Waldbewirtschaftung vor dem Hintergrund „europäischer

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Waldbewirtschaftung vor dem Hintergrund
„europäischer Forstpolitik“
26. Februar 2015
DI Bernhard BUDIL
NATUR NÜTZEN.
NATUR SCHÜTZEN.
Team Jean-Claude Junker
• Neuer Kommissionspräsident
• Neue Kommissionsstruktur
• 7 Vizepräsidenten
• 20 EU Kommissare
 10 Punkteplan
NATUR NÜTZEN. NATUR SCHÜTZEN.
NATUR NÜTZEN. NATUR SCHÜTZEN.
Team Junker - Kommissare
• Phil Hogan: Landwirtschaft und ländliche Entwicklung
Ire, bäuerlicher Familienbetrieb,
zuletzt irischer Minister f. Umwelt, Gesundheit
und Kommunalverwaltung
• Karmenu Vella: Umweltschutz, Meerespolitik und Fischerei
Maltese,
zuletzt maltesischer Tourismusminister
• Miguel Arias Canete: Klimapolitik und Energie
Spanier, 13 Jahre EU Abgeordneter
davor spanischer Minister für Landwirtschaft,
Ernährung und Umwelt
NATUR NÜTZEN. NATUR SCHÜTZEN.
Junkers 10 Punkte Programm
1.
2.
3.
4.
5.
Wachstum, Beschäftigung und Investition
Vollendung des digitalen Binnenmarkts
Energie- und Klimapolitik
Vertiefung eine fairen Binnenmarkts
Vertiefung einer fairen Wirtschaft- und
Währungsunion
6. TTIP-Verhandlungen
7. Grundrechte und justizielle Fragen
8. Zuwanderungspolitik
9. Außen- und Sicherheitspolitik
10. Demokratisierung der EU
NATUR NÜTZEN. NATUR SCHÜTZEN.
NATUR NÜTZEN. NATUR SCHÜTZEN.
NATUR NÜTZEN. NATUR SCHÜTZEN.
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Wald in EU Instrumenten und
Institutionen
• Rechtsverbindliche und politische Instrumente
– 59 Gesetze, Verordnungen, Richtlinien
– 15 Resolutionen, Schlussfolgerungen,
Empfehlungen
– 30 Aktionsprogramme, Mitteilungen
=> insgesamt über 400 Regelwerke!!!
• Institutionen
– 17 Generaldirektionen der European Kommission
– 10 Komitees
– European Environment Agency, EUROSTAT, ISPRA ...
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Herausforderungen auf EU-Ebene
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EU Strategie 2020
Programm LE 14-20
Biodiversitätsstrategie 2020
Energieprogramm
Klimaschutzprogramm
Wasserrahmenrichtlinie
Natura 2000
EU Holzverordnung
EU Forststrategie
…u.a.
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EU Strategie 2020 – Ziele
1. Beschäftigung
2. Forschung und Entwicklung
3. Klimawandel und nachhaltige Energiewirtschaft
• Verringerung der Treibhausgasemissionen um 20 %
(oder sogar um 30 %) gegenüber 1990;
• Erhöhung des Anteils erneuerbarer Energien auf 20 %;
• Steigerung der Energieeffizienz um 20 %.
4. Bildung
5. Bekämpfung von Armut und sozialer Ausgrenzung
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Bio Economy
 Unterteilt in große Handlungsfelder:
- Ernährungssicherheit
- Nachhaltige Agrarproduktion
- Gesunde und sichere Lebensmittel
- Industrielle Nutzung nachwachsender Rohstoffe
- Energieträger auf Basis von Biomasse
 Forstwirtschaft sollte sich aktiv einbringen!
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EU Biodiversitätsstrategie 2020
• Ziel für 2020
Aufhalten des Verlustes an biologischer Vielfalt und der
Verschlechterung der Ökosystemdienstleistungen i.d. EU und
deren weitestmögliche Wiederherstellung bei gleichzeitiger
Erhöhung des Beitrags der EU zur Verhinderung des Verlustes an
biologischer Vielfalt weltweit.
• Vision 2050
Schutz, Wertbestimmung und Wiederherstellung der
biologischen Vielfalt und der von ihr erbrachten Dienstleistungen –
des Naturkapitals – der EU aufgrund des Eigenwerts der
biologischen Vielfalt und ihres fundamentalen Beitrags zum
Wohlergehen der Menschen und zum wirtschaftlichen Wohlstand,
um katastrophale Veränderungen, die durch den Verlust der
biolog. Vielfalt verursacht werden, abwenden zu können.
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EU Biodiversitätsstrategie 2020
EU Biodiversitätsstrategie 2020
• 6 Einzelziele mit den jeweiligen Maßnahmen
• Eingebettet in die EU Strategie 2020
• FFH und Vogelschutzrichtlinie als wichtigste RL´s
• Target 2: bis 2020 Erhaltung von Ökosystemen und
Ökosystemdienstleistungen und deren Verbesserung
durch grüne Infrastrukturen sowie Wiederherstellung
von mindestens 15% der verschlechterten Ökosysteme
• Kritik: Einschränkungen bezgl. Waldbewirtschaftung
• Verpflichtende Waldbewirtschaftungspläne ab 2020
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Biodiversitätsstrategie/ Target 2
• Grüne Infrastruktur
- Ist ein strategisch geplantes Netzwerk von hochwertigen
natürlichen und naturnahen Gebieten in ländlichen und
städtischen Gebieten, die als multifunktionelle Ressource
eine weite Reihe von Dienstleistungen liefern (soll).
- Artenreiche Wälder
- Bannwälder
- LW Flächen
- Grünland
- Feuchtgebiete
- Küsten- und Meeresgebiete (aber auch urbanes Grünland)
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Biodiversitätsstrategie/ Target 2
• Strategischer Ansatz zur Wiederherstellung von Ökosystemen
in der EU
– Wiederherstellung von mindestens 15% der verschlechterten
Ökosysteme
• Vermeidung von Nettoverlusten an Biodiversität und
Ökosystemdienstleistungen
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Zerrbild Biodiversität <-> Forstwirtschaft
• Entgegen allen wissenschaftlichen Fakten werden immer
wieder apokalyptische Endzeitbeschreibungen formuliert
(sh. Waldsterben i.d. 80er Jahren)
• Das europ. Modell der naturnahen und nachhaltigen
Waldwirtschaft wäre in anderen Teilen der Erde kein
Wirtschaftskonzept sondern ein Reservate-Konzept
• Forst-und Holzwirtschaft bedrohen die Biodiversität
nicht  im Gegenteil, naturnahe Waldbewirtschaftung
schafft Biodiversität
• Biodiversität braucht Fläche
• Nachhaltige Waldbewirtschaftung ist ein wichtiger
Aspekt in der Klimawandeldiskussion
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Österreich. Biodiversitätsstrategie
• 5 Handlungsfelder mit insgesamt 12 Zielen
• Eingebettet in Vielzahl von rechtl. und politischen
Rahmenbedingungen (national und international)
• Beispielhaft sind dies
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Flora-Fauna-Habitat bzw. Vogelschutzrichtlinie
Verordnung zu gebietsfremden invasiven Arten
Wasserrahmenrichtlinie
Forstgesetz
Naturschutzgesetze der Länder
• Wesentliche Punkte offen
• Finanzierung unzureichend geregelt
• Gesellschaft und andere Branchen werden nicht entsprechend
ihrem Einfluss in die Verantwortung genommen
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Natura 2000 in Österreich
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Nominierte
Schutzgebiete
Anzahl
Fläche
Anteil der Fläche
Österreichs
Natura 2000
218
12.540 km2
15%
Davon FFH-Gebiete
169
8.995 km2
10,7%
Davon VogelschutzGebiete
170
10.260 km2
12,2%
Stand 2012
Doppelnennungen sind möglich
Insgesamt wurden 167 rechtlich verordnet
In Österreich gibt es 65 FFH - Lebensraumtypen
Ein Lebensraum gilt als ausreichend abgedeckt, wenn seine
Gesamtfläche zwischen 20% und 60% der nominierten Fläche
einnimmt
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Natura 2000 – Situation in Österreich
• 218 Gebiete (inkl. Überschneidung FFH und Vogelschutz)
• Rund 15 % der Staatsfläche sind für N2000 ausgewiesen
• Mehr als 1,2 Mio. Hektar
• Ca. 1/3 landwirtschaftlich genutzt (über 400.000 Hektar)
 27% der Staatsfläche sind naturschutzrechtlich geschützt!
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Natura 2000 in Österreich
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Vertragsverletzungsverfahren
• Pilotverfahren 2012
• Vertragsverletzungsverfahren seit Mai 2013
• Auslöser dafür  UWD Schattenliste
• Fristverlängerung für Österreich; Begründung:
Notwendigkeit der Konsultation der Grundeigentümer
• Ca. 200 neue Natura 2000 – Nominierung bis Ende 2015
• 12 Lebensraumtypen und 29 Arten i. d. alpinen Region
• 14 Lebensraumtypen und 43 Arten i. d. kontinentalen Region
• Zwischenberichtspflicht 30. Juni 2014 / 30. Juni 2015
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Flächenverbrauch Österreich
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Bevölkerungsprognose bis 2030
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Bevölkerungsentwicklung bis 2050
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Nachhaltigkeitskriterien für feste Biomasse
a) allgemeines Nutzungsverbot von Biomasse aus umgewandelten
Waldflächen, sonstigen Flächen mit hohem Kohlenstoffbestand
und von Flächen mit großer biologischer Vielfalt,
b) gemeinsame Berechnungsmethode von Treibhausgasen, um
sicherzustellen, dass gegenüber dem fossilen Energiemix in der EU
die aus der Nutzung von Biomasse resultierenden
Treibhausgaseinsparungen mindestens 35 % betragen
(50 % in 2017 und 60 % in 2018, für neue Anlagen)
c) differenzierte Ausgestaltung der nationalen Förderregelungen
zugunsten von Anlagen, die hohe Umwandlungswirkungsgrade
erreichen
d) Überwachung der Biomasse-Herkunft.
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Wahrnehmbare Entwicklungen
• Respekt vor dem Eigentum sinkt, nicht nur bei
Umwelt-NGO`s
• EU-Kommission ist zunehmend „resistent“ gegen
Meinungen der Mitgliedsstaaten
• Steigender Einfluss des EU-Parlaments:
 hat den „Wald“ entdeckt, oft aber zu Lasten der
Forstwirtschaft
• keine Geschlossenheit der waldbasierten
Wertschöpfungskette
• starke „Forstachsen“ zwischen den MS fehlen
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Auswirkungen auf den Waldbesitz
• „Biodiversität“ der Interessen an den Wald steigt stark
• Einwirkungen auf die Waldbewirtschaftung steigen
• Realitätsferne Ideen nehmen zu
• 3 Säulen von SFM nicht ausbalanciert
• Rechtsunsicherheit – was darf ich, was nicht, was
muss ich?
• Bürokratische Erfordernisse für die Forstbetriebe, die
nichts zur Sicherung der Nachhaltigkeit bei der
Waldwirtschaft beitragen
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Auswirkungen auf den Waldbesitz
• „Bewirtschaftungseinschränkungen ohne finanziellen
Ausgleich
• Holzverwendung durch Vielfalt der Interessen im
„Anwendungskonflikt“
• Politische Geiselhaft durch Biodiversität und Co.
• Durch Verlust der Wettbewerbsfähigkeit auch Verlust
der Nachhaltigkeitsabsicherung
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EU Forststrategie
• Ziele:
• Gewährleistung und Nachweis, dass alle EU- Wälder gem.
den Grundsätzen einer nachhaltigen Bewirtschaftung
bewirtschaftet werden und dass der Beitrag der EU zu
einer nachhaltigen Waldbewirtschaftung … gestärkt wird.
•  um Folgendes zu erreichen:
• Ausgleich von verschiedenen Forstfunktionen
• Sicherstellung essenzieller Ökosystemleistungen
• Basis, dass die forstbasierte Wertschöpfungskette
wettbewerbsfähig bleibt und nachhaltig zur
Bioökonomie beitragen kann
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EU Forststrategie
• Wichtig:
• Auf Basis der EU Forststrategie sollen Forstthemen bei der
Gestaltung anderen Politiken berücksichtigt werden.
• Probleme:
• SFM Kriterien (Sustainable Forest Management)  hier
besteht noch Klärungsbedarf bei der Definition
• Beschlussfassung  vorerst Plenumsbeschluss durch das
Europäische Parlament ausständig
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Herausforderungen für Waldbesitzer
• Segregativer Ansatz, einseitige Politikgestaltung
• Einbettung in die EU Strategie 2020
• EU-Biodiversitätsstrategie 2020 / Target 2
– Grüne Infrastruktur, degradierte Ökosysteme
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Diskrepanz zwischen Naturschutzansätzen / Politiken
Keine Einbindung der Betroffenen
Verwaltungspraxis
Wissenschaftliche Grundlage der Ausweisung einseitig und
ungesichert
Dynamischer Ansatz wir nicht berücksichtigt
Eigentum wird in Debatte nicht berücksichtigt
Klimawandelanpassung schwierig
Finanzierung nicht gesichert
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Der Weg in die Zukunft
• Nachhaltig Nützen und Schützen grundsätzlich auf ganzer Fläche
multifunktionaler Ansatz
• Keine pauschalen Stilllegungsquoten
• Gezielte ergänzende Maßnahmen zur Förderung der Biodiversität
• Gesicherte Finanzierung
• Vorrang für Vertragsnaturschutz (Freiwilligkeit)
nachhaltigster Ansatz
• Flexibilität bei Klimawandelanpassung
• Dynamischer Naturschutzansatz
• Gesellschaftspolitischer Konsens
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Europäische Waldkonvention
 PAN europäisches völkerrechtliches Übereinkommen
(Legal Binding Agreement, LBA)
 Ziel: verpflichtende Einbindung der Forstthemen bei
der Gestaltung von anderen Politiken
 Verhandlung auf technischer Ebene +/- fertig
 Auf Grund der Russlandkrise derzeit auf Eis gelegt.
NATUR NÜTZEN. NATUR SCHÜTZEN.
Danke für Ihre
Aufmerksamkeit!
DI Bernhard Budil
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