MMA - Vetion.de

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Halterinformation: MMA
Besitzerinformation MMA
Ursachen und Krankheitsbild
Das Mastitis-Metritis-Agalaktie (MMA) Syndrom ist bei Sauen weit verbreitet und verursacht
den Schweineproduzenten große Verluste. Es äußert sich in einem starken Rückgang oder
dem Versiegen des Milchflusses (Agalaktie) wenige Stunden nach dem Abferkeln. Meist ist
auch das Allgemeinbefinden der Sau gestört. Das Tier hat über 40 °C Fieber. Bei genauerer
Betrachtung des Gesäuges erscheinen einzelne, gelegentlich auch alle Zitzen geschwollen,
warm und gerötet. Die Sau versucht aufgrund der Schmerzhaftigkeit Berührungen sowie das
Saugen der Ferkel zu verhindern. Charakteristisch bei MMA ist die Brust-Bauch-Lage der
Sau und die zunehmend aufgrund des Nahrungsentzugs nervöser werdenden Ferkel.
Gelegentlich kann bei der Sau auch noch trüber oder weißlich-gelber Scheidenausfluss
beobachtet werden. Dieser kann auf eine Metritis hindeuten.
Ursache der Erkrankung ist vermutlich eine aufsteigende Infektion über die Milchdrüsen, die
durch unterschiedliche, meist coliforme Keime hervorgerufen werden kann. In den
Milchdrüsen kommt es dann zu einer Erregervermehrung, die zur Mastitis und zum
Versiegen der Milchproduktion führt. Außerdem gelangen die von den Bakterien gebildeten
Gifte in die Blutbahn, wodurch sich der Allgemeinzustand der Sau verschlechtert.
Die wirtschaftlichen Verluste werden jedoch nicht durch die Erkrankung der Sau verursacht,
sondern in erster Linie durch die durch den Milchmangel hervorgerufen Ferkelverluste.
Ferkel sind in den ersten Tagen nach der Geburt sehr anfällig. Daher ist eine ausreichende
Versorgung mit Biestmilch (Kolostrum) gleich nach der Geburt von großer Wichtigkeit.
Außerdem verfügen Ferkel über so gut wie keine Energie- und Flüssigkeitsreserve. Deshalb
werden sie bei Nahrungsentzug schnell schwach, beginnen zu kümmern, werden krank oder
sterben.
Bei den Sauen können später Fruchtbarkeitsstörungen auftreten.
Maßnahmen
Um die Ferkelverluste und die Zahl der Kümmerer möglichst gering zu halten, sind die Ferkel
umgehend von der erkrankten Sau zu isolieren und mit Kolostrum bzw. Milch zu versorgen.
Wenn möglich, sollten die Ferkel umgehend einer Amme untergesetzt werden. Anderenfalls
sollten künstliche Warm- oder Kaltammen eingesetzt werden, da das Aufziehen der Ferkel
mit der Flasche aufgrund der häufigen Tränkzeiten sehr zeitaufwendig ist. Außerdem muss
den Ferkel stets eine Schale mit frischem Wasser und ein ausreichend warmes Nest (30°C)
zur Verfügung stehen. Auf gute hygienische Verhältnisse ist unbedingt zu achten.
Für die Behandlung der Sau ist ein Tierarzt hinzuzuziehen.
Prophylaxe
Bestimmte Haltungs- und Fütterungsmaßnahmen können der Ausbildung der MMA
vorbeugen. Besonders wichtig ist hierbei eine gute Hygiene vor, während und nach der
Geburt, um ein Aufsteigen der Keime in die Milchdrüsen zu verhindern. So sollte die
Abferkelbox immer vorher gründlich gereinigt und desinfiziert werden. Am besten geeignet ist
das „Rein-Raus-Prinzip“. Zugluft ist zu vermeiden.
Darüber hinaus tritt die MMA seltener bei Sauen in Gruppenhaltung und mäßig genährten
Sauen auf. Einzelhaltung und verfettete Sauen neigen zu Obstipationen um den
Geburtszeitraum.
Bei der Fütterung ist darauf zu achten, dass die kurz vor dem Abferkeln stehenden Sauen
einen genügend großen Rauhfutteranteil erhalten und ihnen unbegrenzt Frischwasser zur
Verfügung steht. Ebenso sollten drastische Futterumstellung kurz vor der Geburt vermieden
werden.
©www.vetion.de
04/2005
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