvollkommene Abrundung der Gesteinsfragmente, als auch die schlechte Kornsortierung in den polymikten Metakonglomeraten, Metagrauwackenkonglomeraten und Metagrauwacken sprechen für einen kurzen Transport und raschen Absatz der Komponenten. Andererseits wieder müssen die vielen runden Quarz- und Feldspatkörner ' bereits eine mehrfache Umlagerung mitgemacht haben. Die erodierten Fragmente der karelischen Bedeckung und des präkarelischen Untergrundes rutschten in pelitisch-psammitisches Material hinein und wurden entweder in dieses eingebettet oder in der Längsachse des Beckens auf eine maximale Entfernung von 7 km nordwärts transportiert. Die T r ans p 0 r tri c h t u n g ist aus der Verteilung der klastischen Komponenten der Beckenfüllung zu rekonstruiren: Während das psephitische Material 7 km nordwärts getragen wurde, verarmt allmählich der Feldspatgehalt der Psammite gegen Norden, und in der Gegend um den Jeronjärvi herrscht bereits Serizitquarzit vor. Fehlende oder mangelhafte Abrundung der klastischen Körner, die sehr oft beobachtete Kreuzschichtung, Wellenfurchen in den Arkosen-Serizitquarziten sprechen für rasche Ablagerung in bewegtem Wasser. Es handelt sich hier um Delta-Ablagerungen im Seichtwasserbereich. POSTOROGENE SERIE N ach der Auffüllung des Molassetroges durch die synorogene Serie scheint eine Periode der Trockenlegung und der Einebnung gekommen zu sein. So könnte man die scharfe Grenze zwischen der syn- und der post orogenen Serie S des Hautajärvi sedimentologisch erklären. Dass diese Grenze N des Hautajärvi etwas verschwommen ist, könnte vielleicht durch einen geringen Korngrösseunterschied zwischen den bei den Serien verursacht worden sein. Bei der Ablagerung der reinen Quarzsande und Quarzrestschotterkonglomerate der postorogenen Serie herrschten neue Sedimentationsbedingungen. Die vollkommene Rundung und die vorzügliche Sortierung dieser Gesteine erinnern stark an den Koliquarzit, vielleicht ist aber in ihnen die durchschnittliche Korngrösse höher. Ihr Transportmittel und Ablagerungsbereich muss zum grössten Teil bewegtes Wasser gewesen sein. 5 6442- 64 TEKTONIK Bevor ich meine Feldarbeit im S-Koligebiet anfing, machte ich einen flüchtigen Einblick in E. Wegmann's Arbeiten in Karelien. So sah ich sein Blockdiagramm aus dem Soanlahtigebiet und ich war überzeugt, dass ich im S-Koligebiet, das ja aus ähnlichen Gesteinen aufgebaut ist, die Merkmale des alpinotypen Bauplanes antreffen werde. Bald aber musste ich erkennen, dass die deutlich erkennbare W-E-Bewegung in den klastischen Metamorphiten des S-Koligebietes ein Baubild erzeugte, das durch spröde Formen, kataklastische Scherflächen, Transversalschieferung und steilen Schuppenbau ausgezeichnet ist. Die Verwendung der Lagenkugelprojektion für die statistische Erfassung der Gefügedaten im Verbreitungsgebiet der klastischen Metamorphite brachte mir keinen grossen Nutzen. In den klastischen Gesteinen des S-Koligebietes liegt ein im geologischen Bau Finnlands wahrscheinlich nicht häufig vorkommender Baustil vor. Die Bezeichnung dieses Bauplanes bereitet einige Schwierigkeiten. Seine Merkmale stehen im auffallenden Gegensatz zu dem plastischen Verformungsbild der im Westen anschliessenden phyllitischen Glimmerschiefer. Die flachge lagerten oder flach bis mittelsteil nach Weinfallenden Schichtpakete wurden steil verschiefert, an langen steilen parallelen Flächenscharen zerschert und in Schuppen gelegt. Meistens verlaufen diese Scherflächen parallel den Schichtgrenzen. Nur im SW-Anteil des Kartengebietes bilden die Streichen der Scherflächen und der Schichtgrenzen einen Winkel von etwa 45°. Hier sind die Schichtplatten mosaikartig zerschnitten und die spröd zerlegte Blöcke werden durch seitlichen Druck übereinandergeschoben, d.h. diagonal zum Streichen verschuppt. Ein seitlicher Druck aus dem Westen bewirkte eine einscharige affine Scherung die die Schichtstösse stE'il verschieferte, zerscherte und verschuppte. Da die Blastopsephite der Karelischen Molasse Bruchstücke aus den überlagernden phyllitischen Glimmerschiefern enthalten, müssen wir eine Uberschiebung der kalevisehen Bildungen auf die Gesteine der Karelischen Molasse und des J atuls annehmen. Die Grösse dieser Überschiebung ist zunächst unbekannt. \ Gab 01' Gaal. Jatul und Karelische Molasse im S·Koligebiet ... 35 Bei der Überschiebung der phyllitischen Glimmerschiefer kamen Gesteine eines tieferen Stockwerkes auf Gesteine eines höheren Stockwerkes, im Sinne H. Stille's (1924, S. 224) ein »höherer» tektonischer Typus auf einen »niedrigeren» tektonischen Typus zu liegen. BEWEGUNGSPHASEN Die Gesteine der Karelischen Molasse haben selten ein ausgesprochen schiefriges, planparalleles Gefüge. Die Schieferung macht sich in diesen klastischen Metamorphiten als Bankung bemerkbar oder sie durchsetzt diese in etwas unregelmässigen Flächenscharen. Die Schieferungsflächen sind nicht gefaltet. Aus der Vielfalt der Schieferungsarten in den klastischen Metamorphiten des S-Koligebietes kann man eine zeitliche Aufeinanderfolge herauslesen: Die pr i m ä r e Lag e run g (88) ist im S-Koligebiet flach bis schwach nach W geneigt. 1) Die erste Bewegungsphase: In einer Bewegung nach E gegen den Grundgebirgssockel kam eine Schieferung (8 1 ) mit N-S- oder NW-SE-Streichen zustande. Diese Phase erzeugte keine Falten, doch lassen sich die durch sie entstandenen Bauformen von vollkommen spröden Scherflächen einer zweiten Phase unterscheiden. Kleine Überschiebungen mit Überschiebungsbahnen und Schuppungen, die jetzt etwa mittelsteil (30- 40°) nach Weinfallen, charakterisieren die erste Bewegungsphase. In ihr erfolgte die Überschiebung der kalevischen Bildungen auf die Gesteine der Karelischen Molasse. Sie prägte nur in den präkarelischen Bändergneisen E des Kuusijärvi und des Urkkajalampi flachliegende N-S Achsen mit plastischen Faltenformen.In den klastischen Metamorphiten des Jatuls und der Karelischen Molasse kann man dagegen nur recht selten, in feiner Fältelung von Serizithäutchen, auf 8 B - Achsen erkennen. 2) Die zweite Bewegungsphase: Eine zweite Bewegung, die bereits einen fertigen Bau ergriffen hat, zeigt sich, in kataklastischer Scherung, mit hauptsächlich.mittelsteilen bis steilen, konstant NW-SE-streichenden Flächenscharen . Diese Bewegung wirkte sich in den Gesteinen der Karelischen Molasse bis in den kleinsten Bereich aus und ist als zweite 8-Prägung (8 2 ) häufig in den Aufschlüssen sichtbar. Sie verursacht eine steile Schuppung, die die stratigraphisch aufeinanderfolgenden Schichten entweder quer oder diagonal zum Streichen (letzteres ist im SW-Teil des Arbeitsgebietes der Fall) wiederholen lässt. 36 Bulletin de la Commission Geologique de Finlande N: 0 213. Abb. 10. Transversalschieferung im Arkosequarzit W des Kuusijärvi, Seitenansichts, ss flach nach W einfallend. Nach dem Abklingen der zweiten Phase drangen, hauptsächlich entlang den Scherflächen der letzten Bewegungsphase, h y P a b b Y s ale Erg u s s g e s te i nein die Gesteinswelt des S-Koligebietes ein. Sie durchbrechen merkwürdigerweise nur die klastischen Metamorphite. In den kalevischen phyllitischen Glimmerschiefern wurden in dem bearbeiteten Gebiet keine Metadiabasgänge beobachtet. DIE SCHIEFERUNGSTYPEN Die zwei Bewegungsphasen mit ihren s-Flächenscharen erzeugen in der Grössenordnung des Aufschlussbereiches verschiedene Gefügebilder. Die typischen, immer wiederkehrenden Formen, die Schieferungstypen, lassen sich in ein genetisches System einordnen. 1) Die no r mal e Sc h i e fe run g (8 1 parallel 88) ist der charakteristische Schieferungstyp der reinen Quarzite. Diese wurden parallel der primären Lagerung verschlefert. In den ausserordentlich harten und vollkristallinen Quarziten zeichnet sich eine zweite Bewegungsphase nicht ab. 2) Die T ra n s ver s als chi e fe run g (8 1 schneidet 88) ist in den Gesteinen der Karolischen Molasse verbreitet (Abb. 10). - Im häufigsten Fall der Transversalschieferung ist das Streichen von 8 1 und 88 annähernd parallel. Gabor Gaal. Jatul und Karelische Molasse im S-Koligebiet ... 37 Im selteneren Falle unterscheiden sich auch die Streichrichtungen. Z.B . im Gebiet E des Ripulinjärvi durchschneidet 81 die Schichtgrenze zwischen dem Arkose-Serizitquarzit und dem reinen Quarzit schief (Siehe Beilage I). a) Regelmässige Transversalschieferung: Am häufigsten wird das Gestein von 81 regelmässig, in planparallelen Bänken, durchgesetzt. b) Unregelmässige Transversalschieferung: Ein und dieselbe Bewegung erzeugt eine Flächenschar, deren 8 nur annähernd parallele Streichen und verschieden grosse Einfallen haben. 3) Jüngere 8-Überprägungen mit dem konstanten NW-SWStreichen lassen sich in sehr vielen Aufschlüssen wahrnehmen. Sie stellen eine kataklastische Scherung mit planparallelen 8 2 -Flächen dar. An den Scherflächen findet häufig eine Verschiebung statt (von mm-Weite bis Yz m). - Am ganzen E-Rand des S-Koligebietes verläuft das Streichen von 8 2 parallel mit dem Streichen von 81 , - W der Linie Kaltimonjärvi-Kuusijärvi schneidet das Streichen von 8 2 das Streichen von 8 1 etwa unter 45°. AUSBLICK Die Einführung des Begriffes »Molasse» hat nur dort Wert, wo neben den petrographischen Gesichtspunkten auch der Gebirgsbau in seinen Einzelheiten mitberücksichtigt wird. Diese Anforderung kann der hier verwendete Begriff »Karelische Molasse» befriedigen: Nicht nur die petrologische Charakteristik der bezeichneten Gesteinsserien, sondern auch ihre tektonische Stellung und ihr enges Verhältnis zum präkambrischen Orogen gerechtfertigen ihren Vergleich mit der alpinen Molasse. Die Karelische Molasse wurde in einem langgestreckten Troge vor frisch aufgefalteten Ketten des Orogens abgelagert. Sie wurde selbst noch überschoben. Hier ist das Phänomen, dass in grobklastischen Sedimentabkömmlingen, die unter phyllitischen Glimmerschiefern liegen, phyllitische Glimmerschieferreste einsedimentiert wurden, von massgebender Bedeutung. Man kann diese allothigenen Komponenten, die sehr oft ihre primären Strukturmerkmale erhalten haben, zusammen mit den Quarzitgeröllen in den grobklastischen Sedimentabkömmlingen der Karelischen Molasse als Leitfossilen betrachten. Man kann in der Literatur in zahlreichen Beschreibungen bemerkenswerte Ähnlichkeiten mit der Karelischen Molasse antreffen. Da zur Zeit über solche Vorkommen noch kein zusammenfassendes Werk existiert, möchte ich einige bekanntere Funde, die ich aus der Literatur kenne, in einer tabellarischen Übersicht zusammenfassen (Tafel I im Text). Dabei betone ich ausdrücklich, dass mir nur Vorkommen im S-Koligebiet aus persönlicher Erfahrung bekannt sind. Aber einige Vergleiche sind uns unbedingt notwendig, damit wir die Tragweite der Problematik der Karelischen Molasse erfassen können. Das Phänomen der einsedimentierten phyllitischen Glimmerschieferreste kommt nämlich an mehreren Stellen des präkambrischen Orogens in Finnland vor. Die Gel'öllarten Quarzit und Phyllit bzw. Glimmerschiefer sind den meisten hier erwähnten Vorkommen gemeinsam. Diese sind anscheinend am wenigsten der Gefahr ausgesetzt mit anderen Gesteinsarten verwechselt zu werden. Natürlich besteht die Möglichkeit, dass verschiedene Autoren unter derselben Bezeichnung verschiedenes verstehen, mehrere Veröffentlichungen Tafel I. Einige b ekannte Vorkommen von grobklastischen Sedimentabkömmlingen in Finnland und östlich b enachbarten Ge· bieten. Eine Übersicht auf Grund d er einschlägigen Literatur. Bezeichnung I Sedimentstruktrukturen und Gefüge I Geröllbestand Partanenkonglomerat, Soanlahti Gerölle meistens gerundet, bis 0.5 mm 13, wechsellagernd mit psammitischen Bänken, Konglomerate ungeschichtet, schwachbis stark verschiefert, Transversalschieferung Quarzit umgewandelter Diabas, Glimmerschiefer, Dolomit (?), Chlori tschiefer, granitische Gesteine Mäntykangaskonglomerat , Kainuugebiet Kreuzschichtung im Quarzit biotithältiger Quarzit, Aplit, Metabasit, geschichteter Glimmerschiefer Bodenschiefer im mittleren Klastisch Puolanka Basales Konglomerat in Puolanka Klastisch, E Pääkkö mit feinkörnigem mandelführendem Metabasit wechsellagernd, ± tuffitisch Grundmasse Psammitisches Material mit viel Quarz, Grünschieferdetritus I Autor H. HA USEN 1930, 31- 41 H. VÄYRYNEN 1928, 105- 107 vereinzelte Granit-, Quarzit-, und Quarzgerölle Quarz, Plagioklas, Chlorit, Biotit 1928, 83 Metabasit, Granit, Quarzit, AIbit-Quarzgestein Klastische Plagioklas- und Quarzkörner 1928, 83- 84 H. VÄYRYNE N H. VÄ YRY NEN Bezeichnung Utajärvikonglomerat Kalliomaakonglomerat I Sedimentstrukturen un Gefüge Gerölle durchschnittlich 10 cm gross, nicht geschiefert, undeutliche Schichtung I Geröllbestalld I Grundrnasse Aplitgranit, Biotitgranit, Peg- Klastische Körner von matit, Gneis, dunkle Schiefer, Quarz, Plagioklas, Mikroglasiger blaugrauer Quarzit, klin, Arkosequarzit biotithältiger Gli=erquarzit, Quarz, hellroter aplitischer Granit, migmatisch gebänderter Granit ± Gut geschichtet, helle und Aplit, Schiefer, Quarzit, ein dunkle Schiefer mit Konglomerat- Kongloremat mit Granitlagen geröllen, Granit und in einem erratischen Block Staurolitgll=erschiefer Konglomerate zwischen Gerölle Nuoritta- und Korpisenjoki max. 30 cm gross Autor I A. M. ENKOVAARA HÄRME H. VÄYRYNE N 1953, 110- 111 A. M. ENKOVAARA HÄRME H. VÄYRY NEN 1953, 111- 112 Wassergrauer glasiger Quarzit, Graue grobkörnige klastische Arkose eckige Bruchstücke von Glimmerschiefer, Granit A. M. ENKOV AARA HÄRME H. VÄYRYNEN 1953, 112- 113 Taivalkoskikonglomerat Gerölle gut gerundet, geröllreiche und fast geröllfreie Lagen wechsellagernd, ± Stromschichtung Quarzit, Phyllitbruchstücke Quarz, Biotit, Albit, Apatit M. H ÄRME 1948, 22- 24 ......."" '"I ...0, Bezeichnung Kivalokonglomerat Kuolajärvikonglomerat I Sedimentstrukturen und Gefüge I Geröllbestand Mit Ausnahme von Phyllit- und Granit, Ossipit, Grünstein, Anorthositgeröllen Gesteinskom- Anorthosit, ponenten gut gerundet, bis 0.5 m 0 Quarzit und Phyllit Gerölle bis 40 cm gross werdend, stellenweise dicht gepackt, gerundet, schwach bis gut geschiefert (Gerölle parallel der Schieferung gelängt) feinkörnigere Lagen mit Konglomeratbänken wechsellagernd. I Grundrnasse Karbonat, Plagioklas, Mikroklin, Quarz, Biotit, Epidot, Chlorit I Autor M. HÄRME 1948, 24-26 Massig- bis geschieferter Granit, Entweder grobkörniger V. HAcKMAN Aplit, Amphibolit, Quarzit, umkristallisierter Psammit W. W. WILKMAN Quarzitschiefer, quarzreicher oder glimmerschieferartig 1929, 44-46 Glimmerschiefer I Arkoseartig, Serizitquarzit, E. MIKKOLA ± sekundärer Mikroklin 1941, 181- 182 Kumpuquarzit Grobklastisch, ± konglomeratisch Grünsteine und Schiefer von Lapponium, Quarzit, Quarz Sirkkakonglomerat Entweder regellos massig oder mit Quarzit, Grauwacke und Schiefer wechsellagernd, mässig verschieferl Gneissgranit basische Gesteine, Entweder grauwackeähnrote aplitische Gesteine, verlieh oder quarzitisch, schiedene feinkörnige Schiefer, mit Karbonatgehalt Grauwacken, Quarzite, Grünsteine, Albitdiabas und Albitgesteine, Dolomite und Porphyre E. MIKKOLA 1941, 182- 185 I 42 Bulletin de la Commission Geologique de Finlande N: 0 213. sind ja älteren Datums. Damit man die Änderungen in den beschriebenen Geröllbeständen und petrographischen Merkmalen sozusagen »im Streichem übersehen kann, habe ich die Vorkommen in der Reihenfolge vom Süden nach dem Norden aufgezählt. Es ergeben sich auf diese Weise Analogien, die stark dafür sprechen, dass hier ein einheitliches Sedimentationsniveau vorliegt. Sowohl die Sedimentfazies , als auch der Grad der Metamorphose und mechanischer Beanspruchung dieser grobklastischen Sedimenabkömmlinge sind auf eine Entfernung, die von dem Soanlahtigebiet bis ins Lappland reicht, nur geringen Schwankungen unterworfen. Hier sind nur einige Vorkommen erwähnt, doch haben diese metamorphen molasse ähnlichen Sedimente eine weit grössere Verbreitung, als man im allgemeinen annimmt. Leider reicht meine Kenntnis nicht aus, um über diese mehr zu sagen. In zweien der zitierten Arbeiten befinden sich Angaben über die Herkunft der phyllitischen Glimmerschiefergerölle. Aus dem Mäntykangaskonglomerat, das unter phyllitischen Glimmerschiefern liegt, erwähnt H. Väyrynen (1928, S. 106) Gerölle von »geschichtetem Glimmerschiefer». ». . . die Fragmente von Glimmerschiefern sind wohl dem im Osten auftretenden Gestein ähnlich». M. Härme schreibt über die polymikten Konglomerate im Kemigebiet: »The fragments of slates are of exactly the same type as are the slates of the area investigated.» Auch im Kemigebiet liegen die Lieferer der Gerölle entweder über dem Konglomerat oder (beim Taivalkoskikonglomerat) sie schliessen es ein. Weit weg vom Koligebiet liegt das Aufnahmsgebiet E. Mikkola's in Lappland. Doch es findet sich hier dasselbe Phänomen wieder. Die Gliederung der lappländischen Sediment- und Effusivgesteinsabkömmlinge von E. Mikkola in zwei altesverschiedene Serien, das Laponium und die Kumpu-Oraniemiserie ist im Prinzip der hier ausgeführten Trennung zwischen J atul und Karelischer Molasse ähnlich. Einen weiteren nützlichen Hinweis gab mir J. Saastaimonen aus dem Gebiet E des Iso Miesjärvi im Kirchspiel Paltamo. Er überliess mir zur Untersuchung eine Sammlung von grobklastischen Sedimentabkömmlingen, die weitgehend denen im Koligebiet ähneln. Dieses Vorkommen wurde das erste Mal von W. W. Wilkman beschrieben. Es wurde auch von H. Väyrynen (1928, 89-90) erwähnt: »Hier befindet sich eine Breccienbildung von 1 km Breite und 2 km Länge, zusammengesetzt aus scharfeckigen Quarzittrümmern und einem Zement, der aus divergentstrahligen Aggregeaten von Tremolit, zusammen mit Quarz und etwas Kalzit, Biotit und Muskovit besteht.» H. Väyrynen findet es nicht unmöglich, dass dieses Gestein, wie W. W. Wilkman annahm, eine tektonische Breccie wäre. Nun ist es nach den Untersuchungen von J. Saastamoinen offensichtlich, dass hier eine echte metamorph und tektonisch veränderte grobklastische Sedimentbildung vor- Gabo,· Gaal. J a tul und Karelische Molasse im S·Koligebiet ... 43 liegt. Riesige Schollen, von einem hellgrauen stark umkristallisierten Quarzit, der ganz wie der Koliquarzit aussieht, wurden mit Bruchstücken von phyllitischen Glimmerschiefer und kleinen Quarz-Feldspatkörnern in einer Grauwacke-, Quarzit oder Phyllitgrundmasse einsedimentiert. Die Blöcke und Gerölle sind meistens eckig und ihr Durchmesser kann 3 m erreichen. (Das Gestein macht den Eindruck von Wildflysch! ) Dieses metamorphe Grauwackenkonglomerat wechsellagert mit Blastopsammitbänken und überlagert den alten präkarelischen Gneis. Über ihm liegt phyllitischer Glimmerschiefer. In 5 Dünnschliffen habe ich mich überzeugt, dass die einsedimentierten phyllitische Glimmerschieferreste dem überlagernden Gestein weitgehend ähnlich aussehen. Über alle diese Vorkommen lässt es sich zusammenfassend sagen: 1) Sie zeigen auf einer grossen Entfernung eine grosse Konstanz der Sedimentfazies. 2) Sie weisen Anzeichen mehr oder weniger tektonischer Beanspruchung auf. Auch ihre Metamorphose hat einen, zwar im Verhältnis zu den Gesteinen der Nachbarschaft niedrigen, aber immer noch bemerkenswerten Grad. 3) Die meisten von ihnen enthalten einsedimentierte Quarzit- und phyllitische Glimmerschieferreste. 4) Sie liegen meistens entweder unter phyllitischen Glimmerschiefern oder in diesen eingeschlossen. Oft bedecken sie Quarzit, oft aber greifen sie auch an den präkarelischen Untergrund hinunter. Sie sind als relativ autochtone Bildungen anzusehen. Daraus dürfe es deutlich hervorgehen, dass für die Eingliederung und das Verständnis der grobklastischen Sedimentabkömmlinge des S-Koligebietes eine lokalgültige Erklärung kaum in Frage kommt. Es wird hier eine neue Frage gestellt, zu deren Beantwortung ein umfassendes Wissen über zahlreiche Vorkommen ähnlicher Art nötig ist: Wie ist es möglich, dass in Sedimentabkömmlingen, die unter phyllitischen Glimmerschiefern liegen, einsedimentierte Reste von denselben phyllitischen Glimmerschiefern anzutreffen sind~ LITERATUR ENKOVAARA, A., HÄRME, M., VÄYRYNEN, H. (1953) Kivilajikartan selitys, C5 - B 5, Oulu - Tornlo. English summary. Suomen geologinen yleiskartta, 1 : 400000. H elsinki. ESKOLA, P. (1941) Erkki Mikkola und der heutige Stand der präkambrischen Geologie in Finnland. Geol. Rdsch., Bd. 32, 452-483. -),- (1949) The problem of mantled gneiss domes. Quart. J. Geol. Soc. London, Vol. 104, 461-476. FYFE, W. S., TURNER, F. J. and VERHOOGEN, J. (1958) Metamorphie reactions and metamorphie facies. Geol. Soc. America, Memoir 73. HACKMAN, V. Kivilajikartan selitys D2 , Savonlinna. Suomen geologinen yleiskartta, 1 : 400 000. H elsinki. HACKMAN, V ja WILKMAN, W. W. 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Arkosequarzit mit granoblastischelll Gef üge x :\icols 25 x Vergr. Fig. 2. Reiner Quarzit der postorogenen Seri e: Runde Quarzkörner in feinkörni ger Serizitgrundmasse. x Xicols 25 x Vergr. Gabor GaaZ: Jatul und Kare li sch e Molasse Gabor Gaul. Jatul und Karelische Molasse im S·Koligebiet ... 45 SIMONEN, A. (1960 a) Pre.Quaternary rocks in Finland. Bull. Comm. gaol. Finlande 191. (1960 b) Pre·Cambrian stratigraphy ofFinland. XXI Int. Geol. Congress, Copenhagen, Pt. 9, 141-153. STILLE, H. (1918) Über Hauptformen der Orogenese und ihre Verknüpfung. Nachr. K. Ges. Wiss. zu Göttingen, Math.-phys. Kl. 1918, 1-32. - »(1923) Anklänge an alpine Tektonik im saxonischen Schollengebirge. Nachr. K. Ges. Wiss. zu Göttingen, Math.-phys. Kl. 1923,37-42. - .- (1924) Grundfragen der vergleichenden Tektonik. Borntraeger, Berlin. VÄYRYNEN, H. (1928) Geologische und petrographische Untersuchungen im Kainuugebiete. Bull. Comm. gaol. 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Arkosequarzit mit gra noblastischem Gefüge x i\'icols 26 x Vergr. Fig. 2. Reiner Quarzit der postorogenen Serie: Runde Quarzkörner in feinkörni ger Serizitgrundmasse. x Nicols 25 x Vergr. Gabor Gaal: Jatul und K are li sch e Molasse BULL. COMM. GEOL. FINLANDE N:o 213 TAFEL III Fig. 1. Metagrauwacke mit einem Bruchstück von phyllitischem Glimmerschiefer. Dieser besteht aus Scrizit, Biotit, Ch lorit und Quarz. Ohne Nicols, 15 x Ver~r. Fig. 2. Metagrauwacke: Klastische Quarz, KNaFeldspat- und PlagioklasköTllcr in einer Biotit-Chlorit-Serizit-Quarzgrundmasse. x Nico ls 25 x Vergr. Gabor Gaal: Jatul und Karelische Molasse . . . ßULL. COMi\1. G1::0L. FINLANDE N:o 2J:l Top 0 9 rap his ehe U nte r lag e n GEOLOGISCHE 4224, 4242, 4313, 4331 KARTE DES S-KOLIGEBIETES IN NORDKARELIEN Maßstab l50000 o 2 3 km ~I====~--~====~--~=====---'" Auf Grund einer Aufschlusskartierung im Sommer 1961 von TP POUTTU und G.GAA'L, weiterhin im Sommer 1962 von G.GAA'L. Ergönzt durch die Aufnahmen von J. SAASTAMOINEN und M.TYNI (1958-1960) E der Seen Jeronjörvi- Herqjärvi -Aloselkö - EnonselköPQukkojonjärvi. Entworfen und gezeichnet von G.GAA'L . 6992 LEGENDE NACHTEKTONISCHE HYPABYSSALE ERUPTIVGESTEINE Metadiabas 6990 KARELISCHE MOLASSE Postarogene Serie Qua rzrestschottermetakonglomerat [·::·:·:·:·:·:::::1 Re i ne r Qu a rzit Synorogene i"il 502 Serie mit Glimmer- ~~'"":':J schiefergeröllen ~-#3 ~ ~ [ "! "! [~QaD':' I mit Kaliquarzitgeröllen mit Bruchstöcken aus dem präkarelischenGneis Qua rz-·Feldspatmetakonglomerat r~'?~,*, Quarzmetakonglomerat b----3 Arkose - Serizitquarzit 6986 KARELIDEN ~ ~ Phyllitischer Glimmerschiefer g;;z:;j Koliquarzit t=----3 Arkose-Serizitquarzit K I q ev }jqtul PRÄKARELISCHES GRUNDGEBIRGE 6984 Bändergneis Granitisierte r Bändergneis k<;,~ 1 Granit- bis Dioritgneise 504 ZE le HENER KLÄRU NG übe rs chi ebungs I i n ie der ersten Bewegungsphase Dislokation der zweiten Bewegungsphase _ ... .. t··_· .. 6982 Diskordanz I Ordnung (empirisch) Diskordanz Ir Ordnung (hypothetisch) Fa lien + 'i Y Y. Y 6980 flach 0-15 0 16 -30 ° 31-45° 46-60° i- 61-75 ° I 76-89° I saiger 6978 506 6976 6974 508 6970 <D CD CJl <D o o lJ) o "" lJ) (Xl CD CJl CD CD o lJ) (Xl olJ) ßULL. COM~1. Gl~OL . FINLANDE N:o 2U PROFILE DURCH DAS MOLASSEBECKEN IM S-KOLIGEBIET GEOLOGISCHE PROFILE Legende wie auf Tafel I Profil 1 wsw ENE Kuppel von Kontiolahti Profil 2 wsw ------ ENE Enons el.kä, ~--r1----..,~_ SCHEMATISCHES SEDIMENTATIONSPROFIL s N oI 2 3km 1v\oanmittoushal iluksen kivipaino Helsinki 1964 I