Rohstoffe Rohstoffe sind natürlich vorkommende Stoffe tierischer, pflanzlicher oder mineralischer Herkunft. Rohstoffe werden im oberoder unterirdischen Bergbau gewonnen. 1. organische Stoffe: Kohle, Torf, Erdgas, Erdöl 2. Minerale: Salz, Fluorit, Asbest, Talk, Quarz, Edelsteine 3. Steine und Erden: Kies, Sandstein, Kalk, Ton, Schiefer, Mergel, Gips 4. Erze: Eisen, Blei, Edelmetalle Rohstoffe entstammen aus den unterschiedlichen Bereichen der Geosphären. Aus der Biosphäre werden die pflanzlichen und tierischen Stoffe, aus der Hydrosphäre das Wasser und der Fisch, aus der Atmosphäre der Sauerstoff und aus der Lithosphäre die mineralischen Rohstoffe gewonnen. Orte der Erdoberfläche, an denen sich Rohstoffe angereichert haben heissen Lagerstätten. Rohstoffe wurden vom Menschen von Beginn seiner Existenz an gewonnen, genutzt und gehandelt. Ganze Epochen der Ur- und Frühgeschichte wie die Steinzeit, die Bronzezeit oder die Eisenzeit sind nach einzelnen Rohstoffen benannt. In der Neuzeit steigen seit Beginn der industriellen Revolution der Bedarf und die Ansprüche an Rohstoffen stetig an. Mit wachsenden Kenntnissen in der Geologie, Chemie und Werkstofftechnik wurden immer mehr Rohstoffe und Rohstoffvorkommen entdeckt und neue Nutzungsmöglichkeiten erfunden. Die Ausbeutung der natürlichen Ressourcen zur Rohstoffgewinnung im großen Maßstab führt zu Umweltproblemen, die langfristig die Existenzgrundlage der Menschheit bedrohen können. Beispiele sind die Wüstenbildung durch großflächige Rodungen und Überweidung oder die Zerstörung kompletter Ökosysteme im Kohle-Tagebau. ? Diamanten Wo kommen die Rohstoffe her Diamanten sind im Erdinneren unter sehr hohen Drucken von ca. 40’000 Atü und Temperaturen von über 1’200 Grad Celsius entstanden. Solche Bedingungen herrschen im Erdmantel in Tiefen von 150 Kilometern in der Zone des "Oberen Mantels". Diamanten wurden durch vulkanische Tätigkeit an die Erdoberfläche befördert. Die durch die vulkanischen Eruptionen entstandenen Aufhäufungen (im Vulkankegel) wurden durch die Erosion abgetragen, sodass letztlich eine Art abgeschnittener Schornstein aus Kimberlit zurückblieb - dies nennt man eine " pipe ". Die Erosion der vulkanischen Pipes durch Wasser, Wind, starke Temperaturschwankungen und andere Einwirkungen bewirken eine Beförderung des diamanthaltigen Gesteins durch Bäche und Flüsse zu neuen Lagerstätten. Um ein Karat (= 0,2 Gramm) Rohdiamant aus einer primären Lagerstätte (pipe) zu gewinnen, sind durchschnittlich etwa 4 - 5 Tonnen Gestein zu fördern und zu bearbeiten: zerkleinern, sortieren und zu waschen. Die Ergiebigkeit ist aber von Mine zu Mine stark unterschiedlich, was sowohl die Menge als auch den Wert der geförderten Diamanten betrifft. Der "Blue Hope" ist ein dunkel stahlblauer Diamant mit einem Gewicht von 45,52 Kt. und wurde in der Kollur Mine in Golconda, Indien gefunden. Der Rohdiamant wog 112 Kt. Im Moment befindet sich dieser Diamant in der „Smithsonian Institution“ in Washington D.C., USA. Der Millennium Star ist ein tropfenförmig geschliffener Diamant mit einem Gewicht von 204,04 Kt. Er ist der weltweit zweitgrößte Diamant des Farbgrades D, innerlich und äußerlich lupenrein mit perfekten Proportionen. Der größte ist der 273.15 karätige Centenary. Der Rohdiamant des Millennium Star wog die magische Zahl von 777 Kt. Der Rohdiamant wurde 1990 im Mbuji-Mayi Distrikt in Zaire (Republik von Kongo) in angeschwemmten Ablagerungen entdeckt und von De Beers käuflich erworben. Erdmantel ? Eisen Wo kommen die Rohstoffe her Magmatische Entstehung Eisen ist zusammen mit Nickel wahrscheinlich der Hauptbestandteil des Erdkerns. Mit einem Anteil von 4,7 % ist Eisen aber auch eines der häufigsten Elemente der Erdkruste. Erzlagerstätten sind häufig magmatischen Ursprungs. In geologisch aktiven Gebieten dringt Magma mit einem hohen Anteil an wertvollen Metallen in die Erdkruste ein. Bei der Abkühlung des Magmas kommt es zur Auskristallisation der Minerale und zur Entstehung von Erzlagerstätten. Eisen ist heutzutage eines der am meisten genutzten Metalle der Welt. Leider ist der Eisengehalt in Gesteinen sehr gering, obwohl Eisen eines der häufigsten Stoffe der Erde ist. Es lohnt sich erst das Eisen aus Eisenerz zu gewinnen, wenn der Gehalt mindestens 20% beträgt. Durch den Hochofen wird es ermöglicht, Eisenerze zu Roheisen zu reduzieren und von Begleitstoffen, der so genannten Gangart, zu trennen. Im Amazonasurwald Brasiliens, in der Serra dos Carajás, befindet sich die größte Eisenerzlagerstätte der Welt mit geschätzten 17 Milliarden Tonnen Bänder-Eisenerz, das in einem riesigen Tagebau gewonnen wird. Weitere bedeutende erzliefernde Staaten sind Australien, die Volksrepublik China, Russland und Indien. Zusammen liefern sie etwa 70 % des Weltbedarfs. Erdmantel / Erdkern ? Erdöl Wo kommen die Rohstoffe her Erdöl ist ein natürliches Gemisch aus verschiedenen Kohlenwasserstoffen. Entstanden ist Erdöl aus abgestorbenen pflanzlichen und tierischen Lebewesen, deren Überreste auf den Meeres- oder Seeboden sanken und dort von Sedimenten eingehüllt wurden. Unter Sauerstoffabschluss, Druck und Wärme erfolgten dann ihre Zersetzung und die allmähliche Umwandlung in Erdgas und Erdöl. Erdöl wird durch Bohrungen an Land und im Wasser (Bohrinseln) gefördert. Der Transport erfolgt in Öltankern, Tanklastwagen, Kesselwagen und Pipelines. In Erdölraffinerien wird das Rohöl zu verschiedenen Fertigprodukten verarbeitet. Die als Energieträger verwendeten Produkte können grob in die beiden Hauptkategorien Brennstoffe (Heizöle, Petrolkoks) und Treibstoffe (Benzin, Diesel, Flugpetrol) eingeteilt werden. Daneben wird Erdöl aber auch in der chemischen Industrie unter anderem zur Herstellung von Kunststoffen verwendet. Die grössten Erdölförderer sind heute Saudi-Arabien, Russland, USA, Iran, Mexiko und China. Die OPEC (Organisation Erdöl exportierender Staaten) trägt insgesamt rund 42% zur Weltproduktion bei. Erdkruste ? Gold Wo kommen die Rohstoffe her Ein Metall aus der Tiefe der Erde Zu Aristoteles Zeiten glaubte man, dass Silber irgendwann zu Gold reife. Bei den Inkas standen gefundene Goldnuggets für die Tränen der Götter und im Mittelalter führte man die Entstehung von Metallen auf die Strahlen von Sonne und Mond zurück. Heute gibt die Herkunft von Gold kaum noch Anlass zu Spekulationen: Geologen nehmen an, dass durch die Verschiebung der tektonischen Erdplatten, die unsere Erdoberfläche bilden, das Gestein tief in der Erde aufgeschmolzen wird. Durch diese aufsteigenden, heißflüssigen Massen, das Magma, wird Gold aus dem Erdinneren in die oberen Schichten transportiert und lagert sich auf der Erdkruste ab. Im Wesentlichen kennt man zwei Quellen von Gold: die Ablagerungen im Flussbett oder an Flussbiegungen und der Bergbau. Seltenheit und höchste Beständigkeit Gold ist besonders wertvoll, weil es äußerst selten und nur in kleinen Mengen vorkommt. Im Durchschnitt muss man zwischen 4 und 6 Tonnen Gestein zermahlen, um eine Unze (31,103 Gramm) Gold zu gewinnen. Gold bleibt immer Gold. Weder rostet es, noch oxydiert es. Damit bewahrt Gold seine Farbe, seinen Glanz und seine Beschaffenheit. Goldgewinnung: Aufwendig und teuer Zu Lande oder zu Wasser - der Goldabbau ist ein mühsames Unterfangen. Die erfolgreichste, aber kostspieligste Methode, ist heute der Abbau unter Tage. Die tiefsten Goldbergwerke der Welt befinden sich in Südafrika, wo man bereits in 4’000 bis 6’000 Meter Tiefe gräbt. Gold ist 19-mal schwerer als Wasser, daher lagert es sich in seichten Flussbetten leicht ab. Der erfahrene Goldwäscher versteht sich auf das Auffinden solcher Stellen und siebt aus dem groben Kies zunächst den Grobsand, später dann die kleineren Minerale und Metallpartikel heraus. Der größte Goldfund wurde in Südafrika, am Witwatersrand, gemacht. Seit dort vor ungefähr 100 Jahren das erste Gold gefunden wurde, hat man in diesem 240 Kilometer langen Gebiet bisher über 30’000 Tonnen Gold gefördert - 31 % von allem jemals gewonnen Gold! Erdkruste ? Holz Wo kommen die Rohstoffe her Holz ist einer der am vielseitigsten verwendbaren Rohstoffe überhaupt. Die weltweit jährlich produzierte Holzmenge übersteigt die Menge an produziertem Stahl, Aluminium und Beton deutlich. Daneben zählt Holz zu den nachhaltigen Rohstoff- bzw. Energiequellen, sofern die genutzte nicht die nachwachsende Menge übersteigt. Holz wird entweder als Schnittholz, als Furnier, als Holzwerkstoff oder als Faserstoff verarbeitet. Schnittholz und Furnier werden durch Holztrocknung und anschließende Konditionierung auf die jeweilige Verwendungsfeuchte gebracht. Circa 30 % der Erde ist mit Wald bedeckt, was eine Fläche von ungefähr 3,9 Milliarden Hektar ergibt. Die Gesamtmenge der weltweit in den Wäldern akkumulierten Holzmasse wurde von der FAO für das Jahr 2005 auf etwa 422 Gigatonnen geschätzt. Nicht zu Unrecht werden die Wälder als ”grüne Lunge” bezeichnet, da durch die Fotosynthese der Bäume der Sauerstoffgehalt der Luft aufrechterhalten wird. Als Fotosynthese wird der Prozess bezeichnet, in welchem CO2 in O2, also Kohlendioxyd in Sauerstoff umgewandelt wird. Jährlich werden derzeit 3,2 Milliarden Kubikmeter Rohholz eingeschlagen, davon fast die Hälfte in den Ländern der Tropen. Aufforstung - ein natürlicher Weg Erosion aufzuhalten Ein natürlicher Weg die Erosion aufzuhalten ist die Aufforstung. Die Wurzeln des Baumes verfestigen die Bodendecke, speichern Regenwasser und verhindern so die Abtragung von Erde. Deshalb gilt es die Abrodung der Wälder auf der Erde aufzuhalten und das ökologische Gleichgewicht der Erde zu erhalten. Biosphäre ? Reis Wo kommen die Rohstoffe her Der traditionelle Anbau Alte Bilder zeigen Wasserbüffel auf den Feldern, die den Pflug durch den zähen Schlamm ziehen. Dabei werden auch Pflanzenreste sowie anfallender Rinderdung untergepflügt: Eine für Mensch und Tier mühsame und kräfteraubende Arbeit. Die aufgeworfenen Erdschollen werden mit Eggen sorgfältig zerkleinert, denn je gleichkörniger die Erde, umso gleichmässiger wird die Saat aufgehen. Anschliessend wird das Feld ausgeebnet. Deiche werden auf Schäden untersucht und von Unkraut befreit. Hungrige Enten vertilgen dabei fleissig allerlei Raupen und Larven von Reisschädlingen. Nach fünf bis sechs Monaten ist der Reis goldgelb und erntereif. Drei Wochen vor Erntebeginn wird das Wasser abgelassen. Mit Sicheln werden die goldgelben Rispen geschnitten und anschliessend lose oder gebündelt an der Sonne getrocknet. Beim Dreschen werden die Rispen auf den Boden oder über Holzgestelle geschlagen. Danach werden die gewonnenen Körner „geworfelt“, das heisst mit flachen Körben in die Luft geworfen - dabei wird die leichte Spreu vom Wind davongetragen. Heute werden die Arbeitsgänge von Maschinen erledigt. Grundnahrungsmittel Reis Die Getreidearten Weizen, Roggen, Reis, Mais und Hirse sind ein Grundnahrungsmittel und bilden für einen Großteil der Menschheit eine wichtige Nahrungsgrundlage. Sie sind Zuchtformen von Süßgräsern. Heute gibt es weltweit mehr als 8’000 verschiedene Reissorten, die durch Züchtungen an die Klimaverhältnisse und Bedingungen ihrer Anbauländer angepasst wurden. Die Reispflanze erreicht eine Höhe von bis zu 1,80 Meter und ist einjährig. Das bedeutet, dass sie jedes Jahr neu gesät und geerntet wird. Die essbaren Samen der Reispflanze wachsen an einer schmalen überhängenden Rispe mit einer einblütigen Ähre, in der mehr als 80 Körner enthalten sein können. Biosphäre ? Salz Wo kommen die Rohstoffe her Die Salzgewinnung ist von den meisten Zivilisationen des Altertums bezeugt. Es ist jedoch anzunehmen, dass das Salz auch schon früher einen Platz in der Kultur der Menschen hatte. Schon die Sumerer und Babylonier nutzten Salz zur Konservierung von Lebensmitteln. Es war überall begehrt und in bestimmten Regionen rar. Durch Salz wurden viele Städte zu reichen Metropolen. Salzgewinnung aus dem Meer Diese Art der Gewinnung ist wohl die älteste. Meerwasser wird in Teiche (Salzgärten) geleitet, wo das Wasser unter der Sonneneinstrahlung verdunstet. Dabei kristallisiert schließlich das Salz aus und kann abgeschöpft werden. An der Algarve (P), in der Bretagne (FR) und am Mittelmeer in der Camargue (FR) wird Meersalz noch heute so gewonnen. Salinen Der weitaus größte Teil, etwa zwei Drittel der weltweiten Salzproduktion, wird in Salinen gewonnen. Die Salzlagerstätten werden dafür an mehreren Stellen angebohrt. In einen Teil der Bohrlöcher wird Wasser gepumpt - das Salz löst sich auf. Durch die anderen Bohrlöcher kommt es dann als fast gesättigte Salzlösung (mit einem Salzgehalt von bis zu 35 %) wieder an die Oberfläche. Beim nachfolgenden Eindampfen bleibt ein äußerst reines und daher hochwertiges Kochsalz mit einer Reinheit von 98 % und mehr übrig. Biosphäre ? Sand Wo kommen die Rohstoffe her Sand entsteht durch die physikalische und chemische Verwitterung anderer Gesteine. Ursprüngliches Ausgangsmaterial sind magmatische und metamorphe Gesteine (z. B. Granit), aus denen die Kristalle der mineralischen Bestandteile herausgelöst werden. Es ist heute selbstverständlich, dass mineralische Rohstoffe und die daraus gewonnenen Produkte bei Bedarf jederzeit in der gewünschten Menge am gewünschten Ort zur Verfügung stehen. Dass betrifft nicht nur Kies und Sand, sondern ebenso Natursteine, Kalk, Gips, Zement oder Ton. Ob öffentliche, gewerbliche oder private Bauten wie Wohnungen, Verwaltungs- und Industriegebäude, Verkehrswege, Schulen, Krankenhäuser oder Sportstätten – wer würde heute ernsthaft darauf verzichten wollen? Sand ist ein Rohstoff für zahllose Produkte des täglichen Bedarfs (vom Glas bis hin zum Computerchip). Sand ist eine Korngrössenbezeichnung Sand hat eine Korngröße zwischen 0,063 und 2 mm Durchmesser. Gesteinspartikel grösser als 2 mm werden als Kies und noch grössere (> 63 mm) als Steine bezeichnet. Liegt der Korndurchmesser zwischen 0,063 mm und 0,0002 mm, sprechen Geowissenschaftler von Schluff bzw. Silt, bei noch kleineren von Ton. Biosphäre ? Uranerz Wo kommen die Rohstoffe her Uran ist die einzige bekannte, natürlich vorkommende Substanz, die zu einer nuklearen Kettenreaktion fähig ist! Kernkraftwerke decken rund 40 % des Schweizerischen Strombedarfs. Sie produzieren den Strom CO2-frei und tragen damit nicht zur Klimaänderungen bei. Kernkraftwerke laufen rund um die Uhr mit konstanter Leistung und liefern – wie die Laufkraftwerke – Grundlast- oder Bandenergie. In einem Kernkraftwerk werden Uranatome kontrolliert gespalten. Mit der dabei entstehenden Wärme wird Wasserdampf erzeugt. Dieser treibt eine Dampfturbine an, die mit einem stromerzeugenden Generator gekoppelt ist. Danach wird der Dampf abgekühlt und wieder zu Wasser kondensiert. Das dafür benötigte Kühlwasser wird entweder einem Fluss entnommen oder in einem Kreislauf über einen Kühlturm geleitet. Radioaktivität und radioaktive Strahlung Radioaktive Strahlung. Man sieht sie nicht. Man hört sie nicht. Und doch ist sie da. Tag und Nacht - seit Anbeginn. Radioaktivität ist etwas Uraltes. Ein Erbe aus der Zeit als das Universum entstanden ist. Unsere Erdwärme ist das Produkt von radioaktiven Umwandlungen. Ohne sie wäre unser Planet eisig, kalt und leblos. Radioaktivität kann schaden und töten. In der richtigen Dosis und richtig angewandt, kann sie aber heilen und helfen. Bei Radioaktivität, wandelt sich ein Atom von selbst in ein anderes Atom um. Damit sich ein Atom radioaktiv umwandeln kann, muss eine Voraussetzung erfüllt sein - das Atom muss instabil sein. Nur instabile Atome wandeln sich um – sie alle wollen stabil werden. Stabile Atome dagegen verändern sich nicht mehr. Sie bleiben so, wie sie sind. Von den 115 heute bekannten chemischen Elementen kennt man über 2’700 Atomvarianten (Isotope). Davon sind gerade einmal 249 stabil. Der ganze Rest ist instabil. Und damit radioaktiv. Bei der Umwandlung entstehen in der Regel zwei neue Atome. Sie unterscheiden sich vom Ursprungsatom: Sie haben andere Eigenschaften und verhalten sich anders. Bei der Umwandlung geschieht noch etwas anderes. Verschiedene Arten von Atomteilchen werden aus dem Atomkern herausgeschleudert. Dabei kann auch eine sehr schnelle Art von Lichtenergie entstehen. Die herausgeschleuderten Atomteilchen und das energiereiche Licht bilden allein oder gemeinsam die radioaktive Strahlung. Radioaktivität ist also die Fähigkeit eines Atoms, sich in ein anderes umzuwandeln. Radioaktive Strahlung dagegen ist die Energie, die im Augenblick der Umwandlung frei wird. Erdkruste ? Wasser Wo kommen die Rohstoffe her Wasser: Elixier des Lebens Wasser (H2O) ist eine chemische Verbindung aus den Elementen Sauerstoff (O) und Wasserstoff (H). Die Bezeichnung Wasser wird besonders für den flüssigen Aggregatzustand verwendet. Im festen Zustand wird es Eis genannt, im gasförmigen Zustand Wasserdampf oder einfach nur Dampf. Wasser macht das Leben überhaupt erst möglich. Doch sauberes Wasser wird zunehmend ein knappes Gut. Warum? Naturnahe Bäche, Flüsse, Feuchtgebiete und Seen werden kanalisiert, trocken gelegt und mit Dämmen zubetoniert. Dünger, Schädlings-Bekämpfungsmittel, Abwässer und Industrieunfälle verschmutzen das Süsswasser. Für die Stromproduktion, die Wasserversorgung und zur landwirtschaftlichen Bewässerung wird Wasser entnommen. Entstehung des Wassers: Um die Entstehungsgeschichte von Wasser zu verstehen, ist es notwendig, seine chemische Formel zu betrachten: H2O. Wasser ist somit eine Verbindung, die aus der Reaktion der beiden Elemente Wasserstoff (H) und Sauerstoff (O) entsteht. Doch woher stammen nun diese beiden Elemente die zur Wasserbildung notwendig sind? Hierzu müssen wir einen Blick in die Entstehungsgeschichte des Universums werfen. Die Kerne der Wasserstoffatome, die Protonen, kondensierten sich innerhalb einer Millionstel Sekunde aus dem Feuerball des Urknalls. Nachdem die Temperatur einige Zeit später gefallen war, konnten sich die Protonen mit Elektronen verbinden und so Wasserstoffatome bilden – die erste Komponente des Wassers war somit bereit. Wasserstoff bildet gleichzeitig die Grundlage für die Entstehung schwererer Elemente durch den Einfang weiterer Protonen und Neutronen, und in einer Folge von Kernreaktionen, die als C-N-O-Zyklus bezeichnet wird, entstand schliesslich Sauerstoff - der zweite Baustein des Wassers. Nun konnten sich diese beiden häufigsten reaktionsfreudigen Elemente des Universums im interstellaren Raum zu Wasser verbinden. Auf der Erde selbst erschienen die Ozeane jedoch erst Millionen Jahre nach der Bildung unseres Planeten, der zuerst eine Kugel aus geschmolzenem Magma war. Die darin gefangenen Gase wurden nach dem Abkühlen dieses Gesteinsmaterials freigesetzt. Eine Uratmosphäre aus Kohlendioxid, Stickstoff und Wasserdampf entstand. Alles Wasser der Erde befand sich zunächst noch am Himmel, doch vor ca. 4 Milliarden Jahren war die Temperatur ausreichend gesunken, um in einer gewaltigen Urflut unsere heutigen Ozeane herabregnen zu lassen. Hydrosphäre