Newsletter Nr. 4 - Mathematisch-Naturwissenschaftliche Fakultät

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Juni 2012 1/12 3. Jahrgang
Förderverein der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät
haben, wird das diesjährige Fest von der Sektion Geowissenschaften gestaltet. Allen Beteiligten möchte ich an
dieser Stelle schon vorab meinen herzlichen Dank dafür
aussprechen. Über eine rege Beteiligung würde ich mich
freuen. Es ist ein Fest ALLER Studierenden, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, aller Lehrenden und Forschenden
der Fakultät. Gäste sind herzlich willkommen.
Die Entscheidungen in der zweiten Runde der Exzellenzinitiative sind gefallen. Dabei gab es an manch einer
Universität böse Überraschungen. Mit zwei Clustern und
einer Graduiertenschule steht Kiel und die Mathematisch-Naturwissenschaftliche Fakultät nach wie vor sehr
gut da. Allen Beteiligten meine Glückwünsche und viel
Erfolg in der zweiten Runde.
Ein brandheißes Thema ist die Lehramtsausbildung.
Zurzeit existiert in Schleswig-Holstein eine schulartenspezifische Lehramtsausbildung. Während an der Universität Kiel Lehrerinnen und Lehrer für Gymnasien ausgebildet werden, ist die Ausbildung der Lehrkräfte für
Grund- und Hauptschulen sowie Sonderschulen in
Flensburg angesiedelt. Die neue Landesregierung hat
sich nun vorgenommen, die Lehramtsausbildung zu
reformieren und zukünftig an den Schulstufen zu orientieren.
Für die Christian-Albrechts-Universität bedeutet dieses
Vorhaben, dass die bestehenden lehramtsbezogenen
Studiengänge auf die Anforderungen in der Sekundarstufe I an Gemeinschaftsschulen angepasst werden müssen. Eine lediglich auf die Sekundarstufe II ausgerichtete
Ausbildung kann niemals zielführend sein - derart ausgebildete Lehrkräfte wären in den Schulen auch nur sehr
beschränkt einsatzfähig. Gerade die Verbindung zu den
in der Sekundarstufe I vermittelten Grundlagen bietet die
Basis für eine qualitativ hochwertige Sekundarstufe IIAusbildung.
Nur motivierte und hervorragend ausgebildete Lehrkräfte
können Garanten sein für qualifizierte Schulabsolventinnen und –absolventen, die die Grundlagen für ein wissenschaftliches Studium mitbringen. Für die angehenden
Lehrkräfte ist besonders in den naturwissenschaftlichen
Fächern eine praxisnahe Ausbildung mit Vorführversuchen und Praktika in entsprechend ausgestatteten Laboren unabdingbar – diese Voraussetzungen sind in der
Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät gegeben.
Die Mathematisch-Naturwissenschaftliche Fakultät ist
gern zu Kooperationen bereit, um auch Flensburger
Studierenden eine praxisnahe Ausbildung mit Vorführversuchen und Laborpraktika in Kiel zu ermöglichen und
wird zeitnah mit der Arbeit an entsprechenden Konzepten beginnen.
Ich verbleibe mit den besten Wünschen für eine forschungsintensive Sommerzeit,
Herzlichst
Ihr Lutz KIPP
Dekan
Liebe Kolleginnen, Liebe Kollegen,
Liebe Freunde und Förderer der MathematischNaturwissenschaftlichen Fakultät,
rechtzeitig zum Sommerfest 2012 erscheint der aktuelle Newsletter des Fördervereins der Fakultät. In
diesem Jahr haben die Geowissenschaften die Ausrichtung des Festes übernommen. Herrn Prof. Rabbel und seinem Team sei an dieser Stelle für Ihren
Einsatz zur Durchführung des Festes gedankt. In
diesem Jahr besteht die Möglichkeit das Institut für
Geowissenschaften zu erkunden und sich von den
Kollegen des Institutes in die Geheimnisse der Geowissenschaften einführen zu lassen. Auch ist ein
Besuch und eine Führung durch die aktuelle Mineralien-Ausstellung des Institutes möglich.
Neben diesem Highlight sei auch auf die verschiedenen Preisverleihungen am Nachmittag hingewiesen.
Der Förderverein verleiht zum ersten Mal im Rahmen
des Sommerfestes den Familie-Schindler Förderpreis an junge Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen, die ihre Promotion mit physikalischchemischen Methoden und Techniken durchgeführt
haben. Dieser Preis, immerhin mit je € 1000 pro
Preisträger dotiert, wurde vom Kollegen Schindler,
emeritierter Professor für Physikalische Chemie der
Christian-Albrechts-Universität gestiftet. Der Preis
hat bereits eine mehrjährige Geschichte. Herrn Professor Schindler sei an dieser Stelle für seine verschiedenen Stiftungen zu Gunsten der Universität
und ihrer Einrichtungen gedankt.
In diesem Jahr werden die Doktores Christian Hamann (Ak Prof.Dr. Berndt, Institut für Experimentelle
und Angewandte Physik) und Jens Eckelmann (AK
Prof. Dr. U. Lüning, Otto-Diels Institut für Organische
Chemie) für beeindruckende wissenschaftliche Arbeiten ausgezeichnet.
Neben diesem Preis zeichnet der Förderverein auch
wie jedes Jahr Studierende aus den verschiedenen
Sektionen der Fakultät für ihre wissenschaftliche
Leistungen und besonderes Engagement im Studium
aus. Beide Preisvergaben werden der zentrale Punkt
der Veranstaltungen des Sommerfestes sein.
Ich hoffe, dass Sie viele gute Gespräche mit Kollegen und Kolleginnen anlässlich des Sommerfestes
führen können.
Mit herzlichen Grüßen
Ihr Jürgen GROTEMEYER
Liebe Leserinnen und Leser,
es ist Sommer! Was liegt da näher, als das traditionelle
(3.) Sommerfest der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät zu feiern?
Nachdem in den vergangenen Jahren die Sektionen
Biologie und Pharmazie die Sommerfeste ausgerichtet
MNF – Förderverein
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Juni 2012 1/12 3. Jahrgang
Förderverein der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät
Das Institut für Geowissenschaften (IfG) der CAU stellt sich vor:
Marine Geowissenschaften und Paläontologie
Die Paläontologie stellt ein Bindeglied zwischen Biowissenschaften und Geowissenschaften dar. Anhand
von Fossilien wird die Entwicklung des Lebens in der
geologischen Zeit rekonstruiert. Mit ihrer Hilfe gelingt
es, die heutigen Arten in ihrem historischengenetischen Bezug zu den konkret überlieferten Vorfahren der erdgeschichtlichen Vergangenheit zu deuten.
In den Sedimentschichten am Meeresboden werden
über Jahrmillionen hinweg Informationen über Wechsel von Klima und Ozean abgespeichert. Sie werden
erforscht, um Klima- und Umweltbedingungen zu rekonstruieren. In Kombination mit PaläoklimaModellsimulationen werden so die grundlegenden
Mechanismen und Wirkungsweisen des Klimasystems
untersucht, um daraus Hinweise auf die zukünftige
Entwicklung zu erhalten.
Die Geochemie ist ein wichtiges Instrument bei der
Erforschung der Geobiosphäre. Nachdem natürliche
oder auch anthropogen erzeugte biogene Produkte in
die Umwelt freigesetzt wurden, gelangen diese teilweise von der Biosphäre in die Geosphäre. Die organische Geochemie untersucht die verschieden chemischen Reaktionen, die das organische Material erfährt,
während es in den Untergrund gelang. Hierbei bleiben
bestimmte molekulare Strukturen erhalten oder werden, entsprechend den Umgebungsbedingungen, neu
gebildet. So entstehen Biomarker, die für die Deutung
der Entstehungsbedingungen benutzt werden können
und Rückschlüsse über die Herkunft des organischen
Materials zulassen.
Fragen der Paläoklimaforschung sind unter anderen: Was
sind die treibenden Mechanismen des Paläoklimas? Wie
können Modell und Paläoproxy-Interpretationen verbessert
werden? Was können wir aus dem Klima der
Vergangenheit über das Klima der Zukunft lernen?
Zwei Drittel der Weltbevölkerung leben weniger als
50 km von der Küste entfernt. Küstenzonen und
Schelfmeere sind Schlüsselgebiete im Hinblick auf
Klimaänderungen und menschliche Aktivitäten. Der
globale Klimawandel zeigt sich im Anstieg des Meeresspiegels sowie in der Zunahme der Sturmfluthäufigkeit und -intensität. Natur und Nutzung durch den
Menschen bewirken eine rasche Umgestaltung der
Küste.
Probennahme und Kulturexperimente zur Bestimmung der
Mikrobiologie von Torfen. Die analysierten Biomarker
geben Rückschlüsse auf die Umweltbedingungen zur Zeit
der Blüte der ‚Torfwälder‘.
Arbeitsgruppen
Marine Geowissenschaften und Paläontologie
Prof. W. Kuhnt: Marine Mikropaläontologie
Prof. P. Schäfer: Paläontologie und Historische Geologie
Prof. B. Schneider: Paläoklimamodellierung
Prof. R. Schneider: Paläoozeanographie und -klima
Prof. L. Schwark: Organische Geochemie
Prof. K. Stattegger und Prof. K. Schrottke: Sedimentologie, Küsten- und Schelfgeologie
Die Biomineralisation und die Verbreitung von kalkigem
Nanoplankton
sind
wichtiger
Parameter
zur
Rekonstruktion von Klimabedingungen und der Ermittlung
von Ozeanversauerung.
MNF – Förderverein
NN: Marine Geophysik - Hydroakustik
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Mineralogie-Petrologie
Angewandte Geowissenschaften
Die Mineralogie-Petrologie am IfG befasst sich mit
Gebirgsbildung, der Entwicklung der Kontinente, der
Bildung von Kern und Mantel der Erde und Prozessen
an Subduktionszonen. Viele Stoffkreisläufe unserer
Erde werden von Prozessen an Subduktionszonen
gesteuert; hier treten Atmosphäre und Hydrosphäre
mit Lithosphäre und Asthenosphäre der tiefen Erde in
Wechselwirkung. Die strukturelle Lagerung der Gesteine (A), die im Gelände aufgenommen wird, sowie
die chemische Veränderung der Minerale während
ihres Wachstums, die ortsauflösend im Mikrometerbereich in den Mineralen der Gesteine analysiert wird,
geben Aufschluss über die geologische Geschichte
der Gesteine. Mit Altersbestimmungen an einzelnen
Mineralkörnern (B) - auf der Grundlage des radioaktiven Zerfalls - wird der zeitliche Verlauf dieser Prozesse entschlüsselt.
Die Förderung von Grundwasser zur Trinkwassergewinnung, oberflächennahe und tiefe Geothermie,
Gasspeicherung in Kavernen oder porösen geologischen Formationen und die Nutzung der obersten
Erdschichten zur Einlagerung von Rest- oder Wertstoffen sind Beispiele für die Nutzung des Untergrundes durch den Menschen. Auch die unabsichtliche
Freisetzung unerwünschter Substanzen zählt zu den
Folgen.
Um die Auswirkungen solcher Eingriffe abschätzen zu
können und eine nachhaltige Nutzung und einen
nachhaltigen Schutz der unterirdischen Ressourcen
und Schutzgüter zu gewährleisten, ist ein detailliertes
Verständnis und die quantitative Kenntnis der ablaufenden Prozesse erforderlich.
Säulenversuche zur
Abbildung der Verhältnisse
im Grundwasser.
Die Erforschung und Quantifizierung dieser Prozesse
erfolgt dabei auf den Gebieten der Hydrogeologie, der
Geochemie, der numerischen Simulation von Strömungs- und reaktiven Transportprozessen sowie der
Ingenieurgeologie und Geomechanik. Konkrete Ziele
sind z.B. die Entwicklung von Verfahren zur Sanierung von kontaminierten Grundwasserleitern, von
innovativen Monitoringkonzepten sowie die Bewertung des Einsatzes von Wärmesonden im Grundwasser.
Der gezeigte Druck-Temperaturpfad eines Gesteins (roter
Pfeil) wurde mit Hilfe der Mineralassoziation, der Chemie
der Minerale und der Altersdatierung (B) ermittelt. Er liefert
Informationen über Subduktionsprozesse in der Frühzeit
unserer Erde.
Um Genaueres über
physikalisch-chemische
Vorgänge im Erdinneren
zu erfahren, wie z.B. bei
der Bildung des Erdkerns
oder dem chemischen
Elementverlust von subduzierten
Gesteinen,
führt man Experimente
Hochtemperaturdurch, welche die DruckHochdruckanlage (s. Text)
Temperaturbedingungen
und Prozesse des Erdinneren simulieren. Dazu bedient man sich Hochtemperatur-Hochdruckanlagen
(Abbildung links).
Numerische Simulation von Strömungsprozessen
Boden.
Arbeitsgruppen
Physik und Chemie der Minerale
im
Arbeitsgruppen
Angewandte Geowissenschaften
Prof. A. Holzheid: Experimentelle und Theoretische
Petrologie
Prof. S. Bauer: Geohydromodellierung
Prof. A. Dahmke: Angewandte Geologie / Hydrogeologie
Prof. V. Schenk: Metamorphe und Magmatische
Petrologie
MNF – Förderverein
Grundwasserprobenahme im
Projekt GeoCitti.
NN: Marine und terrestrische Ingenieurgeologie und Geomechanik
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Förderverein der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät
Geophysik
Studium am Institut für Geowissenschaften
Erdbeben, Vulkanismus und die Kollision von Kontinenten sind äußere Anzeichen der dynamischen Vorgänge im Inneren unseres Planeten. Für den Menschen ist die Kenntnis dieser Prozesse wichtig, weil
mit ihnen nicht nur Naturkatastrophen verbunden sind,
sondern auch die Bildung von Rohstofflagerstätten.
Die Geophysik erforscht das Innere der Erde, u.a. den
Aufbau und die Entwicklung von Kontinenten, Ozeanbecken und Gebirgen. Moderne Satellitenverfahren
liefern Daten des Schwere- und Magnetfeldes der
Erde in einer bisher nicht für möglich gehaltenen Präzision, die bei der Modellierung großräumiger Lithosphärenstrukturen Verwendung finden.
Das Studienangebot besteht aus zwei Bachelor- und
drei Masterstudiengängen, die neben der grundständigen Lehre die breite Expertise des Instituts für Geowissenschaften abbilden. Diese besitzt über die Disziplinen Geologie, Mineralogie und Geophysik einen
marinen sowie einen angewandten Schwerpunkt.
Besonders im marinen Bereich besteht eine Zusammenarbeit mit GEOMAR | Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel.
Bachelorstudiengänge
· B.Sc. Geowissenschaften
· B.Sc. Physik des Erdsystems
Masterstudiengänge
· M.Sc. Geowissenschaften
· M.Sc. Marine Geosciences
· M.Sc. Geophysik
Von den Messungen im Gelände
zu großräumigen
Modelldarstellungen
Gestützt auf Tomographie und andere physikalische
Methoden, trägt die Angewandte Geophysik wesentlich zur Exploration von Bodenschätzen, Grundwasser
und anderen Objekten im Erdinneren bei. Schwerpunkte geophysikalischer Forschung am IfG sind:
· Marine Geophysik,
· Angewandte Geophysik im Umweltbereich, in Archäologie und Geotechnik,
· Erdbeben und die Struktur von Erdkruste
und -mantel
· Computersimulationen und 3D Auswertetechniken.
Weitere Informationen zu den Forschungs- und
Arbeitsschwerpunkten der einzelnen Arbeitsgruppen
am Institut für Geowissenschaften sowie dem Studienangebot entnehmen Sie bitte den Internetseiten
des Institutes:
http://www.ifg.uni-kiel.de/
Herausgegeben vom Vorstand des Fördervereins
Prof. Dr. Jürgen GROTEMEYER – 1. Vorsitzender
Prof. Dr. Susanne ALBAN
Prof. Dr. Detlef MÜLLER
Dr. Kathrin GRANSITZKI
Anschrift:
Verein für die Förderung der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät der Christian-Albrechts-Universität zu
Kiel e.V.
c/o Dekanat der Math.-Nat. Fakultät
Christian-Albrechts-Platz 4
24118 Kiel
Moderne bildgebende Verfahren (hier in Kooperation mit
dem UFZ Leipzig) ermöglichen die dreidimensionale
Darstellung von Erkenntnissen zur Struktur des
Untergrundes.
Arbeitsgruppen
Geophysik
Tel.: 0431 – 880 7395
Fax: 0431 – 880 2320
Email: [email protected]
Prof. H.-J. Götze: Geophysik und Geoinformation
Prof. T. Meier: Seismologie
Bankverbindung:
Förde Sparkasse, BLZ 210 501 70, Konto-Nr. 14 000 95 434
Prof. W. Rabbel: Angewandte Geophysik
MNF – Förderverein
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