Projektwoche UNR, UI12 – Liste der Projektarbeiten Die Projektarbeit dauert zwei Tage nach Wahl (Mo od. Di od. Mi und Do (am Donnerstag sind alle mit der Projektarbeit beschäftigt)). Die Aufgabenblätter und Unterlagen für eure Projektarbeiten müssen vor der Projektwoche bei den Betreuern abgeholt werden. Nr. Thema Betreuer 0 OFFENE FRAGESTELLUNG, EUER INPUT Stephan Brenneisen [email protected] Inhalt Bis Mo, 15. Oktober 2012 bieten wir Gelegenheit, eigene Themenvorschläge zu entwickeln. Wende Dich an Stephan Brenneisen. Vertiefung Naturmanagement 1 2 3 4 Ökologischer Wert von Landwirtschaftsflächen Martin Wyttenbach Gewässer – Vergleich von naturnahen und menschlich stark beeinflussten Gewässern Matthias Riesen Nutzugskonflikte Mensch-Natur im Klettergebiet Ponte Brolla Matthias Riesen Umweltrelevanzmatrix - Erweiterung Golfanlage Martin Wyttenbach [email protected] [email protected] [email protected] [email protected] Grosse Flächen des Tessins sind zugewachsen und werden kaum mehr gepflegt. Verbleibende offene Flächen sind darum umso wertvoller. Am Beispiel von Arcegno sollen in dieser Projektarbeit verbleibende Landwirtschaftsflächen auf deren ökologischen Wert betrachtet werden. Um eine Übersicht über den Zustand des Perimeters zu erhalten werden ökologisch wertvolle Strukturen kartiert. Als Instrument dient hierzu das LRI (Lebensrauminventar) der Vogelwarte Sempach (vereinfachte Variante). Der Zustand des Gebiets soll darauf eingeschätzt und allfällige Aufwertungsvorschläge gemacht werden. Fliessgewässer vernetzen von der Quelle bis zu ihrer Mündung unterschiedlichste Lebensräume und dienen dem Menschen unter anderem als Freizeit- und Erholungsraum, als Wasser- und Energielieferant und zur Entsorgung von Abwässern. Kenntnisse über den Gewässerzustand (Wasserqualität, Hydrologie und Morphologie) bilden die Grundlage für einen wirkungsvollen Schutz dieses Landschaftselementes. So wird die tierische Besiedlung der Gewässersohle als wichtiger ökologischer Zeiger untersucht. Weitere Aspekte können bei einer Begehung des Gewässers gemäss BAFU Methode erhoben werden. Ziel der Projektarbeit ist, den Gewässerzustand punktuell aufzunehmen und die Auswirkungen der menschlichen Eingriffe auf das Gewässer zu beobachten. Der Klettersport erlebte in den letzten Jahren einen starken Boom. Dies führt gerade in Sportklettergärten zu einem erhöhten Nutzungsdruck auf die Fauna und Flora. Die Klettergebiete rund um Ponte Brolla wurden stark ausgebaut und erweitert und erfreuen sich grosser Beliebtheit. Mit einem geeigneten Besuchermanagement kann ein Gebiet genutzt werden und zugleich der Lebensraum Fels langfristig erhalten werden. Ziel dieser Projektarbeit ist die Evaluation möglicher Konfliktzonen sowie die Erarbeitung von Vorschlägen für ein Besuchermanagement. Der bestehende Golfplatz nördlich von Losone soll vergrössert werden zudem soll eine neue 8-Loch Anlage entstehen (fiktives Beispiel). Für dieses Vorhaben muss eine Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) durchgeführt werden. Der Bericht (UVB) enthält eine Relevanzmatrix welche die verschiedenen Aspekte der Umweltauswirkungen (z.B. Flora, Fauna, Wasser, Lärm etc) kritisch beleuchtet. Ziel dieser Projektarbeit ist die Besichtigung der projektierten Anlage im Feld sowie die Erarbeitung einer kommentierten Umweltrelevanzmatrix. Seite 1 von 4 Gruppe 1 Gruppe 2 Gruppe 3 Nr. Thema Betreuer 5 Untersuchung Kleintierfauna Matthias Riesen Geologie im Tessin Luzius Matile 6 [email protected] [email protected] Inhalt Kleintiergruppen wie zum Beispiel Heuschrecken, Tagfalter oder Laufkäfer werden im Umweltbereich oft für Langzeitstudien (Monitoring) oder vor grösseren Bauvorhaben im Rahmen eines Umweltverträglichkeitsberichts untersucht. Ziel dieser Projektarbeit ist die Untersuchung und Beschreibung von zwei unterschiedlichen Standorten. Die Arthropoden (Gliederfüsser – Insekten, Spinnen etc.) werden mit Bodenfallen gefangen, unter dem Binokular angeschaut und grob systematisch eingeteilt. Das Tessin ist geologisch sehr vielfältig. Die insubrische Linie bildet hier die Nahtstelle zwischen europäischer und afrikanischer Platte und führt zu einer vielfältigen Ausprägung der Gesteine mit sehr unterschiedlichen Metamorphosegraden. Diese Vielfalt führt einerseits zu verschiedenen Bodentypen und damit auch zu verschiedenen Standortbedingungen für Pflanzen, andererseits aber auch zu den typischen Erscheinungsbildern der Ortschaften, welche meist aus Gesteinen der näheren Umgebung gebildet wurden. Zahlreiche tektonische Verwerfungen sowie unterschiedliche Härtegrade der Gesteine führen zu einem in der Schweiz einzigartigem Landschaftsbild. Die Lernziele dieser Projektarbeit sind: 8 Wasservogelzählung in der Bolle di Magadino Guido Kunz [email protected] - Kennenlernen des übergeordneten geologischen Rahmens, in den sich die Gegend um Locarno einordnet. - Repetieren der wichtigsten Gesteine sowie deren Entstehung. - Zeichnen eines geologischen Profils entlang eines vorgegebenen Weges. - Erkennen von botanischen Unterschieden auf verschiedenen Gesteinen und Böden. Die Bolle di Magadino sind eine Vogelschutzgebiet von internationaler Bedeutung am Rande eine Auenlandschaft von nationaler Bedeutung. Vor allem Wasservögel finden hier eine der sehr selten gewordenen Ruhezonen. Im Rahmen der Projektarbeit werden Wasservögel beobachtet, bestimmt und gezählt. Die erhobenen Daten werden mit Zahlen früherer Jahre verglichen. 9 Eisvögel in der Bolle di Magadino Guido Kunz [email protected] Die Bolle di Magadino sind eine Vogelschutzgebiet von internationaler Bedeutung am Rande eine Auenlandschaft von nationaler Bedeutung. In diesem Gebiet leben auch Eisvögel. Im Rahmen der Projektarbeit versucht ihr Eisvögel zu beobachten und deren Aufenthaltsorte zu kartieren. 10 12 Ökologische Bewertung von Waldrändern mit dem Waldrandschlüssel Daniel Hepenstrick Lebensraumanalyse mit Spinnen oder Käfern Stephan Brenneisen [email protected] [email protected] An vielen Orten der Schweiz werden Waldränder ökologisch aufgewertet. Nach einigen Jahren sieht der laie von diesen Massnahmen meist nichts mehr. Umso wichtiger ist eine nachvollziehbare Aufnahme des Ausgangszustandes (vor dem Eingriff) und eine nachfolgende Erfolgskontrolle. Spinnen und Käfer sind überaus interessante Tiergruppen, deren Vorkommen und Verteilung in der Landschaft zur Analyse und Beschreibung von Lebensräumen einen wichtigen Beitrag leisten können. In der Projektarbeit soll Einblick in die Spinnen- oder die Käferfauna und die Landschaftsbewertung anhand dieser Tiere gegeben werden. Seite 2 von 4 Gruppe 1 Gruppe 2 Gruppe 3 Nr. Thema Betreuer 13 Lebensraum Flussufer/ Maggiatal Stephan Brenneisen Flechtenkartierung, Biomonitoring der Luftqualität im Raum Ascona und Locarno Stephan Brenneisen Mikrokosmos Ameisenhaufen – Ameisenaktivitäten im Herbst Stephan Brenneisen Gewässerökologie Die Gesichter des Brima Bruno Aregger Kartierung invasiver Neophyten Daniel Hepenstrick 14 15 16 17 [email protected] [email protected] [email protected] [email protected] [email protected] Inhalt Entlang von Flüssen und Bächen entstehen sehr spezifische Lebensräume, die geprägt sind durch die Dynamik des Wassers. Da von dieser Dynamik auch Gefahren für den Menschen ausgehen und diese Lebensräume auch in der Regel in verkehrstechnisch günstigen Lagen vorkommen, sind sie in der dicht bevölkerten Schweiz weitgehend verbaut worden. Ursprüngliche, naturnahe Flussufer kommen in der Schweiz nur noch selten vor. Ein Beispiel für ein Flusstal, welches noch naturnahe Bereiche aufweist und stark geprägt ist durch die Flussdynamik ist der untere Verlauf des Maggiatals. Hier können die dynamischen Auswirkungen auf die Substratzusammensetzungen des Flussufers, die Vegetationsentwicklung und faunistische Aspekte beobachtet werden. Vor allem saure Luftverunreinigungen, aber auch Schwermetallbelastungen führen zum Rückgang oder gar zum völligen Verschwinden empfindlicher Flechtenarten. Es soll untersucht werden ob sich die starke Verkehrsbelastung in Ascona und Locarno anhand des Flechtenvorkommens aufzeigen lässt. Die Zusammensetzung der Flechtenvegetation kann mit geringem Aufwand in engmaschigen Rastern praktisch flächendeckend erfasst werden. Aus Art und Häufigkeit der angetroffenen Flechten kann ein Luftgütewert errechnet und anschaulich kartografisch dargestellt werden. Ameisenhaufen mit ihrem bewohnenden Insektenstaat sind komplexe Gebilde. Im Rahmen der Projektarbeit soll untersucht werden welche Aktivitäten im Moment bei einem Ameisenhaufen laufen (Nahrungssuche: was, wo?) und kleine Experimente (Feindabwehr etc.) durchgeführt werden. Der Brima ist ein kleines Bächlein, das im Val Brima unterhalb der Corona dei Pinci entspringt. Nach 1.5 km Fliessstrecke durchfliesst er den Dorfkern von Arcegno, um für einen weiteren km als Waldbach dem Tale zuzuwandern. In San Rocco trifft er auf das Siedlungsgebiet von Losone, und muss sich den Raumansprüchen der Zivilisation stellen. Wie es ihm dabei wohl ergeht, freut er sich über die Ausbreitung des Menschen? Anhand einer vorgegebenen wissenschaftlichen Methode sollen die verschiedenen Abschnitte dieser Bach nach ökologischen Kriterien kartiert, beurteilt und diskutiert werden. Mit dem globalen Handeln von Gütern und der intensiven Reisetätigkeit vieler Menschen sind zahlreiche Pflanzen in die Schweiz gelangt, welche ihr ursprüngliches Verbreitungsgebiet weit weg von hier haben. Der Klimawandel und die kleinräumigen Strukturen in unserem Land ermöglichen vielen fremden Pflanzen sich anzusiedeln und ohne menschliches Zutun zu verbreiten. Manche beeinflussen die einheimische Flora und Fauna kaum, andere stellen eine Gefahr für die Artenvielfalt und teils auch für den Menschen dar. Im Rahmen dieser Projektarbeit gehen Sie in den Wäldern, Feldern, entlang von Gewässern, auf Baubrachen, in der Stadt, etc. auf die Suche solcher Pflanzenarten, dokumentieren deren Vorkommen und versuchen, die Gefahr, welche von diesen ausgeht, abzuschätzen. Zentrale Fragen sind: Was macht eine Pflanze zu einem Problem, welche Problempflanzen wachsen im Untersuchungsgebiet, wo kommen sie überwiegend vor, wie sieht deren Verbreitung aus? 18 Totholzkäfer Alexander Szallies [email protected] Totholzkäfer sind wichtige Bestandteile im Waldökosystem. In einem Naturwaldgebiet können verschiedene Altersstufen von Totholz gesucht werden und deren Bewohner (Käfer/Käferlarven) bestimmt werden. Seite 3 von 4 Gruppe 1 Gruppe 2 Gruppe 3 Nr. Thema Betreuer 19 Stadtkäfer Alexander Szallies [email protected] 20 Regenwurm Luzius Matile [email protected] Inhalt In der Stadt können verschiedene Habitate abgesucht werden zur Suche nach Käfern. Wo ist im Herbst noch am meisten Aktivität zu finden? In Jahrtausenden entstehen aus nacktem Fels durch Verwitterung fruchtbare Böden. Böden bestehen aus Festsubstanz und aus Hohlräumen, dem sogenannten Porenraum. Die Festsubstanz zum einen Teil aus mineralischem Material gebildet, das bei der Verwitterung des Gesteins entstanden ist. In der Bodenfestsubstanz ist aber auch Humus enthalten, welcher beim Abbau organischen Materials (tote Pflanzen und Tiere oder deren Ausscheidungen) entsteht. Der Porenraum ist je nach Feuchtigkeit mit mehr oder weniger Wasser, respektive Luft gefüllt. Der Boden bietet einzigartige Lebensbedingungen und ist äusserst dicht besiedelt. Er beherbergt z.B. 106 bis 109 Mikroorganismen pro Gramm Erde. Natürlich bleibt die Welt der Mikroorganismen dem menschlichen Auge verborgen, doch der Regenwurm bietet aufgrund seiner Grösse und ökologischen Vielseitigkeit ein ideales Studienobjekt. Im Rahmen dieser Projektarbeit wird eine einfache Methode zu Erfassung der Regenwürmer in Böden angewandt. Die Resultate werden anschliessend mit ökologischen respektive landwirtschaftlichen Parametern verglichen, um Fragen wie diesen nachzugehen: Fragestellung - Gibt es in verschiedenen Lebensräumen unterschiedlich viele Regenwürmer? - Welchen Einfluss hat die Nutzungsintensität auf die Regenwurmdichte? - Sind mehr Regenwürmer zwangsläufig auch schwerer? Seite 4 von 4 Gruppe 1 Gruppe 2 Gruppe 3