Aufgabenblatt 3 Syntax natürlicher Sprachen

Werbung
Aufgabenblatt 3
Syntax natürlicher Sprachen
Universität München, CIS, WS 2015/16
H. Leiß
Abgabetermin: Mi, 11.11.2015
Aufgabe 3.1 Aus den Beispielsätzen des letzten Aufgabenblatts erhält man folgende Schemata
aus den 20 Sätzen, wenn man die Wörter durch ihre Wortarten ersetzt (vorläufig: Partizip mal
als Adjektiv A, mal als vom Verb abgeleitetes Adjektiv“ AV):
”
(a) Art N Pl Art N Pr
(b) Art N Art A N Art Adv AV N
(c) Art N Art N PN
(d) Art N Art P N AV N
(e) Art N Dem N
(f) Art P Pron AV N
(g) Art A N
(h) Art A N
(i) Art Adv A A N
(j) Art A N
(k) Art N P N
(l) Art N
Bei den Wortarten brauchen wir (etwa) folgende Merkmale:
(a) Nomen variieren im Numerus und Kasus und haben ein unveränderliches Genus, daher:
Num,Kas
NGen
1
(b) Adjektive variieren im Genus, Numerus, Kasus, der Komparation und der Adjektivdek”
lination“, d.h. ob sie stark (beim Nomen ohne Artikel), schwach (beim Nomen mit bestimmtem Artikel), oder gemischt (beim Nomen mit unbestimmtem Artikel) verwendet
werden: stark: armes Schwein, arme Schweine, schwach: das arme Schwein, die armen
Schweine, gemischt: ein armes Schwein; also mit Formmerkmalen
AGen,Num,Kas,ADekl,Komp .
(c) Artikel variiieren in Genus, Numerus und Kasus, und müssen nach Definitheit (bestimmt,
unbestimmt) unterschieden werden, da die Form des Adjektivs vom Artikel abhängt, also
Gen,Num,Kas
Art Defin
.
Bei den Ausdrucksarten sollten die Merkmale sichtbar sein, die für Formenanpassung zu anderen
Wörtern im Kontext des Ausdrucks wichtig sind. Nominalphrasen variieren nur im Kasus; ihr
Numerus bestimmt den Numerus des Verbs, wenn die Nominalphrase als Subjekt benutzt wird,
ebenso die Person. Das Genus kann für den Bezug von Possessivpronomen nötig sein. Person,
Numerus und Genus der Nominalphrase können i.a. nicht variiert werden; die Kategorie sollte
also sein:
Kas
Kas
NPPers,Gen,Num
oder NPPers,Num
,
je nachdem, ob man Auflösung von Possessivpronomen betrachten will oder nicht. Allerdings ist
bei koordiierten Nominalphrasen nicht klar, was Person, Numerus und Genus sein soll:
nom
(er:Pron mask ,sg,3 ,nom oder ihr:Pron −,pl,2 ,nom ) : NPPers?,Gen?,Num?
Am besten vergibt man dann vielleicht einen Pseudo-Wert -, an dem man sieht, daß es sich
um einen zusammengesetzten Ausdruck handelt, dessen Teile in der jeweiligen Dimension verschiedene Werte haben, d.h. hier
nom
(er:Pron mask ,sg,3 ,nom oder ihr:Pron −,pl,2 ,nom ) : NP−,−,−
Wenn man damit die einfachsten Schemata um Merkmale erweitert, erhalten wir:
Gen,Num,Kas
Num,Kas
12. NP3Kas
NGen
,Gen,Num → Art Defin
Gen,Num,Kas
Num,Kas
AGen,Num,Kas,schw NGen
7. NP3Kas
,Gen,Num → Art bestimmt
Gen,Num,Kas
Num,Kas
7. NP3Kas
AGen,Num,Kas,gem NGen
,Gen,Num → Art unbestimmt
Frage: Wie wäre die Merkmalabhängigkeit (bzw. die NP -Regel) für Nominalphrasen der Formen
(a) Adjektiv+Nomen ohne Artikel: A N
(b) Schema (e): Art N Dem N
(c) Schema (k): Art N P N
Aufgabe 3.2 Versuchen Sie, sich das frei zugängliche SWI-Prolog von der Seite
http://www.swi-prolog.org/Download.html
herunterzuladen und zu installieren. Wie wollen damit beginnen, Prolog zum Implementieren
von Grammatiken und zur Satzanalyse zu verwenden.
2
Herunterladen