Schweine News

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Vierteljährlich erscheinende Zeitschrift
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Schweine
News
1. Jänner 2017
In dieser Ausgabe
Seiten 1 und 2:
Innere Körpertemperatur
Ausgabe 43
Innere Körpertemperatur
Die Messung der inneren Körpertemperatur gibt wichtige Aufschlüsse bei
der klinischen Untersuchung von Sauen
Von Dr. Sabine Sipos und Univ. Prof. Dr. Wolfgang Sipos
Seite 3:
Ferkelnester
Seite 4:
Fortbildung / NÖ
Die innere Körpertemperatur (IKT)
kann auch bei Schweinen schnell und
einfach erhoben werden und neben
der Beobachtung der Tiere und der
Futteraufnahme einen ersten Überblick
sowohl über den Gesundheitsstatus
einzelner Tiere als auch des gesamten
Bestandes geben. Die Kontrolle der IKT
der Sauen um die Geburt und in der
anschließenden Puerperalphase wird
leider von zu wenigen Landwirten routinemäßig durchgeführt, sodass eine
potentielle Erkrankung der Sau an einer Entzündung des Gesäuges, dem
Mastitis-Metritis-Agalaktie (MMA)Syndrom, oft nicht frühzeitig erkannt
werden kann. Diese meist fieberhafte
Allgemeinerkrankung, bei der neben
der Entzündung des Gesäuges auch
die Gebärmutter betroffen ist, wird
durch eine bakterielle Infektion überFortsetzung auf Seite 2
Rückblick auf den Fortbildungsabend im Oktober
Ausgabe 43
Seite 1
Fortsetzung von Seite 1
wiegend in den ersten Tagen nach der untersucht. Dies war der einzige Stall, neue und interessante Fakten ans Licht,
Geburt hervorgerufen und kann durch in dem die Tiere in Gruppen von je- die nicht nur für Tierärzte, sondern
Milchmangel der Sau zu Energie- und weils 20 Tieren gehalten wurden. Alle auch für Landwirte von praktischer
Flüssigkeitsmangel bei den Ferkeln Tiere wurden auf Spaltenboden gehal- Bedeutung sind. Zusammenfassend
führen. So können zum Teil erhebliche ten und über ein Flüssigfütterungssys- kann festgestellt werden, dass in diewirtschaftliche Verluste durch vermin- tem gefüttert.
ser Studie die mittlere IKT während der
dertes Wachstum und erhöhte MortaliTrächtigkeit sowohl bei den Jungsauen
tät der Ferkel entstehen. In einzelnen Die mittlere gemessene IKT war bei mit 38,4°C als auch bei den Altsauen
Fällen, die mit einer Infektion mit hoch- Jungsauen in jeder Phase der Repro- mit 38,1°C im Vergleich zu dem in der
pathogenen Erregern oder einer nicht duktion tendenziell höher als bei den klassischen Literatur angegebenen
rechtzeitigen Behandlung der Sau ein- Altsauen. Allerdings zeigten sie einen Wert von 38,7°C niedriger war. Auch
hergehen, kann diese
für die anderen UntersuErkrankung auch zum
chungszeitpunkte zeigte
Tod des Muttertieres fühsich ein ähnliches Bild.
ren. Die derzeitig in der
Die Mittelwerte der IKT
Literatur angegebenen
waren bei beiden AltersReferenzwerte für die IKT
gruppen meist niedriger
stammen überwiegend
als die derzeitig gültigen
aus Untersuchungen aus
Referenzbereiche. In der
den 70iger und 80iger
zweiten Woche nach der
Jahren. Da sich mittlerGeburt konnte in der
weile sowohl die Haltung
vorliegenden Untersuals auch die Genetik der
chung ein deutlicher
Schweine geändert haAnstieg der mittleren IKT
ben und es zudem Hinfestgestellt werden, obweise auf deutliche Unwohl alle Tiere über den
terschiede der physiologesamten Studienverlauf
gischen IKT bei Sauen in
klinisch gesund waren.
Abhängigkeit vom ReVermutlich ist dies auf
produktionsstadium gibt,
die hohe Stoffwechselraschien es angezeigt, akte der Sauen in dieser
tuelle Referenzwerte für Sau mit Fieber und Milchmangel. Die Ferkel sind mager und Phase der Säugezeit zudiese
Parameter zu
rückzuführen. Des Weitehaben Hunger.
bestimmen.
ren sollte bei der Interpretation der Parameter
In einer eigenen Untersuchung wurde ähnlichen Verlauf bei der Änderung beachtet werden, dass es zum Teil
die IKT von 33 Jung- und 50 Altsauen der mittleren IKT in Abhängigkeit der deutliche individuelle Unterschiede
der Rasse Edelschwein in einem nie- unterschiedlichen Untersuchungszeit- gibt. So konnten insbesondere vor und
derösterreichischen Ferkelerzeuger- punkte. So konnten in beiden Alters- während der Geburt sowie in der Puerbetrieb mit 600 Zuchtsauen und eige- gruppen zum Zeitpunkt des Scannens peralphase bei einzelnen Sauen Werte
ner Jungsauennachzucht, der in einem sowie am 60. und 113. Tag der Träch- für die IKT bestimmt werden, die deutvierwöchigen Produktionsrhythmus tigkeit jeweils ähnliche Mittelwerte lich über den bestimmten Mittelwerten
arbeitet, bestimmt. In der Studie wur- festgestellt werden, allerdings stieg lagen, obwohl die Tiere sonst klinisch
den lediglich die Messergebnisse der- sowohl bei Jungsauen, als auch bei gesund erschienen. Dies verdeutlich,
jenigen Tiere ausgewertet, die wäh- Altsauen während der Geburt die inne- dass ein einzelner Untersuchungspararend des gesamten Untersuchungszeit- re Körpertemperatur im Mittel um rund meter nicht genügt, um den Gesundraumes klinisch gesund erschienen. 1°C. Nach der Geburt sank die Tempe- heitszustand eines Tieres vollständig
Tiere, die während dieser Zeit behan- ratur langsam, stieg jedoch um den 14 erfassen zu können. Es sollte somit zudelt werden mussten oder die Hinwei- Tag p.p. wieder deutlich an. Auch wäh- mindest immer ein verkürzter klinise auf eine Erkrankung (z.B. kümmern- rend der Rausche und beim Besamen scher Untersuchungsgang durchgede Ferkel während der Säugephase) konnte bei Jung- und Altsauen ein hö- führt werden, um zu einer relevanten
zeigten, wurden aus der Studie ausge- herer Mittelwert für die IKT im Ver- klinischen Diagnose kommen zu könschlossen. Die einzelnen Parameter gleich zum Zeitpunkt des Scannens nen. So können unnötige oder falsche,
wurden bei Jung- und Altsauen im Ab- sowie am 60. und 113. Tag der Träch- aber auch zu späte Behandlungen verferkelstall am 113. Tag der Trächtig- tigkeit ermittelt werden. Zusätzlich mieden werden.
keit, während der Geburt, zwölf und 24 ergab die Bestimmung der IKT bei den
Stunden sowie drei, sieben und 21 Ta- Jungsauen am 180. Lebenstag ebenfalls
ge nach der Geburt erhoben. Im Deck- im Mittel eine höhere IKT. So konnte Autoren:
bzw. Wartestall wurde die IKT ein und ein Mittelwert von 39,3 °C, im Gegendrei Tage nach dem Absetzen sowie satz zu 38,4°C beim Scannen, 38,4°C Univ.Prof. Dr. Wolfgang Sipos,
zum Zeitpunkt der Rausche, des Besa- am 60. und 38,3°C am 113. Tag der Dipl.ECPHM, Universitätsklinik für
Schweine, VMU und Tierarztpraxis
mens und des Scannens (24. Tag der Trächtigkeit, bestimmt werden.
Schwertfegen
Trächtigkeit) und schließlich am 60.
Tag der Trächtigkeit bestimmt. ZusätzFazit
Dr. Sabine Sipos, FTA für Schweine,
lich wurden die Jungsauen am 180.
Tierarztpraxis Schwertfegen
Lebenstag im Jungsauenaufzuchtstall Diese Untersuchung brachte einige
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Vierteljährlich erscheinende Zeitschrift
Ferkelnester
Ein optimales Mikroklima in der Abferkelbucht ist von großer Bedeutung für das Wohlbefinden und die Gesundheit der Saugferkel. Entscheidend ist die richtige Temperatur im Ferkelnest.
Von: Dipl.Tzt. Markus Urschler
Einerseits soll es für die Sau nicht zu
warm sein - die optimale Temperatur
beträgt 20°C - andererseits benötigen
die Ferkel mindestens 35°C im Ferkelnest.
Ist die Raumtemperatur zu hoch, so
liegen die Ferkel nicht in ihren Nestern, sondern neben der Sau, was die
Verluste durch Erdrücken begünstigt.
Die Sauen wiederum fressen bei zu
hohen Temperaturen weniger, wodurch sie in der Säugezeit zu viel Körpermasse verlieren. Im Sommer ist es
oft schwierig bis unmöglich, zu hohe
Temperaturen zu vermeiden. Ist die
Raumtemperatur zu gering, benötigen
die Sauen wertvolle Futterenergie für
die zusätzliche Wärmeproduktion.
Um die gewünschte Temperatur in den
Ferkelnestern zu erreichen, müssen
die Wärmelampen bzw. Wärmeplatten
eingeschaltet und die Deckel geschlossen sein und zwar während der gesamten Säugezeit! Ein Zeichen für zu niedrige Temperatur ist das Liegen der
Ferkel in Haufen. Außerdem begünstigen zu niedere Temperaturen das Auftreten von Saugferkeldurchfällen.
Temperatur
im Ferkelnest optimal,
rechts die
gleiche Situation mit der
Wärmebildkamera aufgenommen
Temperatur
im Ferkelnest zu hoch,
die Ferkel
liegen außerhalb, rechts
wiederum
als Infrarotbild dargestellt
Im folgenden werden Bilder von Ferkelnestern - einmal normal fotografiert
und einmal aufgenommen mit der Wärmebildkamera - einander gegenübergestellt.
Temperatur im Ferkelnest zu gering, die Ferkle liegen im Haufen
Ausgabe 43
Funktionierende Wärmeplatte im
Infrarotbild
Raumtemperatur zu hoch, die Ferkel liegen bei der Sau
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Einladung zur Vortragsveranstaltung
Es ist wieder einmal Zeit für ein gemütliches Beisammensein! Die nächste Fortbildungsveranstaltung für unsere Landwirte steht vor der Tür:
Wann: am Mittwoch, den 25. Januar 2017
Schweine News
Für den Inhalt verantwortlich:
Beginn: um 19:00 Uhr
Ende: um 22:00 Uhr
Veranstaltungsort:
Tagungsraum der Firma Nemetz Fleisch,
Betriebsstraße 19, 3071 Böheimkirchen
Die Vortragenden sind:
Dr. Iris Breitinger
Technical & Marketing Manager Schwein, HIPRA Deutschland GmbH
Unser Schweinetea
Sauen impfen
- Ferkel schützen:
Anforderungen an Muttersauenimpfungen
Mag.med.vet. Vojislav Cvjetković
Technical Manager Swine & Poultry, Ceva Tiergesundheit GmbH
Lungengesundheit der Schweine in
Österreich – Ceva Lung Programm
Dr. Sabine Sipos, Fachtierärztin für Schweine
DR.VET - Die Tierärzte
Jöss 6a, 8403 Lebring
Dr. Peter Irgang
Dr. Ursula Friedmann
Mag. Markus Urschler
M.Sc.Tzt. Birte Drews
Dr. Robert Horvat
Telefon Apotheke Frau Elfi Primus: 03182/4166
E-Mail: [email protected]
Fax-Nr.: 03182/4166-26
Notruf Schwein: 0664/8341769
> Mo-Fr ab 16 Uhr, Sa, So und
Feiertag
w ww. d r - ve t. at
Univ. Prof. Dr. med. vet. Wolfgang Sipos
TAP Schwertfegen
Grundlagen und aktuelle Daten zur
Ferkelimpfung
1 TGD-Fortbildungsstunde wird anerkannt.
Das Dr. Vet-Team und die Tierarztpraxis
Schwertfegen freuen sich auf zahlreiches
Erscheinen!
Aktuell
Mit Frau Marlies Strabner hat das
Dr.Vet - Team nun Verstärkung bekommen.
Sie wird ab sofort unsere Elfi Primus
in der Großtierapotheke unterstützen bzw. im Urlaub vertreten. Wer
sie noch nicht kennt, wird bestimmt
bald am Telefon oder vor Ort in Jöss
mit ihr Bekanntschaft machen.
Tierarztpraxis Schwertfegen
Fachtierarztpraxis für
Schweinemedizin
Schwertfegen 2
3040 Neulengbach/NÖ
Prof.Dr. Wolfgang Sipos
Dr. Sabine Sipos
Telefon Praxis / Faxnummer:
02772/51295
Mobil: 0660/6335377
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