Praxisgerechte Aufstallung und Einrichtung von Abferkelbuchten Herr Schulte-Sutrum Landwirtschaftszentrum Haus Düsse - Themenbereiche Die Tiere - Gestiegene Leistungsziele - Komfort für die Tiere - Ferkelverluste senken - Standsicherheit der Sauen Vorne u Hinten - Verletzungen von Sau u Ferkeln vermeiden - Sauberkeit der Tiere - Klimaansprüche der Tiere gerecht werden Der Mensch im Stall - Gestiegener Arbeitsdruck (10 – 13 Std. / Sau u Jahr) - Viele gut entwickelte u gesunde Tiere - Helle freundliche Stallumgebung - Gutes Arbeitsklima - Gute Übersichtlichkeit der Bucht - Gute Bedienbarkeit ( Sauenstand, Kipptrog, u.a.) - Gute Verarbeitungsqualität der Buchten - Gute Reinigungseigenschaften der Buchten - Themenbereiche Buchtentypen Buchtengröße Bodengestaltung Saueneinzelstand Futter und Wasserversorgung Bedienbarkeit von Buchten - 50 - 60 cm 60 - 70 cm 60- 70 cm 1,80 - 1,90 cm bis 2,10 m - 1,40 m 1,40 m 30 cm 30 cm 60 - 70 cm 60 - 70 cm 60- 70 cm 1,90 cm bis 2,10 m 2,50 m - 2,70 m 50 cm 2,50 m - 2,70 m 1,40 m Ferkelschutzkorb, gerade Aufstallung Ferkelschutzkorb gerade Aufstallung Versorgungsgang Aufstallung quer zum Versorgungsgang - Aufstallung parallel zum Versorgungsgang Ferkelschutzkorb diagonale Aufstallung 0,70 m² 0,70 m² 2,40 m - 2,50 m 2,40 m - 2,50 m 2,00 – 2,20 mm 2,00 – 2,20 mm - Ferkelschutzkorb, diagonal Aufstallung Versorgungsgang 0,70 m² - 0,70 m² 0,70 m² 0,70 m² Buchtentypen Bewegungsbuchten Bewegungsbuchten - 3 – 7 Tage Fixierung - Erst Arbeitsschutz - dann Funktionalität - dann Bewegung für die Sauen 5,40 m² 7,50 m² - Dahlke Bewegungsbucht „Max und Mina" Futterautomat - Die Zitzen müssen gut erreichbar sein! Höhe des unteren Rohres mindestens 28 cm vom Boden (Optimum 38 cm ) Senkrechte Abweiser verhindern das Einklemmen von Sauen Abweiser höchstens 10 bis 11 cm vom Boden Waagerechte Rohre müssen ganz sorgfältig eingestellt werden 38 cm © Bernhard Feller - 28 cm Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen Ferkelschutzkorb mit Klappbügeln oder Abliegehilfe aber auch gute Längen u Breiten Verstellung Saloontür erleichtern die Arbeit - Maßnahmen zur Verbesserung der Standsicherheit - Hubboden "Variolift, Wubbels" - Anzahl Unterschiedliche Firmen 6 Gerade bucht 5 Diagonal bucht 5 Hebe Senk Gerade bucht 4 Bewegungs bucht 2 Bewegungs bucht Anzahl Würfe ausgewertet n 88 79 72 58 27 Wurfzahl der Sau n 4,41 4,38 3,56 4,36 2,93 Anzahl leb. geborene Ferkel n 12,41 11,75 12,35 12,07 12,78 Anzahl tot. geborene Ferkel n 0,89 0,96 0,78 0,58 0,59 Verluste % 13,34 11,43 11,81 13,64 17,79 davon erdrückte % n 4,37 ( 0,58 ) 4,25 ( 0,52 ) 3,48 ( 0,44 ) 6,48 ( 0,83 ) 5,59 ( 0,74 ) Geburtsgewicht je Ferkel kg 1,44 1,48 1,40 1,47 1,38 Absetzgewicht je Ferkel kg 7,93 8,23 7,90 8,07 7,99 - Sauberkeit der Tiere • • • • • Kunststoffböden sind vergleichsweise sauberer als Metallböden Hoher Schlitzanteil ist von Vorteil Drainage bei Festflächen unter der Sau ist von Vorteil Sauberkeit hat mit dem Kotaufkommen zu tun Sauberkeit und Trittsicherheit der Böden stehen sich gegenüber - Einflüsse auf Erdrückungsverluste – Standsicherheit der Sauen – – – – – – – Kondition der Sauen Gesäugeleistung der Sau Gesundheit der Sau Trittsicherheit des Sauenbodens Richtige Standeinstellung ( Nach der Geburt etwas enger für ca. 3 Tage) Abliegehilfen Vitalität der Saugferkel – Stallklima Viele Faktoren wirken hier zusammen ein wichtiger Faktor ist der Boden er spielt auch eine Rolle bei - Gesäugeverletzungen - Verletzungen an den Karpalgelenken der Ferkel Hierbei spielen allerdings auch die Ferkel und eventuell fehlende Gesäugeleistung eine wichtige Rolle - Entwicklung verschiedener Verletzungen in der Säugezeit bei Jung- und Altsauen in Prozent aller bewerteten Zitzen eines Gesäuges Besonders Jungsauen verletzen sich besonders in den ersten Tagen nach dem Einstallen Ein Grund ist, dass die Tiere mit der Fixierung im Stand unrühiger sind Einige der Verletzungen heilen aus, andere sind irreparabel. Dennoch sind sie Eintrittspforten für Keime ( Ohrrandnekrosen, Schwanzbeißen ) Quelle: Dr. Eckhard Meyer Landesamt - für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie in Köllitsch Verteilung von Gesäugeverletzungen in % der untersuchten Zitzen eines Gesäugeabschnittes (16.154 Bonituren) Quelle: Dr. Eckhard Meyer Landesamt - für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie in Köllitsch Aussage Schlitze stellen ein Verletzungsrisiko da Die Blutkrusten befinden sich auf den Zitzenspitzen und sind großteils durch das Saugen der Ferkel verursacht Die stärkere Betroffenheit hinterer Gesäugeabschnitte für Verletzungen liegt vermutlich in der Anatomie des Gesäuges (Aufhängung) begründet. Denn das Gesäuge von Sauen in Bauchlage liegt unterschiedlich stark auf dem Spaltenboden auf. Die Dicke der Zitzen entspricht je nach Alter der Sauen (bei Jungsauen noch eher) genau der Schlitzweite (9 - 11 mm) der Roste So können die Zitzen je nach Perforationsgrad im Bauchbereich in den Schlitz gedrückt werden So dass diese anschwillt und beim Aufstehen oder Stellungswechsel in Extremfall sogar abscheren kann Quelle: Dr. Eckhard Meyer Landesamt - für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie in Köllitsch Anteil der Sauen einer Abferkelgruppe mit mindestens einer Zitzenverletzung bei unterschiedlicher Aufstallung - Aussage Die Verarbeitungsqualität der eingebauten Böden ist wichtig In diagonalen Buchtenaufstallungen ist das Verletzungsrisiko vergleichsweise hoch Weil die Unterzüge meist nicht parallel zur Aufstallung verlaufen Dennoch zeigt sich das Kunststoffböden hier vergleichsweise vorteilhaft sind In gerader Aufstallung sind Metallböden vorteilhafter Generell gilt jedoch das auf der ordnungsgemäßen Boden Verlegung ein großer Augenmerk zu legen ist - Möglichst wenig Einzelelemente unter den Sauen - Keine Grate an den Rosten - Fertigungsgenauigkeit Quelle: Dr. Eckhard Meyer Landesamt - für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie in Köllitsch Die optimierte Abferkelbucht ist nicht alles Sorgfältig gereinigt, desinfiziert Trog sauber u. vollständig entleert Tränken für Sau u. Ferkel richtig eingestellt u. funktionsgeprüft Ferkelnest auf Betriebsbereitschaft geprüft Perforierter, aber griffiger Boden Richtige Klimaeinstellung, wartende Sau min. 18°C, während der Geburt 20-22°C - Ferkelnest mit oder ohne Abdeckung • Auch eine Frage der Praktikabilität Fehlender Deckel Übersichtlichkeit Durchsichtiger Vorhang positiv aber schwerer zu reinigen - Orientierungsgrößen zur Tränkwasserversorgung Tränkwasser Durchflußrate Anzahl Tränken Liter/Tag Liter/min - tragend 10 – 15 0,8 – 1,0 1:1 - säugend 30 – 40 2,5 – 3,0 1:1 Eber 10 – 15 0,8 –1,0 1:1 4 Ferkel 1,0 – 3,0 0,4 – 0,6 12 : 1 0,75/Platz Tiere : Tränke Wasserverbrauch m³/Jahr Sauen Mastschweine 30 – 70 kg 4 - 10 0,8 – 1,0 12 : 1 70 – 110 kg 5 - 12 0,8 – 1,0 12 : 1 5 3,3 (220 kg Zuwachs/Platz) Vom 107 bis 115 Tag nehmen die Sauen ca. 25 kg zu ( Fötenwachstum ) Daher ist eine gute Wasserversorgung auch in dieser Zeit schon wichtig - VA – Klapptrog für die bessere Futterhygiene - Quelle : Duräumat Tränkeverfahren • Wasser Versorgung der Sau über – Sprühnippel und Zusatzhahn für Wasser – Beißnippel wenn Sensorfütterung – Mutterkindtränke als Ergänzungstränke zum Sprühnippel für die Sau und als Ferkeltränke geeignet. • Wasserversorgung der Ferkel – Beißnippel sind nach wie vor ein Standart Der Vorteil ist gute Wasserhygiene – Beckentränke ist dann gut wenn sie gepflegt wird • Wasserleitungen als Ringsystem – Keine Stiche zu den Tränken der Ferkel - Viele weitere Themen • Buchtenabtrennungshöhe 50 cm optimal • Möglichst in sich geschlossene Panelle - Step two u. bewegl. Abweiser Tendernova (nur für sehr schmale Buchten sinnvoll) - Nasenlüftung Je Bucht wird die Zuluft über ein 150 -200 er KG Rohr in den Sauentrog geleitet. Von dort verläuft sie in die Abferkelbucht Die Zuluft kommt aus dem Dachraum oder aus einer Zwischendecke -