GGP Name: ____________________ Österreichs Großlandschaften Jede Großlandschaft hat charakteristische Merkmale (Klima, Vegetation, Gestein, Relief). Alle österreichischen Großlandschaften setzen sich im benachbarten Ausland fort. Folglich hat Österreich an mehreren europäischen Großlandschaften Anteil. 63 % (Ost-)Alpen (nördl. und südl. Kalkalpen, Grauwackenzone, Zentralalpen, Flyschzone) 10 % Mittelgebirgslandschaften (Granit- und Gneishochland im Mühl- und Waldviertel = Böhmische Masse) 27 % Alpenvorländer und randalpine Becken Österreich kann man vereinfacht in einen alpinen (Gebirge, Becken, Täler) und in einen außeralpinen Raum (Ebenen und Hügellandschaften, Ballungs- bzw. Wirtschaftsräume) gliedern. Granit- und Gneishochland (Böhmische Masse) Lage: OÖ (Mühlviertel), NÖ (Waldviertel) begrenzt durch die Donau setzt sich in Tschechien (Böhmerwald) und Deutschland (Bayrischer Wald) fort Landschaft: waldreiche Mittelgebirgslandschaft (~ 600-1000m) das geologisch älteste Gebiet Österreichs Gestein: Granit (Mühlviertel), Gneis (Waldviertel) wenig fruchtbare Böden Verkehr: abseits von wichtigen Verkehrsrouten (keine Autobahnen und keine Hauptstrecken der Bahn) Naturraumpotenzial: Forstwirtschaft, Vieh- und Waldwirtschaft, Granitabbau, Sägewerke etc. Anbau von Hafer, Gerste, Kartoffeln und Hopfen; Kulturen wie Mohn, Gewürzpflanzen, Teekräuter etc. Tourismus: Wanderwege, malerische Städtchen, Klöster, Burgen etc. Alpen Steckbrief der Alpen Länge: RP Breite: Fläche: Decken-/Faltengebirge (Entstehung): höchster Gipfel der Alpen: Lage (Länder): Teilung in West- und Ostalpen Grenze: Ostalpen (Länder): Westalpen (Länder): Einteilung der Ostalpen nach Gesteinszonen: naturräumliches Potenzial: Seite 1 von 3 GGP Name: ____________________ Entstehung: Pangäa (vor etwa 200 Mio. Jahren) zwischen Eurasien und Afrika gab es einen breiten Ozean namens Tethys Kalksedimente wie Muscheln, Korallen und andere Meerestiere wurden hier angehäuft (Fossilien) durch das Driften Afrikas nach Norden vor etwa 50 Mio. Jahren wurden diese Kalkpakete zusammengepresst, in Falten gelegt und übereinandergeschoben (alpidische Faltung) durch Subduktion wuchsen sie aus dem Meer empor (alpidische Hebung) Kalkpakete sind zerbrochen und nach Norden und Süden abgeglitten (= nördliche und südliche Kalkalpen); Mittelmeer und das Schwarze Meer stellen die Reste des einstigen Tethys-Ozeans dar. 5 Gesteinszonen: Flyschzone (Sandsteinzone): o schmales Sandsteinband am Nordrand der Alpen o Mittelgebirgscharakter o „Flysch“ Schweizer Mundart „fließen“ o Sandstein mit tonigem Bindemittel, Mergel und Schiefer (= wasserundurchlässiges Gestein) dichtes Gewässernetz Hochwässer, Hangrutschungen und Murenabgänge Nördliche Kalkalpen o durchlaufen Österreich von West nach Ost (Vorarlberg bis ins Wiener Becken) o Gebirgsketten mit schroffen, steilen und meist unbewaldeten Felswänden oder Hochplateaus o im Westen Kettengebirge; im Osten Plateaugebirge o Kalk ist wasserdurchlässig, d.h., die Landschaft ist sehr wasserarm (Wasser sickert rasch in Untergrund) o eher arm an Gletschern (z.B. Dachstein) Grauwackenzone (Schieferzone) o zwischen den nördlichen Kalkalpen und den Zentralalpen tritt nur vereinzelt auf o relativ weiches und leicht verwitterbares Gestein (Schiefer) o waldarm, zum großen Teil von Wiesen und Almen bedeckt („Grasberge“) o Naturraumpotenzial: Viehwirtschaft, Skisport, Bodenschätze wie Eisen- und Kupfererz, Magnesit etc. Zentralalpen o Achse des Alpenkörpers (Granit, Gneis) o die höchsten Gipfel (z.B. Großglockner 3798 m) und die größten Gletscher (z.B. Pasterze: ca. 16 km2) o Höhe der Berge nimmt gegen Osten hin ab, die Abstände zw. den einzelnen Gebirgszügen nehmen zu Täler werden folglich breiter Platz für kleine bis größere Beckenlandschaften o periadriatische Naht (= bedeutendste tektonische Störungslinie der Alpen, ca. 700 km) trennt Zentralalpen von den südlichen Kalkalpen Südliche Kalkalpen o bestehen aus den Karnischen Alpen, den Gailtaler Alpen, den Karawanken und anderen außerhalb Österreichs liegenden Gebirgen (z.B. Dolomiten) o Österreich hat nur einen geringen Anteil an ihnen Vorländer und Becken Vorländer, Becken und Ebenen waren ursprünglich Meeresgebiet und wurden durch Sedimente und durch die Verwitterungsprodukte der Alpen – herantransportiert durch Flüsse – aufgefüllt. An der Oberfläche liegen oft mächtige Schotter- und Sandkörper, in die sich die Flüsse eingeschnitten haben. Es handelt sich dabei um riesige Grundwasserkörper, die von den Gemeinden zur Trinkwassergewinnung verwendet werden. An vielen Stellen zeugen Thermalquellen von tektonischen Störungszonen im Untergrund. In den Vorländern und Becken liegen die landwirtschaftlichen und die bedeutendsten industriellen Kernräume Österreichs: o Gunsträume für Besiedlung (Relief, Wasserversorgung, Verkehrsverbindung, Fruchtbarkeit, Schutzlage etc.) o günstiges Klima, leicht bearbeitbares Relief und fruchtbare Bodentypen (v.a. Löss) Agrarräume RP Seite 2 von 3 GGP Name: ____________________ Nördliches Alpenvorland Relief wird von Donau geprägt Terrassenbildung durch Flüsse in Warmzeiten Siedlungs-, Wirtschafts- und Verkehrsraum Karpatenvorland umfasst das westliche Weinviertel (NÖ) Naturraumpotenzial: o Weinbau Löss o Tourismus Wiener Becken Heraushebung der Alpen Wiener Becken sank (tektonischer Senkungsraum bzw. Einbruchsbecken gefüllt mit Meeres- und Flussablagerungen) weite Ebenen, sanfte Hügelländer Naturraumpotenzial: o landwirtschaftliche Nutzung (Ackerbau, Weinbau) (Norden) o Marchfeld Frischgemüse (Norden) o die größten Erdöl- und Erdgasvorkommen Österreichs (Norden) o aufgelassene Schotter- und Kiesgruben Freizeitanlagen mit Bademöglichkeiten (Süden) o Thermenlinie (Heilthermen von Baden, Bad Vöslau etc.)(Westen) entlang der Bruchlinien am Beckenrand versickert NS-Wasser, das in der Tiefe erhitzt wird und in Form von Thermen (warmes Wasser) wieder an die Oberfläche gelangt Vorland im Südosten ein sehr stark von Flüssen zerschnittenes Hügelland harte Gesteine überragen an einigen Stellen die weichen Schotter Basalte (erstarrte Lava ehemaliger Vulkane) mehr als 50 Vulkanruinen (Riegersburg, Gleichenberg, Straden, Güssing) Naturraumpotenzial: o Basaltabbau Straßenbau aufgrund seiner Härte o Thermen o Wein- und Obstbau o Puch bei Weiz Zentrum der steirischen Apfelproduktion o weststeirischer Schilcherwein o Steirisches Kürbiskernöl Vorland im Osten Ebene im Osten Kleine Ungarische Tiefebene (auch Pannonische Tiefebene genannt) ein riesiges Senkungsgebiet reicht bis zum Karpatenbogen in Rumänien weite Ebenen und abflusslose Seen (z.B. Neusiedler See) Naturraumpotenzial: o Wein o Erholungsgebiet RP Seite 3 von 3